4027
v. Re ) entlang, reichten darauf dem Kommandanten von ausschließlich Infanteriegefecht, ging in einen Artilleriekampf Versailles General von Voigts⸗Rhetz und den ührigen Generalen die über und St. Rémy ist in unserem Besitz geblieben. toffietel« der Republik: »Chot and und wandten Sich an die Fürsten, die Se. Majestät Der braven Truppe wurde für den Ruhm dieses Tages von 86 v 8 kepublit: »Choisy nous assure la routa einzeln begrüßte. Erst nach längerem Gespräche mit den Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich Carl, dem 86. 8 es, la route de Paris à F. ontainebleau, 1 bayerischen und preußischen Offizieren zogen Se. Majestät Sich Oberbefehlshaber der Cernirungs⸗Armee, eine Anzahl eiserner v-en o chemin de fer de Lyon et celui dor. † imn’die Präfektur zurück, die Allerhöchstdieselben bereits nach Kreuze zuerkannt. 92 Nach ittags 6 ½ Ub⸗ 78. li 7 Uhr wieder verließen, um den Abend beim Kronprinzen, im Die Dislokation der Cernirungstruppen und die mit lichen Perhh ags 8. hr. Es liegt etwas von weltgeschig. * Kreise der Offiziere der III. Armee, zuzubringen. dderselben im Zusammenhang stehenden getroffenen Anord⸗ 8 8 erhingniß 1G art paß der Einzug Sr. Majestot dis nungen machen es dem Feinde nun mehr unmöglich, sein Kerg en e am heutigen Tage, 5. Oktober, erfolgte Fouragirungs⸗Unternehmungen in der früheren Weise rn. 5. Oktober Abends, im Jahre 1789 war es, als die tn. fortzusetzen. Er sucht also, um in den Lebensmitteln die mu dugehicnn 89 von Paris nach Versailles zogen, Möglichkeit eines längeren Widerstandes zu gewinnen, seine Fenss o6⸗ rudwigs XVI., um am nächsten Tage den Stellung weiter auszubreiten, Versuche, deren Abwehr von önig und seine Gemahlin nach Paris zu entführen, unserer Seite in den letzten Tagen ein lebhaftes Artilleriefeuer
Es war das Ende der alten Ordnung in Frankrei er seiti ¹ t
1 1 1m zeugt haben. Man sucht sich gegenseitig möglichst viel Ab⸗ Da wo 5 lärmende ZBug zum letzten Mn bruch und Schaden zu thun. Pelußeschersents w22. die Dör⸗ vor seinem Einfall in die inneren Räume des Königliche fer in Brand gesteckt, um die Vorräthe, wenn man sie nicht
“ “ 8 8 40
87,623. 87,728. 88,229. 88,566. 89,135. 89,179. 90,937. bei General Gullhem aufgefundene Disposition erkennen lieg⸗ daß die vornehenste Absicht des Feindes auf Choisy gericht⸗
war. Bezeichnend ist in dieser Beziehung die Stelle im „Iga
85,972.
91,623. 93,311 und 93,819. Beerlin, den 11. Oktober 1870. Koöͤnigliche General⸗Lotterie⸗Direktion.
Preußische Bank.
der Preußischen Bank vom 7. Oktober 1870.
— Vom ersten September an war drei Wochen lang zwischen den Belagerten und Belagernden von Metz eine Periode absoluter Ruhe eingetreten. Von da ab zeigte sich der Feind wieder regsamer und es kam eine Reihe kleinerer Gefechte vor, welche aber keine andere Bedeutung hatten, als die Fouragirungen desselben von den umliegenden Dörfern zu decken. Es fehlt dem Feinde an Heu und Stroh für die Pferde, es fehlt ihm
88,927,000 3,822,000 91,057,000 25,217,000
18,347,000
2) Kassenanweisungen, Privatbanknoten und Darlehnskassenscheine.....
3) Wechselbestände
4) Lombardbestände..
5) Staatspapiere, verschiedene Forderunge
und Aktiva ....
9 % 2
.. Passiva Banknoten im UmlauhfH 7) Depositenkapitaliennn.
f..... Thlr. 179,361/000 16,756,000
Endpunkt das Gebäude der N.
fand, — an derselben Stelle harrten
Palastes Halt machte, an der »Rue des Chantierse, an deren
ational⸗Versammlung sich be⸗ heute bei heranbrechendem
aber auch an Salz, der Mangel an Salz erzeugt Skorbut
vund gegen diesen sind Kartoffeln ein wirksames Mittel. Alles
das suchten die Franzosen aus den “ in denen noch unsere Vorposten stehen, zu holen. Der Feind geht in konzen⸗
die welche
herausholen kann, doch für den Feind unschädlich zu machen So geschah es am 3, d. M. mit dem an der Seite des Fort St,. Quentin gelegenen Dorfe St. Ruffine; so schoß vom Fort St. Quentin aus der Feind auf den Bahnhof von Ars sur
8) Guthaben der Staatskassen, Institute und Privatpersonen mit Einschluß des Berlin, den 7. Oktober 1870. Königlich Preußisches Haupt⸗Bank⸗Direktorium. von Dechend. Boese. Gallenkamp. Herrmann.
Abend eine Anzahl deutscher Fürsten, etwa 300 Offiziere 1 einige Abtheilungen der deutschen Armee, um 8n vFea Feldherrn ein jubelndes Willkommen zuzurufen.
Se. Königliche Hoheit der Kronprinz war seinem Exlauch, ten Vater über Villeneuve⸗St. Geoxges und die Schiffbrück⸗ hinaus noch eine Strecke Weges auf dem rechten Seineufer mit seinem Stabe entgegengeeilt. Auf allen Wegen, die Se. Majestät passiren mußten, empfingen die Truppen ihren Kriegsherrn mit begeisterten vrefenh Es war das erste Mal, daß ein so großer Theil der III. Armee von Sr. Majestaät besichtigt wurde. Die Bayern wetteiferten in der Herzlichkeit des Empfanges mit den Preußen. Der König fuhr zuerst nach Villeneuve⸗le⸗Noi, der Kronprinz zu Pferde neben seinem „Wagen. Nachdem eine kuüͤrze Zeit gerastet und das Frühstück eingenommen, verließen auch Se. Majestät den Wagen, machten den Ritt um die sämmtlichen Bivouaks und gelangten schließlich nach Chatenay, wo der Empfang pon Seiten des Generals von Hartmann stattfand. Von Chatenay an wurde die Route bis Versailles wieder zu Wagen zurücktelegt.
Gegen 5 Uhr waren die Truppen von Versailles mit ihren Fahnen und Musikchören vor der Präfektur in der »Avenue de Paris« in Reih und Glied geordnet. Am Platze waren die Infanterie⸗Regimenter 58 und 59, dann 4te Dra⸗ goner und Mannschaften von der Artillerie des 5. Corps. Eine Abtheilung Infanterie hielt die Straße von Paxvis vor der Präfektur für den übrigen Verkehr geschlossen; die Haupt⸗ masse der Truppen stand auf dem breiten Fahrwege dieser Straße, in der Richtung gegen das Schloß und in der »Rue des Chantiers«, die gegenüber von der Präfektur ausläuft. Die Truppen nahmen die Westseite ein, während die Ostseite frei blieb für das Publikum der Stadl, das sich zahlreich ein⸗ gefunden hatte. Auch die in Versailles wohnenden Engländer stellten ein ansehnliches Kontingent zu der Zuschauermenge. Vor dem Gitter der Präfektur erwarteten die Offiziere vom Stabe der III. Armee, die des 5. Corps und der Kavallerie⸗ Division die Ankunft Sr. Majestät. Den Vordergrund nahmen die deutschen Fürsten ein: der Herzog von Coburg, die Herzöge Eugen, Wilhelm und Maximilian von Württem⸗ berg, der Erxbprinz von Hohenzollern, die Erbgroßherzöge von Weimar und Mecklenburg, der Herzog von Auügustenburg, die Generäle von Kirchbach, von Sandrart, von Voigts⸗Rhet, General⸗Lieutenant Herkt von der Artillerie des Ober⸗Kom⸗ mandos der III. Armee und General Schulz vom Ingenieur⸗ Corps, der württembergische General von Braubach, der württembergische Militärbevollmächtigte Oberst Faber, der bayerische Major Freyberg, der englische Oberst Walker d. Gegen 46 Uhr trafen die ersten Wagen von dem Hofstaat Sr. Majestät ein. Der Bundeskanzler, Graf von Bismarck, der General Freiherr von Moltke, der Kriegs⸗Minister von Roon hatten Versailles schon im Laufe des Nachmittags erreicht. Um 6 Uhr signalisirte ein Sr. Majestät dem König voraufgesandtes Piquet Ulanen, von der Bedeckungsmannschaft des Hauptquartiers Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen, die Annäherung des Zuges. Die Menge bewahrte während des Einzugs eine achtungsvolle Haltung; die lauten Hochs und Hurrahs, die von allen Truppenlinien dem Wagen Er. Majestät immer um einige Hundert Schritt voraus, entgegen⸗ schollen, verfehlten nicht, bei den Franzosen einen imponirenden Eindruck hervorzurufen. V „ Der Kronprinz saß zur Linken des Königs. Noch vor dem Gitter der Präfektur und ehe die Pferde still hielten, erhoben Sich Se. Majestät, begrüßten die Offiziere und verließen demnächst, von der anstrengenden Fahrt (9 Meilen) augenscheinlich nicht im geringsten ermüdet, den Wagen. Allerhöchstdieselben gin⸗ gen sodann an der Ehrenwache des 58. Regiments (Oberst Landwehrtruppen zurückgeschlagen.
trirten Truppenmassen gegen Vorposten vor, in solchem Falle die ausdrückliche Instruktion haben, bei Angriffen sich in die fortifizirten Stellungen zurückzuziehen. Es entspinnt sich dann ein Kampf niehr oder weniger ausgedehnt, mehr oder weniger heftig, einzelne Dörfer werden in Brand gesteckt. Gelingt es dem Feinde, seine Absicht zu erreichen, so zieht er sich unter dem Schutze des Geschützfeuers aus den Forts, die gegen eine Verfolgung von Seiten der deutschen Truppen ge⸗ richtet sind, zurück, und gegen Abend sind gewöhnlich die Posi⸗ tionen der Vorposten wieder in unsern Händen. Derartigen
Moselle, wo in Magazinen unsere Vorräthe lagern. Die Ent⸗ fernung beträgt über 7000 Schritte. Die Geschosse waren vom schwersten Kaliber. Seinen eigentlichen 2 erreichte er in⸗ dessen nicht; leider aber wurden mehrere Personen getödtet und verwundet. Unter Andern schlug ein Geschoß in ein Lazareth ein, was mehrere Verwundungen verursachte. In den letzten Tagen sind auch ernstere und umfassendere Maßregeln gegen die Festung Thionpille ergrisfen worden. Die Cernirungstruppen haben eine bedeutende Verstärkung erhalten.
Charakters waren die Gefechte vom 22. und 23. September bei Ferner wurde ein Theil des vor Straßburg disponibel gewor⸗ Peltre und am 27. bei Merey⸗le⸗Haut. An. beiden denen Belagerungsgeschützes dorthin dirigiitkt.
Tagen waren diese Angriffe gegen das 7. (von Goeben)) und gegen das 1. Corps (von Manteuffeh gerichtet, die Affaire gegen Peltre hielt sich in kleinen Verhältnissen, 9. es folgten darauf 3 ruhige Tage, bis am 27. das Vorgehen gegen das 7. und 1. Corps den Charakter eines ernsthafteren Engagements annahm, denn gleich nach dem Angriff auf das 7. und 1. erfolgten auf dem linken Moselufer Angriffe auf Truppen des 10. Corps bei La Maxe. Ein überraschender Anblick war es, als unsere Truppen auf der Seite des Feindes plötzlich dichte Rauchwolken aussteigen sahen, aber nicht von Gewehr⸗ oder Geschützfeuer, sondern aus einer Lokomotive. Um Truppen aus. Metz in größerer Anzahl und schneller herbeizuschaffen, hatte der Feind die innerhalb seiner Vorpostenkette belegene Eisenbahnstrecke wieder in Betrieb ge⸗ setzt. Einen eigenthümlichen Anblick gewährt es auch, wenn man ihn zum Zweck der erwähnten Fouragirungen nicht nur mit Wagen, sondern auch mit Maulthieren ankommen sieht, die bei den Franzosen für die Ambulanzen in Anwendung zu kommen pflegen.
Unsere Verluste waren an diesem letzten Tage nicht unbe⸗ deutend: 1 Offizier, 30 Mann todt, 9 Offiziere und 66 Mann verwundet, 157 Mann vermißt. Doch hatte der Feind stärkere Verluste. Selbst der in Metz erscheinende »Independente
la Moselle«, ein auf rothes Papier, in Ermangelung des weißen, gedrucktes Blatt gesteht das zu. 1
Am 28. September war Straßburg gefallen und Marschall Bazaine von der Kapitulation in Kenntniß gesetzt worden. So lange sich Straßburg hielt, konnte man annehmen, würde auch der Oberbefehlshaber der Armee von Metz noch immer nicht den Gedanken aufgeben, nach Süden
hin einen Durchbruch zum Entsatze von Straßburg zu versuchen. Mit dem Falle von Straßburg mußte auch diese Kombination fallen. Wenn Maͤrschall Bazaine, entweder um der Waffenehre zu genügen, oder auch um eines wirklichen praktischen Vor⸗ theils willen, jetzt noch eine Absicht hegen konnte, die preußische Cernirungslinie zu durchbrechen, so konnte es nur nach Norden sein, entweder um Thionville zu entsetzen oder mit der Armee auf neutrales Gebiet überzugehen. Auf diese Möglichkeit schie⸗ nen mehrere Operationen des Feindes hinzudeuten.
882,000
118öö I11.“
2 8 4 8 n
Nichtamtliches. Berlin, 11. Oktober.
Offizielle militärische Nachricht. Versailles, den 11. Oktober. gan I11“ Ein gemischtes Corps aus Truppen der Armee des Kron⸗ prinzen unter General von der Tann hat am 10. einen Theil der Loire⸗Armee bei Orléans geschlagen, 1000 Gefangene ge⸗ macht und 3 Geschütze eröbert, Feind in regelloser Flucht. 1I11“ 185 G von Gottberg.
1“
9
Französischerseits ind vom Kriegsschauplatz fol gende Nachrichten eingegangen: 8
— Die »Indépendance belge« vom 10,. d. M. theilt unter den ihr vom Tage zuvor aus Tours telegraphisch zugegan⸗ genen Nachrichten u. A. mit:
Militärischer Bericht vom 5. Abends: Die Rekognoszirung gegen Clamart ist gelungen. Heute früh ist von Mont Va lérien auf die bewaldetene Abhänge zwischen St. Cloud und Bougival gefeuert worden. Die feindlichen Truppen haben versucht, auf letzteren Ort hin sich zu flüchten, sind aber durch einige größere Projektile der Maripegeschütze ver⸗ trieben worden. Vor Chaxenton und xechts Créteil haben wir eine wohlgelungene Rekognoszirung ausgeführt. 1200 Meters von Créteil haben unsere Tirailleurs eine vom Feinde stark vertheidigte Barrikade angegriffen, von welcher den letzteren zu vertreiben nicht gelang, zur Rechten jedoch haben wir ihn aus einem Hause gejagt und dann in bester Ordnung unseren Rückzug mit Verlust von nur 2 Todten angetreten. Charakteristisch ist folgendes Telegramm:
Lille, Sonntag, 9. Oktober.
»Eine Schlacht ist bei St. Quentin geliefert worden. Die offene Stadt hat Widerstand geleistet. Der Präfekt, Anatole de la Forge (bisher Redacteur des »Siscle«), ist mit dem Degen in der Hand auf den Platz gekommen und hat zu den Waffen gerufen. Die Bevölke⸗- rung ist in Masse herbei gelaufen. Die Arbeiter haben Waffen von den Gewehrhändlern verlangt, und alle sind gegen den Feind mar schirt. Man hat in der Nähe des Kanals eine Barrikade weggenom⸗ men. Das Faubourg Jsle hat sich fünf Stunden lang gegen einen vegelmäßigen Angriff gehalten. Die Preußen haben sich zurückae⸗ zogen. Die Belagerten haben einige Verluste erlitten. Der Präfekt ist am Schenkel verwundet. Die Preußen müssen bedeutende Ver⸗ luste erlitten haben. — In der Gegend herrscht ein großer Enthu⸗ siasmus.⸗
Aus Ham berichtet man unter dem 8. Oktober:
„1200 Preußen, die aus St. Quentin durch die Nationalgarde zurürkgetrieben worden sind, haben sich nach Ribemont zurückgezogen.
— Nach der »Indp. belge« ist an verschiedenen Orten des Departements Seine⸗et⸗Oise nachstehende Bekanntmachung an⸗ geschlagen:
Entsprechend den veränderten Verhaͤltnissen war am Da mehrere Mordthaten von Franctireurs, die in den benach⸗ vor⸗ barten Wäldern liegen, begangen worden sind, so befehle ich , was
1. Oktober eine Dislokation der Cernirungs⸗Armee 8 18 folgt: 1) Jedes Individuum, welches im Innern der Wälder oder in
genommen worden. Jedenfalls hatte der Feind in Folge △ 3 im J. — älder oder Heeser veränderten Truͤppenstellungen die schwächer gewor⸗ dem Dickicht angetroffen wird; mus als Frarctireur betrachtet wer⸗ dene Besetzung des Moselthales links erkannt, um am den. 2) Die Gemeinden, welche die Anwesenheit söolcher Individuen
E. b auf ihrem Territorium nicht denunzirt haben, werden mit starken naächsten Tage seine hesten Truppen hinzuwerfen und so leichten Kriegssteuern belegt. 3) In gewissen Fällen werden die Gemeinde⸗ Sieg zu haben. Am 2. Oktober früh hatte er die Feldwachen der behörden in Anklogezustand versetzt. Hauptquartier des 1. boyerischen Landwehr⸗Division von Kummer verdrängt und sich dann
313 7 Armee⸗Corps. Lonjumeau, 22. September 1870. in den Besitz des Dorfes St. Rémy zu setzen gesucht. Die Der Ober⸗General von der Tann. Tours, 11. Oktober.
Landwehrtruppen, namentlich die Bataillone Freystadt, Neu⸗ s b er. (W. T. B.) K tomysl, hielten sich, im Verein mit den 10. Jägern, über alle Die Regierung veröffentlicht folgende Meldung: T
5 Hauptquartier des Ober⸗Kommandos der III. Armee. 8 Versailles, 5. Oktober, Nachmittags 3,Uhr. Aus der Gegend von St. Cloud vernahm man heute Morgen 8 Uhr starkes Kanonenfeuer. Die Besatzung des Mont St. Valérien suchte dadurch unsere Erdarbeiten in der Richtung von Soèvres und St. Cloud zu stören. Es handelte sich hier um die erste entschiedene Offensive, die bisher von dem stärksten der innerhalb der Enceinten von Paris gel'genen Forts gegen die belagernde Armee versucht worden ist. Das bis dahin ruhige Verhalten der Besatzung des Mont Valérien hatte bereits zu verschiedenen Arnahmen geführt, von denen die verbreitetste war, daß die Mannschaft in der Citadelle aus eifrigen Anhängern Napoleons III. bestehe und sich daher mit der republikanischen Regierung nicht habe in Einver⸗ nehmen setzen wollen. Der Vertheidigungsausschuß ließ die Wirkung der Kanonade von einem Luftballon aus beobachten. Er wird sich überzeugt haben, daß iese Beschießung ohne jeden Erfolg geblieben ist. Außer der theilweisen Zertrümmerung eines für Observationen einge⸗ richteten Hauses haben die feindlichen Granaten keine Wirkung gehabt; weder erlitten die preußischen Truppen Verluste, noch wurden die Arbeiten derselben zerstört. Der Feind mag wohl nach einiger Zeit die Vergeblichkeit seiner Anstrengungen selbst bemerkt haben, denn er gab das Bombardement, das in der ersten Stunde außerordentlich heftig war, bald nach 10 Uhr auf. Diesseits war man darauf vorbereitet, daß die Franzosen ihr Geschützfeuer durch einen neuen Ausfall von den nächst Soyres gelegenen Forts, wie Issy oder Vanves, unter⸗ stützen würden. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz hatte daher soͤgleich die Ordre zur Alarmirung des zweiten bayerischen Corps gegeben. Unsere Vorposten sind aber weder in Meudon 8 auf der Höhe der Schanze von La Tour beunruhigt rden.
Es scheint demnach, als ob der Feind, nach den Erfah⸗ rungen des 30. September, vorläufig von grghfash Ausfällen Abstand nehmen will. Die neuesten Pariser Zeitun⸗ gen, die dem Hauptquartier noch vom 3. Oktober zugekömmen sind, beweisen, daß die Niederlagen bei Choisy und Thiais in der Hauptstäadt zwar nicht verschwiegen, aber durch die gewöhnlichen Uebertreibungen in der Angabe unserer Truppenstärke erheblich abgeschwächt werden. General Vinoy behauptet, daß seinem Corps mindestens 30,000 Mann Truppen gegenüber gestanden haben, während bekanntlich im Ganzen nur 5 preußische Regimenter im Treffen gewesen sind. Auch aus diesen Berichten wird übrigens klar, was schon die
8
Maßen brav und wacker. Wiederholte Angriffe der Franzosen Orleans, 10. d., 8 Uhr 50 Minuten Abends. Der kom⸗ Lauf St. Rémy wurden mit glänzender Bravour von den mandirende General des 15. Armee⸗Corps an den Kriegs⸗ Die Affaire, im Anfang “ Heute Morgen 9 Uhr wurde Arthenay,
8