1870 / 233 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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[2716] Bekanntmachung.

In der nach §. 8 des Privilegiums vom 6. November 1858 vor⸗ geschriebenen am 11. d. M. stattgehabten Ausloosung sind folgende in Umlauf befindliche Königsberger Hafenbau⸗Obligationen gezogen:

zu 500 Thlr. die Nr. 32, 59 und E1““ u 100 Thlr. die Nr. 312, 320, 440, 469, 472, 473, 478, 784 und 796. Die Inhaber dieser Nummern werden aufgefordert, gegen Quit⸗ tung und Einlieferung dieser Königsberger Hafenbau⸗Obligationen nebst den dazu gehörigen Talons den Nennwecth der Obligationen vom 2. Januar 1871 ab von unserer Hauptkasse in Empfang zu

8 Königsberg, 19. August 1870. .

Köͤnigliche Regierung. Abtheilung des Innern.

Bei der heute stattgehabten Ausloosung der mit dem 1. Januar 1871 planmäßig zur Rückzahlung kommenden 4 roz. Rentenbriefe der Grundrenten⸗Ablösungskasse des vormals Landgräflich Hessischen

18 1“ S

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Amtes Homburg sind folgende Nummern gezogen worden: Lit. A. Nr. 52. 72. 85. 90 und 101, Lit. B. Nr. 36. 37. 38. 39. 40. 261 262. 263. 264 und 265. Die Inhaber dieser Rentenbriefe werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß sie die Kapital. beträge, deren Verzinsung nur bis zum Einlösungstermine, 1. Ja. nuar 1871, stattfindet bei der Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse zu Wiesbaden und bei der Köͤniglichen Steuerkasse zu Homburg, gegen Rückgabe der Rentenbriefe und der dazu gehörigen nicht verfallenen Zinscoupons erheben können. Der Geldbetrag der etwa fehlenden unentgeltlich mit abzuliefernden Zinscoupons wird von dem zu zah⸗ lenden Nominalbetrage der betreffenden Obligation zurückbehalten. Von den bei früheren Verloosungen zur Rückzahlung gezogenen Renten. briefen sind folgende bis jetzt nicht zur Einlösung gekommen: Lit. B. Nr. 85 pr. 1. Januar 1868 verlosst, Lit. A. Nr. 60. 80 und 134 und Lit. B. Nr. 122. 123 und 124 pr. 1. Januar 1870 verloost. Die Inhaber dieser Rentenbriefe werden hiermit wiederholt zu deren Einlösung aufgefordert. Wiesbaden, den 22. August 1870.

Königliche Regierung. 111“

irter

Wir bringen hiermit zur oͤffentlichen Anzeige,

Ausgabe (pro Aktie mit 15 unserer Bankkasse,

Frankfurt Frankfurter

11““

Wilhelmsplatz Nr. 20 hierselbst, in Empfang zu: q. O., den 25. Augrvst 1870. 8

Der Aufsichtsrath: Heinrich Tillich, kontrolirendes Mitglied.

Allgemeine Rückversicherungs-Aktien t6 Frankfurt a. OG. Bekanntmachung.

daß vom 5. September cr. ab die Original⸗Aktien unserer Bank zur

bereit liegen und werden die Herren Aktionäre ergebenst ersucht, Sgr.) und gegen Auslieferung der Interimsquittung hmen, resp. von denselben zu beziehen.

Allgemeine Rückversicherungs zu Frankfurt a. O.

1“

resp. Erstattung der verlegten Stempelkosten

gegen Einsendung, bei den bekannten Zeichnungsstellen und bei

die effektiven Stüͤcke

v“ .“

Der Direktor: Oscar Krause.

isxx. Fran

X“

des früheren stellvertretenden Vorsitzenden, der Bank⸗Direktor Herr für den Herrn Regierungs⸗Rath Adolf Meß in Merseburg der Ober⸗Amtmann Herr A. O.

zu Mitgliedern des Aufsichtsraths,

errn Ober⸗Bürgermeisters Friedrich ermann Zapp hiersellst,

Koppe in Kienitzz,,

meine Rückversicherun zu Frankfurt d. O.

Bekanntmachung.

b Wir bringen hiermit laut §. 35 und 38 des Statuts und des notariellen Protokolls vom daß an Stelle

““

u1X““

und für den bisherigen stellvertretenden Direktor Herrn Rudop h Heinrich Schipmann 8

. der General⸗Inspektor Herr Hermann gewählt worden sind. 822

Frankfurt a. O., den 25. August 1870.

““ Der Aufsichtsrath.

von Berg, VeoVrstzender.

u“““ 2₰

Reichhelm in Hamburg

Heinrich Tillich, kontrolirendes Mitglied.

Betriebsresultate der Magdeburg⸗Halberstaͤdter Eisenbahn pro Monat Juli 187

Betriebs⸗ länge in Meilen.

1870.] 1869.

Befördert wurden: nit 1“

Centner Güter

1870.] 1869.

aus dem Per⸗ sonenverkehr. Thlr. sg. pf.

Personen 1870. 1869.

für Güter Thlr. sg. pf. Thlr. sg. pf.

Differenz gegen denselben Monat im Vorjahre: nahme 1“ bis ultimo

Juli 1870 Thlr. sg. pf

tra⸗

ordinaria n Summa

Thlr. sg. pf.

mehr weniger Thlr. sg. pf. Thlr. sg. pf.

. I. Bahnstrecke Magdeburg⸗Thale: 17, I 117 111875012547911”1872871518,591178,083 21 21 62400 71 1)=s-.- 135559,28 51 12330 19,—1— —L-I 793207-

18 %] 18%] 55,847, 56,197.

4 II. Bahnstrecke Cöthen⸗Vienenburg inkl. Zweigbahnen: 543,193 677,849] 32,384 16] 31 26,478 5. 4 l 58,862 21] 71 921,495 21 81

-—=—1 303,318—-

III. Bahnstrecke Magdeburg⸗Wittenberge:

14,21 142] 359,135 34,3931 IV. Zweigbahn

78 ¹1 1 10,346 1 15,771 1. 2,909,13, 9

Differenz gegen das Vorjahr: Bahnstrecke Magdeburg⸗Thale m

mehr: 61,813 Thlr.; Bahnstrecke Magdeburg⸗Witte * excl. der Militärtransporte.

Magdeburg, den 24. August 1870.

259,987] 305,7831 32,058 271 91 32,64225 67025,-1 65,87217, 91 12205 24, 11 —-l 382,6411—0 Stendal⸗Salzwedel [eröffnet am 15. März 1870): 1,045271 —— ehr: 48,611 Thlr.; Bahnstrecke Cöthen⸗Vienenburg inkl. Zweigbahnen

nberge mehr: 22,413 Thl

3,955/100 9 Ol —— 16/695 —-—

Direktori um.

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Die nächste Rummer des

Norddeutscher Bund.

Bekanntmachung, betreffend die fünfprozentige Bundesanleihe vom Jahre 1870.

Nach den durch Bekanntmachung vom 26. Juli d. J. ver⸗

mntlichten Subskriptionsbedingungen für die fünfprozentige leihe des Norddeutschen Bundes haben die Zeichner am künftigen Monats bei der Kasse, welche ihre Subskription genommen hat, die zweite planmäßige Einzahlung von Prozent des gezeichneten Nominalbetrages zu leisten und gleich die Stückzinsen für diese Kapitalsrate zu vergüten.

Ist bei der Zeichnung eine Effektenkaution hinterlegt orden, so hat der Zeichner am 1. September einschließlich der lückzinsen für die Zeit vom 1. Juli bis 31. August c. auf je -0 Thlr. Nominalwerth 20 Thlr. 5 Sgr. zu zahlen. sllständiger Berichtigung der ersten, am 10. August d. J. Uig gewesenen, und dieser zweiten Einzahlungsrate werden im Zeichner die hinterlegten Kautionseffekten zurückgegeben.

Hat dagegen bei der Zeichnung eine baare Anzahlung von ) Prozent des gezeichneten Betrages stattgefunden, so wird, inn außerdem die am 10. August fällig gewesene Einzah⸗ ngsrate einschließlich der Stückzinsen vollständig berichtigt orden ist, der Betrag der baaren Anzahlung unter Hinzu⸗ chnung der für dieselbe dem Zeichner zu vergütenden ein⸗ onatlichen Finsen auf die am 1. September fällige Einzah⸗ ngsrate in Anrechnung gebracht. Hierdurch ermäßigt sich die Neominalwerth auf baar 10 Thlr. Sgr. 9 Pf.

Wegen der am bevorstehenden zweiten Einzahlungstermine nlässigen Vollzahlungen beziehungsweise Vorauszahlungen äter fällig werdender Terminsraten wird auf die Eingangs dachte Bekkanntmachung vom 26. Juli d. J. und auf die gekkanntmachung des Bundeskanzler⸗Amtes vom 6. des laufen⸗ en Monats Bezug genommen.

Schließlich wird noch unter Bezugnahme auf die Bekannt⸗ achung der Königl. preußischen Hauptverwattung der Staats⸗ hulden vom 4. d. Mts. darauf aufmerksam gemacht, daß ach §. 11 der Bekanntmachung vom 26. Juli d. J. die von en Zeichnungsstellen den Zeichnern über ihre Zahlungen aus⸗ stellten Empfangsbescheinigungen an dem am I. September worstehenden Einzahlungstermine gegen auf den Inhaber autende Zusagescheine der Königl. preußischen Hauptverwaltung er Staatsschulden ausgetauscht werden. 2 Dieser Austausch setzt die erfolgte volle Berichtigung der eiden ersten Einzahlungen von zusammen 30 pEt. nebst Stück⸗ nsen voraus und erfolgt durch die Zeichnungsstellen unmit⸗ Abar nach Leistung der zweiten planmäßigen Einzahlung am September. Ebenmäßig können diejenigen Zeichner, welche ie am 1. September fällige Einzahlungsrate vorausgezahlt der vor dem 1. September die Vollzahlung bewirkt haben, om 1. September ab den Umtausch ihrer Empfangsbescheini⸗ ungen gegen die bezeichneten Zusagescheine bei derjenigen Kasse, belche ihre Zeichnung angénommen hat, bewirken.

Berlin, den 24. August 1870.

Das Bundeskanzler⸗Amt.

Nach

Evangelischer Ober⸗Kirchenrath. 91

n die Gemeinden unserer Evangelischen ZE1111

Herrn Jesu Christi sei mit Euch Allen!

eres MWirr gedachten um diese Zeit, wie schon öfter, den Aufruf zu wiederholen, der Euch veranlassen soöllte, den drückendsten Nothständen unserer evangelischen Landeskirche mit Gaben der Liebe abzuhelfen. Aber Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken. Ihr wißt, was uns bestimmt, das do Dringliche für jetzt zu unterlassen.

Der Kampf, mit dem ruhelose Ehrsucht und krankhafte Begier nach Machtvergrößerung uns längst bedrohte, ist ohne Anlaß von unserer Seite ausgebrochen. Das deutsche Volk hat in einmüthigem Sinn und edlem Zorn sich erhoben, um frem⸗ den Uebermuth zu strafen und die Unabhängigkeit des Vater⸗ landes zu sichern. Das Bewußtsein der gerechten Sache beseelt es. Aller innere Hader ist verstummt. Die verschiedenen deutschen Stämme wetteifern nur an Tapferkeit und Opferwilligkeit.

Gott der Herr hat unser Volk bis hierher in Gnaden an⸗ gesehen. Die Gefahr, daß die deutschen Lande vom Gegner üͤberfallen würden, ist abgewendet. In Feindes Land kämpfen unsere Heere den blutigen Streit. Herrliche Siege hat ihnen der Allmächtige bereits gegeben. Unsere Gebete, die wir vereint mit unseren deutschen Brüdern vor Gott brachten, sind über Bitten und Verstehen erhört. Wir können nur Gott preisen er Seine gnädige Durchhülfe. Gelobt sei Sein heiliger

ame! *

Aber je größer die Gnade, die uns bescheert ist, desto größer auch die Pflichten, die uns damit auferlegt sind! Nicht zur Selbstüberhebung, sondern zur Demüthigung sollen uns die errungenen Erfolge dienen. Den weiteren Verlauf des Kampfes sollen wir in unablässigem Gebet und Flehen Gott befehlen. Vor Allem aber sollen wir die Stimme Gottes, die aus den Ereignissen dieser Zeit so vernehmlich und gewaltig an das Herz unseres Volkes dringt, hören und ihr gehorchen.

Es giebt Wendepunkte im Leben der Völker, in welchen die Aufgaben, die ihnen gesteckt sind, und zumal die sittlichen, ernster, dringlicher denn sonst dem erwachten Gewissen sich dar⸗ stellen. Kauft ein Volk solche Zeiten nicht aus für seine sitt⸗ liche Förderung, versteht und befolgt es nicht den guten und gnädigen Willen Gottes, so muß es erst durch schwere Gerichte hindurchgehen, um erzogen zu werden zur Verwirklichung der göttlichen Gedanken. Wir leben jetzt in einer solchen Zeit. Sie birgt große Entscheidungen über die Zukunft und den Beruf des deutschen Volkes in ihrem Schooß. Um so mehr ist es an uns, die Zeichen dieser Zeit zu deuten. Und worauf weisen sie uns mehr hin als auf die siegreiche Obmacht der sittlichen Kraft? Was for⸗ dern sie mehr von uns, als den Ernst der sittlichen Reinigung und die Hebung christlichen Glaubens und Lebens? Kann es auf die Dauer eine deutsche Einigkeit geben, ohne daß sie wur⸗ zelt in aufrichtiger Frömmigkeit und ernster Sittlichkeit? Kann der nationale Aufschwung, den unser Volk jetzt genommen hat, nachhalten, wenn er nicht geheiligt wird durch christlichen Simm und Geist? Kann unser Volk seinen Beruf erfüllen unter den Völkern der Erde, wenn es aufhöͤrt, Träger christlicher Sitte und Zucht zu sein? Eben deshalb erfüllen wir, die der Herr zur Zeit mit der Leitung der evangelischen Landeskirche Preußens betraut hat, nur eine Gewissenspflicht vor dem heiligen Gott, wenn wir in diesem entscheidenden Augen⸗

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