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anbelangt, so sind dieselben um 1,136,908 Pfd. Sterl. geringer angesetzt als im vorigen Jahre. Damals standen auf den An⸗ schlägen 14,111,900 Pfd. Sterl., jetzt ist als Gesammtbetrag die Summe von 12,975,000 Pfd. Sterl. aufgeführt. Die Erspar⸗ nisse vertheilen sich folgendermaßen: Generalstab, Regiment und sonstige Offiziersgage und Sold für Mannschaften 461,200 Pfd. Sterl., Medizinalwesen 10,500, Inspektions⸗ und sonstige Kosten bei der Miliz 50,200 Pfd. Sterl., im Verpflegungs⸗, Heizungs⸗ und Transport⸗Departement 260,400 Pfd. Sterl., für Montirungen 93,600 Pfd. Sterl., Kriegsmaterial 136,600 Pfd. Sterl., Anlagen und Gebäulichkeiten 179,800 Pfd. Sterl., Militärschulen 18,900 Pfd. Sterl. und vermischte Ausgaben 13,200 Pfd. Sterl. Die ganze Kopfstärke der Armee ist auf 115,037 Mann gegen 127,366 im vorigen Jahre ange⸗
. Die Verringerung beläuft sich mithin auf 12,308 Mann und vertheilt sich wie folgt: Linien⸗Kavallerie 231 Mann, Artillerie 307, Infanterie 5711, Westindische Regimen⸗ ter 987, Kolonialcorps 1572, durch Verschmelzung des Train mit Intendantur und anderen Verwaltungszweigen 604, Depot⸗ stämme in England für die in Indien stationirten Regimenter 3201 Mann.
Die Flottenanschläge weisen mit 9,250,530 Pfd. St. gegen 9,996,641 im vorigen Jahre 746,111 Pfd. St. an Ersparnissen auf. Dieselben fallen namentlich unter drei Hauptposten: 300,897 Pfd. St für Dampfmaschinen und Schiffe, 207,652 für Docks und Werfte hier und im Auslande und 203,411 für Lebensmittel und Bekleidung. Dabei werden 69,622 Pfd. St. weniger für Löhnung angerechnet. Andererseits sind die Sum⸗ men für Halbsold⸗ und Ruhestandsgehalt um 58,869 Pfd. St., für Marinepensionen und Zulagen um 65,935 und für Civil⸗ pensionen um 64,568 Pfd. St. erhöht. Die Kopfstärke an See⸗ leuten beträgt 47,000 (gegen 49,000 im vorigen Jahre) und die an Marinesoldaten 14,000 Mann.
Frankreich. Paris, 22. Februar. Der Kaiser be⸗ S gestern die landwirthschaftliche Ausstellung im Industrie⸗
alais.
— Auf Vorschlag des Marine⸗Ministers hat der Kaiser den Contre⸗Admiral Dupré zum Kommandanten des Ge⸗ schwaders in den chinesischen und japanischen Gewässern er⸗ nannt an Stelle des Contre⸗Admirals Cornulier⸗Luciniére, der zum interimistischen Gouverneur von Cochinchina befördert wird.
— Rücksichtlich der Segelfregatte Sybille, welche auf der Fahrt von Toulon nach New⸗Kaledonien, wie mehrere Blätter mittheilen, untergegangen sein soll, versichert das »Journal officiel«, daß im Marine⸗Ministerium keine Nachrichten einge⸗ troffen seien, welche die Richtigkeit jener Unglücksnachricht ver⸗ muthen lassen.
— 23. Februar. Im gesetzgebenden Körper erfolgte heute die Interpellation über offizielle Kandidaturen. Die Minister des Innern und der Justiz erklärten, die Regierung werde die strengste Neutralität beobachten, beanspruche aber fortgesetzt das Recht, diejenigen Kandidaten zu bezeichnen, welchen sie den Vorzug gebe. Ollivier wies sodann die Angriffe gegen die gesetzmäßige Zusammensetzung und Autorität der gegen⸗ wärtigen Kammer zurück. Morgen wird die Debatte fortgesetzt.
— In gut unterrichteten Kreisen verlautet, nach dem »W. T. B.«, daß der Kriegs⸗Minister dem Staatsrath einen Gesetz⸗ entwurf unterbreitet habe, durch welchen das Kontingent für 1871 statt auf 100,000 auf 90,000 Mann fixirt wird.
— Einer Mittheilung des »Peuple frangais« zufolge hat der Munizipalrath die vom Präfekten vorgeschlagene Anleihe von 250 Millionen einstimmig genehmigt.
— Aus Lyon wird telegraphisch gemeldet, daß gestern da⸗ selbst Don Carlos eingetroffen ist und mit dem aus Rom kommenden Herzog von Modena eine Begegnung gehabt hat. Die französischen Behörden eröffneten demselben, die Regierung wünsche, daß er in einer Stadt des Norddepartements seinen Aufenthalt nehme, wenn er es nicht vorzöge, sich in das Aus— land zu begeben. Don Carlos wählte das Letztere und reiste des Abends nach Genf ab.
Almerika. Washington, 21. Febr. (Kabeltelegramm.) Die Legislatur von Texas hat das Amendement XV. zur Konstitution, welches politische Gleichberechtigung aller Bürger ohne Rücksicht auf Farben⸗ oder Racenunterschied ver⸗ fügt, ratifizirt, so daß jetzt die Ratifikation von der Majorität der Staaten vollzogen und das Amendement Gesetz geworden ist.
Aus dem Wolff'’schen Telegraphen⸗Bureau.
Dresden, Donnerstag, 24. Februar, Mittags 12 Uhr 30 Minuten. Der König hat soeben den Landtag mit folgender Thronrede geschlossen: Meine Herren Stände! Der dreizehnte ordentliche Landtag geht zu Ende und ich freue mich, es vor Ihnen aussprechen zu können, daß das Resultat dessel⸗
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betrachten ist.
Der Staatshaushalt ist für die gegenwärtige Finanzperiode so eordnet worden, daß den Bedürfnissen der Regierung sowohl als den zilligen Wünschen des Volkes dadurch entsprochen wird. Wenn es einerseits möglich geworden ist, bei dem günstigen Stande der Staatseinnahmen von den Steuerzuschlägen abzusehen, so haben
Sie andererseits in dankbar anzuerkennender Weise durch reich⸗ liche Bewilligungen für alle öffentlichen Zwecke, sowie für Ver—⸗ besserung der Lage mehrerer Klassen öffentlicher Diener gesorgt.
Besonders habe ich auch die Bereitwilligkeit dankend anzuerken. nen, mit welcher Sie zum Wiederaufbau des Hoftheaters eine nam. hafte Summe bewilligt und dadurch die Erhaltung eines rühmlich bekannten Kunstinstituts ermöglicht und die Wiederherstellung eines der schönsten Bauwerke aus der Regierungszeit meines seligen Bru— ders in Aussicht gestellt haben.
Daß auf dem Gebiete der inneren Verwaltung und der damit zusammenhängenden Gesetzgebung Umfassenderes nicht geleistet werden konnte, lag in den Zeitverhältnissen und in den Ihnen bekannten Gründen, welche meine Regierung verhinderten, Ihnen bei Beginn des Landtags deshalb Vorlagen zu machen. Gleichwohl sind mehrere nicht unwichtige Gesetze zur Verabschiedung gelangt, wohin namentlich die Gesetze über die Presse, über die Einführung von Civilstandsregistern für gewisse Fälle, über die Wegebaupflicht, die Sonn⸗, Buß⸗ und Festtagsfeier, den Wechselprozeß und über die Gehaltsverbesserung der Volksschullehrer und deren Emeritirung zu rechnen sind.
Erfreulich ist es mir gewesen, daß über Beibehaltung und Ver⸗ vollkommnung unseres Immobiliar⸗Brandkassen⸗Instituts eine Verein⸗ barung gelungen ist und daß Sie meine Regierung ermächtigt haben, für eine größere Anzahl von Eisenbahnlinien die Anwendung des Expropriationsgesetzes auszusprechen, wenn sich Privatunternehmer zu deren Ausführung finden.
Die überaus wichtige und schwierige Frage über die Reform des Systems unserer direkten Steuern hat auf diesem Landtage noch keinen endgültigen Abschluß gefunden. Ich hoffe aber mit Zuversicht, daß dies auf dem nächsten Landtage möglich sein wird, wo Ihnen ein um⸗ fassender Reformvorschlag vorgelegt werden soll.
Vielfache Wünsche und Ansichten sind auf diesem Landtage zur Sprache gekommen, die zwar zum großen Theile zu keinem ständischen Antrage geführt haben, deren Berathung aber doch hoffentlich in mehr als einer Beziehung zur Klärung der Ansichten beigetragen hat. Meine Regierung wird die bei diesen Meinungskämpfen hervor⸗ getretenen verschiedenen Ansichten einer sorgsamen Erwägung und Prüfung unterziehen. Insbesondere gedenkt sie über einige der wichtigsten zur Sprache gekommenen Gegen⸗ stände, namentlich die Organisation der Verwaltungsbehörden, der Gemeindeverfassung, sowie der Reformen im Volksschulwesen schon auf dem nächsten Landtage Ihnen mit Vorlagen entgegenzukommen. Sowie sie dabei von dem Grundsatze ausgehen wird, das bewährte Gute nicht ohne genügenden Grund aufzugeben, so wird sie doch auch die auf Verbesserungen hinweisenden Erfahrungen des In⸗ und Aus⸗ landes und die veränderten Zeitverhältnisse nicht unbeachtet lassen.
Möge denn der alte sächsische Geist der Besonnenheit und der Treue für das engere wie für das weitere Vaterland, der auch auf diesem Landtage sich nicht unbezeugt gelassen hat, auch ferner mit Gottes Hülfe über Volk und Regierung, sowie namentlich über unseren Verhandlungen walten.
Miit dieser zuversichtlichen Hoffnung entlasse ich Sie aus Ihrem diesmaligen ständischen Wirkungskreise.
Statistische Nachrichten. — Von den im Zollverein in Betrieb gewesenen Runkelrüben⸗ zucker⸗Fabriken sind in der Betriebsperiode vom 1 September bis ult. Dezember 1869 im Ganzen 32,879,326 Ctr. 30 Pfd. rohe Rüben zur Zuckerbereitung verarbeitet und versteuert worden. Der Rübenver⸗ brauch innerhalb des entsprechenden Zeitabschnitts des Vorjahres belief sich auf 31,422,782 Ctr. 50 Pfd., so daß also für 1869 1,456,543 Ctr. 80 Pfd. oder 4/6 pCt. mehr verwendet worden sind. Die Rübenernte des Jahres 1869 ist im Allgemeinen nach Quantität und Qualität zu⸗ friedenstellend ausgefallen und es kann daher angenommen werden, daß, wie früher, durchschnittlich aus 12 ½ Ctr. roher Rüben 1 Ctr. Rehzucker gewonnen worden ist. Die Zuckerproduktion würde sich hiernach aus der oben angegebenen Rübenmenge auf 2,630,346 Ctr. berechnen, während sie im Vorjahre nur 2,513,822 Ctr., mithin 116,524 Centner weniger betragen hat.
Die Rübenverarbeitung in den einzelnen Vereinsstaaten stellt sich folgendermaßen: 1) in Preußen und den bei diesen einrechnenden Gebieten und Gebietstheilen 28,560,151 Ctr. (gegen 1868 mehr 11432,261 Ctr. oder 5,2 pCt.); es treffen hiervon auf die einzeinen Provinzen ꝛc.: Pommern 742,340 Ctr. (mehr 94,365 Ctr.), Schlesien 3,391,238 Ctr. (mehr 342,199 Ctr.), Reg. Bez. Potsdam 553,395 Ctr. (mehr 29,285 Ctr.), Reg. Bez. Frankfurt a. O. 1,416,776 Ctr. (weni⸗ ber 62,986 Ctr.), Sachsen 16,344,654 Ctr. (mehr 725,520 Ctr.), West⸗ falen 63,713 Ctr. (weniger 10,432 Ctr.), Rheinprovinz 845,057 Ctr. (mehr 108,318 Ctr.), Hessen⸗Nassau 43,422 Ctr. (mehr 12,578 Ctr.), Hannover 595,715 Ctr. (mehr 6830 Ctr.), Herzogthum Anhalt 4,314,096 Ctr. (mehr 169,639 Ctr.), Großherzoglich sächsische Aemter Allstedt und Oldisleben 200,815 Ctr. (mehr 26,695 Ctr.), Fürstl. schwarzburg⸗rudolstadtsche Unterherrschaft 48,930 Ctr. (weniger 9750 Ctr.); 2) in Bayern 216,375 Ctr. (weniger 4940 Ctr.); 3) in Württemberg 863,646 Ctr. (mehr 73,365 Ctr); 4) in Baden 251,577 Ctr. (mehr 33,207 Ctr.); 5) in den thüringischen Ver⸗ einsstaaten 124,962 Ctr. 30 Pfd. (mehr 8335 Ctr. 80 Pfo.); 6) in Braunschweig 2,862,615 Ctr. (weniger 22,405 Ctr.). Im Könia⸗
reich Sachsen verarbeitete eine Zuckerfabrik in der Campagne 1868 69
ben, ohnerachtet mancher Schwierigkeiten, als ein befriedigendes zu], noch 63,280 Ctr. Rüben; dieselbe ist inzwischen aber eingegangen. — In
den übrigen nicht genannten Vereinsstaaten sind Rübenzuckerfabriken nicht im Betriebe gewesen. Es sind indeß im Großherzogthum Luxem⸗ burg in neuester Zeit einige neue Fabriken errichtet worden, die ihren Betrieb aber erst im Januar d. J. begonnen haben sollen. 88
Kunst und Wissenschaft.
— Kälte im Februar. (N. fr. Pr.) Die außerordentliche Kälte, welche in der ersten Hälfte des Februar über einen großen Theil Europas herrschte, legt die Frage nahe, woher dieselbe stamme, ob dieselbe, aus den Polargegenden oder aus den weiten Schneegefilden Rußlands kommend, sich über Mittel⸗Europa verbreitet habe? Die telegraphischen Berichte der Pariser Sternwarte, welche seit der Ent⸗ lassung Leverriers von dem Contre⸗Admiral Penhoat im Namen der Kaiserlichen Kommission gefertigt werden, zeigen, daß der Norden Europas — insbesondere in den ersten Februartagen — nicht unge⸗ wöhnlich kalt war. Vom 3. Februar an herrschte wohl eine intensive Kälte an den russischen Stationen, allein deshalb läßt sich doch nicht behaupten, daß die Kälte etwa durch den Ostwind zu uns weiter verbreitet worden sei, denn bereits am 29. Januar, zu einer Zeit, wo die Temperatur in Rußland durchaus nicht ungewöhnlich tief gesunken war, hatte man in Herr⸗ mannstadt — 22,0 Reaumur, am 2. und 3. Februar eben⸗ daselbst — 22/ 8 und — 22 / und in Lemberg trat die Kälte bereits am 1. Februar mit — 22¼, am 2. mit — 20,6 R. auf. Die Hauptursache der Kälte im Winter ist der Wärmeverlust durch die Ausstrahlung der Erdoberfläche, welche Ausstrahlung um so leb⸗ hafter ist, je klarer bei schneebedecktem Boden die Nacht, je ruhiger die Luft ist. Es bilden sich auf diese Art mehrfache Stellen tiefster Tem⸗ peratur — temporäre Kältepole — und es darf nicht Wunder nehmen, daß selbst nahe gelegene Stationen ziemlich verschiedene Kältegrade aufzuweisen haben. Wenn der Hauptnachdruck auf die lokale Abküh⸗ lung in Folge der Wärme⸗Ausstrahlung gelegt wird, so soll damit der mächtige Einfluß der Luftströmung nicht geleugnet werden. Die Vertheilung des Luftdruckes in Europa und im Zusammenhange damit die Windrichtung in Deutschland und Oesterreich war eine solche, ohne die jenes starke und anhaltende Sinken der Temperatur nicht hätte stattfinden können. Vom 1. bis 12. Februar war der Barometerstand in Rußland, insbesondere in der Gegend von St. Petersburg, ungewöhnlich hoch und die Region niedrigeren Luftdruckes lag im Westen oder Südwesten, so daß eine Tendenz der Luftmasseu vorhanden war, nach Westen abzuströmen. Die äußerste Differenz der in Europa beobachteten Barometerstände (auf das Meeresniveau reduzirt) betrug durchschnittlich 30 Millimetres, an ein⸗ zelnen Tagen, an denen dann auch der Wind im Kanal la Manche sich zum Nordoststurme steigerte, 35 bis 37 Millimetres. Die Abnahme des Luftdruckes nach Westen deutet darauf hin, daß dort — über dem Atlantischen Ocean und vielleicht auch über den Vereinigten Staaten von Nordamerika — ein wesentlich milderer Winter geherrscht und sich ein Gegensatz wiederholt eingestellt habe, auf welchen Dove bereits aufmerksam gemacht hat. Einstweilen vermittelt das trans⸗ atlantische Kabel blos die Transmission einer metereologischen De⸗ pesche von Heart's Content auf Newfoundland, und diese Zahlen, die freilich einen Schluß auf allgemeinere Verhältnisse nicht zulassen,
eben keine Kunde von ungewöhnlicher Kälte in Amerika. Um den Perlauf der Kälte in der ersten Februarhälfte überblicken zu können, führen wir diejenigen Stationen an, an welchen an jedem einzelnen Tage nach dem Bulletin der pariser Sternwarte und den telegraphi⸗ schen Berichten der wiener Centralanstalt die niedrigsten Tem⸗ peraturen beobachtet worden sind: 1. Februar zu Lemberg — 22,4 Grad Reaumur, 2. Hermannstadt —22,8 Grad, 3. Moskau — 23,4 Grad, 4. Moskau — 25,° Grad, 5. St. Petersburg —23/8 Grad, 6. Lemberg — 23,6 Grad, 7. Krakau — 23,2 Grad, 8. Helsingfors — 25/0 Grad, 9. Krakau — 22,4 Grad, 10. Krakau — 22,2 Grad, 11. Riga — 27/,9 Grad, 12. Haparanda — 29,4 Grad. Aus dieser Zusammenstellung ergiebt sich deutlich das sprungweise Wandern des temporären Kälte⸗ poles, sowie daß die Kälte erst am Schlusse der Periode den hohen Norden erreicht hat. Die Berichte österreichischer Stationen zeigen stellenweise ein ganz ungewöhnliches Auftreten der Kälte. In Hoch⸗ wald im nördlichen Mähren sind —27,8 Grad Reaumur beobachtet worden an einem Thermometer, welches 0,4 Grad zu hoch (zu warm) zeigt, so daß die wahre Temperatur — 28,2 Grad Reaumur betragen hatte. Aber auch südlichere Gegenden erhielten ihren reichlichen Theil der Kälte; das insulare Lesina, wegen seiner milden Wintertem⸗ peratur als Kurort für Brustkranke empfohlen, hatte schon am 28. Januar — 5,9 Grad Reaumur, Fiume — 6% Grad, Corfu — 1,6 Grad mit Schnee, und in Zengg stürmte vom 6. bis 10. Fe⸗ bruar eine wüthende Bora, in Folge deren eine Brigg von 230 Ton⸗ nen im Hafen verloren ging, bei einer Temperatur von —8 bis
—10 Grad Reaumur.
Königliche Schauspiele. reitag, 25. Februar. Im Opernhause. Zweiter Subskriptions⸗ ball. Eröffnung des Hauses halb 8 Uhr. Anfang des Balles
9 Uhr. 8 Die Anfahrt ist in folgender Weise geordnet: 1) Für die von der Schloßbrücke kommenden Wagen und 2) Für die von den Linden kommenden Wagen am Haupt⸗ eingang Nr. 1 (dem Universitätsgebäude gegenüber, und Thür Nr. 3 (am Opernplatze). Fts eekhhbheekbeder s(ttbt. Von der Thür 1 nach der Schloßbrücke und nach den Linden zu (die Wagen stellen sich vo dem Opernhause,
Von der Thür 3 ebenfalls nach den Linden zu (die Wagen sttellen sich auf dem gepflasterten Theil des Opernhaus⸗ ppelatzes bis an die Behrenstraße hin auf).
Im Schauspielhause. (55. Ab.⸗Vorst.) Der Kaufmann von
Venedig. Schauspiel in 5 Akten von Shakespeare, übersetzt von A. W. Schlegel. Anfang halb 7 Uhr. M.⸗Pr. 1 Sonnabend, 26. Februar. Im Opernhause. (45. Vorst.) Armide. Große heroische Oper in 5 Abtheilungen, nach dem Französischen des Quinault, übersetzt von J. v. Voß. Musik von Gluck. Ballet von Paul Taglioni. Armide: Fr. v. Voggen- huber. Die Furie des Hasses: Frl. Brandt. Rinald: Hr. Nie⸗ mann. Anf. halb 7 Uhr. M.⸗Pr. Im Schauspielhause. (56. Ab.⸗Vorst.) Der Narr des Glücks. Lustspiel in 5 Akten von Ernst Wichert. Anf. 7 Uhr. M.⸗Pr. Sonnabend, 26. Februar. Im Saal⸗Theater des König⸗ lichen Schauspielhauses. Dreiunddreißigste Vorstellung. Les demoiselles de Saint-Cyr.
Produkten- und Waaren-Börse. Berlin, 24. Febr. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Präs.) Von Bis Mittel Von Bis Mitt.
thr sg. pf. Ithr sg. pf. Ithr eg. pf. sg. pf.
128 9 218 9] 2 8 9/Bohnen Mtz. 10,— Roggen 1 19 5 1 26 3 1 22 10 Kartoffeln 1 9 gr. Gerste 125 — 116 3 Rindfl. Pfa. 4 — 6 — Hafor 8 W. — 24 4 5 Schweine-
Weiz. Schfl.
zu L. fleisch 6 6 Heu Centn. Hammelfl. 5 6 Stroh Schcœk. Kalbfleisch 5 6
Erbsen Mtz. Butter Pfd. 9 Linsen Eier Mandel] 6 6
Berlin, 24. Februar. (Nichtamticher Getreide- bericht.) Weizen loco 50 — 63 Thlr. pr. 2100 Pfd. nach Qua- litäit, pr. April-Mai 55 ¾ Thlr. bez., Mai-Juni 57 Thlr. bez., Juni- Juli 58 — ¼ Thlr. bez.,
Roggen loco 42 — 43 ½8 Thlr. pr. 2000 Pfd. bez., poln. 41 ½ — 42 Thlr. bez., pr. Februar 42 ½ — ½ Thlr. bez., April-Mai 415½ — ½ bis 42 ¼ Thlr. bez., Mai-Juni 42 ⅛ — ½ Thlr. bez., Juni-Juli 43 5 — ½ Thlr. bez.
Gerste, grosse und kleine à 31 — 44 Thlr. per 1750 Pfd.
Hafer 10% 21 — 26 Thlr. pr. 1200 Pfd.,, poln. 22 — 23 Thlr., pomm. 24 ½ —25¼ Thlr. ab Bahn bez., pr. April-Mai 24 ⅛ Thlr. bez., Mai-Juni 24 ¾ — ⅔ Thlr. bez.
Erbsen, Kochwaare 50 — 56 Thlr., Futterwaare 40 — 45 Thlr.
Rüböl loco 13 ½ Thlr. bez., pr. Februar 13 ¼ Thlr. bez., Fe- bruar-März 13 ½2 Thlr., April-Mai 13— % Thlr. bez., Mai-Juni 13 — ½ Thlr. bez., Juni-Juli 12 ¾ Thlr. bez., Sept.-Oktober 12 x⁄ bis 512 Thlr. bez. 8
Petroleum pr. Februar 8 ½ Thlr. bez., Februar-März 7 ⅜ bis ¹% Thlr. bez., April-Mai 7 ½⅔ Thlr. Br.
Leinöl loco 11 ½˖ Thlr.
Spiritus loco ohne Fass 14 Thlr.
„pr. Februar und Februar-März 14 ⁄à1 —- . Thlr. bez., April- Mai 14 ⁄3 — —1, Thlr. bez., Mai-Juni 14 ⅞ Thr. bez., Juni-Juli 156 Thlr. bez., Juli- August 15 ⁄% Thlr. bez. Weizen loco wurden Termine gut behauptet. Termine machten sich heute wiederum Abgéeber recht knapp und hielten auf höhere Forderungen, die auch von den Käu
Für Roggen
fern bewilligt wurden. Der Markt schliesst bei reger Nach- frage und den Preisen ca. ½ Thlr. pr. Wspl. höher. Locowaare wenig angeboten und fest im Werthe. Hafer 100 vernach- lissigt. Termine still und unverändert Rüböl unter dem Ein- druck der holländischen festen Berichte gefragt und höher be- zahlt. In Spiritus war der Verkehr sehr unbedeutend, Preise haben sich im Ganzen gut behauptet.
Berlin, 23. Februar. (Amtliche Preissfeststel lung von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum Tund Spiri tus auf Grund des §. 15 der Börsenordnung, unter Zuziehun der vereideten Waaren- und Produktenmakler.) .
Weizen pr. 2100 Pfd. loco 49 ‧— 63 Thlr. nach Qualität, pr. 2000 Pfd. pr. diesen Monat 55 Br., Februar- März 55 Br., April- Mai 55 ¾ à 55 ⅞ bez. u. Br., Mai-Juni 56 ¾ à 57 bez. u. Br., Juni- Juli 58 à 58 ¼ à 58 bez., Juli- August 59 ¼ Br. 8
Roggen pr. 2000 Pfd. 10c% 41 — 43 ⅞ bez., pr. April-Mai 41 à 41 ⅞ bez., Mai-Juni 41 ¾ à 42 bez., Juni-Juli 43 à 43 bez Gek. 1000 Gtr. Kündigungspreis 42 ½ Thlr. 3
Gerste pr. 1750 Pfd. grosse und kleine 30 — 44 Thlr. nac Qualität. “
Hafer pr. 1200 Pfd. loco 21 — 26 ½ Thlr. nach Qualität, 21 ½ bis 24 bez., pr. April-Mai 24 ¼ nominell, Mai-Juni 24 ¼ bez., Juni Juli 25 ½ bez., Juli-August 25 ⅞ bez. “
Erbsen pr. 2250 Pfd. Kochwaare 50 — 55 Thlr. nach Qualität, Futterwaare 40 — 45 Thlr. nach Qualität. b
Roggenmehl Nr. 0 u. 1 pro Ctr. unversteuert inkl. Sack pr. diesen Monat 3 Thlr. 3 Sgr. bez., Februar-März 3 Thlr. 1¾ Sgr. Br., April-Mai 3 Thlr. G., Mai-Juni 3 Thlr. 1 ½ Sgr. Br. 1
Rüböl pr. Ctr. ohne Fass loco 13 ⅔ Thlr., flüssiges 13 ¾ Thlr., Fr. diesen Monat 13 à 13 ¼2 bez., Februar- März 13 Thlr.,
Iürz-April 13 Thlr., April- Mai 13 à 13 %2 pez., Mai-Juni 13 bez Juni-Juli 12 ½2, à 12 ½ bez., Juli-August 12 ½ à 12 5 bez., Septem-
Front nach demselben, auf).
ber-Oktober 12 ⅛ à 12 ¾ bez.