1870 / 199 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Dies ist in das Gesellschaftsregister des unterzeichneten Gerichts unter Nr. 81 zufolge Verfügung vom heutigen Tage eingetragen.

Flensburg, den 6. August 1870. 8

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Im Handelsregister des Königlichen Kreisgerichts zu Arnsberg ist ei ragen, und zwar: S Gesellschaftsregister bei der sub Nr. 20 eingetragenen Firma

Moses Kempenich, mit dem Sitze Neheim, in Colonne 4: Die Ge⸗ sellschaft ist durch den Tod des Gesellschafters Moses Kempenich aufgelöst und der bisherige Gesellschafter Meyer Kempenich zu

Neheim hat die alleinige Liquidation des Geschäftes. Eingetragen ex decreto vom 20. Juli 1870 am 25. Juli 1870. cf. Akten über

das Gesellschaftsregister Band 2, Seite 74.

Bootz, Kanzlei⸗Rath. Im Firmenregister Nr. 87: Bezeichnung des Firmeninhabers: der Kaufmann Meyer Kempenich in Neheim. Ort der Nieder⸗ lassung: Neheim. Bezeichnung der Firma: M. Kempenich. Zeit der Eintragung: Eingetragen zufolge Verfügung vom 20. Juli 1870 am 25. Juli 1870. cf. Akten über das Firmenregister Band 2, Seite 124.

Bootz, Kanzlei⸗Rath. Arnsberg, den 25. Juli 1870. Königliches Kreisgericht.

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In unserem Genossenschaftsregister ist zufolge Vorstandes und heute ergangener Verfügung sub Nr. 6 eingetragen worden: 1) a) Firma der Genossenschaft: Volksbank zu Herborn, Einge⸗

tragene Genossenschaft. b) Sitz derselben: Herborn.

Der Gesellschaftsvertrag datirt vom 24. Juli 1870.

Gegenstand des Unternehmens: Betrieb eines Bankgeschäftes

Behufs gegenseitiger Beschaffung der in Gewerbe und Wirth⸗

schaft nöthigen Geldmittel auf gemeinschaftlichen 1S-Sa-IAe

Namen und Wohnort der jetzigen Vorstands⸗Mitglieder

a) Direktor: Friedrich Daniel Treupel zu Herborn,

b) Kassirer: Ehrhard Ströhmann daselbst,

Le) Controleur: Wilhelm Remy daselbst. b 5) Alle Bekanntmachungen und Erlasse in Angelegenheiten des Vereines sowie die denselben verpflichteten Dokumente ergehen unter dessen Firma, werden aber mindestens von 2 Vorschuß⸗ mitgliedern unterzeichnet, widrigenfalls sie rechtsverbindliche Wir⸗

kung dem Vereine gegenüber nicht haben. 8 Die Zeichnung selbst für den Verein geschieht dadurch, daß Zeichnenden zu der Firma des Vereines ihre Namensunter⸗ schrift beifügen. Die Einladung zur Generalversammlung da⸗

gegen erläßt der Vorsitzende unter der Zeichnung: Der Ausschuß der Volksbank zu Herborn, Eingetragene Genossenschaft, mit seiner Unterschrift versehen.

Zur Veröffentlichung seiner Bekanntmachungen bedient sich der Verein des Kreisblattes für den Dillkreis, Amt Herborn. Falls dasselbe eingeht, ist der Vorstand befugt, mit Genehmigung des Ausschusses ein anderes an dessen Stelle zu bestimmen.

Das Verzeichniß der Genossenschafter kann jederzeit dahier eingesehen werden.

Dillenburg, den 28. Juli 1870. Königliches Kreisgericht.

b-.

IJ. Abtheilung.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[2612] Aufforderung der Konkursgläubiger nach Festsetzung einer zweiten Anmeldungsfrist. (Konkurs⸗Ordnung §. 167; Instr. §§. 21, 22, 30.) In dem Konkurse über das Vermögen des Cigarrenhändlers Carl Schneider zu Forst ist zur Anmeldung der Forderung der Kon⸗ kursgläubiger noch eine zweite Frist einschließlich

bis zum 1. September Cr. festgesetzt worden. ““ Die Gläubiger, welche ihre Ansprüche noch nicht angemeldet dieselben, sie mögen bereits rechtshängig

ten Vorrecht bis zu dem ge⸗

haben, werden aufgefordert, di sein oder nicht, mit dem dafür verlan dachten Tage bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden. Der Termin zur Prüfung aller in der Zeit vom 16. Juni cr. bis zum Ablauf der zweiten Frist angemeldeten Forderungen ist auf den 10. September cr., Vormittags 10 Uhr, vor dem Kommissar, Herrn Kreisrichter Schwinck, im Termins⸗ zimmer Nr. II. anberaumt, und werden zum Erscheinen in diesem Ter⸗ min die sämmtlichen Gläubiger aufgefordert, welche ihre Forderungen innerhalb einer der Fristen angemeldet haben. 1 Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift der⸗ selben und ihrer Anlagen beizufügen. welcher nicht in unserem Amtsbezirk seinen seiner Forderung einen am

Jeder Gläubiger, Wohnsitz hat, muß bei der Anmeldung - hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten aus⸗ wärtigen Bevollmächtigten bestellem, und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwalte Künitz und Lange hier, Bohn in Pförten, sowie der Justiz⸗Rath Feuerstack und die Rechtsanwalte Unverricht und From⸗ mer in Sorau zu Sachwaltern vorgeschlagen. Forst, den 5. August 1870. 8 Königliche Kreisgerichts⸗Deputation

[2611] Anfforderun g. In dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns Eduard London zu Fraustadt werden alle diejenigen, welche an die Masse

Ansprüche als Konkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefor⸗

Anmeldung des

dert, ihre Ansprüche, dieselben mögen bereits rechtsanhängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht b

bis zum 4. September cr. einschließlich bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen, innerhalb der gedachten Frist angemeldeten Forderungen, so wie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Ver⸗ waltungspersonals 1

auf den 14. September 1870, Vormittags 10 Uhr, vor dem Kommissar Herrn Kreisrichter Rudolph hierselbst zu er⸗ cheinen.

8 Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift der⸗ selben und ihrer Anlagen beizufügen.

Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserm Amtsbezirke seinen Wohn⸗ sitz hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen.

Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, wird der Rechtsanwalt Justiz⸗Rath Kutzner hierselbst zum Sachwalter vor⸗ geschlagen.

Fraustadt, den 2. August 1870.

Königliche Kreisgerichts⸗DOeputation.

Der Kommissar des Konkurses.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

Bekanntmachung. Donnerstag, den 11. August, früh 8 Uhr, werden auf dem Kasernenhofe am Kupfergraben circa 100 ausrangirte Artillerie⸗Zug⸗ und Reitpferde meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft.

Ersatz⸗Abtheilung des Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiments.

Pferde⸗Auktion. Am Sonnabend, den 13. d. Mts⸗, Vormittags 9 Uhr, sollen auf dem Kurfürstenplatz hierselbst circa 40 ausrangirte Königliche Dienstpferde öffentlich meistbietend, gegen gleich baare Bezahlung in Preußisch Courant verkauft werden. Rathenow, den 8. August 1870.

gischen Husaren⸗Regiments (Z. H.) Nr. 3.

[2608] Neue Berliner Verbindungsbahn Die Lieferung von: . 26 Stück optischen Telegraphenmaßen mit vollständiger Armirung soll an den Mindestfordernden verdungen werden. Die Zeichnungen und Bedingungen liegen in meinem Bu⸗ reau, Langestraße 17—19, zur Einsicht aus und sind Offerten bis zum 18. August d. J., Vormittags 11 Uhr, ebendaselbst ei 8 Der Eisenbahn⸗Bau⸗Inspektor. Früh.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. vyon öffentlichen Papieren. Die im Johannistermine 1870 fällig gewordenen Zinsen, sowohl der 4-, als auch der 3 ½proz. Grossherzoglich Posenschen. Pfandbriefe werden gegen Einreichung der betreffenden Cou- pons nebst Spezifikationen vom 1. bis 15. August 1870, die Sonntage ausgenommen, in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr, in Béerlin an der Kasse des Unterzeichneten (wo auch die Schemata zu den Coupon-Spezifikationen unentgeltlich zu haben sind) und in Breslau durch den Schlesischen Bank- verein ausgezahlt. Nach dem 15. August wird die Zinsen- zahlung geschlossen, und können die nicht erhobenen Zinsen erst im Weihnachtstermin 1870 gezahlt werden. Berlin, den 6. August 1870. Mart. Magnus, Behrenstr. 46.

Verschiedene Bekanntmachungen.

1““ er Hannoverschen P pro Juli 1870. 1) Kassen⸗Vorrath. EEö1lt. 952,577

1“

a) Geprägtes Geld.. . Thlr. 817,154

b) Hannoversche Stadtscheine, Noten der Preußischen Bank ꝛc. „» 135,423

2) Wechsel⸗Bestände hG „» 2,314,313

3) Ausgeliehene Kapitalien gegen WMrervpfand ..... » 796,462

4) Debitoren in laufenden 2 ungen gegen Sicher⸗

heiten und Diverse... .. 3,886,316

. Thlr. 4,126,500 2,301,940 334,858

1) Eingezogenes Aktien⸗Kapital... . 2) Banknoten im Umlauf... 8 3) Depositen⸗Kapitalien zur Verzinsung 1“ 4) Kreditoren in laufenden Rechnungen und Diverse⸗ Hannover, den 31. Juli 1870. 1 Die Direktion. Neumann. Wertheimer.

Privat⸗Depeschen werden bei den Telegraphen⸗ stationen der Königlichen Ostbahn zur Befoörderung wieder angenommen. vW“

Bromberg, den 8. August 1870.

1 Königliche Direktion der Ostbahn. 1 Hier folgt die besondere Beilage 8 8

Die Ersatz⸗Eskadron Brandenbur⸗

nzureichen.

J

für das Vierteljahr. zusertionspreis für den Raum einer Druchzeile 2 ½ Sgr.

Alle Post-Anstalten des In- und

Auslandes nehmen Bestellung an,

für Berlin die Expedition des Königl. Preußischen Staats-Anzeigers:

Zieten⸗Platz Nr. 3.

raore- Aꝙ

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Uhrmacher Christian See zu Homburg v. d.

Prädikat eines Königlichen Hof⸗Uhrmachers zu ver⸗

Norddeutscher Bund.

FFekannnimachung, Briefbeförderung betreffend.

Dem General⸗Postamte gehen noch unaufhörlich Beschwer⸗ den wegen Korrespondenzverzögerungen zu. Die Einzelbeant⸗ wortung wird bei der ohnehin auf das Aeußerste in Anspruch genommenen Zeit und Arbeitskraft zur Unmöglichkeit. Es wird daher hiermit wiederholt bekannt gegeben, daß die Ursache jener Verzögerungen in der zeitweise totalen Störung der Eisenbahnverbindungen, Folge der Militärtransporte, liegt. Alle sich darbietenden Transportmittel: die Militärzüge, die Avisozüge, Kohlenzüge, selbst einzelne Lokomotiven und Draisinen werden von

der Postverwaltung, wo es irgend angeht, zur Briefbeförderung

benutzt; in vielen Gegenden des Staats sind auf den alten, seit dem Bau der Eisenbahnen von der Post verlassenen Land⸗ straßen, für diese Zwischenzeit wieder gewöhnliche Posten ein⸗ gerichtet worden, so weit der in Anspruch genommene Pferde⸗ bestand des Landes und die Plötzlichkeit des Umsturzes im ge⸗ sammten Beförderungssystem es irgend ermöglichten. Daß alle diese Mittel die Schnell⸗ und die Courierzüge auf die großen Ent⸗ fernungen, um welche es sich bei dem jetzigen Kriege handelt, nicht ersetzen können, liegt auf der Hand. Außerdem macht das General⸗Postamt was speziell die Beschwerden über ver⸗ spätetes Eintreffen der Briefe von der Armee betrifft darauf aufmerksam, daß, wie dies öfter im Kriege geschieht, auf mili⸗ tärischen Befehl die Absendung aller Korrespondenzen aus dem Bereich der operirenden Armeen mit voller Absicht bisweilen um einige Tage verzögert wird.

Es bedarf gewiß nur dieser Hindeutungen, um das bethei⸗

ligte Publikum zu veranlassen, die für den Einzelnen mitunter

gewiß recht bitteren Folgen der Korrespondenz⸗Verzögerungen mit der patriotischen Hingebung zu ertragen, von welcher alle

Bürger des Vaterlandes in der großen Zeit erfüllt sind, die zu

erleben die Vorsehung uns gewürdigt hat. Berlin, den 10. August 1870. General⸗Postamt.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Dem Königlich sächsischen Bergrath und Professor Theodor

Scheerer zu Freiberg in Sachsen ist unter dem 8. August

1870 ein Patent auf ein Präparat zur Entphosphorung des Roheisens in Puddelöfen, ohne Jemand in Anwendung bekannter Hülfs⸗ mittel zu beschränken,

auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den

Umfang des preußischen Staates ertheilt worden.

„Berlin, 11. August. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Minister⸗Residenten a. D. und Kam⸗

merherrn Alfred von Reumont die Erlaubniß zur Anlegung

des von des Kaisers von Oesterreich Majestät ihm verliehenen Großkreuzes des Franz⸗Joseph⸗Ordens zu ertheilen.

V

8 holensten

*

Berlin, 11. August.

Für die Sympathien in außerdeutschen Ländern für Deutschlands Sache legen noch täglich Kundgebungen, die uns in Telegrammen und Privatnachrichten vorliegen, Zeugniß ab.

In England, Amerika, Rußland ꝛc. finden diese Sym⸗ patbien Ausdruck in der Bereitwilligkeit, den Verwundeten und Hinterbliebenen der Gefallenen jedwede in ihren Kräften stehende Unterstützung angedeihen zu lassen.

Die Sympathien Oesterreichs finden namentlich in den Resolutionen der dortigen politischen Vereine Ausdruck. Aller Wunsch ist die Einigkeit des deutschen Volkes. So hat sich auch jüngst wieder der politische Verein in Pilsen für die unbe⸗ waffnete Neutralität erklärt. Die Resolution einer Generalver⸗ sammlung des Volksvereins für das Kärnthner Oberland, betreffend die Stellung Oesterreichs im gegenwärtigen Kriege, giebt gleichfalls den Sympathieen für Deutschland den unve Ausdruck.

11“ .

Vom Kriegsschauplatze liegen folgende Nach⸗ richten vor.

Saarbrücken, Mittwoch, 10. August, Nachmittags 1 Uhr 5 Minuten.

Nach sicheren Nachrichten herrscht im Elsaß eine solche Furcht vor sogar deutsche Truppen herbeiwünscht.

Coburg, 8. August. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Preußen hat an Ihre Hoheit die Herzogin von Sachsen⸗ Coburg⸗Gotha aus Sulz folgendes Telegramm gerichtet:

»Großer Sieg meiner Armee über Mac Mahon, dessen Truppen in vollem Rückzug bei Wörth. Die Thüringischen Regimenter zeich⸗ neten sich sehr aus, sämmtliche Fürsten dabei und alle wohl.«

Die deutsch⸗französische Grenze, welche vor 8 Tagen als voraussichtlicher Kriegsschauplatz angenommen wurde, ist es, wie die »Prov. Corr.« bemerkt, heute schon nicht mehr: nicht mehr zwischen den Vogesen und dem Rhein, nicht mehr an der Saar, sondern zwischen der Saar und Mosel und dann zwischen der Mosel und Maas werden voraus⸗ sichtlich die nächsten Kriegsereignisse vor sich gehen.

Westlich von der Saar erstreckt sich das Plateau von Lothringen, begrenzt im Westen von der Mosel, im Süden von der Meurthe. An der Mosel liegen fast in senkrechter Linie übereinander Nancy im Süden, die starke Festung Metz in der Mitte und Thionville nördlich. Zwischen Nancy und Metz treten die Gebirgsabhänge steiler, zwischen Metz und Thion⸗ ville flacher an die Mosel heran.

Das Gebiet westlich von der Mosel bis zur Maas ist nach allen Seiten durch Festungen stark geschützt, an der Mosel, wie erwähnt, Metz und Thionville und süd⸗ lich jenseits Nancy noch Toul, an der Maas etwa in gleicher Linie mit Metz die Festung Verdun, nördlich nach Belgien zu Sedan. Schon der Eintritt in dieses Gebiet ist, abgeseben von den festen Plätzen, auch durch die Breite der Mosel er⸗ schwert, welche namentlich von Metz ab über 200 Fuß beträgt. Das Terrain selbst ist im mittleren und füdlichen Theile dieses öe wellenförmig und überall mit guten Wegen ver⸗ ehen Die weiteren französischen Nachrichten von Kriegsschauplatze lauten:

Paris, 9. August, Nachts. (Auf indirektem Wege.)

Der gesetgebende Körper hat die Dringlichkeit trages, aus Deputirten 8

ein Komite für die Landes