e.
Das 25. Stück des Bundes⸗Gesetzblattes des Norddeutschen Bundes, welches heute ausgegeben wird, enthält unter Nr. 310 die Verordnung, betreffend die Einführung des Gesetzes wegen Besteuerung des Braumalzes vom 4. Juli 1868 Bundesgesetzbl. S. 375) und des Gesetzes, betreffend die Be⸗ euerung des Branntweins vom 8. Juli 1868 (Bundesgesetzbl. S. 384) in der hamburgischen Voigtei Moorwärder und in einem Theile der preußischen Insel Wilhelmsburg. Vom 5ten
1 9; und unter Juni 1869; un betreffend. die Beschlagnahme des
Nr. 311 das Gesetz h L. s Arbeits⸗ oder Dienstlohnes. Vom 21. Juni 1869. j b
Berlin, den 25. Juni 1869. Jeitungs⸗Comtoir.
Das 45. Stück der Gesetz⸗Sammlung, welches heute aus⸗ ird, enthält unter
gegebsn rag; “ wegen Ausdehnung der Verord⸗ nung vom 1. Oktober 1868, die 11he 18n. des Zollgesetzes u. s. w. auf den Elbinseln Overhacken, inkenwerder⸗Blumen⸗ sand u. s. w. betreffend, auf den in die Zollgrenze gezogenen Theil der Elbinsel Wilhelmsburg. Vom 26. April 1869; und nnege 7438 den Allerhöchsten Erlaß vom 5. Juni 1869, be⸗ treffend die Berufung außerordentlicher Provinzial⸗Synoden in den sechs östlichen Provinzen des Staats. ““ Berlin, den 25. Juni 1869. G “
1“ Gesetz⸗Sammlungs⸗Debits⸗Comtoir. b
14“
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche “ Arbeiten.
“ m Der bisherige Maschinenmeister bei der Hessischen Nordbahn Rohde zzu 8 el ist zum Königlichen Eisenbahn⸗Maschinen⸗
““ vs 11““
die Allerhöchste Genehmigung Fpag ÜitiavühynMirrxwrvrer a ovrKyfellsch Ntadcee. ahrakatirw.e won errichteten Aktien⸗Gesellschaft.
Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchsten Erlasses vom 21. Juni 1869, die Errichtung einer Aktiengesellschaft unter der Firma:
Aktiengesellschaft für Fabrikation von Eisenbahnmaterial zu Görlitz, mit dem Sitze zu Görlitz, sowie deren Statut vom 26. Mai 1869 u genehmigen geruht.
Der Allerhöchste Erlaß nebst dem Statute wird durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Liegnitz bekannt macht werden. EP1111“ 1 Berlin, den 24. Juni 1869. 6 1111““ Der Minister für FPangal⸗ Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
11““ Iiraistrsens. 8 8
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗
Medizinal⸗Angelegenheiten.
Dem Seminar⸗Direktor Jordan ist die Leitung des katho⸗ lischen Schullehrer⸗Seminars in Berent übertragen worden.
Dem als Hülfsarbeiter bei dem Königlichen Konsistorium zu Lensberg i. Pr. beschäftigten Pfarrer Pelka ist der Titel als Konsistorial⸗Assessor beigelegt worden. 1 8
8
Bekanntmachung, betreffend
6 8 8
8
Ses emhesease chehs
WIP SIz 5 Preußische Bank. Wochen⸗Uebersicht
1““ E 88. Preußischen Zank vom 23 Juni 1869.
2 Geprägtes Geld und Barren.. Thlr.
2) Kassenanweisungen, rivatbanknoten
ünm 8 Pe S. tge 8 IEndee..F.......bb5 178997000 5) Staatspapiere, verschiedene Forderungen a und Aktir“u . . Svöv „ 14,868,000 b si 6) Banknoten im Umlausf Thlr. 148,046,000 7) DeposttenkapitalidienF „ 20,349,000 8) Guthaben der Staatskassen, Institute 8“ an und Privatpersonen mit Einschluß I1“”“; Sstet WMhhh ..Eeböböbö Berlin, den 23. Juni 1869. Königlich Preußisches Haupt⸗Bank⸗Direktorium. von Dechend. Kühnemann. Boese. Rotth. Herrmann
ngekom men: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Inspecteur der Besatzung von Mainz, von Kummer,
von Mainz. . Se. Excellenz der General der Infanterie und kommandi⸗
rende General des 7. Armee⸗Corps, von Zastrow, von
Münster.
Ab Se. Excellenz der General der Infanterse und Chc des Generalstabes der Armee, Freiherr von Moltke, nach Schlesien.
——
Berlin, 25. Juni. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den nachbenannten Offizieren ꝛc. die Er⸗ laubniß zur Änlegung der ihnen verliehenen fremdherrlichen Dekorationen zu ertheilen, und zwar: des Komthurkreuzes erster Klasse des Herzoglich Sachsen⸗Ernestinischen Hausordens (Militärdekoration mit Schwertern). dem General⸗Major von Selchow, Commandeur der 43. In⸗ fanterie⸗Brigade; des Komthurkreuzes zweiter Klass des Herzoglich Sachsen⸗Ernestinischen Hausordens: dem Major z. D. Schwager, Bezirks⸗Commandeur des 1. Va⸗ taillons (Gotha) 6. Thüringischen Landwehr⸗Regiments Nr. 95; des Kaiserlich Russischen St. Annen⸗Ordens dritter Klasse: dem Major z. D. von Crousaz, zuletzt stellver⸗ tretender Commandeur des früheren 3. Bataillons (Anklam) 1. Pommerschen Landwehr⸗Regiments Nr. 2; des Ritter⸗ kreuzes des Malteser⸗Ordens: dem Rittmeister von Wall⸗ hoffen vom 3. Schlesischen Dragoner⸗Regiment Nr. 15, und der dem Herzoglich Sachsen⸗Ernestinischen Haus⸗ orden affiliirten silbernen Verdienstmedaille: dem Stabs⸗Hautboisten Teschner des 2. Thüringischen Infanterie⸗ Regiments Nr.
Zu Giebichenstein im Saalkreise, zu Buttstedt, im Großherzog⸗ thum Sachsen⸗Weimar, und zu Greußen, im heemnthum Schwar burg⸗Sondershausen, werden am 1. Juli c. Telegraphen⸗Stationen mit beschränktem Tagesdienste eröffnet werden.
Halle a. S., den 24. Juni 113“]
Telegraphen⸗Direktion.
Miechtamtliches.
8 Preußen. Berlin, 25. Juni. Der Bundesrat 8e Norddeutschen Bundes hielt heute eine Sitzung 8
— cDer Regierungs⸗Präsident von Kühlwetter in Düssel⸗ dorf veröffentlicht folgendes Telegramm: 8 MNeu⸗Palais, den 23. Juni, 6 Uhr 10 Min. 8 Regierungs⸗Präsident von Kühlwetter,
8g- 8 Düsseldorf. “ 88 Wir gedenken der heutigen Jubelfeier der Düsseldorfen Kunstakademie mit aufrichtiger Theilnahme und wünschen der
selben das erfolgreichste Blühen und Gedeihen auf dem Wege deutscher Kunst und Bildung. . Den zum Feste Versammelten senden Wir Unseren Gruß.
Friedrich Wilhelm, Kronprinz. . Victoria, Kronprinzessin.
— Die von dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Kuns⸗ Akademie in Düsseldorf, Regierungs⸗Präsidenten von Küht⸗ wetter, bei der Feier am 23. d. gehalkene Rede lautet:
Die Königliche Kunstakademie zu Düsseldorf feiert ihr Semisekular⸗ fest. Wenn ein Zeitabschnitt von 50 Jahren in dem Leben eina öffentlichen Anstalt an sich nicht viel bedeuten will, so gewinnt das Lebensbild der Düsseldorfer Akademie eine schärfere Beleuchtung durch den Hintergrund historischer Erinnerungen. Ihre Genesis und ihre Ziele sind unzertrennlich verknüpft mit dem bedeutungsvollsten Ab⸗ schnitt der Geschichte unseres Vaterlandes.
Am 5 April des Jahres 1815 nahm König Friedrich Wilhelm II. die Ferzogehomer Cleve, Berg und Geldern, das Fürstenthum Mörd die Grafschaften Essen und Werden und das Großherzogthum Nieder⸗ rhein in Besitz und einverleibte sie Seiner Monarchie. An demselben Tage erließ der König eine Ansprache an die Einwohner der also mit der preußischen Monarchie vereinigten Rheinländer.
»Als Ich — so lautet dieselbe — dem einmüthigen Beschluß der veim Kongreß versammelten Mächte, durch welchen ein großer
heil der deutschen Provinzen des linken Rheinufers Meinen Staaten einverleibt wird, Meine Zustimmung gab, ließ Ich die Pfatrpon⸗ Lage dieser Grenzlande des deutschen Reichs und die schwere Pflicht ihrer Vertheidigung nicht unerwogen. sicht auf das gesammte deutsche Vaterland entschied Meinen Entschluß. Diese deutschen Urländer müssen mit Deutsch⸗ land vereinigt bleibenz sie können nicht einem an dern Reich an⸗ gehören, dem sie durch Sprache, durch Sitten, durch Gewohnheiten, durch Gesete fremd sind, Sie sind die Vormauer der Frei⸗ heit und drgspan gigreh Deutschlands, und Preußen, dessen Selbständigkeit seit ihrem Verluste hart bedroht war, hat eben so sehr die Pflicht, als den ehrenvollen Anspruch erworben, sie zu beschützen und für sie zu wachen. Dieses erwog Ich und auch, daß Ich Meinen
Aber die hoͤhere Rück
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Völkern ein treues, männliches deutsches Volk verbrüdere, welches alle Gefahren freudig mit ihnen theilen wird, um seine Freiheit, so wie ik und mit ihnen, in entscheidenden Tagen zu behaupten. So habe denn im Vertrauen auf Gott und auf die Treue und den Muth Meines Volkes diese Rheinländer in Besitz genommen und mit der preußischen Krone vereinigt. — Und so, Ihr Einwohner dieser Länder, frete Ich jetzt mit Vertrauen unter Euch, gebe Euch einem deutschen Hoferlang e, einem alten deutschen Fürstenstamme wieder, und nenne Fuch Preußen!« . e njedrich Wilhelm III. hatte mit klarem Auge die Mittel und Wege erkannt, wie den Rheinländern das in dem Siechthum des ehe⸗ maligen deutschen Reichs und der buntscheckigen Zerstückelung landes⸗ herrlicher Macht schon längst vor der fremdländischen Eroberung ab⸗ handen gekommene Vaterland wieder zu geben sei. Bildung durch Kunst und Wissenschaft — die unter der Entartung der Zeit und dem Joche fremder Herrschaft fast spurlos verschwunden — sollte das Ban der Einigung unter den deutschen Brüderstämmen erneuern und befestigen.
»„Ich werde — also verhieß jener denkwürdige, in die Herzen des Volkes, wie in die Bücher der Geschichte tief eingeschriebene Königliche Erlaß — »die Anstalten des öffentlichen Unterrichts« für Eure Kinder herstellen, die unter den Bedrückungen der vorigen Re⸗ gierung so sehr vernachlässigt wurde. Ich werde einen bischöflichen Sitz, eine Universität und Bildungsanstalten für Eure Geistlichen und Lehrer ünter Euch errichten.«
Die erste That, welche dieser Königlichen Verheißung folgte, war die Gründung der Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität zu Bonn, die am Zebrseiaf der Schlacht bei Leipzig erfolgte »in der Ab⸗ sicht und mit dem Wunsche, daß solche zur Ehre Gottes und zu aller etreuen Unterthanen Wohlfahrt gereichen möge und daß durch solche
ömmigkeit und gründliche Wissenschaft und gute Sitte gefördert und immer mehr allgemein verbreitet werde«. Mit gerechtem Stolze durfte die Rheinprovinz und das ganze Vaterland auf die segensreichen Er⸗ folge einer 50jährigen Wirksamkeit dieser Hochschule der Wissen⸗
schaft zurückblicken, als dieselbe im vergangenen Jahr ihre Semi⸗
säkularfeier beging. Was Bonn geworden für die Wissenschaft, das war Düsseldorf für die Kunst. Die Gründung der Kunstakademie zu Düsseldorf war die zweite Erfüllung der Verheißungen, welche in der Zeit der nationalen Erniedrigung, den Leiden des Kampfes und der Erhebung des Sieges geboren, eine neue Aera verkün⸗ deten und in der Foͤrderung deutscher Bildung »die jeder Feindeswaffe entzegene Quelle ächter Vaterlandsliebe« eröffnete. Der 9. März des Jahres 1819 ist als der Geburtstag der Königlichen Kunstakademie zu betrachten; an diesem Tage verfügte König Friedrich Wilhelm an das Staats⸗Ministerium: »Aus den in Bericht vom 24. v. M. angeführten, aus dem Zweck der erwaltung und der Rechtspflege und dem Wohl der Provinz ent⸗ nommenen Gründen, soll zwar der Rheinische Appellationsgerichtshof in Cöln seinen Sitz erhalten; damit jedoch die Stadt Düssel⸗ dorf für den hiernach unvermeidlichen Verlust des gehenwärtitz daselbst befindlichen Appellationshofes durch einen Beweis Meines Wohlwollens und Meiner Fürsorge entschädigt werde, so hat es nicht blos dabei sein Bewenden, daß bei der jetzt zur Ausführung kommenden Justizorganisation ein beträchtlich erweitertes Gericht der ersten Instanz und zwei Friedensgerichte nach Düsseldorf gelegt, son⸗ dern es ist auch Mein Wille, daß eine Kunstschule und ein poly⸗ technisches Institut daselbst errichtet werden sollen. Zu diesen An⸗ stalten, mit deren schleuniger Ausführung Ich Sie, den Staats⸗Mi⸗ nister Freiherrn von Altenstein, beauftrage, bewillige Ich das dortige Galeriegebäude, die ersten Einrichtungskosten zu seinem Ausbau, und bis dahin, daß aus dem bereits vorläufig für das öffentliche Unter⸗ richtswesen von Mir ausgesetzten Fonds die Unterhaltungskosten beider Institute allein aufgebracht werden können, einen jährlichen Zuschuß von 7000 Thlr.« 1 Die Königliche Kunstakademie zu Düsseldorf ist sonach eine neue Schöpfung Köͤnigs Friedrich Wilhelm IUII. Zwar bestand zu Düssel⸗ dorf schon seit dem Jahre 1767 eine »Zeichnüngs ⸗Akademie⸗«, welche im Jahre 1777 zu einer Akademie der schönen Künste durch den Curfürsten Carl Theodor erweitert wurde. Allein sie war in den Stürmen des letzten Jahrzehnts des vorigen Jahrhunderts fast untergegangen und verlor ihren Eö Halt, als im Jahre 1805 die berühmte Düsseldorfer Bildergallerie entführt wurde, deren Wiedererlangung in Folge der glorreichen Siege des Jahres 1866 jetzt Gegenstand der eifrigsten Bemühungen ist. Die übrig gebliebenen Truͤmmer der alten Akademie waren zum Wiederaufbau nicht geeignet. Die neue Akademie aber streifte bald nach ihrer Er⸗ öffnung unter ihrem ersten Direktor Peter von Cornelius, das fremdartige Element eines mit ihr zu verhindenden polytechnischen nstituts von sich ab. Letzteres ist selbständig in der Rheinisch⸗ gestfälischen polytechnischen Schule zu Aachen. erstanden; ihr Grund⸗ stein ward gelegt, als die Rheinprovinz das 50jährige Jubelfest ihrer Vereinigung mit der Krone Preußen feierte (1865). Die Kunstakademie zu Düsseldorf erhielt ihre definitive Organisation erst unter ihrem weiten Direktor Wilhelm von Schadow im Jahre 1831. Die Kunst⸗ akademie ist hiernach heute berechtigt, gleich ihrer nur um wenige onate älteren Schwester zu Bonn, auf eine 50jährige Ver⸗ gangenheit zurückzublicken — sich Rechenschaft zu geben über die ernste Frage, ob und in wieweit sie den Absichten ihres hohen Stifters und den Hoffnungen, die sich an ihre Gründung knüpfen, entsprochen habe; zugleich aber auch — und das ist ja die tiefere Bedeutung einer Semisäkularfeier — sich die Füel und Aufgabe zu vergegenwärtigen, welche die Zukunft an sie stellt. Ich be⸗ grüße den Tag dieser Feier mit freudig bewegtem Kerzen, denn die Akademie darf einer stolzen Vergangenheit sich rühmen und voll Zuversicht in die Zukunft schauen. Ich nag es als einen besonderen Segen meiner Geschicke, daß es mir persoͤnlich ver⸗
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gönnt gewesen ist, ein Zögling der Universität ju. zur Zeit Niebuhr'’s, Schlegel's, Hüllmann's, dann aber zur Zeit der höchsten Blüthe der Düsseldorfer Kunstschule theilnehmender Zeuge des reichen Lebens gewesen zu sein, welches deren Ruhm weit über die Grenzen unseres Vaterlandes hinaustrug — daß es mir vergönnt war, die polytechnische Schule zu Aachen begründen zu helfen und einzuweihen am Tage der Grundsteinlegung, und daß es mir eute wiederum zugefallen ist, den Ehrentag zu begrüßen, den die üsseldorfer Kunstakademie ihr Semisäkularfest nennt. Wenn die Bauleute einen Grundstein legen, so geben sie ihn in die Tiefe ihre bv—öüvn mit in dem Glauben, daß dieselven sich unter des Allmächtigen Segen zu schützenden und schirmenden Genien des Werkes verkörpern und sie verbinden damit die Hoffnung, daß das Werk sich in fröhlichem Wachsthum vollende und kommenden Geschlechtern zum Nutzen und Frommen gereichen werde. Die Feier eines Semisäkularfestes fügt solchen Wünschen und Hoffnungen noch einen erhöhten Ausdruck der Liebe hinzu, das ist die Dankbarkeit. Dank schulden wir heute vor Allem dem verewigten König ve Wilhelm III., dem Schöpfer und Gründer der Akademie, ie sich jetzt mit der Universität und dem Polytechnikum zu einer Trias jeglicher Wissenschaft und Kunst vereinigt hat; Er hat an sei⸗ nes Reiches Grenzen die höoöchsten Stätten deutscher Bildung und durch sie den Boden sittlicher Kraft geschaffen, deren schönste Blüthe ist die Liebe zum Vaterlande. Ehre darum am heutigen Tage vor Allem Seinem Gedächtniß! Friedrich Wilhelm III. war seines Lan⸗ des Regenerator, der unter den Segnungen des Friedens Preußen durch seine innere Entwickelung stark und reif gemacht hat zu den glänzenden Frlolgen. welche in jüngster Zeit »Deutschlands Wiedergeburt« ver⸗ kündet haben. Die Geschichte wird nur Gerechtigkeit üben, wenn sie künftig Friedrich Wilhelm III. an die Seite stellt des großen Kurfürsten, der die Monarchie gegründet, und des großen Friedrich, der sie erweitert hat. Dank sprechen wir am heutigen Tage den erlauchten Königen, Seinen Nachfolgern aus, welche Ihren mächtigen butz der Akademie haben zugewendet, und vor Allem unserm Held /sten, des jetzt regierenden Königs Wilhelm Majestät: Dank den Hörden, welche deren Leben gepflegt und gefördert haben, Dank anen denen, welche in Liebe zu ihr gestanden haben, in frohen wie in trüben Tagen. ndem ich also mit der Herzenserhebung schuldiger Dankespflicht den Tag der Jubelfeier begrüße, habe ich dieselbe auszudehnen auf die Ehrengaäste und Festgenossen durch meinen ehrerbietigen und herzlichen Gruß. Wir erfreuen uns der Anwesenheit Sr. Königlichen Hoheit des Fürsten von Hohenzollern, des Protektors alles Guten und Edlen, wir sehen die hohen Mitglieder Seines erlauchten Hauses, wir sehen den Chef des Unterrichts und der Kunst, die höchsten Würdenträger der Provinz, die Königlichen und städtischen Be⸗ hörden mit den zahlreich versammelten Freunden und Gönnern der Kunst und der Kunstschule freudig Theil nehmen an der Feier des akademischen Jubeltages. Aus der Ferne sind, wie aus der Nähe die Vertreter der Kunst und Wi enschaft herbeigeeilt, wir Erbligin vir Bertreter vrr Untorrstiat zu Bonn, ger Koöniginhen Kuirft*s Berlin, der Akademie der Künste zu Dresden, der Königlichen Kunst- Akademie der bildenden Künste zu Wien, der Akademie zu Weimar, der Kunstschule zu Carlsruhe, der Genossenschaft der bildenden Künstler zu Wien, wir sehen ehemalige Zöglinge und Meister der Düsseldorfer Kunie⸗ schule und einen zahlreichen Kreis von estgenossen, in denen das Verständ⸗ niß des Tages mit der Wärme der Empfindung sich verpaart. Ihnen Allen Namens der Akademie herzlichen Gruß und Willkomm! Möge der Akademie für alle Zukunft diese Theilnahme erhalten bleiben! Möge ihr nie entrathen der Schutz der Mächtigen und die Liebe der Künstler! Möge sie aber auch stets bleiben ein ungefälschter Hort deutscher Kunst und an ihrem Theile beitragen zum Ruhme und zur Einigung des deutschen Vaterlandes. X“ 8
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— Gestern früh starb in EHartotkenbus der Königliche e
r Goltz.
Botschafter am französischen Hofe, Graf von
Coblenz, 24. Juni. (Cobl. Z.) Der Kronprinz von Schweden, welcher sich gegenwärtig in Bad Ems befindet, traf gestern früͤh nebst Gefolge von dort mittelst Zuges hier ein und kehrte gegen Abend nach einem Ausfluge in die hiesige Umgegend nach Ems zurück. — Lippe. Detmold, 24. Juni. Das »Lipp. R. 27 Bl.“« veröffentlicht einen landesherrlichen Erlaß an die Ausschuß⸗ Deputirten des Landtags, die Hebung eines sechsten Kontribu⸗ tions⸗Simplums betreffend, vom 9. Juni d. J. Die Aus⸗ schuß⸗Deputirten des ersten und dritten Standes hatten in der Protestation vom 9/14. April d. J. die Bitte an den Fürsten gerichtet, die in dem Landtagsabschiede vom 17. Februar d. 2 zur Deckung der Ausgaben der Landkasse für das laufende Jahr angeordnete Hebung eines sechsten Kontributions⸗Simplums u sistiren und die Aufbringung des Bedarfs durch einen Zu schlag zur Klassensteuer und klassifizirten Einkommensteuer zu verfuͤgen, oder doch eine weitere Verhandlung mit den Ständen über diese Angelegenheit 2. befehlen. Der erwähnte Erlaß weist nach ausführlicher Motivirung die von den Ausschuß⸗- Deputirten erhobene Beschwerde als unbegründet zurück und läßt es bei der durch den Landtagsabschied geschehenen Fest⸗ stellung des Etats der Landkasse für das Jahr 1869 bewenden. Anhalt. Dessau, 24. Juni. Ueber die gestrige Land⸗ tagssitzung wurde nachträglich noch Folgendes berichtet: Der Staats⸗Minister von Larisch gab die Erklärung ab, daß die Vorlage, wie sie durch die Spezialabstimmungen abgeändert sei,
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