1870 / 29 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

20,855 Ctr. aus Sachsen, 9173 Ctr. aus Preußen; Seidenwaaren

3462 Ctr. (1867: 2967 Ctr.), davon 2861 Ctr. aus Preußen, 200 Ctr. aus Sachsen, 161 Ctr. aus Thüringen; Halbseidenwaaren 668 Ctr.

(1867: 878 Ctr.), davon 308 Ctr. aus Preußen, 308 Ctr. aus Sachsen;

Wollenwaaren 164,105 Ctr. (1867: 151,423 Ctr.), davon 78,707 Ctr. aus Sachsen, 74,535 Ctr. aus Preußen, 8336 Ctr. aus Thüringen, 1374 Ctr. aus Bayern.

Der Eingang zu den Messen in Frankfurt a. O. betrug über⸗ haupt 241,323 Ctr. (gegen 257,243 Ctr. in 1867) und zwar: zur

Reminisceremesse 80,603 Ctr. (1867: 91,509 Ctr.), zur Margarethen⸗ .(1867: 92,213 Ctr.) und zur Martinimesse 74,008 Ctr. (1867: 73,521 Ctr.). Wichtigere Artikel des Meßverkehrs waren namentlich: Baumwollenwaaren 81,562 Ctr. (1867: 93,711 Ctr.),

avon 58,587 Ctr. aus Preußen, 20,947 Ctr. aus Sachsen, 836 Ctr. aus Thüringen, 518 Ctr. aus Bayern, 509 Ctr. aus Braunschweig; Schaffelle 7594 Ctr. (1867: 3256 Ctr), davon 7416 Ctr. aus Preußen; kurze Waaren 9160 Ctr. (1867: 12,390 Ctr.), davon 6318 Ctr. aus

Preußen und 2108 Ctr. aus Sachsen; Leder 6198 Ctr. (1867: 10,596

Ctr.), davon 5610 aus Preußen; Leinwand und Leinenwaaren 22,126 Ctr. (1867: 24,359 Ctr.), davon 16,284 Ctr. aus Preußen und 5825 Ctr. aus Sachsen; rohe Wolle 5939 Ctr. (1867: 8145 Ctr.), davon ⁊5909 Ctr. aus Preußen; wollene Waaren 53,217 Ctr. (1867: 44,508 Ctr.), davon 35,733 Ctr. aus Preußen, 15,696 Ctr. aus Sachsen, 959 Ctr. aus Thüringen; Tuche 33,548 Ctr. (1867: 30,245 Ctr.), davon 29,964 Ctr. aus Preußen und 3227 Ctr. aus Sachsen.

Der Meßverkehr mit vereinsländischen Waaren in Braun⸗ schweig umfaßte nur 51,068 Ctr. gegen 54,672 Ctr. in 1867. Hier⸗ bei kommen vornehmlich in Betracht: Baumwollenwaaren 9842 Ctr.

(1867: 10,938 Ctr.), davon 5864 Ctr. aus Preußen und 3440 Ctr. aus Sachsen; kurze Waaren 2690 Ctr. (1867: 2775 Ctr.), davon 1739 Ctr. aus Preußen und 669 Ctr. aus Sachsen; Leder 12,565 Ctr. (1867: 11,460 Ctr.), davon 9263 Ctr. aus Preußen und 2189 Ctr. aus Braunschweig; Leinwand 2086 Ctr. (1867: 2612 Ctr.), davon

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1083 Ctr. aus Preußen und 862 Ctr. aus Sachsen; Wollenwaaren 12,616 Ctr. (1867: 13,854 Ctr.), davon 7985 Ctr. aus Preußen und 3822 Ctr. aus Sachsen; rohe Felle 3597 Ctr. (1867: 3240 Ctr.), da⸗ von 3041 Ctr. aus Preußen. 8 . Die Zahl der Bevölkerung der Landeshauptstadt Linz be⸗ trägt nach der jüngsten Zählung über 31,000 Personen gegen 27,628 im Jahre 1857. Von den ungarischen Städten (über Pesth und Ofen wurde bereits berichtet) zählen Arad 31,796, Fünfkirchen 23,969, Großwardein 29,240, Komorn 12,688, Oedenburg 21,146, Preßburg 46,544, Raab 20,252, Szathmar 18,577 Einwohner.

London, 1. Februar. Heute liegt der neue Vierteljahrsbericht des Generalregistrars vor; derselbe zeigt, daß während der letzten drei Monate des vergangenen Jahres in Großbritannien und Irland 251,829 Geburten und 168,297 Sterbefälle angezeigt wurden, daß der natürliche Zuwachs der Bevölkerung sonach 83,532 betrug. Die an⸗ sässige Bevölkerung wird für Mitte 1869 auf 30,621,431 Personen ge⸗ schätzt, von denen 21,869,607 auf England und Wales, 3,205,481 auf Schottland und 5,546,343 auf Irland kommen. Die Geburten in England und Wales allein blieben mit 2000 hinter der Zahl des Pa⸗ rallelquartals in 1868 zurück und 11“ die Sterbefälle um 62,085, so daß die tägliche Zunahme der Bevoͤlkerung 675 betrüge, wenn Ein⸗ und Auswanderung sich die Waage halten. Im Ganzen wanderten während des Vierteljahrs 38,481 Personen von solchen englischen Häfen aus, wo Auswanderungs⸗Inspektoren angestellt sind, und hiervon waren 16,762 Engländer, 4123 Schotten, 10,305 Irländer und 7291 Ausländer. Nach Abzug dieser Zahl beträgt der tägliche Zuwachs der Bevölkerung 493.

Kunst und Wissenschaft.

Nach dem »Monatsbericht der Königlich preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin« lasen im Monat November 1869 die Herren: Ehrenberg, Ueber eine an die Akademie eingesandte Mit⸗

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theilung; Hagen, Ueber die Bewegung des Wassers in vertikal ab⸗ wärts gerichteten Röhren; Ehrenberg, Mittheilung aus einem Schreiben des Hrn. Dr. Haast; Mommsen, Ueber ein ungedrucktes Bruchstück aus dem 20. Buche des Livius; Dove, Uebersicht des dritten Theiles seiner Darstellung der Wärme⸗Erscheinungen durch fünftägige Mittel; Droysen, Beitrag zur Kritik der Memoiren des Baron von Poelnitz; Poggendorff, Ueber das, Holtz'sche Rotationsphänomen; Peters, Ueber neue Saurier und Batrachier; Hofmann, Zur Geschichte der geschwefel⸗ ten Harnstoffe; du Bois⸗Reymond, Ueber die aperiodische Bewegung gedämpfter Magnete. Nr. 1 des 2. Jahrgangs der von Asser, Rolin⸗Jaequemyns und Westlake herausgegebenen „Revue de droit international et de législation comparée“ (London, Brüssel und Paris, 1870) enthält folgende Abhandlungen: Prüfung des neuen italienischen Ge⸗ setzes und der französischen Gesetzgebung über das Notariat, von Pierantoni. Das ungarische Gesetz über die Nationalitäten, in seinen Beziehungen auf die Vergangenheit und auf die Gegenwart Ungarns, von Biedermann; nebg einem Anhange über die gesetzliche Stellung der Nationalsprachen in Galizien. Ueber das gesetzliche Recht in der Schweiz, seinen Schuldner setzen zu lassen, von Rivier. Studien der komperativen Gesetzgebung und des internationalen kechts über die Ehe, von Lawrence. Das Prinzip der Nationali⸗ täten und die italienische Literatur über das Völkerrecht, von v. Holtzendorff. Ueber die Qualität eines Staatsbürgers aus dem Gesichtspunkte der internalionalen Beziehungen, von Bluntschli. Chronik der komperativen Gesetzgebung, von Asser. Chronik des nternationalen Rechts, von Rolin⸗Jaequemyns. Ueber die Grün⸗ dung eines internationalen juridischen Bureaus in Mailand (Ufficio giuridico internazionale). Außerdem enthält dieses Heft noch Biblio⸗ graphie von Hornung und Rivier, und mehrere Rezensionen *

Stammtafeln der Grafen und Freiherren von Saurma⸗Jeltsch und der Grafen und Freiherren von Sauerma. Zu der Zahl derjenigen Geschlechter, welche den Sinn für ihre eigene Geschichte durch die Veröffentlichung der Ergebnisse ihrer Studien darüber bethätigen, hat sich neuerdings auch die in Schlesien ansässige Familie der Saurma gesellt. Dieselbe be⸗ ging am 1. Mai vorigen Jahres die dreihundertjährige Feier der Fideikommiß⸗Stiftung Jeltsch. Der geistliche Rath und Pfarrer Weltzel hat dazu eine gedrängte Familliengeschichte ver⸗ faßt, die eine Fülle historischen Materials enthält. Fußend auf den Resultaten jenes Forschers, hat ein Mitglied der Familie, der Pre⸗ mier⸗Lieutenant im Garde⸗Kürassier⸗Regiment, Freiherr Hugo von Saurma⸗Jeltsch, es unternommen, in zwei sauber ausgestatteten Stammtafeln ein übersichtliches und belehrendes Bild der Entwicke⸗ lung seines Hauses zu geben. Dieselben sind kürzlich erschienen, bei Loeillot gedruͤckt und mit kunstvollen Vignetten in Farbendruck, nach Zeichnungen von L. Clerieus, geziert.

Die Saurma's, früher Sauermann genannt, sind ein altes bran denburg⸗beyreuthisches Geschlecht, im Gebirge angesessen, aus dem sich im 15. Jahrhundert ein Zweig in der freien Reichsstadt Nürn⸗ berg niederließ, daselbst das Patriziat erwarb, aber gegen Ende des 17. Jahrhunderts ausstarb. Gleichzeitig mit diesem hatten sich andere Familienglieder nach Breslau gewandt und sind dort die Stifter der beiden noch blühenden Linien geworden, der Saurma zu Jeltsch und der Sauerma zu Schlanz, jetzt Ruppersdorf. Anfangs Kaufherren, Schöppen, Rathmänner und Rathsälteste der Stadt Breslau, erwarben sie bald reichen Grundbesitz, zogen sich später ganz auf das Land zurück und traten in den Stand des schloßgesessenen Adels über. Die ältere, katholisch gebliebene Linie zu Jeltsch wurde 1600 in den Reichsfreiherren⸗ und zu Ende des vorigen Jahrhunderts in den Grafenstand erhoben, 1840 erhielten auch die andern Linien die an den Besitz der Majoratsgüter gebundene Grafenwürde.

Braunschweig, 2. Februar. Das »Br. Tageblatt« schreibt: Professor Howaldt ist fortwährend sowohl mit der Reiterstatue des Statue Friedrich Wilhelm, als mit dem Gusse des Standbilder Heinrich des Löwen beschäftigt. Von der ersteren ist der Kopf des Herzogs und ein großer Tbeil des Pferdes im Groben fertig und ist der Künstler gegenwärtig mit dem Zusammensetzen der einzelnen Theile des Pferdes beschäftigt. Von der Statue Heinrich des Löwen sind ebenfalls bereits einzelne Theile gegossen. Der Künstler hofft mit der letzteren bis zum Schlusse dieses Jahres, mit der ersteren bis zu Ende des künftigen Jahres fertig zu werden.

In St. Petersburg soll eine besondere Kommission binnen Kurzem bei der Akademie der Wissenschaften eingesetzt werden, welche, aus den Akademikern Struve, Sawitsch und Wild, aus den Ober⸗ Astronomen der Pulkowa'schen Sternwarte Döllen und Wagner, dem Vize⸗Admiral S. J. Seleny und dem Generalmajor Forsch bestehend, den Auftrag erhalten soll, den Durchgang der Venus durch die Sonne am 26. Nopember 1874 (a. St.) zu beobachten. Diese Kommission wird deshalb so frühzeitig gebildet, weil noch die Pro⸗ gramme für die Beobachtung zu entwerfen, die Instrumente zu beschaffen und andere Vorbereitungen zu treffen sind.

Stettin, 2. Februar. (Osts. Ztg.) Gestern Abend von etwa 6 ¾ bis 8 Uhr an wurde hier am nordwestlichen Himmel ein Nord⸗ licht von relativ geringer Breitenausdehnung beobachtet, dessen Strahlen aber etwa 60° hoch über den Horizont aufschossen.

Groß⸗Gerau, 30. Januar. Nachdem im Laufe dieser Woche, und zwar am 26. Vormittags 6 Uhr 58 Minuten, am 28. Vormit⸗ tags 7 Uhr 2 Minuten, am 29. Vormittags 7 Uhr 20 Minuten und heute Vormittags 7 Uhr 50 Minuten leichtere Erderschütterungen verspürt wurden, fand soeben Vormittags 11 Uhr 15 Minuten wie⸗ der ein kräftiger, in kurzem Zeitintervall sich wiederholender, verti⸗ kaler Erdstoß statt, der seiner Intensität und Qualität nach mit den

Stößen dritter Kategorie von Anfang November vor. Js. zu ver⸗

gleichen war. Gewerbe und Handel. ““

In Konigsberg liefen im J. 1869 1000 beladene Seeschiffe von 81,920 Last ein, darunter 252 Dampfer von 48,909 Last; außer⸗ dem 101 Ballastschiffe von 10,655 Last, unter denen 29 Dampfer von 7653 Last. Von den einlaufenden Schiffen waren 425 von 24,281 Last (26 pCt.) norddeutsche, 230 von 9115 L. (10 pCt.) norwegische, 148 von 25,029 L. (27 pCt.) großbritannische, 149 von 21,366 L. (22 pCt.) dänische, 94 von 8912 L. (10 pCt.) schwedische, 8 von 595 L. russische, 8 von 442 L. französische, 1 von 484 L. portugiesisch.

Von den in Königsberg im Jahre 1869 eingegangenen Waa⸗ ren hatten die größten Quantitäten: Eisenbahnschienen 195,003 Ctr. (gegen 1868 + 179,984 Ctr.), davon 185,810 Ctr. aus den westlichen Provinzen, 9193 Ctr. aus Großbritannien; Eisen⸗ und Stahlwaaren 225,552 Ctr. (+ 104,404 Ctr.), davon 104,402 aus Großbritannien, 96,346 aus den westlichen Provinzen; Heringe 136,386 Tonnen (+ 4588 T.); Kohlen und Koks 382,512 Ctr. (— 8226 Ctr.), davon 350,142 Ctr. mit Begleitschein von Pillau; Salz 214,845 Centner (+△ 60,869 Ctr.), davon 108,194 Ctr. mit Begleitschein von anderen Aemtern, 40,691 von Pillau, 65,860 Ctr. aus Großbritannien; Thee 199,365 Ctr. (+ 19,512 Ctr.), davon 156,653 Ctr. aus Großbritannien; Thonerde 232,770 Ctr. (— 12,045 Ctr.), davon 148,256 Ctr. aus den westlichen Provinzen. Von den 83 Waarenrubriken der Ein⸗ fuhr weisen 42 eine Zunahme, 41 eine Abnahme der Einfuhr gegen 1868 auf. Die Zahl der ausgehenden Schiffe belief sich in 1869 auf 894 beladene von 80,559 Last (gegen 1868 + 199 Schiffe und 27,548 Last oder nahe an 50 pCt.), darunter 272 Dampfschiffe von 28,888 Last (+ 146 Sch., 25.473 L.); ferner auf 85 Ballastschiffen von 5816

Last (— 38 Sch., 3227 L.).

Die wichtigsten Ausfuhrartikel waren: Abfälle und Knochen

11“ 1“

102,747 Ctr. (gegen 1868 + 30,002 Ctr.); Eisen⸗ und Stahlwaaren 157,959 Ctr. (+ 100,293 Ctr.), davon 118,184 Ctr. zu Lande nach Rußland, 38,629 Ctr. nach norddeutschen Häfen; Weizen 345,813 Schfl. (— 2923 Schfl.); Roggen 877,584 Schfl. (+ 562,688 Schfl. oder 180 pCt.); Gerste 357,175 Schfl. (+ 102,615 Schfl.); Hafer 853,688 Schfl. (+ 589,665 Schfl. oder 230 pCt.); Erbsen, Bohnen, Wicken 559,239 Schfl. (+ 124,170 Schfl.); 735,746 Ctr. Oelsämereien (— 72,901 Ctr.); Lumpen 111,588 Ctr. (+ 18,323 Ctr.); 947 Eisenbahnwagen (zu Lande nach Rußland); Thee 196,047 Ctr. (+ 4207 Ctr.), davon 195,629 Ctr. zu Lande nach Rußland; Salz 102,501 Ctr. (+ 7549 Ctr.), davon 66,696 Ctr. nach anderen Aemtern, 43,354 Ctr. nach Rußland. Von den 71 Wagrenrubriken der Ausfuhrliste zeigen 40 eine Zunahme, 31 eine Abnahme der Ausfuhr gegen 1868. 8 8

Verkehrs⸗Anstalten.

Im Regierungsbezirk Cöln waren am Schlusse des ver⸗ gangenen Jahres 35 Meilen Staats⸗ und 96 Meilen Bezirks⸗ straßen vorhanden; von den letzteren waren 40 ½ Meile west⸗ und 55 ½ Meile ostrheinische. Am Schlusse des Jahres 1859 betrug die Länge der westrheinischen Bezirksstraßen 35 ⅛, die der ostrheinischen 34 ½ Meile, während die Meilenzahl der Staatsstraßen in dieser zehnjährigen Periode dieselbe geblieben ist. Der, der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗ gesellschaft im Anschlusse an ihre schon 1868 fertiggestellte Bahnstrecke von Mülheim a. R. nach Berg⸗Gladbach konzessionirte Bau der Bahn⸗ strecke von Berg⸗Gladbach nach Bensberg ist an verschiedenen Stellen in Angriff genommen worden.

Bei Cöln und Bingen sind im vergangenen Jahre Seitens der »Société centrale de tonnage« praktische Versuche veranstaltet wor⸗ den, um zu ermitteln, in wieweit die hydrographischen Verhältnisse des Rheins es gestatten, auch auf diesem Strome das anderweitig, namentlich auf der Maas zwischen Namur und Lüttich mit Erfolg eingeführte neuere Schleppschiffahrts⸗System in Anwendung zu bringen, nach welchem die Bewegung eines Schiffzuges mittelst Fortwindung des Schleppbootes an einem in den Strom versenkten Metallkabel (Drahtseile), mithin unter Benutzung eines besseren Stütz⸗ punktes gegen die Strömung geschieht, als nach dem bisherigen Sy⸗ steme das ausweichende Wasser den Radschaufeln der Remorqueurs bietet. Zugleich lag es in der Absicht, festzustellen, welche von den verschiedenen, bis jetzt bekannten Konstruktionen des Rollensystems auf den Drahtseil⸗Schleppbooten sich für die Verhältnisse, welche in Bezug auf den Rhein in Betracht kommen würden, am meisten eig— nen werde. Der bei Cöln angestellte Versuch wurde von den an⸗ wesenden Sachverständigen übereinstimmend als in jeder Beziehung gelungen bezeichnet; dagegen ist der Versuch im Bingerloch durch den Bruch eines Transmissionsrades auf dem Schleppboote unterbrochen worden, dessen Ursache jedoch eine zufällige war und weder mit dem Systeme, noch mit der Konstruktiow im Zusammenhange stand. Die Versuche sollen im Frühjahr d. J. fortgesetzt werden.

München, 30. Januar. (A. A. Z.) Morgen werden hier die Direktoren der italienischen, belgischen und deutschen Eisenbahnen zusammentreten, um über die durch die veränderten Zeitverhältnisse, die Bedürfnisse des Handels und des Verkehrs gebotene Herabsetzung der Tarife und mannichfache andere Erleichterungen zu berathen. Nächsten Montag über acht Tage findet hier eine Konferenz der baye⸗ rischen, württembergischen und badischen Postverwaltungen statt. Zweck derselben ist der Abschluß eines Postvertrags mit dem Kirchen⸗ staat, welcher den Verkehr wesentlich erleichtern soll. Der Postvertrag soll bereits mit dem 1. Juli ins Leben treten.

Stockholm, 29. Januar. Heute Mittag wurde die Verbin⸗ dungsbahn durch Stockholm zum ersten Male in ihrer ganzen Länge von einer Lokomotive befahren.

Königliche Schauspiele.

reitag, 4. Februar. Im Opernhause. (28. Vorst.) Die Jüdin. Große Oper in 5 Akten, nach dem Französischen des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Halévy. Ballet von Hoguet. Recha: Fr. v. Voggenhuber. Prinzessin Eudora: Frl. Grossi. Kardinal von Brogni: Hr. Fricke. Eleazar: Hr. Wachtel. Anfang halb 7 Uhr. M.⸗Pr. b

Im Schauspielhause. (34. Abonn.⸗Vorstellung.) Der reiche Mann, oder: Die Wasserkur. Original⸗Lustspiel in 4 Auf⸗ zügen von Dr. Carl Töpfer. Anfang 7 Uhr. M.⸗Pr.

Sonnabend, 5. Februar. Im Opernhause. Keine Vor⸗ stellung. (Sechste Sinfonie⸗Soirée.)

Im Schauspielhause. (35. Abonn. Vorstell.) Das Glas Wasser, oder: Ursachen und Wirkungen. Lustspiel in 5 Ab⸗ theilungen von Seribe. M.⸗Pr. Gast: Fr. Bethge⸗Truhn, vom Großherzoglichen Hoftheater zu Schwerin: Herzogin von Marlborough. Anfang 7 Uhr. M.⸗Pr.

Im Saaltheater des Königlichen Schauspielhauses. Einund⸗ zwanzigste Vorstellung der französischen Schauspieler⸗Gesellschaft:

Le voyage de Mr. Perrichon.

Telegraphische Witterungsberichte v. 2. Febri

St. Bar. Abw Temp. Abw M.., Ort. P.TL. „.M. H. M.

8 Constantin. 343,56 3,9 NO., schwach.

3. Februar.

Memel 343,7 + 6,s 11,0 = 7,2 /SO., schwach. Königsbrg. 343,6 46,5 10,8 —6,6 SO., s. schw. Danzig .343,4 6,2 15,0-127 SSO., mässig. Cöslin 341, 2 + 5, 1 11,0 —8,7 SO., mässig. Stettin 341, 1 + 3,s 7,6 5,9 0S0., mässig. Putbus 338, 1 + 3, 4 4,8 —3,0 SO., mässig. Berlin 338,4 + 2,4 7,0 5,9 O., mässig. Posen 339,2 + 3,s 13,0 - 9,9 SO., mässig. Ratibor. 332,5 + 2,2 16,3 -124 SO., mässig. Breslau 16 335,2 †+ 2,7 12,0—9,6 O., mässig. heiter.

Torgau 336,0⸗+ 1,9 3,9⸗— 2,9 SO., lebh. wolkig. .335,2 +0,3 1,s8 +1, 6 SW., schwach. zieml. heiter. Cöln 337,9 +2, 1,4 +0, 1 SO., schwach. zZieml. heiter. Trier. 330,5 - 1,7 1,1†¼ 0,2 NO., schwach. trübe. ¹) Flensburg. 338,5 0,8 S0., schwach. heiter. Wiesbaden 334, 2 1,4 SW., schwach. bewölkt. ²) Kieler Haf. 339,5 3 6 SSO., mässig. leicht bewölkt. Wilhelmsh. 337,5 0,2 SO., mässig. völlig heiter. Keitum 337, 7 0,2 80., krisch. zieml. heiter. Bremen.. 0,2 08S0., schw. klar. Weserleuchth. 337,2 0,2 S0., mässig. heiter. Paäris.. 39658 4,2 S., schwach. ffast bedeckt. Brüssel. . 335,5 1 SO., schwach. sehr bewölkt. 341,3 V S., mässig. bedeckt. Helsingfrs. 343,6 SO., mässig. bed., Schnee. Petersburg 345,4 V O., schwach. bewölkt. Riga V NO., schwach. bedeckt, Schn. Moskau N., schwach. bedeckt. Stockholm. 342,1 V SSW., schwach. fast heiter. Skudesnäs. 336, 4 S0., lebhaft. bedeckt. 888 still. HJelder 336,4 SSO., s. schw. Hörnesand 340, 1 SW., schwach. bedeckt. Christians. .334,5 SSO., lebhaft. bewölkt Oxoe 338,3 0S0., lebhaft. trübe.

Havre 332, 0 S., stark. Regen. Cherbourg 334,7 SSW., C111““ St. Mathieu 333, 5 SO., schwach. bedeckt. Helsingör. SSO., mässig. Frederikshav.. SS0O., lebhaft.

) Neblig, Reif. ²) Gest. feiner Regen. ³) Strom S. Gestern Nachm. 3 Uhr SSO., mässig. Strom S. *⁴) Gestern Nachm. 3 Uhr SSO., lebhaft.

7 Allgemeine Himmelsansicht heiter.

Wind.

bedeckt. heiter. heiter. heiter. bedeckt. bezogen. heiter. heiter. heiter.

Münster

g 8

Produkten- und Waaren-Börse. Berlim, 3. Februar. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polzei-Präs.

Von Bis Mittel] Von] Bis Mitt. thr [sg. pf. sthr sg. pf. Ithr eg. pf. b sg, pf. Isg. pf. Isg. pf. Weizen Schfl.] 2/— 2 20,— 2/10— Bohnen Merze] 8,— 110 11 Roggen 1,18 9 125 8 1 22 2 Kartoffeln 1 gr. Gerste 1 10 1 26 3 1/18 3 Rindfl. Pfd. 6 nevcer sem W. 24 1 5 - 29 9 Schweine-

zu L. 28 1 Heu Centner

1 fleisch 6 1 Hammelfl. 4— 5

Stroh Schck.

Erbsen Metze —- 6 2 Butter Pfd.

1 7 Kalbfleisch 3 6 5 5 J 5 Linsen 8 3 Eier Mandel

12 6 6]*7 1 Berlin, 3. Februar. Weizen loco 50— 64 Thlr. 56 55 ¾ Thlr. bez., Mai -Juni 57 56 ¾ Thlr. bez., Thlr. bez. 4

Roggen loco 39 41 ¼ Thlr. pr. 2000 Pfd. bez., exquisiter 43 ½ 44 Thlr. bez., pr. Februar 40 ½ ¼ Thlr. bez., Februar-März 40 ½ ¼ Thlr. bez., April-Mai 41 ¼ 40 ½ Thlr. bez., Mai- Juni 41 ½ ½ Thlr. bez., Juni-Juli 43 42 ¾ Thlr. bez., Juli-August 44 Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine à 31 45 Thlr. per 1750 Pfd.

Hafer loco 21 26 ½ Thlr. pr. 1200 Pfd., poln. 22 ½˖ Thlr., omm. 24 ½ 25 Thlr. ab Bahn bez., pr. April-Mai 24 Thlr. bez., lai-Juni 24 5 ¼ Thlr. bez., Juni-Juli 25 ½ Thlr. bez.

Erbsen, Kochwaare 50 56 Thlr., Futterwaare 41 45 Thlr.

Rüböl loco 12 % Thlr. bez., pr. Februar 12 ¾ Thlr. bez., Februar- März 12 ¾¼ Thlr. Br., April- Mai 12 ½3 ¼ Thlr. bez., Mai-Juni 12 ½ Thlr. bez., Juni-Juli 12 ¼¾ Thlr. bez., Sept.-Okt. 12 ¾ Tulr. bez.

Petroleum loco 85⁄2 Thlr., pr. Februar 8-⁄Qχ õnZhlr. bez., Februar- März 7 ½ Thlr. bez., April- Mai 7 12 Thlr. G., September-Oktober 7 ¾ Thlr. bez.

Leinoõl loco 11 4 Thlr.

SsSgpiritus loco ohne Fass 14 ½ —- ½ Thlr. bez., pr. Februar u. Fe- bruar-März 14 ¼ Thlr. bez., April-Mai 14 ½ ½ Thlr. bez, Mai Juni 14 ½. ¾ Thlr. bez., Juni -Juli 15 ⁄12 ¾ Thlr. bez., Juli-August 15 ½ Thfr. bez., August-September 15 ½2 Thlr. bez.

Weizen loco mehrfach offerirt. Termine preishaltend. Im Roggen- erminverkehr war es heute nicht so belebt, als in den letz- ten Tagen. Die Haltung Anfangs fest, verflaute im Verlauf wieder, so dass schliesslich die Notirungen gegen gestern ca. ¾ Thaler per

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(Nichtamtlicher Getreidebericht.)

pr. 2100 Pfd. nach April-Mai 1

mi - Juli 58

8 *