3126
Vermittelung des Herzoglichen Ministeriums an den Herzog abgegangen ist, lautet: 1 111“ Herzog! Gnädigster Herzog und Herr! Ew. Hoheit danken wir für das Abschiedswort, das Höchstdie⸗ selben an uns gerichtet haben. Der patriotische Geist, der dasselbe durchglüht, hat den lautesten Wiederhall in unseren Herzen gefunden. Denn 1 MNichtswürdig wäre die Nation, Die nicht ihr Alles setzt an ihre Ehre! “ Der Allmächtige sei mit den deutschen Heeren, und verleihe unserer guten Sache den Sieg, der uns zu dem Segen eines einigen Vater⸗ landes führen möge. Von dem stolzen Gedanken gehoben, daß auch unser Herzog die Waffen für Sein Volk ergriffen hat, werden wir unserer Seits die Drangsale des Krieges mit zäher Ausdauer zu tragen wissen! Ew. Hoheit sind von unseren Gebeten begleitet! Gott schütze Sie! Ew. Hoheit treu ergebenste ꝛc. lltenburg, den 3. August 1870.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 9. August. Der schon telegraphisch erwähnte halboffizielle Artikel der »Wiener Abend⸗ post« vom 8. August über die Neutralität Oesterreich⸗Ungarns lautet wörtlich: U .“
Die politischen Ereignisse der letzten Wochen haben, wie den übrigen neutralen Mächten, so auch der österreichisch⸗ungarischen Monarchie die gebieterische Nothwendigkeit nahegelegt, zu Zwecken der Selbstverthei⸗ digung die Wehrkraft des Landes auf einen Stand zu versetzen, wel⸗ cher gestattet, möglichen Eventualitäten mit Beruhigung entgegenzu⸗ sehen. Wir stehen nicht an, die Maßregeln zu verzeichnen, welche zu diesem Ende ergriffen wurden. Nach den „Beschlüssen der K. und K. Regierung ist bisher nichts Weiteres verfügt worden, als der ohne Aufenthalt durchzuführende Pferde⸗Ankauf zur Sicher⸗ stellung des Bedarfs für die Kavpvallerie, Artillerie und das Fuhr⸗ wesen⸗Corps auf den vollen Friedensstand einschließlich der für die erste Mobilisirung nothwendigen Reserven. Im Zusammenhange damit steht die angeordnete Einberufung einer Anzahl von Kavallerie⸗ Mannschaft und Fahrkanonieren, welche zur Wartung und Instand⸗ haltung des erhöhten Pferdestandes unerläßlich ist, die Komplettirung der Cadres der Artillerie durch je 15 Unteroffiziere per Regiment, schließlich die Beistellung des durch den höheren Pferdestand gestei⸗ gerten Bedarfs an Hufschmieden. 8
Darauf beschränken sich die bisher erfolgten Bereitschaftsverfü⸗ gungen. Sie kennzeichnen hinlänglich die Vorsicht und Spar⸗ samkeit, mit welcher in Regierungskreisen vorgegangen wird, und überschreiten keineswegs die Linie der in der Cirkular⸗ depesche des Reichskanzlers vom 20. vorigen Monats vorge⸗ zeichneten Politik einer strikten unbewaffneten Neutralität.
Was die in mehreren Blättern wiederholt gemeldeten Nachrichten von Verschanzungen und Befestigungsarbeiten betrifft, welche in meh⸗ reren Theilen der Monarchie angeblich in Angriff genommen worden seien, so ist es wohl richtig, daß ältere und nun neuerlich zur Gel⸗ tung gebrachte Projekte zu derlei Vorkehrungen, die man für nöthig oder nützlich hält, existiren, allein theilweise haben sie das Stadium der Prüfung noch nicht überschritten, theilweise sind erst die informa⸗ torischen Vorarbeiten zu denselben eingeleitet worden. Uebrigens kön⸗ nen wir auch in dieser Frage unsere feste Ueberzeugung dahin aus⸗ sprechen, daß von diesen in Verhandlung stehenden Projekten gewiß nur jene zur Ausführung gelangen werden, welche zur Ergänzung des ganzen Defensivsystems der österreichisch⸗ungarischen Monarchie sich als unabweislich nothwendig erweisen.
Großbritannien und Irland. London, 10. August. (W. T. B.) In der 1 durch welche das Parlament eute geschlossen wurde, heißt es: 1 3 geschza gänn ze erhalte ich ununterbrochen Freundschaftsversiche⸗ rungen, mit tiefem Schmerze sah ich jedoch den Ausbruch des Krieges zwischen zwei mächtigen Alliirten. Ich habe mich auf das Beste bemüht, dieses große nglück abzuwenden und werde unaus⸗ gesetzt auf das Ernsteste bestrebt sein, den Pflichten und den Rechten, welche die Neutralität giebt, meine volle Aufmerk⸗ samkeit zuzuwenden. Gern habe ich die in dieser Beziehung nöthig gewordenen Gesetzvorschläge genehmigt, ich werde bestrebt sein, allen Veranlassungen entgegen zu treten, welche das gegenwärtige Terrain des Krieges ausdehnen könnten, und werde bei jeder mir gebotenen Gelegenheit bemüht sein, zur Wiederherstellung eines ehrenvollen Friedens beizutragen. Ich habe beiden Kriegführenden identische Traktatsentwürfe behufs besserer Sicherung der belgischen Neutralität zustellen lassen. Der Botschafter des Norddeutschen Bundes hat den⸗ selben bereits unterzeichnet und der Botschafter Frankreichs ist heute von seiner Regierung zur Unterzeichnung ermächtigt worden. Die andern Unterzeichner des Traktats von 1839 sind eingeladen, dem Traktat beizutreten, falls dies ihnen angemessen erscheint.
Die Königin erwähnt noch der in Griechenland vorge⸗ kommenen Ermordung von Engländern, dankt dem Parlament für die Geldbewilligungen, von welchen die extraordinären aus den Ueberschüssen gedeckt werden dürften. Die Rede zählt ferner die verschiedenen neugeschaffenen Gesetze auf und schließt mit der Hoffnung, daß in Irland die Ruhe andauern und der Friede auf dem Festlande wiederhergestellt sein möge, bevor das Parlament sich wieder versammlte.
Im Oberhause tadelte Cairns den von England abge⸗ schlossenen Vertrag bezüglich der Wahrung der Neutralität
Belgiens, da derselbe möglicher Weise England in die allge⸗ meinen Kriegsoperationen hineinziehen könne, während Ruß⸗ land und Oesterreich Angesichts derselben sich gänzlich fern halten könnten. Granville erwiederte, daß Rußland und Oesterreich bereits freundliche und beifällige Zusicherungen ge⸗ geben hätten; hoffentlich werde übrigens die Nothwendigkeit zur Durchführung des Vertrages gar nicht eintreten. — Redeliffe und Shaftesbury billigten die von der Regierung be⸗ folgte Politik.
Frankreich. Paris, 10. August. (W. T. B.) Der Gesetzgebende Körper nahm über den Antrag, wonach die Verfalltage aller Wechsel um einen Monat vom 11. August ab gerechnet, hinausgeschoben werden sollen, die Dringlichkeit an. Forcade verlas den Bericht der Kommission, welche damit beauftragt war, die gestern eingebrachten Vorlagen zu prüfen. Die Kommission empfiehlt das Amende⸗ ment Köératry, wonach alle befreiten, unverheiratheten Soldaten der Altersklassen 1858 — 1863 einberufen werden sollen; es wird in dem Bericht außerdem der Antrag gestellt, alle un⸗ verheiratheten Bürger von 25 bis 35 Jahren unter die Fahnen zu rufen, so wie den Kredit zur Unterstützung der Familien der einberufenen Mobilgardisten von 4 auf 20 Millionen zu erhöhen. Der Bericht spricht sich in warm anerkennender Weise über die Einigkeit aller Parteien und die ganz Frankreich durchdringenden patriotischen Gesin⸗ nungen aus. Die Kommission stellt schließlich den Antrag, der Armee den Dank des Hauses auszusprechen, da sie sich um das Vaterland wohl verdient gemacht habe. Das Haus be⸗ schloß, daß der Präsident dieses Dankvotum der Armee über⸗ mitteln soll.
— Im gesetzgebenden Körper gab Graf Palikao die Namen der neuen Minister bekannt: Palikao, Kriegs⸗ Minister; Chevreau, Inneres; Magne, Finanzen; Duvernois, Handel; Rigault, Marine; David, öffentliche Arbeiten; de la Tour d'Auvergne, Aeußeres; Grandperret, Justiz; Brame, Unterricht. Busson, Präsident des Staatsrathes.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 6. August. Der König hat am 2ten die Erhebung einer von dem letzten Reichstage beschlossenen Amortissementsanleihe zur Fortsetzung der Eisenbahnen von 40 Millionen Rthlr. (15 Mill. Thlr. preuß. Court.) gegen fundirte Staatsobligationen sanktionirt und ga⸗ rantirt. Die Obligationen sollen vom 30. September an von dem Reichsschulden⸗Comptoir (Riksgäldskontor) in 3 Serien zu 5000, 1000 und 100 Rthlr. nebst Zinsencoupons zu laufenden 5 pCt., zahlbar halbjährlich am 30. März und 30. Septe mber zu dem Preise von 95 ¼ pCt. ausgegeben werden.
Dänemark. Kopenhagen, 8. August. Die Ankunft des Großfürsten⸗Thronfolger wurde um 24 Stunden verspätet, weil, wie die »Berl. Tid.« schreibt, die Maschine des russischen Dampfschiffes, welches ihn herüberführen sollte, einen Bruch Fhehge hatte und das Schiff deshalb bei Reval einlaufen mußte.
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Brüssel, Donnerstag, 11. August, Vormittags. Der Bürgermeister wird dem britischen Gesandten eine von dem Stadtrathe votirte Adresse an die Königin Viktoria überreichen, in welcher ausgesprochen wird, daß das edle britische Volk einen neuen Beweis seines Wohlwollens für Belgien gegeben hat. Die Stimme der britischen Nation übertöne das Geräusch der Waffen; sie habe Recht und Gerechtigkeit proklamirt. Die Adresse dankt England in warmen Worten für die Initiative, welche es ergriffen, um der belgischen Neutralität eine neue Bekräftigung zu geben. Vor dem britischen Gesandtsschafts⸗ Hotel fanden zahlreiche Dankes⸗Manifestationen der Bevölke⸗ rung statt.
Paris, 11. August, Morgens. (Auf indirektem Wege.) Das ⸗Journal officiel⸗ veröffentlicht das Gesetz, betreffend die
Vermehrung der Streitkräfte, welches gestern in den beiden
Kammern angenommen wurde.
Vereinsthätigkeit für die Armee. In struktion II. Anordnungen in Betreff der Nachrichten über Verbleib verwundeter und erkrankter Krieger (S. 67 ad 5 §. 76 140b der Instruktion über das Sanitätswesen der Armee im Felde vom 29. April 1869.)
I. Feld⸗ und Kriegslazarethe. 1) Die den Feld⸗ und Kriegslazarethen zugeordneten Herren Delegirten haben darauf hin⸗ zuwirken, daß die in dieselben aufgenommenen Verwundeten oder Kranken ihren Angehörigen möglichst selbst schriftliche Nachrichten geben, und im Falle die Kranken hierzu außer Stande sind, die ent⸗ sprechende schriftliche Benachrichtigung ihrerseits zu übernehmen.
den
welchem Behufe ihnen je ein Exemplar dieser Instruktion I
Berlin, 7. August.
den Betrag von 200 Fl.
3127
Sollte den Herren Delegirten es schwer ausführbar sein, die be⸗ rreffenden Mittheilungen einzeln an die Adressen der Angehörigen abzufertigen, so wird ihnen empfohlen, dieselben in eine Gesammt⸗ benachrichtigung kurz zusammen zu fassen und zur weitern Veran⸗ lassung an das unter Nr. 2 dieser Instruktion erwähnte Central⸗ Nachweisebureau hierselbst so schleunig als möglich abzusenden. Das getztere ist ersucht worden, in diesem Falle die weitere Mittheilung an die Angehörigen zu übernehmen.
II. Reserve⸗ und Vereins⸗Lazarethe, sowie Privat⸗ Pflegestellen. 2) Für die in Reserve⸗ und Vereins⸗Lazarethen, so⸗ wie in Privat⸗Pflegestellen aufgenommenen Verwundeten und Kranken ist von dem Central⸗Komite der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger hierselbst ein Central⸗ Nachweise⸗Bureau eingerichtet, welches den Angehörigen der Verwundeten und Kranken auf Anfragen Auskunft ertheilen wird. Die gedachten Lazarethe haben dieserhalb instruktionsmäßig das Central⸗Nachweise⸗Bureau am 1., 11. und 21. jeden Monats mit Nachweisungen über den Bestand, die Zu⸗ und Abgänge ihrer Kran⸗ ken zu versehen. Ein Gleiches haben die Privatpersonen zu thun, welche Rekonvaleszenten in Pflege nehmen, und sind dieselben in dieser Beziehung bei Uebernahme von Rekonvaleszenten aus den Reserve⸗Lazarethen von den Delegirten der Letzteren zu instruiren, zu
IJ. auszu⸗ händigen ist. 1 Berlin, den 30. Juli 1870. Der Königliche Kommissar und Militär⸗Inspecteur der freiwilligen Krankenpflege bei der Armee im Felde. Fürst Pleß. Bekanntmachung.
Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen, welche bereit sind, aus⸗ wärts in Feld⸗ oder Kriegslazarethen dem Vaterlande zu dienen, werden hierdurch ersucht, in meinem Burcau (Königliches Residenz⸗ schloß, Schloßstraßenflügel, unten rechts) oder, wenn sie nicht in Han⸗ nover wohnen, schriftlich unter Beifügung von Zeugnissen baldigst bei mir sich zu melden.
Hannover, den 7. August 1870.
Der Provinzial⸗Delegirte für die freiwillige Krankenpflege in der Provinz Hannover.
Otto Graf zu Stolberg.
Der hiesige Fabrikbesitzer H. F. Eckert, welcher bei der letzten pariser Ausstellung für seine Fabrikate die gol⸗ dene Medaille im Werthe von 400 Franes erhielt, hat diese Medaille dem Commandeur des Kaiser Afexander Garde⸗Grenadier⸗Regiments übersendet mit der Bitte, dieselbe demjenigen Grenadier auszuhändigen, welcher sich während des Feldzuges am meisten auszeichnet. Der Commandeur des Regiments hat in Folge dessen bestimmt, daß die Medaille dem tapfersten Grenadier der sechsten Compagnie, bei welcher
der Sohn des ꝛc. Eckert steht, ausgehändigt werde.
— Die »Kieler Zeitung« hat einen Aufruf zu Gunsten der abge⸗ brannten Bewohner Saarbrückens erlassen und veröffentlicht die be⸗ reits eingegangenlen Beiträge in Summe von 108 Thlr.
— Die Aachen⸗Münchener Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft hat den verschiedenen Vereinen, welche sich zur Fürsorge für die Verwun⸗ deten gebildet haben, Beiträge zum Betrage von 70,141 Thlrn. be⸗ stimmt. Davon haben u. A. 30,000 Thlr. die berliner Central⸗Ver⸗ eine und 5500 Thlr. die in Aachen gebildeten, zunächst in Anspruch genommenen Vereine erhalten.
Lübeck, 4. August. Von den Herren Cabell und Schwartzkopf in Lübeck und Hamburg sind dem Königlich preußischen Oberst von Roöll hierselbst 100 Thaler mit dem Ersuchen übersandt, diese nach eigenem Ermessen dem 76. Regiment für hervorragende Tapferkeit zu Gute kommen zu lassen.
— Die Sammlungen in Gießen hatten vor einigen Tagen die Summe von 2862 Fl. 12 Kr. erreicht, dazu kommen noch viele ein⸗ gelieferte Materialien. Die Bierbrauerei Heß hat 2000. Flaschen Lagerbier und 400 Centner Eis den Verwundeten zur Verfügung
gestellt.
— In Laubach ist bis jetzt die für die verhältnißmäßige Klein⸗ heit des Bezirks sehr ansehnliche Summe von 1256 Fl. 56 Kr. ein⸗ egangen. In Lich und Nauheim wird besondere Thätigkeit auf rrichtung von Lazarethen verwendet.
— Die Sammlungen in Darmstadt haben bis heute Morgen den Ertrag von 17,245 Fl. 34 Kr. ergeben, dazu kommen noch die vom Londoner Komite dem Minister⸗Präsident von Dalwigk zur Disposition gestellten 1000 Pfd. St. hinzu.
München, 5. August. Herzog Max hat, sobald ihm die Sie⸗ gesbotschaft von Weißenburg bekannt wurde, dem Hülfsverein für verwundete und erkrankte Krieger 1000 Fl. und dem Verein zur Unterstützung der Angehörigen der ins Feld gerückten Krieger 500 Fl.
als ersten Monatsbeitrag übersendet. — Die Prinzessin Adalbert von
Bayern hat dem Hauptverein bayerischer Frauen und Jungfrauen zur Beschaffung von Verbandmitteln für das vaterländische Heer und der »Congregation der Dienerinnen Mariä« zu gleichem Zwecke 100 Fl. zustellen lassen. Privatier Kräu⸗ selmayer zu Rothenbürg g. d. Tauber hat für die Eroberung einer französischen Kanone 500 Fl., und für die Erbeutung einer feindlichen Fahne 1000 Fl. als Belohnung ausgesetzt.
London. Derenglische Verein im Anschlusse an den Genfer Central⸗ Ausschuß, dessen Präsidentschaft der Prinz von Wales übernommen,
hat eine zahlreich besuchte öffentliche Versammlung unter dem Vorsitze
des Herzogs von Manchester abgehalten, auf welcher beschlossen wurde, im ganzen Lande Sammlungen von Geld⸗ und Naturalgegenständen vorzunehmen, das Ergebniß gleichmäßig an beide Läger zu vertheilen und ausgebildete Krankenwärterinnen nach dem Schlachtfelde zu schicken. Sollte England in den Krieg hineingezogen werden, so würde die Hülfeleistung in erster Reihe dem eigenen Lande zu Gute kommen.
Hafer
— Der Verein deutscher Patrioten in Liverpool hat dem Komite des Viktoriabazars die Summe von 10,000 Thlrn. mit der ausdrück⸗ lichen Bestimmung überweisen lassen, dieselbe gemäß seinem Pro⸗ gramm für Leidende in ganz Deutschland zu verwenden.
— Der Liverpooler Deutsche Verein zur Hülfeleistung für die
Verwundeten hat bis jetzt 4000 Pfd. St. gesammelt und hiervon 2300 Pfd. St. nach Berlin geschickt. — So eben vperläßt ein im Verlage von Williams & Norgate erschienenes Heft englischer Ge⸗ dichte die Presse, dessen Ertrag zum Besten der Verwundeten auf deutscher Seite bestimmt ist, und welches den Titel führt: »Der Geist Lord Chathams, oder England und Preußen im Jahre 1759 und 1870, von einem Stiefsohne Englands.«
Baltimore, 22. Juli. Das republikanische Centralkomite (amerikanisch) drückt seine Sympathie für Deutschland aus und zeichnet 100 Dollars für deutsche Invaliden, Wittwen und Waisen.
— Die Nr. 32 der »Annalen der Landwirthschaft in den König“ lich preußischen Staaten⸗ hat folgenden Inhalt: Aufruf an die Land⸗ wirthe. Gesetz, betr. die Gründung öffentlicher Darlehnskassen und die Ausgabe von Darlehnskassenscheinen. Vom 21. Juli 1870. Er⸗ werbungen des Königlichen landwirthschaftlichen Museums in Berlin während des 2. Quartals 1870. Bildliche Darstellung der Schwartz⸗ schen Milchabkühlungs⸗Methode. (Mit Abbild.) Ueber den Werth der Versuche mit der Patent⸗Gasspritze. Berichte und Korrespon⸗ denzen: Aus Oberschlesien. Aus den Regierungs⸗Bezirken Münster, Arensberg und Schleswig. Literatur: Bericht über Handel und In⸗ dustrie von Berlin im Jahre 1869, erstattet von den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin. Zur Hebung der Samenproduktion im Inlande. Betrachtungen über die gegenwärtige Lage der Landwirth⸗ schaft, von A. v. Ziehlberg. Der landwirthschaftliche Pachtvertrag. Von Dr. G. Drechsler. Notizen: Die Ingersollsche Heupresse. Die Königlich schwedischen Landgestüte. Ernte⸗Erträge des Jahres 1869 im Großherzogthum Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Ernte⸗Aussichten in den Vereinigten Staaten. Stand der Saaten in Dänemark und Schweden. Schwedische Hypotheken⸗Versicherungs⸗Aktiengesellschaft. Die Eisenbahn⸗Differenzial⸗Tarife. Aufhebung von Ausstellungen und Versammlungen. Zwei Notizen über den Wein. Oesterreichs Getreide⸗Ausfuhr. Marktberichte. Butterpreise. Viehpreise.
Telegraphische Witterungsberichte ».
—— ——
10. August.
Bar. AbvTemp. à dw 8 Allgeme n⸗
P. Lv. M. R. v. M. Himmeisansicht 6 Cöëöln. 334,,7 — 12,7 — W., schwach. Nebel, regner. 7 Constantin. 337,11 — 20,0 — NO., still. wenig bewölkt.
11. August. 13,0 + 1,2/O., mässig. heiter. 14,8 + 2,0 SO., stark. trübe. 14.8 + 2,4 0ONO., schwach. bedeckt. ¹) 16,4 + 3,9 SO., schwach. strübe.
15,0 +2,9 O., mössig. bed., gest. Reg. 14,6 + 2,1 O., stark. bezogen. ²) 14.5 +2,2 0., schwach. bew., gst. Reg. 13,0 +0,sO., schwach. zieml. heiter. ³) 12,1 +0,3 S., schwach. Üheiter.
12,8 + 0,4 S., schw. heiter. ⁴)
W Dnd.
8 . ¼ Ort.
8 —
Memel 337,1 +0,8 Königsbrg. 336,1—0,1 Danzig 338,1 0,4 Cöslin 335,0 — 0. 6 Stettin 334,6 — 2,0
Putbus. 332,7 - 1,7
Berli. 3335— 2,1
Posen 332,5 — 1, 8
Ratibor. 325,9 — 3,2
Breslau 329,7 — 2,3 8
Torgau 330,1 — 3,8 12,7 + 0,6 O., mässig. halb heiter. ³)
Münster 333,4 — 1,6 14,0 + 2,2 NW., mässig. trübe, Regen. 333,8 — 1,2 13,4 +₰0,2 W., mässig. RRegen.
Trier 327,4 — 4,8 14,0 + 1,s NW., stark. trübe. 9)
Wiesbaden 330,2 — 13,6 N., schwach. halb heit. *)
Kieler Haf. 336,2 15,6 NO., lebhaft. strübe.
Bremen 334,5 14,2 NO., lebhaft. bezogen. *)
Weserleuchtk. 4 35,2 14,8 0N O., heftig. bedeckt.
Brüssel 336,9 15,0 NNO., mässig. sehr bewölkt. 9)
338,4 13,7 N., schwach. heiter.
Gröningen. 336,8 14,7 NNW., schw. sbedeckt.
Helder. 337,7 14,7 — N., lebhaft. —
1) Regen. Nachts Regen. ²) Nachmittags Regen. ⁶) Gestern Gewitter mit starkem Regen. ⁴) Gestern Vormittag Regen, Nach- mittag Gewitter. ³) Gestern Gewitter. ³) Regen. Abends und Nachis Sturm und Regen. Gestern fast nicht unterbrochen Regen. 8) Gestern und Nachts Regen. ⁹) Regen in Intervallen.
Produkten- und Waaren-Börse. Berlin, 11. August. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Präs.) Von Bis Mittel Von Bis Mitt.
thr [es. pf. thr g. pf. Ithr sg. ps. 8g. Pf. Isg. Ipf. Iss. pi. 272 62 27 6 ¹2 20 — Bohnen Mtz. 9— 1 22 6 2 3 9 2 — — Kartofleln 115 — 126 3 120 S Rindfl. Pfa. 1 6 3 1118 9 1/12 6 Schweine- 1118 9 1 16 3 Ieisch Heu Centn. ————— — (Hammelfl. Stroh Schck. 10 10,15 — 10 7 6 Kalbfleisch V V Erbsen Mtz. — 5— — 8 — - 6 S Butter Pfd. 12 — 10 Linsen — 9 — — 8 2 Eier Mandel] 5 65 6]¼5
Berlin, 11. August. (Nichtamtlicher Getreide-— bericht.) Weizen loco 58 — 70 Thlr. pr. 2100 Pfd. nach Qualität, pr. September-Oktober 67 ½ — 4 — ½ Thlr. bez., Oktober-November 69 Thlr. bez., November-Dezember 693— 3,— ¼ Thlr. bez.
Weiz. Schfl. Roggen
gr. Gerste z. W.
A
6 6 5 6 6—
2S — 0 I