9) Zeichnen
dem
der Künste i Donnerstag, des Rasbmmisen ta
öffnet.
8*
tors, Professor M. Gropius, während des Sommersemesters
nach anatomischen Vorbildern und Propor⸗ des menschlichen Körpers: Professor Domschke. Schatten⸗Konstruktion, Perspektive, verbunden mit Aufgaben aus den historisch wichtigen Bauwerken: Pro⸗ fessor Pohlke. 11) Vorbereitungsklasse: Professor §H olbein. Akademischer Unterricht in besonderen Ateliers. 12) Kupfer⸗ stechen: Professor Mandel. 13) Schwarzkunst auf Stahl: Professor Lüderitz. Baufächer: 14) Entwerfen der Gebäude: Ober⸗Hof⸗Baurath Professor Strack. 15) Zeichnung und Kom⸗ position architektonischer Dekorationen: Professor Dr. Böttiche r. 16) Modelliren architektonischer Verzierungen und Glieder: Bild⸗ hauer Kosak. Hülfswissenschaften. 17) Mythologie: Professor Dr. Geppert. 18) Kunstgeschichte: Prof. Dr. Eggers. 19) Vor⸗ träge über die klassischen Dichtungen alter und neuer Zeit: Prof. Dr. Eggers. 20) Geschichte des Kostüms: Professor Weiß. B. Musik. 21) Vokal⸗Komposition: Prof. Grell. 22) Unter⸗ richt in der freien Instrumental⸗Komposition: Ober⸗Kapellmeister Taubert.
Meldungen zur Aufnahme haben zu erfolgen von Mitt⸗ woch, den 30. März, bis inkl. Sonnabend, den 2. April, Vor⸗ mittags von 9 bis 12 Uhr, im Anmeldezimmer der König⸗ lichen Akademie der Künste, Universitätsstraße Nr. 6.
Bei der Meldung müssen Abgangszeugnisse von der Schule orgelegt werden und haben die Aspiranten in Betreff ihrer efähigung zur Kunst sich einer Prüfung zu unterwerfen.
Die Aufnahme von Schülern geschieht halbjährlich, vor Beginn der beiden Semester. 1 Das Lesezimmer der Bibliothek der Königlichen Akademie den Berechtigten während des Semesters am von 4 bis 7 Uhr, und am Frei⸗ ormittags von 9 bis 1 Uhr, ge⸗
am 15. März 1870. 1 Die Königliche Akad 8
O. F. Gruppe.
tionen des rojektion,
und Sonnabend, des
8*
Im Auftrage: Ed. Daege.
Unterricht an der mit der Königlichen Akademie der Künste
verbundenen Königlichen Kunstschule unter Leitung des Direk⸗
vom 4. April bis 31. Juli d. J.
— a) Allgemeine Kunst Schüler, welche ihre ganze als Vorbereitung für die I. Ornament⸗Formenlehre, zugleich erste Uebung
„Schule. Einjähriger Kursus für Zeit dem Studium widmen wollen verschiedenen künstlerischen Fächer. im Frei⸗Hand⸗
zeichnen: Baumeister Jacobsthal. II. Projektionslehre, Schat⸗ ten⸗Konstruktion, Perspektive, zugleich erste Uebung im gebunde⸗ nen Zeichnen: Dr. Hertzer. III. Lehre vom Licht und Schatten, Frei⸗Handzeichnen mit Ausführung in Licht und Schatten:
Maler
Schaller. IV. Modelliren nach Zeichnungen und Mo⸗ dellen: Bildhauer Goeritz. V. Anatomie, Proportionslehre,
zugleich erste Uebung im Figurenzeichnen: Professor Domschke. WI. Ornamentale Farbenstudien, architektonische Dekorationen, zugleich Uebung im architektonischen Zeichnen: Professor Bau⸗ meister Spielberg.
Das Schulgeld beträgt halbjährlich 20 Thlr.
Hospitanten für einzelne Fächer werden zugelassen, soweit aum es gestattet. b) Kunstgewerbe⸗Schule. Unterricht für Schüler, welche
sich eine allgemeine künstlerische Ausbildung und Fertigkeit im
Zeichnen und Modelliren neben ihren anderweiten Studien oder
neben ihrer praktischen Berufsthätigkeit erwerben wollen. I. Or⸗ nament⸗Formenlehre, erste Uebung im vii züeear Bau⸗
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Zeschnunger und Modellen: Bildhauer Kosak.
Inspektor Tiede und Maler Nothnagel. II. Projektions⸗ lehre, Schatten⸗Konstruktion, Perspektive, zugleich erste Uebung im gebundenen Zeichnen: Dr. Hertzer. III. Modelliren nach IV. Lehre vom icht und Schatten, zugleich erste Uebung im Frei⸗Handzeichnen
mit Ausführung in Licht und Schatten: Professor Schütze. V. Frei⸗Handzeichnen nach Vorbildern und Gyps; Thierformen
in ornamentaler Anwendung und Theile des menschlichen Kör⸗ pers, in 12 Abtheilungen: Professoren Domschke, Schütze,
Holbein, Kaselowsky, Hosemann und Lehrer Hanke,
Gosch, Gerstl er. VI. Anatomie, Proportionslehre: Professor
Domschke. VII. Kompositionsklasse, architektonisches Zeichnen, faͤrbige Dekorationen: Professor Baumeister Spielberg. Das Schullokal befindet sich mit Ausnahme des Unterrichts
ad b. I., welcher in den Zeichensälen der Königlichen Realschule in der Kochstraße Nr. 66 und des französischen Gymnasiums in der Niederlagstraße Nr. 2 stattfindet, in der Königlichen Kunst⸗Akademie, Universitätsstraße Nr. 7, 2 Treppen.
berg, Universitätsstraße Nr. 6 1 Treppe im Bureau, von ab Vormittags von 9—12 Uhr ausgegeben.
Die Unterrichtskarten werden bei dem Inspektor Hertz⸗
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Gropius.
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Berlin, 19. März. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Geheimen Archiv⸗Rath Dr. Rice, del zu Berlin die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königg von Schweden Majestät ihm verliehenen Commandeur⸗Kreuzef des Wasa⸗Ordens zu ertheilen. “
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TPpersonal Veränderungen.
I. In der Armee. 8 HOffiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. A. Ernennungen Seee und Versetzungen. Den 12. März. Grn Seyßel d'Aix, Major vom Brandenb. Feld⸗Art. Regt. Nr.] Gen. Feldzeugmstr) und kommandirt als Adjut. bei dem Chef da 8. Prinneen Karl von Preußen K. H., unter Versetzung zu den Of. der Adjutantur, zum persönl. Adjutanten des Prinzen Karl von Preußen K. H. ernannt. v. Bredow, Rittm. Kür. Regt. (Kaiser Nicolaus I. von Rußland) 3 hältniß als Adjut. des Remonte⸗Inspecteurs, à la suite des Regtz. gestellt. Gr. v. Monts, Rittm. vom Schles. Ulanen⸗Regt. Nr.? und kommandirt als Adjut. bei dem Gen. Kommando des I. Arma⸗ Corps, unter Entbindung von diesem Kommando, als Esc. Chef in das Brandenb. Kür. Regt. (Kaiser Nicolaus I. von Rußland) Nr. versetzt. v. Brünneck, Rittm. und Esc. Chef im 1J. Hess. Hus. Regt. Nr. 13, als Adjut. zum Gen. Kommando I. Armee⸗Corps kommanditt. v. Schenck zu Schweinsberg, Pr. Lt. vom 1. Hess. Hus. Ree. Nr. 13, zum Rittmeister und Eskadron⸗Chef befördert. v. Oertzen, Sec. Lt. vom 2. Brandenb. Ulanen⸗Regt. Nr. 11 und kommandirt als Adjut. der 6. Kav. Brig., von diesem Kommando entbunden. v. Used om, Pr. Lt. vom 1. Leib⸗Hus. Regt. Nr. 1, in seinem Kom⸗ mando als Adjut. von der 1. zur 6. Kav. Brig. übergetreten. Dall⸗ mer, Pr. Lt. vom 2. Hannov. Ulanen⸗Regt. Nr. 14, als Adjut. zur 1. Kav. Brig. kommandirt. Kehl, Pr. Lt. vom Rhein. Drag. Ragt. Nr. 5 und kommandirt als Adjut. der 7. Kav. Brig., von diesem Kommando entbunden. v. Klitzin, Sec. Lt. vom Rhein. Drag. Regt. Nr. 5, als Adjut. zur 7. Kav. Brig. kommandirt. Den 15. März. Schimoneck, Zeug⸗Pr. Lt. vom Art. Depot zu Königs⸗ berg, zum Art. Depot in Jülich versetzt. Oschmann, Zeug⸗Feldw. vom Stabe des Magdeb. Festungs⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 4, untnn Versetzung zum Art. Depot in Königsberg, zum Zeug⸗Lt. beförder, II. In der Marine.
Marine⸗Beamte. Durch Verfügung des Marine⸗Ministerium Den 7. März. Kaiser, Blaubach, Bauschreiber, zu etatsm. Bau⸗ schreibern, Knöppler, Ahrens, Bau⸗Aufseher, Renner, Bau⸗ schreiber, zu etatsm. Bau⸗Aussehern ernannt.
vom Brandenburz.
Am 1. April cr. wird zu Hasclünne, Landdrostei Osnabrück, eine Telegraphen⸗Station mit vollem Tagesdienste dem öffentlichen Ver⸗ kehre übergeben werden. EIZ11““ Hannover, den 17. März 1870. I Telegraphen⸗Direktion.
.“
Nichtamtliches.
Berlin, 19. März. Se. Majestät der gestern Vormittags die Hofmarschälle, den
v1“A““ Preußen. König empfingen
Demnächst gewährten Allerhöchstdieselben dem Haus⸗Minister und nach diesem dem Minister von Selchow einen kurzen Vortrag⸗ Um 5 Uhr speisten die Majestäten allein und besuchten Abende eine Soirée beim Kultus⸗Minister von Mühler.
Heute empfingen Se. Majestät der König nach dem Vortrage der Hofmarschälle militärische Meldungen im Beisein des Gouverneurs und des Kommandanten. Hierauf arbeiteten Allerhöchstdieselben erst mit dem Militärkabinet und hierauf mit dem Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath Wehrmann.
Zwischen beiden Vorträgen empfingen Se. Majestät der König den Besuch des Fürsten Reuß j. L., welcher gestern Abend hier eingetroffen ist.
— Bei den Königlichen Majestäten fand vorgestern eine musikalisch dramatische Soirée statt, in welcher der musikalische Theil, unter Leitung des Ober⸗Kapell meister Taubert, durch die Damen Lucca und v. Asten und durch die Herren Niewann, Salomon und Woworrzͤly. und der dramatische Theil, unter Leitung und Mit⸗ wirkung des Herrn Luguet, durch die französischen Schau⸗ spieler vertreten war. Die Botschafter von Frankreich und England waren mit ihren Gemahlinnen geladen. — Ihre Majestä die Königin empfing gestern den Professor Friedrich von Raumerjzur Berichterstattung über die Vorlesungen des Wissenschaftlichen Ver⸗ eins und der Volksbibliotheken. — Beide Königliche Majestälem erschienen Abends auf der Soirée des Kultus⸗Ministers. — Heute erwartet der Königliche Hof Ihre Königl. Hoheiten den Petezen und die Prinzessin Georg von Sachsen und Se. Königl.
oheit den Großherzog und die Großherzogin, sowie die Prin⸗ zessin Marie von Sachsen. — Morgen sieht die Ankunft Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin von Baden in Aussicht.
— Se. Königliche Hobeit der Kronprinz empfing im Laufe
des gestrigen Tages Herrn von Erxleben, den Major von
Kretschmann vom Generalstabe, den Geheimen Kommerzien⸗
Nr. 6, in seinem Ver⸗
Polizei⸗Präsidenten von Wurmb und den General v. Plonsk.
'ausgestellt werden« zu setzen:
8.
Rath Ravené, den Fürsten Pleß und den Grafen Kalkreuth aus Weimar. Abends besuchte Höchstderselbe die Vorstellung im Opernhause und später die Soirée bei dem Staats⸗Minister von Mühler. Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin begab sich um 7 Uhr zu einer Vorlesung des Professor Hof⸗
mann.
— Der Bundesrath des Norddeutschen B hielt heute eine Plenarsitzung ab. “ 8 — — Der Reichstag des Norddeutschen Bundes setzte in seiner gestrigen Sitzung die zweite Berathung über den Entwurf eines Strafgesetzbuchs fort.
Die §§. 96— 99, welche von der Beleidigung der Bundes⸗ fürsten handeln, wurden sämmtlich nach den vom Abgeordneten hr. Meyer (Thorn) gestellten Anträgen dahin abgeändert, daß nicht ausschließlich auf Zuchthausstrafe erkannt werden darf.
Der vierte Abschnitt handelt von solchen feindlichen Hand⸗ lungen, welche gegen befreundete Staaten vorgenommen wer⸗ den. Die hierauf bezüglichen §§. 100 — 102 wurden auf den Antrag des Abg. Dr. Meyer in derselben Weise wie die vor⸗ stehenden Paragraphen abgeändert.
Abschnitt 5 handelt von den Verbrechen und Vergehen in Beziehung auf die Ausübung staatsbürgerlicher Rechte. Die K. 103 und 104 wurden gleichfalls dahin abgeändert, daß außer der Zuchthausstrafe auch auf Festungshaft erkannt wer⸗ den darf. Die §S§. 105 — 107 wurden unverändert angenommen.
Es folgte der 6. Abschnitt: Widerstand gegen die Staats⸗ gewalt. Während der Debatte über den §. 108 wurde auf den Antrag des Abg. Frhrn. v. Patow die Sitzung vertagt.
Der Präsident theilte noch mit, daß ihm vom Bundes⸗ kanztler Grafen von Bismarck⸗Schönhausen eine Denkschrift zu⸗ gegangen sei, betreffend die von den verbündeten Regierungen gemachten Wahrnehmungen über den Einfluß der Arbeit in den Zuchthäusern auf die freie Arbeit. Das Schreiben wurde nach einer kurzen geschäftlichen Diskussion, an der sich die Abgg. Dr. Schweitzer, Dr. Hirsch und Duncker betheiligten, der Pe⸗ titions⸗Kommission überwiesen. Darauf wurde die Sitzung um 4 Uhr geschlossen. 1
— Die heutige (24.) Plenar⸗Sitzung des Reichstages des Norddeutschen Bundes wurde vom Präsidenten Dr. Simson pünktlich um 12 Uhr eröffnet.
Vpon den Bevollmächtigten zum Bundesrathe waren an⸗ wesend: der Bundeskanzler Graf von Bismarck⸗Schönhausen, der Staats⸗ und Justiz⸗Minister Dr. Leonhardt, der Staats⸗ und Finanz⸗Minister Camphausen, der Staats⸗Minister und Präsident des Bundeskanzler⸗Amts Delbrück, der Präsident des Bundes⸗Ober⸗Handelsgerichts Dr. Pape, der Staats⸗Minister der Finanzen und der auswärtigen Angelegenheiten Freiherr von Friesen, der Königliche Geheime Regierungs⸗Rath Schmalz, der Geheime Justiz⸗Rath Klemm, der außerordentliche Gesandte und bevollmäͤchtigte Minister, Geheime Legations⸗Rath Hof⸗ mann, der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Staats⸗Minister von Bülow, der Staats⸗Rath Bucholtz, der Staats⸗Minister, Wirkliche Geheime Rath Dr. von Watzdorff, der Ministerresident Geheimrath von Liebe, der Ministerresident Dr. Krüger, und die Bundes⸗Kommissare Präsident Dr. Friedberg, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath
85 8 8
Berathung über den Gesetzentwurf über die Ausgabe von (Dortmund), Dr. Schleiden, Miquél, Meier (Bremen), Grum⸗ Delbrück, griff wiederholt in die Debatte ein. stattfinden. Bund.
§. 108 lautet: Wer öffentlich vor einer Menschenmenge, werden, zum Ungehorsam gegen Gesetze oder Verordnungen
Eck und Geheimer Regierungs⸗Rath Dr. Michaelis. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete die erste Banknoten. An der Diskussion betheiligten sich die Abgg. Dr. Becker brecht, Dr. Löwe. 16g Der Präsident des Bundeskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Es soll seiner Zeit die zweite Berathung dieses Entwurfs Hierauf folgte die Fortsetzung der zweiten Berathung über den Entwurf eines Strafgesetzöbuches für den Norddeutschen 6. Abschnitt. Widerstand gegen die Staatsgewalt. §. 108 bis §. 120. oder wer durch Schriften oder andere Darstellungen, welche verbreitet oder öffentlich angeschlagen oder öffentlich ausgestellt oder gegen Anordnungen der Obrigkeit auffordert, oder wer in gleicher Weise strafbare Handlungen durch Rechtfertigung an⸗
bpreist, wird mit Geldstrafe bis zu zweihundert Thalern oder
mit Gefängniß bis zu zwei Jahren bestraft. Hierzu lagen folgende Anträge vor: 1e 28 8 Von den Abgg. Fries und Genossen: 8 In §. 108: a) statt der Worte: »durch Schriften u. s. w.“ bis durch Verbreitung oder öffentlichen
.
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Anschlag oder öffentliche Ausstellung von Schriften oder andern Dar⸗ stellungen; b) statt der Worte »zum Ungehorsam« zu setzen: zur Widersetzlichkeit; c) statt der Worte »gegen Anordnungen der Obrigkeit« zu setzen: gegen die gesetzlich gerechtfertigten An⸗ ordnungen der zuständigen Obrigkeit; d) die Worte »oder wer in gleicher Weise u. s. w.« bis vanpreist« zu streichen.
Vom Abg. Planck: ““
Der Reichstag wolle beschließen: im §. 108 statt der Worte »gegen Anordnungen der Obrigkeit« zu setzen: »gegen die von der Obrigkeit innerhalb ihrer Zuständigkeit getroffenen Anordnungen«.
An der Debatte betheiligten sich die Abgg. v. Unruhe (Bomst), v. Unruh (Magdeburg), Wagener (Neu⸗Stettin), Lasker, sowie der Staats⸗ und Justiz⸗Minister Dr. Leonhardt und der Bundes⸗
Kommissar, Präsident Dr. Friedberg. (Schluß des Blattes)
—— Laut Telegramm vom 17. d. Mts. ist S. M. Yacht »Grille« in Vigo eingelaufen.
— Nach eingegangenen Nachrichten ist S. M. Dampf- Kanonenboot »Meteor« am 24. Februar cr. in La Guayra angekommen. ö1“
„Kiel, 18. März. (K. C.) Der zur Zeit in Ostswine (Swine⸗ münde) behufs Reparatur liegende Aviso»⸗Preußischer Adler⸗ soll, sobald die Witterung es erlaubt, nach Kiel behufs Voll⸗ endung der Reparaturen uͤbergeführt werden.
Braunschweig, 18. März. Die Landesversamm⸗ lung berieth gestern das Gesetz, betreffend die Abänderung und Ergänzung des Gewerbesteuergesetzes Nr. 46 vom 3. August 1864, und den Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung des Personalsteuergesetzes Nr. 33 vom 29. Juni 1864 und des dazu erlassenen Tarifs.
Schwarzburg. Rudolstadt, 17. März. (Weim. Ztg.) Der ordentliche Ausgabe⸗- und Einnahme⸗Etat für die Finanz⸗ periode 1870 — 1872 ist nunmehr durchberathen und festgestellt, und es erübrigt nur noch die Berathung über den Ausgabe⸗ titel: Schuldenwesen, über den außerordentlichen Etat, über die Gesetzentwürfe, die Erhöhung der Klassen⸗ und klassizirten Ein⸗ kommen⸗ und der Grundsteuern, desgleichen der Sporteln be⸗ treffend, endlich über einige Positionen und über Abänderungen der Bauordnung. Es läßt sich erwarten, daß diese Gegen⸗ stände längstens bis zum 19ten d. M. werden erledigt werden, weshalb die Vertagung des Landtags wahrscheinlich an diesem Tage stattfinden wird.
— 18. März. Der Landtag beschloß heute nach längerer Debatte auf die Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Erhöhung der Steuern, nicht einzugehen. Die Aufnahme einer Anleihe von 50,000 Thlr. wurde genehmigt. 81““
Baden. Karlsruhe, 18. März. Die Abgeordneten⸗ kammer nahm heute das Militär⸗Strafgesetzbuch, ferner das Einführungsgesetz zu demselben und zur Militär⸗Strafgerichts⸗ ordnung an.
Württemberg. Stuttgart, 18. März. Die Ab⸗ geordnetenkammer berieth in ihrer heutigen Sitzung das Genossenschaftsgeseg, dessen Bestimmungen ganz analog sind mit denen des Genossenschaftsgesetzes für den Norddeutschen SIg. Die Endabstimmung über das Gesetz wird Dienstag erfolgen.
essen. Darmstadt, 18. März. Das heute erschienene Regierungsblatt Nr. 8 enthält eine Bekanntmachung des Ministe⸗ riums des Innern, die Ergebnisse der Verwaltung des Fonds für öffentliche und gemeinnützige Zwecke betreffend, ferner eine Bekanntmachung des Ministeriums der Finanzen, die Einziehung der Grundrentenscheine betreffend (welche bis spätestens den 1. Januar 1871 eingelöst werden müssen).
Bayern. München, 17. März. Das eigenhändige Schreiben, welches der König bei Gelegenheit des Rücktritts des Fürsten Hohenlohe an diesen gerichtet hat, lautet der »A. A. Z.« zufolge, wörtlich:
»Mein lieber Fürst! Sie haben wiederholt an mich die Bitte um Enthebung als Staats⸗Minister des Königlichen Hauses und des Aeußern gebracht. Nach eingehender Prüfung der Verhältnisse habe ich in Würdigung der von Ihnen vorgebrachten persönlichen Motive diesem Ihrem Gesuche heute Folge gegeben. Indem ich Ihnen dies eröffne, fühle ich mich gedrungen, Ihnen für die opferwillige Hingebung und bewährte Treue, wodurch Ihre Amtösführung aus⸗ gezeichnet war, aus vollstem Herzen meine Anerkennung auszusprechen. Dieser Anerkennung thatsächlichen Ausdruck zu verleihen, habe ich Sie, mein lieber Fürst, in die Zahl der Kapitulare meines Ritterordens vom heiligen Hubertus aufgenommen. Indem ich Ihnen die erneuerte Versicherung meines freundlichen Wohlwollens ertheile, verbleibe ich fortan Ihr sehr gewogener König Ludwig« München, 7. März 1870.
— Der II. Ausschuß der Kammer der Abgeordneten ist, wie schon gemeldet, von seinem Beschlusse, die weitere Kreditfor⸗ derung für die Armee bis zur Budgetdebatte zu vertagen, abgegangen und hat gestern Abends auch den Gesetzentwurf über die vaußerordentlichen Militärbedürfnisse« berathen. Nach diesem sollte im Ganzen ein Kredit von 2,791,396 Fl. bewilligt
werden, der Ausschuß aber begutachtet nur folgende
„v1 I 8 8 8