Akademie der Wissenschaften.
Die Königliche Akademie der Wissenschaften hat in ihrer Plenarsitzung vom 15. April 1869 Herrn Friedrich Kaiser in Leyden zum korrespondirenden Mitgliede ihrer physikalisch⸗ mathematischen Klasse ernannt. 6 ¹
Ministerium des Innern. .“
Bekanntmachung, betreffend die landesherrliche Genehmi⸗ gung eines Zusatzes zu den Verfassungs⸗Artikeln der Berlini⸗ schen Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft.
Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchsten Erlasses vom 5. d. M. den zu Artikel 2 der Verfassungs⸗Artikel der Berlinischen Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft in der General⸗ versammlung vom 29. April 1867 gefaßten Beschluß,
wonach die Geschäfte der Gesellschaft auf die Uebernahme der Versicherung von Leibrenten ausgedehnt werden sollen, zu genehmigen geruht.
Der Allerhöchste Erlaß wird durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin b Berlin, den 10. April 1869. 3 8 Minister des Innern. Im
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Der Justiz⸗Minister. 8
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Bei der heute angefangenen Ziehung der 4. Kasse 139ster Königlich preußischer Klassen⸗Lotterie fiel 1 Gewinn von 5000 Thlr. auf Nr. 36,487. 5 Gewinne von 2000 Thlr. fielen auf Nr. 4622. 20,633. 34,346. 40,907 und 71,142.
33 Gewinne von 1000 Thlr. auf Nr. 1924. 10,840. 12,324. 14,229. 17,638. 19,335. 19,883. 34,175. 34,345. 34,634. 36,669. 39,999. 40,303. 45,507. 51,479. 57,262. 57,895. 59,518. 61,586. 66,781. 69,704. 69,883. 72,050. 73,563. 74,366. 77,304. 80,412. 85,645. 88,133. 88,750. 92,342. 92,672 und 93,682.
51 Gewinne von 500 Thlr. auf Nr. 4743. 5656. 7945. 10,175. 10,448. 11,084. 19,317. 20,975. 22,164. 26,292. 27,097. 28,230. 29,103. 30,528. 30,574. 32,246. 34,093. 34,860. 35,871. 37,615 38,510. 40,056. 44,153. 44,619. 45,692. 48,537. 51,126. 54,067. 58,253. 58,656. 60,621. 60,746. 61,170. 61,805. 64,210. 69,320. 71,787. 74,802. 75,194. 76,066. 76,442. 76,678. 77,615. 88 79,223. 83,733. 85,131. 87,360. 89,596. 89,801 und
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73 Gewinne von 200 Thlr. auf Nr. 1695. 2101. 3122. 3883. 6619. 6658. 6683. 8858. 10,588. 11,023. 11,580. 12,184. 12,584. 14,161. 14,446. 14,517. 19,312. 22,401. 24,788. 24,809. 24,931. 25,302. 26,721. 26,960. 28,757. 30,441. 31,186. 32,841. 33,681. 34,054. 34,278. 37,570. 37,865. 38,522. 40,435. 40,911. 41,384. 41,782. 42,148. 44,937. 48,851. 50,054. 50,741. 52,460. 53,623. 55,363. 57,735. 58,724. 59,622. 61,410. 62,556. 62,625. 65,488. 65,868. 66,325. 68,844. 71,385. 72,339. 72,798. 73,340. 74,358. 80,308. 81,720. 84,012. 86,041. 86,075. 87,482. 87,691. 88,811. 89,013. 90,037. 90,940 und 94,571. 8 8 Berlin, den 16. April 1869.
Königliche General⸗Lotterie⸗Direktion.
Berlin, 16. April. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: zur Anlegung des dem Polizei⸗Präsiden⸗ ten von Madai zu Frankfurt a. M. von des Kaisers von Rußland Majestät verliehenen St. Annen⸗Ordens zweiter Klasse; des dem Kaufmann und Königlich württembergischen Konsul Leopold Jacob Goldschmidt daselbst von des Königs von Württemberg Majestät verliehenen Ritterkreuzes des Ordens der württembergischen Krone; so wie der dem Stadtältesten Luckwaldt zu Schwedt im Kreise Angermünde von des Her⸗ zogs von Anhalt Hoheit verliehenen goldenen Medaille des ““ Albrechts des Bären, Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen.
8 Nicht amtliches.
Preußen. Berlin, 16. April. Bei der gestrigen Soirée im Königlichen Palais vertraten den musikalischen Theil, unter Leitung des Ober⸗Kapellmeisters Taubert, Herr Betz und Fräu⸗ lein Mallinger, den dramatischen Theil die französischen Schau⸗ spieler, unter Leitung des Herrn Luguet. — Unter den Gästen befanden sich Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm von Württemberg, der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen, der Erbprinz von Schwarzburg⸗Sondershausen und die Herzogin von GS. .
— Se. Königliche Hoheit der Kronprinz empfing gestern den Freiherrn von der Goltz, 1“ 9 vesing gesteen Dragoner⸗Regiments Nr. 10, Se. Durchlaucht den Erbprinz von Schwarzburg⸗Sondershausen, den Premier⸗Lieutenant von Usedom vom 1. Ostpreußischen Grenadier⸗Regiment Kronprinz,
so wie den Fürsten Loewenstein⸗Wertheim. Mittags beehrte die Höchsten Herrschaften das Atelier des Bildhauers Tondem mit einem Besuch und Abends wohnten Höchstdieselben 5. Soirée bei den Königlichen Majestäten bei.
— Die heutige (20.) Plenarsitzung des Reichstagez des Norddeutschen Bundes wurde um 11 ½ Uhr durch den Präsidenten Dr. Simson eröffnet. Der Sitzung wohnten von den Bevollmächtigten zum Bundesrathe bei: Der Bundeskanzler Graf v. Bismarck⸗Schönhausen, der Kriegs⸗Minister v. Roon,
der Königlich sächsische Staats⸗Minister Freiherr v. Friesen, der
Präsident des Bundeskanzler⸗Amtes, Wirkliche Geheime Rath Delbrück u. s. w.
Der Präsident theilte mit, daß von Seiten des Bundez. präsidiums ein neuer Gesetzentwurf, betreffend die Branntwein⸗ steuer, vorgelegt worden ist. Derselbe soll dem Druck über⸗ geben werden.
Der erste Gegenstand der Tagesordnung betraf: Antrag der Abgg. Twesten, Graf zu Münster und Genossen wegen Einsetzung verantwortlicher Bundes⸗Ministerien, namentlich für auswärtige Angelegenheiten, Finanzen, Krieg, Marine, Handel und Verkehrswesen. Es nahmen hierzu das Wort die Abgg. Twesten, Graf zu Münster, v. Unruh (Magdeburg), v. Blancken⸗ burg, Graf Bethusy⸗Huc, Schulze (Berlin).
Der Bevollmächtigte zum Bundesrathe, Königl. sächsische Staats⸗Minister Frhr. v. Friesen, nahm nach dem Abg. v. Blanckenburg, der Bundeskanzler Graf v. Bismarck⸗Schön⸗ hausen nach dem Abg. Graf Bethusy⸗Huc das Wort.
.““ (Schluß des Blattes.)
— Nach den beim Ober⸗Kommando der Marine einge⸗ gangenen Nachrichten ist S. M. S. » Victoria« von Port Royal (Jamaica) am 25sten vorigen Monats in den Hafen von Havana angekommen und S. M. Brigg »Musquito⸗ am l5ten d. Mts. von Falmouth nach Kiel in See gegangen.
Königsberg, 15. April. (W. T. B.) Vor dem Rath⸗ hause fand heute eine starke Ansammlung von Arbeitern statt. Eine Deputation derselben begab sich zum Ober⸗Bürgermeister, und forderte von demselben Arbeit, Steuererlaß und Auswei⸗ sung der fremden Arbeiter. Der Ober⸗Bürgermeister verhieg der Deputation morgen Bescheid zu ertheilen. Die Haltung der Menge war eine durchaus ruhige.
Sachsen. Altenburg, 15. April. Der Herzog reiste heute Mittag 2 Uhr nach Eisenberg, um daselbst Auerhahn⸗ jagden abzuhalten.
Bayern. München, 15. April. Die Reichsraths⸗ kammer hat den außerordentlichen Militärkredit von
1,100,000 Fl. für Anschaffung von Werdergewehren genehmig
und die Genossenschaftsgesetze angenommen.
Oesterreich⸗-Ungarn. Wien, 15. April. Im Ab⸗ geordnetenhause schritt die Spezialdebatte über das Grund⸗ steuergesetz bis §. 6 vor, welche nach den Vorschlägen des Aus⸗ schusses angenommen wurden. Vorher erfolgte die erste Lesung des Gesetzes, womit die Eheschließung von Personen, welch keiner gesetzlich anerkannten Kirche oder Religionsgesellschaft angehören, und die Führung der Geburts⸗, Ehe⸗ und Sterbe register für dieselben geregelt wird, sowie des Gesetzes, betreffend den Wirkungskreis der Militärgerichte.
Agram, 14. April. (Landtagssitzung.) Ueber die Aenderung des Landes⸗Organisationsgesetzes wird eine Ver handlung eingeleitet werden, die am 16. d. Mts. beendet sein dürfte. Wegen Vereinigung Militär⸗ und Civil⸗Sisseks zu eine Königlichen Freistadt wurde an den ungarischen Reichstag eing Per won Hest h I
Cattaro, 14. April. Fürst Dolgoruki, welcher nat seinem Besuch in Montenegro hierher zurlckehrte, Uüchan⸗ den Levantedampfer nach Griechenland zur Begrüßung des König⸗ mec 1a.
Triest, 13. April. Aus Pola, 11. d., wird der »Tr. 3. geschrieben: Morgen tritt S. M. Korvette »Helgoland« in n8 rüstung. Dieselbe muß ein mißlungenes Werk genannt werden denn trotz der 40 Tonnen Ballast, welche sie am Achterthell über den nach den Plänen festgesetzten Ballast erhielt, ist se noch immer vorderlastig.
Belgien. Brüssel, 15. April. Die Repräsentan tenkammer beendete gestern die Generaldebatte über deß Budget des Kriegs⸗Ministeriums. Die Diskussion betraf haupt sächlich das Tragen der Säbel Seitens der Soldaten außg Dienst, welches von einigen Abgeordneten gemißbilligt, von dee 11“ jedoch als entschieden nothwendig vertheidig
— »La Patrie« theilt über den Inhalt der dem französt schen Gouvernement bereits ge
Pr ositionen mit, daß dieselben den Vertrag der französt⸗ chen Ostbahn, welcher dieser das Recht verleihen sollte, die bel⸗ gischen Eisenbahnen zu erwerben oder zu pachten, in ein ein⸗ faches Abkommen über den Dienst, soweit derselbe gemeinsame Interessen betrifft, wie Tarif, Material, Transit u. dergl. um⸗ geändert habe. Die beiden belgischen Eisenbahnen würden die vollständige Autonomie und die belgische Regierung die unbe⸗ schränkte Polizei und Ueberwachung auf den Bahnen behalten. FC1116“* Deputirtenkammer genehmigte in ihrer heutigen Sitzung das Budget des Kriegs⸗Ministeriums mit 55 gegen 25 Stimmen. 8 Die Nachrichten aus Seraing lauten durchaus befriedi⸗ gend; die Arbeiten werden allmälig wieder aufgenommen. — Nach hier eingegangenen Berichten haben auch bei Mons Arbeitseinstellungen stattgefunden. Die Arbeiter ver⸗ langen Erhöhung der Löhne. Zu Ruhestörungen ist es bis jetzt noch nicht gekommen. Es sind von hier Truppen dorthin abgegangen. “
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Großbritannien und Irland. London, 14. April. n der gestrigen Sitzung des Unterhauses theilte der Unter⸗ taatssekretär für die Kolonien, Monsell, auf eine desfallsige Anfrage mit, daß die Hudsons Bay Company⸗ unter folgenden Stipulationen in die Abtretung ihres Gebietes an Canada ge⸗ willigt habe. Zunächst soll eine Kaufsumme von 300,000 Pfd. sofort erlegt werden, sodann behält sich die Gesellschaft 50,000 Acres an Grundeigenthum vor und schließlich macht sie auf den zwanzigsten Theil des Bodens in allen während der nächsten 25 Jahre zu gründenden Ansiedelungen Anspruch.
Den Hauptgegenstand der Erörterung im weiteren Verlaufe des Abends war eine rein irische Frage. Es handelte sich um Kla⸗ en gegen die »irische Gesellschaft«, die seit einigen hundert
ahren zu den großen Grundeigenthümern in Irland gehört und ihre Pächter keineswegs stellt. Zu der Zeit Jacobs J. erhielt die irische Gesellschaft, gebildet aus Kaufleuten der City, ihren Besitztitel auf die Grafschaft Derry, die Stadt Derry und die Stadt Coleraine. Einen Theil der Grundbesitzer parzellirte und vertheilte die Gesellschaft in der Folge unter die 12 Handelsgenossenschaften (Companies) der City, und behielt sich selbst die Stadt Derry, die Stadt Coleraine, die Fischereigerecht⸗ same für die Flüsse Bann und Foyte, so wie 30,000 Acres Grundbesitz vor. Seitdem haben die Kaufleute der City ihre irische Domäne bewirthschaftet und, wie die Einwohner von Derry behaupten, das Aufblühen der Stadt wesentlich gehemmt. Die beiden irischen Parlamentsmitglieder Maguire und Dowse wollten daher, auf die Empfehlungen einer im Jahre 1854 er⸗ nannten Kommission gestützt, das orporationsrecht der irischen Gesellschaft aufgehoben und der Stadt Derry die Verfügung über ihre eigenen Angelegenheiten überantwortet wissen. Der Minister für Irland gab zu, daß Manches in den heutigen Verhältnissen Reform erheische, ersuchte aber Maguire, seinen Antrag auf Aufhebung der genannten Korporation zurückzu⸗ ziehen und die Sache der Regierung zu überlassen, wozu der⸗ selbe sich auch schließlich bereitfinden ließ.
— Das fliegende Geschwader wird gegen den 10. Juni von England nach Bahia absegeln, sich dort mit der »Phoebe⸗ vereinigen und über Rio de Janeiro seine Reise nach dem Kap der guten Hoffnung fortsetzen. Der Abgang von hier nach Melbourne und Sydney ist auf Ende September, die Ankunft in Neuseeland auf Mitte Januar, in Japan auf März, in Vancouver's auf Ende April in Aussicht genommen. Von hier wird die Heimreise über Honolulu, Tahiti, Valparaiso und die Falkland⸗Inseln dermaßen geleitet werden, daß die Ankunft in England Mitte Oktober nächsten Jahres erfolgen kann.
— An Stelle von Thomas N. Hunt, dessen Amtstermin mit dem heutigen Tage abläuft, ist das Parlamentsmitglied für die City ge⸗ W. Crawford zum Gouverneur der Bank von England gewählt worden.
— 15. April. (W. T. B.) Im Unterhause erwiderte Otway Namens der Regierung heute auf eine Interpellation Sheridans, daß England der mexikanischen Republik die Wiederanknüpfung der diplomatischen Beziehungen überlassen müsse. Hierauf beantragte Newdegate sechsmonatliche Verta⸗ ung der irischen Kirchenbill. Nach langer Debatte wurde die⸗ elbe mit 355 gegen 229 Stimmen abgelehnt.
Frankreich. Paris, 14. April. Ueber die Sitzung des vcses cben Körpers vom 13. April ist bereits telegraphisch berichtet. b 8 3
An demselben Tage berieth der Senat über die Verträge der Stadt Paris mit der Gesellschaft des Crédit foncier und genehmigte dieselben. Der Seinepräfekt, Baron Hausmann, vertheidigte in einer längeren Rede seine Verwaltung.
een 5. April. (W. T. B.) Im gesetzgebenden Körper wurde heute die Budgetdebatte fortgesetzt. Bei Berathung des Marine⸗Etats bekämpfte der Regierüngskommissar Dupuy
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de Lome ein Amendement Bethmonts. Der Regierungskom⸗ missar konstatirte, daß die Reorganisation der Flotte bereits sehr weit vorgeschritten sei, und betonte, daß der gegenwärtige Stand der Flotte und die Ausrüstung der Arsenale einen Werth und eine Stärke darstellen, wie sie Frankreich zu keiner Zeit der Geschichte besessen habe. Das Amendement Bethmont wurde schließlich zurückgewiesen.
— »France« glaubt nicht, daß der Entwurf Frère⸗Orban’'s in der vorliegenden Form annehmbar sei und meldet, der heutige Ministerrath habe sich mit Prüfung desselben beschäftigt, und werde voraussichtlich einen Gegenentwurf aufstellen. 1
Spanien. Madrid, 13. April. In der gestrigen Sitzung der Cortes gab Marschall Serrano die Erklärung ab: das letzte Telegramm des General⸗Kapitäns von Cuba melde durchaus nichts von Dem, was die Zeitungen über die schlimme Lage der Insel berichteten. Unter Datum vom 8. habe er gemeldet, alle Maßnahmen gegen Piraterie und Kriegscontrebande fänden keine Schwierigkeiten, die Rebellion unterliege immer mehr. Es entstand dann eine lebhafte Debatte 9. . Rios Rosas und Canovas del Castillo, welche beide früher der liberalen Union angehört und von denen ersterer den Verfassungsentwurf mitbearbeitet, während letzterer denselben als einen zur Anarchie führenden bezeichnete, schon deshalb, weil dem Monarchen die gesetzgebende Macht entzogen werde, ohne dafür etwas anderes einzuräumen, und weil der Senat allzu geringe Befugnisse haben solle. Ein geistliches Mitglied der Kammer, Manterola, sprach sich gegen die Verfassung in Bezug auf die kirchlichen Interessen aus, und Castelar, der äußersten Linken angehörig, bekämpfte dessen katholische Ansichten. Man⸗ terola gab die Versicherung ab, das Land halte noch fest an seinem katholischen Glauben. Castelar dagegen schloß seine Rede damit, daß man die Religionsfreiheit, das hieße, Gleich⸗ heit unter allen Menschen an die Spitze der Verfassung schrei⸗ ben möge. Castelars Rede machte einen so großen Eindruck, daß, wie die amtliche »Gaceta« meldet, von allen Seiten der Kammer die Deputirten auf ihn eindrangen, um ihm Glück zu wünschen und ihren Beifall auszudrücken. 1 Die Wittwe von Benjamin Fernandez Vallin, der in Montoro für die Sache der Freiheit gefallen ist, Delfina de Galvez Cannero, hat von den Cortes eine Pension von 1000 Escudos erhalten. 1 Die Einfuhr aller Apothekererzeugnisse (productos galenicos) aus dem Auslande ist vom Minister des Innern gestattet wor⸗ den. Der Finanz⸗Minister soll die dafür zu zahlenden Zölle feststellen. Erzeugnisse von nicht bekannter Komposition werden nicht 1ecelas. 1 — 15. April, Nachmittags. (W. T. B.) In der heutigen Cortessitzung vertheidigte der Bischof von Jaen in längerer Rede die ultramontanen Doktrinen. Er verlangt, daß die Re⸗ gierung Maßregeln ergreife, um für die Seminarien und die religiöse Wartsersehung hinreichende Mittel zu beschaffen. Es folgte der Rede eine lebhafte Debatte, an welcher sich Guerra,
Manterola und Castellar betheiligten. 1 In Deputirtenkreisen verlautet, daß General Cordoba an
Stelle Dulce's zum General⸗Gouverneur von Cuba ernannt werden soll.
Portugal. Lissabon, 15. April. (W. T. B.) Auf das Gerücht, es werde eine Militärrevolte vorbereitet, hat die Regierung strenge Vorsichtsmaßregeln ergriffen. Die Kammern sollen zum 26. d. einberufen werden. LETI1I11ö“ 1
18 ““ . Italien. Florenz, 15. April. Der Verwaltungsrath der Kationalbank hat den Vorschlag der Direktion, das Bank⸗ kapital von 100 auf 200 Millionen Lire zu erhöhen, ange⸗ nommen. Diese Erhöhung wird dadurch begründet, daß die Bank für den Fall, daß sie den Dienst des Staatsschatzes über⸗- nimmt, damit auch neue Verpflichtungen übernähme, für welche sie dem Staate als Garantie ein Depositum von 100 Millionen Lire zu 5 pCt. in Kontokurrent leisten würde. Der Staat beabsichtigt, diese Million für die Aufhebung des Zwangscourses zu verwenden.
Griechenland. Athen, 10. April. U grna wird gemeldet, daß auf den Sporaden⸗Inseln die Ruhe wieder vollkommen hergestellt ist.
Türkei. Konstantinopel, 10. April. Der britische Gesandte in Petersburg, Buchanan, ist hier eingetroffen, um den Prinzen und die Prinzessin von Wales auf ihrer Reise nach der Krim zu begleiten.
Rumänien. Bukarest, 15. April. (W. T. B.) Die Regie⸗ rung hat auf die türkischerseits erfolgte Mittheilung, daß drei bulga⸗ rische Banden in einer Stärke von 3000 Mann sich bei Kalafat, Beket und Simnitza angesammelt haben sollten, um über die
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