1870 / 323 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

8 schen Verbandverkehrs und den bis ultimo Oktober jeden Jahres Gültigkeit hat.

ftarifs III. des ostdeutsch⸗russischen Verbandtarifes Duruckexemplare beider

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen

Brennholz⸗Verkauf. Donnerstag, den 27. Oktober cr., Vormittags 11 Uhr, sollen im Gasthofe zum Fürsten Blücher am Weddingplatze zu Berlin nachstebende Holzquantitäten von dem Einschlage pro 1870 aus dem Forstrevier Tegel unter freier Kon⸗ kurrenz öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden: Aus dem Belaufe Hermsdorf: 1 Klafter Birken Kloben, ½ Klafter Birken Stubben, ca. 102 Klafter Kiefern Kloben, 5 Klafter runde Kiefern Knüppel, 11 Klafter dergl. gespaltene Knüppel, 25 Klafter Kiefern Stubben. Aus dem Belaufe Tegelsee: ca. 10 Klafter Eichen Kloben, ¾ Klafter Eichen Knüppel, 5 Klafter Eichen Stubben, ½ Klafter Buchen Kloben, ca. 361 Klafter Kiefern Kloben, 13 Klafter runde Kiefern Knüppel, 141 Klafter Kiefern Stubben. Die Be⸗ laufsförster sind angewiesen, Kaufliebhaber diese Hölzer vor dem

Termin zur Besichtigung im Walde vorzuweisen. Die Verkaufs⸗ Termins bekannt gemacht des gebotenen Kaufpreises musß sofort im Oktober 1870.

bedingungen werden bei Eröffnung des werden. Mindestens Termine baar angezahlt werden Tegel, den I1.

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Die Lieferung von 225,000 Ctrn. Eisenschienen I und 111161“ 1. x57,000 Ctrn. Gußstahlschienden soll im Wege der Submission vergeben werden. 8 Termin hierzu ist auf: 1668 Donnerstag, den 27. Oktober d. J., Mittags 12 Uhr, in unserem Geschäfts⸗Lokale, Koppenstraße Nr. 88/89, hierselbst, an⸗ beraumt, bis zu welchem die Offerten frankirt und versiegelt mit der Aufschrift: 1 1 »Submission auf Lieferung von Eisen⸗ und Gußstahl⸗ schienen⸗ eingereicht sein müssen. Die Submissions⸗Bedingungen, Modelle und Zeichnungen liegen in den Wochentagen Vormittags im vorbezeichneten Lokale zur Ein⸗ sicht aus und können daselbst auch Abschriften derselben gegen Er⸗ stattung der Kosten in Empfang genommen werden.

Berlin, den 3. Oktober 1870. Koönhigliche Direktion der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.

Verschiedene Bekanntmachungen.

1 1 * 1

Berliner gemeinnuͤtzige Baugesellschaft.

Die diesjährige Generalversammlung der Berliner gemeinnüͤtzigen Baugesellschaft findet am Freitag, den 28. Oktober d. J., Nach⸗ mittags 6 Uhr, im Bibliotheksaale des vorderen Museums statt. „Die Mitglieder der Gesellschaft werden ersucht, ihre beim Eintritt in die Versammlung vorzuzeigenden Stimmkarten bis Donnerstag, den 27. d. M, in den Geschäftsstunden von 9 12 Uhr, von dem Schatzmeister der Gesellschaft, Herrn A. Hackel, Französische Str. 32, Firma M. Borchardt jun., gegen Vorzeigung der nehmen zu wollen. ö

Berlin, den 13. Oktober 1870.

8 Der Vorstand der Berliner gemeinnützigen

Alktien⸗Baugesellschaft Alexandra⸗Stiftung. „„Die diesjährige Generalversammlung der Aftien⸗Baugesellsch ft Alexandra⸗Stiftung findet am Freitag, den 28. Oktober d. J., Nachmittags 6 .f Uhr, im Biblivotheksaale des vorderen Mu⸗ seums statt. „Ddie Mitglieder der Gesellschaft werden ersucht, ihre beim Eintritt in die Versammlung vorzuzeigenden Stimmkarten bis Donnerstag, den 27. d. M., in den Geschäftsstunden von 9—12 Uhr, von dem Schatzmeister der Gesellschaft, Herrn A. Hackel, Französische Str. 32, Firma M. Borchardt jun., gegen Vorzeigung der Aklien in Empfang nehmen zu wollen. Berlin, den 13. Oktober 1870. G Das Kuratorium der Alexandra⸗Stiftug.

Für die Beförderung von Flachs, Hanf, Heede und berg in Waͤgenladungen von mindestens 100 Ctr. ab tritt: a) im Verkehr zwischen den Stationen der Kö⸗ niglichen Ostbahn Königsberg, Brauneberg, Mühl⸗ hausen und Elbing einerseits und den diesseitigen und * +☛☚2 böhmischen Stationen Görlitz, Greiffenberg, Hirsch⸗ berg, Ra ushau, Ruhbank, Landeshut, Liebau, Königshain, Trau⸗ tenau, Böhm. Skalitz, Jesephstadt, Königinhof, Mästig, Falgendorf, Eisenbrod, Turnau und Pardubitz andrerseits via Frankfurt a. O.; b) im Verkehr zwischen den russischen Stationen des ostdeutsch⸗russi⸗ sub a. genannten Stationen via

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Vom 1. Oktober cr. ab tritt für Güter aller und für Schlachtvieh, Eilgut jedoch ausgenom . e. Stationen der Koͤniglich Niederschlesn kärkischen Eisenbahn und Stationen der Rechte.d Ufer⸗Eisenbahn ein neuer Verbandtarif in Kraft n6 M, bei hinsichtlich des Kohlenverkehrs bemerkt wird/ 1 durch die politischen Verhältnisse bedingten starken e Bö“ nur die Annahme von vfon men zwanzig agenladungen Kohlen zum Tr. 8 1. eh.s. werden kenn. 8 1b 1 Verban ruckexgemplare des Tarifs sind bei den Verbandstati V in Breslau zum Preise von 7 ½ Sgr. pro Stück anasg zu Hnb en Berlin und Breslau, den 27. September 1870. Königliche Direktion der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn Direktion der Rechte⸗Oder⸗Ufer⸗Eisenbahngesellschaft. F

Sclesisc-Märkischer Berband.Gütet.

Tarif.

Vom 1. Oktober cr. ab tritt für Güter

gen aller Art „und für Schlachtvich ein ede

Zwischen den sämmtlichen Stationen der Königli

nen der Sahlesischen Gebirgsbahn von Kohlfurt und Görlitz bisj

Greiffenberg einerseits und den sämmtlichen Stationen der Cbeesal

sischen Stamm⸗Eisenbahn nebst Seitenlinien, der vormaligen Wie

Fenschhe un veeige. Eisenbahn andererseits unter der B

zeichnung » esisch⸗Märkischer Verband« ei . erband

Sarshn 40 ℳ9 scher Verband«⸗ ein neuer Verband

urch diesen allgemeinen Verbandtarif werden die nachbezei ten, zum Theil in denselben übernommenen, bereits befesh h nega nahmetarife für einzelne Transportartikel aufgehoben, als:

a) der gemeinschaftliche Tarif für gebrannten Kalk zwischen Statio⸗ nen der Oberschlesischen Eisenbahn und denen der Königl. Nieder⸗ schlesisch: Märkischen und Schlesischen Gebirgsbahn vom 15. April 1860 resp. 1. Dezember 1867 für den Verkehr nach den Statkio⸗ nen Deutsch⸗Lissa bis Berlin, Görlitz und einschließlich Greiffen-

berg (die bisherigen Sätze für die Stationen Rabiehau bit Hirschberg bleiben jedoch bis auf Weiteres in Kraft);

b) die gemeinschaftlichen Tarife für Mehl von den Stationen de Oberschlesischen und früheren Wilhelmsbahn nach Berlin und Görlitz vom 20. September 1868 und nach Köpenick vom 1. April

1869, so wie von den Stationen der früheren Neisse⸗Brieget

Eisenbahn nach Berlin, Köpenick und Görlitz vom 1. April 1870,

c) 8 Fecfine e tt g Se sür Roheisen, altes Eisen, Bruch⸗ eisen ꝛc. zwischen den Stationen der Oberschlesischen resp. frü⸗

eashabagn und denen schlestsc l

*Q*) der Königlich Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn Deut

vera Berlin und Görlitz vom 10. Juli 1862 resp. 8. 8nc

8 e

6) der Schlesischen Gebirgsbahn Nicolausdorf bis inkl. Greiffen⸗ berg vom 15. Oktober 1868; b 18G

e) der gemeinschaftliche Tarif für Holz von Oderberg na Stationen Finkenheerd und Ue ten 1. April 1868, f) die Spezialtarife der Oberschlesischen Eisenbahn Seite 198 des Lokaltarifs derselben vom 1. Mai 1869 in der 3. Position Bres⸗ lau zum Transit auf die Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn. Die bestehenden gemeinschaftlichen Coaks im Verkehr der Oberschlesischen (einschließlich der Wilhelms⸗ bahn) nach Stationen der Koͤnigl. Niederschlesisch⸗Märkischen Eisen⸗ bahn sind in den neuen Verbandtarif nicht aufgenommen und bleiben neben demselben bis auf Weiteres in Kraft. Druckexemplare des neuen Verbandtarifs sind auf den Verband⸗ stationen sowie in Breslau zum Preise von 7 ½ Sgr. pro Stück käuf⸗ lich zu haben. Berlin und Breslau, den 27. September 1870. Konigliche Direktion der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn. Fer Königliche Direktion der Oberschlestischen Eisenbahn.

Schlesisch⸗Rheinischer Güterverkehr. Der durch unsere Bekanntmachung vom 10. Januar v. J. zur öffentlichen Kenntniß gebrachte norddeutsch⸗ preußisch⸗braunschweigisch⸗schlesische, später schlesisch⸗

ægB 15. d. M. ab gültigen neuen Ausgabe mit den in⸗ z1 8 erselbe ist auf Stationen der Oberschlesischen, Wilhelms⸗ und Breslau.Schweidnitz⸗Freiburger Eisenbahn und die diesseitigen Staͤ⸗ tionen Landeshut und Liebau ausgedehnt worden; die Station Ruh⸗ bank ist dagegen in Wegfall gekommen. Sn v 2 in den Ssgs zpettinen der Verbandstatio⸗ m Preise von 10 Sgr. pro Stück käuflich zu en. Berlin, den 11. Oktober 1870. uu“ 1. Königliche Direktion der Niederschlesisch „Märkischen Eisenbahn.

Frankfurt a. O. vom 10. d. Mts. ab ein ermäßigter Nerband⸗ Spezialtarif in Kraft, welcher jedoch nur für die 2 15. März

1 1 3 Der letztgedachte Tarif enthält nur die Frachtbeträge für die deutschen Be Setgedache strecken; auf den russischen Strecken kommen die Sätze des Spezial⸗

sch. zur Erbebung. Tarife werden bei den genannten diesseitigen

Statonen unentgeltlich verabfolgt, soweit solche vorhand Berlin, den 13. Oktober 1879, solsch handen sind.

131511˙1 Homburger Eisenba hn. Fahrplan vom 16. Oktober 1870 bis auf Weiteres. Aus Homburg 7. 8 45. 10 40. 15. 3 259. 5. 7 25. 10 30˙ in Frankfurt 7 45. 9 20. 11 15. 1 40. 3 55. 5 35. 8. 11. Aus Frankfurt 8. 9 35. 12 15. 2 30. 4 20*. 6 20. 8 25. 11 159, W 86 48 88 1255 3 10. 450. 7. 95. 11 45. it den mi ezeichneten Zügen findet . efoͤr⸗ derung in I. und II. Wagenklasse sat 8 .“

Königliche Direktion der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.

8 82

Homburg, den 12. Oktober 1870.

Niederschlesisch⸗Maärkischen Eisenbahn und den Statio⸗

d) der gemeinschaftliche Tarif für Schlachtvieh vom 30. April 1870,;]†

Tarife für Steinkohlen und

rheinische Verband⸗Gutertarif erscheint in einer vom

pas Abonnement beträgt 1 Thlr. für das Vierteljahr.

Insertionspreis für den Raum einer Druchzeile 2 ½ Sgr.

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Alle post-Anstalten des In⸗ und

Auslandes nehmen Bestellung an,

sür Berlin die Expedition des Aönigl. Preußischen Staats -Anzeigers:

Zieten⸗Platz Nr. 3.

Berlin, 15. Oktober. b

Hauptquartier Sr. Majestät des Königs. 1 Versailles, 11. Oktober. Im Laufe des gestrigen Tages haben Se. Majestät der König den Ober⸗Präsidenten der Provinz Schlesien, Kanzler des St. Johanniter⸗Ordens, Grafen zu Stol⸗ berg⸗Wernigerode, und den Staats⸗Minister Delbrück empfan⸗ en. Eine Division ist hier durchmarschirt, um ihre neue Auf⸗ ellung in dem Einschließungsgürtel einzunehmen. An Stelle der aus ihrer bisherigen Aufstellung abgerückten Division des 11. Armee⸗Corps tritt eine andere Division. Gestern Abend wurde eine starke Detonation gehört, vermuthlich von einer Explosion herrührend, über welche nähere Nachrichten noch fehlen. Dieser Detonation schloß sich während der Nacht und fortgesetzt bis heute früh eine Kanonade aus den Südforts an, deren Zweck bis jetzt nicht erkannt werden konnte. Heute früh 7 Uhr, bei wiedereingetretenem schönen Wetter, machten Se. Majestät der König ganz allein einen Spaziergang in der Avenue de Paris vor dem Gebäude der Präfektur. Ein zum Dienste in der Vorpostenlinie ausrückendes Bataillon hatte bei dieser Gelegenheit die Ehre eines Vorbeimarsches bei Sr. Majestät, Allerhöchstwelcher den Mannschaften einen guten Morgen zurief, der freudig dankend erwidert wurde. Für das Bataillon war die Begegnung in so früher Morgenstunde und da der König sich ganz allein befand, eine überraschende; seine vortreffliche Aus⸗ rüstung für den Vorpostendienst konnte aber dem prüfenden Auge Sr. Majestät sorglos entgegentreten. Hauptquartier des Ober⸗Kommandos der III. Armee. Versailles, 10. Oktober. Die letzten Nachrichten, die von den kriegerischen Vorgängen im Bereich der III. Armee dem Hauptquartier Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen ugekommen sind, nehmen insofern große Bedeutung in An⸗ sprüch, als durch sie zum ersten Male ein helles Licht fällt die den Franzosen außer den cernirten Corps in Paris, Metz und einigen kleineren Festungen zu Gebote stehen. Das Corps des Gene⸗ rals von Werder, ist bei seinem südwestlichen Vormarsch mehrere Tagereisen von Straßburg auf einen schen Truppentheil gestoßen, der schon durch seine Zusammen⸗ setzung zeigte, daß die Möglichkeit der Aushebung von regulä⸗ ren, gedienten Soldaten in Frankreich nicht mehr zu befürchten ist. Die Streifcorps, gegen die man ein Treffen zu bestehen

auf diejenigen Streitkräfte,

hatte, waren schon vor mehreren Wochen in Langres formirt, Ihr Rekru⸗-

gehörten also zu dem System der südlichen Armee. tirungsgebiet waren die Landschaften der oberen Marne, Saone

und Yonne, die Gegend von Dijon, Cöte d'Or, gewesen. Hätte

diese Truppe in den größeren strategischen Plan eingreifen

wollen, so wäre ihre Aufgabe die Entsetzung Straßburgs ge⸗ V

wesen. Dazu aber fühlte sie sich mit ihrem überwiegenden Bestandtheil der Mobilgarden nicht stark genug. Ibhre Demonstrationen beschränkten sich auf einige gegen die Etappenstraßen der III. Armee und a⸗ den Versuch eines größeren Vorstoßes gegen Nanzig, der jedoch von einem Bataillon der dortigen Besatzung mit so großer Leichtigkeit abgewiesen werden konnte, daß ein eigent⸗ liches Gefecht nicht stattfand. Der offene Kampf, den ihr Ge⸗ neral von Werder bei Epinal anbot, hat diese französische Armee beseitigt, mindestens 2000 Mann sind dabei außer Gefecht ge⸗

setzt worden, mit kaum dem achten Theil der Verluste für unsere

Truppen. 1 Auf der anderen Seite ist durch das Vorgehen des bayeri⸗

schen Corps von der Tann (1. bayerische Corps) eine energische V

Streifzüge auf

ihnen abgeht.

Offensive gegen das südliche Frankreich eingeleitet. Preußische Kavallerie⸗Divisionen, darunter die des Prinzen Albrecht, waren bereits in dem Augenblick, wo die Cernirungskette um Paris sich schloß, abgeschickt worden, um die Distrikte südlich von der Stadt, in der Richtung auf Etampes, Pithiviers und Orléans aufzuklären. Kleinere Besatzungen waren vor diesen preußischen „Eclaireurs« scheu zurückgewichen, bei einigen Plänkeleien an den Vorposten, die meistens von Franctireurs ausgegangen, hatten unsere Truppen jedes Mal die Oberhand behalten, ob⸗ gleich sich herausstellte, daß die Masse der Freiwilligbewaffneten, die hier in zerstreuten Truppen den Guerillakrieg zu organisiren suchte, eine nicht geringe war. Sie vereinte die Freischärler von der Seine mit denen der südlichen Departements. Eine vollständige Invasion des Südens, die sich zunächst auf Or⸗ léans, dann auf Tours, den Sitz der provisorischen Regierung, zu richten hatte, sollte erst von der Kavallerie in Gemeinschaft mit den anderen Waffengattungen vorgenommen werden.

Die Kavallerie⸗Divisionen waren bei ihren Rekognos⸗ zirungen bis an den Wald von Orléans vorgedrungen. Auf

die Meldung biervon ertheilte der Pronpeino erg Göeönrgön: der Tann, der sein Hauptquartier bisher in Lonjumeau ge⸗ habt hatte, den Auftrag, mit seinem Corps auf Orléans zu marschiren. Zur Verstärkung wurde die 22. Division des 11. preußischen Corps 3 General von der Tann stand am 7. bei Arpajon und ging am 8. über Etréchy nach Etampes. Hier wurde die Avantgarde in ein leichtes Vorpostengefecht engagirt. Man glaubte, der Feind werde Stand halten und beschloß daher die folgende umzingelnde Aufstellung. Die Infanterie rückte in der Schlucht längs dem Wege auf Orléans vor, die Kavallerie an den Außenseiten beider Flügel, die Fronten waren schließlich gegen Angerville gerichtet. Hier heben sich die Schluchten und gehen in ein groß Plateau über, das für die Aktion der Kavallerie besonders günstig ist. Man über⸗ zeugte sich aber, daß der Feind, als ihm die Annäherung größerer Truppenmassen bekannt wurde, abgerückt war. Nur die Ortschaften Monnerville, südlich von Etampes und Angerville, fand man noch von schwachen Arrieère⸗ garden besetzt. Man machte bei dieser Gelegenheit die

Bekanntschaft einer neuen französischen Truppe, die sich selbst,

französi⸗ zum Unterschied von den Franctireurs, als die der⸗Partisans⸗

Dieser-Ausdruck hat eine politische und militärische Bedeutung. Die »Partisans« sind die Parteigänger der Re⸗ gierung von Tours und zugleich die Kriegsmannschaft, mit der diese sich zu ihrem Schutze umgeben hat. Ihre militärische Bestallung rührt vom gegenwärtigen Kriegs⸗ Ministerium her: sie tragen ihre Lohnbücher bei sich, aus denen hervorgeht, daß sie im Solde des republikanischen Gou⸗ vernements stehen. Höchst bezeichnend ist, daß man bei der Konskription, aus der diese Truppe hervorgegangen, bis zu den Männern von 45 Jahren zurückgreifen mußte. Die mittleren Altersklassen finden sich unter den Partisans nur noch wenig vertreten, ein Beweis, daß sie durch die Entsendung der Mobil⸗ garden nach Paris erschöpft sind. Wohl aber hat man sich gezwungen gesehen, diejenigen Jahrgänge der Waffenfähigen herbeizuziehen, die bei gewöhnlichen Verhältnissen, als unter dem Zeitpunkt militärischer Reife stehend, nimmer⸗ mehr berücksichtigt worden wären: junge Leute von 16 Jahren und wenig darüber. An Widerstand der »Par⸗ tisans« in den beiden genannten Städten war nicht zu denken. Es wurde eine Anzahl Gefangener gemacht. Die Fragen, die man ihnen vorlegte, zeigten, daß jede militärische Kenntniß Bewaffnet sind sie mit dem Miniégewehr, das mit den neueren Waffen in keine Konkurrenz eintreten kann. Sie selbst schilderten ihre Lage als bejammernswerth; sie hoben

bezeichnet.