Den 15. August. Grindel, Bohde, Fritz, Frantz, Grön⸗ off, Pruxehi gat, Overbeck, Delius, Jacobson, Görges, üller, Vize⸗Feldwebel von der Res., zu Sec. Lts. der Res. des
2. Hannov. Inf. Regts. Nr. 77 befördert. B. Abschiedsbewilli⸗ gungen. ei der Landwehr. Den 14. August. Baron Schimmelpenning v. d. Oye, Maj. zur Disp., von dem Ver⸗ hältniß als Bezirks⸗Commdr. des Res. Landw. Bats. Barmen Nr. 39
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 21. August. Ihre Majestät die Königin war gestern im Haupt⸗Depot der freiwilligen Gaben in der Markthalle, besichtigte das Lazareth in der Garde⸗ Schützen⸗Kaserne und wohnte Abends einer Sitzung im König⸗ lichen Kommissariat im Herrenhause bei. Gestern empfing Ihre Majestät den Besuch Ihrer Königlichen Hoheit. der Kron⸗ prinzessin. — Heute wohnte die Königin dem Dank⸗Gottesdienst im Dome bei.
122. —. Das »Journal de Brupelles⸗ veröffentlicht folgende Aktenstücke. In dem einen, das an Se. Majestät den König von Preußen gerichtet ist, bietet Se. Heiligkeit der Papst seine Vermittelung zur Herstellung des Friedens an, das andere enthält die Antwort Sr. Majestät des Königs. Das Schreiben Sr. Heiligkeit des Papstes lautet: 1 »Majestät! Unter den ernsten Umständen, worin wir uns be⸗ finden, wird es Ihnen vielleicht ungewöhnlich erscheinen, von mir einen Brief zu empfangen, aber als Stellvertreter des Gottes des riedens auf Erden glaube ich nicht weniger thun zu können, als Ihnen meine Vermittelung anzubieten. Mein Wunsch ist, die Kriegsvorbereitungen verschwinden zu sehen und die Uebel, welche die unvermeidliche Folge davon sind, zu verhindern. Meine Vermittelung ist die eines Souverains, der in seiner Eigenschaft als Regent wegen der Kleinheit seines Gebietes keine Eifersucht einflößen kann, der aber gleichwohl durch den moralischen und religiösen Einfluß, den er personifizirt, Vertrauen einflößen wird. Moge Gott meine Wünsche erhören und auch die, welche ich für Ew. Majestaͤt hege, mit welcher ich wünsche, durch die Bande derselben Christenliebe vereinigt zu sein. Pius R. P. IX.
Auus dem Vatikan, am 22. Juli 1870. 8
Nachschrift. Ich habe gleichfalls an Se. Majestät den Kaiser der Franzosen geschrieben.« Darauf antwortete Se. Majestät der König: Berlin, 30. Juli 1870. Sehr erhabener Papst! Ich war nicht erstaunt, sondern tief bewegt, als ich die von Ihrer Hand aufgezeich⸗ neten rührenden Worte las, um mich die Stimme des Gottes des Friedens hören su lassen. Wie könnte mein Herz einen so mächtigen
Ruf nicht hören! Gott ist mein Zeuge, daß weder ich noch mein Volk den Krieg gewünscht oder hervorgerufen haben. Indem wir
den geheiligten Pflichten, welche Gott den Souveränen und den Na⸗ tionen auflegt, gehorchen, ergreifen wir das Schwert, um die Unabhän⸗ gigkeit und die Ehre des Vaterlandes zu vertheidigen, und wir werden immer bereit sein, es niederzulegen, sobald diese Güter bewahrt sein können. Wenn Ew. Heiligkeit mir von Seiten dessen, welcher den
Krieg so unvermuthet erklärt hat, die Versicherung aufrichtig fried⸗ licher Gesinnungen und Bürgschaften gegen die Rückkehr eines ähn⸗ lichen Angriffes auf den Frieden und die Ruhe Europas geben könn⸗
ten, so würde ich sicher mich nicht weigern, sie aus den verehrungs⸗ würdigen Händen Ew. Heiligkeit zu empfangen, mit der ich durch die
Bande der christlichen Liebe und einer aufrichtigen Freundschaft ver⸗ bunden bin. Wilhelm.«
——— Für den glänzenden Sieg am 18. d. M. fand heute Vormittag im Dome ein Dankgottesdienst und Mittags um 12 Uhr im Lustgarten ein Victoriaschießen statt. Ersatz⸗Abtheilung des Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiments hatte, wie beim letzten Mal, die Geschütze gestellt, von welchen in den vorgeschriebenen Pausen 101 Salutschüsse abgegeben wurden.
Gestern Mittag hatte zur Feier des Sieges eine erhebende, vom Magistrat angeordnete Demonstration stattgefunden. Von dem Thurm des neuen Rathhauses, auf dessen Spitze eine schwarz⸗roth⸗ weiße Fahne — die Farben der Stadt Berlin — weht, ertönten plötzlich die feierlichen Klänge des »Heil Dir im Siegerkranz«, der »Wacht am Rhein« und des Arndb'schen Liedes »Was ist des Deutschen Vaterland.« Die zahlreichen Fenster des Rathhauses waren dicht besetzt von Mitgliedern des Magi⸗ strats und der Stadtverordneten⸗Versammlung, sowie Bürgern der Stadt; ebenso waren die Fenster der gegenüberliegenden und der angrenzenden Gebäude von unten bis oben besetzt. Donnernde Hochs auf Se. Majestät den König und die deutsche Armee drangen von dem die Straßen füllenden Publikum bis hinauf zu dem Musikchor, das diese erhebende Feier mit dem Choral: »Nun danket Alle Gott«, beendete.
Auch aus andern Städten liegen uns wieder zahlreiche Kundgebungen des Jubels und der Begeisterung vor, welche die Siegesbotschaft überall erweckt hat. So, außer den gestern be⸗ reits genannten, aus Breslau, Dresden, Neustrelitz, Braunschweig, Stuttgart ꝛc. Aus Regensburg ging uns folgendes Telegramm zuu—
Regensburg, 20. August, 5 Uhr 30 Min. Bei festlich be⸗ flaggter Stadt bringen die Regensburger ihren Norddeutschen dern für ihre heldenmüthigsten Waffenthaten bei Metz ein donnernd Hoch! 111X“
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— Die erste Vorstellung des Königlichen Schau⸗ spiels zu Berlin nach den Ferien, welche am Mittwoch den 17. d. Mts., im Königlichen Opernhause stattfand, er hob sich zu einer patriotischen Feier. Das Orchester Unte Kapellmeister Eckerts Leitung, intonirte beim Beginn der Vor⸗ stellung den Marsch, welcher den Volksgesang »Borussia⸗ ein. leitet, den Spontini zum Geburtstage König Friedrich Wil. helms III. komponirt und am 3. August 1820 zum ersten Male vor Allerhöchstdemselben aufgeführt hatte. Dies⸗ mal hatten sämmtliche Mitglieder der Königlichen Oper sich vereinigt, dem König und Borussia«, wie es im Texte heißt, auf Flügeln des Gesanges ihre Huldigung darzubringen und auszusprechen, was Aller Herzen bewegt. Die lorbeer⸗ bekränzte Büste Sr. Majestät des Königs gehen des Vorhanges in einer Landschaft, welche das Schloß Babelsberg mit seinen Umgebungen darstellte. Sänger und Sängerinnen waren mit schwarz⸗weiß⸗rothen Farben geschmückt. Jede Strophe des Liedes wurde mit lebhaftem Beifall aufgen ommen, besonders die letzte, welche dem ursprünglichen Texte von J. F. L. Duncker neu hinzugefügt war, und den Gedanken ausspricht, daß das unbesiegte Volk Borussia das ganze Volk der Germania zum Siege führen werde. Diese Strophe mußte wiederholt werden. Als am Schluß des Liedes der Jubel der festlich erhobenen Versammlung in erregten Ausrufen sich kundgab, stimmte das Orchester die Volkshymne an und sogleich erhoben sich die Anwesenden, um stehend das Lied »Heil Dir im Siegerkranz⸗ za ngen, dem dann ein volltönendes Hoch auf den König sich anschloß.
Es folgte nun die Darstellung von Schillers »Wilhelm Tell.« Mehr, als in irgend einem anderen, spiegelt sich in diesem Drama die Situation der Gegenwart, und es wurden die Scenen und Verse, welche der Ausdruck der augenblicklichen Stimmung sind, mit stürmischem Beifall aufgenommen. Den meisten Beifall fanden Stauffachers Worte:
„»Zum letzten Mittel, wenn kein andres mehr
Verfangen will, ist uns das Schwert gegeben.⸗ dann Tells Ausspruch: * EEs kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, Wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.. Wohl am lebhaftesten war die Aufnahme, welche die Worte des Rütlischwures fanden, der bei der Darstellung am Schlusse 8 Dramas recht passend wiederholt wurde: 1.
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eWir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, In teiner Noth uns trennen und Gefahr! Wir wollen frei sein, wie die Väter waren: Eher den Tod, als in der Knechtschaft leben! 1 Wir wollen trauen auf den höchsten Gott Und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen!⸗
Zwischen den einzelnen Akten wurde die patriotische Fesc stimmung durch den Vortrag nationaler Musikstücke von Seiten der Kapelle noch erhöht; dieselbe spielte die Wacht am Rheine⸗ den Pariser Einzugsmarsch, Arndts »Was ist des Deutschen Vaterland« und das Preußenlied. Jedes der Stücke wurde mit dem lebhaftesten Beifall begrüßt.
Auch die erste Opern⸗Vorstellung, welche am 19. statt⸗ fand (»Ein Feldlager in Schlesien«, Text von L. Rellstab, Musik von G. Meyerbeer), gab wiederholt Gelegenheit zu patrio⸗ tischen Kundgebungen. Dieses Werk erschien zuerst bei der Eröf⸗ nung des neuen Opernhauses am 7. Dezember 1844. Der mit vielem Glanz ausgestattete zweite Akt mit seinen reichen militäri⸗ schen Evolutionen, ausgeführt von Soldaten der Armee König Friedrichs II., machen die Oper geeignet für vaterländische Ge⸗ denktage. Vor Beginn der Oper wurde die kurz vorher einge⸗ troffene Depesche seitens des Direktors Hein, welche den großen Sieg Sr. Majestät des Königs bei Metz verkündete, vorgelesen. Die Hochrufe auf den erhabenen Sieger durchbrausten das Haus und stehend sang das gesammte Publikum die Volks⸗ hymne. Im Verlauf des Stückes gab sich die begeisterte Stim⸗ mung noch wiederholt kund; am meisten da, als der Soldaten⸗ Chor sang:
»Für unsern König unser Blut!«
Alle Anwesenden erhoben sich und stimmten den Worten enthusiastisch zu. Den Schluß der Oper bildete ein lebendes Bild, Apotheose König Friedrichs II., in welchem die Bezeich⸗ nung: »Metz, den 18. August 1870« schon eine Stelle ge⸗ funden hatte und mit allgemeinem Jubel aufger .
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Offizielle militärische Nachrichten.
Von der Armee sind bis jetzt keine näheren Details über
die Schlacht am 18. August eingegangen — bis auf die Mit—
zeigte sich beim Auf.
ist demselben der
theilung, daß die feindliche Hauptarmee sich in der Nacht vom 18. han 19. ganz in die Befestigungen von Metz zurückgezo⸗ en hat.
1 Berlin, den 21. August, 8 Uhr Morgens.
— Nachdem für die Königlichen General⸗Gouverne⸗ ments im Elsaß und Lothringen die Chefs des General⸗ stabes (Oberst von Hartmann und Oberst Berger) ernannt sind, wird auch die Regulirung der Civilverwaltung durch deutsche Beamte binnen Kurzem erfolgen. Neben dem General⸗ Gouverneur wird an die Spitze derselben in jeder der beiden okkupirten Provinzen ein höherer Verwaltungsbeamter gestellt, unter welchem die für die einzelnen Administrationszweige er⸗ forderlichen, der französischen Sprache kundigen Beamten fun⸗ iren. V Die desfallsigen Vorbereitungen sind so weit gefördert, daß die ganze Organisation bereits in der nächsten Zeit in Wirk⸗ samkeit treten wird.
Für die auf französischem Gebiete eingerichteten norddeut⸗ schen Postanstalten werden gegenwärtig Francomarken angefer⸗ tigt, welche wie die gewöhnlichen Bundes⸗Freimarken beschaffen sind, jedoch den Werthbetrag in französischer Münzwährung er⸗ sichtlich machen.
Ebenso wird bei dem weiteren Errichtung eines größeren Depots deutschen Centralkomites
Vorrücken der Truppen die zu Nancy von Seiten des zur Pflege verwundeter Krieger vor⸗ bereitet. Zu Weißenburg wird ein Eisdepot eingerichtet.
Der. Königliche General⸗Gouverneur für Elsaß, General⸗ Lieutenant und bisherige Kommandant von Berlin Graf von Bismarck⸗Bohlen, hat sich gestern bereits auf seinen neuen Posten begeben. Als Chef des General⸗Gouvernements demselben der Oberst und bisherige Abt eilungs⸗Chef im Kriegs⸗Ministerium v. Hartmann und als? djutanten sind der Rittmeister v. Katte vom 3. Garde⸗Ulanen⸗Regiment und der bisherige persönliche Adjutant des General⸗Feldmarschalls Grafen von Wrangel, Premier⸗Lieutenant Graf von Kalnein vom Hteg tsesert Kürassier⸗Regiment Nr. 3 Graf Wrangel bei⸗
Dresden, Sonntag, 21. August, Mittags. (W. T. B.) Das „Dresdener Journal« veröffentlicht nachstehenden, beim sächsischen Kriegs⸗Ministerium eingegangenen telegraphischen Bericht über den Antheil des XII. (sächsischen) Armee⸗Corps an der Schlacht bei Rezonville: Das sächsische Armee⸗ Corps war neben den preußischen Garden um 4 Uhr mit gutem Er⸗ folge ins Gefecht getreten. Beide Divistonen und die Corps⸗ Artillerie waren engagirt. Verluste und Details noch unbe⸗ kannt. Viele Gefangene gemacht. Engagirt waren das II., 1II, VIII., IX., XII., III. und Garde⸗Corps und Artillerie.
Stuttgart, 21. August. (W. T. B.) Von dem württem⸗ hergiscchen Kriegsministerium wird Folgendes amtlich publizirt: die Vogesenfestung Pfalzburg l(an der Straße von Saverne nach Nancy), welche bisher von den württembergischen Truppen ingeschlossen war, hat gestern Nachmittag bereits kapitulirt.
— Ueber die Festung Metz, weiche gegenwärtig das allgemeine In⸗ feresse in Anspruch nimmt, entnehmen wir Joanneée's Diction. géogr. fachstehende Notizen: Metz, am Zusammenfluß der Seille und der Mosel, die Hauptstadt des Mosel⸗Departements, des Arrondissements und dreier Lantons, mit 54,817 Einwohnern, eine alterthümliche Stadt, ist der Sitz eines Präfekten, eines Kaiserlichen Gerichtshofes, eines Bischofs und vieler Gerichts⸗ und Verwaltungsbehörden, der 5. Militärdivision, ds 3. Armee⸗ Corps, des 4. Artillerie⸗Kommandos u. s. w. Die Stadt hat zahlreiche Schulen, wissenschaftliche und Kunstinstitute, u. A. ein Museum mit Gemälden von Oavid Teniers, Murillo, van dyck, Rembrandt, Titian, Salvator Rosa ꝛc., viele Klöster, so wie lbhaften Handel und Industrie. Als Waffenplatz ersten Ranges ent⸗ halt Metz mehrere Zeughäuser, eine Pulverfabrik, eine Artillerie-, In⸗ genieur⸗ und Feuerwerkerschule. »Metz, seitdem es mit Festungswerken umgeben, ist noch niemals genommen worden.“ Es hat 7 Thore, von denen das deutsche das merkwürdigste ist. Es ward im Jahre 1145 erbaut, 1860 restaurirt und wird von einem kastellartigen Thurme überragt. Dem 16. Jahrhundert gehört die Guisenschanze an, 1562 vom Herzog von Guise bei der Belagerung von Metz michtet. In ihrer Nähe liegt der Thurm Sergenois und der hurm d'Enfer (Höllenthurm). Das Fort Belle⸗Croix und das Moselfort sind von Carmontaingue (Direktor der Befestigungen von Cothringen und der Bisthümer, † 1752, Erfinder eines besonderen Gefestigungssystems) erbaut. Das erste deckt den östlichen Theil
h Stadt und nimmt mit seinen Baulichkeiten einen weiten fwaum ein. Das Moselfort liegt bei einer durch die Mosel 8 Metz getrennten Vorstadt und deckt die Festung nach Nordost. ger andere im Jahre 1868 rings um Metz erbaute Forts schützen in großes verschanztes Lager: es sind die Forts des Carriòères (nach Plappeville zu), du mont Saint-Queéentin, de Saint-Julien und de Queuleu. In der Mosel und Seille befinden sich schleusen, um Inundationen veranlassen zu können. Unter n Kirchen von Metz zeichnet sich der theilweis aus dem infang des 12. Jahrhunderts stammende mächtige Dom aus. Auch
Saint⸗Vincent, sowie die Templerkirche in der Citadelle stammen noch aus dem 13., theilweis aus dem 12. Jahr⸗ hundert. Unter den Gebäuden ist das Rathhaus (1766 bis 1761) bemerkenswerth. Das in der Guisen⸗Schanze belegene Arsenal enthält große Werkstätten und Magazine für Geschütze, Ge⸗ schosse⸗ Gewehre und blanke Waffen. Auch das kleine Arsenal, in — Citadelle belegen, ist mit Werkstätten und Magazinen ge⸗ Flt. Ein anderes altes Magazin in der Citadelle, mit interessanten malereien geschmückt, war früher der Kapitolsaal der Templer.
P.ae; des Geniecorps, das einzige, welches Frankreich besitzt, enthält außer Magazinen eine prachtvolle Werkstätte mit den neuesten Maschinen. Die Artillerie⸗- und Ingenieurschule, welche s alte Abtei St. Arnould benutzt, besißt werthvolle Samm⸗ lungen, u. A. den Ballon, von welchem aus in der Schlacht ei Fleurus (1794) die feindlichen Stellungen rekognoszirt wurden. Die Artillerieschule ist seit 1832 geschlossen. Das Militär⸗Lazareth ist für 1200 Kranke eingerichtet. An Kasernen sind vorhanden eine für das Geniecorps auf dem Königsplatz (place Royale), für Artillerie bei dem Thore Chambidsres, für Infanterie im Moselfort und die Coislin⸗ kaserne. Unter den 27 Plätzen der Stadt ist der Königsplatz der größte; auf dem Napoleonsplatz befindet sich das dem Marschall Fabert 1840 errichtete Denkmal. Die Häuser am Platz Sainte⸗ Croix stehen auf Ueberresten römischer Bauwerke. Ueber die Mosel führen 14 Brücken. Das Denkmal des Marschall Ney (1860) ist in der Esplanade. „Metz erhält sein Trinkwasser aus Quellen bei Gorze durch eine unterirdische ca. 2 Meilen lange Röhrenleitung, welche täg⸗ lich ca. 10,000 Kub. Met. Wasser liefert, welches in zwei großen ca von 16,000 resp. 12,000 Kub. Met. Inhalt gesammelt
— Die französische Regierung täuscht das Volk noch im⸗ mer durch falsche Siegesnachrichten. In Paris wehten 1b 19. Flaggen von vielen Häusern. Die ganze Nacht wurde mit vubele Demonstrattonen über die »Siege« vom 16. August aus⸗
efüllt..
Auch im gesetzgebenden Körper glaubte Palikao am 20., wie »W. T. B.“ meldet, darauf machen zu müssen, daß die Preußen verbreiten, sie hätten am 18. große Vortheile über unsere Truppen errungen. Dem gegenüber könne er konstatiren, daß die Preußen, die Bazaine an⸗ gegriffen hätten, haben zurückweichen müssen. Das digungskomite für Paris arbeite thätig. Die Regieru
nicht die geringste Furcht und i
besten Stande sein. affnung der Pariser National ard
von der am 26. 80,000 Mann unter den Waffen sein wsgen
„Auch aus Venedig, 19. August, Abends, wird telegra phirt: So eben langte hier über die Kriegsereignisse eine De pesche des französischen Ministers des Aeußeren an den hiesigen französischen Konsul ein „der dieselbe publiziren ließ. Dieselbe lautet: »Marschall Bazaine ist nicht verwundet. Nachdem die Kanzosisch . überstanden, fährt
eselbe in ihrer Concentrations⸗Bewegun S Lemberg). 1““
— Die in Swinemünde am 19. d. M. in Abschrift übergeben Blokade⸗Erklärung ist aus dem Großen Belt 8 15. August datirt und von dem Vize⸗Admiral, Senator, Oberbefehlshaber des Panzergeschwaders im Norden Grafen Bouöt⸗Willaumez unterzeichnet. Die in Lübeck übergebene Abschrift ist von dem Contre⸗Admiral, Befehlshaber der 2. Division des Escadre in der Ostsee Dieudonné beglaubigt. Die Erklärung stimmt wörtlich mit der für die Nordsee erlassenen überein, nur daß selbstverständlich hier die Häfen u. s. w. vom 53° 25 bis 55 ,53, n. Br. und von 7° 6/ bis 18* 55/ 5. L. (von Paris) (entsprechend ungefähr 28 bis 38 ö. L. von Ferro, als Kiel bis Polangen) in Blokadezustand erklärt werden.
— In den nächsten Tagen werden die eroberten Trophäen, bestehend aus 1 Adler und vielen französischen Geschützen, hier eintreffen. 88
Baden. Karlsruhe, 18. August. Die »Karlsr. Ztg.⸗« schreibt: Wir sind leider nicht in der Lage, die auch in badische Zeitungen übergegangene Mittheilungen des »Württembergischen Staatsanzeigers«, wonach in Paris skeine Ausweisungsver⸗ fügung getroffen und friedliche Deutsche, welche in Frankreich zu bleiben wünschen, hierzu ermächtigt seien«, bestätigen zu können. Eine nochmalige telegraphische Anfrage bei der die Interessen der badischen Staatsbürger wahrenden schweizerischen Gesandtschaft in Paris ergab, daß sich die Angelegenheit der Aus⸗ weisung der Deutschen aus Frankreich genau so verhält, wie wir in unserem gestrigen Artikel mitgetheilt. Die Kaiserliche Regierung hat den von ihr gefaßten Beschluß der Ausweisung der Deut⸗ schen allerdings nicht in üblicher Weise veröffentlicht. Allein abgesehen davon, daß der Minister des Innern, Herr Chevreau, dieße Maßregel am 12. d. M. im gesetzgebenden Körper ange⸗ kündigt hatte, wurden die derzeitigen offiziösen Vertreter der
Martin,
Kirchen Saint⸗Maximin, Saint⸗Eucaire, Saint⸗Ségoloône, Saint⸗
407 ½*
Deutschen aufgefordert, zu sorgen, daß die deutschen Staats⸗