1868 / 258 p. 9 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ö““ 8 v“ 8 forderung hierdurch gekündigt, die entsprechende Kapitalabfindung vom Januar k. J. ab bei der hiesigen Kreis⸗-Kommunal⸗Kasse gegen Rückgabe der Obligationen mit sämmtlichen dazu gehörigen Coupons in Empfang zu nehmen. Danzig, den 16. Juli 18c85. Die ständische issee⸗Bau⸗Kommission. v. Gramatzki.

[3652]

Essener Maschinenbau⸗Aktien⸗Gesellschaft

zu Essen a. d. Ruhr.

Auluf Grund des Art. VII. der Statuten werden die Aktionäre unserer Gesellschaft hierdurch ersucht, die vierte Rate mit 20 ͤ oder Pr. Thlr. 40 pro Aktie, 6 . bis zum 31sten Dezember cr.,

1

unserer Gesellschafts⸗Kasse hierselbst, 8 unter Beifügung der Interims⸗Quittungsbogen, einzuzahlen. Essen, den 29. Oktober 1868. Der Verwaltungsrath.

[21588 Bekanntmachung.

Von den auf Grund des Allerhöchsten Privilegii vom 10. August 1860 Gesetz⸗Sammlung pag. 421 ausgefertigten, auf den In⸗ haber lautenden Obligationen des Altmärkischen Wische⸗Deich⸗Ver⸗ bandes im Gesammtbetrage von 100,000 Thalern sind fernerweit nach⸗ stehende Schuldverschreibungen:

a) Litt. B. Nr. 235. 236. 237. 238 und 239“, 5 Stück à 100 Thlr 8

b) Litt. C. Nr. 270. 271. 272. 273. 274. 275. 276. 277. 278. 279. 280. 281 und 282, 13 Stück

650 Thlr. 88 zusammen I150 Thlr. ausgeloost worden.

Diese Schuldverschreibungen sind mit allen dazu gehörigen Zins⸗

1“ v““ Coupons und Talons vom 2. Januar 1869 ab beh ufs Auszahlung der Kapitalien und fälligen Zinsen an die Deichkasse in Seehausen in der Altmark zurückzugeben, wobei wir bemerken, daß mit diesem Zeit⸗ punkte die Verzinsung der genannten Obligationen aufhört.

Auswärts wohnhaften Inhabern ausgelooster Obligationen ist heattat dieselben portofrei einzusenden und die Uebermittelung der aluta durch die Post auf Gefahr und Kosten des Gläubigers zu ver⸗ angen.

Sechausen i. Altm., den 18. Juni 186c88. 1 Namens des Deich⸗Amts. Die Bau⸗Kommission für die Regulirung des Al 1 Jagow. Buch. Huth. 1 B e

anntmachun

19 I99

Wir fordern in Gemäßheit des §. 3 unseres Gesellschafts⸗Statuts die Inhaber von alten Stamm⸗Aktien unserer Gesellschaft, welche erst auf Grund unserer neuen Ausschreibung vom 19. September c. von dem Rechte der Zeichnung neuer Aktien Gebrauch machen, unter Bezugnahme auf jene Bekanntmachung, hierdurch auf, die achte Ein⸗ zahlung mit 10 Thlr. pro Stück, bei Vermeidung von 1 Thlr. Kon⸗ ventionalstrafe pro Aktie,

am 18. und 19. Dezember c., während der Geschäftsstunden, von 8 bis 12 Uhr Vor⸗ und 2 bis 6 Uhr Nachmittags, bei unserer hiesigen Haupt⸗Kasse, unter ; der bei der ersten Zahlung ertheilten Quittungsbogen zu eisten.

Magdeburg, den 28. Oktober 1868. 3.

Direktorium 8 der Magdeburg⸗Cöthen⸗Halle⸗Leipziger Eisenbahn⸗Gesellschaft.

Defoy. ““

16

Wir sind beauftragt, die am 1. November a. c. faͤlligen Coupons des Anlehens vom Jahre 1867 (II. Emission) an unserer Kasse mit

fünf Thaler pr. Stüch

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(Czernowitzer Fisenbaim-Gesellschaft.

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ehrenstraße 30.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Königliche Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn. Aus Anlaß der bevorstehenden Messe

in Frankfurt a. O. wird in den Tagen vom 8. bis

inkl. 17. November je ein Extra⸗ (Vor⸗) Zug vor

unserm Breslau⸗Berliner Eilzuge um 2 Uhr 50 Mi⸗ 8. nuten Nachmittags in Frankfurt a. O. abgelassen, welcher Personen in den drei ersten Wagenklassen zu den gewöhnlichen Preisen nur nach Berlin befördert, und hier um 4 Uhr 37 Minuten eintrifft. Zum Eilzuge selbst werden an diesen Tagen in Frankfurt nur so viel Billets verkauft, als in demselben leere Plätze vorhanden sind. Die während der früheren Messen von Berlin nach Frankfurt abgelassenen Extrazüge werden bis auf Weiteres nicht mehr eingelegt, da der um 6 Uhr 20 Min. früh in Berlin abgehende Personenzug besonders für das geschäftstreibende Publikum zur Reise nach Frank⸗ furt geeignet ist. Berlin, den 27. Oktober 1868.

Königliche Direktion der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.

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Im Verlage der Königlichen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei

(R. v. Decker) in Berlin sind folgende Werke, theils als Beiheft, theils als besonderer Abdruck, aus dem Königlich Preußischen Staats⸗An⸗ zeiger erschienen:

Zur Kunde der volkswirthschaftlichen Zustände des preußi⸗ schen Staats. Separat⸗Abdruck aus dem Königl. Preußischen Staats⸗Anzeiger. Juli 1867. 3 ½ Bg. 8. geh. 3 Sgr. Statistique agricole, industrielle et eommer- elale de la Prusse: Superfcie, population, agriculture, sylviculture, mines et salines, industrie, commerce et circula-

tion publique. Extrait du Moniteur prussien. Aôut 1867. 4 ¼ Bog. 8. geh. 5 Sgr.

inanzwesen des preußischen Staates. Geiheft des Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers. Novem⸗ bber 1867.) 6 ¾ Begnich ereng geh. 10 Sgr.

Aus dem Königlich Preußischen Scts.w zetger ür 1862. Zweiter Jahrgang. 1867. 27 ¾ Bg. 8. geh. 12 ½ Sgr.

Die Hohenzollern⸗Standbilder in Preußen. (Besonderer Abdruck aus dem Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger). Januar 1868. 3 ¾ Bog. 8. ““ 3 Sgr.

Chronik des Norddeutschen Bundes und des Preußischen Staats für das Jahr 1867. 1 ¾ Bog. 8. geh. 2 ½ Sgr.

Literatur über das Hypothekenwesen des preußischen Staates. (Beiheft des Königl. Preußischen laesö. 1868. 11 ¼ Bg. 8. geh. .“ ½ Sgr.

Die englische Rede⸗ und Mesperahest und die Fenier⸗ prozesse. (Aus dem Königlich Preu ischen Staats⸗Anzeiger.)

Die Kreise Preußens. Eine gruppenweise geordnete Uebersicht der Boden⸗, Bevpölkerungs⸗ und Nahrungs⸗Verhältnisse der Kreise des Preußischen Staates. Zusammengestellt auf Grund der des Preußischen Staates von G. Neumann, der Volkszählung vom Jahre 1864 und der Denkschrift über das Soll⸗Einkommen an direkten Steuern im Jahre 1867. (Separat⸗Abdruck aus dem Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger.)

1868. 3 Bg. 8. geh 2 ⅞R Sgr.

Le territoire de la confédération allemande dlu nord. Etude géographique traduite du Moniteur prussien. September 1868. 8. geh. Preis 2 ½ Sgr.

Vierteljahrs⸗Hefte des Königlich Preußischen Staats⸗

Aunzeigers. Erster Jahrgang. Erstes Heft: Januar. Februar.

März. Zweites Heft: April. Mai. Juni. Drittes Heft: Juli. August. September. 1868.

Die Vierteljahrs⸗Hefte des Königlich Preußischen Staats⸗ Anzeigers erscheinen am Schlusse jedes Quartals und enthalten sämmtliche in den »besonderen Beilagen« des Staats⸗An 16

publizirten Artikel. Dieselben sind durch alle Post⸗Anstalten und Buchhandlungen für den Preis von 10 Sgr. vierteljährlich

zu beziehen. 1 8 Hier folgt die besondere Beilage

Besondere Beilage 8 öniglich Preußischen Staats⸗Anzeigers.

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Zu N ³ 258 vom 31. Oktober 1868.

Inhalts⸗Verzeichniß: Sechszig Jahre preußischer Heeresgeschichte. (I.) Die Gas⸗Anstalten im Gebiete des Norddeutschen Bundes. (III.) Das Museum für Bergbau und Hüttenwesen in Berlin. (II.) Zur rheinischen Provinzial⸗Geschichte. (II.) Das Rathhaus zu Goslar. Die XLVI. Kunst⸗Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste. Eduard Hildebrandt. Uebersicht der im Jahre 1868 erschienenen, Preußen betreffenden Land⸗ und Seekarten.

Sechszig Jahre preußischer Heeresgeschichte. I. . 1 (1807 1814) 2

Das preußische Heer bestand nach der Reorganisatio 1807 1809 aus 42,000 Mann, d. i. kaum 0,9 Prozent der damaligen Bevölkerung. Es zerfiel in 6 Brigaden von je 7 bis 8 Bataillonen, 12—17 Schwadronen und 16 Geschützen, nebst entsprechender Reserve⸗Artillerie, Pionieren u. s. w. Die Zahl der Infanterie⸗Regimenter betrug 12; neben diesen bildeten je 2 Compagnien von je 2 Regimentern zusammenstoßend 6 Gre⸗ nadier⸗Bataillone; dazu kamen 3 Jäger⸗ oder Schützen⸗Ba⸗ taillone. An Kavallerie⸗Regimentern zählte man 4 Kürassier⸗, 6 Dragoner⸗, 6 Husaren⸗, 3 Ulanen⸗Regimenter und eine Ulanen⸗Escadron. Die folgende Uebersicht, in welcher Artillerie u. s. w. nicht mit aufgeführt werden, ergiebt zugleich die Bri⸗ gade⸗Eintheilung und die Kantons (Rekrutirungs⸗Bezirke) der Truppen; nur daß die beiden Regimenter Garde (zu Fuß und zu Pferde) ihren Ersatz nicht aus dem Bereiche ihrer Brigade, sondern aus dem ganzen Lande erhielten.

Ostpreußische Brigade: 1. Ostpreuß. Infanterie⸗Regt. Nr. 1 (jetzt Nr. 1), 2. Ostpreuß. Infanterie⸗Regt. Nr. 3 jetzt Nr. 3), I. Ostpreuß. Grenadier⸗Bat., Ostpreuß. Kürassier⸗Regt. Nr. 2 (jetzt Nr. 3), Litthauisches Dragoner⸗Regt. Nr. 3 (jetzt Nr. 1), I. Leib⸗Husaren⸗Regt. Nr. 1 (jetzt Nr. 1).

Westpreußische Brigade: 3. Ostpreuß. Infanterie⸗Regt. Nr. 4 (jetzt Nr. 4), 4. Ostpreuß. Infanterie⸗Regt. Nr. 5 qjetzt Nr. 5), 2. Ostpreuß. Grenadier⸗Bat., 2. Westpreuß. Dragoner⸗Regt. Nr. 4 jetzt Kürassier⸗Regt. Nr. 5), 2. Leib⸗Husaren⸗Regt. Nr. 2 (jetzt Nr. 2), Westpreuß. Ulanen⸗Regt. Nr. 1 (jetzt Nr. 1).

Pommersche Brigade: 1. Pomm. Infanterie⸗Regt. Nr. 2 (jetzt Nr. 2), Colbergsches Infanterie⸗Regt. Nr. 10 (jetzt Nr. 9), Pomm. Grenadier⸗Bat., Regt. Königin⸗Dragoner Nr. 1 jjetzt Kürassier⸗Regt. Nr. 2), Brandenb. Dragoner⸗Regt. Nr. 5 jetzt Nr. 2), Pomm. Husaren⸗Regt. Nr. 5 (jetzt Nr. 5).

Brandenburgische Brigade: Regt. Garde zu Fuß Nr. 8 (jetzt 1. Garde⸗Regt. z. F.), Leib⸗Inf. Regt. Nr. 9 (jetzt Nr. 8), Leib⸗Grenadier⸗Bat., Garde⸗Jäger⸗Bat. Nr. 1, Regt. Garde du Corps Nr. 3, Garde⸗Ulanen⸗Escadron (jetzt Garde⸗Kürassier⸗ Regt.), Brandenb. Kürassier⸗Regt. Nr. 4 (jetzt Nr. 6), Bran⸗ denb. Husaren⸗Regt. Nr. 3 (jetzt Nr. 3), Brandenb. Ulanen⸗ Regt. Nr. 3 jetzt Nr. 3)

Niederschlesische Brigade: 1. Westpreuß. Inf. Regt. Nr. 6 (jetzt Nr. 6), 2. Westpreuß. Inf. Regt. Nr. 7 (jetzt Nr. 7), Westpreuß. Grenadier⸗Bat., Ostpreuß. Jäger⸗Bat. Nr. 2 (fetzt Jäger⸗Bat. Nr. 1 und 2), 1. Westpreuß. Dragoner⸗Regt. Nr. 2 jetzt Kürassier⸗Regt. Nr. 4), Neumärk. Dragoner⸗Regt. Nr. 6 jetzt Nr. 3), 2. Schles. Husaren⸗Regt. Nr. 6 (jetzt Nr. 6ͤä.

Oberschlesische Brigade: 1. Schles. Inf. Regt. Nr. 11 (etzt Nr. 10), 2. Schles. Inf. Regt. Nr. 12 jetzt Nr. 11), Schles. Grena⸗ dier⸗Bat., Schles. Schützen⸗Bat. Nr. 3 jetzt Jäger⸗Bat. Nr. 5 und 6), Schles. Kürassier⸗Regt. Nr. 1 jetzt Nr. 1), 1. Schles. Husaren⸗Regt. Nr. 4 (jetzt Nr. 4), Schles. Ulanen⸗Regt. Nr. 2 (jetzt Nr. 2).

Außerdem wurden im Jahre 1811 durch Abgeben der Re⸗ gimenter ein Normal⸗Infanterie⸗Bataillon (jetzt 2. Garde⸗Regt. z. F.), eine Normal⸗Dragoner (jetzt 1. Garde⸗Dragoner⸗) und eine Normal⸗Husaren⸗ (jetzt Garde⸗Husaren⸗) Escadron formirt.

Durch die ausgedehnteste UAnwendung des Krümper⸗Systems gelang es, bis zum Jahre 1813 eine so große Anzahl von Re⸗ servisten zu entlassen, daß man im Frühling des letzgenannten Jahres nicht nur die schwachen Regimenter auf Kriegsstärke (im Ganzen zu 60,000 Mann) kompletiren und die Festungen mit Garnisonen versehen (27,000 Mann), sondern auch Reserve⸗ Bataillone und Reserve⸗Escadrons (44,000 Mann) bilden konnte, aus denen die Regimenter auf eine höhere Zahl von Bataillo⸗ nen und Escadrons, einzelne Infanterie⸗Regimenter bis auf 8 Bataillone gebracht wurden. b

Da von dem Dienste in dieser Armee nach den Bestim⸗ mungen des Kanton⸗Reglements“) die höheren Stände, die Ge⸗ bildeten, die Wohlhabenden, die Einwohner einiger Städte u. s. w. befreit waren, so erging an diese den 3. Februar 1813 der

Königliche Aufruf“*) zu freiwilligem Eintritt mit gewissen Prä⸗ rogativen. Es kamen beinahe 10,000 solcher Freiwilligen zu⸗ sammen, die sich als Jäger⸗Detachements den einzelnen Batail⸗ lonen und Escadrons des stehenden Heeres anschlossen; ein Zu wachs für die Armee, der nach dem materiellen Gewichte, wel⸗ ches er in die Wagschaale der Entscheidung warf, nicht erheblich in Betracht kommen kann, dessen moralischer Einfluß jedoch von unberechenbarem Werthe war. Schon das erscheint als eine wichtige Folge der begeisterten Aufnahme, welche der an die Eximirten gerichtete Aufruf zu freiwilligem Dienste fand, daß nunmehr (9. Februar) unbedenklich zu dem Erlaß des Ge⸗ setzes geschritten werden konnte, welches „»für die Dauer des Krieges alle Ausnahmen von der Verpflichtung zum Militär⸗ dienst« aufhob, somit den Grundsatz der allgemeinen Wehr pflicht, wie er von Hause aus zum Wesen dieses preußischen Staates, als einer Mark, einer Militär⸗Grenze, gehörte, aufs Neue in das Leben rief.

Um diese 130 140,000 Mann Feld⸗ und Linientruppen, in denen auch die mit Königlicher Genehmigung gebildeten selbstständigen Frei⸗Corps enthalten waren, möglichst un verkürzt an den Feind zu bringen, befahl der König durch Verordnung vom 17. März 1813 die Errichtung einer Landwehr und eines Landsturms. Die Organisation der Land⸗ wehr aus denjenigen Männern vom 17. bis zum 40. Lebens⸗ jahre, welche noch übrig blieben, nachdem die Feldarmee ihre Krümper und ihren Ersatz an jungen Mannschaften eingestellt hatte, wurde als eine ständische Angelegenheit den Provinzen überlassen, und zwar sollten leisten: die Kurmark 7 Landwehr⸗ Infanterie⸗Regimenter, 7 Landwehr⸗Kavallerie⸗Regimenter, die Neumark 3 Landwehr⸗Infanterie⸗Regimenter, 2 Landwehr⸗ Kavallerie⸗Regimenter, Ostpreußen 5 Landwehr⸗FInfanterie⸗ Regimenter, 5 Landwehr⸗Kavallerie⸗Regimenter, Westpreußen 3 Landwehr⸗Infanterie⸗Regimenter, 3 Landwehr⸗Kavallerie⸗ Regimenter, Pommern 3 Landwehr⸗Infanterie⸗Regimenter und 3 Landwehr⸗Kavallerie⸗Regimenter, Schlesien 17 Landwehr⸗ Infanterie⸗Regimenter und 7 Landwehr⸗Kavallerie⸗Regimenter.

Während man noch mit diesen Neugestaltungen beschäftigt war, wurden die Feindseligkeiten eröffnet. Erst der Waffen⸗ stillstand von Anfang Juni bis Mitte August gestattete die Vollendung des Begonnenen, und, wenn auch nicht Alles so, wie es beabsichtigt worden war, zu Stande kam, so gelang es doch, bis zum August 147 Landwehr⸗Bataillone und 113 Land wehr⸗Escadrons, im Ganzen mindestens 112,000 Mann Land wehrtruppen, dem Heere hinzuzufügen, dessen Gesammtstärke dadurch, so wie durch die drei von den Ständen in Preußen, Pommern und Schlesien geschaffenen National⸗Kavallerie Regimenter und das aus nichtpreußischen Freiwilligen (nament⸗ lich Altmärkern) errichtete Elb⸗Infanterie⸗Regiment, auf nahe⸗ zu 265,000 Mann, d. i. auf 5,3 Procent*) der Einwohnerzahl erhöht wurde.

Auch die Formation der Feldarmee war während des Waffenstillstandes verändert worden. Eine besondere Garde⸗ Truppe war gebildet aus dem Regiment Garde zu Fuß (bis dahin Nr. 8, nunmehr 1. Garde⸗Regiment zu Fuß), dem 2ten Garde⸗Regiment zu Fuß (aus dem Normal⸗Bataillon und aus Bataillonen des Colbergschen und des Leib⸗Regiments), dem Garde⸗Jäger⸗Bataillon, dem Regiment Garde du Corps, dem aus den einzelnen Garde⸗Escadrons zusammengesetzten Leichten Garde⸗Kavallerie⸗Regiment und der verstärkten Garde⸗Artillerie. Durch das Ausscheiden des Regiments Garde zu Fuß aus der Reihe der Linien⸗Regimenter rückten die Infanterie⸗Regimenter Nr. 9 12 in die Stamm⸗Nummern 8— 1l1, zugleich wurden ihnen die Reserve⸗Bataillone abgenommen und aus diesen ein neues Linien⸗Regiment, das Brandenburgische Nr. 12, und 12 selbstständige Reserve⸗Regimenter gebildet, und zwar im Wesent⸗ lichen so, daß die Reserve⸗Bataillone je eines Infanterie⸗Regi⸗

*) Die Veröffentlichung dieses Königlichen Erlasses seschah nicht in Form einer Proklamation, sondern unter der Ueberschrift »Bekannt⸗ machung«; dieselbe war daher auch nicht vom Könige selbst, sondern vom Staatskanzler Hardenberg unterzeichnet.

ve) Relativ also ungefähr das Doppelte von der Heeresmasse, welche Preußen 1866 unter den Waffen hatte. v1I1““