Fol.

Imp.⸗Fol.

1:100,000.

Kiepert, H., Wandkarte von Deutschlan

3. bericht. Aufl. 9 Bl. Lith. u. color. Imp.⸗Fol. Berlin.

Leeder, E., Wandkarte von Deutschland nach seiner Neugestal⸗ Für den Schulgebrauch entw., gezeichn. u. herausg. 2., rev.

tung.

Aufl. 9 Bl. Lith. u. color. Imp.⸗Fol. Essen.

Rappard, F. v., Karte des preußischen Staates und des S9 color.

deutschen Bundes. 1: 900,000. 2 Bl. Lith. u.

Imp.⸗Fol. Berlin.

Maßst.

Topographische Karte vom preußischen Staate mit Einschluß Bearb. in

Maßst. Kpfst. u. color.

der anhaltischen und thüringischen Länder, östlicher Theil. d. topograph. Abth. des Königl. preuß. Generalstabes. 1:100,000. Sect. 43 (Frauenburg) u. 62 (Dirschau). Fol. Berlin.

Issleib, W., Special⸗Atlas des preuß. Staates für Schule u. Haus. 16 lith. Karten in Farbendr. qu. gr. 4. Gera.

Brecher, A., Historische Wandkarte von Preußen zur Uebersicht der territorialen Entwickelung des brandenburgisch⸗preußischen Staates

von 1415 bis jetzt. Maßst. 1:750,000. Imp.⸗Fol. Berlin.

S. u. C. L. Ohmann, Der esgtsc n 3. n 8

in seiner territorialen Entwickelung unter den Hohenzollern.

lith. gr. Fol. Berlin.

Leeder, E., Atlas zur Geschichte des preußischen Staates in Zum Schulgebrauch bearb. 2. Aufl. gr. 4.

Die preußischen Provinzen Preußen und Posen und das Königr. Polen.

10 lith. u. color. Blätt. Berlin. II. Spezialkarten. 1) Provinz Preußen.

Kupferst. und color. qu. gr. Fol. Weimar.

Berendt, G., Geologische Karte der Prov. Preußen unter Zu⸗ der topographischen Karten des Königl. Generalstabes st. 1: 100,000. Sect. 2 (Memel (Curisches Haff, nördl.

grundelegun aufgen. Maß b Theil]), 7. (Labiau [Ost⸗Samland])). Chromolith. gr. Fol. Berlin. Wandkarte durch Samland. Lith. qu. Fol. Königsberg. Karte der Umgegend von Memel. 25,000. Kupferst. Imp.⸗Fol. Berlin. 2) Provinz Brandenburg. vinz Brandenburg. Maßst. 1:600,000. Fol. Weimar Kreiskarte der Prov. Brandenb. Eberswalde.

Kupferst. u. color. Chromolith. 4.

Rappard, F. v., Topographisch⸗statistische Karte des Regierungs⸗

bezirks Potsdam, auf Grund der Generalstabskarte u. s. w. bearb. Neu rev. Ausg. Maßst. 1:100,000. 17 Bl. Lith. gr. Fol. Hieraus im Maßst. 1:100,000 die lith. Karten der Kreise Nieder⸗

barnim u. Berlin, Prenzlau, Templin, Angermünde, Ober⸗Bar⸗

nim, Teltow mit Potsdam, Beeskow⸗Storkow, Jüterbogk⸗Lucken⸗ walde, Zauch⸗Belzig, Ost⸗Havelland, West⸗Havelland mit Branden⸗ burg, Ruppin, Ost⸗Priegnitz, West⸗Priegnitz.

Rappard, F. v., Karte der Umgegend von Angermünde, Brefer riche Schwedt u. Vierraden. Maßst. 1:100,000. Lith. qu. Fol. Berlin.

König, Theoph., Neuester Plan von Berlin. Mit tabellar. eisn sämmtl. Straßen u. Sehenswürdigkeiten. Lith. qu. gr.

erlin.

Kraatz, Lp., Neuester illustrirter Plan von Berlin mit 100 ein⸗ gedr. bildlichen Darstellungen der öffentlichen Gebäude u. Monu⸗ mente. Maßst. 1:8333 v. In Tondr. Lith. (4 S. Text in gr. 8.) Berlin.

Neuester Situationsplan von Berlin und nächster Um⸗ gebung und Angabe des Weichbildes und Polizeibezirks⸗Grenzen im Maßst. 1:12,500. 4 Bl. Lith. qu. Fol. Berlin.

Delius, C, 48 Quadrat⸗Meilen um Berlin. Umgegend Berlins.

Rap

Neueste Karte der Neue Ausg. Chromolith. qu. gr. Fol. Berlin. pard, F. v., Karte der Umgegend von Berlin. Mafst. Lith. qu. Fol. Berlin. Rappard, F. v., Karte der Umgegend von Brandenburg. Maßst. 1:100,000. Lith. qu. Fol. Berlin.

Müller, A., Neuester Plan von Frankfurt a. d. O. Maßst.

1:10,000. Mit e. alphabet. Nachweis der Königl. u. städt. Aemter

u. Gebäude, Kirchen, Schulen, öffentl. Anlagen u. s. w. Chromolith.

Imp.⸗Fol. (m. 6 S. Text.) Frankfurt a. d. O.

tenberge u. Wilsnack. Maßst. 1:100,000. Fol.

8

Rügen.

Rappard, F. v., Karte der Umgegend von Freienwalde, Wriesn und Neustadt⸗Eberswalde. Maßst. 1:100,000. qu. Fol.

n.

Rappard, F. v., Karte der Umgegend ver keeberg⸗ Wit⸗

erlin.

Rappard, F. v., Karte der Umgegend von Ruppin, Lindow und Gransee. Maßst. 1:100,000. Lith. qu. Fol. Berlin.

3) Provinz Pommern. Karte der preuß. Prov. Pommern. Reduzirt nach der preuß. Generalstabs⸗Aufnahme. Maßst. 1:600,000. u. col. 1“ ö“

agenow, Fr. v., Karte von Neu⸗Vorpommern und der Insel Maßst. 1:200,000. 10. verb. Aufl. Chromolith. Imp.⸗Fol. etaitvn Gor t,u d. Lith hhe “ an von Colberg mit Umgegend. Lith. qu. Fol. Colberg.

Köslin, Gravé par nr Dang; Paris. d. 1

Pautz, Th., u. C. Schulz, Plan von Stettin. r. 4. Stettin.

4) Provinz Posen. S. unter Provinz Preußen.

5) Provinz Schlesien. Gräf, C., Die Markgrafschaft

Chromolith.

Mäͤhren und das Herzogth. Ober⸗ und Niederschlesien. Kpfst. u. color.

qu. gr. Fol. Kpfst. u. kolor. gr. Fol.

Weimar. Gräf, C., Die preuß. Provinz Schlesien. Maßst. 1:600,000. Weimar.

in seiner Neugestal⸗ tung, zum Schul⸗ u. Comptoirgebrauch bearbeitet. Maßst. 1:750,000.

Aufgen. u herausgegeben von der topograph. Abth. des Kgl. preuß. großen Generalstabes. Maßst. 1:

Gräf, Adf., Die preuß. Pro⸗ Imp.⸗

Neustadt⸗

Berlin.

F. J., Spezialkarte von Schlesien und der Graf⸗ schaft Glatz. Revidirt von Prof. Sadebeck. Neue Ausg, vervollst von Heinr. Adamy. 4 Bl. Lith. u. kolor. qu. gr. Fol. Breslau

Römer, Ferd., Geognostische Karte von Ober⸗Schlesien. Im Auftrage des Kgl. preuß. Ministeriums f. Handel, Gewerbe u. öffentl Arbeiten, unter Zugrundelegung der topograph. Karten des K. Ge. neralstabes. Maßst. 1: 100,000. 3. u. 4. Lief. 4 Bl. (Sect. Leoh. schütz, Troppau, Namslau, Brieg.) Chromolith. Imp.⸗Fol. Berlin.

6) Provinz Sachsen. Gräf, Adf., Die preuß. Prov. Sachsen nebst den anhaltischen Ländern. Maßst. 1:600,000. Kupferst. u. color. gr. Fol. Weimar.

Handtke, K., Generalkarte der Prov. Sachsen, des Herzogthums Anhalt, der Herzoglich sächs. Länder Weimar, Altenburg, Gotha und der Fürstenth. Schwarzburg u. Reuß. Maßst. 1:456,000. Lith. u. color. Imp.⸗Fol. Glogau.

Ohmann, C. F. u. C. L. Ohmann, Wandkarte der Königlich preuß. Provinz Sachsen in 9 Blättern. 2. Aufl. Kupferst. u. kolor. gr. Fol. Berlin.

Ewald, Geologische Karte der Prov. Sachsen, von Magdeburg bis zum Harz. Maßst. 1:100,000. Nr. 1. Braunschweig. Chromo⸗ lith. Imp.⸗Fol. Berlin.

Rappard, F. v., Topographisch⸗statistische Karte des Regierungs. Bezirks Magdeburg mit der Grafschaft Wernigerode und den anhaltischen Herzogthümern. Maßst. 1:100,000. Neue revid. Aus. gabe. 12 Bl. Lith. gr. Fol. Berlin.

Hieraus die lith. Karten der Kreise Magdeburg und Wanzleben, Aschersleben, Calbe, Salzwedel und Gardelegen, Oschersleben, Halberstadt u. Grafschaft Wernigerode mit dem Harz, Jerichow 1, .. II., Neuhaldensleben und Wolmirstedt, Osterburg und Stendal.

Rappard, F. v., Karte des Kreises Bitterfeld auf Grund der Generalstabs⸗Karte nach amtl. Materialien bearb. u. hrsg. Maßstab 1‧: 100,000. Lith, qu. gr. Fol. Berlin.

Karte vom Kreis Naumburg im Regierungsbezirk Merseburg.

Maßst. 1: 100,000. Lith. u. color. qu. Fol. Eisleben.

Anhagen, E., Karte des Harzgebirges. Im Auftrage des Kö⸗ niglich preuß. Berg⸗ und Forstamts zu Clausthal unter Benutzung vorhand. Spezial⸗Aufnahmen nach dem Maßst. von 1: 100,000 und in Höhenschichten von 100 pr. Fuß Abstand ausgefert. Chromolith. Imp.⸗Fol. Hannover.

7) Provinz Schleswig⸗Holstein und Lauenburg. Karte der preuß. Provinzen Schleswig, Holstein und Lauenburg mit den freien und Hansestädten Hamburg und Lübeck. Maßst. 1:445,000.

gr. Fol. Weimar. 8) Provinz Hessen⸗Nassau. Plan von Cassel. 2. Aufl. Lith.

qu. 4. Cassel. 9) Rheinprovinz. Liebenow, M., Topographische Karte vom Kreise Bochum. Maßst. 1:80,000. Lith. Fol. Berlin. Karte des Ahr⸗ und Brohlthals. Lith. qu. gr. 4. Bonn. Karte der Umgegend von Bonn. Lith. qu. 4. Bonn.

Schneider,

Nebst alphabet. Verzeichniß der wichtigeren Kohlen⸗ und Erzgruben im rheinischen Ober⸗Bergamtsbezirk. (15 S. in gr. 16.) Masßst. 1:200,000. Chromolith. Imp.⸗Fol. Essen b B. Seekarten. ““ Seeekarten der deutschen Nordseeküste. Herausg. vom Marine⸗Ministe⸗ rium. Blatt 5 u. 6. Maßst. 1:100,000. Lith. u. color. Imp.⸗ Fol. Berlin. 1 Inhalt: Uebersichtskarte der schleswig⸗holsteinischen Westküste; auf gen. u. entw. v. Korv.⸗Kapitän Grapow. 1868 u. 1869. Nördl. Karte der Oder und des Haffs von Stettin bis zu den Mündun⸗ gen der Peene, Swine und Dievenow. Nach den neuesten amtl. Materialien. Lith. Imp.⸗Fol. Stettin. Beneke, W., Karte für die Einsegelung in die Elbe. Masst. 1:100,000. Lith. u. color. Imp.⸗Fol. Hamburg. Beneke, W., Die Unterelbe. Revid. im August 1868. Maßst 1:60,000. Lith. u. color. 2 Bl. qu. gr. Fol. Ebda.

Statistik des Fürstenthums Reuß j. L.*.

Das Fürstenthum Reuß j. L. zerfällt in die 3 Bezirke Gera, Schleiz und Lobenstein⸗Ebersdorf, enthält 6 Städte und 167 Landorte, worunter sich 4 Marktflecken und 11 Marktdörfer befinden, umfaßt einen Flächenraum von 15,06 Quadratmeilen oder 316,738 preußische Morgen und hat einen für Ackerbau und Viehzucht ergiebigen Boden, sowie einen großen Reichthum an Holz und nutzbaren Materialien, besonders an Eisen. 3

Das Fürstenthum hatte im Jahre 1867 im Ganzen eine Bevöl⸗ kerung von 87,974 Personen, wovon 38,252 auf den Landrathsbezirk Gera, 27,368 auf den Landrathsbezirk Schleiz und 22,354 auf den Landrathsbezirk Lobenstein⸗Ebersdorf kommen. Die Bevölkerung des Landes hat sich von 1647 bis 1867 oder in 220 Jahren um das 2/63⸗ seit 1833 um das 1/3sfache vermehrt; im Jahresdurchschnitt aber be⸗ trägt die Zunahme in der Zeit der 220 Jahre 0,59 pCt. Anders steht das Bewegungsverhältniß bei den einzelnen Landes⸗ bezirken. Die größte Zunahme der Bevölkerung gehört dem

*) Nach Brückner, G., Landes⸗ und Volkskunde des Fürsten⸗

thums Reuß j. L. 1. Thl. Gera. 1870. (403 S.)

Bergwerks⸗ und Hüttenkarte des rheinischen Ober⸗Bergamtsbezirks.

11““ 8 u“ 1“ — 1““ “ 1

Bezirke Gera, der seit 1647 um das 4,5sfache gewachsen ist, wäh⸗ nend Schleiz in derselben Periode nur eine 3- und Lobenstein⸗ Ebersdorf eine 3/46 fache Vergrößerung aufweist. Und wiederum rend Gera und Schleiz sich einer stetigen Zunahme erfreuen, so

t' Lobenstein⸗Ebersdorf nur 1833 ein starkes, dann aber bis 1855 ein geringes Wachsen, seitdem sogar einen Rückgang, der in der Ver⸗ minderung der früheren Eisen⸗ und Wollindusterie und in der da⸗ durch hervorgerufenen Auswanderung seinen Grund findet. — Was die Familiendichtigkeit betrifft, so kamen 1867 im Fürstenthum über⸗ haupt auf 1 Familie 4,04 Einw. (in Gera 4,72; in Schleiz 4,51; in Lob⸗Ebersd. 4,/66), und zwar 2,28 männliche und 2,37 weibliche. Auf 1 Quadratmeile kamen in 1867 im Fürstenthum überhaupt 5853,22 Einwohner (Bez. Gera 9491,81; Bez. Schleiz 4538,64 Bez. Lob.⸗ Ebersd. 4470,80 Einw.), mit 1251,91 Familien (Bez. Gera 1984,11; Bez. Schleiz 1005,97; Bez. Lob.⸗Ebersd. 958,40). Die dichteste Be⸗ völkerung gehört somit dem Bezirke Gera, die dünnste dem Bezirke gobenstein⸗Ebersdorf an. — Die städtische Bevölkerung im Fürsten⸗ lhum belief sich 1867 auf 28,922, die ländliche auf 59,052 Einw., mithin betrug jene 5§, diese ³ der Gesammtbevölkerung des Landes; auch ist dies Verhältniß in den letzten 34 Jahren ein fast unveränderliches ge⸗ blieben, obschon die einzelnen Bezirke eine sehr ungleiche Zu⸗ oder Abnahme der Bevöoͤlkerung in Stadt und Land aufweisen. Im Bez. Gera überstieg die Stadt Gera den ländlichen Volkskörper in der Art, daß in der Zeit von 1833 — 67 dort die Bevölkerung um 4,02 pCt. zu, hier um ebensoviel abnahm. Das Urnggekehrte findet in den bei⸗ den anderen Bezirken statt, in denen die ländliche Bevölkerung iine Zunahme und zwar in Schleiz um 2,69 und in Lobenstein⸗ Ebersdorf um 3,31 pCt. erfuhr, die städtische dagegen eine beziehungs⸗ weise gleiche Abnahme erfuhr. Die 6 Städte des Landes hatten 1867 iine Gesammtbevölkerung von 28,922 Einw. (Gera 16,283, Schleiz 4953, gobenstein 2843, Tanna 1801, Saalburg 1214, Hirschberg 1828 Einw.), mit einer um das 4,7sfache absoluten Vermehrung seit 220 Jahren. Unter den Städten hat Hirschberg bis jetzt die stärkste (10,10 pCt.), dagegen Lobenstein und Saalburg (2,/89; 2/73) die geringste Zunahme gehabt. Mit den 6 genannten Städten bilden 8 Landorte (im Ganzen mit 14,008 Einw.) die einzigen Orte des Landes, die mehr als 1000 Einwohner zählen; unter ihnen sind 7 volkreicher als Saalburg, und 3(Hohenlauben mit 2536, Langenwetzendorf mit 2135, Wurzbach mit 1861 Einwohnern) volkreicher als Tanna und Hirschberg. Ebers⸗ dorf, das unter den Landorten am raschesten gewachsen war, hat mit dem Verluste seiner Residenz (1848) eine rückgängige Bewegung ge⸗ nommen. Von der städtischen Bevölkerung kommt im Fürstenthum iberhaupt auf 1 Qu.⸗M. 1920,75, von der gesammten ländlichen Be⸗ bälkerung 3921/11 Einw. (auf die 8 Landorte über 1000 Einw. 930,18; auf die Landorte unter 1000 E. 2990,96 E.). — Die Bevölkerung im Verhältniß zu den Gemeinden anlangend, so hat das Fürstenthum jöh Gemeinden unter und nur 14 über 1000 Einw., jedoch zählen jme nur 45,044, diese dagegen 42,930 Seelen, sind demnach wenig

((leringer als jene. — Unter der städtischen Bevölkerung sind im Fürstenthum

überhaupt 9782 männl. E. und 9950 weibl. E. über 14 Jahre, dagegen 4636 männl. und 4554 weibl. unter 14 Jahr alt; unter der ländlichen Bevölkerung befinden sich 18,767 männliche und 20,226 weibliche Einwohner über 4 Jahre, und 9999 männliche und 10,060 weibliche Einwohner unter 4 Jahre alt. Sonach macht im Durchschnitt die Bevölkerung über 4 Jahre etwas mehr als ½, die unter 14 Jahren etwas weniger als der Gesammtbevölkerung des Landes aus, jene aber ist im Vergleich ju der bezüglichen Bevölkerung der übrigen Staaten Thüringens um 1„Ct. geringer, diese um 1 pCt. höher. Dagegen steht in Einklang mit den thüringischen und mit anderen Staaten, daß die Bevölkerung ds Fürstenthums über 14 Jahre größer ist in den Städten als auf dem Lande und umgekehrt die unter 14 Jahren dort eine kleinere, hier ine größere Zahl aufweist. Ebenso in Uebereinstimmung mit anderen Staaten zeigt sich im Ganzen das weibliche Geschlecht in den Städten und auf dem Lande überzähliger, als das männliche. Ein Unterschied titt aber ein, wenn man die verschiedenen Altersklassen ins Auge faßt. Während nämlich in den Städten die Geschlechter über und unter 1 Jahren fast gleichzählig sind, überwiegt auf dem Lande bei der Altersklasse über 14 Jahre die weibliche Zahl bedeutend die der Män⸗ ner, dagegen ist durchschnittlich die Zahl der Mädchen geringer als die dr Knaben. — Was den Civilstand der Bevölkerung in ehelicher Rück⸗ scht betrifft, so waren im Fürstenthum überhaupt unverheirathet: 6429 Männer und 26,168 Weiber, zusammen 52,597 Personen, da⸗ en verheirathet 14,433 Männer und 14,395 Frauen, zusammen

8828 Personen; verwittwet 148s6 Männer und 3382 Frauen, zusam⸗ men 4868 Personen, geschieden 63 Männer und 116 Frauen, zusammen 279 Personen. Es kamen auf 1000 Männer: 623/2 Unverheirathete, 340,3 Verheirathete, 35,0 Wittwer, 1/8 Geschiedene; auf 1000 Frauen: 593,% Unverheirathete, 326,7 Verheirathete, 76,8 Wittwen, 2 Geschiedene. Vergleicht man die Städte mit den Landgemeinden, so findet man, daß jene im Ganzen und im Einzeln mehr Geschiedene, und im Gan⸗ jen mehr Verwittwete und weniger Verheirathete als diese haben, während im Einzelnen bezüglich der Verwittweten und der Verhei⸗ mtheten das Verhältniß verschieden ist, und zwar ein starker Ueber⸗ scuß derselben im Landestheile Gera auf Seiten der Landgemeinden und im Landestheile Lobenstein⸗Ebersdorf auf Seiten der Städte be⸗ feht, dagegen im Landestheile Schleiz die Städte mehr Verwittwete und weniger Verheirathete als die Landgemeinden aufweisen. Dem Alter nach vertheilen sich die Verheiratheten (im Fürstenthume über⸗ daupt 13,945 Ehepaare, 4340 in den Städten, 9605 in den Doͤrfern), wie polgt: Männer unter 30 Jahren 1516 (466 in Städten, 1050 in den Dör⸗ sern), Männer von 30 — 45 Jahren 6184, Männer von 45 — 60 Jahren 4435, Männer über 60 Jahre 1810; verheirathete Frauen unter 30 Jahren 2718 (844 in den Städten, 1874 in den Dörfern), 1. von 30 — 45 Jahren 6245 Frauen von 45—60 Jahren 3847, Frauen über 60 Jahren 1126. Abgesehen davon, daß die Zahl der Ver⸗

1“ 11“

heiratheten auf dem Lande die der Städte ist die Ziffer der verheiratheten Männer in allen ehelichen Altersklassen stärker als die der verheiratheten Weiber. Das Verhältniß der Sterblichkeit des Fürstenthums zu den übrigen thüringischen Staaten ist kein günstiges, dagegen ein mittleres in Bezug auf andere europäische Länder. Uebrigens wird auch in diesem Fürstenthume im Einzelnen und im Ganzen das Gesetz bestätigt, daß auf Seiten der männlichen Bevölkerung die Sterblichkeit größer ist als auf Seiten der weiblichen. — Die Zahl der Taubstummen betrug 1867 im Ganzen 23, die der Blinden im Ganzen 32.

Die Berufsklassen im Fürstenthum anlangend, so beschäftigten

sich mit der Land⸗ und Forstwirthschaft 17,820, mit dem Bergbau 949, mit der Industrie 43,129, mit dem Handel 3833, mit dem Transport⸗ gewerbe 333 Pers. Handarbeiter und Tagelöhner waren 10,632, Geist⸗ liche und Lehrer 1116, Beamte und Angestellte 2862 Pers. Dem Militär gehörten an 494 P.; in Kunst und Wissenschaft bethätigten sich 826 P. Der Pensionärs und Rentiers gab es 2552 P., der Per⸗ sonen ohne Berufsausübung 140, der Pers. ohne angegebenen Beruf 1780 P. Alle Berufsklassen zusammen ergeben eine Zahl von 86,472 Personen. Drei Berufsklassen allein haben zusammen nahe an 83 pCt.

der Bevölkerung, darunter in erster Reihe die Industrie fast ½, die

Land⸗ und Forstwirthschaft etwas über ⅛ und die Handarbeiter mit Einschluß der Tagelöhner nahe ½ der Bevölkerung; die übrigen Berufs⸗ kla ssen insgesammt begreifen nur 17 pCt.

Das französis

Vor mehr als zwei Dezennien besaß Berlin durch König⸗ liche Munifizenz eine französische Schauspielergesellschaft, deren Vorstellungen im Königlichen Schauspielhause mit denen der heimischen Bühnenkünstler alternirten. Nachdem diese Vorstel⸗

che Theater in Berlin.

lungen eingestellt waren, wünschte man lebhaft eine fran-

zösische Theatergesellschaft nach Berlin zurück. Das war nun, hatte man das Schauspielhaus für deren Vorstellungen im Auge, ein nicht zu erfüllender Wunsch, denn seit langer Zeit waren tägliche deutsche Vorstellungen eingeführt; die Bühne des Opernhauses aber wurde, durch Oper und Ballet, noch weit mehr in Anspruch genommen. Es wurde daher zuerst auf einem Privattheater der Versuch gemacht, wieder fran⸗ zösische Vorstellungen einzuführen; dieselben waren aber von eben so kurzer Dauer, wie die englische Komödie, welche ein anderes Theater bald darauf unter Leitung eines namhaften Shakespeare⸗Darstellers, des Mr. Phelps, hier einzuführen ge⸗ dachte. Im Jahre 1865 jedoch erhielt Mr. Luguet aus Paris die Erlaubniß, im Saaltheater des Königlichen Schauspielhauses während dreier Monate des Jahres mit einer unter seiner Lei⸗ tung stehenden Gesellschaft französische Vorstellungen zu geben, und hat das bereits in sechs auf einander folgenden Saisons mit Geschick und Beifall gethan.

Die zeitigen Vorstellungen der französischen Gesellschaft bilden eine Art literarhistorischen Cyclus, welcher uns die Entwicklung des französischen Dramas während zweier Jahr⸗ hunderte überschauen läßt. Das eigentliche große Drama und die Tragödie sind von diesem Cyckus ausgeschlossen, weil zu ihrer Darstellung weder der Raum der Bühne, noch das vor⸗ handene Personal genügen würde. ““ “

Die Lustspiele jener Zeit dagegen, die Stücke des Lieblings der Musen, seines Königs und seiner Nation — Molidère's Produktionen mußten vertreten sein. In diesem Jahre wurde bis jetzt von ihm dargestellt »Le dépit amoureux« und zwar von fünf auf zwei Akte verkürzt. Dad genannte Werk ist das zweite seiner ersten Periode, aus welchem sein Genie schon hervorblitzte, während seine früheren Arbeiten nur Nach⸗ ahmungen oder doch Umbildungen der spanischen »Imbroglios⸗ oder der italienischen Possenspiele waren. Als Sohn und Amtsnachfolger eines Hof⸗Tapissiers Ludwigs XIV. lernte er gleicherweise das bürgerliche Leben kennen, dem er entsprossen war, wie den Hof, an den ihn sein Dienst führte und er ver⸗ wendete die Kenntniß beider zu seinen Bühnenstücken. Mr. Luguet hat sich in einer früheren Saison schon als trefflicher Darsteller des Tartuffe gezeigt. . b 1

Waren die Stücke dieser Periode sämmtlich ein Spiegelbild der damaligen französischen Zustände und lag ihnen nichts ferner, als die vorhandenen Stände auflösen zu wollen, so tritt uns im folgenden Jahrhundert das Bestreben von der Bühne entgegen, die Zustände der Gesellschaft und ihre geschicht⸗ lich gewordene Gliederung als unberechtigt hinzustellen. V taire und Beaumarchais sind die Hauptvertreter dieser Periode.

Die neuere dramatische Schule lehnte sich auf gegen den Alexandriner, verwarf die sogenannten drei Einheiten des Aristoteles und die Einfachheit, in welcher die Antike sich

bewegte, die den französischen Klassikern Vorbild gewesen war;

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