Divifion Kirchbach leicht gestreift. Mein Regiment und 58er starke Verluste. Gott sei ge⸗ priesen für diese erste glorreiche Waffenthat! Er helfe weiter. Wilhelm.
— Die in der Nacht eingegangenen offiziellen Depeschen über den Sieg Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen sind kon⸗ form den (obigen) durch das Wolff'sche Bureau und die Tele⸗ graphen⸗Direktion verbreiteten. Nur für Regiment 50 ist, wie von uns geschehen, 58 zu setzen.
— Die neuesten Mittheilungen, welche dem »W. T. B.⸗ das Gefecht bei Weißenburg zugegangen sind, lauten: Mainz, Freitag, 5. August, Vormittags 9 Uhr 25 Min. Nach soeben im großen Hauptquartier eingegangenen Nach⸗ richten sind in dem Gefecht bei Weißenburg nicht fünfhundert, sondern achthundert unverwundete französische Soldaten in preußische Kriegsgefangenschaft gefallen.
Auch in Mainz sind bereits französische Kriegsgefangene eingetroffen.
Frankfurt a. M., Freitag, 5. August, Vormittags 11 Uhr 20 Minuten. Soeben traf ein Zug von Weißenburg mit zehn gefangenen Offizieren und 480 Mann französischen Gefangenen, darunter viele Turkos, hier ein. Die Gefangenen wurden hier gespeist, dann nach dem Norden, wie man hört über Berlin, weiterbefördert.
München, Freitag 5. August, Vormittags. Eine amt⸗ liche Mittheilung des bayerischen Kriegs⸗Ministeriums meldet, daß sich unter den 800 bei Weißenburg in Kriegsgefangenschaft gefallenen Franzosen 18 Offiziere befinden.
— Die »Karlsr. Z.“ schreibt unterm 1. August: Wir erfahren, daß im Oberlande gewisse Besorgnisse durch die Zu⸗ sammenziehung feindlicher Streitkräfte unter General Douay bei Hüningen erregt waren; sie haben keinerlei Grund mehr, da die Truppen nach Straßburg zurückgezogen sind. Ueber⸗ haupt braucht man sich keinen Befürchtungen hinzugeben; im Gegentheil ist auf feindlicher Seite die Sorge vor einer Invasion unsererseits so lebhaft, daß überall, wo ein Uebergang deut⸗ scher Truppen über den Rhein die meisten Chancen zu haben scheint, Schanzen aufgeworfen werden. Wenn es sich bestätigt, daß in Straßburg nur noch 7000 Mann stehen und die Haupt⸗ masse der Franzosen vom Rhein nach St. Avold und Metz ab⸗ gezogen wird — und die Nachricht ist sehr glaubwürdig —, so ergiebt es sich von selbst, daß die Franzosen nicht mehr daran denken, badisches Gebiet zu bedrohen. Bei den Vorposten, die unsererseits bis gegen Selz vorgeschoben sind, finden häufige, aber bis jetzt unerhebliche Plänkeleien statt. Gestern erschoß dabei ein Mann von unserem Leib⸗Dragoner⸗Regiment einen Chasseur. 1 1
— Ueber den bei der Erstürmung Weißenburgs gefallenen General Douay und seine Division bringt die »Kriegs⸗Ztg.⸗« folgende Notiz:
Der gefallene Kommandant der zweiten Infanterie⸗Division im ersten französischen Armee⸗Corps, General Carl Abel Douay (der Bruder von Felix Douay, welcher das siebente Armee⸗Corps komman⸗ dirt), war 1809 geboren; er war 1844 Bataillonschef im neunten Linien⸗Regiment, kommandirte aber 1848 an der Spitze eines Jäger⸗
Bataillons mit Ruhm bei Sidi⸗Brahim in Algier. Im Jahre
1855 zeichnete er sich als Oberst des zweiten Garde⸗Voltigeur⸗ Regiments bei dem Angriff auf den Malakoff aus und wurde in Folge dessen Brigade⸗General; als solcher focht er in der
Division de Luzy⸗Pallissac 1859 mit Glanz in der Schlacht von Sol⸗
ferino bei Medole, einem Dorfe, dessen einzelne Häuser er nach ein⸗ ander erobern mußte. Im Jahre 1866 wurde er Divisions⸗General und stand als solcher bisher in Besangon. Im Jahre 1869 war ihm die Inspektion über die Schule von St. Cyr übertragen.
Die 2. Division Douay des Corps Mac Mahon besteht aus Theilen der früheren 7. Militär⸗Division und Truppen aus Algier und Besangon und hat 2 Brigaden: 1. Brigade: General Mont⸗ marie, 50. und 78. Linien⸗Infanterie⸗Regiment, 10. Jäger⸗Bataillon. 2. Brigade, General Pellée: 1. Zuaven⸗Regiment, 1. Regiment alge⸗ rischer Tirailleurs.
Danzig, 3. August. Die Stadtverordnetenversammlung genehmigte gestern auf den Antrag des Magistrats einstimmig,
über
daß die Kommune sich bei der Bundesanleihe mit einer Zeich⸗
nung von 100,000 Thlrn. betheilige. Breslau, 2. August. Der Fürstbischof Dr. Förster hat an die Geistlichen seiner Diöcese einen Hirtenbrief gerichtet, in
von H
welchem er denselben seine Anerkennung über den Eifer aus⸗
spricht, mit welchem sie sich der Pflege der Verwundeten und Erkrankten im Felde zu unterziehen bereit sind. Altona, 4. August. (W. T. B.) Die Summe der am hiesigen Platze erfolgten Zeichnungen beträgt 409,000 Thaler. Hannover, 3. August. Se. Königl. Hoheit der Fürst ohenzollern ist gestern Vormittag 9 Uhr nach Düssel⸗ dorf weiter gereist.
v““
Frankfurt a. M., 2. August. Se. Königliche Hoheit der
Großherzog von Hessen traf gestern hier ein und setzte nach kurzem Aufenthalt seine Reise zur Begrüßung Sr. Majestät des Königs von Preußen fort. — 4. August. (W. T. B.) Die heute Abend nach 10 Uhr eingegangene Siegesnachricht, im Foyer des Stadt⸗ theaters verlesen, erregte begeisterten Jubel. Das Publikum verlangte stürmisch die Verlesung von der Bühne herab, wel⸗ chem Begehren auch Folge geleistet wurde. Hamburg, 4. August. (W. T. B. auf die Bundesanleihe erreichen sicherm Höhe von 5 ¾˖ Millionen. b Bremen, 4. August. Die hiesigen Zeichnungen auf die Bundesanleihe betragen ca. ½¼ Millionen. Sachsen. Dresden, 4. August. (W. T. B.) Die Nachricht vom Siege bei Weißenburg wurde heute um 10 Uhr Abends durch Extrablätter bekannt. Ganz Dresden war enthusiasmirt. Große Volksmassen durchzogen die Straßen jubelnd unter Hochrufen auf die braven deutschen Truppen und Absingung patriotischer Lieder. Bis spät nach Mitternacht herrschte freudigste Bewe⸗ gung auf den Straßen. Zahlreiche Gebäude waren illumtmnirt.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 1. August. Der Kaiser ist heute Morgen 6 ½ Uhr von Schloß Neuberg nach der Hof⸗ burg zurückgekommen.
Pesth, 2. August. In der heutigen Sitzung des Unter⸗ hauses zeigte der Präsident ein Schreiben des Minister⸗Prä⸗ sidenten Andrassy an, worin ihn dieser von der Ernennung Gajzago's zum Präsidenten des obersten Rechnungshofes in Kenntniß setzt. Gorove überreichte das Munizipalgesetz behufs
Die Zeichnungen ernehmen nach die
dessen Promulgirung. Sodann wurde der Gesetzen twurf über
die Aenderung des Östbahngesetzes angenommen.
Schweiz. Bern, 29. Juli. Heute hat der Bundesrath eine Pontonnier⸗ und eine Parktrain⸗Compagnie aufgeboten, so nai⸗ einen Brückentrain dem Oberkommando zur Verfügung gestellt.
— Die internationale Konferenz für Vornahme gewisser Reformen im metrischen Maß⸗ und Gewichtssystem soll unge⸗ achtet des Kriegsausbruches am 8. August in Paris zusam⸗ mentreten.
— Der Bundesrath hat beschlossen, die eidgenössischen Kassen zur Annahme der englischen Sovereigns und halben Sovereigns zu ermächtigen und diese Münzen als gesetzliches Zab angomntne zu erklären. Der Cours ist auf Fr. 25.20 und
r. 12.60 festgestellt.
Großbritannien und Irland. London, 4. August. (W. T. B.) Auf die Interpellation Ryland’'s erklärte Otway im Unterhause, der Kanzler der französischen Gesandtschaft sei ebenso in München zurückgeblieben, wie der Kanzler der bayerischen Gesandtschaft in Paris geblie⸗ ben sei. Da die britische Gesandtschaft in München auf Wunsch Frankreichs den Schutz der in Deutschland zurückgebliebenen Franzosen übernommen habe, so schütze sie auch den Kanzler gleich allen übrigen Franzosen. — Potter wünschte den Wieder⸗ abdruck des pariser Supplementartraktates bezüglich der Aus⸗ schließung der Familie Bonaparte vom französischen Thron. Otway lehnte den Wiederabdruck ab, da der genannte Traktat bereits seit 20 Jahren ein todter Buchstabe geworden sei
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Breslau, Freitag, 5. August, Vormittags. Wie die »Breslauer Zeitung« meldet, belaufen sich die Zeichnungen auf die Bundesanleihe in Breslau auf rund 2 ½ Millionen.
Hamburg, Freitag, 5. August, Morgens. Nach Bekannt⸗ werden der Seshg Siegesnachricht herrschte auf allen Straßen und Plätzen der Stadt die freudigste Bewegung. Die Nach ich wurde überall mit großem Enthusiasmus aufgenommen. Große Volksmengen durchzogen unter endlosem Jubel die Stadt.
Kopenhagen, Freitag 5. August. Ein provisorisches Gesetz ermächtigt den Finanz⸗Minister, zur Ausgabe von 5 Millionen Thlr. (dänisch) in Kreditbriefen. Die Armorti⸗ sationsfrist ist zum 31. Dezember 1872 angesetzt.
Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Beilage.
—
— Das »Amtsblatt der Norddeutschen Postverwaltung« enthaͤlt in seiner letzten Nummer (56) Generalverfügungen des General⸗ Postamtes vom 28. Juli 1870 über den Wegfall der zweiten Exem⸗ plare der Abrechnungsbücher mit den Landbriefträgern, vom 1. August über die Behandlung der Reklamationen wegen Abhandenkommens von rekommandirten Sendungen, von Packeten ohne Werthangabe oder von Sendungen mit Werthangabe, und über die Taxirung der ensrolendemaen nach und aus Italien, sowie nach und aus dem
henstaate. 8
Leipzig
3037
Berlin, 5. August. Gestern früh starb hier der Landschafts⸗ Marinemaler Charles Hoguet. Dresden, 29. Juli. Der bisherige Rektor der Universität der ordentliche Professor an der philosophischen Fakultät da⸗ selbst) Dr. Friedrich Zarncke, ist für das nächste Universitätsjahr wieder zum Rektor der Universität gewählt worden und hat diese Wahl die erforderliche Bestätigung erhalten. 1t — Im Verlage von Quandt und Händel zu Leipzig erscheint neuerdings ein illustrirter Bericht über den deutschen Nationalkrieg von 1870 in zwanglosen Heften à 2¾ Sgr. Derselbe enthält in seinem ersten Heft die Entstehung und Vorgeschichte des Krieges, am Schlusse eine Heerschau des deutschen und französischen Heeres, und eine chronologische Uebersicht der Ereignisse bis zum 18. Juli. — Die »Mosk. Ztg.“« schreibt, daß der Gouverneur des Gebiets Ssemirjetschinsk unlängst der geographischen Gesellschaft zu St Peters⸗ burg interessante Nachrichten über die im Issyk⸗Kul aufgefundenen Pfahlbauten eingesandt hat. 1 8
und
Athen, 3. August. Am Golf von Korinth hat ein großes Erd⸗ beben stattgefunden. Die Stadt Amphissa und mehrere andere Ortschaften sind zerstört. Viele Personen sind getödtet und verwundet.
Landwirthschaft.
Königsberg, 31. Juli. (D. Z.) Das Wetter bleibt der Ernte günstig und laufen fortwährend die besten Nachrichten über den wahrschein⸗ lichen Ausfall ein. Mit dem Schneiden des Roggens ist angefangen.
Danzig, 1. August. Die Noggenernte hat in unserer Umgegend begonnen, eben so ist die Gerste auf vielen Feldern zum Mähen reif. Beide Getreidearten versprechen einen guten Ertrag. Bei der Kartoffel, die bisher ein sehr üppiges Wachsthum zeigte, ist in den letzten Tagen die Blattfäule aufgetrelen; da die Pflanze aber meistentheils abgeblüht und im Samen steht, sich auch die Knolle kräftig entwickelt, so dürfte ein Schaden für letztere nicht zu befürchten sein. Im Werder haben
Ueengel an Arbeitskräften vielfach polnische Flösser irt.
1 Verkehrs⸗Anstalten.
Hamburg, 2. August. (H. N) Das hamburg⸗newyorker Post⸗Dampfschiff »Hammonia“, Kapt. Meyer, welches am 20. v. M. von hier direkt nach New⸗York abging, ist nach einer Reise von 10 Tagen und 23 Stunden am 31. Abends um 7 Uhr wohlbehalten in New⸗York angekommen
Prodakten- und Waaren-Börse. Berlin, 5. August. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Präs.) Von Bis Mittel Von Bis Mitt
thr sg. pPf. thr sg. pf. Ithr sg. pf. 8g. Pf. Isg. ps.Iseg. pf. Weiz. Schil.] 2/12 6]⁄ 2 27 6 22 mans Roggen 122 6 2,— 8 1 8 gr. T. 126 3 5 6 z. W. 5 1 19 5 Hafer 2 1- 1,18 8b 511 Heu Centn. — 20— 51 Stroh Schck. 6 4 11 Erbsen Mtz. d1e 10 3 Linsen 8— 5 7
Bohnen Mtz.] 8.— Kartoffeln 1 Rindfl. Pfd. 4 Schweinec fleisch (Hammelfl. V — Kalbfleisch — 6 6 Butter Pfd. 8 — Eier Mandel — V
Berlin, 5. August. An Schlachtvieh war aufgetrieben: Rindvieh 127 Stück, Schweine 768 Stück, Schafvieh 1879 Stück, Kälber 745 Stück.
Die Marktpreise des Kartoffel-Spiritus, per 8000 per Cent nach Tralles, frei hier in's Haus geliefert, waren auf hiesigem 29. Juli 1870 Thlr. 14 ½¼ 30. . „ . 3 1. August ⸗» „ 2. „ „2 2b 3. „ „ 8 1— 4. v 2 2 erlin, den 4. August 1870. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Berlin, 5. August. (Nichtamtlicher Getreide- bericht.) Weizen loco 58 — 70 Thlr. pr. 2100 Pfd. nach Qualität, pr. August u. Aug.-Sept. 64 ¾ Thlr., September-Oktober 66 ¾ bis ½ Thlr. bez., Oktober-November 68 Thlr. bez.
Roggen loco 44 — 45 Thlr. ab Bahn bez., feiner 46 — 46 ¾ Thlr. ab Kahn bez., eine hier stehende Ladung mit ¼ Thlr. unter September-Oktober verkauft, pr. August und August- September 46 — 46 ½ — 46 Thlr. bez., September- Oktober 47 — 47 ⅔ bis 47 Thlr. bez., Oktober-Novbr. 48 Thlr. bez
Gerste, grosse und kleine à 33 — 45 Thlr. per 1750 Pfd.
Hafer loco 32 — 38 ½ Phlr. pr. 1200 Pfd., ordin. poln. 324—34 3½ Thir., schles. 36 — 37 ½ Thlr., fein pomm. 37 — 38 Thlr. ab Bahn bez., pr. August 33 ½ Thlr. bez., August-September 31 Thlr. September-Oktober 29 ½ Thlr., Oktober-November 28 ¾ Thlr.
Erbsen, Kochwaare 62 — 72 Thlr., Futterwaare 48—56 Thlr.
kanisches Kupfer 24 à 24
Rüböl! loco 13 ¾ Thlr. Br., pr. August 12 ⁄ Thlr. bez. August-September 12 ⁄⁄ Thlr. bez., September-Oktober und Oktober-November 12 ½ —- 12 ⁄% Thlr. bez.
Petroleum loco 7 ⅔ Thir., pr. August 7 7⁄½2. Thlr., August- September 7 ¼ Thlr., September-Oktober 7 ⁄½ Thlr. Br., Oktober-
November 7 ¾⅔ G.
Leinöl loco 11 ¾⅔ Thlr.
Spiritus loco ohne Fass 15 ½¼ Thlr. bez., pr. August 14 X¾⅞ bis ½ Thlr. bez., August-September 14 ⁄ — 15 Thlr. bez. u. Br., Sep- tember 15 ⁄½2 — 15 ½ Thlr. bez., Oktober 16 Thlr. 24 — 27 Sgr. bez., Oktober-Nov. 16 Thlr. 20 Sgr. bez.
Weizenmehl No. 0 4⁄ — 4 ½ Thlr., No. 0 u. I. 4 ½ — 4 ½ Thlr. Roggenmehl No. 0 3 ¾ — 3 ⁄¾2 Thlr., No. 0 u. I. 371 — 3 ½ Thlr., pr. August 3 Thlr. 20 ¼ Sgr. bez, August-September 3 Thlr. 18 ½ Sgr. Br., Septbr.-Oktober 3 Thlr. 17 ⅞ Sgr. Br.
Weizen in loco ohne Umsatz. Termine still und matt. Gek. 2000 Ctr. Roggentermine fanden auch heute im Ganzen nur wenig Beachtung und sind die Notirungen gegen gestern wenig verändert. Schluss matt. Loco schwerfälliger Handel zu behaupteten Preisen. Gek. 3000 Ctr. Hafer in effektiver Waare fand bei reichlichen Offerten gute Verwendung. Ter- mine in matter Haltung. Rüböl fest und etwas höher bezahlt. Spiritus setzte auch heute seine steigende Preisbewegung fort und konnten Abgeber neuerdings wesentlich bessere Preise bedingen. Gek. 80,000 Qrt.D
Berlin, 4. August. (Amtliche Preisfeststellung von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und Spiri- tus auf Grund des §. 15 der Börsenordnung, unter Zuziehung der vereideten Waaren- und Produktenmakler.)
Weizen pr. 2100 Pfd. loco 60 —70 Thlr. nach Qualität, pr. 2000 Pfd. pr. diesen Monat 65 bez., August-September 65 bez,, September-Oktober 68 à 67 bez., Oktober-November 69 à 68 bez. Gek. 1000 Ctr. Kündigungspr. 65 Thlr.
Roggen pr. 2000 Pfd. loco 44 — 47 ¾ bez., pr. diesen Monat 46 ¾ à 46 bez., August-September 46 ¾ à 46 bez., September- Oktober 47 ¾ à 47 bez., Oktober-November 48 bez., November- Dezember 48 ¾ à 48 ½ bez., pr. 1000 Kilogr. April-Mai 1871 49 bez. Gek. 7000 Ctr. Kündigungspreis 46 ½ Thlr.
Gerste pr. 1750 Pfd. grosse u. kleine 36 — 45 Thlr. nach Qual.
Hafer pr. 1200 Pfd. loco 33 — 38 ¾ Thlr. nach Qualität, 33 bis 38 bez., pr. diesen Monat 34 à 34 ¼ à 34 bez., August-Sep- tember 32 à 31 ¾ bez., September-Oktober 29 ¼3 Br.
Erbsen pr. 2250 Bid. Kochwaare 60 — 72 Thlr. nach Qualität, Futterwaare 50 — 56 Thlr. nach Qualität.
Roggenmehl Nr. 0 u. 1 pro Ctr. unversteuert inkl. Sack pr. diesen Monat 3 Thlr. 20 ¾⅞ G., August-September 3 Thlr. 18 Sgr. G., September-Oktober 3 Thlr. 17 Sgr. bez., Oktober-November 3 Thlr. 17 ½ Sgr. Br. 4
Oelsaaten pr. 1800 Pfd. Winterraps 93 — 96 Thlr., Winter- rübsen 90 — 95 Thlr.
Rüböl pr. Ctr. ohne Fass loco 13 6 Thlr., pr. diesen Monat 12 ⅞ bez., September-Oktober 12 ¾⅞ Thlr., Oktober-November 12 ⅞ Thlr., November-Dezember 12 ¾ Thlr. Gekündigt 600 Ctr. Kündigungspreis 12 ⅞ Thlr. .
Leinöl pr. Ctr. ohne Fass loco 11½ Thlr.
Petroleum raffinirtes (Standard white) per Ctr. mit Fass in Posten von 50 Barrels (125 Ctr.) loco 7 ⅔6 Thlr, pr. diesen Monat 7 ¼ Thlr., August-September 7 ½ Thlr., September-Okto- ber 7 ½ Thlr. Gek. 125 Ctr. Kündigungspr. 7 ½ Thlr.
Spiritus pr. 8000 pCt. mit Fass pr. diesen Monat 14 ½ à 14 ¾ à 14 ⅔ b2., 14 ⅛ Br., 14 ⁄¾¼ G., August-September 14 ⅛ à 14 ¾ à 14 ⅔ bez., 14 ¾⅔ Br., 14 ⁄ G., September 14 ½ à 14 ⁄2 à 14 ⅞ bez.,
100 Liter à 100 pCt. = 10,000 pCt. mit Fass Oktober 16 Thlr. 15 Sgr. bez., Oktober-November 16 Thlr. 12 Sgr. bez., April- Mai 1871 16 Thlr. 25 Sgr. Br., 16 Thlr. 20 Sgr. G. Gekündigt 40,000 Qrt. Kündigungspr. 14 ½ Thlr.
Spiritus pr. 8000 pCt. ohne Fass loco 15 ⁄2 à 15 ¾ bez., ab Speicher 14 ¼ à 14 2 bez.
Weizenmehl Nr. 0 4 ¼ à 4 ½, Nr. 0 u. 1 4 ½ à 4 ¼. Roggen- mehl Nr. 0 3 ¾ à 3 ⁄1, Nr. 0 u. 1 3⁄12 à 3 ⅞ pr. Ctr. unversteuert exkl. Sack.
Berlin, 5. August. (Wochenbericht über Eisen, Kohlen und Metalle von M. Loewenberg, vereidetem Makler und Taxator beim Königl. Stadtgericht und bei der Darlehns-Kasse des Norddeutschen Bundes). 1 3
Das Metallgeschäft leidet sehr bei den jetzigen Verbält- nissen, denn es sind durch die gestörten Beziehungen zu. Wasser und zu Lande einzelne Artikel recht knapp gewor- den, namentlich: schottisches Roheisen, engl. Kohlen und Koks, sowie auch Zinn; unsere Fabriken haben noch vollauf Be- schäftigung, besonders diejenigen, welche für militärische Zweckée arbeiten. Ein namhaftes Institut, welches eine grössere Submission auf Roheisen ausgeschrieben, hat nicht genügende Verkäufer gefunden. Die Preise varüren je nach frage und Angebot.
SAuf den schottischen Märkten ist Roheisen niedriger, hier ist es theurer; gute und beste Marken schottisches Rcheisen 48 à 51 Sgr., englisches 42 ½ à 43 Sgr., schlesisches Holz- kohlen-Roheisen 46 ¼ à 47 Sgr., Koks-Roheisen 42 à 42 ⅛ Sgr. loco Hütte.
Eisenbahnschienen zum Verwalzen harren der Beförde- rung, sind gefragt zu 1 % à 2 Thlr. hier. Walzeisen sehr be- gehrt 3 ½ Thlr., Schmiedeeisen 4 ¼ Thlr. pro Ctr. ab Werk.
Kupfer vernachlässigt, gute Sorten englisches und ameri- Thlr., Mansfelder 25 ¾ à 25 Thlr.
pro Ctr., einzeln mehr.