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Regierung zufriedenzustellen, und daß diese neue Ansprüche geltend machen wolle. Sei dies der Fall, dann liege es klar zu Tage, daß die spanische Thronfolgefrage ein bloßer Vorwand gewesen und es der wirkliche Zweck Frankreichs sei, für Königgrätz Rache zu nehmen.
Die Sachen standen jetzt schon so, daß die englische Regierung nur noch einige bedeutungslose Formalien zu erledigen hatte. Lord Granville machte die englischen Botschafter in Paris und Berlin in einer identischen Depesche vom 15. Juli (Nr. 57) auf das 23. Proto⸗ koll der pariser Konferenz von 1856 aufmerksam. Die englische Re⸗ gierung macht auf Grund dessen Frankreich und Preußen den Vor⸗ schlag, und zwar in identischen Ausdrücken, daß sie sich der Vermitt⸗ lung einer freundlichen Macht oder freundlicher Mächte, welche beiden
annehmbar sind, bedienen, »und wollen Ew. Excellenz bemerken, daß die englische Regierung bereit ist, irgend einen Antheil an der Ange⸗ legenheit zu nehmen, der etwa gewünscht werden sollte.« — Aber schon an dem nämlichen Tage, wo die obige Depesche das auswärtige Amt verließ (15. Juli), gab Ollivier im gesetzgebenden Körper eine Erklärung ab, welche mit einer Kriegserklärung gleichbedeutend war.
Kurz darauf hatte Lord Lyons eine Unterredung mit dem Herzog von Gramont, über welche ersterer noch am nämlichen Tage dem Earl Granville Mittheilung machte (Nr. 63) »Gramont beauf⸗ tragte mich, der englischen Regierung den Dank der Kaiserlichen Re⸗ gierung für die freundlichen Bemühungen um eine friedliche Lösung der Frage mit Preußen zu übermitteln. Die freundliche Vermittelung
aber durch die letzten Schritte der preußischen Regierung unmöglich geworden. Diese habe Frankreich insultirt, indem sie dem Publikum erklärte, der König habe den französischen Botschafter beleidigt. . .. Frankreich könne daher den von England vorgeschlagenen Modus zur Ausgleichung der ursprünglichen Streitfrage nicht anneh⸗ Was nun die Behauptung des Herrn von Gra⸗ mont betrifft, daß alle Kabinette, an die er sich gewandt, die Klagegründe Frankreichs als berechtigt anzuerkennen schienen, so versicherte er mich (Lord Lyons), daß er ganz gewiß beabsichtigte, die Regierung Großbritanniens in diese Behauptung einzuschließen und daß er noch immer denke, er sei hierzu berechtigt gewesen. Die Behauptung sei bei einem verhältnißmäßig rühen Stadium der Unterhandlungen gemacht worden, und vor jener Beleidigung, welche extreme Maßregeln nothwen⸗ dig machte. Ich sagte, daß die englische Regierung nicht im Stande gewesen sei, genau dieselbe Ansicht von diesem unglückseligen Streite zu gewinnen, wie die Regierung des Kaisers Ich könnte nicht leugnen, daß die englische Regierung Grund habe, sich enttäuscht, um nicht zu sagen, verletzt zu fühlen. Man habe sie zu dem Glauben gebracht, daß der Rücktritt des Prinzen Leopold von allen Ansprüchen auf den spanischen Thron Alles sei, was Frankreich verlange. Die englische Regierung habe sich aufs Aeußerste angestrengt, um dies zu verlangen, und jetzt sage man ihr, Frankreich verlange mehr. Wie dem auch sein möge, sagte ich zum Schluß, die freundschaftliche Stimnmung, welche das glückliche Ergebniß eines langjähri⸗ gen herzlichen Einverständnisses zwischen den beiden Regierun⸗ gen und den beiden Nationen sei, habe keine Schmälerung erlitten.« Es wird dann noch die Depesche des Lord Loftus an den Grafen Bismarck, sowie dessen Antwort mitgetheilt. Beide Aktenstücke sind bereits durch den Staats⸗Anzeiger veröffentlicht. Graf Bismarck lehnte die englische Vermittelung ab, da ihm ja bereits bekannt sei, daß Frankreich ihm darin vorgegangen sei.
Der Rest der Aktenstücke bezieht sich auf die Betheiligung Ruß⸗ lands, Oesterreichs und Italiens an den Vermittelungsbestrebungen.
— Im Verlaufe der gestrigen Sitzung des Oberhauses legte der Herzog v. Argyll das indische Budget vor, demzufolge ein Ueberschuß von 140,000 Pfd. St. zu gewärtigen wäre. (Ueber den ersten Theil der Sitzung haben wir bereits in der Freitags⸗ Nummer, 180, berichtet.) Nach der ebenfalls in Nr. 180 d. Bl. mitgetheilten Beantwortung einiger Interpellationen durch den Generalanwalt und Unterstaatssekretär im U nterhause brachte Gladstone einen Gesetzvorschlag ein, vermöge dessen das Parlament jederzeit binnen 6 Tagen einberufen werden könnte. (Die bisherige Frist war 14 Tage.)
— 1. August. (W. T. B.) Im Oberhause brachte Lord Russell die Bill behufs sofortiger Einkleidung der Miliz ein. „Im Unterhause forderte die Regierung unter dem Bei⸗ fall des Hauses 2 Millionen zur Stärkung der Wehrkraft, namentlich behufs Vermehrung des Heeres um 20,000 Mann. — Gladstone erwiderte auf die Interpellation Slapletons, die Regierung könne die Ausfuhr von Kohlen nicht ver⸗ bieten; Kohlenschiffe, welche aber direkt die kriegführende Flotte versorgten, wären als gesetzwidrige Vorrathsschiffe straf⸗ fällig. Disraeli besprach die jetzige Lage und bemerkte, der Vorwand zum Kriege sei ein schändlicher gewesen. Die bri⸗ tische Regierung hätte die Lage besser beurtheilen müssen und vereint mit. Rußland, als Bürgen der Rheinprovinz seit dem Pariser Frieden, dem Kriege entgegentreten sollen. Gegen⸗ wärtig sei eine bewaffnete Neutralität Iieitg, um eventuell mit Rußland zur Vermittelung des Friedens einzuschrei⸗
auf diese Auslassungen, der
ten. Gladstone bemerkte Ausdruck bewaffnete Neutralität sei unpassend und un⸗ freundlich gegen beide kriegführenden Michte. Die Bemerkungen Disraeli's über' die Rheinprvvinzen seien unrichtig, weil, wenn überhaupt die Garantie Lestano, dieselbe seit der Auflösung des deutschen Bundes erloschen sei. Die von Disraeli gemachte Anklage, daß sich die Regierung von den Ereignissen habe überraschen lassen, widerlegte der
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Minister unter Hinweis auf die vom ganzen Europa unvor⸗ hergesehen hereingebrochene Krise und berief sich auf die bereits eingeleiteten Maßregeln zur Verstärkung der Wehrkraft. Zur Wahrung strengerer Neutralität Englands seien folgende Maß⸗ regeln getroffen: Verbot an Piloten Englands und Helgolands, die Kriegsschiffe zu geleiten, Verbot wegen Ausrüstung von Kriegs⸗ schiffen, Verbot wegen direkter Kohlenlieferung. Nach langer Diskussion, in welcher Cochrane, Dixon und Beaumont ver⸗
langten, die Regierung solle entschiedene Stellung in Betreff
der belgischen Neutralität nehmen, während von Gilpin und Urquhardt jede Aufrechthaltung der Verträge mittelst Waffen⸗ gewalt bekämpft wurde und nachdem Cardwell und Childers die Propositionen der Regierung hinsichtlich des Heeres und der Flotte vertheidigt hatten, endete die Debatte resultatlos, da kein bestimmter Antrag gestellt worden war. v
Frankreich. Paris, 28. Juli. Das »Journal offiziell⸗ kündigt die Abreise des Kaisers folgendermaßen an; »Heute, um 10 Uhr Morgens, verließ der Kaiser, in Beglei⸗ tung Sr. K. Hoheit des Kaiserlichen Prinzen und Sr. Hoheit des Prinzen Napoleon, den Palast von St. Cloud, um sich nach Metz, dem Hauptquartier der Rheinarmee, zu begeben.«
Die Ankunft des Kaisers in Metz sollte um 4 Uhr er⸗ folgen. Er wird in der Präfektur absteigen, die man zu dem Zwecke neu hergerichtet hat. Marschall Le Boeuf befindet sich bereits seit einigen Tagen dort. Ein Theil der Garde ist ebenfalls nach Metz verlegt worden. Dieselbe legte den größten Theil des Weges von Nancy nach Metz zu Fuß zurück. In Folge der starken Hitze litt dieselbe stark.
Gleich nach seiner Ankunft in Metz hat der Kaiser folgende, im Wesentlichen schon durch den Telegraphen bekannt gewordene Proklamation an die Armee veröffentlicht:
Soldaten!
Ich stelle mich an Eure Spitze, um die Ehre und den Boden des Vaterlandes zu vertheidigen.
Ihr werdet eine der besten Armeen Europas bekämpfen; aber andere, die ebenso tüchtig waren als sie, haben Eurer Tapferkeit nicht widerstehen fönnen. Es wird heute ebenso sein.
Der Krieg, welcher beginnt, wird lang und mühevoll (penible) sein, denn er wird Gegenden zum Schauplatz haben, die mit Hinder⸗ nissen und Festungen besäet sind; aber nichts geht über die beharrlichen Anstrengungen der Soldaten von Afrika, von der Krim, China, Ita⸗ lien und Mexiko. Ihr werdet noch einmal mehr beweisen, was eine französische Armee vermag, die vom Gefühle der Pflicht beseelt, von der Disziplin zusammengehalten, von der Vaterlandsliebe entflammt ist.
Welchen Weg wir auch außerhalb unserer Grenzen einschlagen, wir werden dort die glorreichen Spuren unserer Väter finden. Wir werden uns ihrer würdig zeigen.
Ganz Frankreich folgt Euch mit seinen heißesten Wünschen und das Weltall richtet seine Augen auf Euch. Von unseren Erfolgen hängt das Schicksal der Freiheit und der Civilisation ab.
Soldaten, möge Jeder seine Pflicht thun und der Gott der Heere wird mit uns sein. Napoleon.
Im Kaiserlichen Hauptquartier Metz, 28. Juli 1870.
— Die Proklamation an das in Cherbourg vereinigte Flottengeschwader wurde an Bord des Admiralschiffes »La Surveillante« von der Kaiserin selbst verlesen; sie lautet vollständig:
»Offiziere und Soldaten von der Marine! Obgleich ich nicht in eurer Mitte bin, werden euch doch meine Gedanken nach jenen Meeren begleiten, auf welchen eure Tapferkeit sich entfalten soll.
hat ruhmvolle Erinnerungen; sie wird
Die französische Marine
sich ihrer Vergangenheit würdig zeigen. Wenn ihr fern von dem heimathlichen Boden dem Feinde gegenüberstehen werdet, dann denket, daß Frankreich mit euch ist, daß sein Herz mit dem eurigen schlägt und daß es für eure Waffen den Schutz des 1 anruft. Während ihr zu See kämpfen werdet, werden
ch eure Brüder von der Landarmee mit demselben Eifer und für dieselbe Sache schlagen. Unterstützt gegenseitig eure Anstrengungen, welche derselbe Erfolg krönen wird. So ziehet denn hinaus und zeigt mit Stolz unsere nationalen Farben. Wenn der Feind die dreifar⸗ bige Flagge auf unseren Schiffen flattern sehen wird, dann wird er wissen, daß sie überall die Ehre und das Genie Frankreichs in ihren Falten trägt. Palais von St Cloud, 23. Juli 1870. Napoleon.« „.— Die Kaiserin hat nach der Abreise des Kaisers sofort ihr Amt als Regentin übernommen und präsidirte heute Nach⸗ mittag zum ersten Male dem Ministerrath.
Spanien. Madrid, 28. Juli. Die »Gaceta⸗ verö ent— licht die Neutralitätserklärung Spaniens. 1
Italien. Florenz, 1. August. (W. T. B.)
rung konzentirt Truppen an der römischen Grenze.
Türkei. Smyrna, 24. Juli. Der »Impartial de Smyrne⸗ meldet aus glaubwürdiger Quelle, daß der Khedive acca⸗ in Betreff der Justizreform in Aegypten ver⸗ abe.
1
28. Juli in
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Rußland und Polen. St. Petersburg, 30. Juli. Der »Reg. Anz.« veröffentlicht folgenden Kaiserlichen Erlaß:
Russischen Unterthanen ist es nicht erlaubt, als Freiwillige bei den gegenwärtig im Kriege begriffenen Maächten in Dienst zu treten, da eine solche Erlaubniß eine Verletzung des von Sr. Majestät fest ge⸗ faßten Entschlusses, bei dem gegenwärtigen Konflikt zwischen Frankreich und Preußen eine strenge Neutralität zu beobachten, sein würde.
— Die neue Städte⸗Ordnung wird im 63. Stück der »Gesetz⸗ Sammlung« veröffentlicht und durch ein Allerhöchstes Edikt vom 20. Juni d. J. eingeführt.
— Die Kaiserl. Dampf⸗Yacht »Standart« und die He. Fregatte »Olaf« haben Befehl erhalten, sich zum 3. k. M. bereit zu halten, um mit dem Großfürsten⸗Thronfolger nach Kopen⸗ hagen abzugehen.
— Der Herzog Georg von Mecklenburg⸗Strelitz ist am arschau eingetroffen.
Dänemark. Kopenhagen, 25. Juli. Die Uebungen
im Lager von Hald sind jetzt beendet und die verschiedenen
Abtheilungen begeben sich nach ihren Garnisonsorten zurück. Der Divisions⸗General Max Müller hat folgenden Tagesbefehl
erlassen:
»Soldaten! Die für unsere gemeinschaftliche Arbeit festgesetzte Zeit nähert sich ihrem Ende, und bald wird Jeder zu seinen Tages⸗ geschäften zurückkehren. Ach bringe Euch meinen Dank für die Ein⸗ sicht, die Lust und den Eifer, mit welchen Jeder zur Erreichung des gemeinsamen Ziels beigetragen hat, sowie für die Ruhe, Ordnung und Mannszucht, welche während der ganzen Lagerzeit geherrscht hat. Wir wollen uns mit der W“ trennen, daß, wenn wir gerufen werden, um Recht und Ehre des Königs und des Vaterlandes zu wahren, dann der Beweis geliefert werde, daß unsere Arbeit in der ruhigen Zeit des Friedens nicht vergebens gewesen ist. Meine besten Wünsche folgen Euch.⸗
— 1. August. (W. T. B.) Der französische gte Marquis Cadore ist hier eingetroffen und hat beim Minister der auswärtigen Angelegenheiten eine Audienz gehabt.
Almerika. Washington, 1. August. (W. T. B.) Der Sekretär des Schatzes ordnete für den Monat August den Ver⸗ kauf von 5 Millionen Gold und den Ankauf von 6 Millionen Dollars in Bonds an.
Am 1. August betrug die Staatsschuld nach dem soeben erschienenen Finanzberichte 2,510,225,000 Doll., die Abnahme im Monat Juli 17 Millionen Dollars. Der Bestand des Staatsschatzes betrug 103 Millionen Dollars baar und 38,000,000
Dollars Papiergeld. 1
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
London, Dienstag, 2. August. Der diesseitige Botschafter am Berliner Hofe, Lord Loftus, hat eine lithographirte Kopie des Benedettischen Vertragsentwurfs hierher gesendet. — Die »Times« schreibt: Das Verbot der Kohlenlieferung an Kriegs⸗ schiffe und wahrscheinlich auch an Arsenale wird in Deutschland hoffentlich befriedigen, doch genügt dies nicht; der Export von Waffen und Schießbedarf muß ebenfalls verboten werden und zwar nöthigenfalls durch neue Gesetze, wofern die bestehenden dazu nicht ausreichen. 8
Statistische Nachrichten.
— Der auf den 22.— 25. August nach Lübeck berufene Kongreß Deutscher Volkswirthe ist, laut Mittheilung des ständigen Aus⸗ schusses, vertagt.
Landwirthschaft.
— Das Resultat der Weinernte war im Jahre 1869 im Be⸗ zirk der Handelskammer zu Coblenz, nach dem Jahresbericht der ge⸗ nannten Handelskammer, in quantitativer Hinsicht ein ungünstiges. Regenwetter während der Blüthe und häufige heftige Winde im Spätsommer veranlaßten viel Abfall und mannigfachen Schaden, so daß das Quantum noch unter der Häͤlfte einer gewöhnlichen Lese zu⸗ rückblieb. Die Qualität dagegen war ziemlich Hheetebieenes und reprä⸗ sentirt im Allgemeinen einen brauchbaren Mittelwein, welcher am Rheine und an der Nahe mit der 66er Crescenz, an der Mosel jedoch, wo die 66er Weine geringer sind, mit der 63er Crescenz zu vergleichen sein dürfte. Ersatz für das 1868er Wachsthum können indessen nur die allerbesten 1869er aus besonders bevorzugten Lagen bieten.
August.
—
Telegraphische Witterungsberichte v.
— — — ———— Bar. Abv Temp. Abw 1b P. I. v. M. R. v. M. Himmeissnsiehr
Münster 333,0 — 2,0 14,1 †l,9 SW., schw. 1b zieml. hei Se. Weserleuchth. 335,0 — 13,8 — 080., lebhast. trübe. ²)
2. August. 14,8 + 2,2 O., schwach. heiter. 16,1 + 2,7 O., s. schw. heiter. 15,1 +¼ 2,2 NO., schwach. heiter. ³) 14,4 + 2,5 XO., schwach. bedeckt-
14,9 + 2,5 SO., schwach. bedeckt. ) 14,1 +,s SO., schwach. ganz neblig.) 15,8 + 2,2 O., schwach. Zieml. heiter. 14,0 +† 1,9 W., schwach. heiter. 15,4 + 2,6 O., schwach. bedeckt. ³) 14,1£◻l,s SW., schwach. völlig heiter. 14,5 + 1,s W., schwach. strübe.
13,2 — W., still. völlig heiter. *) 15,3 80., schwach. dunstig.
14,2 NO., schwach. Nebel.
15,4 N., s. schw. bedeckt.
17,0 080., still. bedeckt.
16,6 N., schwach bedeckt.
15,8 — NNO., still. bedeckt.
14,2 — NNO., schwach.
Memel 336,8 + 0,5 Königsbrg. 336,6 + 0,4 Cöslin 336,2 40,8 Stettin 336,4 — 0,2 Putbus 334,0,— 0, 4 Berlin 335,8 — 0,1 Posen 333,9 — 0,4 Ratibor. . 326 9 — 2,2 Breslau 331, 0 — 1, 0 Torgau 332,9 - 1,
Cöln. 334,9 — 0,1 Wiesbaden 332, — Kieler Haf. 336, 6 Bremen 335,1 Weserleuchth. 334,9 Brüssel 335,9 . 336,9 Gröningen. 336,5 Helder. 336,7
³) Nebel. Gewitter mit starkem Regen. leuchten. ³) Gestern schwacher Regen.
2²) Nachts Gewitten 5) Gest. Nachm 7) Gest. Wetter
¹) Gest. Nachmittag Regen und Gewitter. Gest. Gewitter. ⁴) Gest. Gewitter. ⁶) Nachts Gewitter.
Produkten- uncdd Waaren-Börse.
Berlin, 2. August. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Präs.
Weiz. Schi. Roggen gr. Gerste 1 15—
1 Hafer — L. 1/16 3 Heu Centn. — Stroh Schck. 10 Erbsen Mtz. — Linsen — 8
Mitt.
Isg. pf.
Von] Bis Mittel Von thr eg. pf. Ithr [ag. pf. Ithr g. pf. 212 6 2 221 3/Bohnen Mtz. 1 20 8 1 26, — Kartoffeln 2 Rindfl. Pfd. Schweine- fleisch Hammelfl. Kalbfleisch Butter Pfd. Eier Mandel
(Nichtamtlicher
9
511 5 4 4 11 10 2 5 5 Getreide
z. W. 1 9 5 27 6 15— 6—
— SbSSS
AEEN
Berlin, 2. August.
bericht.) Weizen loco 58 — 70 Thlr. pr. 2100 Pfd. nach Qualität pr. August u. August-September 61 3 — 63 ½ Thlr. bez., September- Oktober 63 ½ - 66 † Thlr. bez.
Roggen loco 42 — 46 ½ Thlr. ab Kahn und Boden bez., eine
hier stehende defekte Ladung 42 ¼ Thlr. bez., pr. August und August-September 45 ½ — 46 — 45 ¾ Thlr. bez., September-Oktober 47 — 48 — 47 ¾ Thlr. bez., Oktober-November 48 ½ — ½ — ½ Thlr. bez.
Gerste, grosse und kleine à 33 — 45 Thlr. per 1750 Ptd.
Hafer loco 31 — 39 ¾ Thlr. pr. 1200 Pfd., schlesischer 34 — 35 ¾ Thlr., pomm. 36 — 36 ¾ Thlr. ab Bahn bez., polnisch. 34 Thlr. ab Kahn bez., pr. August 33 Thlr. bez., August-September 29 ¼ bis 30 i Thlr. bez., September-Oktober 29 — ¼ Thlr. bez.
Erbsen, Kochwaare 62 — 72 Thlr., Futterwaare 48— 56 Thlr.
Oelsaaten: Winterrübsen pr. September-Oktober 96 ¼˖ Thlr. bezahlt.
Rüböl loco 13 ½ Thlr. Br., pr. August 12 ⁄ — 12 ¾ — 12 ¼ Thly. bez., August-September 12 Thlr., September-Oktober 12 ½⅔ bis 12 ½⅞ Thlr., Oktober-November 12 ¾⅔ TThlr. bez., November-Dezem- ber 12 ⁄32. — ˖ Thlr. bez.
Petroleum loco 7 ½ TPhlr., pr. August 7 ½ Thlr. Br., August- September 7 ⅔ Thlr., September-Oktober 7 ½ Thlr.
Leinöl loco 115¾ Thlr.
Spiritus loco ohne Fass 14 12 Thlr. bez., pr. August u. August-
September 13 44. — ³3.—* – 14 ¼ r. bez., September 14 ½ — . — ³ bis ½ Thlr. bez. “
Weizenmehl No. 0 43⁄ — 4½⅞ Thlr., No. 0 u. I. 4 ⅛ — 4½ Thlr. Roggenmehl No. 0 3 ½ — 3 ½ Thlr., No. 0 u. I. 3 ½ — 3 ⅛ Thlr., August 3 Thlr. 18 — 18 ¾ Sgr., August-September 3 Thlr. 17 ⅛ Sgr. bez., Septbr.-Oktober 3 Thlr. 155 — 16 ⅓ Sgr., Oktober-November u. November-Dezember 3 Thlr. 16 ⅔˖ Sgr.
Weizen loco leblos. Termine zu anziehenden Preisen ge- handelt. Gek. 4000 Ctr. Roggen-Termine verfolgten heute eine steigende Tendenz. Vielseitige Frage für nahe Lieferung rief auch gute Kauflust für die entfernten Sichten hervor, so dass die Steigerung ca. 8 Thlr. pr. Wspl. beträgt. Jocowaare fand
uten Absatz. Gek. 5000 Ctr. Hafer loco vielseitig offerirt. vermine etwas höher, Rübölpreise machten in der Besserung kleine Fortschritte. Gek. 100 Ctr. Spiritus schloss sich der steigenden Tendenz für Roggen an und stellten sieh die Preise für nahe Lieferung um ca. ½ Thlr., für spätere um ⅔ Thlr. höher. Gek. 220,000 Qrt. b 4 G
Berlin, 1. August. (Amtliche Preis-Feststellung von Getreide, Mehl, Oel; Petroleum und Spiritus auf Grund des §. 15 der unter Zuziehung der
vereideten Waaren- und Produktenmakler.