1870 / 326 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Vaucluse⸗Departements, Poujade, veranlaßt worden, welcher dem Doktor Bordoni einen Brief zu diesem Behufe zusandte. Am Kanal von Caprera lagen zwei Fregatten und ein Ka- nonenboot, Abtheilungen von Carabiniers hatten die Anhöhen besetzt, eine derselben, 40 Mann stark, konnte sogar in das Zimmer des Generals hineinsehen. Eine andere Person mußte sich in dasselbe begeben und dergestalt konnte Garibaldi guf einer Rhein⸗Barke entfliehen, ihn begleiten der genannte Präfekt, die Frau Dr. Bordoni, deren Sohn Und ein Sekretär. Die »Ri⸗ forma«, der diese Notizen entlehnt sind, bemerkt, daß Garibaldi's italienische Anhänger sein Vorhaben nicht gebilligt hatten

Dänemark. Kopenhagen, 13. Oktober. Die Aus⸗ baggerungsarbkeiten im Hafen bei Kolding, welche unter Leitung des Hafen⸗Ingenieurs Freund in Fridericia standen, sind jetz vollendet, so daß der Hafen bei einer Breite von 60 Fuß und einer Tiefe von 13 i Fuß selbst für Schiffe von bedeutender Größe zugängig gemacht worden ist.

Amerika. Washington, 13. Oktober. (W. T. B.) Der Präsident Grant hat folgende Proklamation erlassen: Da ge⸗ wisse übelwollende Unionsstaaten Truppenkörper organisirten unter dem Vorwande, sie besäßen hierzu die Vollmacht der Regierung, und militärische Expeditionen gegen Gebiete solcher Mächte, mit denen die Union in Frieden lebt, ins

us Anlaß der Schlacht von Sedan für das zweite bayerische Armee⸗Corps enthält; vom ersten Armee⸗Corps sind bis jetzt die desfallsigen Anträge im Kriegs⸗Ministerium noch nicht ein⸗

125 14. Oktober. der König hat gestern Mittags de Vortrag des Königl. Stants⸗Meinistere des Innern, v. een eantgegengenommen und sich Nachmittags nach dem Königl. Schlosse Fürstenried begeben, um die dortselbst in Pflege be⸗ findlichen verwundeten Krieger zu besuchen.

Der König hat denjenigen Wehrpflichtigen, welche wegen Vergehens der Widerspenstigkeit, der Uebertretung und des Unge⸗ horsams rechtskräftig verurtheilt worden sind, und sich bis zum 2. d. M. bei ihrer Heeresabtheilung gestellt haben und entweder in dieselbe eingereiht oder als untauͤüglich erklärt wurden, die ihnen auferlegten Strafen erlassen.

Von München aus ist unterm 21. v. M. eine von den Herren Bürgermeister Erhardt, Dr. M. Barth und Appellrath Stenglein unterzeichnete Zuschrift an sämmtliche Bürgermeister auf dem Lande versandt worden, worin diese ersucht werden, in ihren Gemeinden der in München verfaßten Adresse an den König allseitige Zustimmung zu verschaffen und die zustimmenden Erklärungen nach München einzusenden. Der Zuschrift ist ein

reich verworfenen Politik seid. Preußen hatte nur die Waffen ergreife, um diese Politik

lange hat es schon die Maske gelüft’t. Es will die G niederbeugen und selbst ihr Dasein zerstören. Ihr Labeeeh' nehen gehen, sondern sich gegenseitig anfeinden. Gustap Flourens, n.

Die Größe Eurer Mission erscheint Euch. Ihr habt Euch a a,) ebenfalls gegen die Regierung agitirt, dem es aber Ihr werdet Euch bis ans Ende unseber Jon aaft euch eigt und Kelczer ehen Rochefort für seine Pläne zu gewinnen, hatte sungen im Griste der Ergebung und im Opfer als würdige Soldafa⸗ für den 9. Oktober eine neue Manifestation organisirt, dieselbe en am aber nicht zu Stande. Am 10. Abends erwartete man Der Gouverneur von Paris, General Trochu. enstliche Ereignisse, die angeblich von Gustav Flourens hervor⸗ 8— Die „Agence Havas⸗ theilt aus dem »Jour nal des Debatse terufen werden sollten. Auß dem Platze vor dem Hotel de Vielle mit: „Im Augenblicke, in welchem sich mit mehr oder weniger gefanden sich wieder zahlreiche Gruppen, und Belleville, dessen Grund Gerüchte über Verhandlungen und Vermittelungen 88 Erhebung man befürchtete, wurde militärisch, d. h. von Mobil⸗⸗ breiten, glauben wir Paris und rankreich eher als je sagen sarhen besetzt. Auf dem Hotel de Ville selbst hatten sich drei

iben, daß die Führer der äußersten Partei nicht einig sind,

feierlich erkläͤrt, daß es 3 9 Ledru⸗Rollin, Felix Pyat und Blanqui nicht Hand in Hand

zu bekänpfen. Aber seit

zu dürfen: »Vertheidigt Euch und rechnet nur auf Euch.⸗ illone Nationalgarde eingefunden. Was Rochefort anbe⸗ wäre unvorsichtig und illusorisch, von den anderen Mäͤchten lea so soll derselbe erklärt haben, daß er, so lange der Krieg jinen Sentimentalismus zu erwarten, der keinen Platz mehr in dauere, treu zur Regierung halten werde. Auch viele Offiziexe, der pofitiven Politik unserer Zeit hat. Die Völker und die Re. welche unter Flourens stehen, sollen dessen Auftreten gegen die gierungen, welche von der Höhe der Klippe unferem Kampfe Kegierung mißbilligen. Unter denselben soll sich de Fonvielle gegen den Schiffbruch zusehen, werden sich nur in unsere An⸗ befenden, der sich der Politik Rocheforts ee, .. haben gelegenheiten mischen, wenn es die ihren angeht. Machen wir soll. Obgleich es in Paris noch nicht zum Straßenkampfe ge⸗ uns keine Illusionen, wir sind in der Welt nicht beliebt, Man [kommen ist, so gährt es doch überall, und es ist sehr leicht betrachtet uns als die Friedensstöͤrer und die „onfants terribles“ mwöglich, daß es plötzlich zu einem Zusammenstoße innerhalb Formular beigefügt, welches also lautet: »Allerdurchl. zc. ꝛc. Gr oß⸗ von Eitropa; es ist jetzt an uns, zu beweisen, daß wir neben der Stadt kommen wird. Unter den Nationalgarden herrscht mächtigster ꝛc. ꝛc. Die ebrfurchtsvollst Unterzeichneten schließen sich hen Leichtsinne, der Inkonsequenz und der Nachlässigkeit auch auch keine rechte Einheit. Auf sehr gespanntem Fuße stehen nämlich der von Mitgliedern der Münchener Gemeindekollegien an Eure solide und feste Eigenschaften besitzen, die Infanterie und die Artillerie. Letztere, welche aus neun

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Königliche Majestät unterm 19. d. Mts. gerichteten Adresse Betreffs der Vollendung des deutschen Bundesstaates an, wiederholen die darin an den Thron gebrachte Bitte und ver⸗ harren in allertiefster Ehrfurcht« ꝛc.

8 X“X“

—DOesterreich⸗Ungarn. Wien, 15. Oktober. Die »Wiener Ztg.“ veröffentlicht heute die Kaiserlichen Handschreiben, betref⸗ fend die Einberufung der Delegationen zum 21. November d. J. nach Pesth. 88 8

Schweiz. Bern, 12. Oktober. Laut Bericht aus Lu⸗ sano sind daselbst die eidgenössischen Kommissarien für Bei⸗ egung der tessiner Wirren angekommen. Der seitherige bel⸗ gische drhadgetdser Fürst Caraman, wird in den nächsten Tagen Bern verlassen, um die Regierung der Provinz Hennegau 8 übernehmen. Dem schweizerischen Gesandten in Florenz, Zioda, ist auf seinen Wunsch zu Händen der zur Prüfung der Frage der Gotthardbahn⸗Subvention vom italienischen Parla⸗ ment bestellten Kommission, welche am 6. d. unter dem Vorsitze des Herrn Mordini ihre Berathungen begonnen hat, einläßlich Aufschluß über den jetzigen Stand des Unternehmens hinsichtlich der von der Schweiz Und Deutschland zu erfüllenden Bertrags⸗ bestimmungen vom Bunde ralhe heute ertheilt worden.

Frankreich. Paris. Am 3. Oktober hat wie das

»Journal officiel« meldet, das Postamt in Paris ausverschiede⸗ nen Theilen der Hauptstadt nicht weniger als fänf Füore

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mit ungefähr 100 Kllogrammes Briefen und Depeschen abge⸗

lassen, und keiner derselben sei, behauptet das amtliche Blatt,

in den preußischen Linien niedergefallen. Es seien dies sämmt⸗ liche in Paris vorhandene ältere Ballons, welche das Postamt ankaufte und ausbessern ließ; neun neue seien in Arbeit, so⸗

wohl für das Post⸗ wie für das Telegraphenamt; fünf Ballons,

erste abgehen werde, und weitere Bestelluüͤngen Bedürfniß gemacht werden. Luftschifferschule sich bilde und daß Zules Godard, Gaͤston und Albert Tissandier. Auch sogenannte freie Luftballons sollen abgelassen üleen sotach 1 nd

gans des vorletzten Ballon monté abgesendet.

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Millitär,

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Havas«: Der amtliche

haben Befehl, die Circulation zu hemmen.

2000 Kubtkmetres enthaltend, seien bei Eugene Godard best

der dieselben so schnell liefern werde, daß Lant 8. eche 88 sollten je nach Blatt fügt hinzu, es an Luftschiffern Duruof, Mangin,

Das amtliche bereits

fehle; angemeldet seien eeie Luftb der Wind günstiger ist; bereits wurde ein solcher eine Stunde vor Ab⸗ Ein Gelehrten⸗ am 3. Oktober bei dem Generak. Poftvedcfer um die nöthigen Verbesserungen vorzuschlagen.

Es ist verfügt worden, daß fortan Jeder, Bürger oder frei aus Paris binaus und wieder hereingehen kann, Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends; nur die Vorposten

lusschuß hielt am Sitzung,

Aus Paris, 2. Oktober, meldet die »Correspondance

da Theil des offtziellen Journals der fran⸗ zösischen Republik bringt nur einse Wreichfn von lötalenf en. teresse, dagegen der nichtamtliche Theil folgenden Tagesbefehl:

Patis, 1. Oktober.

Am gestrigen Tage hat sich das 13. Corps für das Valerland sehr ausgezeichnet, welches ihm durch mich seinen Dank bezeigt, und es hat sich vor dem Feinde, der den Eindruck nicht verbürgt, welche ihm die Tapferkeit der Truppen gemacht hafte, bedeutend ausgezeich⸗ net. Die Truppen besaßen Kraft bei den Angriffen schon lange auf Widerstand vorbereiteter Positionen, sie bewiesen Ruhe und kaltes Blut 212. Rückzuge. Soldaten! Wir sind in einem höͤheren Kampfe

begrif in welchem Ihr nicht mehr die Stützen einer von Frank⸗

ir müss die sich im Unglück zei

es tässen 52 d vein Fesrnnhenen Rückzuge profttgen. schen man uns machen läßt, um unsere politt Frzie

zu bewerkstelligen.« 1 sere politische Erziehung

Der Graf von Chambord hat fol 8 Frankreich gerichtet: hat folgendes Manifest an

Franzosen! Ihr seid von Neuem Herr eurer Geschicke. Z vierten Male seit weniger als einem Jahrhundert sind 89 politfschen Institutionen zusammengestürzt und wir sind den schmerzhaftesten Heimsuchungen preisgegeben. Soll Frankreich das Ende dieser frucht⸗ losen Agitationen, Quelle so vielen Unglücks, endlich sehen? Es ist an euch, darauf die Antwort zu geben. Während eines unver⸗ dienten san jährigen Epils habe ich nicht einen einzigen Tag gestattet, daß mein Name die Ursache von Spaltungen und Unruhen werde; aber heute, wo er ein Pfand der Versöͤyhnung und Sicherheit sein kann, zaudere ich nicht, meinem Lande zu sagen, daß ich bereit bin, mich ganz seinem Glücke aufzuopfern. Ja, Frankreich wird wieder auferstehen, wenn es, durch die Lehren der Erfahrung erleuchtet, durch so viele fruchtlose Versuche ermüdet, seine Zustimmung giebt, auf den Weg zurückzukommen, welchen ihm die Vorsehung vorßgezeichnet hat. Haupt jenes Hauses Bourbon, welches mit Hülfe Gottes und eurer Väter Frankreich in seiner machtvollen Einheit konstituirt hat, mußte ich tiefer, denn irgend Jemand, die Größe unseres Unglücks ermessen, und es kommt mir mehr, denn irgend Jemand zu, dasselbe wieder gut zu machen. Moöge die Trauer des Vaterlandes das Signal zur Wiedererwachung und zum edlen Elan sein. Der Fremde wird zu⸗ rückgeworfen werden und die Integrität unseres Territoriums ge⸗ sichert sein, wenn wir verstehen, urcete Bemühungen, unsere Opfer und unsere Aufopferung zu vereinigen. Vergeßt nicht, daß die Rückkehr zu den Traditionen des Glaubens und der Ehre der einen Augenblick b9 geschwächten großen Nation ihre Macht und ihren Ruhm wieder verschaffen wird. Ich sagte euch vor Kurzem: Regieren heißt nicht den Leidenschaften der Völter schmeicheln, sondern sich auf 85 Tugenden stützen. Laßt euch nicht durch unheil⸗ volle Illusionen hinreißen. Die repuhlikanischen Institutionen, welche den neuen Inspirationen entsprechen können, werden niemals Wurzel fassen auf unserem alten monarchischen Boden. Von den Bedürfnissen meiner Zeit durchdrungen, besteht mein ganzer Ehrgeiz darin, mit euch eine wahre nationale Keglerung zu gründen, welche das Recht als Grundlage, die Redlichkeit als Mittel, die moralische Größe als Zweck hat. Loschen wir daher die Erinnerung an unsere vergangenen

iskussionen aus, die der Entwickelung des wahren Fortschrittes und

der wahren Freiheit so nachtheilig ware Fr

er eiheit eilig ren. Franzosen! Möge ein einziger Ruf aus eurem Herzen ertönen: Alles für sfrankcei Frankreich und mit Frankreich! Frantsacch S

Französische Grenze (Schwetz), 9. Oktober 1870.

Die letzten Nachrichten, welche man in Brü

Paris erhalten, reichen bis zum 12. Oktober. Dieshc a stätigen, daß die Rothen fortwährend versuchen, sich an die Spitze der Gewalt zu bringen, und deshalb ununterbrochen Mani⸗ festationen machen. Dieselben begannen am 8; Anlaß dazu gab eine Bekanntmachung der Regierung, der zufolge die Wahlen für den neuen parifer Gemeinderath vertagt wurden. Eine große Anzahl theils bewaffneter, theils unbewaffneter Nationalgarden begaben sich in Folge dessen auf den Platz vor dem Hotel de Ville, um dagegen zu protestiren. Man befürch⸗ tete zuerst, daß es zu einem blutigen Zusammenstoß kommen würde. Es verlief aber Alles ziemlich ruhig. An der Spitze der Manifestation stand Lefrangais, der in den öffentlichen Ver⸗ sammlungen unter dem Kaiserrei sich durch seinen Eifer her⸗ vorthat. Blanqui, welcher die eigentliche Ursache zu diesen De⸗ monstrationen ist, blieb, wie gewöhnlich, im Hintergrunde. Daß er aber ernstlich arbeitet, geht daraus hervor, daß er sein Journal, La Patrie en danger, und zwar mit heftigeren Artikeln denn je, wieder erscheinen läßt. Was diesen Manifestationen hin⸗

dernd in den Weg tritt, ist hauptsächlich dem Umstande zuzu⸗

Batterien bestehen soll und von Schoelcher organisirt wird, tritt,

Mit Ausnahme des »Figaro«, des »Gaulois«, der »Debats«

Kriegsgericht gestellt werden.

Depesche aus Chaumont von heute veröffentlichen, nach

obgleich sie nur aus Demokraten besteht, äußerst aristokratisch auf und verletzt dadurch ihre Kameraden von der Infanterie.

und des »Soir«, welche ihre frühere Form beibehalten haben, erscheinen alle anderen pariser Blätter in halben Bogen. Bei dem Brande auf den Buttes Chaumont sind 5000 Tonnen Petroleum zu Grunde gegangen. Bei der Demonstration, welche am 8. auf dem Platze vor dem Stadthause stattfand, wurden mehrere Personen verhaftet. Dieselben sollen vor das

Tours, 14. Oktober. General Bourbaki traf heute ein und hat einen feierlichen Empfang erhalten.

Um die Verproviantirung des Feindes zu verhindern und die Ernährung des Landes zu sichern, verbietet ein Dekret auf allen Grenzen der Republik die Ausführung und den Transit

alles Viehes, Fleisches, Mehls ꝛc. I 18. Hlsee (W. T. B.) Die Regierung läßt eine

welcher Keratrẽy, der am 11. Morgens Paris verlassen, bei Bar⸗le⸗Duc mittelst Luftballons eingetroffen ist. Bei der Lan⸗ dung des Ballons wurde derselbe am Kopfe verwundet. Keratry wurde in Tours erwartet. .

Die in Brüssel, am 15. Oktober, aus Tours einge⸗ troffene neueste Nummer der »Gazette de France“« setzt die Polemik gegen die Regierung fort. Der hauptsächlichste Vor⸗ wurf ist die Vertagung der Wahlen zur Konstituante. Das Blatt beklagt ebenfalls die stattgehabten Verhaftungen und Absetzungen verdienstvoller Generale und anderer höherer Offiziere, sowie den Mangel an Energie gegenüber dem Treiben in Lyon.

e8 Journale aus Tours vom 12. Oktober bringen War⸗ nungen vor zahllos cirkulirenden Tausend⸗Francs⸗Falsifikaten. Der »Sièecle« vom 12. warnt die Republikaner vor dem

General Bourbaki. Havre, 13. Oktober. (N. Fr. Pr.) Crémieux verließ Tours in der verflossenen Nacht. Er reiste gegen Süden.

Ueber die Haltung der Freischützen und Mobil⸗ gardisten schreibt der Times«⸗Korrespondent aus Lyon: Die anze Nachbarschaft wird gegenwärtig von Mobilen durch⸗ ,e.e nicht Lyon allein, sondern auch die umliegenden Dörfer im Radius von mehreren Meilen haben Einquartie⸗

rung, und zwar zum großen Mißdehagen der Einwohner,

welche nicht selten Ursache zu ernstlichen Klagen über das Be⸗ tragen 18 Gäste haben. Am ärgsten treiben es die Frei⸗ schützen. Der Maire von Vitry, welcher Preußen und auch reischützen im Quartier gehabt hatte, macht öffentlich die An⸗ ündigung, daß das Verhalten der ersteren gegenüber der Be⸗ völkerung unvergleichbar besser war, als das der Mobilgardisten gegen die eigenen Landsleute. Ja das Treiben der Freischützen ist allgemach so notorisch geworden, daß man es für nöthig gefunden hat, sie als ein besonderes Corps aufzulösen.

Italien. Florenz, 10. Oktober. Der Kriegs⸗Minister hat angeordnet, daß im Laufe des Monats November große Manöver in den Militär⸗Bezirken von Alessandria und Verona unter Leitung der General⸗Lieutenants Grafen Pianoli und Grafen Baglioni di Roreto stattfinden sollen. Diese werden 12 bis 14 Tage anhalten, es sollen alle Waffen daran theil⸗ nehmen. Die Eintheilung in Brigaden und Divisionen wird

Leben gerufen, so wie Gelder gesammelt, Leute angeworben

und Schiffe ausgerüstet, um sie zu quästionirten Zwecken zu verwenden, so wird hiermit verkündet, daß alle Bethelligten von Seiten der Regierung keine Schonun Schuld zu erwarten haben. Der Präsident schärft zum Schluß allen Regierungsbeamten ein, alles daran zu setzen, um die Uebertreter des Gesetzes festzunehmen und wegen Verletzung der

vor den Folgen ihrer

betreffenden Paragraͤphen vor Gericht zu stellen.

Der Tod des General Lee, des ehemaligen Obersten Befehlshaber der Truppen des Südens im amerikanischen Bürgerkriege, der gestern in Wexington, Staates Virginia, an

einer Gehirncongestion im Alter von 64 Jahren gestorben und hat

im ganzen Süden große Trauer verursacht. In Virginien sind fast allenthalben die Geschäfte und Kaufläden geschlossen worden, und die gesammte Presse abgesehen von jedweder Parteistellung zollt der Unantastbarkeit seines Charakters

das höchste Lob.

hba

Das ⸗Amtsblatt der Norddeutschen Postverwaltung«, Nr. 73, enthält Generalverfügungen: vom 13. Oktober: Einrichtung einer Ober⸗Postdirek!lion für das Elsaß in Straßburg und einer Ober⸗Post⸗ direktion für Deutsch⸗Lothringen, vorläufig in Nanzig; vom 13. Ok⸗ tober: Portotarif für die Ober⸗Postdirektionsbezirke Elsaß und Deutsch⸗ Lothringen; vom 11. Oktober: Einführung des Postanweisungs⸗Ver⸗ fahrens bei dem Postamte in Straßburg im Elsaß.

Statistische Nachrichten.

VNach dem Jahresbericht der Sa2 18egetamnn er für Halle, die Saalörter und Eilenburg für 1869 wurden im Reptervngs- bezirk Merseburg auf den 3 Gruben bei Wettin, Löbejün (beide fiska⸗ lisch) und Plötz in 1869 334,548 Tonnen Steinkohlen im Werthe von 181,122 Thlr. gefördert, gegen 1868 + 17,444 Tonnen, aber 3,386

Thlr. Die Brauakohlenförderung betrug auf 4 Staatswerken, 48 ver⸗ liehenen und 181 nicht verlehenen Werken, 18,561,106 Tonnen = 2,269,236 Thlr., gegen 1868 + 1,101/,767 Tonnen (6,/32 pCt.) und 98,459 Thlr. Auf den Braunkohlengruben des Regierungsbezirks Merseburg standen 214 Dampfmaschinen mit 2354 Pferdekraft und 222 Dampffkesseln in Benutzung, und waren 7260 Arbeiter beschäftigt. Die Produktion von Siedesalz der Provinz Sachsen belief sich auf 1,895,476 Ctr. 1,484,316 Ctr. betragende Steinsalzförderung), wozu die 3 Salinen des Kammerbezirks zu Halle, Dürrenberg und Artern 369,776 Centner oder 40,6 pCt. beitrugen, während das übrige zu Schönebeck und zum geringen Theile in Erfurt dargestellt wurde. Aus dem Beolteschen Etablissement zu Salzmünde wurden 134,000 Ctr. feuerster Thon, 18,000 Ctr rohe Porzellanerde, 5400 Ctr. Sand und 17,000 Ctr. ge⸗ schlämmte Porzellanerde versendet. Die Steinhauergeschäfte hatten größeren Absatz als im Jahre 1868; C. A. Merkel verarbeitete 41,000 Kbf. Sandstein. Die Steinbrüche bei Cöllme lieferten 1800 Schachtruthen Kalkstein. Die Mansfelder Kupferschiefer bauende Ge⸗ sellschaft gewann an schmelzwürdigen Minern (Schiefer, Sanderze und Dachberge) 3,152,160 Ctr., 300,076 Ctr. mehr als im Vorjahre. Ver⸗ schmolzen wurden 2,974,560 Ctr. oder 232,387 Crr. mehr, als im Jahre 1868. Die gesammte Kupferproduktion betrug 73,338 83 Ctr. üund es überstieg dieses Quantum das vorjährige um 9507,74 Ctr.

(ohne die

Jahre 1868 dargestellt. Verkauft wurden 74,265,18 Ctr. Kupfer oder 14,164,67 Ctr. mehr und 32,360,128 Pfd. fein Silber oder 640,012 Pfd. mehr als in dem vorhergebenden Jahre. Die Belegschaft für die gesammten Mansfeld'schen Werke betrug am Schlusse 1869 7164

Für die zahlreichen Maschinenfabriken war das Jahr 1869 ein günstiges. Auch die Wagenfabriten hatten guten Absatz; eine derselben lieferte selbst

Mann und 13,073 Angehörige. 8

den Commandeurs anheimgestellt. 1 1 Garibal s Flucht 8 zunächst durch den Feet

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nach Aa Ebenso war für die Ziegeleien und Kalkbren⸗ 8 86

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Feinsilber ward 32 376,817 Pfd. oder 656,692 Pfd. mehr, als im