1868 / 249 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

arde 10 Leguas nordwestlich von Tebicuary. Zwei kleine anzerschiffe sind nach Matto Grosso hinaufgefahren.

Ueber Südamerika berichtet das Bulletin des »Moniteurs« Folgendes: »Man schreibt aus Lima vom 12. September, daß die Vertreter Peru's, Ecuador's und Bo⸗ livia's offiziell den Vermittelungsvorschlag angenommen haben, welchen das Kabinet von Washington kürzlich gemacht hat, um die guten Beziehungen zwischen Spanien und den Republiken Südamerika's wieder herzustellen. Es bleibt nur noch die Zu⸗ stimmung von Chili zu erlangen übrig. Flores, außerordent⸗ licher Gesandter und bevollmächtigter Minister von Ecuador in Peru und Chili, sollte sich in Kurzem, mit einer Mission für die chilenische Regierung beauftragt, nach Santiago begeben.

Im „Central⸗Blatt der Abgaben⸗, Gewerbe⸗ und Handels⸗Gesetzgebung und Verwaltung in den Königlich preußischen Staaten« werden zwei, vom Bundesrathe des Zoll⸗ vereins hinsichtlich der Zubereitung von Vieh⸗ und Gewerbesalz (De⸗ naturirung), sowie der Kontrole des abgabenfrei verabfolgten denatu⸗ rirten Salzes getroffene Bestimmungen vom 20. Juni 1868 ver⸗ öffentlicht.

National⸗Dank.

Se. Königliche Hoheit der Kronprinz haben im Namen Sr. Majestät des Königs, des Allerdurchlauchtigsten Protektors des Natio⸗ nal⸗Danks für Veteranen, folgende Personen zu Verwaltungs⸗ be⸗ ziehungsweise zu Ehren⸗Mitgliedern der Stiftung zu ernennen und die Patente für dieselben de dato Berlin, den 8. Oktober 1868 Höchst⸗ eigenhändig zu vollziehen geruhet. I. Zu Verwaltungs⸗Mit⸗

liedern: 1) den Königlichen Regierungs⸗Secretair Krause in Potsdam zum Schatzmeister und Schriftführer des Regierungsbezirks⸗ Kommissariats Potsdam; 2) den Könhniglichen Steuer⸗Einnehmer Koster in St. Wendel zum Schatzmeister für das Kreis⸗Kommissariat St. Wendel. II. Zu Ehren⸗Mitgliedern: 1) den Königlichen Appellationsgerichts⸗Präsidenten Breithaupt in Marienwerder; 2) den Gutsbesitzer und Königlichen Rittmeister F. L. Wolf von Wernsdorf in Stagnitten, Kreis Elbing; 3) den Rentier T. Reschke in Elbing; 4) den Königlichen Oberst z. D. Carl Elstermann von Elster in Quedlinburg, Kreis Aschersleben; 5) den Königlichen Ober⸗ Zoll⸗Inspektor Jaehningen in Liebau, Kreis Landeshut; 6) den Kaufmann E. Scholz in Schoemberg, Kreis Landeshut; 7) den Kauf⸗ mann Ambrosius Weiß in Schoemberg, Kreis Landesbut; 8) den Pfarrer Heißig in Grüßau, Kreis Landeshut; 9) den Königlichen Kreisrichter von Wenckstern in Schoemberg, Kreis Landeshut; 10) den Erzpriester Hauffe in Landeshut; 11) den Ortsrichter Wal⸗ ter in Michelsdorf, Kreis Landeshut; 12) den Rittergutsbesitzer Unger auf Poselwitz, Kreis Liegnitz; 13) den Königlichen Regierungs⸗Referen⸗ dar von Wrochem in Liegnitz; 14) den Königlichen Regierungs⸗Re⸗ ferendar Graf Harrach in Liegnitz; 15) den Königlichen Regierungs⸗ Referendar Graf Kanitz in Liegnitz; 16) den Königlichen Regierungs⸗ Referendar von Saldern in Liegnitz; 17) den Königlichen Regierungs⸗ Assessor Höpker in Liegnitz.

Statistische Nachrichten Nach »Morgans British Trade Journalg« weisen die Zolllisten des Verein. Königreichs Großbritannien am Schlusse des ersten Semesters 1868 folgende Bestände der Haupt⸗Einfuhrartikel im Vergleiche mit dem betr. Zeitraum des Vorjahrs nach: Cacao 7,087,910 Pfd. (1867: 5,483,476 Pfund), Kaffee 46,834,519 Pfd. (1867: 34,616,077 Pfd.), Corinthen

235,249 Ctr. (1867: 155,665 Ctr.), Rosinen 47,219 Ctr. (1867: 19,055 Centner), Rum 6,836,622 Gallons (1867: 7,390,679 Gall.), Brannt⸗ wein 7,831,545 Gall. (1867: 6,829,591 Gall.), raffinirter Zucker 98,459 Centner (1867: 147,032 Ctr.), Rohzucker 1,972,561 Ctr. (1867: 3,020,489 Centner), Thee 78,450,082 Pfd. (1867: 94,164,344 Pfd.), Tabak 64,057,818 Pfd. (1867: 63,124,997 Pfd.), Wein 13,922,239 Gallons (1867: 13,967,706 Gall.) Es ergiebt sich hiernach im Vergleiche gegen das Vorjahr eine Zunahme der Bestände von Cacao um 29 pPCt., von Kaffee um 35 pCt., von Corinthen um 51 pCt., von Rosinen um 148 pCt., von Branntwein um 15 pCt. und von Tabak um 1 pCt. Dagegen haben eine Abnahme erfahren: Rum um 7 ½ pCt., raffinirter Zucker um 34p Ct., Rohzucker um 33 pCt., Thee um 17 pCt. und Wein um ½¼ Ct.

»Morgans British Trade Journal« enthält eine Zusammen⸗ stellung der Staats⸗Einnahmen Großbritanniens für die Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1868, welche mit einem Ge⸗ sammtbetrage von 54,181,582 Pfd. Sterl. abschließt. In dem entsprechen⸗ den Zeitabschnitte des Vorjahres beliefen sich die Einnahmen nur auf 8 Pfd. St., es ergiebt sich also eine Steigerung derselben um 3,044,046 Pfd. St. oder fast 6 pCt. Der für 1868 angegebene Be⸗ trag setzt sich folgendermaßen zusammen: Zölle 16,488,000 Pfd. St. 40,000 Pfd. St. weniger als in 1867), Accise⸗-Abgaben 14,783,000

fd. St. (80,000 Pfd. St. weniger als in 1867), Stempelgefälle 8,354,000 Pfd. St. (1,053,000 Pfd. St. mehr als in 1867), Taxen 2,190,000 Pfd. St. (23,000 Pfd. St. mehr als in 1867), Besitz⸗ und Eigenthumssteuern 6,396,000 Pfd. St. (2,015,000 mehr als in 1867), Einnahmen der Postverwaltung 3,410,000 Pfd. St. (40,000 weniger als in 1867), Einnahmen von den Kronländereien 247,000 Pfd. St.

(10,000 mehr als in 1867), anderweite Einnahmen 2,313,582 Pfd. St. 103,046 mehr als in 1861). ““]

1 Landwirthschaft. Aus Ostpreußen. (Pos. Z.) Die Getreide⸗Ernte ist na

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schieden ausgefallen. In den drei Kreisen Niederung, Tilsit und Heide⸗ krug war es eine Mittelernte, in den vier Kreisen Lyck, Oletzko, Lötzen und Johannisburg, sowie für ausgedehnte Theile der Kreise Pillkallen und Stallupönen eine Fehlernte, in allen übrigen Kreisen war nicht eine volle Durchschnittsernte, aber doch nur ein mäßiger Ausfall gegen eine solche. Die Kartoffelernte hat sich in Folge eingetretenen Regens wesentlich besser gestellt, als man voraussetzte, in allen Kreisen, mit Ausnahme von Lyck. In mehreren littauischen Kreisen, selbst in dem von der Dürre stark heimgesuchten Pillkaller Kreise, ist die Kartoffel⸗ Ernte eine reichliche geworden, in den übrigen eine Mittelernte oder einer solchen wenigstens sich annähernd; nur im Kreise Lyck ist sie eine niedrige. Nichtsdestoweniger sind mehrere Kreise durch die Fehlernte im Getreide hart betroffen, wozu noch kommt, daß der Futterertrag, die Niederungsgegenden ausgenommen, gering ist Ueber die 50 jährige ETEö“ des landwirth⸗ schaftlichen Institutes zu Wiesbaden ist uns noch folgender Bericht zugegangen. Zu dem Feste hatten sich die früheren und jetzi⸗ gen Lehrer und ungefaͤhr 250 Zöglinge der Anstalt in den Tagen des 16.— 18. d. M. hier versammelt. Auch der frühere Herzogl. nassauische Geheime Regierungs⸗Rath Albrecht, der frühere Direktor und Grün⸗ der der Anstalt, war erschienen. Nach einer Vorfeier, am 16. c. Abends, versammelten sich am 17. Morgens die Festgenossen im Saale der Kasinogesellschaft, wo nach Empfang des Vertreters des Ministers, Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath Schuhmann von Berlin, des Königl. Ober⸗Präsidenten v. Möller aus Kassel und des Königl. Regierungs⸗Präsidenten v. Diest um 10 ½⅓ die Feier von dem zeitigen Direktor, Professor Dr. Thomä, mit einem längeren Vortrag eröffnet wurde. Der Redner hob die wesentlichen Momente der Ge⸗ schichte der Anstalt, den Gang ihrer Entwicklung und die Wünsche und Hoffnungen fuür die Zukunft hervor. Ihm folgte der Festgruß des Königl. Regierungs⸗Präsidenten, welcher sich schließlich an den Geh. Re⸗ gierungs⸗Rath Albrecht richtete. Geh. Rath Schuhmann brachte den Glückwunsch des Ministers und des Landes⸗Oekonomie⸗Kollegiums. Bürgermeister Lanz bewillkommnete die Festgenossen im Namen der Stadt. Geh. Regierungs⸗Rath Dr. Hartstein von Bonn brachte als Direktor der landwirthschaftlichen Akademie Poppelsdorf, deren Glück⸗ wünsche, und Präsident v. Hermskerck konstatirte als Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins die enge Verbindung, welche von jeher zwischen diesem und dem Institute bestanden habe und wohl auch noch ferner bestehen werde. Die nun folgenden Anreden dreier ehemaliger Zöglinge, der Gutsbesitzer Schneider von Hof Deppeich, Professor Dünkelberg, Lehrer am Institute, und Gutsverwalter Schmidt vom Steinheimer Hof, bethätigten die Dankbarkeit und Anhaänglichkeit an das Institut und die ehemaligen Lehrer. Der Professor am Institute, Geheime Hofrath Dr. Fresenius, entwickelte hierauf die Bedeutung der Naturwissen⸗ schaften für die Landwirthschaft, und die Schlußrede des Direktors sprach die Erwartung aus, daß auch in Zukunft das landwirthschaft⸗ liche Institut die staatliche Fürsorge und Beachtung finden werde, welchen sie ihr seitheriges Gedeihen zu danken gehabt habe. Hiermit schloß die eigentliche Feier. Die Festgenossen versammelten sich sodann zum gemeinschaftlichen Mittagsmahl im Gasthofe zum Adler, und besuchten später in Hof Geisberg das chemische Laboratorium des Professors Fresenius.

„Der Sonntag Nachmittag wurde zum Besuch der pomologischen

Gärten des General⸗Konsuls Lade in Geisenheim benutzt. Ausführlicheres über die Anstalt, ihr Wirken und ihren Besuch durch Landwirthe aller Länder liefert die Festschrift zur Feier des 50 jährigen Jubiläums von Professor Dr. Dünkelberg; in Kom⸗ mission der L. Schellenbergschen Hofbuchhandlung. .

Gewerbe und Handel.

„Berlin, 21. Oktober. Im Verlauf der gestrigen Sitzung des vierten deutschen Handelstages wurden bei der Berathung über die Organisation des Handelstages Art. 2 und 3 des Ausschuß⸗Antrages, nach welchem alle Handelskammern und Handels⸗ Vorstände der dem deutschen Zollparlamente angehörigen Staate

berechtigt seien, Bevollmächtigte zum Handelstage zu entsenden, die Zahl derselben jedoch fünf nicht uͤbersteigen und der Handelstag auf

werden muß, wenn 50 Mitglieder⸗Stimmen die Berufung verlangen, angenommen. Dasselbe war auch mit sämmtlichen übrigen Artikeln mit Ausnahme von Art. 5 der Fall. Nach einer Debatte über Art. 5, betreffend das Stimmrecht der Mitglieder, zog der Ausschuß seinen Antrag zurück, und es bleibt somit bei dem früheren Modus. Eine längere Diskussion entstand über Art. 10: »Der bleibende Ausschuß besteht aus 15 20 Mitgliedern; der Handelstag wählt davon durch persönliche Wahl 15; der so gebildete Ausschuß hat das Recht, sich durch weitere 6 Mitglieder zu verstärken.⸗ Schließlich wurde dieser Ausschuß⸗Antrag angenommen. Hierauf folgte als zweiter Gegen⸗ stand der Tagesordnung die Diskussion über die Münzfrage. Nachdem der Referent, Dr. Soetbeer aus Hamburg, hierüber referirt und schließlich den Wunsch ausgesprochen ho“, daß bei der Debatte besonders die Frage wegen Einführung der Goldwährung berück⸗ sichtigt werde, wurde wegen vorgerückter Zeit die Diskussion ver⸗ tagt und die Sitzung um 4 Uhr geschlossen.

In der heutigen Vormittags⸗Sitzung beschäftigte sich der Han⸗ delstag mit der Münzfrage und nahm nach mehrstündiger Debatte die Rüütrage des Ausschusses an, wodurch der deutsche Handelstag sich dahin erklärt: 1) Die baldige Herbeiführung einer zweckmäßigen Münz⸗Einheit in allen deutschen Staaten erscheint nach wie vor höchst wichtig und wünschenswerth. 2) Was die Modalität des künftigen einheitlichen deutschen Münzwesens anlangt, so werden die dieserhalb von dem Handelstage 1861 und 1865 genehmigten Vor⸗ schläge zu einer auf Grund der beizubehaltenden alleinigen Silber⸗

verschiedenen Boden in den einzelnen Theilen des Bezirks ver⸗

währung einzuführenden einheitlichen Rechnung nach Martk (rittel

Beschluß des bleibenden Ausschusses zusammentreten soll, jedoch berufen

haler) zurückgezogen und dagegen Folgendes empfohlen: 3) Münz⸗ Phrih as ace9 eine allgemeine zeitgemäße Münzreform in Deutsch⸗ land ist in der Weise herbeizuführen, daß sämmtliche deutsche Staaten gleichmäßig die alleinige Goldwährung mit konsequenter Durchführung des Dezimalsystems annehmen, im Anschluß an die von der internationalen Münzkonferenz in Paris in ihrem Bericht vom 6. Juli 1867 empfohlenen Grundsätze. 4) Was das künftige deutsche Münzsystem, nach Annahme der Goldwährung, betrifft, wird insbe⸗ sondere auf die Vorschläge hingewiesen, eine dem goldenen Fünffran⸗ kenstück genau gleichstehende Werth⸗ und Rechnungs⸗Einheit, mit ihren dezimalen Vielfachen und mit Theilung in 100 Schillinge einzu⸗ führen, oder auch als Rechnungseinheit den Gulden anzuneh⸗

men, als zehnten Theil einer dem 25⸗Frankenstücke identischen

auptsächlichen Goldmünze, mit der Theilung in 100 Kreuzer.

erner wird der Antrag des Ausschusses angenommen, nach welchem der Handelstag das Präsidium des Norddeutschen Bundes, sowie die Regierungen von Bayern, Württemberg, Baden und Hessen zu er⸗ suchen hat, ohne Verzug die geeigneten Vorbereitungen zu treffen, daß eine gleichmäßige Münzordnung in vorgedachter Richtung festgestellt und baldigst dem Norddeutschen Reichstage, beziehungsweise den Lan⸗

desvertretungen in den süddeutschen Staaten zur verfassungsmäßigen Mitgenehmigung vorgelegt werde, damit, wenn irgend thunlich, die Münzreform spätestens am 1. Januar 1872 in Kraft trete, gleichzeitig mit der neuen Maß⸗ und Gewichts⸗Ordnung. Hierauf vertagte der Präsident Reinke die Beratbungen auf eine Stunde. Ueber die Industrie und den Handel des Handelskammer⸗ bezirks Geestemünde entnehmen wir dem Jahresbericht der dorti⸗ gen Handelskammer für das Jahr 1867 Folgendes: Die Landwirth⸗ schaft in der Wesermarsch beschäftigt sich hauptsächlich mit der Zucht von Hornvieh, welches theils in Bremen konsumirt, theils nach Eng⸗ land ausgeführt wird. Auch die Pferdezucht ist in den Marschgegen⸗ den nicht unbedeutend. Von Cerealien werden dort besonders Rog⸗ gen, Buchweizen und Kartoffeln angebaut; in einigen Gegenden bil⸗ det der Weißkohl einen bedeutenden Handelsartikel. Die Moorkolo⸗ nieen liefern große Mengen Torf; allein aus dem Amte Hagen wer⸗ den jährlich 5000 Schiffsladungen à 1 Last verschifft. Der Robben⸗ schlag und Wallfischfang in Grönland beschäftigt 3 Geestemünder Schiffe von zusammen 636 Lasten; dieselben gewannen im J. 1867 2918 Ctr. Thran, 6 Ctr. Fischbein und 6800 Robbenfelle. In Folge der Ausbeutung des Fischfangs in der Nordsee durch zwei im Jahre 1867 gebildete Gesellschaften sind im verflossenen Jahre 446 Fischersmacks von zu⸗ sammen 4810 L. in den Hafen von Geestemünde eingelaufen. Für Maschinen besteht, außer einigen kleinen, eine größere Fabrik zu Oster⸗ holz; Steingut wird in Farge in einer umfangreichen Fabrik mit 300 Arbeitern angefertigt. Ziegeleien sind zahlreich vertreten, unter ihnen auch eine Dampfziegelei. Die Brennereien und Brauereien des Bezirks decken nicht den Konsum, weshalb Spirituosen und Bier noch eingeführt werden müssen. Der Schiffsverkehr hat bedeutende Fleisch⸗ waarengeschäfte hervorgerufen, auch ist die Mehlfabrikation in Ver⸗ bindung mit Schiffsbrodbäckerei erheblich. Tabaksfabriken sind 5 in Burg⸗ damm, Cigarrenfabriken 6 daselbst und 3 in Scharmbeck vorhanden. In Scharmbeck wird auch die Tuchmacherei lebhaft betrieben; es sind dort 2700 Spindeln im Gange, abgesehen von der Handspinnerei. Lederfabriken sind in Scharmbeck, Osterholz und Rönnebeck. In Geestendorf befindet sich eine umfangreiche Möbelfabrik, in Burgdamm eine durch Dampf betriebene Kistenfabrik, welche jährlich 40,000 Ctr. Cedernholz verar⸗ beitet und 20,000 Ctr. Cigarren kisten liefert. Der Schiffbau wird auf 10 größeren Werften betrieben und beschäftigt 6—700 Schiffszimmerleute, außer den Werften sind noch zahlreiche kleine Helgen für Reparaturen kleinerer Schiffe vorhanden. Die Hafenanlage zu Geestemünde hat bis zum 1. Juli 1866 2,803,149 Thlr. gekostet. Ende 1867 waren 40 See⸗ und 6 Flußschiffe von zusammen 9214 Last 4000 Pfd.) in Geestemünde heimisch. In den Hafen liefen im J. 1867 557 See⸗ schiffe mit 16,668 L. ein; 339 dieser Schiffe waren beladen, 218 unbe⸗ laden. 91 der Schiffe kamen aus transatlantischen Häfen. Die Zahl der auslaufenden Schiffe belief sich auf 552 mit 15,973 L., 344 Schiffe liefen unbeladen, 208 beladen aus, 57 nach transatlantischen Häfen. An Fluß⸗ und Wattschiffen liefen 1075 mit 23,609 Lasten ein, und 1070 mit 23,531 Lasten aus. Die Einfuhr zu Wasser bestand hauptsächlich aus Reis, Tabak, Roggen, Nutzholz, Steinkohlen, Petroleum und Baum⸗ wollen; die Ausfuhr zu Wasser aus denselben Artikeln und aus Vieh, Wein, Zucker. Die See⸗Einfuhr belief sich auf 1,618,860 Ctr., die Ausfuhr auf 287,840 Ctr. Flußwärts kamen 146,520 Ctr. ein und gingen 539,860 Ctr. aus. Die Eisenbahn beförderte 3,520,000 Ctr. Güter. Die gesammte Einfuhr belief sich im J. 1867 auf 3,325,380 Ctr., die Ausfuhr auf 2,787,708 Ctr., zusammen 6,113,088 Ctr. gegen 4,265,451 Ctr. im J. 1866. Die Einfuhr hat sich im J. 1867 um 32 pCt., die Ausfuhr um 42 pCt. gegen das J. 1866 gesteigert. Von der See⸗Einfuhr im J. 1867 fallen nahe an 40 pCt. auf Nordamerika und je 12 bis 13 pCt. auf Großbritannien, Rußland und Ostindien. Die Zahl der über Geestemünde beförderten Auswanderer stieg von 1865 bis 1867 von 600 auf 8647 und 11,871. 1 London, 19. Oktober. Eine sinnreiche und höchst einfache

Dampfmaschine, in welcher Kolben, Krummzapfen ꝛc. wegfallen, ist von Mr. Benjamin Franklin in Westmoreland, Pennsylvanien, erfunden worden. Sie beruht ganz auf Anwendung der Centrifugal⸗ kraft. Die Reibung soll beinahe ganz überwunden sein, und sie er⸗ zeugt angeblich 1508 Umdrehungen in der Minute mit dem vierten Theil der bisher nothwendigen Dampfmasse, ohngeachtet dgsselbe Quantum Kraft entwickelt wird. Diese neue Maschine kondensirt beinahe alle ihren Dampf, ihre Herstellung kostet nur den vierten Theil

u bisherigen Dampfmaschine.

Verkehrs⸗Anstalten. Das

gangen, ist laut Kabeltelegramm am 19. Morgens 11 Uhr wohlbehalten dort angekommen. .

Die Hamburg⸗Amerikanischen Dampfer, welche vom 1. November ab keine Briefe mehr von England nach Amerika be⸗ fördern werden, stehen nach wie vor mit der Regierung der Vereinig⸗ zur Uebermittlung der Post von Amerika nach England in Kontrakt.

London, 19. Oktober. Während der vergangenen Woche wur⸗ den nicht weniger als 37 Schiffbrüche gemeldet, so daß die Ge⸗ sammtzahl für dieses Jahr 1669 beträgt. .

New⸗York, 19. Oktober. (Wes. Ztg.) Das Postdampfschiff des Norddeutschen Lloyd »Rhein«, Capt. C. Meyer, welches am 3. Okto⸗ ber von Bremen abgegangen war, ist am Sonnabend, den 17. Okto⸗ ber, Morgens 6 Uhr, wohlbehalten hier angekommen.

Telegraphische Witterungsberichte v. 20. October.

Si. JFar. TbwsTemp. Tbw . Mgemeine

li Ort. P. L. v. M. K. v. M. Mind. Himmölsangkeht.

8 Gröningen. 335,8 5,5 [NW., s. schwach. sbedeckt.

Helder 336,1⁄ 7,2 [NNO., mässig. sgewöhnliche See.

21. Oetober.

7,2+2,4, SW., Sturm. bedeckt.

6,9 †◻ 1,3 WSW., stark. sbedeckt.1)

5,0 0,2 W., stark. sbedeckt. strübe.

5,4 —0,3 W., mässig.

5,1- 1,2 W., stark. Regen, gest. Reg. 4,8 —- 1,2 W., mässig. bew., gest. Regen. 5,6 +0,7W., stark. bed., gest. Reg. 7,0 +2 s N., schwach. wolkig. 5 0b— 0,5 W., sehwach. trübe. ²) b 3,6. 2,3NNW., schwach [h. heit., gest. Reg. 3,0 3,2 SW., schwach. strübe. 3,5,— 3,4 NNW., schwach. sehr heiter.

1,3 4,8 W., schwach. Neblig, Reif.

5,2 SW., mässig. zieml. heiter.

5,3 WSW., schwach. bewölkt.

3, 8 W., schwach. heiter.

3,8 NNO., mässig. bedeckt. ²)

5,4 080., schwach. sbew., ruh. See. Hernösand. 338,1 1,6 NW. halb bedeckt. Christians. 335 7 1,9 [080., z. stark. sheiter, gew. See.

¹) Gest. und Nachts Regen. ²) Gest. Nachm. Regen, Abends Sturm. ³) Regen, Nachts Regen, gest. Abend Nschw., am 20. Max. + 11.8.

Min. + 5,0.

Königsberg. 333,7/—3,2 Danzig. 333, 3 —3, 7 Cöslin 334,0- 1,5 Stettin 334,6 2. 2 Putbus 342 3 2,2 Berlin 334,9 —0, 5 333,5 0, 9 Ratibor 329,6 -0, 3 Breslau 351.5-— 0, 7 Torgau 333,1—- 0,6 Münster 324,2.—0, 4 Cölln, 335,0, +0, 5

320,9 0, 7 Flensburg 334,7 Brüssel 333, 2 Haparanda. 339,0 Stockholm 334.1 Skudesnäs. 335,1

vLvL Lr ½ 0OO esss22ese2——

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 22. Oktober. Im Opernhause. (196. Vorst.) .1““ Großes historisches Ballet in 4 Akten und 7 Bil⸗ dern von Paul Taglioni. Musik von P. Hertel. Myrrha: Frl. Girod. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Im Schauspielhause. (203. Ab.⸗Vorst.) Egmont. Trauer⸗ spiel in 5 Abth. von Goethe. Musik von L. van Beethoven. Mittel⸗Preise.

Freitag, 23. Oktober. Im Opernhause. (166. Vorst.)

Die Stumme von Portici. Große Oper in 5 Akten von Scribe. Musik von Aune. ons F P. Taglioni. Masaniello:

r. Niemann. Mittel⸗Preise.

9 Im Schauspielhause. (204. Ab.⸗Vorst.) Wer ist sie? Original⸗Schauspiel in 4 Akten v Charlotte Birch⸗Pfeiffer.

b 8 b 8

89

8 8—

8 Produkten- und Waaren-Börse.

Berlin, 21. Oktober. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Eras.) Von] Bis 8 Von] Bis [Mitten ch .Pf.

shrz Ieg. Ipf. Les. Ef.les. Ppf. ⁵. 112. Weizen Schfli. 2 . 9 Bohnen Metzej 8.— 10 Roggen 2 7 11/11 Kartoffeln

128 6 7Rindfleisch Pfd. 4

9 1 13 2Schweine-

3 13 116 d 1anen 8 8.6,8 . Ctr. 21 —,— 25 bsHammelfleisc 5 4 Sehek. 15 10 7 6[Kalbfleisch 4 6 6,5. Erbsen Metze 7 7 7 Butter Pfa.] 9 18— h 10 Linsen 8 8,—— ,8 IEier Mandel] 6/ 6⁷¼ 7 1 6 11 Berlin, 21. Oktober. (Nichtamtlicher Getreidebericht.)

4 co 66 77 Thlr. pr. 2100 Pfd. nach Qualität, pr. Oktober 67 ½⅔ elegen- OCbes Nörom qar 65 Thlr., November-Dezember u. April- i 62 Thlr. n loco 57 58 ½ Thlr. pr. 2000 Pfd. bez., pr. Oktober 58 ¼ bis 5 59 ¼ Thlr. bez., Oktober-November 55 ¼ Thlr. bez. u. Br., ¼ G., November-Dezember 53 ¼ 53 Thlr. bez., April-Mai 51 Thlr. bez., Mai-Juni 51 ½ Thlr. bez. hass b Gerste, grosse und kleine, à 48 56 Thlr. per 1750 Pkid. Hafer loco 33 36 Thlr., galizischer 33 ½3 Thlr. bez., pr. Okto- ber 34 Thlr. bez., Oktober- November 33 Thlr. bez., November-

Hamburg⸗New⸗Yorker Postdampfschiff »Teutonia«,

Meyer, welches am 3. Oktober von Hamburg nach New⸗York abge⸗

Dezember 33 Thlr. bez., April-Mai 33 Thlr. b.

ez.