1868 / 304 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Feuerversicherung

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Monarchie für den Umfang der Rheinprovinz und des Regierungs⸗ bezirks Wiesbaden, was folgt: §. 1. Den Vorschriften dieses Gesetzes ist die Fischerei in den öffentlichen und Privatgewässern mit Aus⸗ nahme der geschlossenen Gewässer unterworfen. Unter geschlossenen Gewässern sind diejenigen zu verstehen, welche von andern fischhaltigen Gewässern dergestalt getrennt sind, daß die Fische nicht aus dem einen in die andern übertreten können. §. 2. Gesetzes ist das Fangen der Fische und Krebse. §. 3. Verordnungen der Bezirks⸗Regierungen soll festgestellt : 1) zu welchen Tages⸗ und Jahreszeiten die Fischerei in Betreff der verschiedenen Fischgattungen und Gewässer verboten ist; 2) welche Arten von Netzen, Geräthen und sonstigen Vorrich⸗ tungen zum Fischfange verboten sind; 3) welche Fische und Krebse mit Rücksicht auf deren Maß, Gewicht und Gattung nicht gefangen werden dürfen. Solche Verordnungen können m Interesse der künstlichen Fischzucht Ausnahmen bestimmen. §. 4. Mit Geldbuße bis zu Dreißig Thalern oder Gefängniß bis zu ier Wochen werden bestraft Fischereiberechtigte, welche 1) den Be⸗ immungen über die Schon⸗ und Fangzeit zuwiderhandeln, der die Fischerei in verbotener Weise oder mit verbotenen Geräthen etreiben; 2) Fische und Krebse, deren Fang untersagt ist, wenn sie ennoch gefangen sind, nicht sofort ins Wasser zurückbringen. 8 5. Mit Geldbuße bis zu Fünfzig Thalern oder Gefängniß bis zu sechs Wochen wird bestraft: wer vorsätzlich Kalk, Brechnüsse, Kokels⸗ körner oder andere zur Betäubung oder Tödtung der Fische geeignete Substanzen ins Wasser wirft. Wird die Uebertretung in der Schon⸗ zeit begangen, so ist auf Geldbuße nicht unter Zehn Thalern oder Gefängniß nicht unter einer Woche zu erkennen. §. 6. Wer den in einem Gewässer liegenden Fischlaich vorsätzlich wegnimmt, zerstört oder beschädigt, wird mit Geldbuße bis zu Zwanzig Thalern oder Gefäng⸗ niß bis vierzehn Tagen bestraft. §. 7. Die nämliche Strafe (§. 6) trifft denjenigen, welcher mit Fischen und Krebsen während der Schon⸗ zeit, oder mit solchen, deren Fang verboten ist, handelt, ohne sich darüber genügend auszuweisen, daß dieselben aus Behältern, oder aus Gewässern, in denen der Fang gestattet war, herrühren. §. 8. In den Fällen der nach §§. 4, 5 und 7 vorgesehenen Ueber⸗ tretungen erfolgt die Konfiskation der untersagten Fischereigeräthe, so⸗ wie der gefangenen oder feil gehaltenen Fische und Krebse. §. 9. Hin⸗ sichtlich des unberechtigten Fischens und Krebsens hat es bei der Be⸗ stimmung des §. 273 des Strafgesetzbuchs sein Bewenden mit der Maßgabe, daß auf Strafe von mindestens Zehn Thalern Geld⸗ buße oder einer Woche Gefängniß zu erkennen ist, wenn das Vergehen mittelst der im §. 5 erwähnten Substanzen verübt ist. §. 10. Das gegenwärtige Gesetz tritt mit dem 1. Oktober 1869 in Kraft. Mit diesem Zeitpunkte werden alle Strafbestimmungen, welche Materien betreffen, auf welche das gegenwärtige Gesetz sich bezieht, außer Wirksamkeit gesetzt.

Die Nr. 52 des »Preuß. Hand. Archivs« enthält unter Gesetzgebung: Oesterreich: Kundmachung der K. K. Statthalterei vom 17. August 1868, betreffend den Uebergang der den Elbezoll⸗ gerichten zugewiesenen Geschäfte, theils politisch⸗polizeilicher, theils gewerblicher Natur an die neuen politischen Bezirksbehörden (Bezirks⸗ hauptmannschaften) in Melnik, Leitmeritz, Raudnitz, Aussig und Tetschen. Kundmachung des K. K. Oberlandesgerichts im König⸗ reiche Böhmen vom 31. August 1868, betreffend den Uebergang der den Elbezollgerichten zugewiesen gewesenen Geschäfte gerichtlicher Natur an die neuen Bezirksgerichte zu Melnik, Lobosic, Raudnitz, Aussig und Tetschen, dann an das K. K. städtisch delegirte Bezirks⸗ gericht zu Leitmeritz. Frankreich: Attribute des Zollamts Binic. Dekret vom 27. November 1868. Italien und Japan: Freund⸗ schafts⸗ und Handelsvertrag zwischen dem Königreich Italien und dem Kaiserreich Japan. Unter Statistik: Norddeutscher Bund: Lü⸗ beck: Lübecks Handel und Schiffahrt in 1867. Griechenland: Jahresbericht des preußischen Vizekonsulats auf Cephalonien für 1867. Oesterreich, Handel und (Schiffahrt von Spalato in 1867. Mittheilungen.

Settatistische Nachrichten.

Die Nummern 10—12 (Oktober⸗Dezember) des diesjährigen Jahr⸗ ganges der »Zeitschrift des Königlich preußischen statisti⸗ schen Bureaus, redigirt von dessen Direktor, Dr. E. Engel, hat folgenden Inhalt: Verfügung des Ministers des Innern, die Auf⸗ lösung der statistischen Bureaus in den neuen Landestheilen betreffend. Cirkular des Königlichen statistischen Bureaus an die Königlichen Regierungen und Landdrosteien, die Herstellung einer genauen Sta⸗ tistik der Verunglückungen und Selbstmorde betreffend. Die j im preußischen Staate in den Jahren und 1866 von Brämer. Die Hauptresultate der Viehzählung im preußischen Staate vom 7. Dezember 1867. Die Tarifveränderungen der Einfuhr⸗ und Ausfuhrzölle in Preußen und im deutschen Zollverein seit 1818 von K. Brämer. Die Arbeitslöhne in Niederschlesien von L. Jacobi. Die staats⸗ angehörige Bepvölkerung sämmtlicher Staaten des Norddeutschen Bun⸗ des nach der Zählung vom 3. Dezember 1867. Durchschnittspreise der wichtigsten Lebensmittel für Menschen und Thiere. Die see⸗ männische Bevölkerung im preußischen Staate nach der Zählung vom 3. Dezember 1867. Nekrolog (Staatsrath Dr. v. Hermann). Als besondere Beilage: Bibliographie, neuere der Bibliothek des Königlichen statistischen Bureaus in den Monaten Juli bis Oktober 1868 einverleibte Werke. S. IX.— XX.

Ueber Britisch Columbia mit der Vancouver Insel ban der Westküste von Nordamerika) theilt eine so eben erschienene Broschüre * Ein Blick auf die Westküste des britischen Nord⸗

Fischerei im Sinne

Ragusa, Gravosa und

1865

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amerikas von M. F. Klaucke« folgende Daten mit. Das Festl von britisch Columbia (nach The states mans year book 1867 an der Vancouver Insel 200,000 engl. Q.⸗Meilen = 10,540 d. O.⸗Melli groß, also Frankreich an Größe gleich), wurde 1864 von 12,0O;n Weißen, 1800 Chinesen und 45,000 Indianern, zusammen von 588 Einwohnern, die Insel Vancouver (ca. 600 d. Q.⸗Meilen, also noch größ als die Prov. Pommern) von 8000 W., 200 Chin., 15000 Ind., zusamm 23,200 Einw. bewohnt. Die Gesammtbevölkerung belief sich fi 82,000 Einw. Die Einfuhr betrug im Jahre 1864 866,63 die Ausfuhr 1,054,823 Pfd. St, und zwar Gold 86 kohlen 35,959, Blauholz, Masten ꝛc. 39,175, Pelzwerk, O 118,589 Pfd. St., Ein⸗ und Ausfuhr zusammen 1,921,461 Pfd oder 60 Pfd. St. pro Kopf der Bevölkerung, während die Ein⸗ und Ausfuhr für Victoria in Australien nur 48, für die nordamertkanische Kolonien Großbritanniens (1880) im Durchschnitt nur 10, für Vn südafrikanischen Kolonien 14, für Australien 28, für Großbritannien (1865) 17. Pfd. St. pro Kopf betrug. Die Einnahmen der Kolonie wurden im Jahre 1866 auf 166,263 Pfd. St. oder 5 Pfd. 3 Sh 11 Pce. angenommen. (1864 in Victoria⸗Australien 5 Pfd. 1 Sh. 6 Pce’; 1863 in Queensland 6. 1. 10.; 1864 in Süd⸗Australien 5. 3 6] Der Konsum an Luxusartikeln belief sich per Kopf auf 3. Pfd. Tabak (in Großbritannien auf 1,3 Pfd.), 0,53 Gall. Wein (0,23 Gall.), 1,45 Gall. Spirituosen (0,16 Gall.), 4,53 Pfd. Kaffee (1,32 Pfd.), 1,84 Pfd Thee (2,53 Pfd.), 28,5 Pfd. Zucker (20 Pfd.). Das Klima des Landes ist gemäßigt, der Boden, soweit derselbe erforscht ist, fruchtbar und besonders zur Viehzucht geeignet. An Mineralien sind Gold, Silber Platina, Kupfer, Eisen, Bleierz, Bleiglanz, Zinn, Marmor, Schiefer und Steinkohlen, diese besonders auf der Vancouver Insel vorhanden; die Montanindustrie ruht aber noch wegen Mangel an Kapital und Arbeitskräften. Die Waldungen im Lande sind bedeutend und in Masten und Schiffssparren findet schon ein erheblicher Export statt Für Landstraßen und Brücken ist in den letzten Jahren viel gethan, auch ist eine Eisenbahn von Bute Julet nach Huenelle Mouth im Bau begriffen. Die großen Flüsse und Seen der Kolonien werden durch Dampfschiffe befahren, die auch eine regelmäßige Verbindung mit Neu⸗Westminster und San Francisco unterhalten.

Kunst und Wissenschaft.

In der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember starb zu Elber⸗ feld der Direktor des dortigen Gymnasiums und Präsident des Ber⸗ gischen Geschichtsvereins, Professor Dr. Bouterwek.

Kiel, 15. Dezember. Der schleswig⸗holsteinische Kunst⸗ verein hat seinen Bericht für 1867—68 veröffentlicht. Nach demselben betrug 1867 die Zahl der Jahresbeiträge à 3 Thlr. 755; 1868: 707. Aus dem Mitgliederverzeichniß ergiebt sich, daß von der Ge⸗ sammtheit etwa 250 Mitglieder in Kiel wohnen,; die übrigen sind über die beiden Herzogthümer zerstreut. Die Galerie der Kunsthalle um⸗ faßt gegenwärtig, abgesehen von der großen Heinzelmannschen Kupfer⸗ stichsammlung, 112 Oelgemälde, Aquarelle und Skulpturen. Im letten Jahre ward die Galerie durch vier (zu etwa 800 Thlr.) angekaufte Gemälde und durch 2 Geschenke vermehrt. Bei der Ausstellung wäh⸗ rend des letzten Sommers ward im Ganzen für etwa 1200 Thlr. verkauft. Um Neujahr fand die Verloosung von Gemälden, resp. Vertheilung von Kunstblättern unter die Vereinsmitglieder statt. Aus Staatsmitteln erhielt der Kunstverein im Jahre 1867 300 Thlr. Die Bilanz der Rechnung für 1867 ergab einen Kassabehalt von 2072 Thlr.

Cassel, 22. Dezember. (Cass. Ztg.) Die Königliche Akade⸗ mie der Künste hierselbst hat gelegentlich ihrer vor einigen Tagen stattgehabten Preisvertheilung die Namens Sr. Majestät des Königs zur Vertheilung als Prämien an würdige Schüler ihr bewilligten zwei Exemplare der zur Feier der Enthüllung des Luther⸗Denkmals zu Worms von dem Professor Schnitzspahn gefertigten Gedächtniß⸗ Medaille dem Eleven der Bildhauerei Friedrich Dux und dem Eleven der Malerei Wilhelm Menzler zuerkannt. Auch zu einer regelmäßigen Vertheilung der eigentlichen akademischen Preismedaillen und Denk⸗ münzen konnte wieder geschritten werden. Die größere silberne Medaille erhielten in der Klasse der Malerei Heinrich Dörger und George Gieße; in der Klasse des Zeichnens nach dem Runden und nach Gemälden auf der hiesigen Bildergallerie Ludwig Claus, Eduard Nitschky und Victor Müller, und in der Klasse der Architektur Julius Eubell. In der Klasse der Bildhauerei war neben der gedachten Verleihung einer Lutherdenkmals⸗Medaille ein anderer Schüler mit der kleinen silbernen Denkmünze bedacht, welche letztere Auszeichnung noch einer Anzahl von Schülern aller übrigen Klassen zu Theil wurde, wie denn auch vielen eine öffentliche lobende Erwähnung zu Theil wurde.

Was die Frequenz der Akademie in diesem Jahre betrifft, so wurden die Zeichenklassen von einigen 80, die Klasse des Modellirens von 16, die Klasse der Architektur von 14 Schüͤlern besucht. Die Klasse der Skulptur, welche erst vor einigen Monaten wieder einen eigenen Lehrer in der Person des Professors Hassenpflug erhalten hat, zählt gegen⸗ wärtig 2 und die der Malerei 9 Schüler. An dem Zeichnen nach lebenden Modellen bei Lampenbeleuchtung nehmen durchschnittlich 12 Schüler Theil. Das Lehrerpersonal besteht aus fünf Professoren, einem Hülfslehrer und zwei beauftragten Lehrern. Die obere Leitung des Unterrichts und der Verwaltung steht zwei Professoren und einem höheren Verwaltungsbeamten, als Vorsitzenden dieser Direktion, zu.

München, 19. Dezember. Die Inauguralfeier der polytechni⸗ schen Hochschule hat heute in den festlich geschmückten Lokalitäten des nördlichen Flügels des Neubaues stattgefunden.

Paris, 22. Dezember. Die »Académie des sciences« hat den Professor Weierstraß in Berlin in ihrer gestrigen Sitzung zum korrespondirenden Mitgliede erwählt.

Riga, 5. Dezember. Der Bischof Dr. Karl Chr. Ulmann in Walk macht bekannt, daß er die Vollendung der vom verstorbenen Pastor Neiken begonnenen Ausarbeitung eines lettisch⸗deutschen und deutsch⸗lettischen Wörterbuches übernommen habe und in zwei Jahren zu Ende zu bringen hoffe.

FPeber den Weinbau an der Mosel und Saar hat die

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Landwirthschaft.

znigl. Regierung zu Trier eine Beschreibung und Karte in K Lintzschen Buchhandlung daselbst erscheinen lassen. Die Karte ist de dem Steuer⸗Rath Clotten im Maßstabe 1:50,000 angefertigt wor⸗ vom Sie ist 44 lang und 15 hoch und veranschaulicht in drei Far⸗ deniznen die Resultate der Grundsteuer⸗Regelung. Alle bekanntere bagen sind namentlich bezeichnet, und verschiedene Höhenangaben

geuiagi, dazu gehörige, 8 Bogen starke, vom Regierungs⸗Rath Beck redigirte Beschreibung giebt die Resultate der Grundsteuer⸗Regelung, o weit sie sich auf den Weinbau beziehen, namentlich auch eine nach Klassen Gemeinden, Kreisen geordnete Nachweisung der Flächenin⸗ halte und Reinerträge sämmtlicher im Bezirke vorhandenen ca. 15,000 Forgen umfassender Weinberge. Sodann folgen: eine Abhandlung des Dr. Kranz zu Perl über reinen Wein, Vorschläge zur Einrichtung einer Weinbauschule für die Mosel und Saar; Notizen über die merk⸗ würdigeren Weinjahre von 1070 bis 1867 von Dr. Ladner zu Trier und 1)r. Arnoldi zu Winningen nebst Generalübersichten; Vorschläge zur Förderung des Weinbaues an der Mosel und Saar von Dr. Arnoldi . 1“ 889 vnn nchen, 20. Dezember. Der Prinz Ludwig ist dem land⸗ wirthschaftlichen Verein als Mitglied beigetreten und vom Generalkomite desselben zum Ehrenpräsidenten gewählt worden.

Gewerbe und Handel.

Stockholm, 18. Dezember. In Verbindung mit einem früher gegebenen Bericht über die Ein⸗ und Ausfuhr Schwedens hat das Kommerzkollegium eine Uebersicht über die Seefahrt Schwe⸗ dens im Jahre 1867 veröffentlicht, woraus hervorgeht, daß für den inländischen Handel 2093 Schiffe und Böte mit einer esammttragkraft von 27,207 Lasten und für den ausländischen Handel 5301 Schiffe mit einer Gesammttragkraft von 94,842 Lasten benutzt worden sind. Der Verkehr, sowohl der inländische als ausländische, ist seit 1863 um „und ½ der jetzigen Lastenanzahl gestiegen. Die Zahl der Dampf⸗ schiffe ist in den genannten 4 Jahren von 251 mit 9051 Pferdekraft auf 310, zusammen mit 9441 Pferdekraft, gestiegen.

Nach der »New⸗York. Hand. Ztg.« vom 10. d. M. hatte die Regierung der Vereinigten Staaten die Goldverkäufe in New⸗York noch bis zum 7. Dezember fortgesetzt; das Goldagio war, nach⸗ dem es vorübergehend bis 36 ¾ gestiegen war, auf 35 ½— ¾ gefallen. Geld blieb in der Woche vom 3. bis 9. Dezember gesucht; gegen Hin⸗ terlegung solider Papiere war zu 6 pCt., von Spekulationspapieren zu 7 pCt., auf beste Wechsel von 2—3 Monat Sicht zu 7—8 pCt. und auf Wechsel längerer Sicht zu 9—10 pCt. Geld zu erlangen. Das Geschäft in Waaren und Produkten hatte an Festigkeit gewon⸗ nen, obwohl es immer noch beschränkt blieb.“ An Baumwolle waren aus New⸗York in der letzten Woche 55,000 Ballen zu etwas weichen⸗ den Preisen ausgeführt worden. Das Winterlager von Brodstoffen hatte sich in der ersten Woche des Dezember, weil das Exportgeschäft stockte, nicht unbedeutend vermehrt; es belief sich u. A. auf 3,409,733 Bshl. Weizen, 2,050,439 Bshl. Mais, 2,852,184 Bshl. Hafer. Der Waaren⸗ und Produktenimport war in der letzten Woche wieder sehr bedeutend; er belief sich auf 4,899,237 D., gegen 2/187,172 D. in der gleichen Woche 1867. Hierunter befanden sich in letzter Woche 181 508 D. Webestoffe, gegen 471,886 D. in der gleichen Woche 1867.

Verkehrs⸗Anstalten.

Ueber den Stand der Eisenbahnbauten im Groß⸗ herzogthum Hessen wurde in der letzten Sitzung zweiter Kammer der Stände Seitens der Regierung ein ausführliches Exposé zur Verlesung gebracht. Nach demselben sind die sämmtlichen Vorarbeiten zu den Bahnen in den drei Provinzen mit Ausnahme der Strecke zwischen Lauterbach und Fulda vollendet und die auf Grund dieser Arbeiten aufgestellten Projekte genehmigt. Bezüglich der Oberhessischen Bahn sind die Projektirungsarbeiten für beide Linien und zwar bis Fulda und Gelnhausen beendigt und die zur Erwerbung des Grundeigen⸗ thums nöthige Einleitung getroffen. Die Erdarbeiten, welche über 1000 Mann beschäftigen, haben in acht Sektionen begonnen, mehrere kleinere Brücken und Durchlässe sind ausgeführt. Die Strecken »Gießen⸗Grünberg« und »Gießen⸗Lich« hofft man im nächsten Jahre dem Betrieb übergeben zu können. Was die Bauten der Hessischen Ludwigsbahn in Starkenburg und Rheinhessen betrifft, so sind auf der Worms⸗Bensheimer Bahn die Erdarbeiten und Kunstbauten zum Theil nahezu pollendet, anderntheils weit vorgeschritten; zwischen Bensheim und Lorsch kann mit dem Legen der Schienen dem⸗ nächst begonnen werden. Für die Strecke Alzey⸗Bingen sind die Vorarbeiten erledigt. Die Ausführung des größten Bauwerkes dieser Linie, des Viadukts über das Selzthal, wird alsbald vergeben werden, die Erdarbeiten und Kunstbauten werden demnächst beginnen. Die Pläne für die Strecke Mainz⸗Wörrstadt⸗Bingen sind so weit gediehen, daß die Verhandlungen mit den Gemeinden stattfinden können. Tun⸗ nelbauten, und zwar westlicher Voreinschnitt, wurden am 20. Septem⸗ ber angefangen, ein östlicher Tunneleinschnitt soll in aller Kürze angefan. en werden. Für die Grenzstrecke bei Alzey und Monsheim 9.a Vorarbeiten vorhanden, diese Strecken müssen jedoch beruhen, bis über den Anschluß der bayerischen Linien entschieden ist und diese in Angriff genommen sind.

8 Königliche Schauspiele. Frei 7050 Vorst.) Ro⸗ Frreitag, 25. Dezember. Im Opernhause. (250. Vorst.) Ro bert der Teufel. Oper in 5 Abth. nach dem Französischen von

bert: Hr. Woworsky. M

rtram: Hr. Fricke. Anfang 6 Uh

Im Schauspielhause. (266ste Ab.⸗Vorst.) Götz von Ber⸗ lichingen mit der eisernen Hand. Schauspiel in 5 Abtheilungen von Goethe. Nach der Bearbeitung des Dichters. M.⸗Pr. Sonnabend, 26. Dezember. Im Opernhause. (251. Vorst.) Auf Begehren: Don Parasol. Phantastisches Ballet in 3 Akten und 5 Bildern von Paul Taglioni. Musik von P. Hertel. Fiorellina: Frl. Girod. Rosenknospe: Frl. David. Amato: Hr. C. Müller. Vorher: Ein anonymer Kuß. Lustspiel in MIavon Albéric Second und Blerzy, deutsch von A. Winter. Im Schauspielhause. (267. Ab.⸗Vorst.) Rosenmüller und Finke. Original⸗Lustspiel in 5 Aufzügen von Dr. Carl Töpfer. Sonntag, 27. Dezember. Im Opernhause. (252. Vorst.) Der Templer und die Jüdin. Große romantische Oper in 3 Abtheilungen, nach Walter Scotts Roman: »Ivanhoe« frei bearbeitet von A. W. Wohlbrück. Musik von H. Marschner. Tanz von Paul Taglioni. Rebecca: Fr. v. Voggenhuber. Vrian de Bois Guilbert: Hr. Betz. Wilfried: Hr. Woworsky.

Im Schauspielhause. (268. dhs, ehe z Die Karlsschüler. Schauspiel in 5 Akten von H. Laube. M.⸗Pr.

Montag, 28. Dezember. Im Opernhause. (253. Vorst.) Die Zauberflöte. Oper in 3 Abtheil. von Schikaneder. Musik von Mozart. Königin der Nacht: Frl. Sessi, Pamina.: Frl. Grün. Sarastro: Herr Fricke. Tamino: Herr H. Krüger. Papageno: Hr. Krause.

M.⸗Pr Im Schauspielhause.

Pr

(269. Ab.⸗Vorst.) Spielt nicht mit dem Feuer. Lustspiel in 3 Akten von G. zu Putlitz. Vorher: Die Neujahrsnacht. Schauspiel in 1 Akt von R. Benedix. M.Pr.

Dienstag, 29. Dezember. Im Opernhause. (254. Vorst.) Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in 2 Abtheilungen. Musik von Rossini. Gast: Frl. Aglaja Orgeni: Rosine. Graf Almaviva: Hr. Woworsky. Doktor Bartolo: Hr. Bost. Figaro: Hr. Krause. Hierauf: La Séguidilla, spanischer Nationaltanz von Paul Taglioni, ausgeführt von Frl. Girod und Hrn.

Ehrich. M.⸗Pr. Im Schauspielhause. (270. Ab.⸗Vorst.) Wilhelm von Oranien in Whitehall. Schauspiel in 5 Akten von G

zu Putlitz. M.⸗Pr.

Telegraphiseche Witterungsberichte v. 23. Dezember.

[Far. TbwsTemp. Ibw 8 Allgemeine V P. L. v. M. R. 3 8 A.; Wind. Himmelsansicht. 331,9) ² 5 2/ ssS., schwach. sbewölkt.

24. Dezember. Memel. 329,2/ —8,1 1,2 + 2,8 SO., mässig. bedeekt, Regen. Königsberg 328,9 -8,3 1,2 +3, 3 NO., s. schwach. bedeckt, Nebel. Danzig. ‧329,2] 8,1 1,2 + 1, 1 Windstille. bedeckt. ¹) Cöslin 328 5 8, 6 1,0₰1, 5 Windstille. neblig. Stettin 329,5 —8,2 2,1 2, 6/SW., sechwach. sbed., gest. Reg. Berlin 328,0 8,1 3,1£ 3,6 W., mässig. bewölkt. ²) Posen 327,5 7,5 1,6 3, 3 NNW., s. schw. heit., Nehts. Reg. Ratibor 322,7 —8,1 0,5 †,s SW., mässig. hhalb heiter. Breslau 324,78,2 2,4 †%4 5[W., schwach. hheiter. ³) Torgau 326,4 —8,4 3,4†4, 6 S., lebhaft. halb heiter. Münster 326,9 8,5 4,89†3,9/8. schwach. hheiter. Cöln 327,1 —8,9 4,6 +₰4, 1 SW., schwach. strübe. Trier 323,8 9,0% 5,6] +5, 3 S., stürmisch. ttrübe, Regen. Flensburg. 326,0% 43 SW., schwach. bedeckt. . Brüssel 326,6 7,6 WSW., schwach. sehr bewölkt. ⁴) Haparanda. 3341,5 8,8 F., schwach. bedeckt. Petersburg 330,9 0,9 8., mässig. bedeckt. Rigaga 329,5 1,2 SO., mässig. bedeckt, Nebel. Stockholm . 330, 2 1,6 NO., schwach. bedeckt. *9)

2

St. rt. 9. 8 8 Paris

äàs. 327,3 2,3 080., schwach. sbewölkt. 6) C 329,5 4,2 NNO.!, schwach. sbedeckt.

Christians. 327,6 1,9 ruhig. bew., gewöhnl. ¹) Nebel, Nachts Regen. Nachts und gestern Abend Regen.

³) Gestern Abend Nebel, dann Regen. ⁴) Feiner Regen. ³) Gestern Abeni Fgedngs und Wind No. schwach am 23. Max. + 1,2, Mi

2,3. ³⁶) Gewöhnl., 0S0. frisch.

SSS S½r CO IsLssgs ½ ½. 1 ½☚̈¶ S.— .- S.

Produkten- und Waaren-Börse.

Berlin, 24. Dezember. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Präs.: Von Bis Mittel Von] Bis [Mitte]

thr ag. pf.Ithr sg. pf. sthr sg. Pf. f.sg. pf. 212 61 2 5 8 22 728 11 2 7 6 3Rindfleisch Pfd. 1 4 5] 1 15 Schweine-

1 15 81 1 15 8 fleisch Hammeflfleisch

Kalbfleisch Pfd.

Bohnen Metze

Weizen Schfl. e 1 I 6

Roggen

gr. Gerste c- Hafer in E. Heu Centner Stroh Schcek.

. o L ik cribe und Delavigne, übertragen von Th. Hell. Musik von

Meyerbeer. Ballet von Paul Taglioni.

Gast: Frl. Aglaja Or⸗ geni: Isabella. Alice: Frl. Grün. Helene: Frl. Girod. Ro⸗

8—

Erbsen Metze 8

Linsen

BButter Eier Mandel