1870 / 210 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Zufolge Verfügung vom 11. August d. J. ist am 12. s. M. in unss ehe S acrr zur Genossenschaft Nr. 4»Vorschuß⸗Verein zu Lunden. Eingetragene Genossenschaft⸗ eingetragen worden:

Zu den Bekanntmachungen werden in Zukunft anstatt des »Heider Anzeigers« die »Itzehoer Nachrichten« benutzt werden.

1 oe, den 12. August 1870. 1 Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

In das Handelsregister des Amtsgerichts Lüneburg ist heute auf Folio 270 1 die Firma: Heinr. Behr, als Ort der Niederlassung: Lüneburg, l als Firmeninhaber: Heinrich Wilhelm Behr in Lüneburg, eingetragen. v Lüneburg, den 10. August 1870. Königlich Preuß. Amtsgericht. Abtheilung III. A. Keuffel..

Gemäß Anmeldung der Betheiligten ist die zwischen dem Kauf⸗

mann Heinricke Ix in Süchteln und dem Joseph Küpes, bei Lebzeiten Kauf⸗ mann daselbst unter der Firma Ix & Küpes daselbst bestandene Handelsge⸗ sellschaft durch den am 27. Juli d. J. erfolgten Tod des Letzteren auf⸗ gelöst worden und das gemeinschaftlich gewesene Handelsgeschäft mit Aktiven und Passiven auf den genanten Heinrich Ix übergegangen, welcher dasselbe für seine alleinige Rechnung unter der Firma H. Ix in Süchteln fortführt und für dasselbe seiner Ehefrau Anna Maria geb. Hollmann daselbst Prokura ertheilt hat. Demnach ist heute bei Nr. 532 des Handels⸗ (Gesellschafts⸗) Re⸗ gisters die Auflösung der vorgedachten Handelsgesellschaft vermerkt, sub num. 1107 die Firma H. Ix und sub num. 247 des Pro⸗ kurenregisters die obige Prokura eingetragen worden.

Gladbach, am 11. August 1870.

Der Handelsgerichts⸗Sekretär, KRKanzleirath Kreitz.

8 1.

Für die sub Nr. 361 unseres Firmenregisters eingetragene Firma »Albert Welcker zu Neuwied« ist der Caroline Margarethe Hirtz Prokura ertheilt und dieselbe Nr. 73 des Prokurenregisters eingetragen. Neuwied, den 8. August 1870. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

8 Verloosung, Amortisation,

e u. s. w. von öffentlichen

apieren.

2652 Die am 1. März und am 1. September 1865 fällig gewordenen Zinsabschnitte der Landeskreditkassen⸗ Schuldverschreibungen verjähren nach gesetzlicher Bestimmung mit dem Ablaufe dieses Jahres und werden vom 1. Januar 1871 an nicht mehr ausbezahlt.

Die Inhaber solcher Zinsabschnitte werden auf diese Verjährungs⸗ frist aufmerksam gemacht und zur Empfangnahme der betreffenden Zinsenbeträge vor dem Ablaufe dieses Jahres aufgefordert. Cassel, am 13. August 1870. b

Die Direktion der Landeskreditkasse. Harnier.

Die Prioritäts⸗Obligation der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisen⸗

bahn Ser. II. Nr. 18,324 über 50 Thlr. ohne Zinscoupons und Talon ist als verloren gegangen bei uns angemeldet worden. In Gemäßheit des vierten Nachtrages zum Statut der ehemaligen Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Gesellschaft vom 19. Dezember 1848 (Gesetz⸗Sammlung pro 1849 Seite 135) und des Gesetzes vom 31. März 1852 (Gesetz⸗Sammlung pro 1852 Seite 89) wird der gegen⸗ wärtige Indaber der oben bezeichneten Prioritäts⸗Obligation hierdurch aufgefordert, die Letztere an uns einzuliefern oder etwaige Rechte auf dieselbe bei uns geltend zu machen, widrigenfalls deren gerichtliche Mortifikation von uns beantragt werden wird, welche nach dem Statut vom 19. Dezember 1848 erfolgt, wenn diese Aufforderung dreimal in Zwischenräumen von 3 zu 3 Monaten veröͤffentlicht und die Einlieferung oder Geltendmachung etwaiger Rechte nicht spätestens binnen drei Monaten nach der letzten Publikation geschehen ist.

Berlin, den 14. August 1870. 8

Königliche Direktion der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.

Verschiedene Bekanntmachungen. Berlin⸗Hamburger Eisenbahn.

Wir machen hierdurch bekannt, daß von jetzt ab auf unserm Eisenbahn⸗Telegraphen wieder Privat⸗Depeschen befördert werden. Berlin, den 15. August 1870. Die Direktion.

1“ *

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Die Kreis⸗Thierarztstelle des Kreises Bitterfeld ist erledigt. Quali fizirte Bewerber werden aufgefordert, sich unter Einreichung üihrer Atteste und eines ausführlichen Lebenslaufs binnen 6 Wochen bei uns zu melden. Merseburg, den 12. August 1870.

Königliche Regierung. Abtheilung des Innern.

Einundfünfzigster Rechnungsabschluss

der

9 8 Leipziger Feuer-Wersicherungs-Anstalkt vom 1. Juni 1869 bis 31. Mai 1870. Einnahme.

Für Prämienvortrag vom vorigen Jahre Thlr. Prüämieneinnahme in diesem Jahre, abzüglich der Rüückversicherungs- Primien 2. Zinsen 59,744. 10.

Summa Thlr. 1,482,167. 13. Arussgabe. öt Provision an unsere General- Spezialagenten ....... Gehalte, Reisespesen, Steuern und Abgaben, Agentur- u. Bureaukosten, Porti etc. ete Zinsen auf 1000 Aktien à 8 Thlr.. .. 1117 Brandschäden in diesem Jahre, abzüglich des Antheils der rückver-- sichernden Gesellschaften 56 Brandschäden, noch nicht regulirt. wurden zuriickgestellt Verlustannahme an unseren Effekten beständen nach den Coursen vom 31. Mai a. Cebertrag auf neue Rechnung, als der volle Prümienbetrag von Policen, welche nach dem 31. vKII1 726.990. 20. Summa hlr. 1.3813.398. 7 Summa der Einnahme .. . . ... .... IHII IWSWTT Ausgabe 1,913,396. 27. Gewinn in diesem Geschäftsjahr ThIr. 108.770. 16.

Zu repartiren wie folgt:

zum Reservefond kommend Mlr. Tantiéème an die Direktoren und

den Bevollm htigteon ....... » 16,877. 2. Dividende Thlr. 112. —. pr. Aktie » 112,000. r. 188,770. 16.

729,822.

und

Thlr. 114,283.

54,616. 15. 8,000.

356,631.

50,521.

d

39,898. 14.

Demnach besteht das Vermögen der Anstalt dermalen Thlr. 1,000,000. —. Betrag des Aktienkapitals. 8 486,322. 1. des Reservefonds, 726,990. 20. der Reserveprämie. Thlr. 2,213,312. 21. in Summa, und zwar durch die nach- id verzeichneten Aktiven: Thlr. 800,000. —. in den Solawechseln der Aktiontire. 24,831. 14. » baarer Cassa. 137,150. —. » Lombardforderungen, 141,759. 11. » Wechseln und Anweisungen, 478,066. 20. » hypothekarischen Forderungen, 588,183. 8. Effekten, zum Tagescours ange- nommen, 139,185. 10. Aussenständen. 83,0638. 20. Grundbesitz. Thlr. 2,342,189. 23. Hiervon ab: Thlr. 128,877.

„welche nach Beschluss der Generalver- sammlung zur Vertheilung kommen. ThIr. 2,218,812. 21. Summa wie oben. In dem vorgenannten Geschäftsjahre wurden im Königreich Preussen versichert Brutto 8 Thlr. 258,675,818. —. und davon Prämie vereinnahmt Brutto .. » 548,025. 26. Direktion der Lripziger Feuer-Versicherungs⸗-Anstalt. G. Halberstadt, Moritz Weickert, August Auerbach, Peter Kobert Kraft, Lemke.

Bekanntmachung. Für den Verkehr zwischen den Stationen Berlin, Frankfurt a. O., Bromberg, Elbing, Königsberg, Thorn, Danzig und Neufahrwasser einerseits und Warschau, Lodz, Sosno⸗ wice und Granica via Alexandrowo anderseits, trirt mit dem 18. August d. J. ein neuer Tarif unter der Bezeichnung »Tarif für den direkten preußisch⸗polnischen Güterverkehr« in Kraft. Durch den⸗ selben wird der Tarif für den deutsch⸗polnischen »Verband⸗Verkehr⸗

15. September 1866, 2 2 9 9 en vom 10. Dezember 1868, soweit derselbe die vorerwähnten Statione

umfaßt, aufgehoben und es bleibt dieser Tarif fernerhin nur für den Verkehr zwischen den Stationen Hamburg und Stettin einerseits und Warschau und Alexandrowo andererseits bestehen. Tarifexemplare sind von allen Verband⸗Stationen käuflich zu beziehen. Bromberg und Warschau im August 1870. Königliche Direktion der Ostbahn. Direktion der Warschau⸗Wiener und Warschau⸗Bromberger Eisen⸗

bahn⸗Gesellschaft.

(Seit dem man weiß, daß Kaiser Napoleon am 11., Morgens

Das Abonnement beträgt 1 Thlr. für das Vierteljahr. 8

Insertionspreis für den naum einer Druckzeile 2 ½ Sgr.

Alle Post-Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellun an, für Berlin die Expedition des Kanigk-

Preußischen Staats Anzeigers:

Zieten⸗Platz Nr. 3.

August Morgens

Justiz⸗Ministerium.

Der Notar Goecke in Ottweiler ist in den Friedensgerichts⸗

Bezirk Erkelenz, im Landgerichts⸗Bezirke Aachen, mit Anweisung seines Wohnsitzes in w

Erkelenz, versetzt worden.

Berlin, 17. August. 8

Hauptquartier Sr. Majestät des Königs.

Faul quemont, 13. August. Heut Nachmittag ist das gro ge

Hauptquartier Sr. Majestät des Königs den und werden die größeren Branchen

hierher verlegt wor⸗ desselben hier bleiben,

während Se. Majestät mit der engeren militärischen Umge⸗

bung hier durch nach dem Schlosse Hern y, noch 7 Kilometer näher an Metz heran, das Nachtquartier nehmen wird. Auch der Bundeskanzler Graf Bismarck wird nach Herny gehen. von

gestern fehlt jede Fühlung mit dem Feinde,

9Uhr, bei Metz eine Heerschau über die in und bei dieser Festung konzentrirten Truppen abgehalten hat. Ueber die Zahl dieser Truppen und üͤber die Corps, denen sie ange⸗ hören, hat man bis jetzt nichts erfahren können.

sichtigte, wenigstens als beabsichtigt angekündigte Rückwärts⸗ bewegung zur Marne begonnen zu haben. Wahrscheinlich will man daselbst die starke pariser Besatzung, die dort in der Bil⸗ dung begriffenen, sowie die schon im Lager von Chalons stehenden Mobilgarden aufnehmen, resp. heranziehen, um die Lücken zu ergänzen, welche die drei rasch aufeinander gefolgten Niederlagen von Weißenburg, Wörth und und Forbach in die Corps Mac Mahon und Frossard gerissen. die in den Grenz⸗Departements allgemein verbreitete Nachricht, daß General Frossard sich aus bei Forbach erschossen habe, bestätigt sich nicht. die bei St. Avold schon im Voraus getroffenen übersieht und dann von den Einwohnern hört, Rückzug der bei Forbach geschlagenen Truppen über St. Avold gegangen, die Befestigungen scnitte also

Wenn man Maßregeln daß der

gar nicht

und Ein⸗

Nach dem Urtheil Sachverständiger würde eine Besetzung und

Lertheidigung durch die Frossard'sche Arriêèregarde die nach⸗

dringenden Preußen doch wenigstens um Einen Tag aufgehbal⸗ ien haben. Die Höhen waren sämmtlich mit Schützengräben versehen; eine mit starken Mauern umgebene Ferme, welche den Weg von St. Avold nach Metz absolut beherrscht, war zurch eingeschlagene Schießscharten auf einen nachhaltigen Wi⸗ derstand eingerichtet und würde den preußischen Truppen viele Dpfer gekostet haben. Es erklärt sich dies Aufgeben starker und wohlvorbereiteter Position aus den Erfahrungen, welche die französischen Generale so reichlich und so durchaus unerwartet bei Forbach gemacht haben. Von Saarbrücken bis Forbach war das ganze Terrain auf ähnliche Art für das Gefecht vor⸗ bereitet. Ueberall überhöhte die Stellung der Franzosen den breußischen Angriff und war außerdem noch künstlich befestigt. Daher denn auch die Ueberraschung und das Erstaunen der mranzosen, als sie sehen mußten, daß die Preußen, ohne einen Schuß zu thun, ohne zu schreien, die steilen Abhänge hinauf⸗ geklettert waren und plötzlich oben auf der Brustwehr erschie⸗ nen, nun aber auch mit Hurrah! Feuer gaben. Die Sorg⸗

und Zuversicht war bei einigen französischen

sosigkeit

8 Es scheint also, nach dieser Heerschau, die schon seit mehreren Tagen beab-

Unmuth über seine Niederlage

auch gar nicht zu weiterer Vertheidigung benutzt worden sind, so muß der Rückzug sehr bedrängt worden sein.

400%

Truppentheilen so groß gewesen, daß Gewehre zusammengestellt hatte, als die Preußen schon auf der Höhe der Brustwehr erschienen, so daß ihnen nichts übrig blieb, als wehrlos die Kugeln zu empfangen, oder ohne ihre Gewehre zu fliehen. „Unter solchen Eindrücken mag ein Besetzen der be⸗ festigten Höhen bei St. Avold den zurückgehenden Franzosen unnütz erschienen sein. Jedenfalls haben die retirirenden Fran⸗ zosen sich nicht eher wieder gesetzt und gesammelt, als bis die Ver⸗ folgung preußischer Seits nachließ. Hier in Faulquemont gingen die Franzosen Mittags durch, um sich nach Metz zurückzuziehen, und Abends waren schon die Preußen im Ort. Nach den gräulichen ‚Schilderungen, welche die französischen Journale von den fürchterlichen Preußen gemacht, flohen die meisten Einwohner des Städtchens, so daß die einrückenden Preußen überall verschlossene Häuser fanden und sich selbst ein⸗ quartieren „mußten. Die Flüchtigen waren auf die nächsten Dörfer geeilt. Als sie aber sahen, daß auf allen Wegen die preußischen Kolonnen heranwogten und die Offiziere durch ihre Karten und Erkundigungen auf den Vicinal⸗ und Schleichwegen ebenso gut Bescheid wußten, wie auf der Chaussee, wußten sie nicht mehr wohin und wendeten sich nach Metz, wo ihre Ankunft und ihre Erzählung großen Schrecken verbreitete, da man glaubte, das Bombardement der Festung werde nun unmittelbar folgen. Das ganze Departement de la Moselle hatte sich durch die lügenhaften und marktschreierischen Berichte des »Voeu national« und der übrigen Metzer Journale über das sogenannte Gefecht bei Saarbrücken am 2. August zu einer so leidenschaftlichen Erregung hinaufschrauben lassen, daß bei der Nachricht von der Niederlage bei Forbach, die doch nur möglich war, wenn die Preußen Saarbrücken den Franzosen schon entrissen hatten, sofort tiefste Entmuthi⸗ gung dem wahnsinnigen Jubel folgte. Auch hier in Faulquemont (Falkenberg) ist das Volk noch durchaus deutsch; die Gesinnung aber französisch. Gestern ist preu⸗ ßische Kavallerie bereits zwischen Metz und Straßburg über die Mosel gegangen und zwar über eine von den Franzosen unbeachtet gebliebene Brücke. Dadurch ist nun die bis jetzt noch offen gewesene Verbindung zwischen Straßburg und Metz vollständig unterbrochen, und wenn es sich bestätigt, daß der französische Rückzug an die Marne schon begonnen hat, so würde die französische Armee bereits auf ihrem rechten Flügel um⸗ klammert sein, worüber die nächsten Tage Gewißheit bringen werden Bei aller Trostlosigkeit der Einwohner über den tiefen Fall von dem hohen Gipfel der kühnsten Hoffnung verhehlen sie doch ihre Freude nicht, daß nun weder rekrutirt noch für die Mobilgarde einberufen werden kann, so lange die Preußen hier stehen. Gegen beide Maßregeln scheint hier große Abnei⸗ gung zu herrschen.

8

Deepeschen vom Kriegsschauplatz Schlusse des Blattes nicht eingegangen.“

die Mannschaft noch die

General von Steinmetz hat vor dem Ueberschreiten der Grenze folgenden Armeebefehl erlassen:

»Soldaten der I. Armee. Auf Befehl Sr. Majesta wird die erste Armee morgen die franzöͤsische Grenze Laßt uns diesen ersten Erfo Betreten des feindlichen Gebietes mit einem unserem weisen höchsten Kriegsherrn ausgebrachten Hurrab! begrüsen. Für Verhalten in dem uns bevorstehenden Kampfe mit einer uns ebenbürtigen Armee bürgt mir eure Vaterlandsliebe, euer 1 und euer gerechter Stolz, die euch verbieten, die Beleidigung,

71 vIlor Aler⸗

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