1869 / 218 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

8. 2.

um 818 Uhr früh von Chemnitz abgehenden Zuges, (Abgang aus Berlin 7 Uhr Abends über Riesa, von nes g ltstadt 530 Uhr früh über Flöha); aus Carlsbad 9 Uhr Vormittags zum Anschluß an den Zug 645 Uhr Abends nach Chemnit. (Ankunft in Dresden⸗Altstadt 1115 Uhr Abends über Flöha, in Berlin 9 Uhr Vormittags über Dresden); 2) eine tägliche Eilpost zwischen in Sachsen und Carls⸗ bad. Aus Schwarzenberg 11 Uhr Vormittags nach An⸗ kunft des um 748 Uhr früh von Werdau abgehenden Zuges (Abgang aus Berlin 1030 Uhr Abends über Leipzig, aus Magdeburg 640 Uhr Abends, aus Leipzig 440 Uhr früh), aus Carlsbad 9 Uhr Vormittags zum Anschluß an den Zug 518 Uhr Nachmittags nach Werdau (Ankunft in Leipzig 930 Uhr Abends, in Magdeburg 140 Uhr früh, in Berlin 738 Uhr früh über Leipzig und Bitterfeld); 3) eine tägliche Reitpost von Schwarzenberg nach Carls⸗ bad zur Beförderung von Briefen und Zeitungen: aus Schwarzen⸗ berg 12 Uhr Nachts, nach Ankunft des um 850 Uhr Abends von Werdau abgehenden Zuges (Abgang aus Berlin 1 Uhr Nachmittags über Leipzig, aus Magdeburg 115 Uhr Nachmittags, aus Leipzig 620 Uhr Abends).

Außerdem werden in Schwarzenberg Nachmittags Sen 3 Uhr nach Ankunft des um 12 Uhr Mittags von Werdau abgehen⸗ den Zuges, (Abgang aus Magdeburg 528 Uhr früh, aus Leipzig 910 Uhr Vormittags) Separat⸗Eilwagen nach Carlsbad abgefer⸗ tigt, sofern zu einer solchen Fahrt vier, acht oder je vier Plätze mehr gelöst werden. 8

Die Befoöͤrderung der Eilposten erfolgt zwischen Annaberg und Carlsbad in circa 8 Stunden, zwischen Schwarzenberg und Carls⸗ bad in 7 ¾ Stunden. Die Reitpost von Schwarzenberg nach Carlsbad wird in circa 6¼¾ Stunden übergeführt.

An Personengeld sind für jede Person von Annaberg nach Carlsbad 2 Thlr. 17 Ngr. 6 Pfg, von Schwarzenberg nach Carlsbad 2 Thlr. 12 Ngr. 8 Pf. zu entrichten; Freigepäck 30 Pfund.

Die sub 1 gedachte Eilpost zwischen Annaberg und Carls⸗ bad kommt mit Ablauf des Monats September cr. in Wegfall, wogegen die zwischen Schwarzenberg und Carlsbad verkehrenden, sub 2 und 3 genannten Posten bis inkl. den 15. Oktober cr. fortbestehen. Leipzig, den 14. September 1869.

Der Ober⸗Post⸗Direktor: Letz.

Nichtamtliches.

n Berlin, 17. September. Se. Majestät der König nahmen am 15. d. Mts. im Laufe des Vormittags im Königsberger Schlosse Vorträge entgegen, ertheilten Audienzen und fuhren Mittags aus, um, wie schon gestern gemeldet, Wohlthätigkeits⸗ und gemeinnützige Anstalten zu besichtigen. Daß Se. Majestät unter dem Eindruck des Unglücksfalles am Abend des 13. alle ferneren Festlichkeiten abgelehnt, wurde gestern eben⸗ falls schon berichtet. Das Wetter am 15. war den ganzen Tag über sehr ungünstig und gegen die bisherigen schönen Tage voll⸗ ständig umgeschlagen. Mittags war ein Extrazug zur Disposition gestellt, um JJ. KK. HH. den Großherzog von Mecklenburg⸗ Schwerin und den Kronprinzen von Sachsen nach Tra⸗ kehnen zu führen, wo das Hauptgestüt besichtigt werden sollte, und bei dem Landstallmeister, Sberst⸗Lieutenant a. D. von Dassel, eine Kollation arrangirt worden war. Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Nikolaus, welcher an dieser Fahrt hatte theilnehmen wollen, ließ wegen leichten Unwohlseins absagen. Die Höchsten Herrschaften wurden zum Abend zurückerwartet. Das Diner fand mit 70 Couverts im Königlichen Schlosse statt. Bei dem Besuche des Waisenhauses am Sackheimer Thor wurden Se. Majestät der König, Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin führend, von dem Direktor Dembowski mit einer Anrede empfangen, welche Allerhöchstdieselben trotz des heftigen Regens, einen Satz besonders herausgreifend, eingehend erwiderten. Für die Verunglückten im Schloßteich haben Se. Majestät sogleich 1000 Thaler überwiesen, welche an die armen Hinterbliebenen vertheilt werden sollen. Die eingegangenen Beiträge der Theilnehmer für den zum Abend bestimmten, aber ebenfalls abgesagten Fackelzug sollen gleichfalls den Hinterbliebenen der Verunglückten überwiesen werden. Dem erwähnten Besuche der wohlthätigen Anstalt ging um 10 Uhr eine Fahrt mit Ihren Königl. Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin, so wie mit sämmtlichen Königlichen Prinzen, nach den Hufen vor dem Neudamm voraus, wo der Busoltsche Garten besucht wurde, in welchem sich, wie schon gestern erwähnt, in den Jahren 1807 1809 die Königliche Familie aufgehalten. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Karl begab sich gestern Mittags mit dem Eisenbahnzuge nach Pillau und wollte von dort auf einem Dampfboote zurückkehren. Gestern Abend um 8 Uhr sind Se. Majestät der König, wie das »W. T. B.« meldet, von Königsberg in bing eingetroffen und auf das Glänzendste empfangen worden. Im Laufe des Abends wurde Sr. Majestät ein Fackel⸗

zug mit Gesangsvorträgen gebracht 11e“ F 1“ vW“

des

““ 1

Heute früh begaben Se. Majestät der König Sich zum Feldmanöver. Abends findet ein großes Fest statt, welches von den Ständen und der Stadt gegeben wird. Das Wetter ist andauernd sehr ungünstig. 1

Ihre Majestät die Königin empfing, wie uns aus Baden, 16. September, gemeldet wird, Se. Königliche Hoheit den Herzog von Cambridge. Den Kammerherrndienst hat

der Kammerherr Graf Fürstenstein übernommen.

Das Staats⸗Ministerium trat heute unter Vorsit Finanz⸗Ministers Freiherrn von der Heydt zu einer Sitzung zusammen. 1 .

Nach den beim Ober⸗Kommando der Marine einge. gangenen Nachrichten ist S. M. Brigg »Musquito« am 15,8. Mts. in Risoer (Norwegen) zu Anker gegangen.

Danzig, 16. September. (Westpr. Ztg.) wird der Vize⸗Admiral Jachmann hier eintre Werft⸗Etablissements zu inspiziren.

Breslau, 15. September. (Schles. Ztg.) Heute trifft die Königin von Schweden zu einem langeren Aufenthalte auf Schloß Muskau bei ihren Eltern, dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich der Niederlande, ein.

Cöln, 17. September. Die Post aus London, vom 16. d. Mts. früh, ist ausgeblieben.

Ihre Großherzog⸗

eute Abend en, um die

Baden. Karlsruhe, 15. September. liche Hoheit die Fürstin Amalie Christine Karoline zu TFürstenberg, geborene Prinzessin und Markgräfin von Baden, ist am 14. d. M., kurz nach 1 Uhr Nachmittags, da⸗ hier im Fürstlichen Palais verschieden.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 15. September. Der Kaiser ist heute Morgens um 6 Uhr von Ischl hier einge⸗ troffen und Nachmittags nach Gödöllö abgereist. Am Sonn⸗ tag wird Se. Majestät einem Manöver in Ofen beiwohnen.

Heute wurden die Landtage in Wien, Linz, Troppau, Laibach und Lemberg (s. Lemberg) eröffnet.

Ueber Zweck und Inhalt des den Landtagen vordelegten Gesetzentwurfs zur Regelung der Rechtsverhältnisse des Lehrstandes an den öffentlichen Volksschulen äußert sich die »Wien. Ztg.« wie folgt:

Zahlreiche und wichtige Punkte, welche das Reichsgesetz vom 14. Mai 1869 der Regelung durch die Landesgesetzgebung vorbehält, beziehen sich auf die Rechtsverhältnisse des Lehrstandes der öffentlichen Volksschulen. Da die Stellung und Verwendung des Lehrpersonals schon im Reichsgesetze festgestellt erscheint und die Dienstpflichten des Lehrpersonales zweckmäßiger in der Schulordnung behandelt werden, so zerfällt das Gesetz, welches jene Rechtsverhältnisse zu regeln hat, in die Bestimmungen über die Anstellung des Lehrpersonals, über sein Diensteinkommen, über die Disziplinarbehandlung pflichtvergessener Individuen, endlich über die Sorge für dienstunfähig werdende Mit⸗ glieder des Lehrstandes oder für die Hinterbliebenen der Lehrer.

Nach dem Gesetzentwurfe geht das bisherige Präsentations⸗ (Ernen⸗ nungs⸗) Recht der Schulgemeinde an den Schulbezirk über und wird von denselben Organen ausgeübt, welche zur Besorgung der ökono⸗ mischen Angelegenheiten des Schulbezirkes berufen sind. Wird eine Schule nicht vom Schulbezirke erhalten, so steht demjenigen, welcher sie erhält, das Präsentations⸗ (Ernennungs⸗) Recht zu. Ein Präsen- tationsrecht, welches dem Pfarrer ohne Verpflichtung zur Tragung der Patronatslasten zusteht, erlischt mit dem Beginne der Wirtsam. keit des neuen Gesetzes.

Um den Betrag auszumitteln, auf welchen jede Lehrstelle Anspruch giebt, werden die Schulgemeinden nach den Durchschnittspreisen der wichtigsten Lebensbedürfnisse und anderen örtlichen Verhältnissen in vier Klassen getheilt. Diese Eintheilung nimmt die Landes⸗ chul⸗ behörde vor und revidirt sie von 10 zu 10 Jahren, ohne daß dadurch zwischenweilige Berichtigungen ausgeschlossen sind. Der mindeste Be⸗ trag des festen Jahresgehaltes, welchen ein Lehrer in Gemeinden der ersten (höchsten) Klasse anzusprechen hat, beträgt 600 Fl., in Gemein⸗ den der zweiten Klasse 500 Fl., in Gemeinden der dritten Klasse 400 Fl., in Gemeinden der vierten (untersten) Klasse 300 Fl.

Für Lehrstellen an Bürgerschulen ist der mindeste Betrag des festen Jahrgehaltes eines Lehrers ohne Unterscheidung der oben erwähnten Klassen mit 600 Fl. festzustellen; den zur Besorgung der ökonomischen Angelegenheiten des Schulbezirkes berufenen rganen steht es frei, eine noch höhere Ziffer für diesen Gegenstand auszusprechen. Alle fixen Geldbezüge, welche dem Lehrer aus Verbindlichkeiten einzelner Personen, aus Stiftungen u. dgl. zufließen, werden (vor⸗ behaltlich der Wahrung ihrer Bestimmung zu einem speziellen Zwecke) von der Gemeinde für Rechnung des Schulbezirkes eingenommen.

„Die veränderlichen Geldgaben sind mit dem Durchschnittserträg⸗ nisse der letztverflossenen drei Jahre sofort in einen fixen Bezug für Rechnung des Schulbezirkes umzuwandeln; Kollekturen bei den ein⸗ zelnen Ortsinwohnern, Absammlungen von Neujahrsgeldern u. dgl. dürfen nicht mehr statt finden.

Lehrer, welche in definitiver Anstellung fünf Jahre lang an einer öffentlichen Volksschule eines der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder ununterbrochen und mit entsprechen⸗ dem Erfolge gewirkt haben, erhalten eine Dienstalterszulage mit 10 pCt. des mindesten Jahresgehalts seecr Gemeinde, in welcher sie am Tage des zurückgelegten fünften Dienstjahres fungiren.

W“ 11“

zeit Anspruch auf eine weitere Zulage,

Feierlichkeit erfolgte die Landtagseröffnung um 12 Uhr.

Unter den gleichen Modalitäten giebt ihnen jede zurückgelegte weitere

um vollendeten 30. Jahre dieser Dienst⸗ - 1 welche mit zehn Prozent des mindesten Jahresgehaltes der Gemeinde, in der sie am Tage des zurück⸗ elegten neuen Quinquenniums angestellt sind, zu bemessen ist. Der Betrag, um welchen das gegenwärtige Einkommen einer Schulstelle den gesetzlich mindesten Jahresgehalt übersteigt, darf in eine solche Dienstalterszulage nicht eingerechnet werden.

Alle an einer öffentlichen Volksschule provisorisch oder definitiv

fünfjährige Dienstesperiode bis

angestellten Lehrpersonen haben sich jeder Nebenbeschäftigung zu ent⸗

halten, welche dem Anstand und der äußern Ehre ihres Standes wi⸗ derstreitet oder ihre Zeit auf Kosten der genauen Erfüllung ihres Berufes in Anspruch nimmt oder die Voraussetzung einer Befangen⸗ heit in Ausübung des Lehramts begründet.

Jedes Mitglied des Lehrstandes hat sich von dem Zeitpunkt an, mit welchem die Regulirung seiner Bezüge durchgeführt ist, der Erthei⸗ lung des sogenannten Nachstunden⸗Unterrichts und der Versehung des

Der Kaiser hat am 21. v. Mts. genehmigt, daß die Kanonenboote nicht mehr durch Schiffe gleicher Größe und Konstruktion, sondern mit Zuhülfenahme der von ihnen her⸗ rührenden Maschinen durch Niederbord⸗Korvetten von 1270 Tonnen, 4 Stück 24pfündigen Hinterlade⸗ und 2 Stück 8pfün⸗ digen Bogenzug⸗Geschützen ersetzt werden, daß in Anwendung dieses Prinzipes das Kanonenboot »Wall« aus der Kategorie der Niederbordschiffe ausrangirt und in jene der Hulks einge⸗ reiht werde; und daß als Ersatz des auf den Stand der Nie⸗ derbordschiffe entstehenden Abganges und mit Benutzung der vom »Wall« herrührenden Maschinen eine Korvette in Bau gelegt werde, welche den Namen »Niklas Zriny« zu führen haben werde.

Czernowitz, 15. September. Im Landtage erhob Baron Alexander Petrino gegen die Protokolle der beiden letzten Sitzungen Einsprache. Dr. Fechner und 11 Abgeordnete bean⸗ tragten zweisprachige Protokolle so lange zu führen, als nicht eine betreffende Abänderung der Geschäftsordnung erfolgt. Da der Vorsitzende diesen Antrag als selbstständigen behandeln wollte, entfernten sich mehrere Abgeordnete und das Haus wurde beschlußunfähig. Nach Wiederaufnahme der Sitzung erklärte der Vorsitzende, er werde die beanstandeten Protokolle umarbeiten und der Verifizirung durch das Haus unterziehen lassen, und brachte Fechners Antrag zur Abstimmung, welcher angenommen wurde. Andriewicz stellte sodann einen selbst⸗ ständigen Antrag wegen gleichberechtigter Anwendung aller Landessprachen im Protokolle und bei der Verhandlung.

Lemberg, 15. September. Nach der üblichen

er Land⸗Marschall Fürst Leo Sapieha erklärte, daß er in Folge Nichtannahme seiner en fen wieder den Vorsitz führe, und bemerkte, daß es schwierig sei, die Freiheit zu erkämpfen, noch schwieriger aber, sie zu gebrauchen, wovon die Landtags⸗Wahl⸗ ordnung ein neues Beispiel sei. Dennoch sei es nicht rathsam, Gesetze allzu rasch zu ändern, um die Achtung des Volkes vor dem Gesetze zu erhalten. Die Lage des Landes sei eine schwie⸗ rige; doch wurden viele Freiheiten gewährt, neuestens die Ein⸗ führung der polnischen Sprache in Amt und Schule. Dies haben wir dem Kaiser zu verdanken, daher er auf den Kaiser ein Hoch« ausbringe. Die Versammlung stimmte drei Mal in das »Hoch« ein. Der Statthaltereileiter Possinger legte mehrere Spezialgesetze vor.

Skrynski beantragte die Dringlichkeitserklärung der Vor⸗ lage des Landesausschusses wegen Wahlreform. Smolka unter⸗ stützte den Antrag. Statthaltereileiter Possinger versprach rasche und günstige Behandlung seitens der Regierung. Die Dring⸗ lickkitt wurde beschlossen. Morgen erfolgt die zweite Lesung ohne Wahl einer Spezialkommission. aan

Triest, 16. September. (W. T. B.) Der fällige Lloyd⸗ dampfer »Trebisonda« ist heute Nachmittag 4 ½ Uhr mit der vstindischen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen.

Belgien. Brüssel, 16. September. Der Prinz Napoleon ist in Begleitung des Admirals La Roncidère le Nourrit, des Obersten Ferri⸗Getani und des Kommandanten dubuisson in Brüssel eingetroffen und im Hotel de Suède ab⸗ gestiegen. Der Prinz besuchte mit seinem Gefolge das Schlacht⸗ feld von Waterloo und reiste gestern nach Charleroi ab.

Frankreich. Paris, 16. September. Ein Kaiserliches dekret vom 15. September beauftragt den Justiz⸗Minister Du⸗ vergier mit der Vertretung des Ministers des Innern, de For⸗ ade la Roquette, für die Dauer der Abwesenheit des letzteren.

(W. T. B.) Aus St. Cloud wird gemeldet: Der Kaiser stand heute um Uhr Morgens auf, arbeitete sofort und machte nach dem Dejeuner eine Promenade mit der Kaiserin im Parke von St. Cloud. Die regelmäßigen Besuche der Aerzte haben aufgehört. Der Kaiser wird heute Nachmittag 2 Uhr den hier feingetroffenen englischen Minister der auswartigen Angelegen⸗

eiten, Lord Clarendon, empfangen.

Meßner⸗ (Küster⸗) Dienstes zu enthalten.

—“ 1““

Spanien. Madrid, 16. September. (W. T. B.) Gutem Vernehmen nach befinden sich die Differenzen der hiesigen Re⸗ gierung mit dem washingtoner Kabinet, betreffend Cuba, be- reits auf dem Wege friedlicher Ausgleichung.

Die letzten Depeschen aus der Havanna stellen den Aufstand als im Abnehmen begriffen dar.

„Italien. Florenz, 16. September. (W. T. B.) Die Zeitungen melden jetzt als positiv, daß das Ministerium be⸗ schlossen habe, die Kammern nicht aufzulösen und bis zur Er⸗ öffnung derselben in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung zu verbleiben. Dagegen gilt es für wahrscheinlich, daß der Termin für die Einberufung der Kammern noch kurze Zeit hinaus⸗ geschoben werden wird, möglicherweise bis Anfang November.

Die Stadt Venedig hat eine Anleihe von 6 Millionen Lire mit dem Hause Errera abgeschlossen. Der Vertrag wurde gestetst Wörsbd hsbeelbmtt. eeeihes Ines 11“

Nußland und Polen. St. Petersburg, 15. Septbr. Der »Reg.⸗Anz.“« veröffentlicht folgende Telegramme: Livadia, 30. August. (11. Sept.) Die Gesundheit der Kaiserin bessert sich, wenngleich dies auch nur langsam geschieht. Ursache zu Befürchtungen war überhaupt nicht vorhanden. Der Kaiser befindet sich in erwünschtem Wohlsein⸗

Der⸗»Kawk.“« meldet, daß laut eines aus Borshom ein⸗ getroffenen Telegramms vom 27. August der Großfürst Mi⸗ chael Nikolajewitsch und die Großfürstin Olga Feodo⸗ rowna den Plan zur Reise nach der Krim aufgegeben haben und in Borshom bleiben werden.

Die Vize⸗Admirale v. Krabbe und v. Glasenapp sind zu Admiralen befördert worden.

Odessa, 13. September. (Russ. Telegr.⸗Ag.) In der

Kacht zum 11. September stieß in der Höhe des Chersonschen Leuchtthurmes der der russischen Gesellschaft für Dampfschiffahrt und Handel gehörige Dampfer »Taurida«, auf welchem sich der Prinz Peter Georgiewitsch von Oldenburg befand, mit dem derselben Gesellschaft gehörigen Dampfer »Kertsch« zu⸗ sammen. Beide Fahrzeuge wurden stark beschädigt, erreichten jedoch glücklich Sewastopol. Die Passagiere haben dabei nicht gelitten. Der Prinz von Oldenburg ist von Odessa nach Jalta abgereist.

In Osurgeti (Georgien) verweilt jetzt der Prinz Achille Murat mit seiner Gattin (geborenen Prinzessin Salome Dadian von Mingrelien) zum Besuche bei dem Prinzen Dmitri von Guriel. .

Aus dem Wolff' schen Telegraphen⸗Bureau.

Wien, Freitag, 17. September, Morgens. Die »Neue freie Presse« meldet: Die laufenden Staatseinnahmen des ersten Halbjahrs 1869 übersteigen den Voranschlag um einige Millio⸗ nen Gulden sowohl bei den direkten als indirekten Steuern.

Die »Annalen der Landwirthschaft in den Königlich Preußi⸗ schen Staaten« (Nr. 37) enthalten: Die VI. Wanderversammlung deutscher Agrikultur⸗Chemiker ꝛc. zu Halle a. S. am 16ten und 17ten August. Von Dr. Filly. Das Petersensche Be⸗- und Entwässerungs⸗ system oder natürliches Mittel zur Hebung der Produktionskraft des Bodens. Von C. v. Raumer, Hauptm. a. D. (Mit Abbild.) Die inter⸗ nationale Gartenbau⸗Ausstellung in Hamburg. Einiges über die Zu⸗ stände der Schafzucht in Uruguay. Von Dr. Samuel Hartmann. Der 68. Band des Archivs für Rechtsfälle. Berichte und Korrespondenzen: Aus Preußen (die vg. Hee e. Provinzial⸗Ausstellung betreffend). Schluß. Aus den Regierungsbezirken Posen, Stralsund und Stettin. Vereinsversammlungen. Vom 16. bis inkl. 23. September. Notizen: Zur Rinderpest. Kloakenreinigung nach Kapitän Liernurs Methode. Neue mexikanische Erdbeere. Subvention zur Ausführung von Wiesen⸗ bewässerungsanlagen nach Petersens System in Oesterreich. Land⸗ wirthschaftliche Generalversammlung in Bayreuth. XVI. Wander⸗ versammlung deutscher Bienenwirthe in Nürnberg. Getreidevarietäten des Versuchsfeldes der Akademie Eldena, zur Herbstsaat empfohlen. Personalien.

Statistische Nachrichten.

Ueber den Rübenverbrauch im Zollverein stellen wir die in Nr. 210 d. Bl. bereits mitgetheilten Zahlen, nach amtlichen Quellen, mit Hinzufügung der Pfunde nochmals kurz zusammen: Im

2. Quartale 1869 sind an rohen Rüben zur Zuckerbereitung ver⸗ 8 wendet und versteuert worden: 1) im preußischen Staate 100,650 Ctr., 2) in den bei Preußen einrechnenden Vereinsländern und Vereins⸗ gebietstheilen, und zwar im Herzogthum Anhalt 12,320 Ctr., 3) in den übrigen Zollvereinsstaaten 318,759 Ctr., zusammen 431,729 Ctr. Dazu die in den sieben Monaten vom September 1868 bis einschließ⸗ lich März 1869 versteuerten 49,409,981 Ctr. 50 Psd., sind zusammen für die ersten zehn Monate des Betriebsjahres 1868/1869 49,841,710 Centner 50 Pfd. In dem entsprechenden Zeitraum des Betriebsjahres 1867/1868 belief sich der Rübenverbrauch auf 40,593,391 Ctr. 87 Pfd. Es sind daher in der Zeit vom September 1868 bis Ende Juni 1869 mehr verwendet 9,248,318 Ctr. 63 Pfd

v11A1A16“

452*