v114“ 1A1“ 11““ Verstoßes schuldig, wenn er einen Gerichtssekretär, welcher dem An⸗ geklagten den Anklagebeschluß ꝛc. bekannt gemacht und ihn über seine Vertheidigungsanträge vernommen hat, aus der Zahl der Geschwo⸗ renen ausscheidet, 2) im Falle einer Brandstiftung ist die Todesstrafe verwirkt, sobald der Brand die nächste und unmittelbare Ursache des Todes eines Menschen gewesen ist, sollte dieser auch nur beim Retten voon Gegenständen verletzt worden sein, 3) in dem (unter Nr. 2) ge⸗ dachten Falle genügt es, wenn die Fragestellung besagt, daß durch den Brand ein Mensch das Leben verloren habe; endlich ein Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenz⸗ KRKonflikte vom 13. November 1869: Der Beitritt oder Nichtbeitritt zlur Union ist auf die Parochialverhältnisse ohne Einfluß, und es kann daher auch die Zahlung von Lasten und Abgaben zu der betreffenden Kirche, insbesondere die Entrichtung von Beiträgen zu den Baukosten, Plos aus diesem Grunde nicht verweigert werden.
KHMRMRMRaaunst und Wissenschaft. ale. — Berlin. In der am 11. Dezember v. J. stattgehabten Sitzung der hiesigen anthropologischen Gesellschaft hielt der Prof. Dr. Virchow einen Vortrag über Pfahlbauten im nördlichen Deutschland. Von Ueberresten des Menschen und seiner Arbeit ist in früheren Schichten der Erde bisher in Norddeutschland nichts be⸗ kannt geworden; von Menschen der Rennthierperiode nur zweifel⸗ haftes. Dagegen hat man auf dem Gebiete der Pfahlbauten eine Rieihe von Entdeckungen gemacht. Die ersten Funde der Art wurden in einem Torfmoore bei Wismar ausgegraben. Eine andere An⸗ siedelung findet sich bei dem Dorfe Lübtow an der Plöne (Pommern); ferner ein Pfahlbau im Werbelinsee, nicht weit von Angermünde und Zoachimsthal, beim Dorfe Altenhof, und ein anderer bei Arnswalde Aeumart) im See von Hitzdorf. Bei Neustettin ist durch eine Senkung des Streitzig⸗Sees eine sehr umfangreiche Pfahlstellung zu Tage gekommen, aber ohne Geräthe. Dagegen sind bei Daber in “ in dem Persanzig⸗See bei Neustettin, im Klopp⸗See bei Woldenberg (Neumark), beim Dorfe Schwachenwalde, und in einem See bei Soldin Pfahlbauten gefunden worden, welche die Kon⸗ struktion der Gebäude zeigten und viele Gegenstände aller Art lieferten. Mit Ausnahme der Ansiedelungen im Soldiner⸗ und Plöne⸗See, welche bis in die Stein⸗ und Broncezeit zurückzureichen scheinen, ge⸗ hören alle Ansiedelungen in die Eisenzeit. Da in keiner Urkunde oder Chronik von solchen Pfahlbauten in unseren Gegenden die Rede ist, so liegt die Zeit derselben vor der Geschichte unserer Gegenden. Es folgt dies besonders auch daraus, daß die Pfahlbauten vielfach Knochen⸗ reste des Elenns enthalten, welches von keinem einheimischen Chronisten als zur Landesfauna gehörend erwähnt wird. Der Pfahlbau bei Daber im Persanzig⸗See und im Plöne⸗See hat gezeigt, daß die Haäuser außer auf einem Pfahlrest, noch jedes auf einem Viereck von bpovrizontalen Balken fundamentirt wurden. Diese Art des Baues ist bisher für die Pfahlbauten unserer Gegenden eigenthümlich. Am Pfahlbau bei Daber, am Soldiner See u. s. w. stehen die Wasser⸗ bauten mit Landbauten, sogenannten Burgwällen, in Verbindung, wodurch nachgewiesen wird, daß ein Theil unserer Burgwälle mit den Pfahlbauten gleichaltrig ist. Dies zeigt sich auch darin, daß die Orna⸗ mentik der Urnen und Töpfe dieselbe ist; in unseren Gegenden besteht diese Ornamentik in horizontalen Linien, die entweder gerade oder wellig um den Topf laufen. Senkrechte oder schiefe Linien fehlen. Diese Ornamentik ist für die märkischen und pommerschen Urnen charakteristisch. Von vegetabilischer Nahrung hat man Haselnüsse, verkohltes Getreide, einen verbrannten Apfel, Kirsch⸗ und Pflaumen⸗ kerne gefunden. Von Thieren finden sich besonders die behufs der t Gewinnung des Markes aufgeschlagenen Knochen von Hausthieren, besonders des Schweines. Außerdem finden sich aber auch Hund, 8 iege Rind, Schaf, Pferd; und von wilden: Hirsch, Reh, Elenn, er. — Von den bei Rudolph Weigel in Leipzig erscheinenden » Archivp für zeichnende Künste,« mit besonderer Beziehung auf Kupfer⸗ stecher⸗ und Holzschneidekunst und ihre Geschichte, herausgegeben im Verein mit Künstlern und Kunstfreunden von Dr. R. Naumann, unter Mitwirkung von Dr. A. Andersen, liegen uns gegenwärtig die Hefte 2—4 des fünfzehnten Jahrganges 1869 vor. Dieselben haben folgenden Inhalt: Marco Dente da Ravenmma, der Meister der Nach⸗ stiche mit dem Tannenbäumchen, von M. Thausing; die beiden Juncker von Prag, Dom⸗Baumeister um 1400, eine kunst⸗historische Darstel⸗ lung von J. Seeberg; Conrad Wiessner, Maler und Kupferätzer, Biographie von Fr. Wiessner; flüchtige Bemerkungen über die Ab⸗ fassung von Verzeichnissen für Gemälde⸗Galerien, von F. v. Alten; I“ Leben und die Werke von Cornelius betreffend, von .Riegel. . — Unter dem Titel »Die päpstlichen Museen des Vati⸗ cans und des Capitolsv« ist im Verlage der Königlichen Geheimen Oberhofbuchdruckerei (R. v. Decker) vor Kurzem ein kleines Werk er⸗ schienen, in welchem der Verfasser, Emil Wolff, Künstlern und Kunstfreunden eine kurze Anleitung zu einem zweckmäßigen Besuche der päpstlichen Museen antiker Bildwerke im Vatican und Capitol bietet. Im Vorwort bemerkt der Verfasser, daß er, das eigentlich Archäologische unberücksichtigt lassend, die Aufmerksamkeit des Be⸗ suchers nur auf das wirklich Bedeutende und Bemerkenswerthe lenken will, und erklärt zugleich, was von ihm als für den Kunstwerth und die Kunstgeschichte bedeutend gehalten wird. Eine im Vorwort gege⸗ bene kurze Geschichte der päpstlichen Sammlungen orientirt über die Entstehung und historische Entwickelung der letzteren. Landwirthschaft. Berlin, 7. Februar. Für den dritten Kongreß norddeut⸗ scher Landwirthe, welcher vom 14. bis 19. Februar 1870 hier⸗ selbst im Festsaale des neuen Rathhauses und im Englischen Hause
tagen wird, ist folgende Tagesordnung festgestellt: A. Jahres⸗ bericht des Ausschusses. B. Wahl des Präsidiums. 6. Vorlagen des Ausschusses: IJ. Genossenschafts⸗ wesen. Referent: Professor Dr. Birnbaum, Leipzig. II. Inter⸗ essen⸗Vertretung. Referent: Bertelsmann, Bromberg. Korrefe⸗ rent: v. Wedell, Gutsbesitzer zu Vehlingsdorf, Provinz Pommern. III. Kreditwesen. Referent: Wilmanns, Stadtrichter, Berlin. IV. Versicherungswesen. a) Gesetzgebung bezüglich des Versicherungs⸗ wesens. Referenten: Brüggemann, Sub⸗Direktor, Berlin. v. Hülsen, Gutsbesitzer zu Hemsendorf, Provinz Sachsen. b) Versicherungs⸗ Bedingungen. Referent: Brüggemann, Hofrath, Aachen. Korrefe⸗ rent: Schumacher, Domänenpächter zu Zarchlin, Mecklenburg. c) Hagelversicherung. Referent: Schumacher, Domänenpächter zu Zarchlin, Mecklenburg. Korreferent: Bueck, Gutsbesitzer zu Stan⸗ naitschen, Provinz Preußen. V. Münzfrage. Referent: Som⸗ bart, Gutsbesitzer zu Ermsleben, Provinz Sachsen. VI. Wegebau⸗ Ordnung. Referent: Dr. Wilckens, Gutsbesitzer zu Pogarth, Prov. Schlesien. VII. Steuerfrage. Referent: v. Behr, Gutsbesitzer zu Schmoldow, Prov. Pommern. Korreferent: Seiler, Gutsbesitzer zu Neuensalz, Königreich Sachsen. D. Wahl des Ausschusses für das Geschäftsjahr 1870/71.
— Ein Extrablatt des Tilsiter Kreisblattes enthält eine Regie⸗ rungsverfügung, nach der in Folge der in Rußland neuerdings wieder ausgebrochenen Rinderpest für die Grenzkreise Heydekrug, Tilsit, Ragnit, Pillkallen und Stallupönen der Eingang von Rindvieh, Ziegen, Schafen untersagt und die erforderlichen Vorsichtsmaßregeln
angeordnet werden. Gewerbe und Handel.
— Steinsalz zu Sperenberg. Das Bohrloch bei Speren⸗ berg hatte mit Schluß Januar cr. eine Tiefe von 2636 Fuß erreicht und ist bis dahin von 283 Fuß Tiefe ab ununterbrochen im Stein⸗ salz betrieben worden, so daß sich die Mächtigkeit des Salzlagers bis jetzt auf 2353 Fuß stellt. Die Temperatur im Tiefsten des Bohrlochs ist zu 31 ½˙° R. beobachtet. In einiger Entfernung von dem Haupt⸗ bohrloch ist jetzt ein zweites Bohrloch in Angriff genommen worden,
um über die Lagerungsverhältnisse des Salzes Aufschlüsse zu erlangen.
Verkehrs⸗Anstalten. b Salzwedel, 1. Februar. (Wochenbl.) Heute fand die landes⸗
poltzeiliche Prüfung der Bahnstrecke Salzwedel⸗Uelzen von
Salzwedel bis zur Grenze der Provinz Hannover statt.
Telegraphische dWitteruangsberichte v. 5. Februar.
SI. [Bar. Abw Temp. Abw — Allgemeine Ma Ort. . L. v. M. R. v. M. Wind. EIIH g satsicht 8 Stockholm. 343,7 — — 3,8 — 880., schwach. bedeckt. Hörnesand 340,9 — — 3,8 — SSW., schw. bedeckt. Haparanda 341,0 — — 6,4 — S., mässig. bedeckt. Constantin. 340,9 — 0,0 — S0., schwach. bedeckt.
6. Februar. Memel 348,2 11,3 — 20, 2 -162 O., schwach. hheiter Königsbrg. 347,2 10,8— 22,2 -186 NO., schwach. heiter. Danzig 347,9 10,7 — 20,4-188 SS0., mässig. heiter Cöslin 346,2 10,1 — 18,6 -171 SO., mässig. heiter. Stettin .346,0 + 8,7 — 17,0-161] O., stark. heiter. Putbus. 343,1 +s, 4 — 14,8 -135 SO., stark. heiter. Berlin 342,6 + 6,5 — 15,2 -148, 0., lebbh. gganz heiter. 343,5 + 8,1 — 19,4 -174 0., mässig. heiter. Ratibor . .335,8 + 4, — 20,0-170 NO., schwach. heiter. Breslau .. 339,4 + 6,9 — 20,0-182 80., mässig. heiter. ¹) Torgau. 339,4 + 5,2 — 14,1 -135 O., lebh. ganz heiter. Münster 337,8 + 2,9 — 2,5 —3,1 0., mässig. heiter. — Cöln 338,5 + 3,4 — 1,6 —3,6 S0., mässig. zZieml. heiter. Trier.. 9333,3 r1,1 — 2,4 — 3,a NO., mässig. bewölkt. Flensburg. 342,5 — — 8,4 — S0., stark. heiter. Wiesbaden 336,6 — 5,8 0., schwach. völlig heiter. Kieler Haf. 343,5 — — 10 5 — 8S80. 2. stark. klar. Wilhelmsh. 340, 7 — 9,9 SO., stark. völlig heiter. Keitum 344,9 — 8,6 O., stürmisch. svöllig heiter. Bremen. — 1 80., mässig. bedeckt. Weserleuchth. 340,6 — 1,0 80., s. lebhaft. heiter. Paris. . . ... 339,8 1,9 S., schwach. sbedeckt, trübe. 080., schw. heiter.
Brüssel... 338,6 4,5 Haparanda 342, 3 — 6,4 S., schwach. bedeckt. SO., schwach. sheiter.
Helsingfrs. 349,1 — 13,9 Petersburg 350,0 — — 20,6 Winadstille. bewölkt. Riga... 3 347,8 — 21,5 80., schwach. hciter. Marzn⸗ 8. 839 NO., schwach. heiter. Stockholm. 347,5 Skudesnäs. 341, 5 Gröningen. 340,6 Helder 339, 6 Hörnesand 344, 5 Christians. 339,6 8 ZA“ 344,0 Constantin. 340,9
2* S
2
8.NS.
08S0., stark. bewölkt. S0., schwach. wenig bewölkt.
080., schwach. — Sw., schwach. fast bedeckt. SSO., lebhaft. wenig bewölkt. O., stark. trübe. V NO., stark. bedeckt. 335,6 SSO., schwach. heiter. 336,9 S., stark.
8, S., lebhaft.
SO., lebhaft.
2²) Strom S. Ge
Cherbourg St. degellen 85,0 Helsingör. —
¹) Nachts stürmisch mässig. Strom S.
stern Nachm. .
Stiefel
SSO., schwach. bed., Schnee. ““ “ Handels⸗Register des Königl. Stadtgerichts zu Berlin.
wenig bewölkt.
( ar. Al . aumn 8 7 Par öö“ vrer
8 L. v. M. IE HHimmelsansicht Memel 348,0 -119 — 18,8 - 130/0., schwach. heiter. 7 Königsbrg. 347,6 -105 — 20,6-173 NO., schwach. heiter. Danzig 347,6 - 104 — 20,4-188 S., schwach. Zieml. heiter. ¹) Cöslin 345,9 +9,s — 17,8 -163 S0., mässig. heiter. Stettin. 346,2 + 8,9 — 17,3 -164 080., mässig. heiter. 8 Putbus 343,0 +£ 8,3 — 14,6 - 113,/S0., stark. heiter. Berlin 342,9 6,9 — 14,9 ⸗145 O., lebh. ganz heiter. 343,9 + 8,5 — 18,8 - 168 ONO., mässig. heiter ²) Ratibor. 336,3 46,0 — 23,0 -200 NO., mässig. Nebel. Breslau. 340,0 + 7,5 — 20,5-18780, mässig. heiter. 8 Torgau ... 339,8 +5,7 — 14,0 -134 0., stark. völlig heiter. Münster 337,0 + 2,1 — 3,8 — 4,4 NO., schwach. zieml. heiter. Cöln 337,2 + 2,1 — 4,4 — 6,4 SO., z. stark. sehr 1v 331,8 — 0,4 — 4,4 — 5,4 NO., stark. Flensburg. 342,4 — — 8,0 — SO., stark. mte Wiesbaden 335,9 — — 6,4 0XNO., lebhaft. heiter. Kieler Haf. 343,; —- — 10,0% — 080., z. stark. klar. Wilhelmsh. 339,9 — 8,3 080., s. heftig. völlig heiter. Keitum 341, 3 — 7,3 S0., stürmisch. heiter. Bremen — — 9,2 080., stark. klar. „ Weserleuchth. 340,2 — 8,0 SO., heftig. heiter.
1) Gestern Abend 10 Uhr Barometer 348,2. ²) Seit wolkenleer. “
ar. AbwTemp. Abw Allgemeine
.L. v. M. R. v. M. Wind. Himmelsansicht “ 335,8 — 2,7 — SSW., schwach. bedeckt. Brüssel 336,3 — 2 — SSO., mässig. bedeckt. Haparanda 344,4 — — 9,6 — S., schwach. heiter. Helsingfrs. 348, 3 — 10,0 W., schwach. bedeckt. Petersburg 348,9 — 15,I,74 — Winastille. heiter. Riga 348,3 — 19,7 — NW., schwach. heiter. Moskau. 338,2 — 16,8 — Winqdstille. heiter. Stockholm 347,7 — 7,2 — S80., seschw. heiter.) Skudesnäs 340,6 — 3,0 — 080., stark. wenig bewölkt. Gröningen 339,4 — 5,4 — 080., schwach. wenig bewölkt. Helder.. 337,9 — 1,0 — 080., mässig. — G Hörnesand 345,9 10,7 — SW., s. schw. heiter.ß Christians. 339, 1 ö ““ 343,3 2,4 — 080., s. stark. leicht bewölkt.
Constantin. 341, 8 Ebb“ Havre 331,6 S., stark. Cherbourg 333,4 SSO., stark. St. Mathieu 331,22 SSW., schw. Helsingör. — SO., mässig. — ⁴) „ Frederikshav. — SSO., lebhaft. — ⁵)
) Neblig, gest. Schneeé. ²) Gest. Abend N. s. stark, Schnee ³) Gest. Abend s. starker S. mit Regen. Grösste Heftigkeit 7 Uhr 4) Strom S. Gestern Nachmittag 3 Uhr SO0. lebhaft. Strom S.
5) Gestern Nachm. 3 Uhr SS0. lebhaft.
bedeckt. Regen. bedeckt. ³)
Steckbriefe und Untersuchungs Sachen.
Steckbrief. Der unten näher bezeichnete Musketier Carl Gottlieb Leberecht Sprockhoff der diesseitigen 2. Compagnie hat sich am 2. d. M. Abends 7 Uhr aus der hiesigen Garnison entfernt und ist deshalb der Desertion verdächtig. Ein Jeder, der von dem Aufenthalt des ꝛc. Sprockhoff Kenntniß hat, wird aufgefordert, da⸗ von der nächsten Polizei⸗ oder Militärbehörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militärbehörden des In⸗ und Aus⸗ landes dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Sprockhoff zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und an das unterzeichnete Ba⸗ taillon abzuliefern. Wriezen a/ O., den 5. Februar 1870. Königliches 1. Bataillon 7. Brandenburgischen Infanterie⸗Regiments Nr. 60. Signalement. Vorname: Carl, Familienname: Sprockh off, Geburtsort: Kienbaum, Kreis Nieder⸗Barnim, Religion: evangelisch, Alter: 25 Jahr 3 Monat, Größe: 2 Zoll 2 Strich, Haare: braun, Stirn: frei, Augenbrauen: braun, Augen: braun, Nase und Mund: gewöhnlich, Bart: Schnur⸗ und Backenbart, braun, Zähne: vollstän⸗ dig, Kinn: oval, Gesichtsbildung: länglich, Gesichtsfarbe: gesund, Ge⸗ stalt: untersetzt, Sprache: deutsch, Profession: Kellner. Besondere Kennzeichen: keine. Bekleidet war derselbe mit einer Dienstmütze, einem Waffenrock, einem Paar Tuchhosen, einer Halsbinde, einem Paar eigenen Stiefeln und einem blau gestreiften Diensthemde, einem Paar wollenen noch ziemlich neuen Unterhosen und einem bunten Halstuch; oder mit einem schwarzen Ueberzieher von Sommerstoff mit rothem Woll⸗Atlas gefüttert und einer hellgrauen Sommerhose, welche sehr weit ist.
Steckbrief. Wider den Schuhmacherlehrling Fritz Schrader aus Beuchte ist, weil er des Diebstahls verdächtig ist und sich auf flüchtigen Fuß begeben hat, auf Grund des § 109 der Straf⸗Prozeß⸗ ordnung der Hafibefehl erlassen. Antrag: Zuführung. Signale⸗ ment: Alter: 18 Jahre. Größe: ungewöhnlich klein. Statur: unter⸗ setzt. Augen: blau. Gesicht: breit. Nase: eingedrückt. Mund: breit, Haare: dunkelblond. Besondere Kennzeichen: eingewachsene Ohrläppchen. Kleidung: schwarze Hose, darüber eine bräunliche; schwarzer Rock, darüber ein greiser, abgetragener; schwarzer oder bunter Shlips;
dunkle Mütze. Amtsgericht Liebenburg, den 4. Februar 1870.
v“ ö111A1AAA4“
Der unterm 13. Juli 1869 gegen den Schuhmachergesellen Adam
Hahn von Tann erlassene Steckbrief wird zurückgezogen. Hersfeld, am 4. Februar 1870. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.
Handels⸗Register.
Unter Nr. 2289 unseres Gesellschaftsregisters, woselbst die hiesige
Handlung, Firma: Wolff & Würzburg, und als deren Inhaber die Kaufleute Julius Wolff und Eduard Würzburg vermerkt stehen, ist zufolge heutiger Verfügung eingetragen: Der Kaufmann Julius Wolff ist aus der Handelsgesellschaft aus⸗ geschieden. Der Kaufmann Eduard Würzburg zu Berlin setzt das Handelsgeschäft unter der Firma: Ed. Würzburg fort. Vergleiche
Nr. 5834 des Firmenregisters.
Unter Nr. 5834 des Firmenregisters ist heut der Kaufmann Eduard Würzburg zu Berlin als Inhaber der Handlung, Firma:
Ed. Würzburg, u“ jetziges Geschäftslokal: Schloßfreiheit Nr. 6, eingetragen.
Unter Nr. 1299 unseres Gesellschaftsregisters, woselbst die hiesige Handlung, Firma: S. Calvary & Co.,
und als deren Inhaber der Buchhändler und Antiquar Dr. phil. Frie⸗ drich Spiro und der Buchhändler Georg Heinrich Simon vermerkt stehen, ist zufolge heutiger Verfügung eingetragen: Der Buchhändler und Antiquar Dr. Friedrich Spiro ist durch Tod aus der Handelsgesellschaft ausgeschieden. Der Buchhändler Georg Heinrich Simon zu Berlin setzt das Handelsgeschäft unter unveränderter Firma fort. Die Firmäa ist nach Nr. 5835 des Fir⸗ menregisters übertragen. Unter Nr. 5835 des Firmenregisters ist heut der Buchhändler Georg Heinrich Simon zu Berlin als Inhaber der Handlung, Firma: “ 8 S. Calvary & Co., 8 jetziges Geschäftslokal: Oberwasserstr. 11, eingetragen.
unterzeichneten Gerichts ist unter
In das Firmenregister des
Nr. 5836: der Kaufmann Carl Joseph Wilhelm Bergmann zu Berlin, Ort e Niederlassung: Berlin, jetziges Geschäftslokal: Oranienstr. 56, 1 Wilh. Bergmann 8
zufolge heutiger Verfügung eingetragen. Berlin, den 3. Februar 1870. “ Koönigliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.
Handels⸗Register des Königl. Stadtgerichts zu Berlin. Unter Nr. 2449 unseres Gesellschaftsregisters, woselbst die hiesige Handlung, Firma: 1 Bossart & Hoffmann, “ und als deren Inhaber die Kaufleute Friedrich Wilhelm Max Bossart und Walter Carl Eduard Hoffmann vermerkt stehen, ist zufolge heu⸗ tiger Verfügung eingetragen: Der Kaufmann Friedrich Wilhelm Max Bossart ist aus der Handelsgesellschaft ausgeschieden. Der Kaufmann Walter Carl Eduard Hoffmann zu Berlin setzt das Handelsgeschäft unter der Firma: Walter Hoffmann fort. Vergleiche Nr. 5837 des Firmenregisters. Unter Nr. 5837 des Firmenregisters ist heut der Kaufmann Wal⸗ r Carl Eduard Hoffmann zu Berlin als Inhaber der Handlung, Firma: 88 Walter Hoffmann, jetziges Geschäftslokal: Spandauerstraße 15, eingetragen.
Die Gesellschafter der zu Frankfurt a. M. mit einer Zweig⸗ niederlassung in Berlin unter der Firma: 1 Phil. Jac. Weydt junr., Geschäftslokal Mohrenstraße 10, am 12. August 1862 offenen Handelsgesellschaft sind: ag 1) Kaufmann Johann Nicolaus Ferdinand Weydt, 2) Kaufmann Philipp Ernst Weydt, bbeide zu Frankfurt a. M. Dies ist in das Gesellschaftsregister des unterzeichneten Gerichts unter Nr. 2823 zufolge heutiger Verfügung eingetragen. Berlin, den 4. Februar 1870. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen.
1“
richteten
Zufolge Verfügung vom 27. Januar 1870. 1 schaftsregister am 29. Januar 1870 sub Nr. 71 folgende Eintragung bewirkt worden: