*
g. 8 8 8 2 . 111.1“ ö“ *
stallmeister da ist, als die hoͤchste technische Behoöͤrde für dung der Frage, und daß dieser das Recht und die Pflicht hat, wenn ein solcher Konflikt entsteht, sofort eine Entscheidung zu treffen. Ich halte also dafür, daß kein Bedürfniß vorliegt, nisation etwas zu ändern, weil ich glaube, das Wohl des Landes berechnet ist, Einrichtung vollständig fördern, und daß wir nicht etwas Besseres schaffen, wenn wir auf die vorgeschlagene Organisation eingehen.
— Die Positionen 5 der außerordentlichen Ausgaben für das landwirthschaftliche Ministerium (zur gedeckten Theils der Kosten für den Bau von Behufs des anatomisch⸗physiologischen Unterrichts an der Aka⸗ demie zu Eldena 1269 ungedeckten Theils der ratoriums der Akademie zu Poppelsdorf 470
daß die Organisation auf welches wir bei der gegenwärtigen
werden könnten.
Der Finanz⸗Minister Camphausen erklärte hierüber:
Meine Herren! Ich kann den Darlegungen des Herrn Abgeord⸗ neten Virchow in Bezug auf die Behandlungen der Etatsüberschrei⸗ tungen im Allgemeinen nur beistimmen. nung, daß die Staatsregierung bisher und glaube, daß man die Ansicht vertreten kann eine wesentliche Abweichung von diesen Grundsätzen nicht enthält. Wenn gesagt worden ist, das ganze Finanzwesen geräth in Verwir⸗ rung, wenn wir in Betreff der Etatsüberschreitungen an dem korrek⸗ ten Verfahren nicht unbedingt festhalten, so würde das im
Großen und Ganzen gewiß richtig sein, es wird gewiß die Auf⸗
gabe des Finanz ⸗Ministers
— Y sein daß in keinem dieser
1 müssen, Punkte
dafür zu Ordnung
sorgen, verletzt
die werde.
Wie ich aber den vorliegenden Fall verstehe, so hat es sich gehandelt
um eine Ausgabe, die auf das Extraordinarium des Etats gewiesen war, und es ist ein sehr natürlicher Wunsch, daß die Frage in Betreff der Bestreitung von gewissen Ausgaben aus dem sobald als moͤglich geloͤst werde. Die Regierung ist nun im vorliegen⸗ den Falle mit der größten Loyalität gegen das Abgeordnetenhaus vor⸗ gegangen. Auf Seite 23 der bereits von dem führten Denkschrift schreitung — d. h. wohl bemerkt
sind die Gründe, weshalb eine Etatsüber⸗ eine Ueberschreitung dieses Extraordinariums 1 nicht zu vermeiden war, ausführlich ange⸗ geben. Die verfassungsmäßigen Rechte des Hauses werden in keiner Weise gekränkt, es wird ja unbedingt aner⸗ hnnt daß⸗ 9 in dem F 8n8 a88 achtbefuanas des Hauses
„ ustimmung zu dieser Etatsüberschreitung zu erthei zu aͤber “ doch auch dem 9 AI zu Eulenburg darin beistimmen, daß die Frage, ob diese Zustimmung hier oder bei Gelegenheit der Etatsuberschreitungen 8 n * 1 der That nur eine Formfrage ist und daß, wenn Sie das Plenum 1gs für ““ sollten, über diest dann eine Zurü kweisung in die Kommission leicht hätte können. Mir scheint aber, daß nach der Ausführlichkeit, ganze Fall in den Motiven erörtert worden ist, That wohl kein Bedenken nehmen sollte, stellt ist, pure anzunehmen. — Ghnnt m Verlaufe der Diskussion fügte der Minister noch
;
Ich habe nur ein Wort noch hinzuzufügen. Ich kann nicht an⸗ erkennen, daß es sich um eine Verfassungsfrage im Seae on Falle handle, es handelt sich lediglich um eine Zweckmäßigkeitsfrage. Die Regierung erkennt an, daß die Zweckmäßigkeit allgemein dafür spricht, jegliche Ausgabe dem entsprechenden Jahrgange zuzuweisen; sie erkennt aber nicht an, daß es nicht Ausnahmefälle von der Regel geben könne “ 87 “ -7 2 voller Loyalität gegen das
ehandelt zu haben un et Sie um die unverä . nahme dieser Position. beah
—
erfolgen womit der das Haus in der den Antrag, so wie er ge⸗
28. Indirekte Steuern. Die Einnahmen (Kap. 5, Titel 1— 18) bilden sich zunächst durch die Bu 2.4.2*½ den ere e ch die ndessteuern (Titel 1 — 7), von den Zahlungen an Einnahme erscheinen.
Zum Staatshaushalts⸗Etat für das Jahr 1870.
den Bund in Abzug kommen und hier i Es kommen hier zuerst die Ein nabrneh Hus den Ein. und Ausgangsabgaben mit 1/773,740 Thlr. in Be⸗ tracht. Die durchschnittliche Brutto⸗Einnahme aus diesen Abgaben in den Jahren 1865, 1867, 1868 in den alten preußischen Provinzen etrug 17,864,148 Thlr., mit Hinzurechnung der in dem Durchschnitt nicht enthaltenen Einnahmen aus der Prov. Schleswig⸗Holstein (1,000,000 Thlr.), aus den hamburgischen ꝛc. Bebietstheilen (50,000 Lhn und aus em ausländischen Salz (1,158,666 Thlr.), 20,172,814 Thlr. Hiervon nd abzusetzen: die Einnahmen des vom J. 1870 an unmittelbar an die Generalkasse des Norddeutschen Bundes abliefernden vereinsländ Haupt⸗Zollamts zu Bremen (178,234 Thlr.) und die durch die Tarif⸗ Erhs gesegen voraussichtlich eintretenden Einnahme⸗Ausfälle (540,000
in der bestehenden Orga-
Bestreitung des noch un⸗ Versuchsställen
Thlr.) und 8 (zur Bestreitung des noch Kosten für den Bau 5 neuen Labo⸗ „ Thlr.) beantragte Abg. Dr. Virchow zu streichen, da dieselben Etats⸗Ueberschreitiin⸗ V gen vom vorigen Jahre seien, also nicht hier in Ansatz gebracht
n. Ich bin übrigens der Mei⸗ in diesem Sinne verfahren hat „daß der jetzige Fall
Extraordinarium
Herrn Redner ange⸗
Herrn Abgeordneten Grafen
Formfrage zu befinden,
CC1121“
46530.
die Entschei⸗
in Wegfall kommen. Zu den verbleibenden 1,667,040 Thlr. tret
jedoch 106,700 Thlr. Zahlung en an Vereinsbevollmächtigte und anisars in der Bauschsumme nicht enthaltene besondere Ausgaben hinzu, v eah sich die v . “ den angegebenic in Einnahme gestellten Betrag von 1,773,740 Thlr. (gegen 1889“ 278,300 Thlr.) erhöhen. G blr. (egen I8h.
Die Brutto⸗Einnahme für die Bundeskasse reduzirt sich durch di erhoͤheten Anrechnungen von den im Etat des Norddeutschen Bundes ausgeworfenen 17,754,210 Thlrn. auf 17,680,840 Thlr.
Die Rübenzuckersteuer stellt sich im Durchschnitt 1866/8 auf 7,036,289 Thlr. Brutto. In Folge der Erhöhung der Steuer und der Erweiterung des Zollgebiets ist sie für 1870 auf 7,505,380 Thlr. ver⸗ anschlagt, wovon 7,228,660 Thlr. an die Bundeskasse abzuführen sind und 276,720 Thlr. (+ 60 Thlr.), die im Etat als Einnahme er. scheinen, Preußen als Erstattung der Erhebungs⸗ und Beaufsichtigunge. kosten verbleiben.
Die Salzsteuer (für inländisches Salz) ist auf 5,758,600 Thlr veranschlagt, wovon 5/722,510 Thlr. an die Bundeskasse abgefühte werden und 36,090 Thlr. (— 470 Thlr.) der preußischen Staatskasse als Kostenerstattung verbleiben. Aus denselben Gründen vereinnahmt die preußische Staatskasse von der Tabaksteuer (123,028 Thlr.) 15 pCt. = 18,450 Thlr. (— 18,820 Thlr. wegen Aufhebung der Uebergangs⸗ abgabe), von der Branntweinsteuer und der Uebergangsabgabe von Branntwein (11,922,400 Thlr.) 15 pCt. mit 1,788,360 Thlr. (s— 27,060 Thlr.), (dem Bunde wurden außerdem noch die Bonifika⸗ tionen im Betrage von 1,800,000 Thlr. in Abzug gebracht, so daß ihm nur 8,334,040 Thlr. verbleiben; von der Braumalzsteuer und der Uebergangsabgabe von Bier (2,270,000 Thlr.) 15 pCt. mit 340,500 Thlr. (s— 2300 Thlr.) (nach Abzug der, 10,000 Thlr. betra en⸗ den Bonifikation verbleiben dem Bunde nur 1,919,500 Thlr.). Zur Braumalzsteuer wird außerdem noch ein Zuschlag von 26,000 Thlr. zur Tilgung der Provinzial⸗Kriegsschulden erhoben. Dieser Zuschlag ist nur vor der Linie nachgewiesen. Die Wechselstempelsteuer isi für Preußen auf 855,000 Thlr. veranschlagt, wovon die Staatz⸗ kasse gesetzlich 36 pCt. oder 307,800 Thlr. (+ 307,800 Thlr.) erhält,
und 547,200 Thlr. an den Bund abzuführen sind.
Die Einnahmen aus den Bundessteuern belaufen sich im Ganzen auf 4,541,660 Thlr.
V Für alleinige Steuern erhoben:
preußische Rechnung werden folgende
V 1 Die Mahlsteuer. Sie hat nach dem Durchschnitt 1866/68 1,504,357 Thlr. Einnahme ergeben. Mit Rücksicht auf die erfahrungs⸗ maäßig steigenden Mehrerträge dieser Steuer und auf den Hinzutritt Frankfurts (50,000 Thlr.) ist jedoch der Ertrag (nach Abzug des Aus⸗ I falls von Wittstock) inkl. 2380 Thlr. Beischlags zu den Justizkosten V 1“ Rheinprovinz mit 1,644,910 Thlr. (— 44,540 Thlr.) etatisirt e Schlachtsteuer hat im Durchschnitt 1866/68 jährlich U 2,065,266 Thlr. ergeben. Die etatsmäßige Solleinnahme ist dus den vorangegebenen Gründen auf 2,265,240 Thlr. (— 14,800 Thlr.) geßeell V Die Stempelsteuer hat im Durchschnitt 1866/68 in den alten Provinzen 5,585,328 Thlr. jährliche Einnahme ergeben, statt welcher für 1870 nach der erfahrungsmäßigen Steigerung der Einnahme aus V dieser Steuer 6,135,328 Thlr. anzunehmen sein würden. iervon kommen 652,300 Thlr. in Folge der durch das Gesetz vom 10. Januar 1868 angeordneten Abänderung der Stempelsteuer (2300 Thlr.) und des Ausscheidens der Wechsel⸗Stempelsteuer (650,000 Thlr.) in Ab⸗ gang, wogegen für die neuen Provinzen 1,294,692 Thlr. in Zugan kommen, so daß sich die etatsmäßige Solleinnahme für 1870 dn Der Elbzoll ergiebt nach dem Durchschnitt 1866 — 68 jährlich in den alten Provinzen rund 4480 Thlr. Hierzu tritt der Antheil Han⸗ novers an der für Hannover, Mecklenburg und Lauenburg zu er⸗ hebenden Elbzollhälfte mit 80,000 Thlr. und an der von Preußen, Oesterreich, Sachsen und Hamburg aus der zweiten Hälfte zu zahlen⸗ den Entschädigung mit 59,250 Thlr., zusammen 139,250 Thlr., wo⸗ durch sich die etatsmäßigen Einnahmen für 1870 auf 143,730 Thlr. (+ 10,670 Thlr.) erhöhen. 1 „ An Chausseegeldern sind im Durchschnitt der Jahre 186668 in den alten Provinzen 1,287,840 Thlr. jährlich eingekommen. Mit der Einnahme aus den neuen Provinzen (Hannover 178,280 Thlr., Hessen⸗ Nassau 3000 Thlr., Schleswig⸗Holstein 76,350 Thlr.) und mit 37,000 Thlr. aus der Verpachtung der Grasnutzungen ꝛc. stellt sich die Einnahme
preußischen Staatskasse Kosten verursacht, die
hlr.) zusammen 718,234 Thlr., so daß die Brutto⸗Einnahme, di dem Norddeutschen Bunde gebührend, nur vor d ini dea gne 19454,880 Sulch heeann gebührend, r der Linie vermerkt ist, Die Erhebungs⸗ angerechnet werden, 2,021,102 Thlr. Zollverwaltung Aufhebung der
und Verwaltungskosten, welche dem Zollverein
betragen im Durchschnitt 1865, 18el 1868 „wovon jedoch nach Aufhebung der gemeinschaftlichen in Frankfurt a. M., durch die Er parnisse in Bremen, der Grenzbezirke gegen Mecklenburg u. s. w. 354,062 Thlr.
“ 9„
25,000 Thlr. (†+† 0) veranschlagt.
(+ 10,000 Thkr.), die mit 84,440 Thlr. (+ 12,510
im Etat auf 1,582,470 Thlr. (— 24,130 Thlr.).
Die Brücken⸗, Fähr⸗ und Hafengelder, Strom⸗ und Kanalgefälle haben in den alten Provinzen im Durchschnitt 186668 jährlich 660,885 Thlr. eingebracht. Durch die eingetretenen Abgaben⸗ ermäßigungen vermindern sich diese Einnahmen um 157,000 Thlr, dagegen treten hinzu: 1145 Thlr. durch den Saarkanal, 20,000 Thlr. —— dfhch S Hafens, 62,500 Thlr. aus den neuen
en, so daß si ie Einnahme pro 1870 auf 587,500 Thlr.
— 41 60 hlr. vermindert “ ö n Niederlage⸗, Krahn⸗ und Waagegeld sind in den Jahren 1866—68 in den alten Provinzen durchschrttlich Uades Thlr. jährlich eingekommen. Durch die Umwandlung eines Theils der frühern fiskalischen Salzmagazine in öffentliche Niederlagen wird sich diese Einnahme pro 1870 um 4312 Thlr., und aus den neuen Provinzen um 15,000 Thlr. höher, zusammen auf 44,000 Thlr. (— 3800 Thlr.)
stellen. Die Einnahme aus der Kontrolgebühr für Salz ist auf Die Hypotheken⸗ und Gerichtsschreibereigebühren im Bezirk des Appellationsgerichts zu Cöln sind mit 950000 Thaler Strafgelder aus Steuer⸗ und Zollprozessen
Thlr.) angesetzt.
An verschiedenen Einnahmen hat di Verwaltung
1 1““ 888 1114A4“ rn noch 258, hlr. (+ 370 Thlr.), Beiträge de den Kosten der Erhebung der Mahl⸗ und Schlache⸗ steuerzuschläge, Miethen für Gebäude und Dienstwohnungen, Zinsen von den Kapitalien des Wittwen⸗Unterstützungsfonds und aus außer⸗ ordentlichen Einnahmen.
Die gesammten Einnahmen
er (— 702/190 Thlr.). Thalge, Ausgaben (Kp. 4) belaufen sich auf 6,474,055 Thlr. (+ 47,235
Fr entstanden, (diese Kosten erstattet der Norddeutsche Bund), theils durch die in Folge des Wegfalls der Denunziantenantheile noth⸗ wendig gewordene Erhöhung des Remunerationsfonds (jetzt 295,340
„ um 10,000 Thlr. Thlrn1 Ueberschuß der Verwaltung beträgt 11,730,985 Thlr.
(s— 749,425 Thlr.) Als einmalige außerordentliche Ausgabe werden für den Ankauf eines neuen Chausseegeld⸗Empfangsgebäudes in Quenstedt 1250 Thlr. (Kp. 4) erfordert, die durch den Verkauf des alten Gebäudes ge⸗ wonnen werden. — 2
29. Die Allgemeine Kassenverwaltung (Kap. 11, Tit. 1 bis 4) hat 177,418 Thlr. (+ 11,164 Thlr.) Einnahmen an Zinsen und Dipidenden von den aus dem Ertrage der Eisenbahnabgabe angekauf⸗ ten Aktien. Die Mehreinnahme pro 1870 stammt von neu angekauf⸗ ten Berlin⸗Hamburger Eisenbahnaktien her.
Ferner hat die Verwaltung 557,252 Thlr. (s— 67,912 Thlr.) ver⸗ schiedene Einnahmen aus Geld⸗ und Ordnungsstrafen 33,500 Thlr. — 1400 Thlr.), herrenlosen Erbschaften u. s. w. Hierunter befinden sis 300,000 Thlr. (— 90,120 Thlr.) Zinsen der Staatsaktipkapitalien, die sich auf 9,830,056 Thlr. belaufen, wovon 7,724,961 Thlr. in Obli⸗ ninse und Aktien, 2,105,095 Thlr. in Hypotheken bestehen. Die
direkten Steue Kommunen zu
insen ergeben 360,869 Thlr., wovon indessen mit Rücksicht auf die eräußerung von Effekten behufs Deckung des Rechnungsvorschusses von 1868, so wie der gegen den Etat von 1868 um 2,187,822 Thlr. erhöhten Matrikularbeiträge 60,869 Thlr. zurückzurechnen sind. Hierin liegt auch der Ausfall gegen 1869. 8 b Dieser Verwaltung sind ferner 1,400,000 Thlr. Ueberschuß des Staatsschatzes zugewiesen.
fernerhin den allgemeinen Staatsfonds zufließen.
An außerordentlichen Einnahmen hat die Verwaltung 119,633 Thlr., die zu Neubauten und dgl. bestimmt sind und in anderen Etats wie⸗ der als außerordentliche Ausgaben erscheinen.
Die Gesammteinnahme stellt sich auf 2,254,303 Thlr., 3,677,115 Thaler weniger als im J. 1869, weil in diesem Jahre 5,140,000 Thlr.
aus den Beständen dieses Fonds zur Deckung des Defizits auf den Daß die Gesammteinnahme nicht um eine
Etat gebracht waren. e Gest 1 nicht un größere Summe gegen 1869 zurückbleibt, liegt hauptsächlich in den Einnahmen aus dem Staatsschatz, welche der Etat für 1870 gegen
den für 1869 voraus hat. XVII. 30. Wegen der direkten Steuern verweisen wir auf
einen in der besonderen Beilage zu Nr. 279 d. Bl. demnächst zu veröf⸗ V Der Etat der hohenzollernschen Lande
fentlichenden Aufsatz. ““ 1 schließt mit 284,400 Fl. oder 162,514 Thlr. Einnahme (— 8,600 Fl.
Die Dotation desselben hat die gesetzliche Höhe von 30 Mill. Thalern nahezu erreicht, weshalb die Einnahmen
dieser Verwaltung betragen 18,205,040 V
Die Mehrausgaben sind meist durch die Vergrößerung der
oder 4914 Thlr.), 378,726 Fl. oder 216,415 Thlr. (— 7374 Fl. oder
V 4214 Thlr.), ordentlichen und 17,674 Fl. oder 10,099 Thlr. (— 14,226
Fl. oder 8129 Thlr.) einmaligen und außerordentlichen Ausgaben, er- fordert mithin einen Zuschuß von 112,000 Fl. oder 64,000 Thlr.,
13,000 Fl. oder 7429 Thlr. weniger als pro 1869. Unter den Ver⸗ änderungen gegen das Vorjahr ist hervorzuheben: Die direkten Steuern sind im Ganzen mit derselben Summe wie für 1869 (135,500 Fl.) zum Ansatz gekommen, die Erträge der einzelnen Steuern haben sich
aber sämmtlich geändert: die Grund⸗ und Gefällesteuer (83,563 Fl.)
ist mit 7676 Fl. geringerem, die Gewerbesteuer (14,950 Fl.) mit 5056 Fl. höherem Ertrag veranschlagt. as. d erleidet durch Aufhebung des Salzmonopols einen Einnahmeausfall von 8465 Fl., welchem 7296 Fl. Ausgabeersparnisse gegenüberstehen, so daß sich der Ausfall um 1169 Fl. verringert. Unter den ein⸗ maligen Ausgaben befinden sich wie im J. 1869 17,000 Fl. zum Neu⸗
bau von Chausseen.
E““
Kunst und Wissenschaft.
— Aus den Sitzungen der historischen Vereine im
Monat Oktober d. J. Verein für die Geschichte der Mark Bran⸗
denburg: Prediger Winter über ein in Wien aufbewahrtes Formel⸗
buch aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, das nicht nur Musterstücke
für amtliche Ausfertigungen, sondern auch Abschriften von Urkunden enthält, welche brandenburgische, magdeburgische, merseburgische und meißensche Verhältnisse betreffen; Dr. Hassel über den Verlauf einer Finanzoperation des Kurfürsten Johann Georg, welcher 1583 einen Vertrag mit der Stadt Lüneburg auf regelmäßige Salzlieferungen zu wohlfeilem Preise schloß, um den Salzhandel im eigenen Lande und die Durchfuhr nach Schlesien und Polen als Monopol auszunutzen. — Verein für die Geschichte Berlins: Prof. Dr. Foß über den Buch⸗ händler Friedrich Nikolai in Berlin; Rechtsanwalt Levin über die Geschichte der Berliner Thore; Hofbildhauer Gilli über das Gymna⸗ sium zum Grauen Kloster in Berlin. — Verein für die Geschichte Potsdams: Geh. Hofrath Schneider über den Röberberg beim Dorfe S unterhalb Werder; Direktor Frhr. von Ledebur über die delsgeschlechter Köckrit, Keith und Paaren; Gert er Fteesecamn Wage⸗
ner üͤber die Potsdamer Pfarrkirche. — Verein für Geschichte und Alter⸗ thum Schlesiens: Dr. Alw. Schultz über den Kampf, den die Bres⸗ lauer Maler⸗Innung im 16. und 17. Jahrhundert ihrer Privilegien wegen zu bestehen hatte. — Verein für Geschichte und Alterthums⸗
kunde der Herzogthümer Bremen und Verden und das Land Hadeln
Das Salzwerk zu Stetten
Gewerbe und Handel. 1“
— In Gemäßheit des im Art. 3. des Schiffahrtsvertrages zwi⸗ schen dem Norddeutschen Bunde und Italien vom 14. Oktober 1867 gemachten Vorbehalts ist am 2. Oktober d. J. das Verhältniß zwischen der italienischen Tonne und der deutschen Last behufs gleichmä⸗ ßiger Er ns der Schiffahrtsabgaben in den beiderseitigen Häfen zwischen den kontrahirenden Mächten festgestellt worden. Hiernach soll eine italienische Tonne = 0, 0 deutsche Last, eine deutsche Last
—= 1,5o italienische Tonnen gerechnet werden. Hinsichtlich der in den
rovinzen Hannover und Schleswig⸗Holstein, sowie in Mecklenburg⸗
chwerin, Bremen und Hamburg gebräuchlichen Kommerzlasten ist man dahin übereingekommen, daß eine italienische Tonne = 0,40 hannoverische, mecklenburgische, bremische und hamburgische Kommerz⸗ last, eine hannoverische, mecklenburgische, bremische und hamburgische Kommerzlast = 2,28 italienische Tonnen, eine italienische Tonne = 0,46 schleswig-holsteinische Kommerzlast, eine schleswig⸗holsteinische Kommerzlast = 1,98 italienische Tonnen gerechnet werden soll.
London, 19. November. Wie wir seiner Zeit meldeten, wurde auf einer Generalversammlung der Aktionäre der Lebensversicherungs⸗ Gesellschaft »European« ein Ausschuß mit Revision der Bücher beauf⸗ tragt. Derselbe hat nunmehr seinen Bericht erstattet, in welchem dar⸗ gethan ist, daß der Antrag auf Liquidation vollständig unberechtigt gewesen sei, daß aber nichtsdestoweniger in der Leitung der Geschäfte über großartige Mißverwaltung und Verschwendung (gross mis- management and extravagance) zu klagen sei. Der Ausschuß empfiehlt demnach, daß der Betriebsdirektor, der Aktuar und die Rechnungs⸗ beamten aufgefordert werden sollen, ihre Entlassung zu nehmen, daß das Gesammtdirektorium seine Resignation in die Hände des Komites lege und daß von dem uneingezahlten Kapital 10 Sh. pr. Aktie ein⸗ gefordert werden sollen. Der Bericht nebst den Vorschlägen wurde gut geheißen, und die Entlassung des ganzen Direktoriums mit der Ausnahme von drei Personen, so wie der genannten Beamten wurde genehmigt. 12 K6
Verkehrs⸗Anstalten.
— Die Märkisch⸗Posener Eisenbahn ist im Regierungs⸗ bezirk Posen bis auf die bereits in Angriff genommene Kiesschüttung und die Montirung der Brücke bei Bomst fertig gestellt und wird schon seit einigen Monaten mit Arbeitszügen befahren. Die Stations⸗ gebäude sind im Bau begriffen. Man erwartet die Eröffnung der Bahn Anfangs 1870. Die Posen⸗Thorner Bahn ist bis in die Nähe der Stadt Posen vorgerückt; hier haben sich jedoch der Weiter⸗ führung nach dem aufgestellten Plane landespolizeiliche Bedenken
entgegengestellt, welche die Ausarbeitung eines neuen veränderten Pro⸗
jekts nothwendig machen. 8
Telegraphische Witterungsberichte v. 23. November Bar. Abw Temp. Abw. Allgemeine
P. L. v. M. R. e-. Wind. Himmelsansicht
326,7 — 4,0 — SSW., lebhaft. bedeckt. varr 330,3 — 4,0 — SO., schwach. bedeckt. 328,4 — 5,6 — NNoO., schw. Regen. 1 24. November. Memel 335,9 —- 1, 1 0,8 +0,7 SO., schwach. Königsbrg. 336,1 — 0,7 0,1+¼ 0,3/SO., schwach. 9 Danzig. 336,2 — 1,0%— 0,2 — 1, 2SSO., schwach. heit., stark Reir. Cöslin 335,3 — 0,s — 1,07 1,1SO., schwach. zieml. heiter. Stettin 334,9 —-2,1 0,1 — 0,3 0., schwach. heiter. Putbus 332,8 — 2,4 — 0,8 — 1,7 S., schwach. wolkig. Berlin 333,2 — 2,n4 1,2 +0,5 0., mässig. bedeckt. ¹) Posen 333,0 — 1,1 0,0 +0,5 S., s. schwach. zieml. heiter. Ratibor 327,2 — 2,6 — 1,1 =— 2,6 S., mässig. halb heiter. Breslau 329,8 —2,3 0.2 +0,5 SO., schwach. bewölkt. Torgau 330,7 — 3,2 0,9 0, O., mässig. heiter, Reisf. Münster 330,7 —- 4,⸗ 1,0 -0,9 NO., schwach. zieml. heiter. Cöln . 331,4 — 3,5 2,0 — 0,4 SO., schwach. heiter, Nebel. “ 326,2 —5,6 1,4 — 0,s O., schwach. Z. heit., Neb. Flensburg. 334,2 — 0,0 — S., schwach. heiter. Wiesbaden 328,5 0,0 NW., schwach. bewölkt. 81 Kieler Haf. 335,5 — 0,1 ONO., schw. bezogen. Wilhelmsh. 333,9 0,6 ONO., schwach. völlig heiter. ²) Keitum 334,5 1,2 0., schwach. heiter. Bremen. 334,0 0,2 SSO., schwach. halb bewölkt. Weserleuchth. 333, 4 6,6 SO., mässig. heiter. Brüssel 332, 3 5,0 NO., schwach. sbewölkt, Nebel. Haparanda 335,2 0,3 SW., mässig. bedeckt. It Helsingfrs. 336,2 2,5 SO., mässig. bedeckt. Petersburg 338,2 1,0 SO., mässig. bedeckt, Nebel. Rige .. 337,9 2,4 SO., schwach. bedeckt. Moskau 336,1 1,1 S., schwach. bedeckt. Stockholm. 333,9 2,4 S., schwach. bedeckt, Regen. Skudesnäs. 334,2 4,0 88S0., frisch. bedeckt. 88 Gröningen. 334,3 0,6 ONO., schwach. bewölkt. Helder 333, 9 3,3 O0N0., s. schw. Hörnesand 333,5 0, 8 S0., schwach. bedeckt. ³) Christians. 333, 1 3,7 SSW., z. stark. bewölkt. Oxoece 334,4 1,8 NNW., mässig. trübe. Havre .... 329,4 3,2 080., schwach. Nebel. Cherbourg 333, s8 4,8 NO., stark. Regen. St. Mathieu 332, 4 4,8 — N., schwach. bedeckt.
¹) Gestern Mittag Regen. ²) Nachts Frost. ³) Schnee Regen.
St. Mg 8
Ort.
Havre.. Cherbourg St. Mathieu
heiter, Reif. heiter.
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