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Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
Konkurseröffnung. 1 Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. Colberg, den 6. September 1870, Vormittags 10 Uhr. Ueber das Vermöge ist der kaufmännische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungs⸗
einstellung auf den 1. September 1870 festgesetzt worden.
Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Herr Justiz⸗Aktuar Kobow dafelbst bestellt. b 1 1
Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem
auf den 19. September cr., Vormittags 11 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 4, vor dem Kom⸗ missar, Herrn Kreisrichter Peters, anberaumten Termin ihre Erklärun⸗
en und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die
estellung eines anderen einstweiligen Verwalters, sowie darüber, ob ein einstweiliger Verwaltungsrath zu bestellen und welche Personen zu demselben zu berufen seien, abzugeben.
Allen, welche von dem Gemeinschuldner erwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben zu ver⸗ abfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitz der Gegenstände
bis zum 1. Oktober cr. einschließlich dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwaigen Rechte, ebendahin zur Konkurs⸗ masse abzuliefern. Pfandinhaber und andere mit denselben gleich⸗ berechtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besitz befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen. Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre An⸗ sprüche, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrechte bis zum 1. Oktober cr. einschließlich bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen, innerhalb der gedachten Frist angemeldeten Forderungen, sowie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Ver⸗ waltungspersonals auf den 8. Oktober cr., Vormittags 10 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 4, vor dem genannten Kommissar, Herrn Kreisrichter Peters, zu erscheinen. Nach Abhaltung dieses Termins wird geeignetenfalls mit der Verhandlung über den Akkord verfahren werden.
Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift der⸗
selben und ihrer Anlagen beizufügen. Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Amtsbezirk seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften, zur Praxis bei uns berechtigten Bevoll⸗ mächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwalte Herren Justizräthe Goetsch, Plato und Leopold zu Sachwaltern vorgeschlagen.
[2897] Bekanntmachung. In dem Konkurse über das Vermögen des Rentiers Ludwig Junge zu Nakel ist zur Verhandlung und Beschlußfassung über einen Akkord Termin auf den 23. September cr., Vormittags 11 Uhr, in unserem Gerichtslokal, vor dem unterzeichneten Kommissar anbe⸗ raumt worden. Die Betheiligten werden hiervon mit dem Bemer⸗ ken in Kenntniß gesetzt, daß alle festgestellten oder vorläufig zugelassenen Forderungen der Konkursgläubiger, soweit für dieselben weder ein Vorrecht, noch ein Hypothekenrecht, Pfandrecht oder anderes Abson⸗ derungsrecht in Anspruch genommen wird, zur Theilnahme an der Beschlußfassung über den Akkord berechtigen. Lobsens, den 14. September 1870. Königliches Kreisgericht.
Der Kommissar des Konkurses.
Proklama. —
In dem am 21. Juli d. Js. eröffneten Testamente des Schlächter⸗
meisters Carl Friedrich Gottlieb Frentzel, genannt Krüger, und Ehe⸗ frau Pauline Wilhelmine Ida geb. Kulicke ist der Mutter des Testa⸗ tors, der Caroline Frentzel, ein Pflichttheil von 30 Thlr. ausgesetzt worden, was derselben, weil ihr Aufenthalt unbekannt, hiermit be⸗ kannt gemacht wird. 8 Beerlin, den 10. September 1870. “ Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen.
[2895)
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc. 756] Bekanntmachung.
Die Lieferung des Bedarfs der Königlichen Seehandlung an Brennmaterial für das Jahr vom 1. Oktober 1870 bis dahin 1871, stehend in etwa: 8 15 Haufen buchen und 1 Haufen kiefern Klobenholz, soll dem Mindestfordernden überlassen werden.
Lieferungslustige werden daher aufgefordert, die Preise, für welche sie dieses Holz unter den in der Geheimen Seehandlungs⸗Registratur zur Einsicht ausliegenden Bedingungen liefern wollen, in schriftlichen versiegelten Offerten mit der Aufschrift »Lieferungs⸗Offerte«, bis spaͤte⸗ stens den 21. d. Mts. an die gedachte Registratur abzugeben. Berlin, den 1. September 1870. “
General⸗Direktion der Seehandlungs⸗Sozietät. “ v
n des Kaufmanns Bernhard Rose zu Colberg
Zinscoupons etheben können.
[2898] Königliche Strafanstalt. Bedingungen.
Die Lieferung der pro. 1871 erforderlichen Verpflegungs. Oekonomiebedürfnisse, als ungefähr: und 300 Ctr. Roggenmehl, 250,000 Pfd. Roggenschrotbrod 5 Weizenmehl, 18,000 Pfd. Feinbrod, 2000 Stü S,me 18 2500 Scheffel Kartoffeln, 120 Schock Weißkohl, 350 8,
Erbsen, 72 Ctr. grobe Buchweitzengrütze, 6 Ctr. feine t weitzengrütze, 300 Ctr. Gerstengrütze, 150 Ctr. grobe G graupe, 40 Ctr. Hirsegrütze, 3 Ctr. Hafergrütze, 3 Ctr 3 Ctr. Perlgraupe, 8000 Pfd. Rindfleisch, 20,000 Stück 60 Ctr. Butter, 30 Ctr. Schweineschmalz, 800 Quart Sprit, 200 Pfo. Pfeffer, 30 Scheffel Zwiebeln, 10,000 Suppenbier, 200 Quart Trinkbier, 150 Ctr. Salz, Lagerstroh, 3 Ctr. Soda, 24 Ctr. grüne Seife, 2 Talgseife, 50 Pfd. Stearinlichte, 130 Pfd. geg lichte, 90 Ctr. Petroleum, 100 Pfd. Bergerthran, 40 P Rindertalg, 250 Pfd. Wachholderbeeren, 15 Pfd. Kiene 20 Haarbesen, 20 Borstwische, 20 Schrobber, 20 Kehral⸗ 1000 Stück Reiferbesen, en) Wege der Submission an den Mindestfordernden vergeben
Hierauf Reflektirende wollen ihre Offerten unter der Aufschrif »Submission auf die Lieferung pro 1871 — his 19 Eröffnungstermine den 25. Oktober cr., Vormittags 10 dühm portofrei einreichen.
Während der Abhaltung des Termins werden nur die mit d Post eingehenden Offerten noch angenommen. — Nachgebote finden keine Berücksichtigung. n
Die Lieferungs⸗ und Kautionsstellungs⸗Bedingungen, die jede Submittent unbedingt kennen und mit denen er sich in seiner H ert einverstanden erklären muß, liegen in den Geschäftsstunden in unsern Oekonomie⸗Inspektions⸗Bureau zur Einsicht aus. — Abschrift davo; wird auf Verlangen gegen 10 Sgr. Kopialien übersandt.
Die Lieferanten des Bieres, Brodes und der Semmeln müssen in hiesiger Stadt wohnen. EII1“
Poln. Crone, den 16. September 1870. Die Direktion.
soll werden.
9.
Lv.
Die Lieferung von 4 Güterzug⸗Lokomotiven nebst Tendern, Aus rüstungs⸗ und Reservestücken soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.
Die Lieferungsbedingungen sind in unserem Central⸗Bureau hier, einzusehen und von dem Bureau⸗Vorsteher, Rechnungs⸗Rath Meyer, gegen Erstattung der Kopialien zu beziehen.
Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift:
»Submission auf Lieferung von Lokomotiven«, bis zu dem am 26. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, in unserm Central-Bureau anstehenden Termine, in welchem dieselben in Gegen⸗ wart der erschienenen Submittenten werden eröffnet werden, portofrei an uns einzusenden. 8— 8 Münster, den II. September 1870. Königliche Direktion der Westfälischen Eisenbahn.
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Bei der heute stattgehabten Ausloosung der mit dem 1. Januar 1871 planmäßig zur Rückzahlung kommenden 4 roz. Rentenbriefe der Grundrenten⸗Ablösungskasse des vormals Landgräflich Hessischen Amtes Homburg sind folgende Nummern gezogen worden: Nit. A. Nr. 52. 72. 85. 90 und 101, Lit. B. Nr. 36. 37. 38. 39. 40. 29l. 262. 263. 264 und 265. Die Inhaber dieser Rentenbriefe werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß sie die Kapital⸗ beträge, deren Verzinsung nur bis zum Einlösungstermine, 1. Ja⸗ nuar 1871, stattfindet, bei der Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse zu Wiesbaden und bei der Königlichen Steuerkasse zu Homburg, gegen Rückgabe der Rentenbriefe und der dazu gehoͤrigen nicht verfallenen Der Geldbetrag der etwa fehlenden unentgeltlich mit abzuliefernden Zinscoupons wird von dem zu zah⸗ lenden Nominalbetrage der betreffenden Obligation zurückbehalten. Von den bei früheren Verloosungen zur Rückablung gezogenen Renten⸗ briefen sind folgende bis jetzt nicht zur Einlösung gekommen⸗ Lit. B. Nr. 85 pr. 1. Januar 1868 verloost, Lit. A. Nr. 60. 80 un 134 und Lit. B. Nr. 122. 123 und 124 pr. 1. Januar 1870 verlvot
Die Inhaber dieser Rentenbriefe werden hiermit wiederholt zu deren
Einlöͤsung aufgefordert. Wiesbaden, den 22. August 1870.
Königliche Regierung.
[2901] 11“ In Gemäßheit des §. 10 der durch Allerhöchstes Privilegium ven 10. April 1865 genehmigten Bestimmungen für die Stadtobligationn bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß von 7. 8 Jahre 1865 emittirten Stadtobligationen 1 Stück à 500 Thlr. Lite,, Nr. 2, und 18 Stück à 100 Thlr. Lit. B. Nr. 6 bis 23, zusamn im Betrage von 2300 Thlr. zum 1. Oktober d. J. zur A gebracht werden. G
Mühlhausen i. Th., 14. September 1870.
er Magistrat.
Hier folgt die besondere Beilage und die Verlust⸗Listen Nr. 29,
zu ernennen.
rtisation
1 tr 1““ “ 88 Abonnement beträgt 1 Thlr. * für das Vierteljahr. 8 1 mrüonspreis für den Raum einer Pruckzeile 2v½ Sgr.
iglich Preußischer
1 ““ 11X“ Alle post-Anstalten de und Auslandes nehmen eg; an, für Berlin die Expedition des Königl. Preußischen Staats-Anzeigers:
Zieten⸗Platz Nr. 3.
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Majestät der König haben Allergnädigst geruht: V
;Den bisherigen ordentlichen Professor Dr. Adolph Wagner u Freiburg im Breisgau zum ordentlichen Professor in der hbilosophischen Fakultät der Königlichen Universität hierselbst
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Norddeutscher Bund.
Bekanntmachung, betreffend den Verkauf von Schatzanweisungen 8 des Norddeutschen Bundes. “ Im Anschluß an die Bekanntmachungen vom 31. Juli und 3 Aügust d. J. wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge⸗ bracht, daß die Königliche General⸗Direktion der Seehandlungs⸗ Sozietät ermächtigt ist, den Verkauf der vom 1. August d. J. ab lautenden, zu 5 pCt. für das Jahr verzinslichen Schatz⸗ anweisungen des Norddeutschen Bundes zum Betrage von zusammen 20 Millionen Thalern, nämlich 10,000,000 Thlr. auf 4 Monate und 10,000,000 » „ 6 „ soweit über dieselben nicht bereits verfügt ist, zu bewirken. Die Bedingungen, unter welchen die Ueberlassung erfolgt, sind bei der genannten Direktion hierselbst zu erfahren. Berlin, den 17. September 1870. Das 1“
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Königliche landwirthschaftliche Akademie Proskau in Schlesten.
Verzeichniß der Vorlesungen, praktischen Uebungen und Erläuterunge im Winter⸗Semester 1870—71. Das Semester beginnt am 17. Oktober.
J. Philosophische Propädeutik (Psychologie) Professor Dr. Heinzel. II. Wirthschaftslehre: 1) National⸗Oekonomite. Dr. von Scheel. 2 Ueber den Norddeutschen Bund und den deutschen Zollverein. Herselbe. III. Landwirthschaftliche Disziplinen: 1) Allgemeiner Acker⸗- und Pflanzenbau incl. Geräthkunde. Dr. Werner. 2) Spezieller Pflanzenbau. Administrator Schnorrenpfeil. 3) Gemüse⸗, Hopfen- und Weinbau Garten⸗Insp. Hannemann. 4) Obstbenutzung. Der⸗ selbe. 5) Vergleichendes Exterieur der Hausthiere. Geh. Reg.⸗Rath Dr. Settegast. 6) Pferdezucht und Pferdehandel. Prof. Dr. Dammann. 7 Rindviehzucht Dr. Werner. 8) Schafzucht und Wollkunde Geh. Reg.⸗Rath Dr. Settegast. 9) Unterweisung im Klassifiziren und Zutheilen der Schafe, im Bonitiren und Sortiren der Wolle. Der⸗ selbe. 10) Schweinezucht Prof. Dr. Dammann. — scaftliche Buchführung Rechnungsrath Schneider. 12) Anleitung zur Verschönerung der Landgüter Garten⸗Inspektor Hannemann. VV. Forstwirthschaftliche Disziplinen: Forsttaxation und Forstbenutzung Dberförster v. Ernst. V. Naturwissenschaftliche Disziplinen: 1) Un⸗ organische Experimental⸗Chemie Prof. Dr. Krocker. 2) Analytische Cchemie und Uebungen in landwirthschaftlich- chemischen Arbeiten im Laboratorium. Derselbe. 3) Anatomie, Physiologie und Geogra⸗ phie der Pfianzen Professor Dr. Heinzel. 4) Experimental⸗ Physik (Mechanik, Wärmelehre und Metcorologie) Dr. Pape. 5 Phystologie der Hausthiere Dr. Hensel. 6) Anatomie der Haus⸗ hhiere Professor Dr. Dammann. 7) Allgemeine Zoologie Dr. Hensel. 8) Geognosie Dr. Gruner. 9) Bodenkunde. Derselbe. 10 Physiologische Experimental⸗Chemie Dr. Weiske. VI. Techno⸗ sogie Dr. Friedländer. VII. Thierheilkunde: 1) Geburtshülfe mit
Uebungen am Phantom Professor Dr. Dammann. 2) Veterinär⸗-
klinische Demonstrationen. Derselbe. 3) Hufbeschlagkunde. Der⸗ selbe⸗ VIII. Landwirthschaftliche Baukunde Baurath Engel. X. Mathematik Dr. Pape. Lehrhilfsmittel. Der Unterricht wird, wie aus dem Lehrplane erhellt, durch De⸗ monstrationen, praktische Uebungen und Exkursionen erläutert. Hierzu Uent zunächst die gesammte Gutswirthschaft mit circa 4000 Morgen lreal, aus mannigfaltigsten Bodenarten und Grundstücken bestehend
schaulichung der Lehre von der Thierzucht bei.
11) Landwirth-
und von 4 Vorwerken aus in 9 Rotationen bewirthschaftet. Werth
volle Viehbestände, verschiedenen Ragen angehörig, tragen zur Veran⸗ haut Die technischen Be⸗ triebsanlagen der Gutswirthschaft, wie Brennerei, Brauerei, Ziegelei, erläutern die technologischen Vorträge.
Als weitere Lehrhilfsmittel dienen: Die Versuchswirthschaft und Versuchs⸗Station, von dem Lehrer der Landwirthschaft und dem Vor⸗ steher der agrikultur⸗chemischen Versuchs⸗Station geleitet; der botanische Garten; das pomologische Institut und das Arboretum; die Anatomie; das chemische und pflanzenphysiologische Laboratorium, beide für praktische Arbeiten der Studirenden eingerichtet; das landwirthschaft⸗ liche Museum mit dem Modell⸗Kabinet und den Woll⸗ und Vließ⸗ Sammlungen; das zoologische Kabinet; die Bibliothek und das Lese⸗ zimmer. Zur Erläuterung der forstwirthschaftlichen Vorträge dient das 20,000 Morgen umfassende ForstrevCier. Zur Erlernung der praktischen Landwirthschaft ist durch die mit der Akademie in Verbin⸗ dung gebrachte Praktikanten⸗Station Gelegenheit geboten. Angehende Landwirthe finden gegen Entrichtung einer Pension in dem Hause des Administrators in Proskau und des Wirthschafts⸗ Inspektors auf dem Departement Schimnitz Aufnahme; sie werden
von ihren Lehrherren mit dem Betriebe der Landwirthschaft vertraut
gemacht und in der Gutswirthschaft praktisch beschäftigt. Aufnahme der Akademiker. Honorarzahlung. Einrichtungen der Akademie.
Die Aufnahme erfolgt nach schriftlicher oder mündlicher Anmel⸗ dung beim Direktor. Die Akademie verlangt von den Studirenden Reife des Urtheils und Kenntnisser in dem Maße, um akademischen Vorträgen ohne Schwierigkeit folgen und daraus den rechten Nutzen ziehen zu können. Vorausgegangene, wenigstens einjährige praktische Thätigkeit im Landwirthschaftsbetriebe ist ferner zum Verständniß der Vorträge erforderlich. Der Kursus ist zweijährig, der Studirende verpflichtet sich bei seinem Eintritt jedoch nur füͤr das laufende Semester.
Gegen ein monatlich zu entrichtendes Lehrhonorar können junge Landwirthe, deren Verhältnisse ihnen den Aufenthalt an der Akademie während eines vollen Semesters nicht gestatten, als Hospitanten zu⸗ gelassen werden.
Es beträgt das Eintrittsgeld 6 Thaler, das Studienhonorar für das erste Semester 40 Thaler, für das zweite 30 Thaler, für das dritte 20 Thaler, für das vierte und jedes folgende Semester 10 Thaler. Bei erwiesener Bedürftigkeit des Akademikers kann das Studienhonorar ganz oder zur Haäͤlfte erlassen werden. 8
Beim Schluß eines jeden Semesters finden Abganpsprüfungen statt. Um zur Prüfung zugelassen zu werden, muß der Studirende vier Semester auf der Akademie absolvirt haben. Die Zeit seines Studiums an einer andern Hochschule kommt dabei in Anrechnung. 1
Die Gesammtkosten des Aufenthalts an der Akademie mit Einschluß des Studienhonorars betragen unter Voraussetzung einer mäßigen Sparsamkeit im ersten Jahre ca. 300 Thaler, im zwei⸗ ten Jahre ca. 250 Thaler. Bei größerer Einschränkung gelingt es, mit 200 Thalern jährlich auszukommen. Logis und Kost nehmen die Akademiker nach freier Wahl in den Privathäusern und den Speise⸗ wirthschaften des Ortes Proskau. 1““
Der akademische landwirthschaftliche Verein, von den Studirenden gegründet, beschäftigt sich mit der Erörterung und Besprechung von Fragen landwirthschaftlichen oder allgemein wissenschaftlichen In⸗ halts. Die Lehrer der Akademie nehmen als Gäste daran Theil.
Nähere Nachrichten über die Akademie, deren Einrichtungen und Lehr⸗Hilfsmittel enthält die bei Wiegandt und Hempel in Berlin er⸗ schienene und für den Preis von 15 Sgr. durch alle Buchhandlungen 8 beziehende Schrift: »Die Königliche landwirthschaftliche Akademie
Sonstige
roskau«; auch ist der unterzeichnete Direktor gern bereit, auf An⸗ fragen weitere Auskunft zu ertheilen. Proskau, im August 1870. G“ Der Direktor, Geheimer Regierungs⸗Rat Dr. Settegast.
4prozentiges vormals Nassauisches Staats⸗Anlehen Bei der stattgehabten siebenten Verloosung der Partial⸗Obliga⸗ en d erren M. A. von “