7) Linien⸗Kommission G. Mitglieder: Eisenbahnbau⸗ und Betriebs⸗ vecpekter Sebaldt, Hauptmann Reinicke. — Sitz: Berlin, Ost⸗ ahnhof.
8) Linien⸗Kommission H. Mitglieder: Regierungs⸗ und Bau⸗Rath
Vogel, Hauptmann Jähns. — Sit; Berlin, technisches Eisenbahn⸗ Bureau im Handels⸗Ministerium.
9) Linien⸗Kommission J. Mitglieder: Regierungs⸗ und Bau⸗Rath Winterstein, Hauptmann Stavenhagen. — Sitz: Altona.
Justiz⸗Ministerium. 8
walt und Notar Rieve in Lötzen ist, unter
h artement des ostpreußischen Frt ls Rechtsanwalt an das Kreis⸗ gericht zu Rössel, mit Anweisung seines Wohnsitzes daselbst,
versetzt worden.
Der Rechtsanwalt und Notar, Justiz⸗Rath Winkler in Gleiwitz ist, unter Verleihung des Notariats im Departement des Appellationsgerichts in Breslau, an das Stadtgericht zu Bvestau mit Anweisung seines Wohnsitzes ebendaselbst, versetzt
orden. “
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Am katholischen Schullehrer⸗Seminar in Braunsberg ist
der Hülfslehrer Schönsee zum ordentlichen Lehrer befördert worden. G
Preußische Bank.
Die Staatspapiere, verschiedene Forderungen und Aktiva der preußischen Bank sind in der Wochen⸗Uebersicht vom 30. Juli ds. Js. in Folge eines Schreibfehlers auf
1 b Thlr. 13,989,000. angegeben. Sie betragen in Wirklichkeit » 19,989,000. Berlin, den 4. August 1870.
Königlich preußisches Haupt⸗Bank⸗Direktorium. Rotth.
von Dechend. Kühnemann.
Boese. Gallenkamp.
Herrmann.
Nichtamtliches.
„Preußen. Berlin, 4. August. Ihre Majestät die Königin besuchte gestern den König Wilhelm Verein im Opern⸗ hause während der Auszahlung der Unterstützungen an die zurück⸗ gebliebenen Frauen ausgerückter Truppen.
Heute empfing Ihre Majestät das Offizier⸗Corps des hier durchmarschirenden Kürassier⸗Regiments »Königin« und besuchte das Deutsche Central⸗Komite zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger.
— Seine Majestät der König haben auf die von dem Ober⸗Bürgermeister, den Beigeordneten und den Stadtver⸗ ordneten von Cöln bei Allerhöchstihrer Abreise zur Armee ein⸗ gesandten Adresse, nach der »Köln. Ztg.«, folgendes Schreiben zu erlassen geruht:
»Jür die Kundgebung, welche Sie im Namen der Stadt Cöln an Mich gerichtet haben, sage Ich Ihnen Meinen herzlichen Dank. — Wohl wußte Ich, welche treue Gesinnungen Sie und alle Ihre Mit⸗ bürger Angesichts des großen Kampfes beseelen, den Ich zur Wahrung der Ehre des theuren deutschen Vaterlandes zu führen gezwungen bin und in den auch die Söhne des schönen Rheinlandes Mir mit Be. geisterung folgen; aber der Ausdruck, den Sie Ihren patriotischen Gefühlen gegeben haben, hat Mein Herz erfreut. Auf Gott, den Allmächtigen, setze Ich Mein Vertrauen und flehe mit Ihnen zum Herrn, daß Er uns gnädig beistehe und unserer gerechten Sache den Sieg verleihe.
Hamm, den 1. August 1870. An den Ober⸗Bürgermeister, Beigeordnet
der Stadt Cöln.⸗
„ „—, Ueber die Reise Sr. Majestät des Königs zur Armee sind uns folgende weitere Mittheilungen zugegangen: Dortmund, 1. August. Bei der Ankunft des König⸗ lichen Extrazuges gestaltete sich hier eine Ovation, wie sie Dortmund noch nicht erlebt hat. So weit auf dem ausge⸗ dehnten Bahnhofe ein Erreichen des Königlichen Wagens mit den Augen möglich war, stand Kopf an Kopf gedrängt die Einwohnerschaft. „Die Glocken der Stadt läuteten, ein Musik⸗ corps spielte »Heil Dir im Siegerkranz«, die Böller krachten. Der Andrang des Publikums war so außerordentlich und so dicht an die Wagen des Königlichen Zuges, daß fast keiner der Mitfahrenden das Coupé verlassen konnte. Unter schmettern⸗
(gez.) Wilhelm. und Stadtverordnete
3020
üsseldorf, 1. August. Als die Nachricht von der Ankunft Sr. Majestät des Königs auf der Fahrt nach Cöln und Mainz zur Armee sich hier verbreitet hatte, eilte die Bevölkerung in großen Massen zum Bahn. hofe. Die aus Hannover und Minden eingehenden dienstlichen Telegramme hatten das Eintreffen Sr. Majestät auf 6 Uhr festgesetzt, aber schon lange vorher war der Bahnhof ein wogendes Meer von Menschen. Als der Raum desselben die immer mehr anwachsende Menge nicht mehr fassen konnte, verbreitete sie sich die Bahn entlang bis zu den umliegenden Dörfern. Schon von fern her ertönte der Hurrahruf, den Zug begleitend, dem Bahnhofe zu, auf dem Ihre Königlichen Hoheiten die Fürstin und die Erbprinzessin von Hohenzollern, der von Croy, General à la suite der Armee, und der egie⸗ rungs⸗Präsident Kühlwetter die Ankunft Sr. Majestät erwar⸗ teten. Ein immer wieder erneuetes Hurrah begrüßte Se. Majestät, als Allerhöchstdieselben den Salonwagen verließen, und ein begeistertes patriotisches Lied folgte dem andern, Ge⸗ sänge, die noch vom Felde her zum Königlichen Zuge herüber tönten, als er schon längst den Bahnhof verlassenhatte.
Aus Gütersloh noch nachträglich eingegangene Nach richten sprechen von der ungemein herzlichen Aufnahme des dort nur kurze Zeit verweilenden großen Hauptquartiers Seiner Majestät des Königs. Die Einwohnerschaft hatte sich in zahl⸗ reicher Menge eingefunden, um Sr. Majestät ihre Anhänglich⸗ keit und Opferbereitwilligkeit zu beweisen.
Der Verein zur Erfrischung der vorüber beförderten Truppen war in voller Thätigkeit und nehmsten Personen des Königlichen Extrazuges willkommenen Trunk. Se. Majestät der König schienen besonders erfreut über die Herzlichkeit der immer wieder erneuten Jubel⸗ und Hochrufe und unterhielten sich auf das Gnädigste mit den zu⸗ nächst Stehenden, bis sich aus der Mitte der Menge plötzlich die ersten Töne unseres Nationalliedes erhoben und sofort Alle — ohne Ausnahme, Mann und Weib, Alt und Jung, einstimmten. Der Gesang, nicht einstudirt oder verab⸗ redet, war in seiner Einstimmigkeit und Herzlichkeit von ergrei⸗
Hauptquartier des Ober⸗Kommando's der II. Ar⸗ mee. Das erste Hauptquartier des Höchstkommandirenden der II. Armee, Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Karl, wurde in Mainz aufgeschlagen. In Bingerbrück hatte Se. Königliche Hoheit den Stab des III., seines früheren Armee⸗Corps, welcher dort in Garnison lag, begrüßt. In Mainz fand offizieller Empfang durch die preußischen Mi⸗ litärbehörden statt; auf dem Perron war die Musik des 81. Regiments aufgestellt, welche bei der Einfahrt des Zuges in die Bahnhofshalle die Nationalhymne anstimmte. An der Seite des Gouverneurs der Festung Mainz fuhr Se. König⸗ liche Hoheit nach dem Gouvernementsgebäͤude, in welchem Höchstderselbe mit seinem Stabe Wohnung nahm.
Auf dem Bahnhofe und den Straßen, die nach dem Gouverne⸗
Prinzen mit lauten freudigen Zurufen begrüßend.
„Die eingegangenen Nachrichten und Meldungen nahmen die Thätigkeit des Prinzen und des Stabes an dem Tage der Ankunft und dem nächstfolgenden unausgesetzt in Anspruch. Die Stimmung in der Stadt ist eine hochpatriotische, die Sympathien der Bevölkerung für Preußen und die deutsche Sache gewinnt in allen Schichten der Bevölkerung den voll⸗ sten Ausdruck. Die Bewohner von Mainz haben wegen des Festungsravon und in Hinblick einer möglichen Be⸗ lagerung der Festung große Opfer zu bringen, aber sie wer⸗ den freudig dargebracht, und die Bürgerschaft und Stadt⸗ Behörden gehen, was die Anordnungen der Militärbehörden be⸗ trifft, von denen die Allgemeinheit wie der Einzelne mehr oder minder empfindlich berührt wird, mit dem Gouverneur Prinzen Holstein, einmüthig Hand in Hand.
Am Sonnabend, den 30. v. M., Morgens 8 Uhr, brach Se. Königliche Hoheit der Prinz mit dem Stabe, dem Gefolge und dem Train von Mainz auf und verlegte sein Hauptquartier nach einer mehr nach Westen gelegenen Stadt. der Prinz in Begleitung der betreffenden Persönlichkeiten eine große Rekognoszirungsfahrt in die Umgegend
8 In der letzten Nacht von der Armee einge
über das Gefecht bei Saarbrücken am 2. August lauten: »Ungeachtet des Feuers einer bedeutenden Artillerte verblieben unsere Vorposten in ihrer Stellung bis zur vollen Entwicke⸗ lung des Gegners, erst als dieser drei Divisionen formirt hatte und vorging, räumte die schwache preußische Vorpostenabtheilung die Stadt und nahm dicht nördlich derselben eine neue Beob⸗
den Fanfaren verließ der Königliche Zug den Bahnhof.
achtungsstellung. Diesseitiger Verlust in diesem Vorpostengefecht
4 “ “ 8
rinz
spendete auch den vor⸗
ment führten, standen die Einwohner in dichten Massen, den
Am Morgen nach seiner Ankunft unternahm
2 Offiziere 70 Mann trotz Chassepots, Mitrailleusen und zahl⸗ reicher Artillerie. Der Feind scheint bedeutende Verluste zu aben. h An demselben Tage, 2. August, ging der Feind bei Rein⸗ heim östlich Saargemünd mit einer starken Kolonne über die Grenze, eröffnete auf die kleinsten diesseitigen Patrouillen hef⸗ tiges Tirailleurfeuer ganzer Compagnien, wobei nur ein Pferd gestreift wurde, vor Anbruch der Nacht ging der Feind wieder zurück. Unsere Truppen in allen diesen kleinen Gefechten errlich.⸗
1 — Aus Mainz, 3. August, Nachmittags, wird dem »W. T. B.“« gemeldet: Das große Hauptquartier verbleibt heute hier. Die Proklamation Sr. Maj. des Königs an die Armee bringt überall eine begeisterte Stimmung hervor.
Mainz, 4. August. (W. T. B.) Bis heute Vormittag um 9 ¾ Uhr sind im Königlichen Hauptquartier keine weiteren Nachrichten von der Grenze eingegangen.
Heute Morgen 7 Uhr ist der Großherzog von Sachsen⸗ Weimar angekommen und sofort zu Sr. Majestät dem König gefahren. In der Begleitung des Großherzogs befanden sich der General⸗Adjutant Graf Beust und mehrere Offiziere.
Stralsund, 31. Juli. Die Königliche Regierung zu Stralsund erläßt an die Schiffer und Fischer von Rügen und Neu⸗Vorpommern einen Aufruf in Betreff der ge⸗ meinsamen Abwehr feindlicher Angriffe ꝛc. Sollte ein feind⸗ liches Kriegsschiff stranden, so ist demselben erst dann Hülfe zu leisten, wenn es die weiße Flagge aufgezogen hat, und bei dem Rettungswerk selbst ist mit Abholung der Mannschaft zu be⸗ ginnen, welche ohne Waffen das Schiff zu verlassen hat.
Kiel, 2. August. Der Großherzog von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin ist heute hier eingetroffen und inspizirte die hiesige Garnison auf dem Exerzierplatze.
Hannover, 2. August. Seine Königliche Hoheit der Fürst von Hohenzollern traf gestern Abend 9 Uhr von Berlin hier ein und nahm Wohnung im Hotel Royal.
Frankfurt a. M., 3. August. (W. T. B.) Die Zeichnungen auf die Bundesanleihe finden hier die lebhafteste Theilnahme. Es sind bisher 1 ½1 Million Thaler gezeichnet, darunter viele Hb 50,000 Thlr. Besonders zahlreich sind Zeichnungen à 100 Thlr.
Mecklenburg. Schwerin, 2. August. Die »Meckl. Anz.« veröffentlichen folgende Bekanntmachung:
Es wird in Folge Allerhöchsten Befehls hierdurch verordnet, und werden die Pastoren hierdurch angewiesen, daß um des jetzt währen⸗ den Krieges willen der nächste Sonntag, der achte nach Trinitatis, als Buß⸗ und Bettag gehalten und an demselben in allen Gottes⸗ diensten über den 85. Psalm gepredigt werden soll.
Schwerin, am 1. August 1870. .“ 8 Der Ober⸗Kirchenrath. F. Kaysel. Bremen, 2. August. Die Bürgerschaft genehmigte in ihrer gestrigen Sitzung einstimmig den Antrag des Senats in Betreff Niedersetzung der bundesgesetzlich vorgeschriebenen Kommission, betreffend die Unterstützung bedürftiger Familien der ins Feld gezogenen Reservisten und Landwehrleute. So⸗ dann bewilligte die Bürgerschaft 40,000 Thaler zur Errichtung eines Reservelazareths in Bremen.
Batzern. München, 29. Juli. Eine soeben erschienene Allerhöchste Verordnung, betreffend die Errichtung einer Bür⸗ gerwehr, gestattet in allen Städten und Märkten die Errichtung einer Bürgerwehr, welche den Charakter eines reinen Civil⸗ Sicherheits⸗Instituts an sich trägt. Die Einrichtung und Be⸗ waffnung der Bürgerwehr ist Sache der Gemeinden.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 31. Juli. Der Kaiser, der .“ Rudolph und die Erzherzogin Gisela haben sich gestern nach Neuberg begeben. Vormittags hatte eine Minister⸗ rathssitzung stattgefunden, welcher der Kaiser präsidirte, und die über eine Stunde währte. 18
— Der Kaiser hat mit Entschließung vom 29. Juli die Einführung slovenischer Vorträge über die Fächer der judiziellen Staatsprüfung an der juridischen Fakultät in Graz genehmigt.
Pesth, 3. August. (W. T. B.) Ein im Abgeordneten⸗ hause mitgetheiltes Königliches Reskript erklärt die gegen⸗ wärtige Session für geschlossen und bestimmt den morgigen Tag als Beginn der nächsten Session. Der Präsident hob in seiner Schlußrede hervor, daß im gegenwärtigen Augenblicke die Monarchie in den Honveds und in der gemeinsamen Armee ihre Stütze habe. Der König und die Nation haben die strengste Neutralität als für HOesterreich allein heilsam anerkannt,
“
Honved und Armee werden diese Neutralität sichern. »Gestützt
auf sie sehen wir der Zukunft ohne Furcht entgegen.«
Schweiz. Bern, 30. Juli. Von den Regierungen von Hessen und Württemberg ist nun auch die Erklärung einge⸗ angen, daß sie neben der Genfer Konvention von 1864 auch
die Zusatzartikel von 1868 als Modus vivendi für die Daue des gegenwärtigen Krieges beobachten werden.
— Gleich Baden und Bayern hat auch Württemberg die jenigen Modifikationen in der Vollziehung des allgemeinen Ausfuhrverbots gegenüber der Schweiz eintreten lassen, au welche diese kraft des Handelsvertrages vom 13. Mai 1869 Anspruch hat (nämlich: Getreide, Schlachtvieh und Brenn material).
— Der bayerische Gesandte Freiherr von Bibra ist heut vom Bundes⸗Präsidenten zur Uebergabe des Beglaubigungs schreibens empfangen worden.
Frankreich. Paris, 31. Juli. Der Kaiser begab sich, wie das »Journal officiel« meldet, am heutigen Morgen mit dem Kaiserlichen Prinzen und dem militärischen Gefolge zu Fuß in die Kathedrale von Metz, um die Messe zu hören — Msgr. Darboy, der Erzbischof von Paris, hat an seinen Klerus einen Hirtenbrief erlassen, worin er Gebete und ottes⸗ dienstliche Ceremonien während der Dauer des Krieges, o wie die Feier des 15. August,—- des Namensfestes des Kaisers, an⸗
ordnet. — Vicomte de la Gueronnisdre, der neue Botschafter bei der
Pforte, ist, wie das »Journal officiel« meldet, am 30. Juli in Konstantinopel eingetroffen.
hat sich heut von Athen wieder nach Korfu begeben.
Amerika. New⸗York, 16. Juli. Die »New⸗Yorker Handelszeitung« beginnt ihren politischen Leitartikel, wie folgt: Kaum brauchen wir zu sagen, daß die Aufmerksamkeit unter den hiesigen Deutschen bis zur Ausschließlichkeit von der europäischen Ver⸗ wickelung in Anspruch genommen wurde. Was das Vaterland be⸗ wegt, es erzittert auch in uns, denn Deutschlands Ehre ist die unsere, Deutschlands Interesse auch das der ausgewanderten Deutschen. Alles, was drüben empfunden wurde, wir haben es mit empfunden, und mit demselben Gefühl, wie unsere Brüder daheim, sehen wir jetzt der Zukunft entgegen. Wir wünschen den Frieden, aber Deutschlands Fhre geht uns über Alles. Kann der Friede nur durch eine natio⸗ nale Erniedrigung erkauft werden, so wünschen wir den Krieg. Den Ernst der Situation können wir uns nicht verheimlichen. Es sind Dinge geschehen, die nicht rückgängig gemacht und nicht verziehen werden können. Der Uebermuth, welcher sich nicht mehr zügeln läßt, muß gezüchtigt werden, und ein Zusammenstoß, welcher die Verhält⸗ nisse klärt, ist einem faulen Frieden, dem nicht über den Weg zu trauen ist, vorzuziehen. Unter den Deutschen aller Schattirungen haben sich hier keine Meinungsdifferenzen ergeben. Allgemein ist die Empörung über Frankreichs Arroganz und die Billigung der von Preußen eingenommenen, ruhig würdevollen Haltung. Die ameri⸗ kanische Presse war anfänglich in ihrer Auffassung gespalten und neigte sich theilweise zu Gunsten Frankreichs; aber an der Ver⸗ änderung, welche von Tag zu Tag mit ihrem Tone vorging, er⸗ kennen wir, welchen Eindruck das Verfahren der französischen Regie⸗ rung überhaupt auf Unbetheiligte hervorbringen muß. Die Deutschen in Amerika werden den Einfluß, welchen sie besitzen, mit allem Eifer zu Gunsten des Vaterlandes verwenden und jede Gelegenheit ergrei⸗ fen, um demselben zu nützen. Sowie die Lage sich gestaltet, muß ihr mit allem Aufwand nationaler Kraft begegnet werden. Und wären wir auch nicht, wie wir es sind, der theueren Heimath wandellos zu eigen, so würde uns doch schon das eigene Interesse den glühenden
unsch des Sieges deutscher Waffen und deutscher Staatskunst ein⸗ flößen müssen; denn ginge Deutschland gedemüthigt aus dem Ehren⸗ kampf hervor — wir, die wir den deutschen Namen im Auslande vertreten, würden bitter darunter zu leiden haben. Keinem Fremden möchten wir ins Auge schauen, um nicht dem Blick des Hohnes zu begegnen. Der deutschen Fahne, welche wir mit Stolz und Jubel in Amerikas Häfen begrüßen, aus tiefstem Herzensgrunde wünschen wir
ihr Ruhm und Sieg!
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Brüssel, Donnerstag, 4. August, Morgens. Der »Mo⸗ niteur 1ö1“ Der König hat die Demission des Ministers Tack angenommen und an seiner Stelle den bisheri⸗ gen Minister der öffentlichen Arbeiten, Jacobs, zum Finanz⸗ Minister ernannt. Der Minister der auswärtigen Angelegen⸗ heiten, Baron Anethan, übernimmt interimistisch das Porte⸗ feuille der öffentlichen Arbeiten. “
Wie jetzt bestimmt, wird der König in Person die Kam⸗ nern eröffnen. 1e Donnerstag, 4. August, Morgens. Die Ver⸗ stärkung der Flotte wird in Folge getroffener Anordnung in sämmtlichen Werften und Kriegshäfen nunmehr auf das Ener⸗
ischeste betrieben. “ Nord⸗Irland haben die Orangisten eine Monstrekund⸗
bung für Deutschland beschlossen. 8 8 Waris, Donnerstag, 4. August, Mrgs. (Auf indirektem Wege.) Es liegen keinerlei neue amtliche Meldungen vom
Kriegsschauplatze vor