1868 / 266 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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. Kenuunst und Wissenschaft.

Berlin, 10. November. Der Hofrath Dr. Friedrich Förster ist am Sonntag Morgen im 78. Lebensjahre hierselbst gestorben.

Königsberg, 3. November. Der Professor der Theologie hier⸗ selbst, Dr. Cosack, ist am 31. Oktober gestorben.

Weimar, 8. November. Die »W. Ztg.« meldet jetzt amtlich die Ernennung des Professors Max Schmidt zum Lehrer der Land⸗ schafts⸗Malerei an der Kunstschule zu Weimar. 1

Das Schloß von Compiegne, in welchem der Kaiser der Franzosen augenblicklich seine Residenz aufgeschlagen hat, stammt schon aus 9. Zeit Karls des Kahlen. Seitdem ist es eine Lieblings⸗Resi⸗ denz fast aller französischen Herrscher geblieben und bis auf die neueste Zeit häufig umgebaut worden. Fünf französische Konzilien sind in Compiègne abgehalten worden. Ebendaselbst wurde die Jungfrau von Orleans den Engländern ausgeliefert. Der Wald ist einer der schönsten Frankreichs. In demselben liegt das kürzlich restaurirte Schloß Pierre fonds, wo der Kaiser seine reiche Waffen⸗ sammlung aufgestellt hat.

Am 1. November starb in Stockholm in seinem 72. Lebens⸗ jahre der bekannte schwedische Entomolog, Professor Karl Henric

Bohemann. G Landwirthschaft.

Die diesjährige Wein⸗Ernte in Frankreich wird, der »Austria« zufolge, auf 50 60 Millionen Hektoliters oder 7700 bis 9240 Mill. Fkaschen geschätzt. Im Jahre 1865 ergab die Wein⸗Ernte nach offiziellen Angaben 68,393,000 Hektlr., 1866 63,838,000 Hektlr., 1867 ,55 Mill. Hektlr. Das gesammte Weinland in Frankreich um⸗ faßt 24,000 Quadrat⸗Kilometers, also ungefähr ½ des angebauten Bodens, welcher 543,051 Quadrat⸗Kilom. ausmacht. Von den im ahre 1867 geernteten 55 Hektlr. Wein wurde etwa die Hälfte im Lande selbst verbraucht; 7 Mill. Hektlr. wurden in Branntwein und 335,306 in Essig verwandelt. Die von den Weinbauern selbst ver⸗ brauchte Quantität Wein wird auf ungefähr 4 Mill. Hektlr. durch⸗ schnittlich während der letzten 5 Jahre geschätzt; früher soll sie gegen 12 Mill. Hektlr. betragen haben. Die Ursache des Unterschiedes ist in der zunehmenden Verwendung des Weines zu Branntwein zu suchen. Nach dem Verbrauche im Jahre 1867 kamen 112 Flaschen Vein auf jeden Kopf der französischen Bevölkerung. Gewerbe und Handel.

Bei einem Chausseebau von Sensburg nach Rastenburg ist bei den Erdarbeiten ein, wie es scheint, bedeutendes Bernsteinlager aufgefunden worden. Täglich finden die Leute in ganz geringer Tiefe schöne und große Stücke, was die dortigen Ländereibesitzer angeregt hat, dieser Entdeckung Aufmerksamkeit zu schenken. Nach dem Berichte des preußischen Konsulats zu Wismar für das Jahr 1867 liefen im genannten Jahre in den dortigen Hafen 328 beladene Schiffe mit 17,347 Last ein. Von diesen Schiffen führ⸗ en 64, oder 20 pCt., die preußische Flagge; 52 dieser Schiffe waren in Schleswig⸗Holstein heimisch. Die mecklenburgische Flagge war unter den einlaufenden durch 141 Schiffe (41 pCt.) vertreten. Die Einfuhr aus Preußen bestand aus Getreide, Käse, Zucker, Sprit, Dachpappe, Schlemmkreide und Holz. Eine verhältnißmäßig bedeutende Einfuhr fand auch von Lübeck her statt. Die Ausfuhr wurde durch 332 be⸗ adene Schiffe mit 17,392 Last vermittelt; unter den Schiffen befanden sich 64 preußische (20 pCt.) und 145 mecklenburgische (44 pCt.). Die Ausfuhr nach Preußen bestand in Getreide, Kartoffeln, Kohl, Mauer⸗ steinen, altem Eisen, Dachpappe u. s. w.

Karlsruhe, 6. November. Die »Karlsr. Ztg.« schreibt: Für ausgedehnten Absatz unserer Schwarzwälder Uhren ist es von wesentlicher Bedeutung, daß dieselben bei gut gearbeiteten Werken eine äußere Ausstattung erhalten, die dem Zweck und den Anforderungen eines guten Kunstgeschmacks entspricht. Nachdem nun in den letzten Jahren die Gehäusefabrikation hinter ihrer Aufgabe zurückgeblieben zu sein scheint und besonders ein Mangel an neueren geeigneten Zeich⸗ nungen für dieselbe sich fühlbar macht, ist im Interesse der Schwarz⸗ wälder Uhren⸗Industrie wieder ein neuer Aufschwung des genannten Zweiges derselben sehr zu wünschen. Wie wir vernehmen, hat das Großh. Handels⸗Ministerium zu förderlicher Mitwirkung ein Preisausschreiben für die Fertigung von entsprechenden neuen Entwürfen zu Gehäusen für Schwarzwälder Wand⸗ und Standuhren verschiedener Größe er⸗ lassen, wie dies früher in ähnlicher Weise schon geschehen ist.

Nach dem Programm dieser Bekanntmachung sind für die vor⸗ züglichsten Entwürfe 17 Preise im Gesammtbetrag von 400 Fl. (der höchste 100 Fl.), für die nach neuen Entwürfen am besten ausgeführten Modelle oder fertigen Gehäuse Preise zusammen bis zum Betrag von 100 Fl. ausgesetzt. Die konkurrirenden Arbeiten werden in der Landes⸗ Gewerbhalle in Karlsruhe, wohin sie bis zum 5. April 1869 einzu⸗ senden sind, öffentlich ausgestellt und durch vom Handels⸗Ministerium ernannte Preisrichter beurtheilt werden; die prämiirten Entwürfe sollen sodann s. Z. als Staatseigenthum zur allgemeinen Benutzung in die Filiale der Landesgewerbehalle in Furtwangen gelangen, nachdem sie vorher auch in anderen Hauptorten des badischen Schwarzwaldes, welche sich mit Uhren⸗Industrie befassen, zur Ansicht ausgestellt wor⸗

den sind.

„München, 1. November. Das definitive Resultat der Volks⸗ zählung im Königreich Bayern vom 3. Dezember 1867 ist so eben vom K. statistischen Burecau bekannt gegeben worden. Hiernach betrug an diesem Tage die Einwohnerzahl des Königreichs 4,824,421 und zwar 1,697,722 Männer, 1,755,193 Frauen, 677,240 Knaben, 694,266 Mädchen.

Ueber die gegenwärtige Lage des Getreidemarktes entneh⸗ men wir einem uns vorliegenden Berichte aus Amsterdam nach⸗ stehende Mittheilungen:

Die Ein⸗ und Ausfuhr der

msten Nahrungs . in England bis Ende August: ömsten Nahrungsstoffe betrug

2) Einfuhr:

b) Ausfuhr

Weizen 22,719,165. 21,031,647 Ctr Anderes Getreide 19,031,687 19,473,577 »⸗ Mehll 1,829,60u0. . 2,271,725

Kartoffeln.. 200,887 » Leinsaat 541,802 QOrts.

Rappsaat 331,607 »

:Weizen 114,6044

Weizenmehl 11,758 Ctr. Leinsaat BI“ 7,788 Qrts.

ö“ Rappsaa. 55,275 167,734

Nach England waren Ende Oktober auf Ordre, von Amerika und dem Süden Europas, unterwegs: 252 Ladungen Weizen, 112 Mais, 30 Gerste, 37 Roggen, 1 Rappsaat, 51 Leinsaat, gegen 271 Weizen, 5 Mais, 31 Gerste, 29 Roggen, 14 Nappsaat, 20 Leinsaat in gleicher Zeit des Jahres 1867. Außerdem waren mit direkter Bestim⸗ mung für englische Häfen unterwegs circa 24 Weizen und 9 Mais egen 87 Weizen und 1 Mais in dem vorigen Jahre. Auf den in⸗ ändischen Märkten war ult. Oktober der Mittelpreis für Weizen 54/4 d., für Gerste 45/11 gegen 70/5 und 429 d. im vorigen Jahre zu derselben Zeit.

Frankreichs Ein⸗ und Ausfuhr in denselben Gegenständen be⸗ trug in den ersten 8 Monaten dieses Jahres: E 10,187,200 4,793,900 metr. Ctr.

259,100

17 590

91,700 444,100 254/000 2,054,700 1,176,800 1,547,181 658,643 883,365 1,841,938 Roggen 279,211 451,594 216,354 351,094 Hafer 32,515 72,081 8 Man schätzt den gesammten Roggenexport aus neuerer Ernte be⸗ reits auf 300,000 Ctr. = ca. 14,000 Last, dagegen soll der meiste neue Buchweizen unhaltbar für Seecreisen sein. Die Ein⸗ August:

216,340. 218,936.... ööö

Weizen 6AWE1“ Roggen GerteV. Hafer

Mehl

186888 a) Einfuhr: Weizen ....

Noggen

Gerste.. Weizenmehl

Rappsaat

b) Ausfuhr: Weizen 8 Roggen 396,000 e“ 8 298,000 Hafer 677,000 Weizenmehl 763,000 1

Roggenmehl 55,000 843,000 vEA1“ 25,000 35,000 Mud.

Nach dem Jahresbericht des Norddeutschen Bundes⸗Konsulats zu Ceara (Brasilien) für das Jahr 1867, haben die kommerziellen Verbindungen dieses Hafens mit dem Norddeutschen Bunde im Jahre 1867 zugenommen. Es wurden in 1867 aus Ceara nach Häfen des Norddeutschen Bundes exportirt: 2872 Ctr. Baumwolle (67,044 Thlr.), 1003 Ctr. Zucker (4395 Thlr.), Kaffee 16,826 Ctr. (283,938 Thlr.), Gummi 466 Ctr. (15,278 Thlr.), gesalzene Häute 31,466 Stück (137,664 Thlr.), halbgegerbte Häute 2313 Stück (3220 Thlr.), 510 Ctr. Baumwachs (7944 Thlr.), zusammen 519,633 Thlr. an Werth. Auch die Einfuhr hat zugenommen, jedoch ist der Markt mit norddeutschen Manufakturwagaren überfüllt und von berliner Kattunwaaren, wovon im Jahre 1867 5000 Stück abgesetzt wurden, steht in diesem Jahre nur ein ganz geringer Absatz in Aussicht, weil die Muster nicht mehr gefallen. In den Hafen liefen im Jahre 1867 59 Schiffe ein, von welchen 7 preußcche 3 hamburgische und 2 bremische waren, mithin 12, oder 20 pCt. dem Norddeutschen Bunde angehörten.

Den Hafen Arica (Peru) besuchten, nach dem im »Preußischen Handels⸗Archiv« veröffentlichten Jahresbericht des preußischen Konsu⸗ lats zu Tacna, im Jahre 1867 86 Schiffe, von welchen 7 norddeutsche waren, 1 preußisches, 5 hamburgische, 1 bremisches; 5 dieser Schiffe kamen aus Hamburg. Die Einfuhr aus Deutschland bestand meist aus Wollenwaaren, Tuchen, Kasimirs, bedruckten und gewebten Um⸗ schlagetüchern, welche früher aus Frankreich bezogen wurden; auch Tannenholz wird aus der Ostsee in Arica importirt. Baumwollene Zeuge werden meist aus England geliefert, nur zum kleinsten Theile aus Deutschland. Die Gegenstände des Ausfuhrhandels von Arica werden meist aus Bolivia bezogen und bestehen aus Silber in Mün⸗ zen, Geräthen und Barren, im Jahre 1867 zusammen im Werthe von 1,246,082 Pesos ca. 1 Thlr. Pr.), Gold in Körnern, Staub und geprägt, ca. 158,000 Pesos, Kupfer ca. 755,000 Pesos, Kobalt, Zinn, Häuten, Chinarinde, Chinchillafellen, Alpaca⸗ und Schafwolle He00 Ctr. = 200,000 Pesos), Baumwolle (2000 Ctr. = 36,000

Pesos) u. s. w. Verkehrs⸗Anstalten. 8 Die »N. H. Z.“« veröffentlicht ein mit Genehmigung der König⸗ lichen Ministerien für Handel, Gewerbe und öffentliche Mrbeiten und des Innern auf Grund des §. 11 der Allerhöchsten Verordnung über die Polizei⸗Verwaltung in den neuerworbenen Landestheilen, vom 20. September 1867, für die hannoversche Staats⸗Eisenbahn, insoweit dieselbe unter Verwaltung der Königlichen Eisenbahn⸗Direction zu Hannover steht und im dortigen Landdrostei⸗Bezirke belegen ist, er⸗

481,000 15,136,000 308,000

186,000 Mud.

185,000 » 177,000 »

272,000

736,000 Kilo.

lassenes Bahn⸗Polizei⸗Reglement vom 15. September)/ 1. Oktober 1868.

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1“

und Ausfuhr der Niederlande betrug bis Ende

In einer kürzlich zu Leipzig (Arnoldische Buchhandlung) er⸗ chienenen Broschüre: »Die österreichischen Eisenbahnen und die Dampf⸗ schiffahrt mit Bezug auf den Welthandel«, hat der Verfasser, zunächst unter Berücksichtigung der Interessen des österreichischen Handels, auf folgende, fast vollendete handelspolitische Eisenbahnen hin⸗ gewiesen. Die Verbindung der Nord⸗ und Östsee mit dem adriatischen Meere ist durch die Linien Hamburg oder Bremen per Magdeburg), Lübeck, Wismar, Rostock, Stettin (per Leipzig), über Fürhen Hagenow, Wittenberge, Magdeburg, Halle, Leipzig, Werdau, Reichenbach, Falkenstein, Oelsnitz, Franzensbad, Eger (von hier aus auch nach dem Schwarzen Meere, s. unten), Schwandorf, Regens⸗ burg (von hier aus auch nach dem mittelländischen Meere, s. unten), Geiselhöring, Braunau, Salzburg, Villach nach Triest hergestellt. Diese Verbindung hat jedoch noch die Lücken Geiselhöring⸗Braunau und Braunau⸗Salzburg⸗Villach⸗Triest, da die Eisenbahnverbindung zwischen Geiselhöring und Triest jetzt nur erst auf den Umwegen üͤber Mün⸗ chen, Innsbruck, Verona oder über Wien, Bruck, Gratz, Laibach her⸗ gestellt ist. Eine andere Verbindung der Nord⸗ und Ostsee mit dem adriatischen Mͤeere geht von Leipzig aus über Schwarzenberg, Prag, Budweis, Linz, Lietzen, Rottenmann, Unzmarkt, Klagenfurt, Laibach auf Fiume. Zwischen Schwarzenberg und Prag, so wie zwischen Prag und Budweis fehlt indessen noch die direkte, zwischen Linz und Lietzen jede Eisenbahnverbindung. Auch weiterhin ist Rotten⸗ mann mit Unzmarkt noch nicht durch Schienen verbunden und zwischen Klagenfurt und Laibach keine unmittelbare Verbindung. Endlich ist von Laibach nur nach Triest, nicht aber nach Fiume Eisenbahn⸗Verbindung vorhanden. Durch diese Linie würde, über Bodenbach⸗Prag, auch eine direkte Verbindung aller, Berlin berühren⸗ den Nord⸗ und Ostsee⸗Bahnen mit dem adriatischen Meere erzielt werden. Ein dritter gerader Schienenweg von der Östsee zum Adria⸗ tischen Meere geht von Stettin und den dort mündenden Ostsee⸗ bahnen aus über Cüstrin, Frankfurt a. d. O., Görlitz, Reichenberg, Turnau, Kolin, Iglau, Znaim, Stockerau, Wien, Steinbrück auf Zengg. Es sind jedoch zwischen Stettin⸗Cüstrin, Turnau⸗ Kolin und Kolin⸗Stockerau noch keine direkten Eisenbahn⸗Ver⸗ bindungen vorhanden und von Steinbrück aus führt eine Eisenbahn nur seitwärts nach Triest, nicht aber nach Zengg. Für diejenigen Ostseehäfen, Danzig, Königsberg u. s. w, welche nach Herstellung der Linie Bromberg⸗Posen mit Breslau in direkter Schienenverbindung stehen, bietet dann die Linie über Frankenstein, Trübau, Brünn, Wien u. s. w. eine unmittelbare Verbindung mit dem adriatischen Meere, die nur zwischen Frankenstein und Trübau noch eine Lücke hat. In der etwas längeren Linie von Breslau über Oderberg nach Wien ist der Schienenweg von der Ostsee zum adriatischen Meere bereits vollendet. Die letzte Bahn setzt auch St. Petersburg (über Warschau) mit dem adriatischen Meere in unmittelbare Verbindung. Der gerade Schienenweg von der Nord⸗ und Ostsee zum mittel⸗ ländischen Meere führt von Regensburg (s. die erste Linie) über Landshut, Rosenheim, Innsbruck, Botzen, Trient, Verona (nach Genua,

Marseille u. s. w., wo jedoch die Strecke Savona⸗Nizza fehlt), Florenz

nach Livorno. Abgesehen von einigen in Italien noch nothwendigen Kürzungen der vorhandenen Schienenwege fehlt in Deutschland noch die gerade Linie zwischen Landshut und Rosenheim. Die Verbindung der Nord⸗ und Ostsee mit dem schwarzen

Meere geht von Eger (s. die erste Linie) über Wien, Kanisca, Barcs, Semlin (Belgrad), Nissa⸗Philippopel nach Konstantinopel. Die gerade

Strecke Eger⸗Wien ist bereits im Bau begriffen, ebenso die Bahn von Belgrad nach Konstantinopel; dagegen fehlt die Strecke Barcs⸗Semlin.

Den atlantischen Ozean mit dem schwarzen Meere verbinden

die Bahnen von Straßburg über Ulm, Augsburg, Braunau, Ried, Wels, Wien, Preßburg, Pesth (von hier nach Konstantinopel), Szol⸗ nok, Groß⸗Wardein, Kronstadt nach Galatz. Auf dieser Tour sind je⸗ doch noch Lücken zwischen Straßburg und Ulm, Wels und Wien, Groß⸗Wardein, Kronstadt⸗Galatz. Eine andere Linie führt von Coblenz über Aschaffenburg, Würzburg, Nürnberg, Regensburg, Straubing, Passau, Wien u. s. w. Auf dieser Strecke fehlt bis Wien die direkte Verbindung zwischen Nürnberg und Regensburg. Auf die zahlreichen

Schienenwege zwischen der Nord⸗Ostsee und dem atlantischen

Ozean braucht nicht weiter hingewiesen zu werden.

Stuttgart, 9. November. Der »St. Anz. f. W.« meldet, daß gestern Nacht ein Güterzug bei der Geißlinger Steige verunglückt ist. Loko⸗ motive und Wagen sind zertrümmert und mehrere Schaffner theils getödtet oder schwer verwundet. Der Guͤter⸗Verkehr ist in Folge dessen auf der Strecke bis auf Weiteres eingestellt.

London, 6. Nobember. Im vorigen Jahre wurden hier 12/121,010 Pfd. St. englische Produkte und Waaren nach Frankreich importirt gegen 8,673,309 Pfd. St. in 1863, also eine Zunahme von 3,447,701 Pfd. St. in den fünf Jahren. Der Exportwerth betrug während der Jahre 1863 und 1867: Wolle 1,418,985 Pfd. St. und 3,111,092 Pfd. St.; Baumwolle 556,119 Pfd. St. und 1,096,341 Pfd. St.; Kohlen 543,738 Pfd. St. und 937,178 Pfd. St.; Eisen 835,643 Pfd. St. und 589,886 Pfd. St; wollene und harte Kammgarne 369,129 Pfd. St. und 556,305 Pfd. St., Baumwollengarn 178,467 Pfd. St. und 581/765 Pfd. St.; Maschinen 363,832 Pfd. St. und 506,119 Pfd. St.; Schafwolle 348,773 Pfd. St. und 359,637 Pfd. St.; Kupfer 856,388 Pfd. St. und 318,83 Pfd. St.; Seide 444,470 Pfd. St. und 303,860 Pfd. St.; Leinengarne 175,052 Pfd. St. und 277,348 Pfd. St.; Leinenwaaren 191,911 Pfd. St. und 261,864 Pfd. St.; Weizen 78,978 Pfd. St. und 231,476 Pfd. St. bc

Königliche Schauspiele.

„Mittwoch, 11. November. Im Opernbause.

tellung. (2. Sinfonie⸗Soirée.

Keine Vor⸗

X“

Im Schauspielhause. (223. Ab.⸗Vorst.) Gringoire. Cha⸗ rakterbild in 1 Akt von Th. de Banville, deussch von A. Winter. Hierauf: Ein anonymer Kuß. Lustspiel in 1 Akt von Albéric Second und Blerzy, deutsch von A. Winter. Zum Schluß: Kaiser und Müllerin. Historisches Lustspiel in 2 Akten von Vati We.neb. 18

Donnerstag, 12. November. Im Opernhause. (216ste Vorst. Die Hugenotten. Oper in 5 Abth., nach dem Franzöfischen 8 Scribe, übersetzt von Castelli. Musik von Meyerbeer. Ballet von Paul Taglioni. Valentine: Fr. v. Voggenhuber. Margarethe von Valois: Frl. Sessi. Raoul: Hr. Niemann. Marcel: Hr. Fricke. Anfang 6 Uhr. M.⸗Pr.

Im Schauspielhause. (224. Ab.⸗Vorst.) Rosenmüller und Fihts; Original⸗Lustspiel in 5 Aufzügen von Dr. Carl Töpfer.

18 K1-13921U90 n. „21 8

Telegraphische Witterungsberiecehte v. 9. November. Ft. Bar. AbwTemp. Abw ö M. Ort. P. L. v. N Kê! v. N. Wind. 8 [Paris. 337,7 0.9 N., schwach. » Petersburg. 335.1% 1,9 N0., schwach. Moskau. 311. ² 2 22 )— 8., schwach. 10. November. 3Memel 334,9, 2,1 3,2 +1,51NO., stark. Königsberg. 334,4 —24 3,01*†1,6 NO., s. stark. 5 [Danzig. 334,6 2,6 4,8] 42,5[NO., stark. Cöslin 38 1,6 445 +2,2 NO., mässig. z[Stettin.. —3 ½ 5,2 + 2,9 NO., mässig. 5 3,1 4,78+† 2,1 NO., mässig. x330,1 4,00 4,8 +3, 1 08S0., stark. Ratibor 324.5 4,3 1,6]50,4 SW., mässig. Breslan 326.2 —–5,9% 5,8 + 3,4 W., schwaech. » Torgau... 330,13,8 4,6 + 1,7NO., schwach. Cöln 331,2:—4, 0 2,0, 1,0 W., schwach. 334,0 - 1.0 2,8,— 1,0 N., mässig. 329.1—2,; 1,6, 1,7 SW., schwachb. 7 Flensburg. 337,9, 2,8 NO., mässig. Brüssel. 336 3 3 ˙4 N., schwach. Haparanda 341,7 2,2 N., schwach. Petersburg 337, 5 0,7 NO., schwach. Riga. 336,7 1.2 NO., z. stark. Stockholm [340, 0 0.8 N., schwach. Skudesnäs 341,s8 0, 5 N., schwach. Hernösand. 339,7 2.4 W., mässig. beinahe heiter. Christians. 342,0 2,9 S., massig. bed., gewöhnl.

¹) Gestern Abend stark. Regen bei diekem Nebel. ²) Nacht 0,8. ³) Trübe, Regen und Schnec. ¹⁴) Feiner Regen. ³) Gestern Wind mässig, am 9. Max. + 2.2, Min. + 0,1.

Himmelsansi bedeckt. bedeckt. bewölkt.

V lgemeimne

bedeckt. bedeckt, Regen. bed., Nachts Reg. bedeckt. bedeckt.

gz. trübe, Regen. bedeckt, Regen bedeckt. [bedeeckt. ¹) 3 Regen, gest. Reg. trübe, Regen. Regen. ²) neblig. ) bedeckktt. sehr bewölkt. *) bedeeckkt. bedeekt. 8 bedeekt.

heiter. ³)

heiter, ruhig.

K S ANes s v 05

Produkten- und Waaren-Börse.

Berlin, 10. November. (Marktpr. nach

Von Bis Mittel

1 Ithrleg.] f. thzseg.] f. thrsag. pr. Weiten Schfl.; 215 3 3 9 2 24 5 Bohnen Metze Roggen 2,6 3 2410 8 2 8,— Kartoffen gr. Gerste 127] 61 2 121 ,6¹1 2 7 6 Rindeisch Pfd. Hafer] 2u W.; 1, 8 2 1915 8. 1111 11Schweine-

er zu L.† 115 116, 3 11150 8% Heisch Heu pr. Ctr. 20,— 1,1 —,—— 25 Hammeffleisch Stoh Schek 10, 10 10, Kalbfeisch-. Erbsen HMetze- 7 8 7 3 Butter Pfl. Linsen 8— -— 10— 8 6 Rier Mandel 7 Berlin, 10. November. (Nichtamtlicher Getreideberiecht.) Weiten loco 65 74 Tblr. pr. 2100 Pfd. nach Qualität. gelb. poln. 67 Thlr. bez., ordin. desgl. 60 Thlr. bez., pr. November 64 Thlr. Br., November-Dezember 63 Thlr. bez.], April-Mai 62 ½8 Thlr. bez.

Roggen loco 55 ½ Thlr. pr. 2000 Pfd. ab Bahn bez., pr. November 55 ¼ 55 ½ 55 Thlr. bez., Nevember-Dezember 53 ¼ ½ ¼ Thlr. bez, Dezember-Januar 53 52 ¾ Thlr. bez., April-Mai 52 ½ —52 Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine, à 45 57 Thlr. per 1750 Pfd.

Hafer loco 32 36 Thlr., galiz. 32 ½ 33 Thlr., poln 34 Thlr. ab Bahn bez., pr. November 33 ½ 34 Thlr. bez., November-Dezbr. 33 Thlr. bez., April-Mai 32 ¾ 33 Thlr. bez.

Erbsen, Kochwaare 66 72 Thlr., Futterwaare 58 62 Thlr Winterraps 78 80 Thlr. 11“*“ Winterrübsen 76 79 Thlr. .

Rüböl loco 9 ½23. 72 Thlr. bez., pr. November 9 1⁄⁄— ½ Thlr. bez. November-Dezember 9 ½ Thlr. bez., Dezember-Januar 9 ½4 Thlr. bez., April-Mai 95 Thlr. bez., Mai-Juni 9 412/ Thlr. Br.

Petroleum loco 7 ¼ Thlr. Br., November 7 ½ Thlr. bez., November- Dezember 7 ¼⁄12 Thlr. bez., Dezember-Januar 7 ⁄13 Thlr. Br.

Leinöl loco 11 ½˖ Thlr.

Spiritus loco ohne Fass 16 ¾ Thlr. bez., pr. November 16 72 bis 1½1 3 Thlr. bez. u. G., Br., November-Dezember u. Dezember-Januar

h ½ Thlr. bez., April-Mai 16 ⁄. ¼ Thlr. bez., Mai-Juni 16 ¾⅔

¼ Thlr. bez., Juni-Juli 16 ⁄2 Thlr. bez. 1

Weizen loco flau. Termine matt. Roggen-Termine waren heut bei Beginn mehrseitig offerirt und wurden etwas billiger erlassen. Zu den gedrückten Coursen zeigte sich dann wieder mehr Kauflust, beson-

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