1869 / 52 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Spanien. Madrid, 27. Februar. Der Präsident der exekutiven Macht, wie Marschall Serrano sich jetzt unterschreibt, Kraft der Sesahhe welche ihm die Souveränetät der onstituirenden Cortes übertragen hat, unter dem 25. d. durch besondere Dekrete die hiesigen Mitglieder der provisorischen Re⸗ gierung zu seinen Ministern ernannt. u“

Gestern trat Serrano in den Cortes nach Mittheilung der Ernennung der Minister mit der Erklärung auf, das Ministe⸗ rium habe kein bestimmtes Programm, als die Verwirklichung der in der Septembererhebung ausgesprochenen Grundsätze und den Willen der Cortes: es wolle nicht mit Gewalt, sondern durch Ideen und Gründe die republikanische Minorität über⸗ winden. Hierauf entspann sich eine Debatte über die Wahl des Abgeordneten Salvoechea in Cadiz, die an diesem Tage noch nicht zu Ende geführt wurde: derselbe hatte während des dortigen Aufstandes ein Milizbataillon angeführt und war deshalb verhaftet worden. 8

1. März. (W. T. B.) Der Kriegs⸗Minister General Prim hat eine Verordnung erlassen, durch welche die für Be⸗ freiung von der Militärpflicht zu zahlende Summe von 8000 auf 6 Realen herabgesetzt wird.

Aus Madrid veröffentlicht derMoniteur« vom 1. März ein Telegramm, nach welchem der Erzbischof von Granada von mehreren Individuen auf der Treppe der dortigen Kathe⸗ drale überfallen und schwer verwundet worden ist.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 28. Februar. Der 1000jährige Todestag des h. Cyrillus ist am 26. hier mit großem Glanze gefeiert worden. Bei der feierlichen Messe in der Isaakskirche fungirten die Metropoliten von St. Peters⸗ burg, Moskau und Kiew, und 3 Erzbischöfe, unterstützt von 30 Archimandriten, Erzpriestern und Priestern. Dem Nachmit⸗ tags stattfindenden geistlichen Concert wohnte die Grofßfürstin Alexandra Petrowna bei. 1

Dänemark. Kopenhagen, 1. März. (W. T. B.) Das Urtheil des höchsten Gerichtshofes in dem Seitens des Herzogs von Glücksburg gegen den Staat angestrengten Prozesse wurde heute publizirt. In demselben wird der Staat für verpflichtet erklärt, jährlich an den Herzog von Glücksburg 17,006 Thaler und an die vier jüngeren Bruüͤder je 1066 Thaler vom 1. Ja⸗ nuar cr. ab aus den sogenannten Ploenschen Aequivalents⸗ geldern zu zahlen.

Amerika. Washington, 28. Februar. Der Kongreß hat ee beschlossen, das Gesetz über das Wahlrecht der Neger 1 6“ der einzelnen Staaten zur Ratifikation zugehen zu lassen.

Das »Amtsblatt der Norddeutschen Post⸗Verwaltung« Nr. 10 enthält General⸗Verfügungen: vom 20. Februar: Verzeichniß der Post⸗ Druckformulare; vom 22. Februar: Wegfall des Vacat⸗Frachtkarten⸗ Formulars im Wechselverkehr; vom 24. Februar: die Wiedereinführung ven 1“““ auf der mecklenburgischen Eisenbahn be⸗ reffend.

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Statistische Nachrichten.

Der österreicht che Hofkalender für das Jahr 1869 ist (in Wien, Druck und Verlag der Kaiserlich⸗Königlichen Hof⸗ und Staatsdruckerei 1869) erschienen. Derselbe enthält den vollständigen Kalender für Katholiken, die Genealogie des regierenden Kaiserhauses, die Uebersicht der obersten Hofämter, Garden, Hofdienste und Hofstäbe, der Hofstaaten der Kaiserin und der Kaiserlichen Familie, der Ordens⸗ ritter, der K. K. Wirklichen Geheimen Räthe, der K. K. Wirklichen Kämmerer und des äußeren Hofstaates.

London, 27. Februar. Vom Kriegs⸗Ministerium sind für Diejenigen, die eine Erfindung gemacht und diese bei der englischen Regierung verwerthen wollen, nachstehende Bestimmungen veröffent⸗ licht werden: I. Die betreffende Eingabe muß an den Unter⸗Staats⸗ sekretär des bezüglichen Faches 1 sein, eine Beschreibung der Er⸗ findung und die ausdrückliche Bemerkung enthalten, ob der Einsender dafür auf Bezahlung Anspruch macht. Wo diese Bemerkung fehlt, wird angenommen, daß diese unentgeltlich angeboten sei. II. Für früher gemachte Ausgaben dürfen keine Entschädigungs⸗ ansprüche erhoben werden; desgleichen nicht für Auslagen oder Zeit⸗ verlust nach geschehener Eingabe, es müßte denn der betreffende Er⸗ finder durch den Unter⸗Staatssekretär schriftlich zu weiteren Auslagen ermächtigt worden sein. III. Die vom Kriegs⸗Ministerium für den Ankauf einer Erfindung bewilligte Summe kann erst nach Erfolg der

enehmigung von Seiten des Unterhauses ausbezahlt werden. IV. Ansprüche auf Belohnung oder Bezahlung können nur dann berück⸗ scchtigt Sen, n 28 S Erfindung vom Kriegs⸗Ministe⸗ ium ange men oder dem Staate ein we⸗

5. ens sentlicher Vortheil daraus

arinewesen. ine Frage von besonderem Inte ü die Gegenwart und namentlich für die Vegtereenofkem teresse für deutschen Flotte ist die Frage, welchen Einfluß die verschiedenen Klassen der Kriegsschiffe auf die Gesundheit der Mannschaften haben, und dann auch die Frage, inwieweit gerade diejenigen Stationen, auf welche deutsche Kriegsschiffe zum Schutz des Handels zu schicken sind, in der angegebenen Beziehung sich verhalten.

Das reichste Material in dieser Beziehung bietet die englische Flotte, welche bei Weitem am meisten Schiffe auf auswärtigen tationen in Dienst hält und deren Schiffsklassen mit den nord⸗ deutschen ungefähr uͤbereinstimmen. Der letzthin erschienene Ausweis über die Gesundheitsverhältnisse auf der englischen Flotte giebt in dieser Hinsicht eine reiche Masse Zahlen, namentlich die Prozente des erkrankten Theiles der Flottenmannschaft auf jeder einzelnen Station Es soll von diesen Zahlen, die einer längeren Erläuterung bedürfen würden, im meist abstrahirt werden, wir wollen nur die zu ziehenden Folgerungen ins Auge fassen.

Die Sterblichkeit betrug im verflossenen Jahre auf der englischen Flotte (50,240 Mann) 11 pro Mille (558 Fälle, davon 26 Stürzt aus der Takelage (from aloft), 85 durch Ertrinken 8,3 pro Mille durch Krankheit), während die Erkrankungen im Ganzen pro Milee betrugen. Am gesundesten zeigte sich die home station (England u. s. w.), demnächst Australien, die Ostküste Amerikas nördlich des Aequatorz und das Mittelmeer, am ungesundesten China und dem⸗ nächst Westafrika, wo der Zustand zwar besser war, als sonft aber ein Schiff, der eeger, durch zu langen Aufenthalt in Fiebergegenden starke Verluste erlitt. Seitdem gehen die Schiffe, um den Aufenthalt zu unterbrechen, abwechselnd von Zeit zu Zeit nach Amerika hinüber. Das Ostindische Geschwader hatte diesmal beson⸗ ders durch den Aufenthalt an der Küste Abyssiniens zu leiden, und zwar waren es 1 Schiff IV. Ranges, (hölzerne Fregatte Oktapia) 1 VI. Ran⸗ ges, 7 Sloops, 7 gun vessels, 3 Transporkschiffe und 2 andere Schiffe mit zusammen 3170 Mann. Aber auch, wenn man die Verschieden⸗ beit des Klimas der Stationen berücksichtigt, erscheinen die Panzer⸗ schiffe wider alles Erwarten in überaus günstigem Licht, was wohl hauptsächlich der guten Ventilation zuzuschreiben ist, die gerade bei den Panzerschiffen durch künstliche Mittel besonders vervollkommet ist. Nur die Schiffe I. Ranges zeigen ein günstigeres Verhältniß, das aber insofern trügerisch ist, als die Berechnung auf nur einem, auch nur kurze Zeit in Dienst gewesenen Schiffe beruht. Jedenfalls stellt sich das Krankenverhältniß auch für die in gleichem Klima stationirten Schiffe bei den Panzerschiffen weit günstiger als bei den kleineren Schiffsklassen, namentlich den Sloops (Korvetten mit Barktakelage) den gun boats und den zwischen beiden stehenden gun vessels. Fahtzeuge der letzteren Klasse waren in Westindien, dem Indischen Ocean, dem Pacific, China und Westafreka, und gerade sie zeigen ein sehr ungünstiges Verhältniß, weil sie bei ihrem geringen Tiefgang näher an die (ungesundere) Küste herankommen können und auch nicht so geräumig sind als die größeren Schiffe, dennoch aber mehr hierzu verwandt werden als die kleineren gun boats. Aus ähnlichen Grün⸗ den zeigten auch die Sloops in West⸗ und Ostafrika ungünstige Ver⸗ hältnisse, wobei diese Klasse auf allen Stationen außer England vertreten war, und namentlich in Abyssinien. Die nächstdem meisten Erkrankungen gab es endlich auf den Schiffen VI. Ranges (sixth-rates), d. h. Korvetten, die ebenfalls auf allen Stationen, außer dem Mittel⸗ meer und dem La Plata in Dienst waren und für sie war China die beste, Valparaiso (wegen Syphilis) die schlimmste Station. Für heiße geannat⸗ 1“ Dienst 88 w Schiffen, soweit er nicht zum

Zdes Handels unumgänglich nothwendig erscheint, nach aller Möglichkeit zu beschränken. 88 8 1.““

LELandwirthschaft 8

In Thorn hat vom 22. bis 24. Februar ein Kongreß pol⸗ nischer Land⸗ und Volkswirthe getagt. Aus dem preußischen und österreichischen Antheil hatten sich etwa 140 Theilnehmer einge⸗ funden, unter denen sich zahlreiche bäuerliche Wirthe befanden. Von den gehaltenen Vorträgen verbreitete der eine sich über die Mittel zur der Bauernvereine, ein anderer über die Aufgabe und die

edürfnisse der Volksschulen, ein dritter über die staatsrechtliche Stellung des großen Grundbesitzes in Westpreußen.

Warschau, 26. Februar. Der »Reg. Bote« meldet: Gegen Ende des verflossenen Jahres erschien im Gouvernement Warschau die Rinderpest, welche durch das aus den südlichen Gouvernements ein⸗ geführte Steppenvieh eingeschleppt worden war. Die Krankheit ver⸗ breitete sich, weil man die für solche Fälle bestehenden Vorschriften nicht beobachtete, das erkrankte Vieh schlachtete und das Fleisch ver⸗ kaufte. Nachdem diejenigen, welche sich dieser Mißbräuche schuldig gemacht, zur Verantwortung gezogen und die strengsten Vorsichts⸗ maßregeln ergriffen worden sind, ist der Weiterverbreitung der Krank⸗ heit Einhalt gethan

E11“

Gewerbe und Handel. Die »Austria« veröffentlicht die amtlichen Listen über die Ein⸗

und Ausfuhr des allgemeinen österreichischen Zollgebiets

im J. 1868. Die wichtigsten Einfuhrartikel waren: Kaffee 17,671,876 G., Felle, Häute und rohes Pelzwerk 13,473,225 G., Farb⸗ und Gerbe⸗ stoffe 12,147,049 G., Eisen 17,222,421 G., Goldmünzen 13,903,800 G. Silbermünzen 12,802,600 G., Baumwolle 35,835,796 G., Flachs und dgl. 10,890,557 G., Wolle 18,794,890 G., Seide 10,216,815 G., Baum⸗ wollengarne 15,299,982 G., Wollengarne 13,898,780 G., Wollen⸗ waaren 15,564,670 G., Seidenwaaren 19,491,740 G., demnächst im Werthe von 5—10 Millionen G. Tabak, Getreide und Hülsen⸗ früchte, Ochsen und Stiere, Schweine, Fette, Oele, Messing und Zinn, Leinen⸗ und Hanfwaaren, Leder, Eisenwaaren, Maschinen, kurze Waaren und Bücher u. dergl. Unter den Ausfuhr⸗ artikeln sind hervorzuheben: Getreide und Hülsenfrüchte 80,215,024 G. Mehl und Mahlprodukte 22,799,808 G., gemeines Werkholz 23,795730 G., Silbermünzen 10,854,000 G., Wolle 38,744,930 G., Leinen⸗ und Hanfwaaren 15,424,678 G., Wollenwaaren 14,484,222 G., Glas und Glaswaaren 15,952,804 G., kurze Waaren 54,070,510 G.; demnächst in Werthen von 5 bis 10 Mill. G.: gebrannte geistige Flüssigkeiten, Baumwollenwaaren, Seidenwaaren, Kleidung und Putzwaaren, Leder⸗ und Gummiwaaren, Holzwaaren und Eisenwaaren.

Aerari

Kupfer,

je Einfuhr der wichtigsten Artikel belief sich im J. 1868 auf G., oder 27pCt. mehr als im J. 1867, die vö,ugr auf 439,820/760 G., 15,496,788 G. oder miehr sals im 1897:8 die Zu⸗ und Abnahme der Einfuhr beträgt, so ergaben u. a. in 1867: Kaffee + 40,964 Ctr. oder 10 pCt, Tabak 18,158 Ctr. 68r 12 pCt., frische Gartengewächse †+ 86,745 Ctr. oder 26 pEt, frisches Obst + 30,395 Ctr. oder 50 pCt., Weizen aus dem Zollverein + 64,894 Ctr. oder 15 pCt., aus Italien 131,884 Ctr. oder 44 pCt., Roggen 133,978 Ctr. oder 30 pCt., Mais + 345,510 Ctr. oder 70 pCt., Gerste und Malz + 80,874 Ctr. oder 170 pCt, Reis, enthülst 53,090 Ctr. oder 50 pCt., Ochsen und Stiere 4. 37,640 Stück oder to pCt., Kühe 25,687 Stück oder 190 pCt, Schafvieh und Ziegen +† 21/788 Stück oder 17 pCt., Schweine + 246,716 Stück oder 70 pCt. Blutegel +† 5,714,297 Stück oder 170 pCt., schwere gemeine z Felle + 68,788 Ctr. oder 67 pCt., Fette + 76,571 Ctr. oder 77 pCt., Rüböl + 71,038 Cir. oder 600 pCt., Stein⸗ und Braunkohlen 4,548,520 Ctr. oder 67 pCt., Knochen + 23,735 Ctr. 88 r. oder ., Eicheln r. oder Enes Kolophonium + 36,414 Ctr. oder 200 pCt., Kochsalz für alniederlagen 106,886 Ctr. oder 25 pCt., Soda +. 96,462 Ctr. oder 235 pCt., rohes Eisen 4. 2,268,987 Ctr. oder 95 pCt., Eefrtlchtes, + . . . 8 sciencg0 pEt, schwarzes Eisenblech . 98,887 Ci. (2097 Etr. im J. 1867), unpolirter Eisendraht + 43,055 Ctr. (5612 Ctr. in 1867), gefrischtes fagonnirtes Eisen + 46,787 Ctr. (6370 Ctr. in 1867), Eisen⸗ guß . 291920 Etrs der 1,0 e 8 t, Fanhs . sö⸗ee . aumwo 05 T. 7 ve oder 63 pCt., rohes Leinen⸗Maschinengespinnst +† 24,856 Ctr. (24278 Ctr. in 1867), graue Packleinewand 42,262 Ctr. oder 323 pCt, gemeine Wollenwaaren + 17,754 Ctr. oder 130 pCt., Leder + 22,984 Ctr. oder 92 pCt., gemeinste Holzwaaren 4+ 30,438 Ctr. oder 42 pCt., Eisenwaaren 4. 89,863 Ctr. oder 443 pCt., gußeiserne Maschinen †. Föes 8ir. (197:Dgtschen dee sre6 ir. vBer 280 veh. . 930 tner —0), Oe e 37 1 8 8 E1“ im Vergleich zu derjenigen des Jahres 1867 ergiebt u. A. Zucker 217,652 Ctr. oder 60 pCt., Zuckermehl 46,033 Centner oder 61 pCt., frische Gartengewächse + 148,605 Ctr. oder 8 pCt., frisches Obst 62,619 Ctr. oder 19 pCt., Weizen +† 412,294 Centner oder 3,5 pCt., Roggen +† 1,602,835 Centner oder 33 pCt., Mais + 2,/,667,020 Centner oder 700 pᷓCt., Gerste und Malz + 1,936,302 Ctr. oder 61 pCt., Hafer + 311,041 Centner oder 14 pPCt., Mehl + 673,099 Ctr. oder 33 pCt., Hopfen + 34/104 Ctr. oder 80 pCt., Oelsaat 658,459 Ctr. oder 55 pCt., Stteor. v 888 da 92 e e 4. e oder 300 pCt., en un iere 31,625 St. oder t., Schweine⸗ und Gänsefett, Speck + 59,226 Ctr. oder 400 pCt., Bier + 100,638 Ctr. 1 f E“ 1 82 vader 107 pCt., Wein in Fässern + 62 7 r. oder 25 pCt., Werkholz + 88,491 100 Kubikfuß oder 20 vCt., Stein⸗ und Braunkohlen + 1,402,816 Ctr. oder 7 pCt., Kalk und Cement 4. 92,899 oder 48 pCt., Gerberlohe und Rinde 17,857 Ctr. oder 10 pCt., Galmei 43,051 Ctr. oder 70 pCt., rohes Eisen 65,422 Ctr. oder 43 pCt. rohes Kupfer 12,395 Ctr. oder 80 pCt., gemeinstes Papier 1 ,482 Ctr. oder 44 pCt., gußeiserne Maschinen 11,760 Ctr. oder 24 pCt., gemeinste Darmsaiten 32,635 Ctr. oder 35 pCt., gemeine Zündwaaren 8 16,471 Ei. 5 63,222 Ctr. oder 14 pECt., umpen 45, r. oder 1 Die Einfuhr nach Dalmatien belief sich im Jahre 1868 auf 7736,922 G., die Ausfuhr auf 6,871,509 G. Die Einfuhr war um 1216 e ider ung 3, cen die Ausfuhr um 2058,3 9 G. oder stärker als die des Jahre 4 New⸗York, 16. Februar. Seit dem legal tender act vom 25. Februar 1862 hat ein Vertrag, bei welchem die Zahlung in Gold stiulirt worden, insofern keine rechtliche Wirkung gehabt, als die Ge⸗ richte des Staates, sowie die Bundesgerichtshöfe in allen Fällen nur auf Zahlung in Papiergeld als dem gsegeglüchen Zahlmittel erkannten. Von derjenigen Seite, welche eine Rückkehr zur Metallwährung an⸗ strebt, war bisher vergeblich im Kongreß der Versuch gemacht worden, die Klagbarkeit von Forderungen in Gold wieder gesetzlich zu begrün⸗ den. Jetzt hat indessen der Supreme Court of the United States in dem Prozesse Frederick Brouson, Exekutor contra Peter Rodes, welcher von dem Appellhofe des Staates New⸗York an die Jurisdiktion des Bundes gediehen war, reformirend erkannt, daß, wo die Zahlung in Gold ausdrücklich, wie in dem vorliegenden Falle stipulirt worden, solche in dem geprägten Gelde der Vereinigten Staaten und nicht in Papiergeld zu leisten sei, da noch immer zweierlei Geld (lawful v2 gesetzlich bestehe, Goldmünzen und Papiergeld. Nur in dem Falle, daß keine besondere Bestimmung wegen der Art des Zahlmittels ge⸗ 8 worden, soll der Gläubiger die Zahlung in Papiergeld anzu⸗ nehmen verpflichtet sein.

Königliche Schanspiel

Mittwoch, 3. März. Im Opernhause. (48. Sarfs.

Rienzi, der letzte der Tribunen. Große tragische Oper in fün Abtheilungen von R. Wagner. Ballet von Paul Taglioni.

Irene: Fr. Grün. Adriand: Frl. Brandt. Cola Rienzi: Hr. iemann. M.⸗Pr.

Im Schauspielhause. (61. Ab.⸗Vorstv.) Magnetische Kuren.

Lustspiel in 4 Aufzuüͤgen von F. W. Hackländer. M.⸗Pr

Donnerstag, ärz. Im Schauspielhause. (62. Ab.⸗ Vorst.) Revanche! Lustspiel in 2 Akten, mit freier Benutzung einer Anekdote von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. ierauf: Kaiser Historisches Lustspiel in 2 Akten von Gubitz. Im Opernhause. Keine Vorstellung.

Donnerstag, 4. März. Im Saaltheater des Königlichen Schauspielhauses. Sechsunddreißigste Vorstellung der französi⸗ schen Schauspielergesellschaft: Adieu Paniers! Livre III., chapitre I. Quand on attend sa bourse. g

Es wird ersucht, die Meldekarten zu den Opernhaus⸗ Vorstellungen in den Briefkasten des Opernhauses, die zu den Schauspielhaus⸗Vorstellungen in den Briefkasten des Schauspiel⸗ hauses zu legen.

Die Briefkästen zur Aufnahme der Meldekarten für die Vorstellung des folgenden Tages sind von früh 8 bis Mittags 1 Uhr geöffnet.

Meldungen um Theater⸗Billets im Bureau der General⸗ Intendantur oder an andern Orten werden als nicht eingegan⸗ gen angesehen und finden keine Beantwortung.

Telegraphische Witterungsberichte v. 2. März.

Abw Temp. Abw 1

„J. 8 R.P. M. Wma.

7,0 0,4 1,5SO., s. schwach. —6,7 3,8—2,2 S., s. schwach. Danzig —6,s— 28— 2,1 SW., sechwach. Cöslin 5,0,— 2,5 —- 1,8 SW., schwach. Stettin... 8,8 1,3 - 1,2 SW., mässig. Putbus.. 7,9 3,1—3,0 SW., schwach. Berlin.. 1,8— 2,0,S., schwach. 1,70,s8 W., schwach. 2,6 1,1/S., schwach. 1,2 —0,7 W., schwach. 325,6]— 7,7,— 0,8—0,s8 SW., mässig. trübe, Schnee. 323,9 10,8¹⁄% y0,0-1,1 SW., schwach. trübe, Schnee. 327,2 7,4 3,1†1,4 WNW., Regen. Sechneeschauer ²) 330,8 10,8 2,9*† 2,0S., s. stark. trübe. ²)

7 Flensburg. 327,6 0,7 SW., schwaeh. ttrübe, Sechnee. Brüssel. 326,7] 5,3 W., schwach. sbewölkt. *) Haparanda. 328,8s 6,1 S0., schwach. bedeckt, Schnee Rigag 329.2 2.4 S., schwach. bewölkt. Stockholm. 328,7 5,1 NNO., schwach. [bewölkt. 5) Skudesnäs 327,2 1.9 0NO., schwach. shalb bedeekt. ²) Gröningen. 324,4 0,2 080., schwach. Schnee.

emeine Himmelsansicht. wolkig. wolkig. wolk., gest. Schn. trübe. bed., gest. Hagel. wolkig ¹) bew., gest. Schn. heit., gest. Schn. heiter. bew., gest. Schn.

Königsberg.

Ratibor.. Breslau... Torgau ... Münster..

S200208982.

Helder 324 6 4,0 WNW., stark. sbewölkt.

Hernösand. 328,4 14 9 Windstille. heiter. Christians. 327,0 2,1 080., z. stark. sbeiter, unruhig.

1¹) Schön. Gestern Nachmittag und Nachts etwas Schnee. ²) Plötz- licher Fall des Bar. von Abends um 6 Linien. ³) Schnee und Regen. ¹) Windstösse und Regen während der Nacht. ³) Gestern Abend Wind W., Nordlicht, am 1. Max. 1,0, Min. 11,3. ⁶) Ruhig, 0. schw.

vS v uL s 00

Produkten- und Waaren-Börse.

Berlin, 2. März. (Marktpr. nach EE des K. Polizei-Präs.): Von Bis Mittel Von] Bis [Mittel

lCbr g. Pf. lthr ag. Pf. thr ag. Pf. Eg.IPgEg. Pf. leg. Pf. Weizen Schfl.] 2 15— 3 222 6Bohnen Metze 8—10—8 Roggen 5 5([Kartoffeln 1 22 7 Rindfleisch Pfd. 4 15 Schweine- V fleisch V 6 Hammelfleisch 4 4 Stroh Schck. Kalbfleisch 4 Erbsen Metze 8 3 Butter Pfd. 10 Linsen 10 Eier Mandel] 6 6 6

Berlin, 2. März. (Nichtamtlicher Getreideberieht.) Weizen loco 63 73 Thlr. pr. 2100 Pfd. nach Qualität, pr. April- Mai u. Mai-Juni 62 ½ Thlr. bez., Juni-Juli 63 ½ Thlr. bez.

Roggen loco 50 ½¼ 51 Thlr. pr. 2000 Pfd. bez., schwimmend 83 84 pfd. 50 ¾ Thlr. bez., pr. März 49 ½8 Thlr. bez., April-Mai u. Mai- Juni 49 ¼ ½ ½ Thlr. bez. u. G., ½ Br., Juni-Juli 49 ¾ 50 Thlr. bez., Juli-August 49 ¾ ½ Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine, à 43 55 Thlr. per 1750 Pfd

Hafer loco 30 34 ½ Thlr., vg we 30 ½ 31 ½ Thlr., poln. 32 ¾⅔ Thlr., pommerscher 32 ¼ Thlr. bez., April-Mai, pr. 30 ¾ Thlr. bez., Mai-Juni 31 Thlr. bez.

Erbsen, Kochwaare 60 60 Thlr., Futterwaare 53 57 Thlr

Winterraps 84—86 Thlr.

Winterrübsen 82 85 Thlr.

Rüböl loco 9 Thlr. bez., pr. März u. März-April 9 ¾ ½ Thlr. bez., April-Mai 9 ½. Thlr. bez., Mai- Juni 91 Thlr. bez., September-Ok- tober 105⁄2 Thlr. bez. 18

Petroseum loco 7 ¼ Thlr. bez., pr. März 7 ½ Thlr. bez., März -A 7 ½˖ Thlr., April-Mai 7 ½¼ Thlr. bez. Leinöl loco 10 Thlr.

Heu Centner -— 24

7 4 9 1