“ 1““
estellten Empfangscheine zurückzuliefern.
am Freitag und Sonnabend. b 3 Berlin, den 26. Juli 186990. 8 Der Königliche Geheime Fegeruze Path und O bli
1“
von J. —R. am Mittwoch und Donnerstag, und von S
Die Zurücknahme er Bücher erfolgt nach ““ Ordnung der Namen der Entleiher, und zwar von A. — H. am Montag und Dienstag,
Preußische Bank.
— 1““ Der Bankbuchhalter Krümmel ist zum Vorsteher des ombard⸗ und Giro⸗Komptoirs der Hauptbank ernannt worden.
Königliche Universität Greifswald.
Königl. staats⸗ und lendwirthschaftliche Akademie zu Eldena. am 15. Oktober.
1) Ein⸗ und Anleitung zum akademischen Studium, Direktor Dr. Baumstark. 2 Volkswirthschaftslehre, II. Theil, der⸗
8 3) Encyklopädische Einleitung in das Landwirthschaftsrecht, Professor Dr. Häberlin. 4) Landwirthschaftliche Geräthe⸗ und Maschinenkunde, J. Theil, Prof. Dr. Segnitz. 5) Landwirthschaftliche Betriebslehre, derselbe. 6) Landwirthschaftliches Praktikum und Konversatorium, derselbe. 7) Allgemeiner Acker⸗ und Pflanzenbau, 8. d. L. Pietrusky. 8) Uebungen im Entwerfen von Ertrags⸗ nschlägen und Wirthschaftsplänen, derselbe. 9) Rindviehzucht, Oekonomie⸗Rath Dr. Rohde. 10) Schafzucht, derselbe. 11) Schweine⸗ zucht, derselbe. 12) Praktische landwirthschaftliche Demonstrationen, derselbe. 13) Landschaftsgärtnerei, akademischer Gärtner Fintel⸗ mann. 14) Forstwirthschaftliche Betriebslehre, akademischer Forstmeister Wiese. 15) Landwirthschaftliche Technologie, Prof. Dr. Trommer. 6) Praktische Demonstrationen in technisch⸗ökonomischen Fabriken, derselbe. 17) Anatomie und Physiologie der Haussäugethiere, Prof. Dr. Fürstenberg. 18) Anorganische Experimental⸗Chemie, Prof. Dr. Trommer. 19) Anleitung zu chemischen Untersuchungen im chemischen Laboratorium, Dr. Scholz 20) Naturgeschichte der land⸗ virthschaftlich schädlichen Thiere und Lehre von den Krankheiten der flanzen, Prof. Dr. Jessen. 21) Pflanzengeographie und Klima⸗ tologie, derselbe. 22) Mikroskopische Uebungen in der Pflanzen⸗ Anatomie, derselbe. 23) Anleltung zum Bestimmen landwirth⸗ schaftlicher Sämereien, derselbe. 24) Geognosic, Dr. Scholz. 25) nalytische Chemie, derselbe. 26) Düngerlehre, derselbe. 27) Re⸗ petitorium der organischen Chemie, derselbe. 28) Landwirthschaft⸗ liche Baukunst, I. Theil, akademischer Baumeister Müller. 29) Praktische Geometrie, Prof. Dr. Fuchs. 30) Mechanik und Ma⸗ schinenlehre, derselbe. Sonstige Vorlesungen bei den Professoren an der Universität. Besondere Institute der Akademie zu Eldena: Die akademische Bibliothek ist Mittwochs und Sonnabends im eintersemester von 1—2 Uhr, im Sommersemester von 11—12 Uhr geöffnet. Vorsteher Prof. Dr. Jessen. Das akademische Leseinstitut leitet derselbe. Die landwirthschaftliche Modellsammlung, welche im Sommersemester an einem Wochentage zum Besuche geöffnet ist, ver⸗ waltet Prof. Dr. Segnitz. Die Ackergeräthe⸗Sammlung und Woll⸗ probensammlung beaufsichtigt Oekonomie⸗Rath Dr. Rohde. Das chemische Institut verwalten Prof. Dr. Trommer und Dr. Scholz. Das physikalische Kabinet und die technologische Sammlung leitet Prof. Dr. Trommer. Die chem. Versuchsstation leitet Dr. Scholz. Das Mineralien⸗Kabinet verwaltet derselbe. Das akademische Her⸗ barium, die Früchte⸗ und Saamensammlung, die zoologische Samm⸗ lung, das mikroskopische und pflanzenphysiologische Institut beaufsich⸗ ligt Prof. Dr. Jessen. Die anatomische Präparatensammlung, das thierphysiologische Institut, die Versuchs⸗ und Krankenställe und die verschiedenen thierärztlichen Sammlungen verwaltet Professor Dr. Fürstenberg. Die thierärztliche Klinik hält derselbe täglich. Den botanischen Garten verwaltet Professor Dr. Jessen als Vorsteher, und der akademische Gärtner Fintelmann. Die akademische Baum⸗ schule, den Obstmutter⸗ und Mustergarten, die Obstpflanzungen, den Gemüsegarten und die Obst⸗Modellsammlung verwaltet der akademische Gärtner Fintelmann. Die akademische Gutswirthschaft leitet der Oekonomie⸗Rath Dr. Rohde. Das akademische Versuchsfeld verwaltet L. d. L. Pietrusky. Eldena, im Juli 1869. Der Direktor Dr. E. Baumstark.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 30. Juli. Se. Majestät der König dinirten gestern bei Ihrer Majestät der Königin in Coblenz und begleiteten Allerhöchstdieselbe in die Rhein⸗An⸗ lagen, wo ein Concert der Militärmusik stattfand und ein sehr zahlreiches Publikum versammelt war.
DOesterreich⸗Ungarn. Wien, 28. Juli. Der Kaiser wird morgen früh hier eintreffen. — Die Kaiserin wird, neueren Bestimmungen zufolge, Gödöllö im Laufe dieses Som⸗ mers nicht mehr besuchen. — Die regierende Fürstin zu Schaumburg⸗Lippe weilt seit dem 23. d. zum Kurgebrauche
lesungsplan für das Wintersemester 1869—70. Das Semester beginnt
1AA“ b
— Die Großfürstin Helene von Rußland ist gestern Morgen in Salzburg angekommen und setzte Nachmittags ihre Reise nach Gastein fort.
Agram, 28. Juli. Die Sitzungen des kroatischen Landtages beginnen am 4. September lJ. J. wieder.
Prag, 29. Juli. Der Landtag ist zum 20. September einberufen. .
Großbritannien und Irland. London, 28. Juli. Der Großherzog von Sachsen⸗Weimar, welcher sich in Ryde auf der Insel Wight aufhält, stattete Ihrer Majestät der Königin am Montag einen Besuch ab.
— Das Befinden Gladstone's ist seit Montag bedeutend besser, und hofft derselbe, morgen wieder zur Stadt zu⸗ rückkommen zu können.
— Der bisherige zweite Gesandtschafts⸗Sekretär in Stutt⸗ gart, Thomas Clement Cobbold, ist zum Legationssekre⸗ tär in Rio de Janeiro ernannt worden.
— In der gestrigen Sitzung des Oberhauses brachte der Earl of Carnarvon die Lage der Dinge in Neuseeland, wo der Krieg zwischen Eingebornen und Ansiedlern mit unverän⸗ derter Heftigkeit geführt wird, zur Sprache und schlug vor, einen Vertrauensmann nach der Kolonie zu senden, um sich über die verschiedenen hierbei angeregten Fragen zu unterrich⸗ ten. Earl Granville bezweifelte, daß diese Maßregel beson⸗ ders gute Wirkungen haben könne. Im übrigen war der Kolo⸗ nial⸗Minister der Ansicht, es sei von höchster Wichtigkeit, daß der Gouverneur der Kolonie die volle Verantwortlichkeit auf sich nehmen solle, die nöthigen Schritte zu thun, um den fort⸗ währenden Aufständen vorzubeugen. Eine versöhnliche Politik den Eingebornen gegenüber müsse das Uebrige thun.
Im Unterhause zeigte Sheridan gestern an, er werde den Unter⸗Staatssekretär des Auswärtigen demnächst um Aus⸗ kunft darüber ersuchen, ob, falls die Staatsgläubiger Mexikos einen besonderen Agenten hinübersenden sollten, die Regierung dessen Bemühungen, eine gütliche Uebereinkunft mit der mexi⸗ kanischen Regierung zu erzielen, irgendwie amtlich unterstützen könne. — Bezüglich des Kanal⸗ und des Mittelmeergeschwaders
ab der Marine⸗Minister auf Befragen Kapitän Egertons den
escheid, es liege allerdings im Plane, während der Sommer⸗ monate beide Flotten zu einer gemeinschaftlichen Uebungsfahrt zusammenzuziehen, und er selbst beabsichtige mit Admiral Sid⸗ ney Daecres gegen Ende August mit der Kanalflotte abzu⸗ gehen und mit der Mittelmeerflotte zusammenzustoßen.
In der beutigen Nachmittagssitzung des Unterhauses stellte Frederik Heygate an den Staatssekretär für Irland die Anfrage, welche Maßregeln die Regierung zur Unterdrückung der zahlreichen agrarischen Verbrechen in Irland zu ergreifen gedenke. Chichester Fortescue erklärte in seiner Antwort, die Regierung schrecke vor Ausnahmsmaßregeln nicht zurück, wenn sie sich von deren Nothwendigkeit überzeugt habe, aber im vorliegenden Falle böten Ausnahmsmaßregeln keine ge⸗ nügende Aussicht auf Erfolg, da sie weder die Entdeckung der Verbrecher, noch die Herbeischaffung von Zeugenbeweisen erleich⸗ terten. Bisher habedie Regierung noch bei keiner der während der letz⸗ ten 3 Monate verübten agrarischen Mordthaten eine Verurtheilung erwirken können, wohl aber in anderen wichtigen Verbrechen dieser Art. Der Zustand Irlands im Ganzen sei trotz der traurigen Berichte aus vereinzelten Distrikten recht befriedigend, und er hoffe, daß die Wachsamkeit der Regierung dem beklagens⸗ werthen Stande der Dinge ein Ende machen werde. — Darauf beantragte Gilpin in einer längeren Rede die zweite Lesung der Bill behufs Abschaffung der Todesstrafe. Dieselbe wurde
jedoch mit 118 gegen 58 Stimmen abgelehnt.
— Die amerikanischen Segelfregatten »Savannah« und »Macedonien« sind von Spithead nach Brest in See ge⸗
stochen um über Cadiz nach den Vereinigten Staaten zu gehen. Beide Schiffe sind Uebungsschiffe für Seekadetten. Eine dritte Segelfregatte, die »Sabine«, ebenfalls Uebungsschiff, lief am verwichenen Abend von Cherbourg kommend, in Spithead ein. Das Schiff wird etwa ein Jahr lang in den europäischen Ge⸗ wässern kreuzen. 8 . 88 8
“ Bes v 1“X“ Frankreich. Paris, 29. Juli. (W. T. B.) Eine vom heutigen »Constitutionnel« gebrachte Mittheilung über bevor⸗ stehende Truppenentlassungen wird von unterrichteter Seite dahin präzisirt, daß nach den jetzt erfolgenden Truppenbesich⸗ tigungen 18,000 Mann, wie gewöhnlich in jedem Jahre zu ge⸗ schehen pflegt, mit Halbjahrsurlaub entlassen werden; außer⸗ dem wird die Jahresklasse 1863, welche ebenfalls 18,000 Mann umfaßt, bereits am 1. Oktober, und somit früher als gewöhn⸗ lich, entlassen werden.
Spanien. Madrid, 28. Juli. (W. T. B.) Nachrichten
über weitere Erhebungen der Karlisten liegen auch heute nicht
in Franzensbad.
8
vor; die Verhaftungen der Ruhestörer dauern fort.
Die
14“”“
8 u
„Gaceta de Madrid« meldet, daß die karlistischen Banden fort⸗
während in die Gebirge flüchten und von den Truppen ver⸗ lgt werden.
G geGriechenland. Aus Athen, vom 24. Juli, meldet die
Levantepost den bevorstehenden Abschluß eines neuen griechischen
Anlehens im Betrage von 10 Millionen Drachmen. 8
Rußland und Polen. St. Petersburg, 28. Juli. Das Eintreffen des Kaisers in Kiew wird am 30. Juli er⸗ folgen und die Abreise am 1. August. Ein im Kiewschen Militärbezirk erlassenes Cirkular theilt den Befehl des Kaisers mit, daß überall, wo auf der Durchreise nicht Rast gehalten wird, keinerlei Empfangsfeierlichkeiten stattfinden und Ehren⸗ wachen aufgestellt werden sollen. b —
— Der Justiz⸗Minister Graf v. d. Pahlen ist von seiner Reise nach Tiflis, wo er die Justizinstitutionen inspizirte, zurück⸗
gekehrt und wird in den nächsten Tagen in Odessa erwartet.
(LTelegraphische Depesche des Staats⸗Anzeigers.)
Kiel, 30. Juli. Das Postdampfschiff »Jylland« traf heute erst 5 Uhr 50 Minuten früh hier ein. Die Passagiere und die Post wurden mit dem Zuge 7 Uhr 5 Minuten nach Altona weiter befördert.
— Die Nr. 31 d. ⸗P. H. Arch.« enthält unter Gesetzgebung: Norddeutscher Bund: Hamburg: Bekanntmachung, betreffend das Re⸗ gulativ für die Zollvereins⸗Niederlage in Hamburg. — Oesterreich: Erweiterung der Befugnisse des Hauptzollamts 2. Klasse in Teschen. — Vereinfachtes Losungsverfahren für leer eingeführte, jedoch zur Fül⸗ lung mit Getreide, Obst ꝛc. und zur Wiederausfuhr in gefülltem Zu⸗ stande bestimmte Säcke. — Erweiterung der Befugnisse des österrei⸗ chischen Haupt⸗Zollamtes im Eisenbahnhofe in Passau. — Ermächti⸗ gung des Neben⸗Zollamtes 1. Klasse zu Schwarzwasser in Schlesien zur Austrittsbehandlung von Bier. — Italien: Form der Deklara⸗ tionen bei den Zollämtern. — Vereinigte Staaten von Nordamerika und Dänemark: Uebereinkunft, betreffend die Vermessung der See⸗ schiffe. — Ecuador: Erhöhung der Eingangs⸗Abgaben für Getränke. Unter Statistik: Rußland: Jahresbericht des Norddeutschen General⸗ Konsulats zu Riga für 1868. — Türkei: Handelsverkehr der Possa⸗ vina im Jahre 1868. — Salvador: Salvadors Handel mit dem Auslande in 1868. — Schweden und Norwegen: Stockholms Handel in 1868. — Jahresbericht des Norddeutschen Konsulats zu Norrköping für 1868. Unter Mittheilungen.: Memel. Bromberg. Posen. Stralsund. Halle a. S. Nordhausen. Altona. Siegen. Bielefeld. Essen. Crefeld. Cassel. Osnabrück. Kertsch. Beilage: Verzeichniß der Konsuln des Norddeutschen Bundes.
Statistische Nachrichten. — Im FKreise Siegen wurden nach dem Berichte der dortigen Handelskammer im J. 1868 auf 229 Bergwerken (gegen 1867 + 2) mit 4311 Arbeitern (+ 98) gefördert: 627,571 Tonnen Eisenerze (+ 75,284 T.) = 981,932 Thlr. († 82,219 Thlr.), 80,847 Ctr. Blei⸗ erze (— 10,854 Ctr.) = 240,836 Thlr. (— 18,9831 Thlr.), 18,133 Ctr. Kupfererze (+ 85 Ctr.) = 18,635 Thlr. (—755 Thlr.), 55,331 Ctr. Zinkerze (+ 5635 Ctr.) = 36,262 Thlr. (+ 5707 Thlr.), 18,945 Ctr. Fahlerze (+ 3569 Ctr.) = 54,325 Thlr. (+ 13,498 Thlr.), zusammen Erze im Werthe von 1,331,990 Thlr. (+ 119,630 Thlr.). Von Eisenerzen wurden fortwährend große Quantitäten ausgeführt. Von den Dachschiefer⸗
gruben waren nur zwei im Betriebe, welche für 4175 Thlr. produzirten; aus
ltlava⸗Steinbrüchen im Hirkengrunde wurden 1500 Kubikfuß 8 Roheisen fand starken Absatz; auch die Puddlings⸗ und Walzwerke hatten guten Betrieb. 20 Hohöfen, 26 Flamm⸗ und Kupolöfen, 19 Puddelöfen, 12 Walz⸗ und Hammerwerke, 5 Reck⸗ hammerwerke, 1 Drahtwalzwerk mit 57 B“ und 161 Feinzug⸗ spindeln, 3 Metallhütten produzirten im Jahre 1868 mit 2339 Arbeitern (+ 92) für 5,001,054 Thlr. (— 82,793 Thlr.) u. A. 1,509,313 Ctr. Roh⸗ eisen (1,724,447 Thlr.), 408,722 Ctr. weißstrahliges Rohstahleisen und 53,895 Ctr. Spiegeleisen (653,426 Ihlr), 59,123 Ctr. Gußwaaren ( 184,316 Thlr.), 228,034 Ctr. Stabeisen, 179,044 Ctr. Luppeneisen u. s. w. (1,264,425 Thlr.), 20,138 Ctr. Rohstahl (66,420 Thlr.), 127,517 Ctr. Schwarzblech u. s. w. (543,099 Thlr.), 42,541 Ctr. Eisendraht, (144,547 Thlr.) 4996 Pfd. Silber (149,926 Thlr.), 6790 Ctr. Blei (17,575 Thlr.), 4210 Ctr. Gold⸗, 4910 Ctr. Silberglätte (94,758 Thlr.), 3361 Ctr. Kupfer . 79,958 Thlr.) 8 Die 73 Gerbereien des Kreises verarbeiteten 83,605 Wildhäute = 31,77 Thlr., Sohlleder = 1,421,950 Thlr.; sie verbrauchten hierzu 167,210 Centner Lohe à 2 ½ Thlr., die zum Theil aus den Ardennen bezogen wurde. Der Handelskammerbericht zählte noch. 56 andere Fabriken im Kreise auf, welche im J. 1868 mit 812 Arbeitern (— 26) für 703,608 Thlr. (— 8080 Thlr.) produzirten. Die bedeutendsten sind 20 Leimsiedereien und 8 Maschinenbauanstalten. — Die Gasanstalt zu Siegen produzirte in 1868 4,836/130 Kubf. (+ 374,350 Kubf.). — Die 15 Brauereien des Kreises verarbeiteten 5769 Ctr. Malzschrot zu 1/154,500 Qt. Bier, die 2 Brennereien gewannen 47,600 Ot. p. 50 pCt. Tralles. — Den Knappschaftsvereinen des Kreises gehörten in 1867 297 Werke mit 5269 Arbeitern an; laufende Unterstützung erhielten 921 Mitglieder; die Ausgaben beliefen sich auf 27,025 Thlr., die Ein⸗
nahmen auf 29,862 Thlr. vertretenen Ländern Oesterreichs
— In den im Reichsrath 8 r dortigen Handelskammern sind nach den Zusammenstellungen de g. 1H vö1“
8 1 in Fabriken beschäftigt. 189999 E116“ Pn Etablissements bei humanitären Anstal⸗ ten betheiligt, die den Zweck haben, den Arbeitern theils Wohnung
1
Braun.
und Unterhalt, theils Unterstützung in Krankheits⸗ und Unglücksfäller
zu verschaffen, theils für den Unterricht Sorge zu tragen. Mit Hinzurechnung der Arbeiter in der Montan⸗Industrie steig 6 die Arbeiterzahl auf 418,000 und die Zahl der bei den gedachten Kassen betheiligten auf 228,000 oder 55 pCt. Verhältnißmäßig am besten ist für die Arbeiter beim Bergbau gesorgt. Von den 78,108 Arbeitern, welche in West⸗Oesterreich in 391 Bergwerken und Schmelzwerken beschäftigt werden, nehmen Theil an Einrichtungen für den Unterricht 29,192 (37,37 pCt.), für Beschaffung billiger Lebens
mittel 36,754 (47,06 pCt.), für Wohnung 54,793 (70,15 pCt.), für Unterstützung in Krankheitsfällen 77,163 (98/80 pCt.). Der Kohlen⸗ bergbau besitzt verhältnißmäßig die wenigsten humanitären Anstalten
Von den 340,000 Fabrikarbeitern sind die Weber (60,409 in 216 Eta
blissements) am meisten bei humanitären Anstalten betheiligt, dem
nächst die Arbeiter in Fabriken für Nahrungsmittel, besonders Zucker⸗ fabriken (23,914 in 107 Etabl.), dann die Arbeiter in der Metall⸗- Industrie (17,833 in 200 Etabl.), die in Glas⸗ und Thonwaaren⸗ Fabriken (10,674 in 169 Etabl.), die Arbeiter der Maschinenindustrie
(9072 in 50 Etabl.) u. s. w.
Kunst und Wissenschaft. — Am 23. Juli verstarb in München der Professor Dr. Juliu
— In Prag starb am 28. d. der Physiolog Prof. Dr. Johann Purkyne, fast 82 Jahre alt. “
— Wie aus Wien berichtet wird, sind in der vorigen Woche a der Straße zwischen Petronell und Deutsch⸗Altenburg in de Richtung gegen Bruck Ueberreste eines römischen Mosaikboden aufgefunden worden. Die Nachgrabungen ergaben zwei Fußboden Ueberreste, die, durch eine fußdicke Ziegelscheide getrennt, offenbar einst zwei ebenerdigen Nachbargemächern ein und desselben Gebäudes an⸗ gehörten. Der eine, aus einer zolldicken Moͤrtellage bestehend, biete wenig Interesse und ist werthlos, wogegen der andere, 9 Fuß breit und 8 Fuß lang, eine größtentheils sehr gut erhaltene bunte Mosaik⸗ arbeit aus Marmor zeigt. Der Graf Traun, auf dessen Besitzun der Fund gemacht wurde, hat Vorkehrungen getroffen, daß der ganze Boden wohlerhalten ins Schloß Petronell gebracht und dort wieder gelegt und abgeschliffen werde. “ —
Landwirthschaft. — Die Rinderpest ist in Galizien während der ersten Hälfte
des Monats Juli in Pomorzany des zloczower Bezirks erloschen und
in Nieznanow und Majdan gorny des Kamionkaer Bezirks in Be⸗ handlung gekommen. Die Seuchetilgungsmaßregeln werden weiter⸗ hin in einer Ortschaft des zloczower und drei des kamionkaer Bezirks gehandhabt. Es sind daselbst unter einem Hornviehstande von 1294 Hornviehstücken in 48 Seuchenhöfen seit dem Beginn der Seuche 147 Viehstücke erkrankt. Hiervon sind 2 genesen, 33 gefallen und 112 ge- keult worden. Ueberdies wurden 37 seuchenverdächtige Viehstücke der Keulung unterzogen.
G Gewerbe und Handel. ““
— Ueber die Altonaer Ausstellung läßt sich gegenwärtig ein ziemlich vollständiger und sicherer Ueberblick gewinnen, der konstatirt, daß dieselbe in allen Abtheilungen eine reiche Sammlung des Inter⸗ essanten und Sehenswerthen bietet, und daß alle Zweige, welche sie umfaßt, in erfreulicher Vollständigkeit repräsentirt sind; Industrie, Gewerbe, Landwirthschaft, Bergbau, Fischerei, alle haben gute Vertre⸗ tung gefunden. Nächst dem Inlande haben sich Oesterreich, Großbri⸗ tannien, die Niederlande, die Schweiz, Rußland, Dänemark, nament⸗ lich aber Frankreich und Belgien in ausgedehnterer Weise betheiligt. Als erste Unterabtheilung der Gesammtausstellung ist eine Vieh⸗ ausstellung vollständig geworden, welche sehr gut beschickt wird.
— Nach dem Jahresbericht des norddeutschen Konsulats zu Liverpool wurden dort im J. 1868 178,417 Pfd. Wolle seewärts importirt (1867: 207,464 Pfd.). Hiervon kamen aus Australien 4028 Pfd. (1867: 6210 Pfd.), Neuseeland 2899 Pfd., Westküste von Südamerika (Alpacca) 44,192 Pfd. (1867: 95,030 Pfd.), La Plata 10,911 Pfd. (1867: 16,271 Pfd.), Island 1562 Pfd. (1867: 2484 Pfd.), den Vereinigten Stacten 2162 Pfd. (1867: 1565 Pfd.), Ostindien 50,243 Pfd. (1867: 44,327 Pfd.), das übrige aus Spanien, Portugal und dem Mittelmeere. — An Salz wurden nach Preußen 30,015 Tons exportirt (1867: 27,014 T.). Der Kohlenexport belief sich auf 641,147 T. (1867: 668,156, 1866: 707,880 T.). In den Hafen von Liverpool liefen 4912 Schiffe (gegen 1867 † 48) mit 3,201,926 T. (+ 6788 T.) ein; aus demselben gingen 4757 Schiffe (+ 49) mit 3,230,376 T. 8— “ Handel Schwedens mit dem Auslande 1867. (Pr. Hand. Arch.) Die Ausfuhr Schwedens erreichte im Jahre 1867 128,690,000 schwedische Thlr. (à 11 Sgr. 5,7 Pf.) und bestand beson⸗ ders aus Eisen (3,238,419 Ctr. Stangen⸗, 281,586 Ctr. Manufaktur. eisen), Kupfer (39,883 Ctr. Kupfererz, 38,473 Ctr. Garkupfer), Holz (63,708,000 Kbf. Planken und Bretter, 1,097,332 Kbf. Balken und Sparren, 159,306 Sleepers), Getreide (16,525,000 Kubikfuß ] zu Hafer, außerdem 3118 Centner Mehl) und Vieh (18,117 Stuck 8 ornvieh, 6010 Schafe, 3918 Schweine, 2867 Centner Rind⸗ sasch Die Einfuhr belief sich auf 134,181,000 schwedische Thlr. und war hauptsaͤchlich durch den Bedarf an Getreide in Folge des Mißwachses gesteigert. Preußen importirte 485,000 Kbf. Getreide und 118,000 Ctr. Mehl, Rußland 2,368,000 Kbf. und 702,800 Ctr., Däne⸗ 8 mark 870,000 Kbf. und 307,000 Ctr. Von sonstigen Einfuhrartikeln sind hervorzuheben: Baumwolle 13,500,000 Pfd. (gegen 1866 + 2,500,000 Pfd.), Kaffee 18,500,000 Pfd. (+ 2,900,000 Pfd.), Syrup 5 Mill. Pfd. †. 1 Mill. Pfd.), Wolle 3,200,000 Pfd. (- 500,000 Pfd.), Sals 2 ½ Mill. Kbf. (+ 800,000 Kbf.), Baum⸗ wollengarn 1. Mill. Pfd. (s— 300,000 Pfd.), Maschinen 1,800,000 schwedische Thaler (— 800,000 schwedische Thaler), Norddeutschland versandte nach Schweden für 30,744,000 schwedische Thaler