6 88 glassen, 5 'smäßi unter 27 ie das Geschäft en gros betreiben, von denen 11““ Schu it 47 Klassen, 54 ctatsmäßigen unter 27, die das Geschä gros d . A. Evangelisch: 10 Schulen mit 42 3 „ alljährli über 300,000 Kataloge, deren erstellung einen Lehrern, 2860 Schülern, davon 1330 Knaben, 1530 Mädchen. Außer alljährlich ü ge, H
. b 5 To L . naufwand von 14,000 Thlr. erfordern, nach auswärts gehen. demt eter ee an es hrts enie hfe Kitt Hclassen, 17 Thnem V Fesbenauf sind noch über 120 Gemüsegärtner vorhanden. Abgerechnet
und Lehrerinnen, 403 Schülerinnen b n si Gemuüsebag n dn Fea, des sen eedh
K : ehrer, 1135 Kinder, worunter der vorzüglich zum Gemüsebau enutzte. de 1 —
. s Mesemschel der⸗ “ die außerdem noch wähnten Treuenbrunnens, beansprucht die handelsgärtnerische Kultur 8 dene ecc besuchte höhere Privatschule halten. Eine andere ein Areal von 430 Morgen, wovon der Anzucht von Blumensaamen
.“ ramn lischen Geistlichen geleitete Privatschule zur Vorbereitung für 220 Morgen, der von Gemüsesaamen 210 Morgen gewidmet waren ber Geen sium und die Realschule hatte 30 Schüler. Die oben er⸗ Die fun Kultur exotischen Gewächse bestimmten Häuser, so wie die
a8 Gg dem Seminar verbundene Uebungsschule hatte 292 (evan⸗ zur 2 nzucht von Sämlingen erforderlichen Warm. und Kaltbeete, be⸗ b
Rmüfn8 85 linge; die Garnisonschule mit unentgeltlichem Unterricht sitzen eine Glasbedeckung von 250,000 Quadratfuß, also gegen zehn
Arlisceh SZrslnder besuchten 202 evangelische und 8 katholische Kinder, Morgen. In den gedachten Etablissements wurden 95 Gehülfen, 48
die “ der Altlutheraner 47 Kinder. Abgerechnet von 30 in der V Lehrlinge und 350 Arbeiter beschäftigt. Die zur Versendung der
2r vchmnnmdn Anstalt befindlichen Kindern, empfingen Unterricht in Saäͤmereien erforderlichen Leinen⸗ und Papierbeutel und sonstige Em⸗
FeS. ntlichen Schulen Evangelische 4359, Katholische 1348, Jüdische ballagen verursachten einen jährlichen Kostenaufwand von 10,780 Thlr.
291 I dentische 18. Summa 5754. Der Absatz betrug nach Oesterreich 58 pCt., nach älteren preußischen
8 b Organe der unter Oberaufsicht des Magistrats stehenden Provinzen 15 pCt., nach neueren und Deutschland überhaupt 9 pCt.,
Armenkommission dienen 14 Armeninspektoren, je einer für jeden nach Europa und außereuropäischen Ländern 18 pCt. Den handels⸗
Stadtbezirk. Die Zahl der fortlaufend unterstützten Personen betrug gärtnerischen Ruf Erfurts hat die Zucht der Lepkoye in 16 verschiede⸗
1865: 969, 1866: 943, 1867: 896. nen Formen und über 200 Farben begründet lseit 1810). Im Jahre
Aus ber Stadtkasse wurde zur Unterhaltung der Armenanstalten 1863 waren in den Gärtnereien Erfurts 150,000 Töpfe, jeder durch⸗
im Jahre 1867 die Summe von 16,543 Thlr. 20 Sgr. 6 Pf. gewährt, schnittlich zu 7 Pflanzen, also 1,550,000 zur Saamenzucht bestimmte
db von 11,831 Thlr. 10 Sgr. 10 Pf. für die Stadtarmenkasse, welche V Lepkoyenpflanzen, welche 25,000 Loth Saamen im Werthe von 45,933 ih rseits einen Ausgabe⸗Etat von 17,399 Thlr. 21 Sgr. 2 Pf. hatte. Thlr. erzielten. Fast ebenso bedeutend erscheint die Kultur der Som. düt⸗ Für die Krankenpflege der Armen in ihren Wohnungen sind merastern, die in 18 verschiedenen Formen und nahezu 200 Farben⸗ 4 Bezirks Armenärzte und ein Armen⸗Wundarzt angestellt, die 1867 varictäten gezogen wird. Auch der Handel 8 getrockneten, s. g. im Ganzen 959 Arme behandelten, von denen 752 genasen, 47 Feen. V Senhz men. “ “ ee Farben.
d ü überwi i Jahresschluß pracht täuschend nachahn bearbeitet, zu B ts, zen, 18 Seeis hres e teset ““ S auch Mosaikgemälden verwandt werden, finden einen Das in dem ehemaligen Universitätsgebäude befindliche Arbeits⸗ weiten, nicht blos auf Europa beschränkten Absatz. 1 haus beberbergt sowohl die unverschuldet Arbeitslosen, wie die Ar⸗ Welche Bedeutung die Gem üsegärtnerei für Erfurt abesitzt beitsscheuen. Im Jahre 1867 schwankte die Zahl der in der Anstalt und wie rationell dieselbe betrieben wird — die dazu benutzten Lände⸗
Detinirten zwischen 52 und 27; durchschnittlich betrug sie täglich 38 ½. reien bringen jährlich mehr als Eine Ernte — läßt der etwa 200 Mor⸗ —Dir Ausgabe belief sich auf 4427 Thlr. 2 Sgr. 1 Pf., darunter gen fassende Treuenbrunnen erkennen, auf dem unter Andern alljähr⸗ 1244 Thlr. 23 Sgr. 7 Pf. Besoldungen und 1701 Phlr. 16 Sgr. 8 Pf. lich 50,000 Schock Brunnenkreßbündel, 4000 Schock Blumenkohl, 12000 Kosten für die Verpflegung der Häuslinge. Der Zuschuß der Stadt⸗ Schock Sellerie und 5000 Schock Gurken gezogen werden. b kasse betrug 2357 Thlr. 29 Sgr. 6 Pf. Der Arbeitsverdienst der Auch der Ackerbau wird dadurch sehr lukrativ, daß er sich nicht Heluslim e betrug im Jahre 1867 die Summe von 1319 Thaler auf Kultur der gewöhnlichen Feldfrüchte beschränkt, sondern auch sog. 21 Sgagr 310 Pf — Handelsgewächse, wie Anis, Koriander, Eoenum graeccum, Senfsagt,
Vi⸗ einzelnen, nach der Konfession geschiedenen Wohlthätigkeits. Kümmel, Pfeffer⸗ und Krausemünze, Melisse, Baldrian⸗ und Angelika⸗ Anstalten verdienen ein näheres Eingehn. — wurzel mit gutem Erfolg anbaut. ö
Von den evangelischen — durch eine Gesammt⸗Administration Von Mineralien verdient nur as einsalz Erwä Iung. vereinten — Stiftungen ist anzuführen: 1) Das große Hospital, dessen Im Jahre 1855 begann man auf der Nordseite der Stadt nach Stein⸗ Gründungszeit wohl ein halbes Jahrtausend zurückreicht, da es bereits salz zu graben. Das mit einer Teufe von 1160 Fuß erreichte Salz⸗ 1385 an seinen jetzigen Platz verlegt worden ist; die Hospitaliten zer⸗ lager hat eine Mächtigkeit von 75 Fuß und liefert ein nur mit 4 pCt. fallen a) in Pfründner, d. h. solche, die Einkaufsgeld gezahlt haben, fremder Beimischungen versetztes Produkt. Die geringen Produktions⸗ b) Steinhäusler, die unentgeltlich aufgenommen und in dem so ge⸗ kosten ermöglichen es, den Centner Stücksalz für 15 Pfennige, gemah⸗ nannten Steinhause wohnen, und c) Extraparticipanten, welche, lenes Salz für 3—4 Sgr. zu liefern. 1“ 99 ohne in die Anstalt aufgenommen zu sein, nur eine Unterstützung Die Belegschaft des Werkes bestand durchschnittlich aus Per⸗ an Geld und Naturalien aus den Mitteln der Anstalt bekommen, sonen, von denen 67 in der Grube, 23 über Tage beschäftigt waren. Es betrug im Jahre 1867 die Zahl der Pfründner 50 5 8 116 n Pihens Vetrniebe erforderlichen 6Dampfmaschinen haben zusammen
häa Extraparticipanten 115. 2) Das kleine Hospital, im erdekraft.
8 dn sge Le escehn Faggtalt geres 89 den beiden Schneider⸗ Außer diesen waren in Erfurt Anfang 1868 noch 26 Dampf⸗ meistern Duderstedt und Leilingen gestiftet. Es beherbergte 1867 außer maschinen mit 148 ½ Pferdekraft in Thätigkeit, darunter 3 mit 60 12 von der städtischen Armenkasse unterstützten Personen 131 Hospi⸗ Pferdekraft in der Königlichen Gewehrfabrik. — taliten. 3) Das evangelische Krankenhaus, 1750 gegründet, dient mit⸗ 8 Die Maschinenbau⸗Anstalten und Eisengießereien, obwohl der tellofen Einheimischen und Fremden, auch kranken ggen engste Fabrikationszweig der Erfurter Industrie, hat einen raschen
t ben, ohne Rücksicht auf Konfession, als Zu⸗ ufschwung genommen. — edeutend
semschaften aconndrt hab⸗ an 9* eücbsicht aufe die Pflege der Kran⸗ 650 Arbeiter, darunter die der Thüringischen Eisenbahngesellschaft
ken besorgen, hatte 1867 eine Einnahme von 6925 Thlr. 6 Sgr. 10 Pf. allein 480. . seitens der vereinigten evangelischen milden Stiftungen, aus der Stadt⸗ „Eines guten Klanges und eines sehr wei en satzge ete 9 8 Armenkasse 604 Thlr. 29 Sgr. 9 Pf, die Gesammt⸗Ausgaben beliefen sich Erfurts Schuh⸗ und Stiefelfabrikation, die theils fa rik⸗, sich auf 11,710 Thlr. 7 Sgr. 3 Pf., darunter an Besoldungen theils handwerksmäßig betrieben wird und — die Familienglieder nicht 1178 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., für die Verpflegung der Kranken 5860 Thlr. mitgerechnet, obwohl dieselben vielfach dabei behülflich sind — an 1500
23 Sgr. 8 Pf., für Medikamente 483 Thlr. 27 Sgr. 9 Pf., zur An. Arbeiter beschäftigt. LE I“
schaffung und Unterhaltung der Inventarienstücke 1566 Thlr. 28 Sgr. Auch die sowohl fabrikmäßig wie von Klempnermeistern betrie
4 Pf. Verpflegt wurden: 1262 Kranke — 1204 Evangelische S. 8 Faäenhfnfabrion führt eine große Anzahl Beleuchtungsgegen⸗
bliken — 1 442 hiesige Einwohner, 209 hier arbeitende stände gus. e 1“
Gra ve hitsicen 187 Durchreifenbe. von denen Die Fabrikation von Graupen, einst ein wichtiger Theil der Er⸗
1040 als geheilt, 4 ungeheilt entlassen wurden, 94 starben und 124 in furter Industrie, hat sich der Konkurrenzg, besonders von Braun⸗ Behandlung blieben. 4) Das evangelische Waisenhaus, 1669 gegrün⸗ schweig, gegenüber nicht halten können. Es sind „gegenwärtig 33 Ge⸗ det: 50 Kinder finden darin Aufnahme. 5) Das Martinsstift zur treidemühlen mit 95 Gängen und 8 Oelmühlen in Betrieb gesetzt. Erziehung sittlich verwahrloster Kinder. Katholische Anstalten sind: Erwähnung verdient noch die Trommsdorff'sche Fabrik chemischer 1) Das katholische Waisenhaus, gegründet 1667, erweitert 1692: barm⸗ und pharmazeutischer Präparate (Dampfmaschine und 24 Arbeiter.) herzige Schwestern besorgen die Erziehung der gewöhnlich 50 Die Fabrikation von Rauch⸗ und Schnupftabak, schon früher Kinder betragenden Waisen. 2) Das katholische Krankenhaus, von Bedeutung, gewinnt an Ausdehnung. 8 mit 60 Ar gewährt nach Vollendung des Neubaues (1857), der durch Obwohl die Produktion der Bierbrauereien — mit 60 Ar⸗ freiwillige Beiträge, darunter 500 Thlr. von Friedrich Wilhelm IV. und ein zinsenfreies Darlehn des Kommerzien⸗Raths Lucius von 5000 Thlr., zu Stande gekommen ist, 40 — 50 Kranken unter Leitung barmherziger Schwestern gleichzeitig Aufnahme. 3) St. Sebastians⸗ Stift, aus den Mitteln der Lucius⸗Hebelschen Stiftung 1864 gegründet zur Aufnahme von Siechen, gegen mäßige Entschädigung auch solcher,
letzten Jahre stetig abgenommen, ist sie doch nicht gering. Sie betrug —
Jahre 1867: 60,866 ½ Tonnen.
bedeutend gehoben. Außer mehreren Möbelfabriken, von denen die 2
ie ni 6 ören. iensti öß je 30 Arbeiter beschäftigten, betrug die Anzahl der für eigene 1aset e prnth lcschecen e ndem agedere. . Maplenstisth zur ’““ ielchäftigten 126 d 109 Gesellen und 90 Lehr⸗
sbildung von katholischen, bereits aus der Schule entlassenen Mäd⸗ Pns 9 d0s vrakace Leben, gestiftet von August Lucius und Pfarrer Corn, unter Leitung von Franziskanerinnen.
Außer den angeführten Fetfolqe noch zahlreiche Vereine beider
n wohlthätige Zwecke. 3
Konfasng wir a be 82 amkeit Erfurts über, so verdient in erster Reihe der Gartenbau und die Handelsgärtnerei Erwähnung, welche beide einen Aufschwung genommen haben, daß Erfurt nicht für nur Deutschland, sondern für ganz Europa, ja man kann sagen für den Weltverkehr, als ein Haupthandelsplatz anzusehen ist. „Es existiren gegenwärtig in Erfurt 36 Kunst⸗ und Handelsgärtner, dar⸗
lingen. Die Fabrikation von eisernen Möbeln und ähnlichen Gegen⸗ ständen giebt üͤber 100 Arbeitern Beschäftigung.
ständige mit 13 Gehülfen. 8 Vuche wollene 8 baumwollene Zeuge, Garne, Bänder u. dgl. nahmen an 800 Arbeiter in Anspruch, für Verfertigung von Klei⸗ dungsstücken, sowohl für den Lokalbedarf wie für auswärts, sorgten 217 Schneidermeister mit 191 Gesellen, Gehülfen und Lehrlingen. Mit Wollstricken für auswärtige, meist Apoldaer Häuser, waren 1861 über 530 Frauen und Mädchen beschäftigt. I1 5
Anfangs ohne bestimmtes
Die drei bedeutendsten beschäftigen zusammenn
beitern — in Folge des massenhaften Imports fremder Viere die im Jahre 1865: 73,882 Tonnen, im Jahre 1866: 69,890 Tonnen, im Dagegen hat in neuerer Zeit die Anfertigung von Möbeln sich
Mit Anfertigung musikalischer Instrumente beschäftigen sich 9 Selbst⸗
1“
—
und Mühlenfabrikaten ist von bedeutendem Umfange.
Einen Gradmesser, wie sehr der Handel Erfurts sich in den letzten 10 Jahren gehoben, giebt der Güterverkehr am Erfurter Bahnhofe.
Derselbe betrug: 1858. Versandt Empfangen 1867. Versandt 399,077 Ctr. 899,62 7 1,210,469 Eine ähnliche Zunahme hatte
verkehr stattgefunden, sowie
Empfangen 1,694,404
Hauptkasse vermittelten Geld⸗ und Kreditgeschäft der Koͤniglichen Bank.
Die permanente Ausstellung des Vereins »Berliner Künstler.⸗
ie Zahl der permanenten Kunstausstellungen in Berlin ist mit dem Ende des vorigen Jahres durch eine neue vermehrt worden: durch die Ausstellung, welche der Verein der Berliner Künstler in seinem neu erworbenen Lokal im Geberschen Hause in der Kommandantenstraße eingerichtet hat. Mit der Begründung dieses Instituts durch die genannte Genossenschaft, hat letztere die bisherige Form ihrer Existenz wesentlich ver⸗ ändert. Der Verein »Berliner Künstler«, welcher gegenwärtig neben einem »Aelteren Künstlerverein⸗« in Berlin besteht, zählt die weitaus überwiegende Mehrzahl der ausübenden Maler, Bildhauer, Kupferstecher, Graveurs, Holzschneider ꝛc. Berlins theils als ordentliche, theils als Ehrenmitglieder zu den Seinigen und ist aus jener Genossenschaft hervorgegangen, die bis vor einigen Jahren unter dem Namen des „Jüngern Künstlervereins⸗ vorwiegend durch ihre, sehr beliebten heitern Sommer⸗Stiftungs⸗ und winterlichen Weihnachts⸗Maskenfeste einer großen Popularität genoß. Stiftung datirt von einem Fackelzug her, welchen die Schüler der Berliner Akademie der Künste und der hiesigen Meister⸗Ateliers dem von des Hoch⸗
gen Königs Majestät hierher berufenen Direktor Peter von Cornelius damals im Frühling 1841 brachten. Bei einem festlichen Zusammensein, welches im Mai des genannten Jahres dieser Begrüßungsfeierlichkeit folgte, wurde zuerst jene Verbin⸗ dung jugendlicher Kunst⸗ und Strebensgenossen geschlossen. Statut, ohne den Plan, ernstere Kunst⸗ oder praktische Zwecke durch gemeinsame Wirksamkeit besser erreichen zu wollen, war dieser Verein zunächst rein ge⸗
selliger Natur. Er machte an seine Mitglieder nicht einmal die Anforderung einer bestimmten Beitragszahlung und schien einer
inneren Verfassung und Regelung der gegenseitigen Beziehun⸗
gen, Pflichten und Rechte zwischen Gesammtheit und Einzelnen gar nicht zu bedürfen. Diese erste Lebensperiode hat bis über
die Mitte seines ersten Jahrzehends hinaus gedauert, mußte aber wie in allen ähnlichen Fällen allmählig einer festeren Organi⸗ sation der Verbindung weichen. Statt des ausschließlichen Zwecks gemeinsamer geselliger Vergnügungen hat der Verein dann den der gegenseitigen Förderung in den künstlerischen und materiellen Interessen zu seiner Hauptaufgabe erhoben. Ein gemein⸗ sam gemiethetes Versammlungslokal, in welchem nun allwöchent⸗ lich an bestimmten Abenden Vereinssitzungen und im Anfang jedes Monats Generalversammlungen der an Zahl fort und fort
vermehrten Mitglieder stattfinden sollten, setzte mit Nothwendigkeit
eine regelmäßige Beitragszahlung von Seiten der Letzteren voraus, und führte zu einer freiwilligen künstlerischen Thätigkeit für die Ausschmückung der für diese Sitzungen gemietheten Räume, zur Wahl eines Vorstandes, aus Präsidium, Schrift⸗ und Rech⸗ nungsführer gebildet, und somit zu einem bestimmten, von der Gesammtheit berathenen und angenommenen Verfassungsstatut.
Seitdem hat sich der »Jüngere Künstlerverein« den ihm Angehörigen ebenso, wie für die künstlerischen Zustände Berlins vielfach förderlich erwiesen. Durch seine Sterbekasse ist manche drängende augenblickliche Sorge der Hinterbliebenen der vom Tode betroffenen Mitglieder gemildert worden, der bekannte »Künstler⸗Unterstützungsverein⸗« ist aus ihm hervorgegangen, bei allen Gelegenheiten, wo es sich darum handelte, patriotische und Zwecke der Wohlthätigkeit fördern zu helfen, hat er sich immer bereit und thätig gezeigt, Talent und Arbeitskraft den⸗ selben zur Verfügung zu stellen.
Je mehr diese Verbindung an Bedeutung gewann durch die Meister, welche sich ihr anschlossen, und den Ernst der Auf⸗ gaben, welche sie sich stellte, desto lebhafter wurde in ihr der Wunsch rege,
““
1 Die 9 Buchdruckereien mit etwa 70 Personen, und 8 lithogra⸗ phische Anstalten mit ca. 20 Arbeitern finden einen bestimmten Theil V des Jahres vollauf Arbeit durch den Druck der hiesigen Kunstgärtner⸗
kafal ge. von denen viele in eleganter und werthvoller Ausstattung
erscheinen.
deg h nach dem Vorgehenden die Industrie Erfurts als nicht un⸗ bedeutend erscheint, so ist die Eigenschaft als Handelsplatz und natür⸗ licher Konzentrationspunkt des Verkehrs der thüringischen Staaten bei weitem überwiegend. Besonders der Handel mit sog. Landesprodukten
in dem Post⸗ und Telegraphen⸗ in dem, durch die hiesige Regierungs⸗
schaft ein entsprechenderes Lokal als
haus. Zur erläßlichen
in Hinsicht darauf während des Jahres 1866—67 das bis dahi
V — den anfangs gemietheten Saal für ihre Sitzungen, für ihre geschäftlichen, wie für ihre geselligen Zusammenkünfte zu gewinnen: ein Berliner Künstler⸗ Realisirung dieses Wunsches war es eine der un Vorbedingungen, Korporationsrechte zu gewinnen. Unter dem Vorsitz des Vereinspräsidenten Prof. Steffeck ist
gültig gewesene Statut einer gründlichen Revision unterzogen worden, aus welcher es in der neuen Gestalt hervorgegangen ist, die, mit der Ertheilung jener Rechte an den Verein, die Zustimmung
der Königlichen Regierung erhalten hat. Damals gelang es ihm,
ein besser als das zweiten Etage des »Englischen Hauses« miethen, in welchem bis zum Ende 1869 die V
zugeben, auch dieses gegen das
vorherige geeignetes Sitzungslokal in der für einige Jahre zu ersammlungen abgehalten worden sind immer aber ohne den Gedanken auf⸗ beabsichtigte »Künstlerhaus«
8 8 1 8
zu vertauschen, sobald die Verhältnisse es gestatten würden.
Der Erwerbung sich die letztern keineswegs günstig. Wohl aber bot sich im letzten Fruͤhling dem Verein die Gelegenheit, eine in vieler Hinsicht sehr empfehlenswerthe, bei Weitem gedehntere, zweckmäßigere Räumlichkeit miethsweise zu ge⸗ winnen, welche auch die Möglichkeit gab, eine oft in Er⸗ wägung gezogene Absicht, die Begründung einer Ver⸗ eins⸗Ausstellung, zu verwirklichen. In dem neuen Geberschen »Industriegebäude« im ersten Stockwerk fand sich für den Verein eine Reihe von Sälen, deren einer sehr wohl zum Ausstellungsraum mit Oberlicht, die anderen zu den sonst unentbehrlichen Räumlichkeiten verwendet werden zu können schienen. Nicht ohne daß zuvor manche Be⸗ denken im Schooße des Vereins zu besiegen gewesen wären, ist dieser Vorschlag schließlich im vorigen Sommer zur Annahme gelangt. Nachdem die nöthigsten Einrichtungen und die erste Ausschmückung der Säle vollendet war, konnte am Dienstag Abend den 11. Januar die erste Sitzung in den⸗ selben stattfinden, nachdem die Permanente Ausstellung des Vereins bereits früher dort eröffnet wurde. Durch das Unternehmen der letztern nimmt der Verein eine ausge⸗ dehnte geschäftliche Arbeit auf sich. Dagegen kommen ihm an⸗ dererseits die Vortheile bei dem „ nun durch ihn zu vermitteln⸗ den, Verkauf von ausgestellten Kunstwerken für die Deckung der bedeutend vermehrten Vereinskosten wieder jedem Vereinsmitgliede erwächst der Nutzen, seine Schöpfunge gleichsam in eigenem Hause, der Sorge der eigenen G
anvertraut, in die Oeffentlichkeit bringen zu können. Die übrigen Lokalitäten neben
rein geschäftlichen Vereinsangelegenheiten dazu berufenen Geschäftsmann verwaltet daran grenzenden Bibliothek⸗ und
durch tet werden, einem
welchen das »Kartenspiel« von O. das Schachspiel von W. Gentz bereits schließt sich daran, nach dem Hofe zu Restaurationssaal, der auch täglich allen außerordentlichen Mitgliedern offen steht. in ihrer ganzen obern Partie von den den Verein bildenden Künstler seit seiner ersten Begründung bedeckt. In einem Halbrunde darüber hat G. Spangenberg eine Gruppe von zwei Rücken Bachanten in dekorativem messer des, Etage breiten, enster von der Straße, drei gegenüber von dem in der Mitte jener Fensterwand ten Tische und Sessel des Vorstandes, gegenüber zeigt sich eine, um ein Paar Stufen erhöhte Estrade. Hier besteht der künstlerische Schmuck der dunkel getönten Wände in den lebens⸗ großen Bildnissen der größten deutschen und niederländischen Meister alter und neuer Zeit, welche in ganzer Gestalt von verschiedenen Vereinsmitgliedern dort dafür gemalt wurden: Erwinvon Steinbach, Dürer, Holbein, Peter Vischer; Rubens, Schlüter, Georg Schmidt, Chodowiecki, Sennefelder, Gottfried Schadow. Vor dem eigentlichen,
Stil gemalt. Den
Hof her.
durch Oberlicht erhellten, Ausstellungssaal liegt noch ein als Entrée benutzter Raum, in welchem gleichfalls plastische Werke, Gemälde und Zeichnungen Platz finden.
Diese permanente Ausstellung ist augenblicklich durch zahl⸗ reiche, meist berliner Künstler beschickt. Wir nennen von deren Werken zunächst das große Bild »Aus der Schlacht von Königgrätz«, welches Professor G. Bleibtr eu im Aller⸗ höchsten Auftrage für die Nationalgalerie ausgeführt hat. Es zeigt im Thale unterhalb Problus und Strehetitz den Kampf zwischen den österreichischen Reiterschaaren und dem preußischen
nach dem Vorgang der Düsseldorfer Künstler⸗ 1.
Garde⸗Ulanen-, 5. Husaren⸗ und 1. Garde
8 11“
zu gute, und enossen
und hinter dem Aus⸗ stellungssalon bestehen aus einem Bureauzimmer, in dem die einen einem Spielzimmer, mit einigen auf die verschiedenen Spiele bezüglichen Wand⸗ gemälden in den halbrunden Feldern nahe der Decke, von Wiszniewski und vollendet sind. Es gelegen, der große ordentlichen und Seine Wände werden Brustbildnissen der
eines derartigen Eigenthums freilich zeigten
aus⸗
an Rücken sitzenden, trinkenden Querdurch⸗ Sitzungssaales erhellen sechs hohe
tehen die aus Holz geschnitz.