Zu können, sind durchaus friedfertig.
als Generalstabs⸗Off. bei dem Ober⸗Kommando der III. überzähl. Hauptm., Caas mann, Jungermann, Schultze, Arend, zu Sec. Lts., — befoͤrdert. Schmidt, Sec. Lt. von der Inf. des Bats. (Weilburg) 2. Nass. Ldw. Regts. Nr. Lt. von der Inf. des 2. Bats. (Wiesbaden) 1. Nass. Landw. Regt Nr. 87, zu Pr. Lts. befördert. H ackewessell, Chef vom Oldenb.
Armee, zu
und kommandirt als Adjutant V. Armee⸗Corps, zum überzähl. Hauptmann befördert. Pr. Lt. von dems. Regt., unter Befoͤrderung zum Hauptmann Comp. Chef, in das Oldenb. Inf. Regt. Nr. 91 versetzt. Pr. Lt. vom 4. Niederschles. Inf. Regt. Nr. Regt. Nr. 58 versetzt. Stötzer, Pr. Lt.,
Inf. Regt. Nr. 51, in das Regt. einrangirt. v. Brau nschweig, Pr. L
51, in das 3. Pos. In
aggr. dem Oldenb. Inf. Regt. Nr. 91, unter Belassung in seinem Ver⸗
hältniß als Adj. bei d n Oberkommdo der J. Armee, in das Regt. einrangir Frhr. v. Hammerstein⸗Equord, Hauptm.
I. Thür. Inf. Regt. Nr. 31, in das Hohenz. Füs. Regt. Nr. 40 versetz
ng. Voß, Mühry, Port. Fähnrs. vom 2. Nass. Inf. Reat. Nr. 88,
88, v. Scharkow, Sec. werden bis zur Fest
Hptm. und Comp. V Inf. Regt. Nr. 91, unter Beförderung zum über⸗ zähl. Maj., d. Rgt. aggr. Cleinow, Pr. Lt. v. 3. Pos. Inf. Rgt. Nr. 58 bei dem General-⸗Kommando des Baron, und v. Boehn,
aggr. dem 4. Niederschles.
u. Comp. Chef vom
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. die Stadtviertel, welche unmittelbar vor der Angri legen waren.“ r Angriffsfront ga
Was das vorgefundene, überreiche Material anbelangt,
ellung desselben mindestens no s. erforderlich sein. Vorläufig 8
8 8 o sind 1070 Kanonen konstatirt. 8
— Nachdem es allmählich gelungen, die vor dem Ann der deutschen Armeen auf Paris durchweg zerstörten Brneshe wieder herzustellen, namentlich zwischen La Ferté und Meaup, wo gs die Marne zu überschreiten war, ist nunmehr dem Eintreffen des Belagerungsparkes vor der französischen Haupt⸗ f. stadt das bedeutendste Hinderniß aus dem Wege geräumt, und 5 “ 1““ “ g8 Begriff, in ein neuez . Stadi zu treten, in das der Belagerun V
Hauptstadt vorgelegten Werke. 8 .““
„Die mit dem Ende des September berichte des General Trochu erwähnen ten Gefechtes zwischen der Bemannung französischer
t. ablaufenden Militär.
4 u. A. eines leich⸗
Berrlin, 7. Oktober. 111““ Offizielle militärische Nachrichte
Kapitulation von Straßburg *). Am
Münster, Bastion 11 und 12 weiße dessen wurde das Feuern diesseits eingestellt. brachte von dem Kommandanten Uhrich, einen Brief, in Stadt auf Gnade und Ungnade anzeigte. Zur Vereinbarung der näheren den als Bevollmächtigte der Chef des Lieutenant v. Leszeynski, und Graf nach Königshofen entsendet, woselbst pitulation unterschrieben wurde, einschließlich der Nationalgarden, streckten, und 1843 sere Hände fielen. 8 B-. Truppen die Thore und die Citadelle. Um 11 Uhr war ein — “ 8,88 8 Lünette 44 glbilben worden, alLieutenant von Werder mit sämmtlit und “ in der Mitte. X“ 8 Nachdem ein dreifaches Hoch auf Se. Majestät den Köni begann das Defiliren der sran hestain Trupperd An der Spitze General Uhrich, Artillerie⸗General Baral, Admiral Excelmann und ca. 50 Offiziere der höheren Stäbe.
Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Baden und General⸗Lieutenant von Werder stiegen vom Pferde und empfingen den General Uhrich, welcher eine wuüͤrdige Hal⸗ tung Keigte. 1
as Defiliren der Gefangenen begann bald darauf, An⸗ fangs in leidlicher Ordnung, nach und nach in vorfsafa ein. Auflösung. Den Offizieren nicht mehr gehorchend, auch theils betrunken, zerschlugen sie die Waffen auf den Steinen. Erst gegen 3 Uhr gelang es unseren Truppen, welche die muster⸗ hafteste Disziplin bewahrten, die Besatzung aus der Stadt zu entfernen und leidliche Ordnung herzustellen. General von Mertens hat sich in dem Kommandanturgebäude installirt und übernimmt vorläufig die Geschäfte der Kommandantur.
Am Geburtstage Ihrer Majestät der Königin war bei allen Divisionen Gottesdienst angeordnet.
General v. Werder hielt mit Deputationen sämmtlicher Waffen seinen Einzug in die Stadt, ließ dieselben auf dem Kleber⸗Platz defiliren und begab sich dann „gefolgt von einem zahlreichen Offizier⸗Corps, nach der protestantischen Kirche. Am Eingange derselben waren die Geistlichkeit und die Abgesandten der Stadt versammelt. Der Konsistorial⸗Präsident Baum hielt eine Ansprache, auf welche der General erwiderte, daß alles ge⸗ schehen würde, um die Wunden, welche der Stadt gezwungen geschlagen worden, baldmöglichst zu heilen, dagegen aber auch erwartet würde, daß die Bürgerschaft jedweder Unordnung der Bevölkerung entgegentreten werde.
„Nach beendetem Gottesdienst begab sich der Stab nach dem Münster, welcher übrigens durch das Bombardement nur wenig gelitten hat. Die Einwohner der Stadt, froh, endlich die Stel⸗
len, wohin sie sich während der Belagerung geflüchtet, verlassen
Generalstabes, Oberst
Ertablissements,
1 27. September, Nachmittags 5 Uhr, während noch von beiden Seiten gefeuert wurde, sah man plötzlich vom Fahnen wehen. In Folge Ein Parlamentär von Straßburg, General welchem derselbe die Uebergabe der
Verhandlungen wur⸗ Henckel v. Donnersmarck sind nördlich des Susegh Kasese Nachts 2 Uhr die Ka⸗ nach welcher 17,111 Mann, den, 451 Offiziere die Waffen Pferde nebst sämmtlichem Material in un⸗
folgenden Tage, 8 Uhr Morgens, besetzten unsere
Kanonenboote und preußischen Truppen; es hand
sich bei demselben um die Abholzung der 89 dem “ Seint Ufer liegenden Halbinsel Billancourt, auf welcher das gleich⸗ namige Dorf mit 280 Einwohnern und mehreren industriellen
1 unmittelbar an der Straße von Paris nach Versailles und an der Südwestspitze des Bois de Boulogne gelegen ist; die gelandete Mannschaft der Seine⸗Boote versuchte die Abholzung jener Gegend und wurde an der Ausführung ihres Vorhabens durch das Feuer der in Sovres liegen⸗ den deutschen Truppen gehindert. — Ferner spricht der Gouverneur von Paris von mehreren Rekognoszirungen über die Position von Villejuif hinaus im Süden und gegen Drancy im Osten, Drancy⸗ le⸗Grand liegt in der plaine des Vertus im Kanton Pantin, hat etwa 530 Einwohner und ein schönes Schloß; das Dorf liegt der Bahn nach Soissons 4 und ist von dem gegenüber⸗ liegenden Fort d'Aubervilliers durch den Bach von füonüer getrennt, welcher von Bobigny am Oureq⸗Kanal nordöstlich nach St. Denis führt, von welchem Drancy⸗le⸗Grand fast drei Viertelmeilen entfernt ist. Das Feuer der Werke (bei St. Denis soll nach dem Berichte des Ge⸗ neral Trochu den Feind zum Verlassen seiner Position bei Stains gezwungen haben; das letztere liegt nordöstlich von der Double Couronne du Nord, hart an der Straße nach Lille; in der unmittelbaren Nähe des Dorfes und nördlich des Rouillon⸗Baches liegen die Mühle von Romainville und die neue Mühle, auf welche sich das Feuer der Werke von St. Denis vornehmlich richtet. Auch Bourget, eine Ortschaft zwischen Stains und Drancy, soll von den Geschützen des Fort de l'Est in Brand geschossen sein. — Ueber die Kämpfe am 30. September, die im Centrum auf die Dörfer Bourg und Hay, mit Scheinangriffen in den beiden Flanken,
erichtet waren, läßt der Bericht des Gouverneurs von
aris pro September nichts verlauten; jedoch meldet der General mittelst Brieftaube nach Lille, „daß die Truppen eine kräftige Offensiv⸗Rekognoszirung vorgenommen, dabei successive Chevilly und Hay besetzt hätten und bis Thias und Choisy⸗le⸗ Roy vorgerückt wären; nach lebhaftem Kampfe hätten sich die Truppen in ihre Positionen in Ordnung und ausgezeichneter Festigkeit zurückgezogen; die Haltung der Mobilgarden fest, der Tag ein sehr ehrenhafter, Verluste empfindlich.«
Es wird der Cernirung sich nun wohl ungesäumt die Be⸗ lagerung einzelner Forts anschließen, sobald der etwa 100,000 Centner umfassende Belagerungspark eingetroffen sein wird.
e. Die Belagerung einer fast zwei Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt ist ein Unternehmen, welches noch vor Kurzem von vielen Seiten den Unmöglichkeiten zugezählt wurde. Außerdem aber steht im Westen und Südwesten des okkupirten Gebietes die Armee, welche bisher vor Straßburg gewesen, zu weiteren Operationen verfügbar, nachdem der Ober⸗ befehl über diesen Platz dem neu ernannten Gouverneur, General⸗Lieutenant von Ollech, anvertraut worden.
8 Ein Rückblick auf die Festungen Ost⸗Frankreichs zeigt als jetzt genommen: Straßburg, Toul, Marsal, Vitry, Sedan, Laon, Lützelstein, Lichtenberg und das von Alters her noch halb befestigte Weißenburg; als belagert: Pfalzburg, Bits „Soissons; als beobachtet oder cernirt: Paris, Metz, Thionville, Mézidères, Verdun, Longwy, Schlettstadt, Neu⸗Breisach.
2 „ w eren zwö deutschen Truppen umstellt sind. 11“
Die Verheerung der Geschosse ist eine furchtbare gewesen doch beschränkt sie sich im Wesentlichen auf die Citadelle und V
V V V 1
*) Vergl. den
. Bericht in der gestrigen Abendausgabe des Stac Anzeigers. 1 gestrig 1 ö “
Weiter liegt vom Kriegsschauplatz folgende Nach⸗
richt vor: Aus Straßburg vom 1. »Karlsruher Zeitung« u. A.:
“
Oktober schreibt man der
apokryph.
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4
eit befindet sich auch das Hauptquartier der Belagerungs⸗
vrmn Seiraßburg während die badische Division ihr Hauptquartier noch in Oberschöffolsheim hat. Man glaubt, daß die Truppen in den nächsten Tagen abmarschiren; vorerst aber ist eine kleine Rast⸗ eit eingetreten. Uebrigens ist ein Theil der badischen Trup⸗ Sr jetzt schon in die Gegend von v un? Barr auf⸗ pebrochen, um dem dortigen Franctireurs⸗Unwesen ein Ende b machen. Bei Mutzig ist es vor einigen Tagen zu einem förmlichen kleinen Gefechte gekommen, natürlich nur zu einem Feuer⸗ efechte aus der Ferne, denn von Stehen ist bei dieser neuen Hoflnung Frankreichs keine Rede Selbst Franzosen vermeiden es, jetzt in Bezirke vu gehen, die des Franctireurthums verdächtig sind, da notorisch eine dasse Gesindels sich den Freischützen angeschlossen hat. 8
— Französischerseits ist vom Kriegsschauplatz folgendes ‚legramm eingegangen: “ F. Pours g4 Nach einem hier eüng gangenen Bericht des General Reyan vom 5. d. hatte derselbe an diesem Tage eine erfolgreiche Rekognoszirung in der Richtung auf Toury (Departement Eure et Loire, Arrondissement Chartres) unternommen und sich als⸗ dann, nachdem er 147 Kühe und 52 Hammel erbeutet hatte, auf Arthenay (Flecken im Arr. Orléans, ca. 1100 Einw.) zu⸗
ückgezogen. 8 äach Berichten aus Orleans von heute Morgen hatten
die deutschen Truppen Pithiviers wieder geräumt “ 3
Swinemünde, 4. Oktober. (Ostsee⸗Ztg.) Nach einge⸗ troffener Genehmigung ist nunmehr auch die Hebung der letzten 4 Schiffe der Hafensperre angeordnet worden. Das Feuer des großen Leuchtthurmes wird sofort wieder angezündet wer⸗ den, sobald die Aufstellung des während der Blokade in Sicher⸗ heit gebrachten Apparats beendet sein wird. Das Hafenfeuer auf dem östlichen Moolenkopf ist gestern Abend zum erstenmal
wieder angezündet. 8 Stocholm, 1. Oktober. Aus Drammen wird unterm
26. v. Mts. mitgetheilt, daß die in dem dortigen Hafen seit Anfang des Krisges gelegenen norddeutschen Schiffe jetzt nach ihren Bestimmungsorten abgegangen sind.
—
— Mit Bezug auf das von der Londoner »Situation⸗
veröffentlichte angebliche Manifest des Kaisers Napoleon vom
26. v. Mts. wird versichert, daß ein Schriftstück ähnlichen In⸗ halts nicht in das große Hauptquartier gelangt ist und daß die Beziehung des Schriftstücks auf die Unterredung des Kaisers mit Sr. Majestät dem Könige in das Gebiet der Erfindung gehört. Das ganze
5 8
Die hiesigen Blät⸗
rankreich. Tours, 3. Oktober.
ter Feen als Grund der Entlassung des Admirals Fou⸗
richon aus seinem Amte als Kriegs⸗Minister an, daß er sich geweigert, die Generale der bürgerlichen Autorität von Prä⸗ fekten und Kommissaren der Regierung unterzuordnen; namentlich erhob er diesen Einspruch bei Gelegenheit der Un⸗ ruhen in Lyon, wo Cremieux alle Gewalt dem Präfekten über⸗ tragen hat. Cremieux, der Justiz⸗Minister, hat, wie bereits gemeldet, vorläufig auch das Departement des Krieges mit übernommen. 1 1
— Journale aus Tours, welche am 6. d. M. in Brüssel eingetroffen sind, sprechen sich, dem »W. T. B. « zufolge, theilweise sehr entmuthigt und unzufrieden mit den Maßregeln der Regie⸗ rung aus. Die »Gazette de France« hebt hervor, daß die pro⸗ visorische Regierung offenbar um den Zusammentritt der »Con⸗ stituante« herum zu kommen bestrebt sei. Das legitimistische Organ wirft der Regierung vor, sich durchaus nicht um den Willen des Landes zu kümmern. Sie beschäftige sich ausschließ⸗ lich mit Ausschreibung von Steuern, Aushebung von Mann⸗ schaften, Unterdrückung der Rechtspflege und Aufpflanzung von Phantasiefahnen. 88 1g. „Union« schreibt: Man müsse den Muth haben, dem Vaterlande seine erschreckliche Situation darzulegen. Die Militärkräfte Frankreichs sind nur noch Trümmer. Es finden zwar große Transporte von Mannschaften statt, allein Alles geschehe ohne einheitliche Leitung. Der herrschende Mangel an Disziplin sei nicht das kleinste Uebel, von dem Frankreich betroffen sei. Es gehört Zeit dazu, einen Soldaten auszubilden. Alles müsse improvisirt werden, und dabei seien 21 Departe⸗ ments vom Feinde besetzt und immer noch vergrößern sich die Heere des Feindes. Das Blatt kommt zu dem Schluß, daß die baldigste Berufung der Constituante unerläßlich sei.
Nach Berichten aus Paris ist die in den Petroleums⸗ vorräthen auf den Buttes Chaumont ausgebrochene Feuers⸗ brunst durch Brandstiftung entstanden. Es sind mehrere Ver⸗
haftungen dieserhalb vorgenommen
angebliche Manifest ist ohne Zweifel
Dänemark. Kopenhagen, 3. Oktober. Die bei der heute stattgefundenen Eröffnung des Reichstages gehaltene Thronrede lautet nach den »Hamb. Nachr.« wie folgt:
»Unsern Königlichen Gruß!
Es ist Uns ein Bedürfniß gewesen, Selbst die Versammlung des Reichstages zu eröffnen, um persönlich den Auserwählten Unseres Volkes die Botschaft von dem Segen zu bringen, welcher Uns durch die glückliche Niederkunft Unserer hochgeliebten Schwiegertochter, der Kronprinzessin Lovisa, mit einem Sohne zu Theil geworden ist.
Wir sind überzeugt, daß das ganze dänische Volk sich mit Uns in einem Dankgebet zu dem allmächtigen Gott vereinigt, dahin, daß dieses Glück Unserer Familie auch zum Heil für Dänemark werde.
Mächtige Begebenheiten erschütterten Europa seit der letzten Reichs⸗ tagsversammlung. Auch Unseren Küsten hatte der Krieg sich genähert; aber durch Aufrechterhaltung der neutralen Stellung, welche Wir von Anfang an eingenommen hatten, ist es gelungen, das Land vor den Uebeln des Krieges zu bewahren.
Obgleich kein Menschenauge den Ausfall und die Folgen des Krieges voraussehen kann, steht doch die Hoffnung, welche Wir von dieser Stelle schon wiederholt ausgesprochen haben, fest, nämlich daß die Frage, welche noch zwischen Dänemark und Preußen unentschieden besteht, eine Lösung finden wird, welche geeignet ist, künftig die Selbst⸗ ständigkeit des Reiches zu sichern und die guten Beziehungen mit dem mächtigen südlichen Nachbarn zu stärken. .
Inzwischen hat der Ausbruch des Krieges die Zuwegebringung einer augenblicklichen Einnahmevergrößerung, sowie Veranstaltungen, welche außerordentliche Ausgaben verursachten, erforderlich gemacht. Die in dieser Veranlassung ausgeschriebenen vorläufigen Gesetze, sowie ein Vorschlag über Zulagebewilligung, werden zur Vorlage kommen, und Wir zweifeln nicht, daß der Reichstag, nach Empfang der nöthigen Aufklärungen, seine Zustimmung dazu geben wird.
Wir haben Unseren Ministern auferlegt, schon am Anfang der Versammlung die Gesetvorschläge, welche sie während der Dauer die⸗ ses Reichstages zur Verhandlung bringen wollen, vorzulegen und bei Vertheilung derselben an beide Thinge besondere Rücksicht auf die Förderung der Arbeit zu nehmen. Die Regierung hat dadurch das ihrige zu der von allen Seiten als wünschenswerth anerkannten Be⸗ gränzung der Dauer der Versammlung beigetragen.
Indem Wir den Segen des allmächtigen Gottes auf Volk und Vaterland herabflehen, erklären Wir hiermit diese ordentliche Ver⸗ sammlung des Reichstages für eröffnet.
Vereinsthätigkeit für die Armee
— Der nachstehende Bericht eines Delegirten des Königlichen Kommissars und Militär⸗Inspecteurs für die freiwillige Kranken- pflege vom 19. v. M, welcher mit der Vertheilung von schweren Weinen, wollenen Binden ꝛc. an die Truppentheile des 2, 3. und 9. Armee⸗Corps beauftragt war, wird hierdurch auszugsweise unter dem Bemerken veröffentlicht, daß man C-e. bestrebt gewesen ist, für die im Berichte hervorgehobenen Bedürfnisse nach Möglichkeit Sorge zu tragen: .
„2m 183 September habe ich mich zunächst nach Gorze be⸗ geben, wo ich mich mit dem Delegirten bei dem 2. Armee⸗Corps, 5 von Kardorff, wegen der für die Truppen erforderlichen Bedürfnisse, Besprechungen hatte, und demselben einen entsprechenden Theil der von mir mitgeführten Gegenstände, namentlich wollene Hemden, Unterbeinkleider, Madeira und Cognac überließ. Die Gaben wurden mit bestem Dank entgegengenommen, und Herr von Kardorff stellte es als ein dringendes Bedürfniß dar, zur Vermeidung von Krank⸗ heiten unter den Truppen, unter dieselben möglichst viel wollene Waaren und Branntwein oder Cognaoc zu vertheilen, das beste Mittel, um namentlich der weitern Verbreitung der Ruhr vorzu⸗ beugen. Demnächst besichtigte ich in Begleitung des Delegirten Herrn von Karstedt die Verwundeten⸗Lazarethe, welche in Folge der in letzterer Zeit in größerem Umfange betriebenen Evacuationen im Allgemeinen den Anforderungen entsprechen. Aus dem Depot in Gorze werden die Lazarethe befriedigend ausgestattet. Nur wird Chokolade, Zwieback, Kakao, Portwein, Schinken, Luftkissen noch recht dringend gewünscht. Neben Herrn von Kardorff fungiren Herr von EI1.“ für die Herr von Brinken und Herr von Angern für da Depot. Ueberall scheint das wünschens werthe Interesse für die gute Sache vorhanden zu sein. Die Zahl der Verwundeten und Kranken in Gorze beläuft sich auf ca. 500.
Von Gorze bin ich über Rezonville, wo keine Verwundeten mehr liegen, nach Vionville gegangen. Hier sind noch 45 Schwerverwun⸗ dete (darunter noch 4 Offiziere) vorhanden, welche zum großen Theil in der Kirche untergebracht sind. Ein Delegirter ist in Vionville nicht stationirt; die Funktionen desselten werden von dem Delegirten in Mars⸗la⸗Tour, Herrn von Ohlen⸗Adlerskron, mit wahrge⸗ nommen. Dringend gewünscht werden in Vionville: Wollene Jacken, Gummi⸗Luftkissen, Schinken, Chokolade, Eier, Porterbier, Sardellen, Citronen, Lichte, Seife, Wachstaffet, Schreibmate⸗ rialien (Papier, Federn, Siegellack ꝛc.). Außerdem würden die Aerzte, von denen ich den Stabsarzt des Feldlazareths (8. Feld⸗ lazareth 3. Armee⸗Corps) eingehend gesprochen habe, gern eine voll⸗ staͤndige Verbandtasche, sowie feste Katheter zu erhalten wünschen. Durch die von mir abgelassenen Gegenstände, wollene Hemden, Unter⸗ beinkleider, einige Tafeln Chokolade, etliche Flaschen Madeira und Cognac, habe ich eine große Freude bereitet. Der erwähnte Stabs⸗ arzt, Dr. Marcuse aus Berlin (Chefarzt ist Dr. Ewald vom 24. Regiment Neu⸗Ruppin) sagte mir, er würde jeden Augenblick die ihm etwa zu überweisenden Gegenstände von dem betreffenden Depot, mittelst Fuhrwerks, welches ihm zur Verfügung stehe, abholen lassen
fkönnen Ruhrkranke befinden sich in Bebevine nicht