halten, vielmehr von der Versendung unter Werthsan⸗ abe oder von dem Verfahren der Post⸗Anweisung Ge⸗ Feauch zu machen. v114“”“; Berlin, den 4. August 1869. 1“ 8 *½ Der Ober⸗Post⸗Direktor. Sachße. 1
Bekanntmachung. Die auf die Dauer der Badesaison berechneten Post⸗Verbindungen des Nordseebades Norderney gestalten sich für die Zeit vom 14. bis inkl. 23. August c. wie folgt: 1 A. Von Norden nach Norderney. 1) Auf dem direk⸗ ten Wege über Norddeich: Von Norden wird täglich eine Per⸗ sonenpost nach Norddeich abgefertigt, welche zu Norddeich mit einem en nach Norderney in unmittelbarem Zusammenhange steht. ie Abfahrt von Norden erfolgt: am 14. August um 2 ½ Uhr Nachm., am 15. August um 3 ⅞ Uhr Nachm., am 16. August um 5 ¾ Uhr Nachm., am 17. August um 6 ⅛ Uhr Nachm., am 18. August um 7 ⅔½ Uhr früh, am 19. August um 8 ¼½ Uhr früb, am 20. August um 9 ¾ Uhr Vorm, am 21. August um 9¾ Uhr Vorm., am 22. August um 10 ¾ Uhr Vorm., am 23. August um 10 ¾ Uhr Vorm. Diese Verbindung dient zur Beförderung von Postreisenden und zur unbeschränkten Beförde⸗ rung von Bries. und Fahrpost⸗Gegenständen. Die Befoöͤrderung per Poß dauert ppr. ³½ Stunden, diejenige per Fährschiff 1 Stunde. In orden treffen die Personenposten von Emden nach einer 3 stündi⸗ en Beförderungsfrist um 6,45 Uhr früh, 3 8 Uhr Nachm. und 9,55 Uhr Abends und aus Sande nach einer 9 9stündigen Fahrt um 6,45 Uhr früh und 7,80 Uhr Abends ein. 2) Auf dem Wege über Hage, Hilgenriedersyhl und durch das Watt: Diese Verbin⸗ dung wird auf der ganzen Strecke durch eine tägliche Personenpost vermittelt, bei welcher eine Beförderung von Reisenden, sowie von Brief⸗- und Fahrpost⸗Gegenständen stattfindet. Die Transportdauer beträgt cirea 4 Stunden. Die Abfahrt von Norden erfolgt: am 14. August um 7 Uhr früh, am 15. August um 8 Uhr früh, am 16. August um 9 ½ Vormittags, am 17. August 10 ¾ Uhr Vormittags, am 18. August um 12 Uhr Mittags, am 19. August um 1 Uhr Nachm., am 20. August um 2 Uhr Nachm., am 21. August um 2 ¾ Uhr Nachm., am 22. August um 3 ½ Uhr Nachm., am 23. August um 4 Uhr Nachm. Wegen der Postverbindungen von Emden und von Sande nach Nor⸗ den siehe A. 1. 1 — B. Von Emden nach Norderney. Die Verbindung wird durch Dampfschiffe unterhalten, deren Abfahrt von Emden nach Nor⸗ derney stattfindet: am 14. August um 12 ¾ Uhr Nachmittags, am 15. August um 8 Uhr früh, am 17. August um 11 ¾ Uhr Vormittags, am 19. August um 6 ⅞ Uhr früh, am 20. August um 7 Uhr früh, am 21. August um 7 ¾ Uhr früh, am 22. August um 8 Uhr früh. Diese Verbindung wird zum Transporte von Briefpost⸗Gegenstän⸗ den benutzt. Die Fahrzeit von Emden nach Norderney beträgt circa 4 Stunden. C. Von Geestemünde nach Norderney. Die Verbindung wird gleichfalls durch Dampfschiffe vermittelt, welche aus Geestemünde abfahren: am 16. August um 11 ¼ Uhr Vormittags, am 18. August um 12 ¾⅞ Uhr Mittags, am 20. August um 2 ⅜⅞ Uhr früh, am 23. August um 5 Uhr früh. An Postsendungen werden mit diesen Schiffen nur Briefpost⸗Gegenstände befördert. Die Fahrzeit von Geestemünde nach Norderney beträgt 5—6 Stunden. Wie sich die Verbindungen vom 24. August cr. ab gestalten, dar⸗ ber bleibt weitere Publikation vorbehalten. Oldenburg, den 10. August 1869. Der Ober⸗Post⸗Direktor Starklof.
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Während der diesjährigen Badesaison werden z berg in Sachsen und Carlsbad, sowie zwischen Schwarzen⸗ berg in Sachsen und Carlsbad je zwei tägliche Eilposten unter⸗ halten, welche gegenwärtig wie folgt abgefertigt werden.
Zwischen Annaberg in Sachsen und Carlsbad. 1) Aus Annaberg⸗Bahnhof (über Weipert) 1230 Uhr Nachts nach Ankunft des um 920 Uhr Abends aus Chemnitz abgehenden Zuges, (Abgang aus Berlin 12 Uhr Mittags über Riesa, aus Dresden⸗ Altstadt 64s Uhr Abends über Flöha), aus Carlsbad (über Weipert) 615 Uhr früh zum Anschluß an den Zug 228 Uhr Nachm. nach Chemnitz, ([Ankunft in Dresden⸗Altstadt 718 Uhr Abends); 2) aus Annaberg⸗Bahnhof ([über Oberwiesenthal) 11 30 Uhr Vormittags nach Ankunft des um 815 Uhr früh von Chemnitz abgehenden Zuges, (Abgang aus Berlin 7 Uhr Abends über Riesa, aus Dresden⸗Altstadt 520 Uhr früh über Flöha), aus Carlsbad (über Oberwiesenthal) 7 Uhr Abends zum Anschlusse an den Zug 4 Uhr früh nach Chemnitz. (Ankunft in Dresden⸗Altstadt 820 Uhr früh über Flöha, in Berlin 35 Uhr Nachm. über Riesa.)
B. Zwischen Schwarzenberg in Sachsen und Carls⸗ bad. 1) Aus Schwarzenberg 11 Uhr Vormittags im Anschlusse an den um 748 Uhr früh von Werdau abgehenden Zug (Ab⸗
aus Berlin 1020 Uhr Abends über Leipzig, aus Magde⸗ urg 640 Uhr Abends, aus Leipzig 440 Uhr früh), aus Carls⸗ bad 720 Uhr Abends zum Anschluß an den Zug 380 Uhr früh nach Werdau (Ankunft in Leipzig 840 Uhr früh, in Magdeburg 348 Uhr Nachmittags, in Berlin 1245 Uhr Mittags); 2) aus Schwar⸗ zenberg 12 Uhr Nachts nach Ankunft des um 880 Uhr Abends aus Werdau abgehenden Suges, (Abgang aus Berlin 1 Uhr Nachm. über 12 aus 115 Uhr Nachmittags, aus Leipzig 620 Uhr Abends); aus Carlsbad 9 Uhr Vormittags zum Anschlusse an den Zug 518 Uhr Nachmittags nach Werdau, (Ankunft in Leipzig 920 Uhr Abends, in Magdeburg 140 Uhr früh, in Berlin 728 Uhr früh über Leipzig und Bitterfeld.) Außerdem werden in Schwarzenberg Nachmittags gegen Uhr nach Ankunft des um 12 Uhr Mittags von Werdau abge
den ges/ (Abgang aus Magdeburg 528 Uhr früh, aus Leipzig 910 Uhr Vormittags) Separat⸗Eilwagen nach Carlsbad agjeher
tigt, sofern zu einer solchen Fahrt vier, acht oder F vier Plätze mehr gelöst werden. Die
eförderung erfolgt . chen Annaberg und Carlsbad in circa 8 Stunden, zwischen
chwarzenberg und Carlsbad in 7 ½ Stunden.
An Personengeld sind für jede Person von Annaberg nach Carlsbad (über Weipert) 3 Thlr. 8 Gr., von Annaberg nach Carlsbad (über Oberwiesenthal) 2 Thlr. 17 Gr. 6 Pf., von Schwarzenberg nach Carlsbad 2 Thlr. 12 Gr. 8 Pf. zu entrichten; Freigepäck 30 Pfund. Das Fortkommen der Reisenden mit den vorerwähnten Eilposten ist in Annaberg und Schwarzenberg durch Stellung von Beiwagen gesichert. Leipzig, den 12. August 1869. 11 “ Der Ober⸗Post⸗Direktor Letz. 1
MNiIichtamtliches
Preußen. Berlin, 13. August. Bei Sr. Majestät dem Könige fand gestern auf dem Schlosse in Wiesbaden, wie von dort telegraphisch gemeldet wird, ein größeres Diner statt, zu welchem die daselbst anwesenden hohen Militärs, sowie die Präsidenten und Räthe der dortigen Regierung und des Appellationsgerichts Einladungen erhalten hatten.
— Die »Sächsische Zeitung« vom 6. d. M. veröffentlicht einen Brief, welchen Se. Majestät der König unter dem 1. Juni 1866 an Se. Majestät den Kaiser von Oesterreich gerichtet, so⸗ wie das Antwortsschreiben, welches Allerhöchstdieser darauf an des Königs Majestät gesendet haben sollte. G
Es widerstrebt uns stets, ein Blatt, wie die »Sächsische Zeitung«, einer Widerlegung zu würdigen, und nur der Um⸗ stand, daß dieselbe diesesmal in ihre freche Erfindungen die Allerhöchste Person Sr. Majestät des Königs hineinzieht, ver⸗ anlaßt uns, eine Ausnahme zu machen und zu erklären:
daß Briefe derartigen Inhalts, wie sie von dem ge⸗ nannten Blatte mitgetheilt werden, zwischen den beiden Sou⸗ veränen nie gewechselt sind; daß in den letzten Wochen und Monaten vor dem Kriege von 1866 überhaupt kein persönlicher Briefwechsel zwischen Ihnen stattgefunden hat und 1—
daß die ganze Tendenz eines gemeinsamen Angriffs auf Frankreich, welche in jene Fälschungen hineingelegt ist, zu keiner Zeit von Preußen, auch von Oesterreich nicht, nach dem Jahre 1859 vertreten worden ist. .
Diese Mittheilungen des genannten Blattes sind eine plumpe Lüge, würdig der Vollmachtgeber der »Sächsischen Zei⸗ tung«, und enthalten nicht einen Schatten von Wahrheit.
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Mecklenburg. Schwerin, 12. August. In der heute ausgegebenen Nr. 65 des Regierungsblattes sind enthalten: zwei Publikanda des Großherzoglichen Ministeriums des Innern bez.
vom 3. und 5. d. M. in Bezug auf die Ausführung der Be⸗ stimmungen in den §§. 7 und 8 der Gewerbe⸗Ordnung für den Norddeutschen Bund vom 21. Juni d. J., — und betreffend die Ausführung des Artikels 12 der Literarkonvention zwischen dem Norddeutschen Bunde und Italien vom 12. Mai d. J.; ferner drei Bekanntmachungen, betreffend Viehkrankheiten.
Hessen. Darmstadt, 12. August. Das gestern erschie⸗ nene Regierungsblatt Nr. 37 enthält u. A.: Das Gesetz, die Quartierleistung für die bewaffnete Macht während des Frie⸗ denszustandes betreffend, welches hiermit auch in den nicht zum Nordͤdeutschen Bund gehörenden Theilen des Großherzogthums eingeführt wird; und eine Bekanntmachung, die Formirung der Landwehr betreffend.
Bayern. München, 11. August. Das Armee⸗Corps, welches vom 1. bis 18. k. Mts. bei Schweinfurt zu größeren Uebungen konzentrirt wird, wird aus 25 Batailloönen Infan⸗ terie, 1 Stabs⸗Compagnie, 1 Feld⸗Genie⸗Compagnie, 1 Sani⸗ täts⸗Compagnie, 16 Schwadronen Kavallerie, 9 Batterien Ar⸗ tillerie mit 36 Geschützen ꝛc. bestehen und etwa 20,000 Mann und 3552 Pferden stark sein. Die meisten deutschen Staaten haben, dem Vernehmen nach, bereits Offiziere zur Theilnahme an den Truppenübungen angemeldet.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 11. August. Se. Ma⸗ jestät der Kaiser wird morgen Abend aus dem Lager bei Bruck nach Wien zurückkehren.
— Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Karl Iee hat sich von Berchtesgaden nach München
egeben.
— Der ungarische Minister⸗Präsident Graf Andrassy ist von München hier eingetroffen,
Pesth, 12. August. (W. T. B.) Graf Bethlens »Unga⸗ rische Wochenschrift⸗ veröffentlicht in ihrer heutigen Nummer einen Artikel, in welchem konstatirt wird, daß nicht allein die ungarische Linke, sondern auch Deak selbst den politischen Stand⸗
unkt, welchen Zsedenyi in der ungarischen Delegation ausein⸗
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andergesetzt hat (vollständige Aussöhnung mit Preußen, Nicht⸗ einmi neg in innere deutsche Fragen) vollständig theile. Triest, 10. August. Heute fand vor dem Munizipium aus Veranlassung der Losung ein großer Volksauflauf statt. Starke Polizeipatrouillen durchziehen die Stadt; ein Polizei⸗ mann wurde entwaffnet und verwundet. Die Polizei erhielt Verstärkungen durch Militär. Es finden fortwährende Arre⸗ tirungen statt. Der Podesta erließ eine beruhigende Prokla⸗
mation.
— 11. August, 5 Uhr Nachmittags. (Wien. Z.) Die tumultuarischen Scenen von gestern haben sich nicht mehr wiederholt. Nach mehrfachen Arretirungen und Schließung der gemeinen Schnaps⸗ und Wirthshäuser ist die Ruhe nirgends mehr gestört worden. Die Straßen waren in der Nacht leer und einsam wie nie zuvor. Die Verhafteten wurden um halb 10 Uhr Nachts unter imposanter Bedeckung abgeführt und dem Gerichte übergeben. Heute heftige Vora mit starken Regengüssen. Morgen wird mit der Losung in der großen Kaserne fortgefahren.
Niederlande. Haag, 10. August. Das »Staatsblatt des Königreichs der Niederlande« enthält den Grenzvertrag, welcher zwischen dem Königreich Preußen und dem Königreich der Niederlande auf Grund Allerhöchster Vollmachten von dem Regierungs⸗Präsidenten von Kühlwetter zu Düsseldorf und dem Gouverneur des Herzogthums Limburg van der Does de Wille⸗ bois zu Mastricht unter dem 11. Dezember v. J. abgeschlossen, unter dem 10. Februar resp. 27. Mai ratifizirt und unter dem 18. Juni dieses Jahres zu Berlin ausgewechselt worden ist. Derselbe bildet eine Ergänzung des Staatsvertrages vom 26. Juni 1816 und umfaßt die Landesgrenze zwischen dem Her⸗ zogthum Limburg und den Kreisen Heinsberg, Geilenkirchen und Aachen.
Großbritannien und Irland. London, 11. August. Die telegraphisch bereits signalisirte Thronrede, mit welcher heute Nachmittag um 1 Uhr das Parlament durch eine Königliche Kommission vertagt wurde, hat, nach der »Engl. Korr.“«, fol⸗
genden Wortlaut:
»Mylords und Gentlemen. Wir haben von Ihrer Majestät
Auftrag erhalten, Sie von Ihrer ferneren Anwesenheit im Parla⸗ mente zu entbinden. Ihre Majestät kündigt Ihnen mit Vergnügen an, daß sie von allen auswärtigen Mächten fortwährend die stärksten Versicherungen ihrer freundschaftlichen Gesinnungen empfängt und daß Ihr Vertrauen auf Erhaltung des Friedens während des gegen⸗ wärtigen Jahres andauerte und bestärkt wurde. Die Unterhand⸗ lungen, in welchen Ihre Majestät mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika begriffen war, sind durch gegenseitige Uebereinkunft sus⸗ pendirt worden, und Ihre Majestät hofft ernstlich, daß dieser Verzug zur Aufrechterhaltung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern auf einer dauerhaften Freundschaftsbasis dienen möge. Ihre Majestät erkennt mit lebhafter Genugthuung den unermüd⸗ lichen Eifer und die Ausdauer an, mit welcher Sie die schwierigen Arbeiten des Jahres verfolgt haben. In der Akte, welche dem irischen Stagtskirchen⸗Institute ein Ende macht, haben Sie sorgsam die verschiedenen Erwägungspunkte im Auge behalten, welche bei Er⸗ öffnung der Session Ihrer Beachtung empfohlen wurden. — Es ist die Hoffnung Ihrer Majestät, daß diese wichtige Maßregel späterhin in Erinnerung bleibe als ein endgültiger Beweis der ungemeinen Sorgfalt des Parlaments, bei der Gesetzgebung für jedes der drei Königreiche auf die besonderen Umstände vernünftige Rücksicht zu nehmen, durch welche es sich etwa auszeichnet, und nach Grundsätzen unparteiischer Gerechtigkeit alle Interessen und alle Theile der Nation gleichmäßig zu behandeln. Ihre Majestät lebt der zuversichtlichen Hoffnung, daß die Akte das Werk des Friedens in Irland för⸗ dern und helfen möge, alle Klassen seines Volkes in jener brüderlichen Eintracht mit ihren englischen und schottischen Mit⸗Unter⸗ thanen zu verbinden, welche stets die Hauptquelle der Macht für das ausgedehnte Reich Ihrer Majestät bilden muß.
Ihre Majestät hat mit Vergnügen ihre allgemeine und herzliche Bereitwilligkeit, sich bei der Entfernung einer praktischen Beschwerde, welche weithin gefühlt wurde, zu vereinigen, wahrgenommen. Ihre Majestät beglückwünscht Sie, daß Sie Ihre in die Länge gezogenen Arbeiten über die Gegenstände des Bankerutts und der Schuldhaft zu einem legislativen Schlusse gebracht haben, was von den gewerbe⸗ treibenden Klassen und dem Publikum im Allgemeinen mit gerechter Befriedigung betrachtet wird. Das Gesetz, welches Sie für die bessere Leitung der dotirten Schulden. in England gebildet haben, wird die großen Quellen dieser Institute der Gemeinschaft zu⸗ gänglicher und für ihren wichtigen Zweck wirksamer machen. Es darf vernunftgemäßer Weise erwartet werden, daß die Akte zur Ueber⸗ wachung gewohnheitsmäßiger Verbrecher fernerhin zu der Sicherheit von Leben und Eigenthum beitragen werde. Die Maßregel, welche mit Bezug auf ansteckende Viehseuchen angenommen worden ist, wird — wie Ihre Majestät glaubt — Vertrauen und Sicherheit in den wichtigen Gewerben der heimischen Viehzucht vermehren, ohne die Freiheit der Einfuhr vom Auslande unnöthiger Weise zu gefährden.
urch Abschaffung der Steuer auf Feuerversicherungen haben Sie einem lan gehegten Wunsche der Gemeinschaft entsprochen, und in der Abschaffung es Einfuhrzolls auf Getreide sieht Ihre Majestät einen neuen Beweis Ihres Verlangens, Handel und Industrie aus⸗ vaenen und diejenigen Nahrungsmittel, deren Beschaffung unsere Insellage in einem eigenthümlichen Grade sowohl ermuthigt als auch erfordert, auf das äußerste zu vermehren. Ihre Majestät hofft zuver⸗
sichtlich, daß die Maßregel zum Ankauf und zur Verwaltung der elektrischen Telegraphen durch den Staat sich als eine Erleichterung des großen kommerziellen und sozialen Zieles einer schnellen, leichten und sichern Kommunikation erweisen und kein unwerthes Gegenstück zu jenem System eines billigen Briefporto's bilden möge, welches mit so großem Vortheile auf so viele Länder der civilisirten Welt
übergegangen ist. b Gentlemen vom Unterhause. Wir sind beauftragt mitzutheilen,
daß Ihre Majestät Ihnen für die freigebigen Subsidien dankt, welche Sie für den Dienst des Jahres bewill gt haben, und für die Maßregeln, durch welche Sie Ihr sofort die M —2 geboten haben, die Lasten der abyssinischen Expedition zu liquidiren.
„Mylords und Gentlemen. Ihre Majestät giebt sich mit Ver⸗ gnügen dem Gedanken hin, daß Sie bei der Rückkehr nach Hause mit Dankbarkeit auf die Frucht Ihrer Anstrengungen in der Annahme vieler wichtiger Gesetze zurückblicken, die wir hier zum Theile erwäh- nen konnten. Während der Ferien werden Sie fortfabren, sich jene praktische Kenntniß und Erfahrung anzueignen, welche die feste Gründ- lage legislativer Geschicklichkeit bilden, und Ihre Majestät ruft den Segen des Allmächtigen sowohl auf Ihre letzten als Ihre zukünftigen Arbeiten für das öffentliche Wohl herab.⸗
— Aus Dublin wird telegraphirt, daß in Tubbernalth bei Sligo 25 Personen in ein Haus drangen und mehrere Feuerwaffen raubten. Den Bemühungen der Polizei ist es ge⸗ lungen, sechs derselben zu verhaften, von denen mehrere früher
als des Fenierthums verdächtig angeklagt gewesen wären.
Frankreich. Paris, 1I1. Arsus. Der Kaiser versam- melte gestern die Minister in St. Cloud zu einem Conseil. — 12. August. (W. T. B.) Der Kaiser ist von einem leichten Unwohlsein befallen, hat jedoch gestern noch Senatoren empfangen. Die Reise nach dem Lager von Chalons ist auf Sonnabend verschoben. — In dem Befinden des Marschall Niel ist eine erheb- liche Verschlimmerung eingetreten; man hält den Zustand jetzt für einen hoffnungslosen.
Spanien. Madrid, 12. August. (W. T. B.) Die Nachricht, die Parteiführer Cabecilla und Estartus seien mit einer Bande von der französischen Grenze her in Spanien ein⸗ gedrungen, wird in den Zeitungen für unbegründet erklärt.
— Der »Imparcial« meldet, daß eine große Erregung in Malaga herrsche; man befürchtet daselbst eine republikanische Erhebung.
Portugal. Lissabon, 12. August. Das Ministerium hat seine Demission gegeben. Dieselbe ist angenommen und der Herzog von Loulè mit der Bildung des neuen Kabinets beauftragt worden.
— Das neue Ministerium ist folgendermaßen zusammen⸗ gesetzt: Präsident des Conseils und Minister des Innern Herzog de Loulé;, Kriegs⸗Minister General Maldonado; Finanz- Minister Braamcamp; Justiz⸗Minister Luciano de Castro; Minister der öffentlichen Arbeiten Lobrouvila; Minister des .“ Mendez Leal; Marine⸗Minister Rebolledo da
va.
Rumänien. Bukarest, 12. August. (W. T. B.) Die Meldung verschiedener Zeitungen, die internationale (österrei⸗ chisch⸗- ungarische und rumänische) Kommission behufs Reguli⸗ rung der Karpathengrenze habe ihre Arbeiten wegen ausge⸗ brochener Meinungsverschiedenheiten wieder eingestellt, entbehrt jeder Begründung. Die Kommission ist noch gar nicht zusam⸗ mengetreten. Der Zusammentritt war allerdings auf Mitte Juli in Aussicht genommen, indeß sind die österreichisch⸗ungari⸗ schen Kommissare bisher noch nicht eingetroffen.
RNußland und Polen. St. Petersburg, 11. August. Der Kaiser war mit seiner Gemahlin am 8. in Orel und setzte Nachmittags die Reise auf der Kursker Eisenbahn fort. Der Großfürst Thronfolger ist mit seiner Gemahlin am 8. von Zarizin nach Kalatsch abgereist.
— General Ignatiew, der russische Gesandte in Kon⸗ stantinopel, ist am 7. in Odessa eingetroffen.
— In Odessa werden die Dampfschiffe⸗ Tiger« und »Kasbek⸗ erwartet, um die kaiserliche Familie nach Livadia überzuführen.
— 12. August. (W. T. B.) Gegenüͤber der Behauptung verschiedener Bläaͤtter, die Pforte habe von einem kom⸗ promittirenden Schreiben des Vizekönigs von Aegypten an den Kaiser von Rußland Kenntniß gehabt, wird an unter⸗ richteter Stelle versichert, daß ein derartiges Schreiben nicht existire. Die Korrespondenz habe sich auf die von Wien aus hieher gemachte Mittheilung beschränkt, daß der Vizeköͤnig die Absicht habe, auch den Kaiserlich russischen Hof zu besuchen. In dem sehr entgegenkommenden Antwortschreiben des Kaisers von Rußland sei erwähnt worden, daß der Kaiser und der Hof sich um die gedachte Zeit (Juli) in Livadia befinden würden.
Dänemark. Kopenhagen, 10,. August. Das Dampf⸗ schiff »Slesvig« langte heute, wie bereits telegraphisch gemeldet, um 1 ¼ Uhr Nachm. mit dem kronprinzlichen Paare an Bord an der Kopenhagener Langenlinie an und ½ Stunde später
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