1870 / 135 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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(Kabeltelegramm.) Der Senatsausschuß für auswärtige Angelegenheiten hat den zwischen Lord Clarendon und Mr. Motley negociirten Natu⸗ ralisationsvertrag zur Annahme empfohlen. Im Repräsentan⸗ tenhause ist eine Bill eingebracht worden, welche Korporations⸗ rechte nachsucht für eine Gesellschaft zur Legung eines unter⸗ seeischen Telegraphenkabels zwischen den Vereinigten Staaten

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Alssien. Der Schah von Persien wird, wie aus Konstan⸗ tinopel 4. Juni gemeldet wird, im Oktober eine Wallfahrt nach Kerbelak unternehmen und acht Tage in Bagdad bleiben, woselbst große Wögberenme ceh zu seinem Empfange getroffen werden.

Aus Madras, 9. Juni, wird telegraphirt, daß die Cholera daselbst in epidemischer Gestalt auftritt und daß einige Europäer von derselben befallen wurden, indeß alle mit dem Leben da⸗

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Statistische Nachrichten.

Nach der amtlichen Uebersicht des Generalkommissariats der italienischen Eisenbahnen für 1868, welche die Zeit. des Ver. deutscher Eisenb.« im Auszuge veröffentlicht, wurden in Italien im J. 1869 neue Eisenbahnstrecken eröffnet: auf der Oberitalienischen Bahn 8 Kilom., dem römischen Netze 6 Kilom., dem Netze der Süd⸗ bahn 14 Kilom., dem der calabrisch⸗sizilianischen Bahn 161 Kilom., zusammen 189 Kilom., was für Ende 1869 mit Hinzurechnung der bereits vorhandenen 5729 Kilom. eine Gesammtlänge des im Betrieb befindlichen Bahnnetzes von 5908 Kilom. ergiebt. Im J 1868 waren 414 Kilom. neue Bahnstrecken eröffnet worden. Die verschiedenen Bahnnetze hatten Ende 1868 folgende Länge: Oberitalienische Bahn 2256 Kilom., römische Bahnen 1765 Kilom, Südbahn 1437 Kilom., Viktor Emanuel (Calabrien⸗Sizilien) 208 Kilom, Turin⸗Civié 13 Kilom.; Brastey, Fell & Cie. (Susa⸗französische Grenze) 27 Kilom., Pferdebahn Settimo⸗Rivarolo 23 Kilom. Von den Eisenbahnen (ohne die Pferde⸗ bahn) trafen 5373 Kilom. auf das Königreich Italien, 333 auf den Kirchenstaat. Bei einer Bevölkerung von 24,996,897 Einwohnern und einem Flächeninhalte von 29,597,300 Hektaren kamen in ganz Italien auf je 10,000 Einwohner 2282 Kilom. Eisenbahnen und auf je 10,000 Hektaren 1927 Kilom. Auf den gesammten Eisenbahnen wurden im Jahre 1868 17,514,054 Personen befördert (gegen 1867 + 2,626,116); die Einnahme aus dem Personenverkehr belief sich auf 43,896,960 Lire (+ 3,232,008 Lire). An Gepäck wurden 40,195 Tonnen in 646,837 Expeditionen befördert, woraus sich 2,012,008 Lire (— 14,064 Lire) Einnahmen ergaben. Der Güter⸗ verkehr umfaßte 114,673 Tonnen Eilgut (+ 11,882 T., + 88,386 Stück Vieh) mit 531,546 Lire Mehreinnahme gegen 1867, und 3,275,168 T. Frachtgut (+ 188,290 Tonnen) mit 31,814,345 Lire Einnahme (*£ 1,674,615 Lire)h. Der Gesammtertrag der Eisenbahnen ergab 15,441 Lire pr. Kilom. (+ 185 Lire = 1,19 pCt.). Die Betriebs⸗ ausgaben beanspruchten 58 pCt. der Bruttoeinnahme, gegen 60 pCt. in 1867. Die Regierung zahlte an Zinsgarantie und Subventionen 54,106,773 Lire oder 35,818,851 Lire, wenn die aus dem Eisenbahn⸗ verkehr eingehenden Taxen (10,877,924 Lire), die Ersparnisse an gera⸗ rialischen Transporten und die für den Postdienst ohne die Eisen⸗ bahn erforderlichen Ausgaben abgerechnet werden.

Kunst und Wissenschaft.

Auf das Urkundenbuch der Stadt Liegnitz, das von Dr. Schirrmacher edirt und auch in diesem Blatte früher besprochen ist, folgt jetzt als 9. Bd. des Codex diplomaticus Silesiae, eine Sammlung der »Urkunden der Stadt Brieg«, herausgegeben von Professor Dr. Grünhagen. Dieselbe stellt sich die Aufgabe, die für die Entwickelung des brieger Gemeindewesens irgend erreich⸗ baren urkundlichen oder chronikalischen Zeugnisse, für deren Gewinnung nicht bloß die schlesischen Archive, sondern auch die Archive von Prag, Wien und Marienstern in Sachsen in Anspruch genommen wurden, bis an das Ende des 14. Jahrhunderts gesammelt und streng chrono⸗ logisch geordnet vorzuführen; sie bietet zuvörderst ausführliche Regesten von 1207 1550 und in einem Nachtrage aus später, nach Beendigung des Drucks, erschlossenen Quellen noch über eine bedeutende Anzahl Urkunden von 1253 oder 1256 1550, im Ganzen über 1714 Urkunden und Daten. Dann folgt ein Abdruck des Wortlautes von 38 dieser Urkunden, die eigentlichen Privilegige der Stadt Brieg bis an das Ende des 14. Jahrhunderts betre end. Beigegeben sind ein Verzeichniß der Bürgermeister, Rathmannen und Schöffen von Brieg von 1351— 1550, ein umfassendes alphabetisches Register über Namen und Jahre, die photolithographische Kopie der Gründungsurkunde Briegs von 1250 und ein Excurs über das brieger Stadtrecht mit lithographischer Abbildung der beiden ältesten Stadtsiegel. In den Bereich der For⸗ schung sind, nächst den eigentlichen Privilegien der Stadt, auch die Dokumente über die früheren und jetzigen Stadtgüter, die des Kolle⸗ giatstifts der Johanniter, der sonstigen Klöster und des resp. Grund⸗ besitzes gezogen, sowie alle aus der aͤlteren Zeit erhaltenen städtischen Signaturen.

„— Die erste Aufführung der »Walkyre⸗ von Richard Wagner im Hoftheater zu München ist auf Sonntag, den 26. Juni, angesetzt.

Wien, 10. Juni. Die allgemeine deutsche Lehrerversammlung nahm heute folgenden Antrag an: In Anbetracht des gegenwärtigen Zustandes der Gesetzgebungen und in Anbetracht der politischen Sach⸗ lage steht die Lehrerversammlung von Gründung eines deutschen Lehrervereins ab und Löht über den diesbezüglich gestellten Antrag zur Tagesordnung über. versammlungen wie bisher fortbestehen zu lassen.

emgemäß wurde beschlossen, die freien Lehrer⸗

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11. Juni. Die deutsche Lehrerversammlung wurde, die Gegenstaͤnde der Verhandlung erschöpft waren, mit einer 8

fällig aufgenommenen Rede des Praäͤsidenten Hoffmann geschcete

Landwirthschaft.

Der Verein der Woll⸗Interessenten Deut lands hält statutenmäßig am Tage vor Beginn des Berliner vl. markts, diesmal am Sonntag den 19. Juni, Nachmittags 5 d seine Generalversammlung im Lokale des Café Hanus, Unter j Linden 16, ab. Nach der Sener tse wneung üde⸗ in demfene Lokale eine allgemeine Versammlung der? ollproduzenten Wollfabrikanten und Händler statt, zu welcher freier Zuonn ist. Dieselbe hat den Zweck, durch zwanglose Besprechung der 1 essenten sich über die Konjunkturen des diesjährigen Marktes n formiren. Am Donnerstag den 23. Juni, Abends 6 Uhr, üb

in demselben Lokal eine Versammlung des Vereins statt, bei welce

die folgenden Gegenstände zur Verhandlung kommen: 1) Resultat hat der diesjährige Markt in Bezug auf den Absatz Preise fabrikmäßig gewaschener Wollen ergeben? 2) Vort Herrn Jul. Ephraimson aus Bradford (England): »Wollschaf Fleischschaf?« 3) Bericht über das Possartsche Wollwaschverfahrn 4) Bericht über die Einrichtung von Wolldepots, Tuchhallen zc. 2

Posen, 10. Juni. (Pos. Ztg.) Die Gesammtzufuhr zum hiesige Wollmarkte betrug bis heute früh 8 Uhr 9455 Ctr., und hüe 524 Ctr. extrafeine, 4356 Ctr. feine, 4270 Ctr. mittel und 305 er ordinäre Wolle. Die Zufuhr hält ununterbrochen lebhaft an.“

11. Juni. Die Zufuhren zum hiesigen Markte betrugtn 20,000 Ctr. mit meist mittelmäßigen Wäschen. Bei lebhaftem Geschät war der Markt Mittags als beendet zu betrachten. Der Preisau⸗ schlag beträgt durchschnittlich 8— 10 Thlr. Hauptkäufer waren Härzle und inländische Fabrikanten.

Ueber den Stand der Früchte im Stader Marsch⸗ und Geestkreise enthält die »Weser⸗Z.« aus Stade, 6. Juni, Mitthe⸗ lungen, denen wir Folgendes entnehmen: Was die Winter⸗Halm früchte der Marschen betrifft, so läßt sich über den Ausfall der nächtn Ernte im Allgemeinen schon so viel sagen, daß dieselbe voraussichtit keinen so reichen Strohertrag, als im Vorjahre liefern wird. Da Roggen steht an manchen Stellen etwas dünn und wurde durch di vorherrschende kalte und trockene Witterung behindert, sich genügend zu bestocken. Im Uebrigen sind die Aehren groß und kräftig, und wenn die nächsten Wochen nur günstig für die Blüthezeit verlauftn, so kann noch immer die Körnermenge das reichlich ersetzen, was m. Halmen zu wenig gewachsen. Ueber den Weizen moͤchte ein böllg zutreffendes Urtheil noch verfrüht erscheinen. Derselbe hat jedoch durg das Zusammentreffen verschiedener ungünstiger Umstände, namentlich durch die vielfach verzögerte Saatzeit, Winterfrost und Frühjahretäle in einzelnen Gegenden, besonders im Lande Hadeln, sowie auch in da Aemtern Osten, Neuhaus a. d. Oste und in dem unteren Theile des Freiburger Amtes erheblich gelitten, und mußten besonders in der ers⸗ genannten Landschaft große Strecken umgepflügt und mit Sommer⸗ getreide bestellt werden. In dem oberen Theile des Kehdingschen umd im Alten Lande sind die Felder bedeutend besser durch da Winter gekommen und haben sich in der letzten Zeit, besonders abe nach dem kürzlich gefallenen Regen, bedeutend erholt. Als gänzlich verloren müssen jedoch die Oelsaaten angesehen werden. Dieselben sind völlig ausgewintert und bis auf wenige vereinzelte Flächen dem Pfluge verfallen. Auch die in einzelnen Strichen des Altenlandes gebaute Wintergerste ist vom Froste hin und wieder ziemlich gelichten worden. Am schlimmsten sah es eine Zeitlang für den Geegroghe aus; doch haben sich die anfänglichen Befürchtungen glücklicherweist als ziemlich übertrieben herausgestellt. Die ungünstigen Witterunge⸗ Fügeüh haben allerdings auch hier nachtheilig gewirkt, und einzelne Feldmarken lassen manches zu wünschen übrig, im Großen und Ganzen aber haben sich die Felder noch gut herausgemacht und verspreche mit ihren schönen und langen Aehren, bei sonst zusagenden Witte rungsverhältnissen, einen befriedigenden Körnerertrag. Zu den schönsim Hoffnungen berechtigen jedenfalls bis jetzt die Frühjahrssaaten. Jhle Aussaat und erste Entwickelung wurde von den erwünschtesten Witte⸗ rungsverhältnissen begünstigt und sämmtliche Gattungen, als Hafel Bohnen, Erbsen, Gerste, Buchweizen und Kartoffeln zeigen ein vie versprechendes Aussehen. Die Obstaussichten sind bis jeht seh günstig, namentlich für Kirschen und Birnen. An Gräsereien stelle sich bereits auf der Geest, wo das noch spärliche Gras bald abgeweide war, ein empfindlicher Mangel ein und selbst die grasreicheren Marsc⸗ weiden, wo die durch die warmen und fruchtbaren Maitage angeregie Vegetation durch den plötzlichen Wiedereintritt der trockenen Käh vollständig unterbrochen worden war, konnten an manchen Stelle dem Vieh kaum noch die nöthige Nahrung bieten. Auch die Wiesen insonderheit die kalten Moorwiesen, sind gegen andere Jahre noch weit zurück. Der Ausgangs letzter Woche gefallene Regen und de Wiedereintritt einer milderen Witterung hat aber auch hier bereits wenigen Tagen eine erfreuliche Aenderung bewirkt.

Gewerbe und Handel. b 8

Der Vereins⸗Zolltarif vom 1. Oktober 1870, 10 dem Gesetz über die Abänderung vom 17. Mai d. J. und der 8 kanntmachung über die neue Redaktion desselben vom 23. Mai d. 3 ist soeben im Verlage der Königlichen Geh. Ober⸗Hofbuchdruchn (R. v. Decker) erschienen. Das »Amtliche Waarenverzeichning hierzu ist in Vorbereitung und wird im Oktober d. J. in den s Verlage erscheinen.

Welchts

8 8 1 elegraphische Witterung

Bar. Abw Temp. Abw 1i Wgememn p. L. v. M. R. v. M. Wmdn Himmelsansicht

16,8 N., schwach. Ssschön. ¹)

11. Juni.

Memel.. 333,4 3,0 8,4 2,8 SW., schwach. Königsbrg. 333,4 2,9 10,,2,080. schw. Danzig 333,7 —3,0 „1 —5,3 S., s. schw. bed., gest. Reg Cöslin. 333,32 2, 7,0 —5,6 W., mässig. trübe.

Stettin 334,0 2,8 8,4 3,2 WNW., mässig. heit., gest. Reg. Putbus.. 331,4 3,3 7,4 4,9 W., mässig. regnerisch. ²) Berlin. 334,3 1,2 10,1 —1, 6 NW., schwach. ganz heiter. Posen 332,2 9,6 —2,6 W. mässig. trübe. 8 Ratibor 325,7 13,2 +1, 7SW., schwach. halb heit., Neb. Breslau. 329,7 10,2 1,9 W., stark. wolkig. Torgau... 330,0 9,8 1,s NW., lebhaft. heit., gest. Reg. Münster 333,5 V 7,5 3,5 SW., schwach. zieml. beiter. Cöln 334,5 - 0,2 11,2 —-0,9/ SO., mässig. zieml. heiter. Trier.. 329,3 2,9 10,4 - 1,3 W., mässig. heiter. Flensburg. 333,5 8,6 W., mässig. bew., gest. Reg. Wiesbaden 332,0 1006 SW., schwach. bedeckt. Wilhelmsh. 334,5 9,6 SW., mässig. zZieml. heiter. Keitum. 333, 5 8,6 SW., lebh. ³⁸) Bremen 334,6 7,6 W., mässig. heiter. Wweserleuehbth. 333,5 WSW., lebh. ganz bew. ¹)

= Max. 20,8. Min. 13,6. ²) Gest. Regen und Hagel. ³) Gest.

St. Ort. 2. 1 22 s 7 Tonstantin. 336,7

heiter. trübe.

anr. AbwTemp. Abw vv.. Allgemeine On. Par. „vr R. v. M. Wind. HIamselsansicht

Brüssel 335,6 VWSW,, schw. bewölkt.

Haparanda 329,2 SW., mässig. bedeckt.

Helsingfrs. 332,5 WsSW., schw. bewölkt.

Petea. 333,3 O0., schwach. bedeckt.

Riga 333,6 SW., schwach. heiter.

Moskau 325,0 Windstille. bewölkt.

Stockholm. 331,5 V SW.; mãssig.

heiter. ¹) Skudesnäs. 331,7 WsW. lebhaft. bew., Regen Gröningen. 334,9 S., still. bedeckt. Helder 334,9 SW., mässig. Hörnesand 328,6 O., s. schw. Christians. 329, 6 SW., lebhaft. Oxoece 331, 8 W., lebhaft. Havre 335,1 W., stark.

Cherbourg 337, 4 12,0 W., lebhaft.

St. Mathieu 335, 6 10,1 WNW., schw. Helsingör. WNW., mässig. 8 Frederikshav.U W., mässig.

fast bedeckt. bedeckt. wolkig. bedeckt. bedeckt. bedeckt.

1) Max. 12,5. Min. 7,8. 2) Strom N. Gest. Nachm. WNW. mässig. Strom S. ³) Gest. Nachm. WNW., mässig.

Gewitter und etwas Regen. ⁴) Gest. Abend Regen.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 8

Steckbrief. Gegen den Bauführer Albert Guido Wein⸗ berg ist in den Akten W. 212. 70. C. II. die gerichtliche Haft wegen Unterschlagung beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht aus⸗ geführt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Weinberg im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 7. Juni 1870. Königliches Stadt⸗ gericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Vor⸗ untersuchungen. Beschreibung. Alter: 32 Jahr, Größe: 5 Fuß 6 Zoll, Haare: blond, Augen: blaugrau, Augenbrauen: blond, Kinn, Nase und Mund: gewöhnlich, Gesichtsbildung: oval, Gesichtsfarbe: gesund, Gestalt: untersetzt. 8 b

Steckbrief. Der unten naher bezeichnete Kommissionär Simon Heinsius aus Angermünde ist durch rechtskräftiges Erkenntniß des hiesigen Königlichen Kreisgerichts vom 30. April 1869 wegen Betrugs im Rückfalle zu Einem Jahr Gefängniß, 200 Thlr. Geldbuße, welcher für den Unvermögensfall dreimonatiges Gefängniß substituirt worden und Untersagung der bürgerlichen Ehrenrechte, sowie Stellung unter Polizeiaufsicht, beides auf ein Jahr, verurtheilt. Da der gegenwärtige Aufenthalt des ꝛc. Heinsius unbekannt ist, so werden alle Orts⸗ und Polizeibehörden ersucht, auf denselben zu achten und den etwa er⸗ mittelten Aufenthalt des ꝛc. Heinsius der nächsten Gerichtsbehörde anzuzeigen, welche letztere wir gleichzeitig ersuchen, die Strafe an ihm zu vollstrecken und uns davon Mittheilung zu machen. Templin, den 8. Juni 1870. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I. Signale⸗ ment. Geburtsort: Tütz, Wohnort: Angermünde, geboren: 13. März 1820, Größe: 5 Fuß, Haare und Augenbrauen: dunkelbraun, Augen: blaugrau, Nase und Mund: gewöhnlich, Bart: dunkel, Gesicht: oval, Statur: mittel.

Der hinter den Wirthschafts⸗Inspektor Sylvester Szlach⸗ ciüski aus Jaksice unter dem 8. Juli 1868 in Nr. 168 pro 1868 Seite 2949 erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert. Inowraclaw, den 7. Juni 1870. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Oeffentliche Vorladung. Wider folgende Wehrmänner: 1E Franz Szmiatala aus Bukownica, 2)lden Handelsmann Götzel rabowski aus Grabow, 3) den Schuhmacher Bernhard Kwinecki aus Mixstadt, 4) den Maurer Anton Puchalski aus Grabow ist die Untersuchung wegen Verlassens der preußischen Lande ohne Erlaubniß, auf Grund §. 110 des Strafgesetzbuchs in Gemäßheit der Anklage vom 23. Mai cr. eröffnet worden. Zur öffentlichen mündlichen Ver⸗ handlung der Sache steht Termin auf den 24. Oktober cr., 9 Uhr Vorm., in unserem Sitzungssaale hierselbst an. Die oben genannten Angeklagten werden hierdurch vorgeladen, in diesem Termine zu er⸗ scheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel zur Stelle zu bringen, oder solche so zeitig vor dem Termine uns anzu⸗ zeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Er⸗ scheinen die Angeklagten in diesem Termine zur Stunde nicht, so wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Gleichzeitig wird das Vermögen der Angeklagten wegen der Strafe auf Höhe von je 1050 Thlr. und der Kosten hierdurch mit Beschlag belegt. Kempen, den 2. Juni 1870. 8 Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Oeffentliche Vorladung. 1) Der Landwehrmann Karl hgecha t chgebenen den 22. April 1833 zu Nieder⸗Schönfeld, Yder Landwehrmann August Wilhelm Kalkbrenner, geboren den 14. März 1829 zu Seifersdorf, 3) der Landwehrmann Karl Kinder⸗

Oeffentlicher Anzeiger.

1“] 11“ mann, geboren den 6. Mai 1833 zu Schöndorf, 4) der Landwehr⸗ mann Heinrich Rädisch, geboren den 20. September 1839 zu Siegers⸗ dorf, 5) der Landwehrmann August Jackisch, geboren den 12. Dezem⸗ ber 1835 zu Waldau, 6) der Landwehrmann Rudolph Kupke, geboren den 5. Oktober 1835 zu Naumburg a. O., 7) der Landwehrmann Johann Karl Scheuner, geboren den 2. September 1836 zu Thoommen⸗ dorf, 8) der Landwehrmann Karl Tschirner, geboren den 26. Juli 1825 zu Siegersdorf, 9) der Landwehrmann Johann August Ferdinand offmann, geboren den 4. September 1839 in Herzogswaldau, 10) der andwehrmann Johann Traugott Kleinert, geboren den 12. Dezem ber 1832 zu Mühlbock, 11) der Landwehrmann Ernst Gottlieb Hei⸗ mann, geboren den 16. Januar 1833 zu Siegersdorf, 12) der Land⸗ wehrmann Karl August Nitschke, geboren den 17. Februar 1829 in Tiefenfurth, und 13) der Landwehrmann Friedrich Wilhelm Horn, geboren den 10. März 1839 in Aschitzau, sind angeklagt, ohne Erlaub niß ausgewandert zu sein. Wir haben zur Verhandlung der Sache einen Termin auf den 14. Juli 1870, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt, und fordern die Angeklagten auf, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen, und die zu ihrer Wöö“ dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder uns solche so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben her⸗ beigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens der Ange⸗ klagten wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Bunzlau, den 25. April 1870. Köͤnigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Handels⸗Register. Handels⸗Register des Königl. Stadtgerichts zu Berlin. Unter Nr. 2792 unseres Gesellschaftsregisters, woselbst die hiesige

aufgelöste Handlung Firma: Sedss S; 8 Christeller & Gerb

vermerkt steht, ist zufolge heutiger Verfügung eingetragen: Die Eigenschaft des Kaufmannes Eduard Christeller als Liquidator der Gesellschaft ist erloschen. Unter Nr. 2236 unseres Gesellschaftsregisters, woselbst die hiesige Handlung, Firma:

Frangois Vité vermerkt steht, ist zufolge heutiger Verfügung eingetragen: Der Kaufmann Paul Wilhelm Mathieu ist aus der Handelsgesell⸗ schaft ausgeschieden.

Der Kaufmann Rudolph Wilhelm Oscar Ullrich zu Be lin hat für seine hierselbst unter der Firma: Gabbe & Co. . bestehende, unter Nr. 5145 des Firmenregisters eingetragene Handlung Prot theilt dem Gustav Adolf Otto zu Berlin 8 rokura ertheilt.

Dies ist zufolge heutiger Verfügung unter Nr. 1568 de kurenregisters eingetragen worden. S 8 Berlin, den 9. Juni 1870.

Königliches Stadtgericht.

—— irmenregister ist unter Nr. 190 die Firma 116e“ Kisten R. Magdeburg und als deren Inhaber der Kaufmann August Wilhelm Richard

Abtheilung für Civilsachen

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289 1““

Magdeburg zu Züllichau zufolge Verfügung vom 31. Mai 1870 heut

eingetragen worden. 3 Zallichau, den 1. Juni 1870.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

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