1868 / 300 p. 12 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Konsolidation sind 1186 bäuerliche Nahrungen eingegangen; durch den gesammten freien Verkehr 1992 eingegangen und 1250 neu entstanden.

nach wie 3:4. Bis zum J. 1867 waren im Regierungsbezirk Cöslin 5662 Eigenthümer regulirt worden, welche 670,340 M. als Eigenthum er⸗

halten haben. bis Ende 1867 abgelöst haben, belief sich auf 30,265; 416,764 Spann⸗ und 840,683 Handdiensttage sind aufgehoben und 1,060,142 Thlr. Ka⸗ pital, 205,245 Thlr. Geldrente, 20,484 Schffl. Roggenrente, sowie M. Land als Entschädigung festgestellt worden. Die Separa⸗ ion i sind für Ablösung von Forstservituten 8767 M. Land, 129,481 Thlr. Kapital und 8418 Thlr. Rente gewährt worden.

8

6 bis ist der Regierungsbezirk Cöslin im Durchschnitt zu 15 Sgr. Rein⸗

ertrag pro M. Liegenschaften aller Klassen eingeschätzt worden, am

n8g mit 8 Sgr., in den Kreisen Rummelsburg und Bütow, am

Stettin (36,445 QOu⸗M.)

des Regierungsbezirks sehr verschieden; während und bütower Kreise größere Flächen mit 2 Thlr. pro M. verkauft und mit 9 Sgr. pro M. verpachtet, sind vor circa 10 Jahren im

8

““ werden an Größe nur von 4 anderen preu⸗ ßischen Kreisen, Deutsch⸗Crone, Schlochau, Conitz, Sternberg, über⸗ troffen. Der Kreis Fürstenthum kommt an Umfang dem Sachsen⸗Meiningen (44,97 Qu.⸗M.), welches unter den 23 Staaten des Norddeutschen Bundes dem Areal nach die 10. Stelle einnimmt, ziemlich gleich; die Kreise Stolp und Neustettin sind größer als das im Norddeutschen Bunde zur 11. Stelle folgende Herzogthum Sachsen⸗ Coburg⸗Gotha. Der ganze Regierungsbezirk Cöslin ist etwas kleiner als das Königreich Sachsen (271,83 Qu.⸗M.) und etwas größer als das Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin (244,12 Qu.⸗M.)

Die Bevölkerung des Regierungsbezirks belief sich nach der Zählung von 1867, einschließlich des Militärs, auf 554,464 E., die Zoll⸗ abrechnungs⸗Bevölkerung auf 556,996 E., die Civilbevölkerung auf 550,049 Personen. Der Regierungsbezirk nimmt in der Reihe der übrigen, nach der Bevölkerung geordnet, die 16. Stelle ein. Die Civileinwohnerschaft hat seit 1864 um 10,463 oder 1,8 pCt. zugenommen. In der Zählungs⸗ periode 1861— 64 betrug die Zunahme 3,72 pCt. Im J. 1816 belief sich die Civilbevölkerung des Regierungsbezirks nur auf 234,421 E.; sie hat sich seitdem in je 3 Jahren um 15,000 bis 27,500 E. vermehrt; nur in den Perioden 1825 28 und 1864—67 blieb die Zunahme hinter diesen Zahlen zurück. Ungeachtet dieser verhältnißmäßig bedeu⸗ tenden Steigerung der Bevölkerung ist der Regierungsbezirk Cöslin noch einer der am dünnsten bewohnten des preußischen Staats. Auf die Q.⸗M. treffen dort nur 2184 Einwohner, während in der Provinz Pommern 2655 E. und im ganzen preußischen Staat 3823 E. auf der Q.⸗M. gezählt wurden. Die geringe Bevölkerung erklärt sich da⸗ durch, daß der Regierungsbezirk ein ackerbautreibender ist und nur 23 Städte umfaßt, so daß nur auf je 11,3 O.⸗M. eine Stadt kommt, während z. B. im Regierungsbezirk Stettin schon auf je 6,s Q.⸗M. und im Regierungsbezirk Stralsund auf 5,7 O.⸗M. eine Stadt trifft. Die Civilbevölkerung der Städte des Regie⸗ rungsbezirks Cöslin belief sich im Jahre 1867 auf 119,960 Einw., die des platten Landes auf 430,159 E., und zwar 177,468 in den Guts⸗ bezirken und 252,691 in den Landgemeinden; die städtische Bevölkerung im Regierungsbezirk Cöslin bildet also nur etwa ⅛¼ der Gesammt⸗

bevölkerung, während im ganzen preußischen Staate, wie in den Re⸗-

gierungsbezirken Stettin und Stralsund, die städtische Bevölkerung der Gesammtbevölkerung erreicht. Der Religion nach gehört die Bevölkerung des Regierungsbezirks Cöslin weit überwiegend (mit 88 pCt.) der evangelischen Landeskirche an; 37,112 Einw., 6,6 pCt., sind Lutheraner, 8791 Einw., 1,8 pCt., Katholiken, 6167 Juden. Der Nationalität nach sind die Bewohner, bis auf 7644 polnisch und 222 kassubisch Redende, Deutsche. Die Zahl der Auswanderungen belief sich in den Jahren 1859 bis 1867 jährlich auf 330 (1860) bis 1479 Personen (1866); die Einwanderung war unbedeutend; sie erreichte im Jahre 1859 ihr Maximum mit 70 Personen.

Was den Grundbesitz betrifft, so hat eine im Jahre 1859 er⸗ folgte Aufnahme folgende Resultate ergeben: An Gütern, welche auf den Kreistagen im ersten Stande vertreten, waren im Regierungs⸗ bezirk 874 mit 2,658,911 M. (inkl. 744,584 M. Forst) vorhanden; an Domänengütern 10 mit 126,945 M. (inkl. 115,300 M. Forst), an son⸗ stigen größeren Landgütern von mindestens 2000 Thlr. jährlichen Rein⸗ ertrags 23 selbstständige mit 39,741 M. (inkl. 4285 M. Forst) und 8. zu einem Gemeindeverbande gehörige mit 11,070 M. (inkl. 1118 Forst); an selbstständigen Gütern von geringerem Ertrage 85 mit 144,686 M. (inkl. 90,209 M. Forst) und an kleineren Gütern in 975 Landgemein⸗ den 1,774,543 M. (inkl. 78,223 M. Forst). Es ergiebt sich hieraus für die Güter ein Gesammtareal von 4,755,896 M., wovon 1,033,719 M. Forsten sind. Bei der Grundsteuer⸗Veranlagung sind im Regierungs⸗ bezirk Cöslin im Ganzen an landwirthschaftlich benutzten Grundstücken 5,346,220 M., wovon 1,219,594 M. Forst ermittelt worden, ein Resultat, mit dem das Vorstehende, bei welchem der städtische Grundbesitz nicht berücksichtigt ist, ziemlich übereinzustimmen scheint. Nach der Aufnahme vom J. 1859 gehörten 2,836,667 M. oder 60 pCt. des landwirthschaftlichen Grundeigenthums zum großen Grundbesitz. Durch die freie Theilbarkeit des Grund und Bodens sind vom J. 1816 bis 1859 im Regierungsbezirk Cöslin 1686 spannfähige bäuerliche Nahrun⸗ gen mit 193,011 M. eingegangen, dagegen 2115 dergl. mit 175,234 M. neu entstanden, also 429 mehr entstanden als eingegangen. Durch

Am Schlusse des Jahres 1859 waren noch 9835 spannfähige bäuerl. Nahrungen mit 1,289,962 M. und 12,839 nicht spannfähige mit 166,994 M. vorhanden; die letzten verhielten sich also zu den ersten der Zahl

Die Zahl der Abgaben⸗ und Dienstpflichtigen’, welche

für 35,115 Besitzer mit 3,821,440 M. durchgeführt. Außerdem

Der Werth des Grund und Bodens ist in den einzelnen Theilen im rummelsburger

schlawer Kreise, 60 bis 80 Thlr. pro M.

- bezahlt worden und in der ähe

9 95 Städte hat der Kaufpreis schon 130 Thlr., der Pachtpreis Thlr. pro M. erreicht Bei der Grundsteuer⸗Veranlagung

1 8 9 b 8* & WWö’ 1 .““ Schlawe. Der Durchschnitts⸗Reinertrag für den ganzen Staat stelt sich bekanntlich auf 33 Sgr. pro M.; der Regierungsbezirk Cösllt bleibt daher um mehr als 50 pCt. hinter dem Gesammtdurchsch. 8 zurück und nimmt überhaupt unter allen Regierungsbezirken im Raitt ertrage die letzte Stelle ein. Nichtsdestoweniger ist für die Se der Landkultur dort schon viel und erfolgreich gewirkt worden⸗ 1 g gesehen von der Anlegung von Chausseen, welche weiter unten 8 wähnt werden, ist dem Regierungsbezirk durch des Königs Friedrih Wilhelm IV. Majestät ein Meliorationsfonds von 300,000 Thich im Jahre 1845 bewilligt worden. Bis Ende 1867 üir 9. dieser Fonds 418,832 Thlr. Darlehne gewährt, mittelst weh 52,881 M. durch Be⸗ und Entwässerung, Mergelung u. s. w. melior rirt worden sind. Außerdem sind andere größere Meliorationen durch 16 Genossenschaften ausgeführt worden. Auch in der Vermehrunch des Viehstandes liegt ein Beweis für den Fortschritt der landwirthschaft lichen Entwickelung des Regierungsbezirks. Es wurden daselbst gezählt im J. 1867: 68,026 Pferde, 8613 St. oder 12 pCt. mehr als im 1858; 1,382,876 Schafe, 339,342 St. oder 32 pCt. mehr als in 1ee9. 101,327 Schweine, 34,941 St. oder 50 pCt. mehr als in 1858; 14 844 Ziegen, 6474 St. oder 75 pCt. mehr als in 1858. Nur bei den Rindvieh (168,075 St.) zeigt sich gegen 1858 eine Abnahme von 5232 Stück oder 4 pCt., dadurch veranlaßt, daß an Stelle der Ochsen auf vielen Gütern Pferde als Zugvich angeschafft sind und daß die Auf⸗ zucht des Jungviehs sich vermindert hat. Die Anzahl der Kühe hat sich von 1858 bis 64 von 104,294 auf 116,545 St., also um 12,251 Stück oder 11 pCt. vermehrt. ög

Zur Forstwirthschaft sind im Regierungsbezirk Cöslin, nach den Ermittelungen bei der Regulirung der Grundsteuer 1,219,594 M. etwa 22 pCt. der Gesammtfläche, bestimmt, ungefähr dem Durch⸗ schnittsverhältniß im Staate (25 pCt.) entsprechend. Während der durchschnittliche Reinertrag im Staate sich aber auf 11 Sgr. für den Morgen Forstland stellt, beträgt er im Regierungsbezirk Cöslin nur 4 Sgr., den geringsten Ertrag unter allen Regierungsbezirken. Die dort vorhandenen 198,252 M. Königlicher Forsten haben im Jahre 1865 11 Sgr. 8 Pf Ueberschuß pro Morgen ergeben.

Der Regierungsbezirk Cöslin ist ein ackerbautreibender, die In⸗ dustrie ist in demselben daher wenig entwickelt. Von der Bevölke⸗ rung leben 372,412 Personen oder 66 pCt. von Landwirthschaft und nur 77,170 oder 14 pCt. von der Industrie. Die bei weitem zahl⸗ reichste Klasse von Industriellen bilden die gewerbsteuerfreien Handwerker, 10,642. Handel wird im Jahre 1868 nur von 16 Personen in bedeutendem Umfange (A. I.) betrieben. Die Ostsee bildet für den Handel des Regierungsbezirks den Haupt⸗ absatzweg, die Staatsregierung hat daher auf die Verbesserung der drei Häfen des Regierungsbezirks (Colberg, Rügenwaldermünde, Stolp⸗ münde) und auf die zur Sicherung der Schiffahrt dienenden Anstalten von jeher, ganz besonders aber in den letzten Jahren bedeutende Kosten aufwenden lassen. Die Anfahrt zu den Häfen ist durch ein System von Leuchtthürmen gesichert und in den Häfen sind Sturmsignale ein⸗ Föechtre. Die Häfen sind erst seit 1831, bzw. 1836 und 1840 aus dem

esitz der Städte in den des Staats übergegangen und seitdem durch Baggern und Bauten erheblich verbessert worden. Der Erweiterungs⸗ bau des colberger Hafens war bereits im Jahre 1859 mit einem Kostenaufwande von 250,000 Thlrn. im Wesentlichen vollendet wor⸗ den; in neuester Zeit ist jedoch noch der Bau des Ostmolenkopfs in Angriff genommen, welcher 30,000 Thlr. Kosten erfordern wird. Für Stolpmünde sind bis Ende 1867 247,000 Thlr. Baukosten verwendet worden. Für Rügenwalde ist die Erweiterung des Hafens vorbehalten; derselbe bedarf am wenigsten künstlicher Nachhülfe. Der Schiffsverkehr betrug im Jahre 1867 in Colbergermünde 904 Schiffe von 25,327 Lasten und 981,185 Thlr. Werth der Ladung, ein⸗ und ausgehend; für Rügen⸗ waldermünde 825 Sch. von 22,665 L. und 732,566 Thlr.; für Stolp⸗ münde 906 Sch. von 25,588 L. und 1,801,359 Thlr. Im J. 1817 liefen in Colbergermünde nur 161 Sch. mit 5949 L. ein und aus, der Schiffs⸗ verkehr hat sich also in 50 Jahren um 733 Schiffe oder 455 pCt., die Lasten⸗ zahl um 11,700 oder um 200 pCt. gesteigert. Eine ähnliche Vermeh⸗ rung weist auch der Schiffsverkehr in den beiden anderen Häfen nach. Die Rhederei besaß im Jahre 1867 in Colbergermünde 24 Seeschiffe mit 2954 L. und 18 Küstenfahrer mit 273 L., in Rügenwaldermünde 25 Seeschiffe mit 4407 L. und 20 Kf. mit 456 L., in Stolpmünde 11 Seesch. mit 1745 L. und 28 Kf. mit 730 L. Die Ausfuhr besteht für alle drei Häfen in Getreide, Kartoffeln, Holz, Spiritus, außerdem für Colbergermünde in Knochenmehl; für Rügenwaldermünde in Eichen⸗ borke, Leinwand und Tafelglas; für Stolpmünde in denselben Artikeln, sowie Lumpen und Papier. Die Einfuhr besteht in Kolonialwaaren, Stein⸗ kohlen, Eisenwaaren, Heringen, Soda, Oelfabrikaten, Theer, Pech und Harzen, Bausteinen, Töpferwaaren, Cement; außerdem für Colberger⸗ münde in Kalk⸗, Mühl⸗ und Treppensteinen, Dachschiefer, Pottasche, Kreide; für Rügenwaldermünde in altem Eisenzeug, Glaubersalz' Dachpappe; für Stolpmünde in Schleifsteinen. Den Handel im mittleren Umfange betreiben in 1868 1169, im geringsten Umfange 2654 Personen. Der Regierungsbezirk Cöslin bringt außer dem Re⸗ sier e.h gr Gumbinnen die geringste Gewerbesteuer auf; während ie Solleinnahme dieser Steuer pro 1864 im ganzen Staate 5/6 Sgr. pro Kopfder Bevölkerung betrug, erreichte sie im Regierungsbezirk Cöslin nur 2/s Sgr., im Regierungsbezirk Gumbinnen nur 24 Sgr. pro Kopf. Für die Klassen⸗ und die klassifizirte Einkommensteuer stellte sich im J. 1864 der Satz pro Kopf im Regierungsbezirk Cöslin am niedrigsten von allen Regierungsbezirken, nämlich auf 1575 Sgr. pro Kopf, während der Durchschnittssatz im ganzen Staat 20 Sgr. pro Kopf betrug. Jedoch ist für die Belebung des Handels und Ver⸗ kehrs im Regierungsbezirk Cöslin viel geschehen. Außer den bereits er⸗ wähnten Hafenbauten ist hier besonders die hinterpommersche Eisen⸗ bahn hervorzuheben, welche den Regierungsbezirk in einer Länge von

chsten, mit 21 bezw. 23 Sgr., in den Kreisen Fürstenthum und

13,7 Meil. durchschneidet. An Staatschausseen sind seit 1828 83/44 Ml.

““

3

. H lta14 . 4 Rl. sind im Bau begriffen, 4 Ml. projektirt; 3,79 Ml. sind

* ben und Buͤtow als Kreischausseen zur Unterhal⸗

treisen en worden. Von den Kreisen sind (außer 36,86 Ml. welche übergetaatschau een berechnet sind) 91/66 Ml. gebaut, von Privaten ter den daß sich die Fernerfttyag⸗ der Chausseen auf 176,09 Ml. oder V

8 pro Ml. herausstellt. An Postanstalten zählt der

rk 100. Die Postwagen legten im J. 1867 236,584

die Eisenbahnposten 54,275 Ml. Telegraphenstationen

smß Regierungsbezirk vorhanden. Die Königliche Bank hat in

p, Colberg, Neustettin, Bütow, Lauenburg und Belgard

Cörlin und Leba Waarendepots.

c m wir uns vorbehalten, auf die übrigen Verhältnisse des 8 sbezirks, welche in dem erwähnten Buche noch erörtert

Ragierunger einzugehen, heben wir zum Schlusse aus der Schul⸗

sind FS hervor, daß im Regierungsbezirk Cöslin von 120,999

satisti nach vollendetem 5. Lebensjahre Ende 1867 91/801 die

ndelichen Elementarschulen besuchten. Unter den fehlenden 29,198

fffentlich wurden 996 auf höheren Unterrichts⸗ und 1634 in sindem stalten gebildet; 26,291 waren solche Kinder, bei welchen 1 für den Regierungsbezirk Cöslin geltenden Bestimmungen dach Fculpflicht erst mit vollendetem 6. beziehungsweise 7. Lebens⸗ beginnt; es waren also nur 277 schulpflichtige Kinder oder jahre Ct. ohne Unterricht, zum Theil wegen Kränklichkeit oder körper⸗ 02 % Gebrechen, zum Theil aber auch wegen der Entfernung der bchu vom Besuche derselben noch zeitweise ausdrücklich dispensirt. 88

1“

““ 8

1. Adolf Ev“ arsteller preußischen Fürsten⸗ und Kriegerlebens. (. die Bes. Beilage zu Nr. 254 d. Bl.)

Die künstlerische Thätigkeit Geschichte König Friedrich II. tung durchaus bestimmend geworden. er Held, hunderts wurde seitdem für ihn die Lieblingsgestalt unter allen Charakteren der Geschichte, seinem Leben und seinen Thaten, seinen Freunden, Feldherrn und Kriegern hat er seit⸗ dem die beste Kraft und Kunst gewidmet. Die Vorarbeiten u den Illustrationen des Kugler'schen Buches hatten schließ⸗ la bei ihm doch noch das Gefühl und Bewußtsein man⸗ cher Lücken in der Anschauung von jenem großen Gebiet zurück⸗ klassen. Auch die Betrachtung war in ihm angeregt, »daß die se noch vorhandene Anzahl Originaluniformen, Armatur⸗ gegenstände

an den 400 Zeichnungen zur ist für Menzels fernere Rich⸗ Der Held des 18. Jahr⸗

und sonstige Forschungsquellen, Zeitdokumente ꝛc. früͤher oder er G ein Hauptmaterial für die bil⸗ dende Kunst unwiederbringlich verloren gehe.« ess. g wägungen wurden die Veranlassung zu dem eigenthüm 1 ah künstlerishen Unternehmen, welches erst 1857 d jähriger Arbeit und Mühen aller Art zum gebracht, unter dem Titel: »Die Armee Wn ich des Großen in ihrer Uniformirung⸗ m. reißig Exemplaren, die in den Besitz öffentlicher Bibliothe⸗ en 85 Fürstlicher Persönlichkeiten kamen, ausgegeben ist. Sö. 59n annehmen, daß Alles, was an authentischen Dokumen 8 oder erhaltenen wirklichen Originalgegenständen der hier k2 Betracht kommenden Art noch vorhanden war, zu diesem Zwe von Menzel gesammelt, in allen Theilen Fs.zwasgset allen Ansichten aufs Genaueste von ihm gezeichnet 6 88 der überhaupt noch mögliche Grad der Sg ig . des Bildes der Armee⸗Uniformen aller öG 3 rend der Regierungsjahre Friedrich II. in den 1 Zeich. nungen erreicht worden ist, welche die drei Fo iobã 5 dieses Werkes enthalten. Aber seinen Absichten und seinena künstlerischen Wesen hätte es wenig entsprochen, nur vig das Bild der Uniform⸗ E zu ü-e 1.v dieser, für die militärische 1b

nd5 tüfünlerischen Werth verleiht, ist der ümstand, Menzel gleichzeitig diese Trachten mit ihrer le W Trägergestalt Füllce, daß er von den Angehörigen a hg9 verschiedener Trupppentheile und Heereskörper und wieder 878 5* Inhabern aller Rangstufen innerhalb derselben 6, Bäüt. jern Abbilder zeichnete, deren Echtheit und wWagreh in F2gsce nung, Stellung, Aktion, im Schnitt der Gesich 8 his n der Art ihrer Haltung in Ruhe und Bewegung 92 set 2 daß man sich schwer des Gedankens erwehrt, 1 Fe hh. einer mit eignem Auge gesehenen Wirklichkeit a gela St Das gilt vom Troßbuben und Stallknecht, vom Gefreiten, vom Korporal und Cornet, vom Profoß, beterne Chirurg und Stabsarzt, wie von allen gve vbrehn militärischen Stufenleiter, in der Parade⸗, Kommi sni Fät ausrüstung. Und auch in der bewegtesten Handlung, ema6 der Zeichner den einzelnen Mann schildert, läßt 15 e üchensch entgehen, das militärische Kleid desselben in stwengsaer dessegen und Genauigkeit in allen Stücken zu eben, 128 c* Fdarben F. einstimmung des relativen Maßes je es ü-ge Versämangen auff den Bruchtheil einer Linie geht. Sämmtliche

dieses Werks wurd

Stein gezeichnet und die Drucke colorirt. genannten Anzahl von Exemplaren

nichtet worden.

1“

von Menzel eigenhändig mit der Feder auf 9 see egenn Nach dem Abzug der sind die Platten dazu ver⸗

Bald nach dem Beginn dieses Werkes wurde für den

Künstler ein ehre

helm IV. Veranlassung, zu dem eigentlichen noch seine Für seines Ahnherrn,

helm IV. herzustellen befohlen hatte, graphischen und künstlerischen Ausstattung,

drich II. in treten, als geführt hatten.

Königs Friedrich Wil⸗ Geistesleben Frie⸗ nähere, unmittelbarere Berührung zu bisherigen Arbeiten sie für ihn herbei⸗

die große Prachtausgabe der Werke welche damals König Friedrich Wil⸗ und zwar in einer typo⸗ wie sie eines solchen

nvoller Auftrag des

Autornamens werth und von der entwickelten, modernen Tech⸗

nik in diesen Dingen nur zu ermöglichen war, zel mit der Anfertigung von etwa 200,

wurde Men⸗

in den Text zu drucken⸗

den, in Holz zu schneidenden Illustrationen beauftragt. Die Wahl

der Stoffe und die

Vertheilung der Zeichnungen in den zahlreichen

Bänden der Werke wurde dem Künstler durchaus selbst an⸗

heimgestellt. Der

Gattung nach gliederten sich seine Entwürfe:

in Portraits berühmter Persönlichkeiten, (gleichzeitiger und der

Vergangenheit angehöriger), wähnung geschieht; in Königlichen Autors eigenem, wie aus in Genrebilder ernster,

Völker Leben;

deren im Text eingehendere Er⸗ in geschichtliche Darstellungen aus des anderer Fürsten und bedeutungsvoller, oder

heiterer, satyrisch behandelter Episoden; und in reine allego⸗

rische Vignetten,

.

in welchen entweder einer direkten derartigen

poetischen Schilderung König Friedrichs oder einer abstrakteren,

gedanklichen Entwickelung oder

lerische Ausdrucks

Betrachtung ihre sinnlich⸗künst⸗

form gegeben ist. Der eigentlich geschichtlichen

Bilder, meist zur »Geschichte meiner Zeit⸗« und zur der des

siebenjährigen Krieges« gezeichnet,

mögen nicht mehr als etwa

20 Nummern unter den 194 des ganzen Cyklus dieser Illustratio⸗

nen sein. Auch in ihnen ist manche ernste, gewordene Scene aus der Laufbahn des That seiner Krieger selnd auch manche ruhigere,

H— wichtig önigs, manche und Feldherrn und damit abwech⸗ einfachere, aber darum für ihn,

wie für diese nicht minder charakteristische Situation dargestellt,

und mit oft genug

des Beschauers

verstorbenen) Bruder

holt und in mal jener net hatte,

Alexander

führt

Titel: »Aus K.

schienen ist. Originale dieser

von Ziethen,

ezeichnet. Der Pemächer von dem rechten Ar

Uniformrockes, 2- Kopf,

wie auf einen

für die Gestalt.

den knappen Mitteln kleiner ergreifend daf Männer und 88 Jahrhundert in voller Lebendigkeit vor

Schnitt h IIu icht die unbedingte Hingebung an wichtters und 8 reine Facimilirung der Arbeit desselben Von den Schnitten dieser Illustrationen Otto Vogel 55, von Albert V. 40 1854) 51, von Herrmann Müller 29 und von den beiden letzteren gemeinschaftlich 19 Nummern ausgeführt worden. Die 1843 im Hochsommer begonnene Arbeit wurde um eihnachten 1849 von Menzel beendet. In Weihhaec ist aber auch eine kleinere Folge von Zeichnungen eußischen Kriegerlebens von 1 olle 1 8 Hüctter „Dfe Soldaten Friedrichs des Großen⸗ welche er zu dem von Lange geschriebenen volksthümlichen Buch über die alte Nachdem der

Epoche

Duncker in Berlin ausg ; dazu, im folgenden Jahre, 1850, die Galerie der bekannten Einzelgestalten auch der obersten Heldenführer und Leiter die ses Heeres zu entwerfen, wie sie in jenem

ü Leopold von Dessau na öenn Kund Christoph von Schwerin „Jacob Keith, Hans Karl von interfeldt, Friedri in. Winterfelot, Uüeänic Eugen von Württemberg, 88 28 vHotzschmtt damals noch ziemlich ungewöhnlichen Größe, und jeder in einer charakteristischen Stellung und Handlung

ragend und durchdringenden

Holzzeichnungen dennoch und immer so geschildert, daß jene Blick wieder erstanden scheinen. In dem hat die berliner Xylographie er- an den Strich des zeichnenden

sind von dem (1851 seinem noch lebenden

(verst

von Prof. Unzelmann

In demselben Jahre jenes

ihm vollendet worden: die

preußische Armee entwarf. 8 Künstler das Bild dieses Heeres erschöpfender Weise zum bleibenden der vaterländischen Geschichte e ihn ein von der Hof⸗Buchhandlung von ausgehendes Unternehmer

wieder Denk

Verlage unter den

önig Friedrichs Zeit⸗ im Jahre 1855 er⸗

Der König mit seinen elf Paladinen gaben die

Bilderfolge: König Friedrich, Prinz Heinrich, Herzog Ferdinand von Braun⸗ Hans Joachim Wilhelm Se⸗ August de la Motte⸗Fouqus. halber Gestalt in einer

Wilhelm von Sevdlitz,

als ob er eines der den Krückstock unter der Seitentasche des

König ist dargestellt, Sanss 8b 2

die linke Hand in 52 Hut auf dem zur rechten Schulter richtet die großen blitzenden Augen Blicks auf den Beschauer ihm eben Begegnenden. Eine Spiegelwand⸗

er

Dekoration im reichsten Roccocogeschmack, bildet den Hintergrund

Sein Bruder, Prinz Heinrich, erscheint im