1870 / 101 p. 13 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Hierauf wird in dem vorliegenden Abschnitte versucht, provin⸗ zenweise und nach den Hauptabschnitten des Terrains ein Bild des Anbaues zu geben. 8 Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit den im Staats“ gebiete kultivirten Brotfrüchten, Futter⸗ und Han“ delsgewächsen. Von den Getreidearten nimmt als Haupt⸗ nahrungsmittel an Brot und Mehl für die Bevölkerung des preußischen Staates der Roggen die erste Stelle ein. Ihm zunächst steht an Masse der Produktion der Hafer. Sein Anbau wird der Fläche nach auf etwa die Hälfte, dem Scheffel⸗ ertrage nach auf etwa drei Viertel von dem des Roggens an⸗ geschlagen. Für Weizen wird, verglichen mit Roggen, nur ungefähr der sechste Theil der Fläche oder der vierte Theil des Scheffelertrages berechnet. Roggen und Weizen werden vor⸗ zugsweise zur Herstellung von Brot verwendet. Der Verbrauch des Hafers findet fast ausschließlich als Pferdefutter statt, zu Grützenmehl wird nur ein sehr geringer Bruchtheil verwendet. Ueber den Umfang des Anbaues der Gerste und der übrigen noch angeführten Früchte fehlen die Angaben. Die Gerste dient im Wesentlichen zu Malz und Gegräupe. Die Hül⸗ senfrüchte behaupten als menschliche Nahrung noch immer eine bedeutende Stelle, obwohl das Gewicht, welches ihnen in früheren Jahrhunderten zukam, in der neueren Wirthschaft sehr vermindert worden ist. Am meisten wird die Erbse angebaut, demnächst die Linse und dann die Bohne. Die Futtecgewächse zerfallen in Knollen⸗ und Wur⸗ 8

Staate ist, für die Provinz Schlesien mit 13,8s5 Thlr., welcher

4 kleinste ist, Rheinland, Pommern und Preußen stehen sich

nit ungefähr 17,5 Thlr. gleich. Die durchschnittliche Zahl

er Bewohner in jedem ländlichen Wohnhause ist in Posen

ie höchste mit 10,1, am Rhein die niedrigste mit 6. Der Nutzungswerth der Wohnung einer Person beträgt in Posen mit 1,655 Thlr. am wenigsten, am Rhein mit 2,80 Thlr.

ahm meisten, im Staate durchschnittlich 2,26 Thlr. Auf der Huadratmeile Kulturland stehen in Preußen nur 317, am Rhein dagegen 1476, im Staate durchschnittlich 621 Wohnhäuser. WGBei jedem ländlichen Wohngebäude besitzt Brandenburg mit

1 die meisten Stall⸗ und Scheunengebäude, ihm steht Wosen und Sachsen mit je 1,s nahe, Pommern, Schlesien und Rheinland haben je 1¼½, Westfalen aber in veitem Abstande von allen anderen Provinzen nur 0,„7 Stall⸗ und Scheunengebäude auf ein Wohnhaus. Großvieh wird bei jedem Wohngebäude in Preußen 8,9, am Rhein nur 2,8, mStaate durchschnittlich 5,4 Haupt gehalten. Auf jedes Stall⸗ nd Scheunengebäude aber fällt im Staate nur 4,1 Haupt Großvieh, am wenigsten am Rhein mit nur 2,4, am meisten Westfalen mit 6,8 und nächstdem in Pommern mit 6,4. Auf der Quadratmeile Kulturland finden sich

Sommer 80, mit Zuhülfenahme des Raums unter den

Baracken bis zu 120 Kranke gleichzeitig aufzunehmen. Ein eigenes kleines Oekonomiegebäude in der Nähe der

Anstalt enthält einen Eiskeller, Gerätheraum, ein Leichen⸗ und

als Buchträger. Bänke von geschnitztem Eichenholz und kleine gepolsterte Schemel bieten 52 Sitzplätze dar, außerdem aber sind auf 8. EE11“ je drei bb für V Mitglieder de öniglichen Hauses aufgestellt. eppiche, Wandleuchter und eine Krone, sowie reiche Abendmahlsgeräthe Sektionszimmer und eine kleine Kapelle zur Abhaltung der vollenden die Ausstattung des Raums, welcher durch eine V Leichenfeiern. Die ohnehin parkartige Umgebung des Gebäudes Wasserheizung vollkommen erwärmt wird. ist in seiner nächsten Nähe mit Gartenanlagen geziert, nament⸗ Im Uebrigen enthält das Gebäude im Souterrain, welches lich der von den Baracken und dem Hauptgebäude umschlossene sich nach beiden Seiten bis zu den Baracken erstreckt, die Wirth⸗ i6 dessen sich 1 Fontaine befindet. schaftsräume; vor Allem eine geräumige Küche mit Kochheerd 5 8 2 Fehften. rtfldftanes 8 durch von vorzüglicher Einrichtung, eine Spül⸗ und eine Waschküche, R. erir di 8 b hren gesorg ch q geenm Haus⸗ und wäsche u ar ers für die Bäder .— 6 und onsigen Beduͤrfnisse in der ganzen Anftall Außerdem b eine Menge günstiger Umstände zusammengewirtt, um in kuͤrzer ist ein gemeinsames Speisezimmer für das Dienstpersonal ein. Zeit eine Anlage entstehen zu lassen, die für Ahnliche Zwecke

gerichtet und ausreichender Raum für alle Wirthschaftsbedürf⸗ mustergiltig genannt werden kann und von der auch in Zu⸗ nisse vorhanden. kunft eine glückliche Wirksamkeit zu erwarten ist.

Im Erdgeschoß befindet sich unter Anderem die Wohnung der Oberin, ein Speisezimmer der Krankenpflegerinnen und ein Konferenzzimmer, welches durch etwas reichere

. Ibrer. und der Damen des Vorstandes ein vorzugsweise ge. 1 8 1“““ b“ * schmückter Raum geworden ist. Das erste Stockwerk nd forstwirthschaftliche Betrieb im n dns, ce 1“ enthält drei größere und zwei kleinere Krankenzimmer, der preußischen Staate.) lich gleich mit 1150 10 1190 Der Durchschnitt des ausgebaute Dachboden die Wohnräume der Schwestern und des ö“ Feit 1”ag engs stfalen erreicht nur 523 . Dienstpersonals, Trockenboden und Utensilienräume. Im ganzen L“ 1.“ 3 1* ird der Kartoffel, Gebäude ist für gute Lüftung gesorgt durch die durchlaufenden Wenn man diese Vergleichung in die Regierungsbezirke zelgewächse. Unter den ersteren wir er Kartoffel, 1 Korriidore, Glas⸗Jalousien und große elegante Kaminöfen von rerfolgt, so werden die Gegensätze noch beträchtlicher. Der welche am meisten gebaut wird, Kobshgs i— gedacht. besonderer Konstruktion, welche zugleich die Korridore mitbeizen. durchschnittliche Nhutnnigswerh eines 9 Fie 8 der Zeit altß varn c che Neahgende esoses bheres ge Bade⸗ und Kloseteinrichtungen, sowie Leitungen für kaltes beträgt in Oppeln ,95 r., in Potsdam 25,74 r., sie in älter Ae verloden ahet Runkelrü de d warmes Wasser sind i iin Arnsberg 24,59 Thlr. Einwohner hat ein solches Haus Einfluß der Kartoffel zum Theil verloren. er 3 Varacken gwectagisg wercent, aug dfr afnaal Genanei hnüen in Bromberg 11, in Cöln Der ELE des he ee aag Es Zergen kferner noch die Lo9 1as 9 1 Ein rs ist in Cöslin 1,43 r., in son r ] vorhanden. 11113— ltur⸗- die weiße Rübe, die Möhre, das Kraut, der Pastinat

(S. Nr. 14 der Bes. Beilage.) 8

Der Abschnitt über „Die laͤndlichen Arbeiter, Ge sinde, Tagelöhner, ihre Löhnung und Lebenslage« giebt die Zahl der die Landwirthschaft ausschließlich betreiben⸗ V

den Eigenthümer und Pächter nebst deren Angehörige im Jahre

Die Baracken sind seit ihrer neuesten Vervollkommnung urch Dr. Esse und seit der Beweis geliefert ist, daß sie auch in

unseren Wintern vollkommen beizbar herzustellen sind, allge⸗ Inspektoren,

1861 auf 3,440,746, der die Landwirthschaft als Nebengewerbe betreibenden Eigenthümer und Pächter auf 1,481,304, der 1 Verwalter und Aufseher auf 32,647, der Wirth⸗ schafterinnen auf 13,734, der Knechte und Jungen auf 556,773,

land stehen in Cöslin 278, in Cöln 1841 ländliche Wohn⸗

üsseldorf 3,45 Thlr. jährlich. Auf der Qua ratmeile Kultur⸗

häͤuser. Bei jedem solchen Wohnhause besitzen Frankfurt und Erfurt je 2,1, Minden nur 0,s Stall⸗ und Scheunengebäude.

und der Kürbis genannt. Von den Wurzelgewächsen 8 werden zunächst die Klee⸗ und Wickengewächse mit ihren 9 Unterarten aufgeführt. Ferner werden genannt die wichtige

Lupine, der Mais und schließlich die Gea

An Handelsgewächsen werden die verschiedenen Oel⸗ pflanzen verzeichnet, und unter ihnen wird des Rapses vor⸗ zugsweise Erwähnung gethan. Es schließen sich hieran die G spinnstpflanzen, unter welchen die erste Stelle der Lein und demnächst der Hanf einnehmen.

Als Fabrikpflanzen werden genannt der Tabak, die Cichorie, die Weberkarde, der Kan ariensamen, welcher zur Weberschlichte und zum Vogelfutter verwendet wird, der Krapp, der Safflor, der Waid, der Wau und die Scharte.

Von den Gewürzpflanzen werden gebaut die verschie⸗ denen Zwiebelarten, der Safran, der Koriander, der Kümmel, der Fenchel, der Anis und der Senf.

An Arzneipflanzen werden landwirthschaftlich behandelt der Beifuß, der Wermuth, die Königskerze, der Bal⸗ drian, der Alant, die Angelika, die Löwenklau, die Salbei, die Kamille und noch mehrere andere. .“

nein als eine vorzügliche Einrichtung anerkannt, und deshalb

uch hier zur Anwendung gekommen. Dieselben sind 61“ lang und 26 breit, außerdem aber auf 9 1 16 den econvalescenten den Aufenthalt in freier Luft und einen be⸗- 5 Mitgliedern neb einem Vater oder einer Mutter der Eltern quemen Zugang zum Garten gestatten. Jede enthält einen läbrlich zur Bestrüftnei ihrer Bedürfnisse bedarf. Für c9 bern vL 5 T. für die Wärter, vinz Preußen sind von v. Lengerke 99 Thlr., Pommern adezelle und zwei Klosets, von denen as eine von innen, 126 Thlr., Posen 78 Thlr., Brandenburg 108 Thlr., Schle ien eachtenswerthen Ausdruck finden. Wenn man aber als das andere von der Gallerie aus zugänglich ist. Die Wände 93 Thlr., Sachsen 105 Thlr., Westfalen 89 Thlr. und Fbleem 1“ hat, daß 18 der Dichtigkeit der Bevöl⸗ bestehen aus Fachwerk, mit Lochsteinen ohne Mörtel ausgesetzt, land 141 Thlr. angenommen. erung sowohl die Zahl und der Werth der Häuser, als auch auf beiden Seiten mit Brettern bekleidet und mit Oel⸗ Was sich für die Gegenwart aus den für die Zwecke der die Durchschnittszahl in jedem Hause wächst und andererseits 8 e 8 und Fußboden aus dreifachen Brett⸗ Grundsteuer gesammelten Angaben, den Kreis⸗ und Bezirks⸗ nit der Parzellirung die Zahl der Ställe sich mehrt, die Menge 1 m W.““ en dazwischen. Der Fußboden, welcher auf beschreibungen, und namentlich aus ausführlichen Mittheilun⸗ des Viehes in jedem Stall aber erheblich abnimmt, so zeigt nter f 8 Bans frei liegt, ist hier zum besseren gen der Mitglieder des Landes⸗Oekonomie⸗Kollegiums über ich, daß manche Zahlen mit diesen Verhältnissen geradezu in b 2 noch gerohrt und geputzt. Die Heizung die Lohnsätze, die Gesindehaltung und die Lage der Widerspruch stehen. Rheinland und Sachsen müßten danach es Raums erfolgt durch zwei eiserne Heizkasten, die frei auf Arbeiterverhältnisse überhaupt ergiebt, ist in den wich⸗ ehr viel Einwohner mehr auf ein Haus zählen, als Posen tigsten Zügen provinzenweis zusammengestellt. hhder Pommern; Potsdam könnte seine Haͤufer nicht beträchtlich

der Mägde auf 498,865, der Tagelöhner auf 574,332 und der Tagelöhnerinnen auf 565,064, im Ganzen auf 8,334,722 Per⸗ sonen an. 8

Es ist berechnet worden, wie viel eine Arbeiterfamilie von

Auf jedes Wohngebäude werden in Königsberg 10, in Düssel⸗ orf nur 2,2, auf jedes Stall⸗ und Scheunengebäude in Min⸗ den 8,5, in Trier und Erfurt nur 1,9 Haupt Großvieh gehalten, nd auf der Quadratmeile Kulturland finden sich in Cöln 2080, in Stralsund nur 374 Stall⸗ und Scheunengebäude. Es ist klar, daß in diesen Zahlen der „Groß⸗ und Kleinbesitz und die starke oder schwache Bevölkerungszahl

V gemauerten Pfeilern stehen und von einem Kachelmantel um⸗ V schlossen sind, so daß die kalte Luft unmittelbar

unter den Baracken ist gepflastert,

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können durch

. 1 3 in die hierdurch gebildete Heizkammer tritt und an dem Kasten und dem hin⸗ und hergehenden Feuerrohr erwärmt, oben in den Saal tritt, Ein dem Schornstein ähnliches, bis über das Dach reichendes Rohr, welches mit dem oberen Hohlraum des Fußbodens und durch die kastenförmigen durchbrochenen Scheuerleisten auch mit dem Krankenraum in Verbindung steht, dient als Ventilator, indem die Luft darin erwärmt wird und daher aufsteigt und die Luft im Saale zwingt, unter den Fußboden zu treten. Auf dies e Weise wird die Luft in nächster Nähe der Betten, also da, wo sie amschlechtesten ist, aufgesogen und zugleich der Fußboden erwärmt. Im Sommer wird die Ventilation durch die gegenüber liegenden Fenster und Thüren, vorzugsweise aber durch einen Aufbau im Scheitel des Dachs bewirkt, welcher mit seitlichen Fenstern und Glasjalousien versehen ist. Winde, wie gegen die Sonnenhitze können die Gallerien in ihrer ganzen Ausdehnung durch Vorhänge abgeschlossen werden, und die Fenster sind mit inneren und äußeren Rouleaux ver⸗ sehen, nach deren vollständiger Schließung der Raum durch den Dachaufbau noch genügendes Licht erhält. Der Raum V mit Gittern gegen das Ein⸗ V dringen von Thieren abgeschlossen und überhaupt so einge⸗ richtet, daß er in außerordentlichen Nothfällen ebenfalls zur Aufstellung von Krankenbetten benutzt werden kann.

Die Verbindungsgänge zwischen dem Hauptgebäude und den Baracken haben ebenfalls Dachaufsätze zur Ventilation; sie Herausnahme der großen Fenster zu offenen Zelten umgewandelt werden und bilden, so lange die Tempe⸗ ratur es irgend gestattet, die denkbar gesundesten Krankenräume, jeder für 10 Betten ausreichend. Durch diese Einrichtungen gewährt die Anstalt die Möglichkeit, im Winter etwa 60, im

it,

V höfte, Hofräume, Bauwesens. Die Sitte, die Gehöfte schaften frei, innerhalb eines eingefriedeten Grundstückes von theils Ceese Emgenthürdlicsei⸗ 18 Staates 1 iese Eigenthümlichkeit, welches bis zur Gegenwart die deutschen Doörfer von den süd schon Gebäude ist für die ländlichen

V kann, und wo sie in Dörfern, Lande, ja selbst in den

Zum Schutz gegen kalte

Verhältnisse des preußischen

Der nächste Abschnitt behandelt die Hausgärten

1—2 Morgen anzulegen, welches theils als Hausgarten benutzt wird, ist in allgemein.

als Hofraum,

südländischen unter cheidet, hat Tacitus hervorgehoben. Fee eeeee get, hat 2b länd Orte Deutschlands so charak⸗ teristisch, daß bis auf die jüngste Zeit die Bauart Mauer an Mauer im Wesentlichen nur den Städten zugeschrieben werden rfern, Flecken oder sonst auf dem unde, ja sst ben Vorstädten gefunden wird, kann sie mit ziemlicher Sicherheit erst als ein Ergebniß einer sehr neuen Umgestaltung bezeichnet werden. Die Form der die Hofstellen bildenden Grundstücke und die Art, wie die Gebäude auf ihnen angeordnet sind, ist je nach der verschiedenen Weise der Flur⸗

e. gwe 1“ er jährliche durchschnittliche Nutzungswert eines ländlichen Wohn hauses wird angegeben ür die Prornes Brandenburg mit 21,11 Thlr., welcher der größte im en 88 1I1I1I1

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chaftlichen Staates nach dem Gebietsumfange vor 866. Im Auftrage Ihrer Excellenzen des Ministers der Finanzen und des Ministers für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten unter Benutzung der amtlichen Ouellen dargestellt von Dr. August Meitzen, dennfch ecgerungsRatt. Zwei Text nebst einem Band ta⸗ er Anlagen und einem Atlas von 20 Ue

lithogr. Farbendruck. 8 8

2 4“ *) Aus dem Werke: Der Boden

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die Verhältnisse der Ge⸗ und des ländlichen in den ländlichen Ort⸗

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öher nutzen als Rheinland, und Westfalen müßte mindestens as Doppelte an Stall⸗ und Scheunengebäuden und sehr viel weniger Großvieh in jedem dieser Gebäude zählen, als die Nachweisung ergiebt. Die Bauart der Gehöfte und Häuser wird in mehreren bildlichen Darstellungen vor das Auge geführt. 1 An die eben besprochenen Verhältnisse schließt sich ein be⸗ onderer Abschnitt, welcher von dem Ackerland und seinem Feld⸗ und zweckmäßigen Anbau handelt. Auf keinem bebiet, sagt der Verfasser, sind die gegenwärtig noch vorhan⸗ denen Lücken der landwirthschaftlichen Statistik Preußens fühl⸗ arer, als auf dem der eigentlichen Agrarstatistik. Nachdem die früheren, allerdings sehr mangelhaften Erhebungen über Aussaat und Ernte im Sinne der von J. G. Hoffmann durch⸗ geführten Organisation des statistischen Bureaus als allzu un⸗ zuverlässig aufgegeben worden waren, suchte zuerst wieder das andes⸗Oekonomie⸗Kollegium diesen Fragen auf dem Wege regelmäßiger Berichterstattung der landwirthschaftlichen Vereine näher zu treten. Aus den Berichten dieser wurden Ernte⸗ und Erdrusch⸗Tabellen zusammengestellt, welche Durch⸗ chnittszahlen gaben, auf Grund welcher jedoch, da eine Fest⸗ stellung der Flächen, die dem Anbau der verschiedenen Hauptfrüchte gewidmet sind, zur Zeit noch gänzlich fehlt, sich der Ertrag der Ernte seiner Masse nach nicht schetzen äßt. Dieselben erfüllen vielmehr ihren nächsten Zweck darin, daß sie zeigen, ob und wo Mangel oder Ueber⸗ zu erwarten ist. Als erster und wichtigster Schritt für die Beseitigung der vorhandenen Lücken sind Seitens des Mi⸗ nisteriums für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten zunächst

thümer, ist Quedlinburg unbestritten

linburg.

Wohlhabend durch die Betriebsamkeit seiner Bewohner, im⸗ posant durch seine Lage und ehrwürdig durch seine Alter⸗

eine der anziehendsten Städte der Provinz Sachsen. Ehemals bildete es ein freies weltliches reichsunmittelbares Frauenstift im obersächsischen Kreise. Von König Heinrich I. gegründet, erhielt es durch Otto I. am 13. September 937 seine innere Verfassung, und die deutschen Kaiser aus dem sächsischen und fränkischen Stamme gaben demselben oft ihre eigenen Töchter zu Aebtissinnen. Im Jahre 1539 nahm es die Reformation an, und im Jahre 1687 ging die Schutzherrschaft von der Albertinischen Linie des Kur⸗ hauses Sachsen durch Vertrag an das Kurhaus Brandenburg über. Der Reichsdeputations⸗Hauptschluß vom Jahre 1803. überwies end⸗ lich das Stift, welches damals 13,200 Einwohner auf 2 Qua⸗ dratmeilen zählte, als ein erbliches Fürstenthum an Preußen, und nach dem Aufhören der westfälischen Zwischenherrschaft ist es dem preußischen Staate vollständig einverleibt worden. Die Stadt selbst, welche der Geburtsort Friedrich Gottlieb Klopstocks (geb. 1724 den 2. Juli, gest. 1803 den 14. März zu Hamburg), Johann Christian Friedrich Gutsmuths (geb. 1759, gest. 1839 in Schnepfenthal) und Carl Ritters (geb. 1779. den 7. August, gest. 1859 den 28. September zu Berlin) ist, und die dem ersten und letzten dieser hervorragenden Männer im und

örtliche Erhebungen für das Anbauverhältniß der

einzelnen Fruchtgattungen in Aussicht genommen.

am Brühl, dem schönen Lustwalde, 1831 und 1865 Denkmäler