aufgegeben werden.
Deerr Feind häuft Truppen rings um mich an.
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Com⸗ feind⸗
Brigade Longerue und einigen
besetzt war, von bedeutenden lichen Streitkräften angegriffen; es gelang dem Feinde, sich in dem Orte festzusetzen. General Reyan eilte so⸗ fort mit 5 Regimentern, 4 Bataillonen und einer Bat⸗ terie von Achtpfündern zur Unterstützung der Brigade Longerue herbei; nachdem unsere Truppen bis 2 ⅞ Uhr Nachmittags dem Feinde Widerstand geleistet hatten, wurden sie geworfen und zogen sich in ein Gehölz zurück, welches auch jetzt noch von ihnen besetzt ist und um jeden Preis gehalten werden wird.
welches von der pagnien Chasseurs
Die »Indép. belge« veröffentlicht aus dem Brief⸗ und Depeschenwechsel zwischen dem Kaiser und den kommandirenden Generälen nachstehende Depeschen aus der Zeit von der Schlacht bei Metz und den nächstfolgenden Tagenn:
8— 2 Seen. 2 bet in Chälons. “
8 August, 8 U. C7. Ab. Feld vor Fort Plappeville.
Ich kenne nicht die Größe des Proviants, welcher in Verdun sich
befindet. Ich halte dafür, daß man dort nur so viel belasse, als für den Nenh nöthig ist.
b komme von dem Plateau. Der Angriff war sehr heftig.
Ietzt 7 Uhr läßt das Feuer nach. Unsere Truppen blieben 88 8.
Positionen. Das 60. Regiment hat bei Vertheidigung des Pachthofes
St. Hubert sehr gelitten. Mac Mahon an den Kriegsminister. L“ Lager von Chalons, 20. August, 8 U. 45 M. Die eingelaufenen Berichte scheinen zu besagen, daß die drei feind⸗ lichen Armeen in der Absicht Stellung genommen haben, Bazaine auf den Wegen von Briey, Verdun und St. Michel abzuschneiden. Ich weiß nicht die Richtung, in welcher er abzuziehen gedenkt, und so werde ich im L ger bleiben, obwohl ich marschbereit bin, bis .“ erlangt habe, wie Bazaine abmarschirt, ob nördlich ob Der Kriegsminister an Mac Mahon. 1b Von Paris nach Lager von Chälons, 20. August, che um 8 U. 45 Mluten Ahalie hHe um 8 U. inuten erhalten. Kann Ihnen nur Nachricht geben, daß Bazaine am 18. Abends die Linie ö“
Jussy besetzt hielt.
Kriegs⸗Minister an Mac Mahon.
1 Paris nach Lager von Chalons, den 21. August.
Bouville telegraphirt von Wien:
t Als sicher erfäBrt man, in der Armee des Kronprinzen von Preußen herrsche der Typhus und die Cholera und raffe zahlreiche Opfer dahin. Man kann nicht wie nöthig für Kranke und Verwun⸗ dete sorgen. Man weiß nicht, was geschehen wird, wenn der Krieg sich in die Länge zieht.
Die delegirten Inspecteure vom Generalstab an den Generalstabs⸗ Oberst Stoffel, attachirt dem Marschall Mac Mahon zu Rheims. 1 Longwy, 22. August, 4 U. 50 M.
Wir haben folgende Botschaft des Marschalls Bazaine auszu⸗ richten: Ich mußte bei Metz Stellung nehmen, um den Soldaten Ruhe zu gönnen, als auch Lebensmittel und Munition einzunehmen.
Der Fei Ich werde die Nord⸗ linie wählen, um mich mit Ihnen zu verbinden, und werde Sie, in⸗
dem ich so den Marsch richte, erreichen, ohne die Armee auf das
Spiel zu setzen.
Der General⸗Kommandant von Verdun an den Kaiser in Chalons
und den Kriegs⸗Minister in Paris.
G Verdun, den 22., 8 U. 5 M. M. Endlich Nachrichten von Bazaine durch Waldwärter, welche fol⸗
gende Devpesche überbringen:
Der Marschall Bazaine an den Kaiser. 11“ Ban St. Martin, den 19. die Armee hat gestern den ganzen Tag um St. Privat und Rozereuilles gekämpft und Stellung behalten. Die Corps 4 und 6 haben allein eine Frontveränderung vorgenommen, den rechten Flügel zurückgezogen, um eine Bewegung, die sich nach rechts vorschob, ab⸗
uwehren, welche feindliche Massen im Schutz der Dunkelheit aus⸗
8 zuführen versuchten. Diesen Morgen ließ ich das 2. und 3. Corps von ihren Stellungen zurückkommen, und die Armee ist von Neuem uf dem linken Moselufer formirt von Longueville auf Sansonnet nd beschreibt eine krumme Linie durch die Höhen von Ban St. Martin sich hindurchziehend hinter den Forts St. Quentin und Plappeville. Die Truppen sind ermüdet von den unausgesetzten Kämpfen, welche es ihnen nicht gestatten, in irgend etwas ihre materiellen Bedürfnisse zu befriedigen, noch 2 bis 3 Tage Ruhe zu haben. Der König von reußen war mit Moltke heute in Rezonville, und alle Anzeichen ehen dahin, daß die preußische Armee Metz einschließen will. Ich denke noch immer nördlich fortzukommen nach Montmédy
u auf der Straße von St. Ménéhould und Chalons, wenn sie nicht zu stark besetzt ist. In diesem Falle werde ich mich nach Sedan und SöSe.e Hessls e; 69n um zu gewinnen. In Metz 7 efangene, die uns unbequem sind. Ich werde d G Moltke Auswechselung vorschlagen. 28 e
Der Kriegs⸗Minister an den Kaiser zu Rheims.
8 18 1 aris, den 22. Die Stimmung des Conseils ist bei den Nachrichirn von Bazaine nergischer, denn je. Die Resolutionen von gestern Abend müssen n Weder Dekret, noch Brief, noch Proklamation soll publizirt werden. Ein Adjutant des Kriegs⸗Ministers geht nach Rheims mit allen nöthigen Instruktionen ab.
1“ 8
Schlimmste zu erwarten. Man müßte vorausse en, daß im Hinl auf dieses Unglück die Hauptstadt sich nicht P. 1” inbiik
Ihre Depesche an die Kaiserin überzeugt uns, daß wir ders 1b Meinung. Paris kann sich gegen die Armee des Kronprinzen nnh EEEET“ sind sehr vorgeschritten, 1g neue Armee formirt sich hier. Wir ele sfant Racrdote sich hie ir erwarten von Ihnen telegraphisce .“ BAazaine an den Faahr.
u“ 8 Ban St. Martin Meine Truppen haben stets noch dieselben Steilanger — 9 Feind scheint Batterien auszuheben, welche ihm bei der Einschließu ’6 Stützpunkte sein sollen. Er erhält fortwährend Verstärkungen Generc Marguerite ist am 16. gefallen. Man führte ihn unter den Van⸗ mißten. In Metz haben wir mehr als 16,000 Verwundete. 88, Durch den Platz⸗Kommandanten von Thionville. Blazaine an den Kriegs⸗Minister zu BZ116“
1“] 1 2 Aug. 1 U. „Wir sind in Metz, wir haben Lebensmittel und Runikion 88
Feind häuft immer mehr Truppen an und scheint uns einschliefen zu wollen. Ich schrieb dem Kaiser, der Ihnen von meiner Dꝛpesc Mittheilung gemacht haben wird. Die Depesche Mac Mahons habe ich erhalten und geantwortet, was ich in einigen Tagen glaube thun zu können. 1 8 Mac Mahon an 888 Se in Paris „Courcelles, d. 22. Aug., 11 U. 30 Mi
Der Marschall Bazaine hat am 19. veibrreen daß er h. zugsbewegung auf Montmoödy sicher glaube ausführen zu können
Sofort werde ich meine Maßregen ergreifen. Mac Mahon an die Kommandanten von Verdun und Montmédy
sowie den Maire von Longuyon.
Schicken Sie sofort an den Marschall Bazaine die beifolgende sehr wichtige Depesche. Schicken Sie 5 oder 6-Emissäre und stellen Sie ihnen jede Summe, die sie fordern, zur Disposition.
»Mac Mahon an Bazaine.⸗ „Ihre Depesche vom 19. erhalten. Bin in Rheims. Die Rich. tung meines Marsches auf Montmédy. Uebermorgen an der Aisne, von wo aus ich gemäß den Umständen operiren werde, um Ihnen zu Hülfe zu kommen. Melden Sie, so bald es geht, was bei Ihnen vorgegangen.⸗ 1“ Der Kaiser an den Kriegs⸗Minister. Courcelles, 23. August, 8 U. 15 M. auf Rheims, welches den Knoten. und
Es ist sehr wichtig, daß
um zu verhindern, daß die feindlichen Plänkler unterbrechen.
unsere Verbindung
E11““ üe chen e Wb ier zu Réthe . August, 9 U. 45 M. 2 Ich fürchte, noch mic. haben, um die Armee in dieser Gegend zu ernähren, mit Schwierig⸗ keiten, die ungemein groß werden, wenn die Vereinigung mit Bazaine gelingt. Ich verlange daher, daß bedeutende Fouragezuzüge, besonders von Brod, auf Méziéres dirigirt werden, in Höhe von ungefähr zwel Millionen Rationen.
Hamburg, 8. Oktober. (N. B.) Seit dem 26. Septem⸗ ber bis heute ist nach eingezogener Erkundigung nichts weiter über signalisirte französische Schiffe von den deutschen Küsten bekannt geworden.
— Welch einen enormen Umfang die Feldpost⸗Korre⸗ spondenz erlangt hat, geht unter Anderem vhafa hervor, daß gestern Abend allein von der Post⸗Sammelstelle Berlin 187 große Säcke mit Briefen für die Armee abgingen; zum Transport dieser Masse nach dem Bahnhofe waren 7 zwei⸗ spännige Güterwagen erforderlich; außerdem beförderte die wB“ zweispännige Wagen mit baarem Gelde für die — In Versailles, Departement Seine⸗et⸗Oise postrelais in Wirksamkeit getreten. Deagege n das Feldpost⸗ relais in Commercy aufgehoben worden.
— In dem Bezirk der Administration der Posten in den besetzten französischen Gebieten (Dr. Roßhirh sind nach einer Bekanntmachung vom 29. v. M. Korresponden⸗ Karten eingeführt worden, die für den Verkehr mit Nord⸗ und Süddeutschland, mit Luxemburg und innerhalb der von den deutschen Truppen besetzken französischen Gebietstheile benutt werden dürfen. Die Vorderseite enthält (in französischer Sprache einen zur Einrückung der Adresse bestimmten Vordruck,; die Rückseite kann zu schriftlichen Mittheilungen mit Tinte, Blei⸗ stift ꝛc. benutzt werden. Die Taxe für die Korrespondenz⸗Karten ist dieselbe wie die gewöhnlichen Briefe. Die Karten unterliegen dem Frankirungszwang.
Da die französische Postverwaltung für alle Briefe, welche aus den besetzten Landestheilen durch Vermittelung der deut⸗ schen Postanstalten an sie ausgeliefert werden, einerlei, ob diese Briefe frankirt sind, oder nicht, bei der Aushändigung an den Adressaten ein Porto nach dem Satze von 30 Cent. für den einfachen Brief erhebt, so hat der Administrator der Posten in den besetzten französischen Gebieten, Dr. Roßhirt, die Erhebung eines gleichen Portos auch für alle aus dem Bereich der fran⸗
ist ein Fedd⸗
Kommen wir Bazaine nicht zu Hilfe, haben wir in Paris das
zösischen Posten in den besetzten Gebieten eingehenden Briefe
Hauptpunkt der Eisenbahn bildet, starke Streitkräfte dirigirt werden,
großen Schwierigkeiten zu kämpfen zu
Stadtamhof, 1 in Würzburg, dann 31
8 8 87
zetta uffiziale« veröffentlicht ein Dekret,
der Regierung erhalten keine ee
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Hamburg, 10. Oktober. ( b
der Handelskammer an das Bundeskanzleramt spricht die V Hoffnung aus, daß nicht blos für die von den Franzosen auf⸗ V gebrachten Schiffe und Ladungen werde Entschädigung geleistet werden, sondern, wenn nur immer möglich, auch für die aus urcht vor der Aufbringung von der Ausfahrt und Ueber⸗ nahme von Ladungen abgehaltenen, mithin unbeschäftigt ge⸗ bliebenen Schiffe, und zwar möge diese Entschadigung in der von der Bremer Handelskammer vorgeschlagenen Höhe geleistet werden. Zugleich macht die Handelskammer ausführliche Vor⸗
schläge betreffs der diesbezüglichen Friedensbedingungen.
Bayern. München, 9. Oktober. Die Zahl der zur Zeit in Bayern befindlichen kriegsgefangenen französischen Hffiziere beträgt 153, wovon 54 in J
ngolstadt, 29 in Neu⸗ V
(GW. T. B.) Ein Memorandum und die Provi
burg, 16 in Passau, 10 in Landshut, je 2 in München und im Spital zu Nieder⸗ bronn, je 2 in den Spitälern zu Augsburg und Stadtamhof
und je 1 in den Spitälern zu Passau, und Landau untergebracht sind.
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SHOesterreich⸗Ungarn. Wien, 10. Oktober. (W. T. B.) Graf Thun⸗Hohenstein (verfassungstreu) ist zum Statthalter von Mähren ernannt. FML. Möring ist auf sein Ansuchen aus Gesundheitsrücksichten seines Postens als Statthalter von Triest enthoben worden.
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Frankreich. Die Konflikte zwischen den Generalen und den Civilbehörden dauern fort. Zwar hat der Präfekt von Lyon, Challamel⸗Lacour, den General Mazure wieder in Frei⸗ heit gesetzt, dagegen wurde der Ober⸗Kommandant von Auxerre, General Kersalann, am 3. Oktober von einigen Nationalgarden verhaftet. Seine Freunde wollten ihn vertheidigen, er litt es aber nicht. Der General Reyan, der angebliche Sieger bei
Toury, ist mit der Regierung ebenfalls in Konflikt gerathen Derselbe will sich nicht
und hat seine Demission eingereicht. die Oberherrlichkeit des ehemaligen Deputirten Cochery gefallen lassen, den man zum Ober⸗Direktor der Vertheidigung in der Beauce ernannt hat. Einige Korrespondenzen aus Tours loben, daß man die Generale endlich unschädlich macht.
Kriegs⸗Minister Crémieux hat durch Dekret vom 2. Oktober
die Brigadegenerale Martmeau, Deschenez und Lefort zu Di⸗ visionsgeneralen ernannt. Disciplin, Crémieux an die Stelle der Kriegsräthe Kriegsgerichte (cours martiales) für die Dauer des Krieges eingesetzt. Von den Urtheilen dieser Kriegsgerichte ist keine Revision und keine Kassation zulässig; die einfache Majorität entscheidet über Schuld oder Unschuld.
— In London war, dem »⸗Standard« zufolge, am 7. nach dem Eintreffen des Generals Burnside, das Gerücht ver⸗ breitet, daß drei hervorragende Anhänger des Kaiserreiches in Paris ermordet worden seien.
— Aus Tours wird vom 10. Oktober nach Brüssel ge⸗ meldet, daß daselbst eine von etwa 1500 Personen besuchte Versammlung eine Resolution faßte, welche besagte, die von der Regierung zur Vertreibung des Feindes getroffenen Maß⸗ regeln seien weder so entschieden noch so kräftig, als es der Ernst der gegenwärtigen Verhältnisse erheische. Die Versamm⸗ lung erklärte es für dringend nothwendig, die Regierung auf⸗
zufordern, sofort besondere Kommissare zu ernennen, die überall
die Vertheidigung des Landes organisiren. — Der Präfekt von Toulouse sagte in einer in Montauban gehaltenen Rede:
»Waffnet Euch mit Mißtrauen, mit Haß, Zorn und Wuth
gegen die Royalisten, welche nichts anderes sind, als die Preu⸗
ßen im Innern unseres Landes.«
— Nach dem der »Indép. belge« zugegangenen »Paris⸗
Journal« hat der Finanz⸗Minister seinen Kollegen auf das dringendste Ersparnisse empfohlen, Stand zu setzen, den Anforderungen werden. Als Ersparnisse bezeichnet er: liste, 5,500,000 Fr. für den Senat, 1 d Staatsrath. Die neuen Staatsräthe sollen jeder 15,000 Fr., die maitres de requêtes nur 8000 Fr. erhalten. Die Gehälter der Präfekten I. Klasse sind auf 13,000 Fr., der II. Klasse auf 12,000 Fr., der III. Klasse auf 10,000,
26,700,000 Fr. Civil⸗ 1,500,000 Fr. für den
Ermäßigung ihres Gehalts auf 50,000 Fr. beantragen. Die General⸗Direktoren sollen statt 25,000 Fr. nur 15,000 Fr., die Unter⸗Direktoren 8 bis 10,000 Fr. beziehen. Die Mitglieder
Rouen, 7. Oktober. Die Unter⸗Präfektur zu Dieppe publicirt ein Dekret, welches allen Franzosen unter 60 Jahren verbietet, Frankreich zu verlassen.
Italien. Florenz, 9. Oktober. (W. T. B.) Die „Gaz⸗ durch welches Rom
Erlangen, Ingolstadt l(s˖lhren Gemahlinnen hier eintreffen, um der Entgegennahme des
Sodann hat, zur Stärkung der
um die Staatskasse in den der Situation gerecht zu
der Unter⸗Präfekten auf 6000, 5000 resp. 4000 Fr. herabgesetzt. Die Minister wollen die
en des Kirchenstaates als integrirender Bestandtheil Italiens erklärt werden. Dem Papste bleibt seine Würde, die Unverletzbarkeit und alle persönlichen Souveräne⸗ tätsrechte gewahrt. Im Wege der Gesetzgebung sollen die Be⸗ dingungen festgestellt werden, unter welchen dem Papste und dem zu seiner Residenz gehörenden Bezirke Exterritorialität ge⸗ währt, sowie die freie Ausübung seiner geistlichen Autorität seitens des Papstes gesichert werden solle.
— Ein Dekret ernennt Lamarmora zum Statthalter von Rom und den dazu gehörigen Provinzen.
— Die amtliche Zeitung veröffentlicht schließlich noch ein anderes Dekret, welches eine Amnestie für bestimmte Gattungen von politischen Verbrechen und Vergehen gewährt.
— (N. Fr. Pr.) Das hiesige Municipium hat nach hef⸗ tigen Diskussionen die Turiner Einladung, die römische Ple⸗ biscit⸗Deputation nach Turin zu begleiten, mit großer Majorität abgelehnt. Die Prinzen Humbert und Amadeus werden mit
Plebiscits beizuwohnen. Prinz Humbert wird den König nach
Rom begleiten.
— Der Appellhof von Lucca hat die Versetzung Mazzini's mit 114 Genossen wegen Konspiration zum Umsturze der Re⸗
gierung in Anklagezustand beschlossen.
— 10. Oktober. (W. T. B.) Es wird versichert, daß der König demnächst den militärischen Manövern bei Monselice und Marengo beiwohnen und 10 Tage von der Hauptstadt entfernt bleiben werde.
Die Zeitungen kritisiren die heftige Sprache einiger fran⸗ zösischen Journale gegen Italien anläßlich der Besetzung Roms. General Lamarmora geht heute Abend nach Rom.
Wie es heißt, hätten mehrere Deputirte der Opposition er⸗ klärt, sich dem Ministerium nähern zu wollen unter der Be⸗ dingung, daß dasselbe Reformen in der Verwaltung zu Gunsten der Dezentralisation vornehme.
Thiers wird Mittwoch Abend hier erwartet.
Wie es heißt, hat der König einer Deputation aus den römischen Provinzen erwiedert, er werde sowohl als Souverän wie auch als Katholik für die Ausübung der geistlichen Macht des Papstes die allerweitesten Garantien geben.
Rußland und Polen. Odessa, 8. Oktober. sische Botschafter, General Ignatieff, ist gestern Abends aus Konstantinopel per Dampfer hier angekommen.
Aus dem Wolff schen Telegraphen⸗Bureau.
Florenz, Sonntag 9. Oktober. (Verspätet eingetroffen.) Bei Empfang der Deputation, welche das Abstimmungsresul⸗ tat aus Rom und den Provinzen des Kirchenstaates über⸗ brachte, hielt der König eine Ansprache, in welcher er hervor⸗ hob, daß nunmehr das Vaterland endlich geeinigt sei. Er konstatirte, daß sich die römischen Provinzen nahezu einstim⸗ mig für den Anschluß an das gemeinsame Vaterland aus⸗ gesprochen haben; im ganzen Königreiche herrschte hierüber die höchste Freude. Wir verdanken, sagte der 1. ferner, nur wenig dem Glücke, viel dagegen der Gerechtigkeit unserer Sache. Es ist klar, daß die Freiheit,
welche wir erstreben, aus jedem bejahenden Votum ein auf⸗ richtiges und ofsenes Versprechen der Anhänglichkeit macht. Gerechtigkeit und Freiheit waren die Mächte, welche Ita⸗ lien geschaffen haben. Nunmehr sind die Italiener Herren ihrer Bestimmung. Wenn sie nach Jahrhunderte langer ihre Vereinigung in jener Stadt, welche einst die Hauptstadt der Welt hieß, wieder finden, werden ohne Zweifel die Reste der einstigen Größe für sie die Auspizien für die eigene neue Größe bilden; sie werden zugleich die schuldige Ehrfurcht jenem Sitze der geist⸗ lichen Gewalt zu bezeugen wissen, welche ihre friedlichen Abzei⸗ chen in einer Höhe aufgerichtet hat, welche einstens die Adler des Heidenthums nicht zu erreichen vermochten. »Als König und als Katholik habe ich«, so schloß der König seine Rede, »die feste Absicht, indem ich die Einheit Italiens proklamire, zu gleicher Zeit die Freiheit der Kirche und die Unabhängigkeit des Papstes zu sichern. Mit dieser Erklärung nehme ich aus Ihren Händen das Resultat der Abstimmung Roms entgegen und werde es Italien übergeben., ““
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