1870 / 73 p. 9 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

des Cölner Vergwerks⸗Verein wird Samstag, den 23. April c., im Domizil des Vereins, stattfinden.

Unter Hinweisung auf das Gesellschafts⸗Statut stehende Tages⸗Ordnung, General⸗Versammlung persönlich oder Be Bevollmächtigte Theil zu nehmen. Woo —Cöln, den 25. März 1870. 1

Der Verwaltungsrath 8 Tagesordnung. 1) Vorlage der Bilanz und des Geschäftsberichts pro 1869. 2) Wahl zweier Mitglieder des Verwaltungsraths. 3) Wahl dreier Kommissarien zur Prüfung der Bilanz pro 1870.

4) Ausloosung der zur Einlösung kommenden Obligationen.

5) Wiederaufnahme der Zechen Neu⸗Cöln deurch Bildung einer neuen Gewerkschaft, dden betreffenden Vertrag und die chungen.

6) Statut⸗Aenderungen der betreffend Ausgabe von Dividendenscheinen Wiecchsel eines Gesellschaftsblattes, des Verwaltungsrathes und Modifikation desselben.

Bergbau⸗ und Hüttenw esen⸗Aktien⸗Gesel lschaft. Wir beehren uns, die Aktionäre unserer Gesellschaft zu der am 2. Mai a. c., Borcitkegs 10 ½ Uhr, 8 m Saale des Hochfelder Casino's bei Duisburg beginnenden ordentlichen Generalversammlung

hiermit ergebenst einzuladen. Die sammlung auf Grund

Pepinstraße 2B hier,

h

nebst Talons,

der Tantiêème

des §. 10 der Statuten verabfolgt Tagesordnung. Geschäftsbericht. 8 Vorlage der Bilanz pro ultimo Dezember 20 der Statuten, Decharge und Verwendung pro 1869. 1 Wahl eines Vorstandsmitgliedes an Stelle des statutgemäß Ausscheidenden.

Wahl des Rechnungsrevisoren pro 1870. 1 Ausloosung der fuͤr dieses Jahr zur Amortisation gelangenden Prioritätsobligationen und Schuldverschreibungen. Niederrheinische Hütte bei Duisburg, den 14. März 1870.

fISISES n 1qp“

11111A14A4“* . „2 8 1991]1 Oberschlesische Eisenbahn. 8 Die Herren Aktionäre werden hierdurch zu einer 1l1 am 27. April d. J., Nachmittags 3 Uhr,

iim großen Konferenzsaale ü1 demn Eisenbahnhofe

8 ierse

stattfindenden außerordentlichen Generalversammlung eingeladen. Gegenstand der Verhandlung ist der Antrag der Gesellschafts⸗ vorstände: die Generalversammlung wolle beschließen:

1) die Bestimmung sub a. im §. 2 des sechszehnten Statuten⸗

I nachtrages vom 7. Juli 1869 aufzuheben,

) die Gesellschaftsvorstände zu ermächtigen, die Ausgabe der neuen

Stamm⸗Aktien Litt. D. jahre thunlichst gleichmäßig zu vertheilen und den ermin zu veröffentlichen.

Diejenigen Herren Aktionäre, welche dieser Generalversammlung beiwohnen wollen, haben in Gemäßheit des §. 29 des Statuts bis spätestens am 26. April cr. im Direktorial⸗Bureau auf dem Ober⸗ schlesischen Bahnhofe hierselbst ihre Aktien zur Abstempelung vorzu⸗ zeigen, oder deren am dritten Orte erfolgte Niederlegung glaubhaft nachzuweisen, zugleich ein unterschriebenes Verzeichniß der Nummern derselben in zwei Exemplaren zu übergeben, von denen das Eine mit

m Vermerke der zustehenden Stimmenzahl und dem Siegel der Königlichen Direktion der Oberschlesischen Eisenbahn versehen zurück segebe 88 und als Legitimation zur Theilnahme an der Versamm⸗

ient.

zu 8c eeee können in dem ge⸗

86 ureau in Empfang genommen weren. nanmerelauf den 24. März 1870. ““

Deerr Vorsitzende b

des Verwaltungsraths der Oberschlesischen Eisenbahn⸗Gesellschaft.

gez. Franck.

Main⸗Weser⸗Bahn. Bekanntmachung. Mit dem 1. April 1870 tritt ein 5. Nachtrag zu dem Betriebs⸗Reglement für den Lokalverkehr der Main⸗ Weser⸗Bahn vom 1. Januar 1869 in Kraft, welcher Vorschriften über Zulassung von reiner Pikrin⸗ E. fäure, sowie von Arsenikalien und anderen 1 en zum Eisenbahntransport und die weitern Bestimmungen enthält, daß die nur bedingungsweise zur Beförderung zugelassenen Gegenstände auch in Quantitäten von weniger als 40 Centner conf. Seite 62 des Reglements fortan täglich transportirt werden. Der erwähnte Nachtrag ist bei den Güter⸗Expeditionen der Main⸗ Weser⸗Bahn unentgeldlich zu erhalten. Cassel, den 21. März 1870. Köhigliche Direktion der Main⸗Weser⸗Bahn.

1

869 nach §. 19 und des Gewinnes

88 d

auf drei auf einander folgende Bau⸗ Anfangs⸗

2—Ü

Hiftstoff

Coͤlner Bergwerks⸗Vereink. 4 . Die diesjährige ordentliche General⸗Versammlung der Aktionäre V Einundreißigste ordentliche Generalversammlung.

Vormittags 11 ½ Uhr, V

und die nach⸗

laden wir die Aktionäre hiermit ein, an dieser abzuhaltenden 31. ordentlichen

V

im Behinderungsfalle durch

Rechnung und V

unterschriebenen Nummern⸗Verzeichnisse versehen, und Christian Levin Beschlußfassung über dadurch bedingten Bu⸗ §§. 7, 8, 19, 21, 22, 29 und 31,

Vermehrung der Mitglieder

intrittskarten werden eine Stunde vor Beginn der Ver⸗

2——

19948 Taunus⸗Eisenbahn.

Die nach Sn28 der Statuten stimmberechtigten Aktionäre da Taunus⸗Eisenba n⸗Gesellschaft werden zu der 1 Dienstag, den 26. April d. J., Vormittags 10 ¾⅔ Uhr, zu Wiesbaden in dem Lokale des Kasinos (Friedrichsstraße Nr. 1 Generalversammlung hierdurch einge

laden. 2121 . Diejenigen Aktionäre, welche dieser Versammlung beiwohnm

werden ersucht, sich am 1

11. und 12. April d. J., Vormittags von 9-1 Uhr, zu Frankfurt im Bahngebäude, zu Mainz auf dem Burkau der Trajektanstalt, zu iesbaden im Stationshause, unter Vorzeigung der in ihrem nach Nummern und Litera geordneten,

Besitze befindlichen Aktien, mit einem doppelt ausgefertigten und wozu die Forma⸗ larien an den genannten Orten ausgegeben werden, anzumelden. Die Eintrittskarten zu der Generalversammlung, welche zugleic zur freien Fahrt auf der ganzen Linie der Taunus⸗Eisenbahn für den genannten Tag berechtigen, jedoch nur persönliche Gültigkeit haben, werden an den Orten der Anmeldung den 23. und 25. Avpril, Vormittags von 9—128 Uhr, ausgegeben: 88

Gegenstaͤnde der Verhandlung sind;

1) Geschäftsbericht des Verwaltungsraths und der Direktion üben den Bahnbetrieb im Jahre 1869; 3 8 Erstattung des Berichts des Rechnungs⸗ Prüfungs⸗Ausschuste über die Betriebsrechnung pro 1869, sowie Ertheilung der De charge über die revidirten Rechnungen; Vertheilung des Ueberschusses aus dem Vetriebsjahre 1869, ins besondere Feststellung des Reinertrages und der Dividende u.) Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsraths, deren Ersat. männern und des Revisions⸗Ausschusses; 51 38b Antrag auf Bewilligung eines Pensionszuschussetee. Frankfurt a. M., den 16. März 1870. 1n-. e.

Der Verwaltungsrah

der Tannus⸗Eisenbahn „Gesellschaft. chung.

1“ 1 e651 Bekanntma 8

Auf Grund der §§. 40 a. und 44 des durch Allerhöchsten Erlah vom 26. September 1868 genehmigten Statuts der unterzeichnetn Gesellschaft ist, nachdem der bisherige Direktor, Herr Wil heln Robert Scheibler, in der notariellen Urkunde vom 14. März d.] auf seine Stellung freiwillig resignirt hat, laut notarieller Verhandlung

vom heutigen Tage8

der Carl Heinrich Adolph Moritz,

seit einer langen Reihe von Jahren Inspektor der Berlinischen Feuer Versicherungs⸗Anstalt, zum Direktor unserer Gesellschaft vom Va⸗ waltungsrathe einstimmig gewählt und heute in sein Amt eingefüht

Berlin, den 22. März 187 HiIah

ea Feuer-Versicherungs⸗Aktien⸗Gesellschaft „Patria“

Der Verwaltungsrath

gez Lobeck.

1b r heute abgehaltenen Generalversammlung der Abkto- näre der Berlinischen Feuer-Versicherungs- Anstalt ist Hen- L. W. Simon, welcher, wegen Ablaufs seiner Wahlperiode aus der Direktion geschieden war, durch Einstimmigkeit aub Neue zum Direktions-Mitgliede gewählt worden. .

Berlin, den 25. März 1870. S Die Direktion der Berlinischen Feuer-Versicherungs-Anstalt

Otto Brendel. Emil Ebart. J. F. L. Gelpcke.

L. F. Meisnitzer. G 2. v. Mli n⸗ dig.e nachh

E““

[9780 Haupt⸗Rechnungs⸗Ahschluß

der Märkisch⸗Posener Eisenbahn⸗Gesells

Baujahr 1869. I. Activa. 1

1) Bauwerth, inklusive Grunderwerb und Verzinsung

2) Bestand an Stamm⸗Aktien

3) Bestand an Stamm⸗Prioritäts⸗Aktien...

4) Courswerth der als Kaution deponirten Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Prioritäts

5) Effekten und Baar⸗Bestände des ““ rungs⸗Fonds ³ 1k 18.;

6) Guthaben bei den Ba ö““ 4

Ea. . Törr. 17,519,512. 18

Erneue⸗

Passiva. 1 1) General⸗Aktienkapitl ETnhlr. 2 2) Rest⸗Guthaben der Zeichner v1 1 3) Erneuerungs⸗Fonds b157712. 8 Tör. 17519,512. 18.

6 8 1

2

Berlin, den 23. März 1870. 8 Der Verwaltungsrath

der Märkisch⸗Posener Eisendahn⸗Gesellschaft. 11 Hier folgt die besondere Beilag⸗

seite nach Westen,

bohen Parterre⸗Etage, in

8

8

Besondere Beila

des Koͤniglich Preußischen Staats⸗A

No 12 vom 26. Maͤrz 1870.

Inhalts⸗Verzei . Das Köniali 8 Inh Verzeichniß: Das Königliche Palais zu Berlin. Der Deutschen Volkszahl und Sprachgebiet in den europäischen Staaten.

11““

Vaterländische Dramen. Die Großherzogli Di ür ramen. iie In zogliche Kunstschule zu Weimar. Die Hünengrä vovi e preußischen Gefängnisse. (I.) Journal⸗Literatur über die wirthschaftlichen Zugünd, Preüßeng 85 J eaee 8

4 *

Das Königliche Palais zu Berlin, welches von des j regierenden Königs Majestät bereits als Llchen⸗ von ve he bewohnt und auch seit der Thronbesteigung während des Stadt⸗ aufenthalts mit keinem andern Residenzschloß vertauscht wurde ist, wie bereits in dem neulich an dieser Stelle gebrachten Rekrolog des verstorbenen Ober⸗Bauraths Langhans erwähnt wurde, in der Hauptsache eine architektonische Schöpfung dieses Meisters des Schönbaus. Und zwar gilt es mit Recht als eine seiner bedeutendsten und vollkommensten Arbeiten auf den außerhalb seiner Spezialität, des Theaterbaus, liegenden Gebieten. Das Palais, am östlichsten Ende der Nordseite der Straße Unter den Linden, der Universität gegenüber, ge⸗

Wilhelm III. hatte für jeden seiner Söhne eine Summe

300,000 Thalern ausgesetzt, behufs der Errichtung eigner Prinz⸗ lccher Wohnsitze zu Berlin. Langhans, welchem, wie in jenem Rekrolog erzählt wurde, der Auftrag zum Bau des für den Feinzen Wilhelm wurde, fand dafür einen eigenthümlich um⸗ schränkten und der Benutzung große Schwierigkeiten bietenden Bauplatz vor. Unter den Linden stand dem Baumeister für die Front des Palais zwischen dem Opernplatz und der kleinen, engen, diesem parallelen Gasse am Niederländischen Palais äin Raum von 200 Fuß Länge bei nur sehr geringer Tiefe, die an der schmalsten Stelle 50 Fuß, an der breitesten twa 95 Fuß beträgt, zur Verfügung. Dagegen hatte erlängs jener Gasse, von den Linden bis zur Behren⸗ straße, über eine 365 Fuß lange Strecke zu disponiren für welche aber von dieser Seite her durch die Enge de Gäßchens, von der andern östlichen durch die dicht davor liegen⸗ den Gebäude der Königlichen Bibliothek das Licht beschränkt

und die Naumontwiecklung nach de G 1 I wurde. Gerade die bekannte, im AMs ts mwpaelKchsbemut

lich launenhafte Gestalt des Bibliothekgebäudes, dessen Rück⸗ also dem Bauplatz des Palais, hin, im Norden wie im Süden ihres rechteckigen Mitteltheils eine weit gespannte konvexe Curve beschreibt, mußte das Unternehmen, die komplizirten Räumlichkeiten eines großen Fürstlichen Palais gleichsam dahineinzuschieben, als ein üußerst kühnes und schwer zu lösendes Problem erscheinen lassen. Langhans ist dieser llebelsstände und Hindernisse indeß Herr geworden und hat es verstanden, gerade aus der eigenthümlichen Form des Bau⸗ platzs, aus den Unregelmäßigkeiten, welche diese für die ganze Anlage nothwendig machte, eben so viele Vortheile und originelle und architektonische Wirkungen zu gewinnen. Der Grundriß des vollendeten Gebäudes erscheint so naturgemäß und unge⸗ jwungen entwickelt, die Disposition, die Vertheilung, der Zu⸗ sammenhang der Räume je nach ihrer Bestimmung so prak⸗ lisch wohlberechnet, und dekorativ effektvoll, daß jede Erinne⸗ rung an jene Schwierigkeiten verschwindet. 8 In der Front von den Linden her stellt sich das Palais als ein ziemlich einfacher zweistöckiger mit, Stuck verkleideter Bau von mäßiger Höhe und horizontal abschließenden oberen Gesims dar, mit 13 Fenstern in der oberen, 10 in der untern welcher drei hohe Eingangs⸗ drei fehlenden mittleren ver⸗ deren Holztafeln jeder künstleri⸗ führt von der Straßenebene her eine gepflasterte Rampe als Auffahrt, in der Höhe überdacht ron dem 15 F. breit vorspringenden, 46 F. langen Balkon, welcher von vier mächtigen dorischen Säulen getragen wird. Zwischen der ersten Etage und dem obersten Simsabschluß zei⸗ gen sich die kleinern niedern Fensterpaare der Bodenräume, vohn Wappenhaltern und allegorischen männlichen Statuen wie bon niedern Wandpfeilern flankirt. Nach der Ostseite, dem wernplatz hin, öffnen sich je drei Fenster in jeder Etage, von gleicher Breite (5 F. 6 Z.) und gleicher Höhe (die untern 10 F. 1 8” die obern 12 F.) wie die in der Front und an der West⸗ 8 c. Vor jener Ostecke aber ist eine Veranda errichtet von nfeilern, die in Hermen enden, getragen, welche sich im Sommer n einem prächtigen Schmuck lebendigen Grüns von üppigen - antengewächsen bedeckt, überwuchert und beschattet zeigt. Mitußer dem Haupteingange von der Rampe aus in der eder Front, führt noch ein zweiter von der kleinen Gasse

pforten die Stelle der treten. Zu diesen Pforten, chen Verzierung entbehren,

1“

aus in die Westseite des Palais. 168 Fuß von den Li wird das Gäßchen abgeschlossen durch 8688 es in eästn Etage gleichsam überbrückenden, Saalbau, unter welchem nur die Durchfahrt nach dem, an der Behrenstraße gelegenen, süd⸗ lichsten, als Corps der Logis für Hofbeamten⸗Wohnungen be⸗ nutzten und eingerichteten, Palaistheil führt.

Die allgemeine Disposition der Räume ist die, daß in dem nach den Linden zu gelegenen Theile des Palais hauptsächlich die Privat⸗, Wohn⸗ und kleineren Gesellschaftsgemächer des Hohen Fürstenpaares eingerichtet sind und zwar die des Königs im Erdgeschoß, die der Königin in der oberen Etage, und daß in der letzteren, sich an die Zimmer Ihrer Majestät

segen, datirt seinen Ursprung aus dem Jahre 1832. König Friedrich eng anschließend, in den Gebäudetheil zwischen der kleinen Gasse

und der Rückseite der Bibliothek die, der Repräsentatio

zu den eigentlichen Staats⸗ und Festraumen veee Gule

und Gemächer erfüllen. Dieselbe Partie wird im Erdgeschoß on Hea

Ic ver dem Seitentreppenhause, von Stäl⸗ „Wagenremisen, Wäsche⸗, Silberkamm ehöri⸗

gen Rohnungen eingenommen. C11“

Tritt man durch die Mittelthür von der Ra⸗ in den großen, Flur des Cit Bühoftes. einen 40 r Zol deean 25 Fuß tiefen Raum, so zeigen sich zur Rechten wie zur Linken die von grauen Marmorpilastern eingefaßten hohen Thüren u den Königlichen Gemächern, während sich in der Ferlsegun⸗ der Axenichtung emm 30 zuß tiefer, 18,8uß 6 oll bratter eine Art prächtig dekorirten Warte⸗ und

orsaals, an seinem gegenüberliegenden Ende zu der kreis⸗ runden Halle erweitert, welche als Waffenhalle dient und eine reiche, effektvolle Dekoration durch Rüstungen, gepanzerte Pferdemodelle und Trophäen von kostbaren Waffen der verschie⸗ densten Art erhalten hat. Zur Rechten, also nach Westen hin, geht. diese. Rotunde von 30 Fuß Durchmesser in einen, vom Hofe Stuckdecke und bräunlichen stuckmarmornen Wandpilastern über, in welchem unter andern Kostbarkeiten auf demr Tisch an der Fensterwand der kunstvoll gezierte Säbel mit silbernem Korbe liegt, der Sr. Majestät zu Allerhöchstseinem militärischen Dienstjubiläum verehrt wurde. Vor jener Rotunde aber, zur Rechten des oben erwähnten Vorsaals derselben, ist der Raum für das Treppenhaus des Palais gewonnen. Auch dieser stellt sich im Grundriß als Rotunde dar von 35 Fuß Durch⸗ messer. Diese Treppenanlage gehört zu den genialsten und originellsten Anlagen des an solchen so reichen Bauwerks. Zwischen zwei Pfeilersäulen tritt man zu den Marmor⸗ stufen, die zuerst in gerader Flucht aufsteigen, um sich auf dem ersten Absatz in zwei kreisbogige Arme zu verzweigen, mit welchen die Treppe zur Höhe des ersten Stockwerks führt. Die Wände dieses Treppenhauses sind mit spiegelndem schlesischen Marmor bekleidet; vier Nischen vertiefen sich darin zur Auf⸗ nahme von Statuen; vergoldete Sitze sind auf den Absätzen angebracht; das Licht strömt bei Tage von oben herein.

Die antike Treppen⸗Rotunde in schlesischem Marmor ist geschmückt durch Nachbildungen der Minerva aus dem Museum des Vaticans und der Diana aus der Gallerie des Louvre. Ihre Mitte zieren bistorisch die letzten Meisterwerke des nun peimgegangenen Kunstheroen Christian Rauch, die Kopie seiner Büste Friedrichs II. und darüber 2 Victorien, die sich selbst be⸗ kränzende und die sinnende, dazwischen der Genius des Friedensmit dem Füllhorn des Segens. Diese Originalstatuen in carrarischem Marmor stehen mit dem vor dem Palais errichteten Denkmal des Königs Friedrichs II., sowohl dem Sinne als der Vollendung nach, in enger Verbindung. An der einen Seitenwand der Rotunde befindet sich die Marmorbüste Friedrich Wilhelm nebst zwei Vasen mit den Medaillonporträts des Feldmarschalls Blücher und des Staatskanzlers Hardenberg. 8

Gegenüber von der Glaswand, welche den Einblick in den reich ausgestatteten Wintergarten gewährt, steht die Marmor⸗ büste Friedrich Wilhelms IV., nebst zwei Vasen mit den Me⸗ daillonporträts Alexanders von Humboldt und des Grafen Brandenburg.

Von den auf den äußern Flur und den Vorsaal im Erd⸗ geschoß mündenden Gemächern des Königs haben wir die Empfangs⸗, Audienz⸗ und Arbeitszimmer in der vor⸗ dern nördlichen Hälfte des östlichen Frontbauflügels zu suchen,