noch vielfach sehr der Bearbeitung, und erst in rer Zeit is der Anfang gemacht worden, die Bedeutung dieser Stiftungen nachzuweisen. Die »Magdeb. Geschichtsbl.« liefern dazu folgende besondere Beiträge: Von Nienburg a. d. S. wird ein Bruchstück einer aus dem Mittelalter stammenden Klosterchronik (von Winter) gegeben, welche die Reihe der Aebte pollständig und fonst noch manche werthvolle Notizen enthält. Rath Dr. Bode⸗ mann in Hannover veröffentlicht das Nekrologium des Klo⸗ sters Neuwerk bei Halle, das die Todestage einer großen Zahl von Pröpsten und anderen Klosterpersonen, sowohl aus diesem, wie aus anderen Klöstern enthält. In der Neustadt⸗Magde⸗ burg bestand ein Kollegiatstift zu St. Peter und Paul, mit welchem die Stifter zu Seeburg im Mansfeldischen und zu Hundisburg vereinigt wurden. Die Gründung dieses Stifts, die bisher noch nicht kritisch behandelt war, wird von Winter und v. Mülverstedt aufgehellt. Ebendort in der Neustadt be⸗ standen noch zwei Cistercienser⸗Nonnenklöster, St. Agneten und St. Laurentii. Das erstere hatte eine Vorexistenz in Buckau bei der Pfarrkirche des Ortes, und diese Vorgeschichte des Klo⸗ sters wird vom Archiv⸗Rath v. Mülverstedt behandelt. Die Gründung des Lorenzklosters hat ein Aufsatz des Dr. Janicke zum Gegenstand. Die Aufklärung der Gründungsgeschichte dieser drei geistlichen Stiftungen giebt zugleich einen lehrreichen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Neustadt⸗-Magdeburg. Diese entstand nämlich unter der Fürsorge des verdienst⸗ vollen Erzbischofs Albrecht um 1225 aufs neue, nachden Magdeburgs Umgebung durch Otto IV. verheert worden war. Die geistlichen Stiftungen trugen wesentlich mit dazu bei, die neue Stadt zu heben. — Die Verhältnisse des Hochstifts Mag⸗ deburg und seines Domkapitels im Mittelalter werden in ihrer Mannigfaltigkeit vom Archivrath von Mülverstedt vorgeführt.
Auch die kirchliche Kunst des Mittelalters ist nicht unbe⸗ achtet geblieben. Vor allen Dingen mußte hier der magde⸗ burger Dom die Aufmerksamkeit erregen. Der verstorbene Dom⸗ kustos Brandt, bekannt durch ein eigenes Werk über den magdebur⸗ ger Dom, macht in den Geschichtsblaͤttern die Kapitäle desselben zum Gegenstand einer eigenen Abhandlung. Die Kapitäle im Dom verdienen, abgesehen von der an ihnen sichtbaren Mannigfaltig⸗ keit der Erfindung, Sauberkeit und Feinheit in der Ausführung, auch deshalb eine sorgfältigere Betrachtung, weil sie aus ver⸗ schiedenen Zeiten des Mlttelalters⸗ aus dem Zeitraum von etwa
1210 bis 1300 stammen und daher in ihren Formen und Or⸗
namenten uns eine fast vollständige Geschichte der Veränderung und Ausbildung des gothischen Kapitäls überhaupt geben kön⸗ nen. — In einer Nebenkapelle des Doms fanden sich 1858 unter der Tünche Spuren von Malereien. Die weitere Nach⸗ forschung enthüllte einen Cyklus von schönen, farbigen, figuren⸗ reichen Bildern, die einzigen Fresken, welche Magdeburg auf⸗ uweisen hat. Sie stellen das jüngste Gericht dar, und rühren höchst wahrscheinlich aus der Zeit von 1400 her, in velcher der Domherr Johann von Redekin die Kapelle stiftete und otirte, wie Archiv⸗Rath v. Mülverstedt in seiner Abhandlung nachweist. — Die Begräbnisse der Erzbischöfe im Dom zu Magdeburg behandelt Direktor Wiggert. Veranlassung und Gelegenheit, die Gräber im Dom näher nachzuweisen und theil⸗ weise ihren Inhalt kennen zu lernen, bot die von 1826 — 1834 ausgeführte Herstellung des Doms. Es mußten dabei die Gräber aufgedeckt werden und wurden dann von den darin ge⸗ fundenen Gegenständen, als Ringen, Kelchen, Patenen, Bischofs⸗ stäben u. s. w. Zeichnungen und Abdrücke genommen, dann aber die Grüfte mit ihrem gesammten Inhalt wieder mit Steinplatten bedeckt. Auf diese Weise gelang es, die Gräber vieler Erzbischöfe genau festzustellen. — Dorfkirchen beschreiben die Wanderungen durch Kirchen des magdeburger Landes von Winter. Es ist überraschend, welche interessanten baulichen Denkmäler man oft in unscheinbaren Dorfkirchen findet. So ist z. B. die Kirche in Pretzien an der alten Elbe bei Gommern ein völlig stilgemäßes Gebäude der romanischen Periode und stammt aus dem zwölften Jahrhundert. Bei Gelegenheit eines Anstrichs hat man sogar im Altarraum und in der Nische Spuren von Fresko⸗Malereien gefunden. Die Kirche in Glinde bei Schönebeck enthält in einem Fenster Glasmalereien von ausgezeichnet schönem Kolorit. Bei manchen Kirchen freilich bedarf es eines sehr geübten Auges, um aus den Verunstal⸗ tungen noch die ursprüngliche Anlage heraus zu finden. — Die Inschriften der Johanniskirche in Barby und die Beschrei⸗ bung der Grabdenkmäler daselbst sind von Richter gegeben und von v. Mülverstedt erläutert. Die genannte Kirche war die Begräbnißstätte des Barbyer Grafenhauses und deshalb sind Inschriften und Grabdenkmäler von nicht geringer Wichtigkeit. — Eine Altardecke des 14. Jahrhunderts, die sich in der Kirche zu Oebisfelde befindet, beschreibt Hildebrand. Die darauf be⸗ findlichen Figuren sind, wie es damals üblich, so hergestellt, daß auf einen Grund von dunklem, braunen Tuch Stuͤckchen von sfarb bunten Zeuge aufgelegt und festgenäht sind.
Bergamtsbezirke Clausthal im Jahre 1868. Der Bezirk des Ober⸗Bergamts zu Clausthal umfaßt die Provinz Hannover mit Ausschluß der Landdrostei⸗Bezirke Osnabrück und Aurich, die Provinz Schleswig⸗Holstein und das Gebiet des vormaäligen Kurfürstenthums Hessen nebst den vormals bayerischen Landestheilen mit Ausnahme der Enklave Kaulsdorf. Der Schwerpunkt der Bergverwaltung in dem auf diese Weise zusammengesetzten Bezirke liegt in der Leitung des Betriebes der demselben angehörigen zahlreichen Staatswerke; der Privatbergbau besitzt, obwohl er sich unter der wohlthäti⸗ gen Herrschaft des Allgemeinen Berggesetzes allmälig mehr und mehr entwickelt, dennoch zur Zeit nur eine untergeord⸗ nete Bedeutung. Unter den Staatswerken befinden sich viele, welche unter den gegenwärtigen Konjunkturen nur eine geringe Aussicht auf dauernden Ertrag gewähren; mehrere derselben sind als nicht lebensfähig zu bezeichnen und ist deren Verãäuße⸗ rung daher auch bereits eingeleitet.
Der Steinkohlenbergbau des Bezirks wird auf 8 bis 26 Zoll mächtigen Flötzen betrieben, welche in der Wälder⸗ Thonformation innerhalb des Fürstenthums Calenberg und der Grafschaft Schaumburg auftreten. In Betrieb waren drei Staatswerke, von welchen eins sich in gemeinschaftlichem Besitze von Preußen und dem Fürstenthum Schaumburg⸗Lippe befindet. Von der Produktion desselben ist deshalb hier nur die Hälfte berechnet. Außer den Staatswerken sind 10 Privat⸗Bergwerke vorhanden. Sämmttliche Stein⸗ kohlen⸗Bergwerke haben 5,911,809 Centner Steinkohlen im Werthe von 754,330 Thlrn., d. i. 52,717 Ctr. und 15,420 Thlr. weniger als im Vorjahre, produzirt. Die Vermindernng hat ihren Grund in der milden Temperatur des Winters, so⸗ wie in der starken Konkurrenz der westfälischen Steinkohlen. Außer jenen Werken haben 2 Steinkohlengruben in der Graf⸗ schaft Hohnstein, in welcher das Recht auf Gewinnung und Verleihung von Steinkohlen dem Grafen von Stolberg⸗Wer⸗ nigerode, theils allein, theils in Gemeinschaft mit der Kloster⸗ kammer zu Hannover zustebt, 143,988 Ctr. im Werthe von 17,093 Thlrn. gefördert. Mit Einschluß dieser beläuft sich die Gesammtproduktion des Ober⸗Bergamtsbezirks auf G6,055,797 Ctr. mit 771,423 Thlr. Werth.
Braunkohlenförderung findet hauptsächlich im Re⸗ gierungsbezirk Cassel statt, wo in den Kreisen Cassel, Hofgeismar und Witzenhausen zahlreiche Braunkohlenmulden auftreten. Im ganzen Bezirke lieferten 2 Staats⸗ und 30 Privatwerke 3,458,775 Ctr. Braunkohle im Werthe von 222,990 Thlrn., wovon auf den Regierungsbezirk Cassel allein 3,454,480 Ctr. kommen. Gegen das Jahr 1867 hat sich die Produktion der Menge nach um 237,614 Ctr. und dem Werthe nach um 4051 Thlr. gesteigert.
An Eisenerzen sind im ganzen Bezirke auf 7 Staats⸗ und 67 Privatwerken 2,775,278 Ctr. mit 211,901 Thlrn. Werth, 530,180 Ctr. und 27,893 Thlr. mehr als im Vorjahre gefördert. Der größte Theil der Förderung, nämlich 2,533,671 Ctr., kommt auf die Provinz Hannover, in welcher namentlich das in der Jura⸗ und Kreideformation auftretende Eisenerzlager im Amte Peine als besonders reich hervorzuheben ist/ die Förderung desselben, welche wird auf der Ilseder Hütte verschmolzen. einer ebenfalls sehr reichen, dem Hilsthon angehörigen Eisen⸗ erzlagerstätte im Amte Liebenburg wird gegenwärtig eine große Hütte bei Salzgitter erbaut. In der Grafschaft Hohnstein förder⸗ ten 3 Gruben 10,753 Ctr. Eisenstein, welche in der obigen Summe nicht mit eingerechnet sind.
An Zinkerzen wurden auf den oberharzischen fiskalischen Bleierzgruben 73,136 Ctr. mit 66,364 Thlr. Werth, an Sil⸗ bererzen auf einer Staats⸗ und einer Privatgrube bei St. An⸗ dreasberg 172 Ctr. mit 10,581 Thlr. Werth gewonnen.
Der Bergbau auf silberhaltige Bleierze nimmt im Ober⸗ Bergamtsbezirk Clausthal die erste Stelle ein; derselbe wird auf dem Oberharze vom preußischen Staate allein be⸗ trieben, während an den Werken des Kommu⸗ nion⸗Unterharzes die braunschweigische Regierung mit betheiligt ist; in den nachfolgenden Angaben sind daher von der Produktion dieser letzteren Werke nur die auf Preußen fallenden ¾ in Rechnung gestellt. Auf dem Oberharze belief sich die Bleierzförderung auf 2,629,162 Ctr.; diese Erze müssen jedoch vor ihrer Verschmelzung noch einer Scheidung und Aufberei⸗ tung unterworfen werden, durch welche 217,496 Ctr. Schmelzgut mit 1,042,356 Thlr. Werth gewonnen sind. Gegen das Vorjahr bat die Menge der aufbereiteten Bleierze um 15,983 Ctr. zu⸗, der Werth derselben dagegen um 82,458 Thlr. abgenommen. Wenn in den Mittheilungen über die Produktion der Berg⸗ werke des preußischen Staates im Jahre 1867 (Staats⸗ Anzeiger vom 20. Februar 1869. Nr. 44. S. 762) auf die Verminderung der Bleierzförderung des Oberharzes
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Bergwerke und Salinen im Ober—⸗
an Steinkohlen
2 Millionen Centner überstieg, Zur Ausbeutung
gegen die Vorjahre aufmerksam gemacht wurde, so be⸗ merken wir hierzu nachträglich, daß dieselbe nur scheinbar ist und ihren Grund darin hat,
V
daß für die früheren Jahre von
der hannoverischen Regierung das unaufbereitete Hauͤfwerk an⸗
gegeben, für das Jahr 1867 dagegen nur bereiteten Erze in Rechnung gebracht war. nionwerken sind 140,032 Ctr. silber⸗ und zum Theil auch kupferhaltige Bleierze gefördert und daraus 35,882 Ctr. Schmelzgut mit 23,315 Thlr. Werth dargestellt, so daß sich die esammte Bleierzförderung des Ober⸗Bergamtsbezirks auf 253,378 Ctr. mit 1,065,671 Thlr. Werth stellt. Aus diesen Erzen sind auf den oberharzischen Hütten zu Clausthal, Altenau, Lautenthal und St. Andreasberg 152,991 Ctr. Blei im Werthe von 943,678 Thlr., 2375 Ctr. Glätte im Werthe von 15,186 Thlr. und 26,400 Pfund Silber im Werthe von 788,930 Thlr. und auf den Kommunion⸗Unterharzischen Hütten (preußischer Antheil) 3906
Ctr. Blei mit 20,423 Thlr. Werth, 1659 Ctr. Glätte mit 9566 Thlr.
Werth und 1000 Pfd. Silber mit 29,138 Thlr. Werth dargestellt.
An Kupfererzen wurden auf den oberharzischen Werken 3567 Ctr. (aufbereitete Erze) mit 9781 Thlr. Werth, auf den Kommunionwerken 64,147 Ctr. mit 73,439 Thlr. Werth und auf dem Kupferwerke zu Riechelsdorf im Regierungsbezirke Cassel 64,200 Ctr. mit 16,409 Thlr. Werth gefördert. An Kupfer stellten die oberharzischen Hütten 851 Ctr. mit 20,895 Thlr. Werth, die Kommunion⸗Unterharzischen Hütten 2862 Ctr. mit 68,681 Thlr. Werth und die Riechelsdorfer Hütte 1499 Ctr. mit 37,673 Thlr. Werth dar.
An Kobalt⸗ und Nickelerzen sind 687 Ctr. 11,162 Thlr. Werth, an Manganerzen 10,825 Ctr. 13,192 Thlr. Werth, an Schwefelkies 47,770 Ctr. 15,979 Thlr. Werth und an Vitriolerzen 4943 Ctr. 1006 Thlr. Werth gefördert.
Außerdem sind noch geringere Mengen von Flußspath, Schwerspath, Gyps, Alabaster, Farberde und Thon⸗ und Wascherde auf Werken, welche unter der Aufsicht des Ober⸗Bergamts stehen, gewonnen. “
Salzproduktion. In dem zum Ober⸗Bergamtsbezirk Clausthal gehörigen Theile der Provinz Hannover waren 1 Staats⸗ und 12 Privatwerke und im Regierungsbezirke Cassel 3 Staatswerke, von denen eines im Laufe des Jahres verkauft worden ist, in Betrieb. Diese Werke produzirten zu⸗ sammen 827,270 Ctr. Salz, im Werthe von 326,713 Thlr., während sie im Jahre 1867 911,874 Ctr. mit 668,581 Thlr. Werth lieferten. Die Abnahme der Menge rührt fast aus⸗ schließlich von der Minderproduktion der ehemals hessischen Salinen her, deren Absatz sich bei der durch die Aufhebung des Salzmonopols herbeigeführten Konkurrenz fremden Salzes be⸗ trächtlich verringert hat. Die Verminderung des Werthes hal ihren Grund hauptsächlich darin, daß den hessischen Salinen früher die Einkünfte aus der Monopolverwaltung zuflossen und daß von diesen daher für die früheren Jahre der Centner Salz mit einem Werthe von mehr als 2 Thalern angegeben war, wäh⸗ rend der Verkaufspreis dieser Werke bei der freien Konkurrenz, welche im Jahre 1868 nach Aufhebung des Salzmonopols ein⸗ getreten ist, auf etwa ½ Thaler gesunken ist. 1
Bohrversuche des Staates. Das Bohrloch bei Nentershausen, mit welchem man die Aufsuchung von Steinkohlen bezweckte, wurde bei 2720 Fuß Tiefe eingestellt, da sich der Bohrmeißel vor Ort so festgeklemmt hatte, daß es nicht gelang, denselben mit den untersten Gestängetheilen aufzuholen.
Das ebenfalls behufs Aufsuchung von Steinkohlen bei Schmalkalden angesetzte Bohrloch wurde bis zu 1208 Fuß Tiefe niedergebracht. Mit demselben sind röthliche Konglomerat⸗ schichten und röthlichgraue Sandsteinschichten, welche dem unteren Rothliegenden anzugehören scheinen, durchteuft.
Das bei Segeberg in einem Anhvdritstock angesetzte Bohr⸗ loch hat, wie bereits aus anderen Mittheilungen bekannt ist, im Januar des laufenden Jahres bei 472 Fuß Tiefe eine Salz⸗ lagerstätte aufgeschlagen. Nachdem man in derfelben 24 Fuß, also bis zu 496 Fuß Gesammttiefe, gebohrt hatte, wurde das Bohrloch eingestellt, da das Bohrgestänge zerbrach und die Hebung des abgebrochenen unteren Theiles einen bedeutenden Aufwand an Zeit und Geld verursacht haben würde, ein tieferes Nieder⸗ gehen mit diesem Bohrloche aber überdies von vorn⸗ herein nicht beabsichtigt war. Mitte Mai wurde deshalb ein zweites Bohrloch in Angriff genommen, welches in einer Tiefe von 131 Fuß anstand. Arbeiterverhältnisse. Die Belegschaft der unter Auf⸗ sicht der Bergbehörde stehenden Bergwerke betrug 8812 Mann, die der fiskalischen Hütten 2045 Mann, der fiskalischen Salinen 289 Mann und die der fiskalischen Steinbrüche 100 Mann, zusammen 11,246 Mann. an Arbeitskraft zu dem Angebot in einem günstigen Verhält⸗ niß; auf den Aufbereitungsanstalten des Oberharzes machte sich in Folge der Einführung der Vorschriften über die Beschäftigu
mit mit mit mit
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die Menge der auf⸗ Auf den Kommu⸗
rondissements, 2941 Cantons und 37,548 Gemeinden.
Zahl der Gemeinden unter 5000 Einw.
wahrscheinlich in Folge der Konskription.
8 ;c rührt daher, daß von den Im Allgemeinen stand der Bedarf jahl, rührt daher, daß
jugendlicher Arbeiter ein Mangel an Arbeitskräften fühlbar. Der Arbeitslohn schwankte zwischen 10 und 18 Sgr./ auf dem Oberharze, wohin sämmtliche Lebensmittel aus dem flachen Lande hinaufgeschafft werden müssen, betrug er 20 bis 22 Sgr. für den Häuer und 16 bis 18 Sgr. für den Fördermann. Außerdem erhalten die oberharzischen Arbeiter Brodkorn zu einem ermäßigten Preise. Um den Frauen und Töchtern der oberharzer Bergleute, welchen es an lohnender Arbeit fehlt, neue Fnmerhegmreige zu Flnen. sollen auf Anordnung des Herrn Ministers Nähmaschinen angeschafft un ie- schulen vertheilt werden. wscastt atd h „Die Zahl der Knappschaftsvereine des Ober⸗Bergamtsbezirks beläuft sich auf 54, dieselben sind meist sehr klein und viele umfassen nur die Arbeiter einer Grube; in ihren Leistungen bleiben sie zum großen Theile hinter den durch das Allgemeine Berggesetz vorgeschriebenen zurück. Man ist gegenwärtig damit beschäftigt, das Knappschaftswesen den Bestimmungen des ge⸗ nannten Gesetzes gemäß zu reorganisiren und wird dabei zu⸗ gleich darauf Bedacht nehmen, die kleinen, meist nicht lebens⸗ fähigen Vereine zu größeren Vereinen zu verschmelzen. Für die Arbeiter der oberharzischen Berg⸗ und Hüttenwerke ist be⸗ reits ein allgemeiner Verein gegründet, dessen Statuten am 1. Oktober d. J. in Kraft treten. Im Ganzen zählten die Knappschaftsvereine 12,178 Mitglieder *); ihr Vermögen be⸗ trug am Schlusse des Jahres 1868 877,384 Thlr. oder . auf den Kopf der Mitglieder; auf die ein⸗ zelnen Vereine ist jedoch das Vermögen sehr ungleich vertheilt denn es kommen bei den Vereinen der Staatswerke auf ein Mitglied 95,8 Thlr., bei denen der Kommunionwerke 39,1 Thlr. und bei denen der Privatwerke 19 Thlr. Die Ein⸗ nahmen der Kassen beliefen sich auf 172,899 Thlr. und die Ausgaben auf 162,656 Thlr., von den letzteren kommen auf ein Mitglied bei den Vereinen der Staatswerke 16,7 Thlr., bei denen der Kommunionwerke 10 Thlr. und bei denen der Privat⸗ werke 4,9 Thlr. Unterstützt wurden aus den Vereinskassen 627 Invaliden, 2382 Wittwen und 1139 Waisen, zusammen 4148 Personen. Die Zahl der beim Bergwerksbetriebe veru aglückten Arbeiter belief sich auf 14 oder 1,456 pro Mille.
Zur Statistik von Frankreich 1866.
Die amtliche Statistique de la France, II Serie, Tome XVII. (Strasbourg, imprimerie administrative de veuve Berger-Levrault, 1869) enthält sehr eingehende statistische Tabellen über die Zählung der Be⸗ völkerung Frankreichs im Jahre 1866. Wir stellen die Hauptresultate derselben nachstehend zusammen:
„Nach der im April und Mai 1866 stattgehabten Zählung hatten die 89 Departements eine Bevölkerung von 38,067,064 Einw. (ohne nicht mitgezählte ca. 125,000 Mann Lenppen in Algier, Rom, Mexiko u. s. w.), gegen 1861 (37,386,313) eine Zunahme von 680,751 oder jährlich 136,150 oder 0,36 pCt. In demselben Zeit⸗ raum überstiegen die Geburten die Sterbefälle nur um 715,963, die Einwanderung die Auswanderung also um 27,252, (wobei der Zu⸗ wachs nach Hinzurechnung jener Truppen auf 743,215 Einwohner angenommen ist). In früheren Perioden betrug die jährliche Zunahme der Bevölkerung 1836 — 41 0,41 pCt., 1841—6 0,68, 1846 — 51 0,22, 1851 — 6 0,20, 1856 — 61 0,32, 1861 (Annexion) 0,37 pCt. In denselben Perioden war die Zahl derjenigen Departements, in denen die B völkerung zunahm, 73, 81, 64, 32, 58, (1861—6) 58, und die Zah derjenigen, in denen sie abnahm, 16, 5, 25, 54, 28, 31. Von den⸗ jenigen 680,751 Einwohnern, um welche die Bevölkerung von 1861 — 6 zugenommen hat, entfallen 458,421 oder 67 pCt. auf die 186 Städte mit mehr als 10,000 Einwohnern und nur 222,330 oder 33 pCt. auf sämmtliche übrigen Gemeinden. Hierbei ist noch zu bemerken, daß in 41 Städten mit mehr als 10,000 Einw. die Bevölkerung abgenommen hat, so daß die Vermehrung von 67 pCt. nur 145 derartige Städt trifft. Besonders stark war der Zuwachs in Saint Nazaire (14,84 pCt.), le Creuzot (9,66 pCt.), Roubaix (6,42) und Mülhausen (5,61). Di Zunahme der Einwohnerzahl in den großen Städten trifft nur die gedrängt wohnende Bevölkerung (+ 514,690); die zerstreut wohnende und flottirende Bevölkerung hat sich um 11,628 resp. 44,641 verringert,
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Die Bevölkerung vertheilt sich in 89 Departements, 373 Ar⸗
1861 ist die Zahl der Cantons um 3, die der Gemeinden um 38 ge⸗ wachsen. Vom Jahre 1836 bis 1861 (vor der Annexion) hat sich di um 433 (auf 36,314) ver mindert, die der Gemeinden von 5 — 107000 Einw. um 24 (auf 298)
Ende Juni V die von 10 — 20,000 Einw. um 32 (auf 108), die von 20,000 Einw
und darüber um 26 (auf 69) vermehrt
Nach der Annexion hat sich von 1861 bis 1866 die Zahl der Gemeinden von weniger als 5000 Einw. um 26 (auf 37,057), die von 5 — 10,000 Einw. um 7 (auf 305), die von 10 — 20,000 Einw. um 2 (auf 113) und die von 20,000 Ew.
*) Daß diese Zahl höher ist, als die eben angegebene Arbeiter⸗
Knappschaftsmitgliedern ein Theil beurlaubt und nicht mit Bergarbeit beschäftigt war und daß in der obigen Arbeiterzahl von den Arbeitern des schaumburger Stein-⸗ kohlenwerks nur die Hälfte und von denen der kommunion⸗Unter⸗