1870 / 355 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

wo si Häuser mit Schießscharten versahen, Barri⸗ kaden errichteten und die ganze Nacht arbeiteten, um die Position so vertheidigungsfähig wie möglich zu machen. Belle⸗ mare sieht in der Einnahme von Le⸗ Bourget „den Beweis ge⸗ liefert, daß unsere jungen Truppen ohne Artillerie unter dem mörderischen Feuer des Feindes aushalten und Widerstand leisten können«. Verluste: »äußerst gering, höchstens 20 Ver⸗ wundete und 4 bis 5 Todte. Am 28. Oktober, 7 i Uhr, heißt es dann in der Nachschrift weiter, versuchte der Feind einen Bayonnetangriff an der linken Flanke des Dorfes, wurde von einer Compagnie des 14. Bataillons der Mobilen mit einem Kugelregen empfangen und ergriff die Flucht, zwei Verwundete im Stiche lassend, während er unter dem Schutze der Nacht die übrigen Verwundeten und Todten, darunter einen Offizier, mitnahm. Bellemare meldet vom 29. sodann: »Das Feuer dauert mit Unterbrechung fort wie gestern. Kein Infanterie⸗ Angriff; wird sind in sehr guter Stellung; wir halten fest und bleiben hier. Die Ergebnisse des Kampfes vom gestrigen Abende sind sehr wichtig; das Terrain vor unseren Tirailleurs ist von preußischen Leichen bedeckt, einer der ihrigen, ein Verwundeter, ist Gefangener.“ Sodann folgt ein Bericht, der nicht unter⸗ zeichnet ist: »Le Bourget, Dorf an der Spitze von unseren Linien, welches von unseren Truppen besetzt worden war, wurde gestern den ganzen Tag ohne Erfolg vom Feinde beschossen. Heute früh erschienen Infanteriemassen, die auf mehr als 15,000 Mann geschätzt und durch zahlreiche Artillerie unterstützt wurden, in der Front, während andere Massen von Dugny und Blane⸗Menil her das Dorf umgingen. Eine gewisse An⸗ zahl von Leuten im nördlichen Theile von Le Bourget wurde vom Hauptcorps abgeschnitten und blieb in Feindes Händen. Die Anzahl derselben ist noch nicht bekannt und soll morgen genauer angegeben werden. Das Dorf Drancy, welches erst seit vierundzwanzig Stunden besetzt war, wurde, da es auf dem linken Flügel nicht mehr gedeckt und aus Mangel an Zeit nicht in Vertheidigungszustand gesetzt war, geräumt, um die daselbst befindlichen Truppen nicht zu gefährden. Das Dorf Le Bourget bildete keinen Theil unseres allgemeinen Ver⸗ theidigungssystems; seine Besetzung hatte nur höchst sekundäre Bedeutung, und die Gerüchte, welche den Zwischenfällen, die angeführt wurden, große Wichtigkeit zuschreiben, sind ohne allen Grund.“

Nach der »Corr. Havas« ist Ernst Baroche, ein Sohn des Ministers Baroche, Bataillonschef in der Mobilgarde, am

30. in Le Bourget getödtet worden.

London, 4. November. (Wes.

Ztg.)

nach Cherbourg gebracht. An Bord dieses Kriegsschiffes befan⸗ den sich die Mannschaften folgender deutschen Schiffe: »Char⸗ lotte“, Brandt, aus Ueckermünde, am 14. v. M. in Grund gebohrt; »Vorwärts«, Pommer, aus Emden/ »Ludwig«⸗, West⸗ phal, aus Rostock; (die beiden letzteren Schiffe wurden am 12. v. M. verbrannt); ferner die Mannschaften der Schiffe »Salamander«⸗, aus Rostock, und »Don Julio«, aus Hamburg.

H (N. Hann. Ztg.) In der Sonnabendsitzung des hannoverschen rovinzial⸗Land⸗ tages theilte der Landtags⸗Marschall mit, daß die in voriger Sitzung vorgenommene Wahl der Mitglieder der Bezirks⸗Kom⸗ mission zur Reuregulirung der Grundsteuer auf die Abgeordneten Staats⸗Minister a. D. v. d. Decken⸗Rutenstein, Landschafts⸗Rath Graf v. Inn⸗ und Knyphausen⸗Lütetsburg, Oberboniteur Knop zu Celle, Domänenpaächter Kreydt zu Harste, Oberboniteur Determann zu Jacobidrebber und Gutsbesitzer Siemering jun. zu Adolfshof gefallen sei.

Der Urantrag des Bürgermeisters Grumbrecht, die Sitzungsprotokolle nicht vorzulesen, sondern auszulegen, wurde genehmigt.

Der Urantrag des Gutsbesitzers Adickes wegen Ausgabe unkündbarer Obligationen seitens der Landes⸗Kredit⸗Anstalt wurde auf Anheimgabe des Landes⸗Direktors v. Bennigsen, welcher denselben als inopportun bezeichnete, von dem Antrag⸗ steller zurückgezogen.

Nach einer kurzen Pause gelangten ständische Erwiederungs⸗ schreiben zur Verlesung und Genehmigung, und erschien dann gegen 1 Uhr der Ober⸗Präsident, welcher den Landtag mit folgender Rede schloß:

»Meine Herren! Sie stehen am Schluß Ihrer Berathungen, die in diesem Jahre einen weit kürzeren Zeitraum in Anspruch genommen haben. Die Königliche Staatsregierung hätte ge⸗ wünscht, noch über manche Angelegenheiten Ihre Ansicht zu Larer, es 83 dies aber für eine spätere Session in ruhigerer

eit aufgescho

annover, 7. November.

Das Schiff »Frei«, Gallas, aus Rostock, wurde am 28. v. M. bei Dun⸗ geneß von dem französischen Dampfer »Desaix« gekapert und

»Auf Ihre Thätigkeit dürfen Sie, glaube ich, im Wese lichen mit Befriedigung zurückblicken. Sie haben neben andern Arbeiten der provinzialständischen Verwaltung wieder die nothwendige Grundlage für das nächste Jahr und sogar eine erweiterte für die Folgezeit gegeben. Sie haben hierbei, wie immer, Ihr reges Interesse für die Angelegenheiten der Pro⸗ vinz bewiesen. Sie haben auch Gelegenheit genommen, die großen Fragen und Ereignisse der Gegenwart während Ihrer Verhandlungen zu berühren; die Macht der politischen Mei⸗ nungsverschiedenheit ließ es indessen zu einer Einstimmigkeit hierbei nicht kommen.

Die Königliche Staatsregierung, meine Herren, setzt auch ferner ihr Vertrauen auf die Gesinnungen, wie sie beim weit⸗ aus größten Theile der Bevölkerung sich während der gegen⸗ wärtigen gewaltigen Epoche dokumentirt haben; sie lebt der Ueberzeugung, daß die sich vollziehenden geschichtlichen Ent⸗ wickelungen durch die Gegenbestrebungen Einzelner nicht auf⸗ zuhalten sind.

»Mit dem Wunsch, daß Ihr nächster Zusammentritt in eine Zeit des für unser theures Vaterland ersehnten Friedens fallen möge, schließe ich hiermit den vierten hannoverschen Provinzial⸗Landtag.⸗

Der Landtags⸗Marschall brachte dann ein Hoch auf Se. Majestät den König aus, in welches die Versammlung freudig einstimmte.

Der provinzialständische Verwaltungs⸗Aus⸗ schuß hielt nach Schluß des Landtags noch eine Sitzung. Es wurden die Grundsätze für Gewährung dauernder Unter⸗ stützungen an kontraktlich angenommene Landstraßen⸗Aufseher festgestellt, ein Darlehn aus dem Landesmeliorationsfonds be⸗ willigt, und das Landes⸗Direktorium ermächtigt, die generelle Genehmigung der Königlichen Staatsregierung wegen der vom Landtage beschlossenen Anleihe behufs des Landstraßenbaues einzuholen und danach die vorbereitenden Schritte zur Aus⸗ führung des Anleiheplanes zu thun. Endlich kamen noch einige Wege⸗Angelegenheiten zur Erledigung. .

Wiesbaden, 7. November. In der vorigen Woche be⸗ ehrte Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Carl von Preußen die Kunstausstellung im hiesigen Königlichen Schlosse mit Ihrem Besuch.

Oldenburg, 6. November. (Wes. Stg.) Der Groß⸗ herzog ist am 3. d. M. von Metz nach Versailles ins König⸗ liche Hauptquartier gereist, welches er am 5. d. Mts. zugleich mit dem Großherzog von Baden, mit dem er auf der Reise dahin zusammentraf, zu erreichen gedachte. Es ist anzunehmen, daß der Großherzog vor Beendigung des Krieges nicht hierher zurückkehren wird.

Bayern. München, 5. November. Heute erschien ein Armeebefehl, welcher wieder eine größere Anzahl von Ordens⸗ verleihungen und Belobungen für tapfere Thaten und hervor⸗ ragende Leistungen des ersten bayerischen Armee⸗Corps in der Schlacht bei Sedan enthält. )

Oesterreich⸗Ungarn. Prag, 8. November. (W. T. B. Bei den gestern vorgenommenen Reichsrathswahlen der Groß⸗ grundbesitzer wurden 7 von der Verfassungs⸗ und Regierungs⸗ partei gemeinsam aufgestellte Kandidaten und 8 Feudale ge⸗ wählt. Das Gesammtresultat der Reichsrathswahlen ergiebt demnach, daß von 54 gewählten Abgeordneten 24 der Verfassungs⸗ partei und 30 der feudalen und Deklarantenpartei angehören. Nur die 24 der Verfassungspartei angehörigen dürften ihre Sitze im Reichsrathe einnehmen.

Belgien. Brüssel, 7. November. Marschall Mac Mahon befindet sich noch in Pourru⸗-au⸗Bois, hat aber, der »Indep. belge« zufolge, jetzt dem Kommandanten von Sedan angezeigt, daß er transportfähig sei und die Bestimmung des Orts in Deutschland erwarte, nach welchem er sich zu be⸗ geben habe. ““

Frankreich. Ein Privatschreiben aus Paris vom 1. November, das mit der Luft⸗ und Schleichpost herüber⸗ gekommen ist, drückt die Befürchtung aus, daß es daselbst bald zur Hungersnoth kommen werde und daß, ehe 14 Tage ver⸗ gehen, alles Fleisch aufgegessen sein wird. Außer dem Pferde⸗ fleisch werden jetzt auch die Fische, welche die Seine und die übrigen Gewässer liefern, rationenweise vertheilt und dürfen nicht mehr, wie es bisher der Fall war, verkauft werden. Die Restaurationen erhalten nur noch Fleisch für ihre Familien und haben in Folge dessen fast größtentheils geschlossen. Unter den weniger bemittelten Klassen ist das Elend besonders groß. Dieselben haben nämlich größtentheils ihre Ersparnisse auf⸗ gezehrt und werden von der Privatmildthätigkeit nicht unter⸗ stützt. Was besonders abgeht, ist das Brennmaterial, und dies nicht allein für die Heizung der Zimmer, sondern auch für die Zubereitung der Speisen.

Man nahm am 31. Oktober in Paris für gewiß an, daß General Trochu und Jules Favre Herrn Thiers nach Ver⸗ sailles begleiten würden. Die Ereignisse auf dem Hotel de Ville am Nachmittage haben jedoch dieses Projekt vereitelt. An demselben Tage ließen die Maires der verschiedenen Bezirke Proklamationen anschlagen, in welchen gegen den Waffen still stand protestirt wird. Eine derselben lautet: »Die Munizipali⸗ tät des achtzehnten Bezirkes protestirt mit Entrüstung gegen einen Waffenstillstand, welchen die Regierung nicht annehmen kann, ohne Verrath kn begehen.«“ Unterzeichnet: Der Maire G. Clemenceau, die Adjunkten Lafont, Simonneau.

Der frühere Präfekt von Paris, Haußmann, ist am 31. Oktober in seiner Villa des Montboron bei Nizza einge⸗ troffen, aber sofort verhaftet worden.

Die französische Regierung in Paris hat am 4. d. M. eine Proklamation erlassen, worin sie sagt: »Ihr befehlt uns, auf dem gefährlichen Posten zu bleiben, den die Revolution vom 4. September uns anwies. Wir haben jetzt die Kraft, die von Euch kommt, mit dem Bewußtsein der großen Pflich⸗ ten, welche Euer Vertrauen uns auferlegt. Die erste ist die der Vertheidigung, welche fortzuführen unsere ausschließ⸗ liche Beschäftigung sein wird. Durch die strenge Aus⸗ übung der Gesetze werden wir strafbaren Bewegungen vor⸗ beugen.“ Eine Proklamation J. Favre's sagt: »Laßt uns alle nur Ein Herz und nur Einen Gedanken haben: die Be⸗ freiung des Vaterlandes. Diese Befreiung ist nur möglich durch den Gehorsam gegen die militärischen Chefs und durch die Achtung der Gesetze.“, Gestern Abend beglückwünschte die Nationalgarde die bei dem Gouverneur von Paris versam⸗ melte Regierung. Der General Trochu dankte derselben und sagte: »Die Republik kann uns allein retten; wenn wir sie verlieren, so sind wir mit ihr verloren.« Clement Thomas ist zum Befehlshaber der Nationalgarde ernannt worden.

Die in Havre am 5. November eingetroffenen Blätter von Tours enthalten das nachstehend Bemerkenswerthe: Die „France« schreibt: »Unter dem furchtbaren Eindruck der Metzer Katastrophe haben sich beklagenswerthe Vorfälle in mehreren Städten Frankreichs ereignet. Anstatt nach einem so gräß⸗ lichen Schlage zu begreifen, daß die Lage mehr als je Einigkeit und Eintracht unter uns erheischt, haben Offi⸗ ziere die verwerflichsten Leidenschaften im Volke wachzu⸗ rufen verstanden. In St. Etienne begehrte der Haufe die rothe Flagge als Banner der Kommune. Ueber Lvon eirku⸗ liren hier schlimme Nachrichten, möglich, daß sie sich noch nicht bestätigen. Aber die Aufregung der Geister in dieser großen Stadt sollte mehr als je die Aufmerksamkeit der Regierung erwecken, zumal man uns schon vom Auslande her avisirte, Prinz Friedrich Carl gedenke dort selbst sein Hauptquartier aufzuschlagen. In Marseille war der 31. Oktober ein Tag der Anarchie, noch betrübender waren dort die darauf fol⸗ genden Tage. In Toulouse wurde der General⸗Komman⸗ dant der Militair⸗Division, Courtouis d'Hurbal, durch Nationalgardisten gefangen genommen und fektur eingeschlossen. Davon in Kenntniß gesetzt, hat unsere Regierung an den Präfekten folgende Depesche geschickt: »Setzet unverzüglich den General in Freiheit.« Eine gleichlautende Depesche wurde dem General⸗Kommandanten zugesandt mit dem Beisatze: »Die Umstände erheischen die exakteste Disziplin. Ich zähle auf Sie.« Betreffs Perpignan spricht man hier von Schauerscenen, Massacres, deren Opfer ein Oberoffizier und mehrere andere Personen geworden. Möchte die Vaterlands⸗ liebe einmüthig solche Gräuel brandmarken. Das Gou⸗ vernement von Lyon, d. h. die Kommune deaselbst, dekretirte: »Angesichts der Umstände verordnen wir: Ehe wir die Schande einer Uebergabe erleben, wollen wir uns lieber vernichten laffen. Nur Greise, Kinder und Frauen dürfen den Platz verlassen. Die sich vor dem Feinde als Feiglinge er⸗ weisen, sollen als Deserteure behandelt werden, ihre Namen sollen auf ewig gebrandmarkt sein. Der Maire von Lyon: Henon.“ Der „⸗Constitutionnel« berichtet: In der Armee war die Disziplin sehr strenge aufrecht gehalten und selbst in Tours schreckt man nicht vor dem Aeußersten zurück.

General Cluseret gerirt sich jetzt als Ober⸗Kommandant der Streitkräfte des Südens. Derselbe hat drei Proklamationen an die Bürger, an die Nationalgarde und an die patriotischen 8 e hüterhimschen Militärs erlassen. Die erste derselben autet:

Bürger! Dank der energischen Aktion des Südbundes und be⸗ sonders der patriotischen Initiative von Marseille, wird das republi⸗ kanische Frankreich endlich eine republikanische Armee besitzen. Be⸗ rufen durch den Volkswillen, dieselbe zu befehligen, werde ich meine Mission erfüllen und das Vertrauen, welches das Volk in mich ge⸗ setzt, rechtfertigen. Ich werde die Ordnung und die Manneszucht auf⸗ recht erhalten, denn zwanzig Kriegsjahre in Afrika, der Krim, Italien und Amerika haben mich gelehrt, daß ohne Organisation und Mannes⸗ zucht die Armeen nur Horden sind, welche man zur Schlachtbank

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in der Prä⸗

führt. Sohn der republikanischen Strenge, wird sich der Sieg dem männlichen Feuer eines auf feige Weise verrathenen aber starken und kräftigen Volkes ergeben, das außerdem voll Gluth ist, um seine Ehre zu rächen. Keine Spaltungen, keinen Haß, keinen Groll mehr! Vergessen wir die Vergangenheit, um nur an die Zukunft zu denken, und marschiren wir Alle zusammen dem gemeinsamen Feinde ent⸗ gegen. Man hat genug von den Rechten gesprochen, laßt uns auch von den Pflichten sprechen, und suchen wir, sie zu erfüllen. Die Pflicht eines jeden Patrioten ist, für das Vaterland zu sterben. Zu den Waffen! Keine Ketten, keine Beschränkung, keine feige Dienstfertig⸗ keit mehr. Platz für die individuelle Initiative. Zu den Waffen! Möge das Volksgeheul, von den Alpen zu den Pyrenäen, von den Rhone⸗Mündungen bis in das Elsaßthal wiederhallend, die Erde er⸗ zittern machen und der Welt ankündigen, daß aus dem weiten Schooße der Freiheit ein neues Volk und neue Siege hervorgehen werden. Vorwärts, es lebe die universelle Republik! Die erste Brigade wird Marseille am nächsten Sonntag verlassen.

Marseille, 1. November 1870.

Bassoch ne

Italien. Florenz, 8. November. (W. T. B.) Die »Opinione« meldet, daß der König in Feeeasre he mit einem Beschlusse des Ministerrathes sich am 30. November

nach Rom begeben werde. In allen Wa lebhafte Wahlbewegung statt. 3 lkollegien sinde

Nußland und Polen. St. Petersburg, 6. Novem⸗ ber. Am 3. d. M. hatte Rustem⸗Bey, der neuerdings als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister des Sultans akkreditirt worden ist, die Ehre, von dem Kaiser in Audienz empfangen zu werden und seine Beglaubigungsschreiben zu Fhen

Der Kaiserlichen Standarte ist durch Allerhöchsten Befehl im Ressort der Landtruppen dieselbe Bedeutung zu 8 welche sie im Marine⸗Ressort hat, d. h. die Standarte soll aus⸗

schließlich gebraucht werden, um die persönliche Anwesenheit

Sr. Majestät

Dänemark. Kopenhagen, 7. November. (W. T. B.) Der bisherige amerikanische Botschafter am hiesigen Hofe, Neaman, wurde heute vom Könige in Abschieds⸗Audienz empfangen. Der neue amerikanische Botschafter Kramer übergab dem Könige seine Kreditive. 1u“

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Hamburg, Dienstag, 8. November. Einer amtlichen

Mittheilung zufolge unternahm die Elbflottille gestern eine

Rekognoszirungsfahrt, welche die Anwesenheit von französischen

Schiffen in der Umgegend von Helgoland bestätigte. Es wurden

7 Panzerschiffe und 4 Holzkorvetten nördlich von Helgoland kreuzend gesehen.

Karlsruhe, Montag, 7. November, Abends. Die »Karlsruher Zeitung⸗« meldet über die Kapitulation des Fort Mortier: Die gefangenen 6 Offiziere und 210 Mann kommen nach Rastatt. Das Fort ist gänzlich zusammengeschossen; von sieben feindlichen Geschützen wurden sechs demontirt. Der Kom⸗ mandant von Neubreisach hat versprochen, nicht mehr nach Altbreisach zu schießen.

Muünchen, Dienstag, 8. Oktober. Für die preußische Be⸗ gleitmannschaft (100 Mann von der Division Kummer) der hier heute Nachmittag eintreffenden 2000 französischen Gefan⸗

genen findet morgen eine Festtafel im Residenzschloß, sowie

freies Theater statt; auch seitens der städtischen Behörden wer⸗ den die Truppen festlich bewirthet werden. Brüssel, Dienstag, 8. November.

wolle, um die Autorität ihres Kommissars Gent herzustellen. Cluseret soll verhaftet sein. Die Auflösung der Garde civique von Marseille wird regierungsseitig in Aussicht genommen.

Brüssel, 8. November. Nachrichten aus Paris vom 2. No⸗ vember zufolge hat Trochu erklärt, der Angriff auf Bourget

sei ohne seinen Befehl geschehen. Die hier eingetroffene »Li⸗

berté« schreibt, es seien gegen sämmtliche Mitglieder der beiden von Ollivier gebildeten Kabinete Haftsbefehle ergangen, denen ach Spanien entzogen

sich bereits einige durch die Flucht n. haben. 8 8

5* 8. 4

Das »Amtsblatt der Norddeutschen Postverwal

tung«Nr. 81 enthält eine Verordnung vom 28. Oktober 1870, be⸗ G

Der Ober⸗General Cluseret.

Aus Tours wird ge⸗ meldet, daß die Regierung 5000 Mann nach Marseille schicken

treffend das Posttaxwesen im Verwaltungsbereiche des General⸗Gou

vernements Elsaß und Deutsch⸗Lothringen, gungen: vom 3. November 1870: Ausführung der Allerhöchsten Ver⸗ ordnung, betreffend das Posttaxgwesen im Verwaltungsbereiche des General⸗Gouvernements Elsaß und Deutsch⸗Lothringen; und vom 2. November 1870: Postverbindung mit Konstantinopel.

und zwei General⸗Verfü

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8 2

Die Nr. 20 des »Armee⸗Verordnungs⸗Blattes« enthält

Verfügungen, betreffend: 1) Amtsbefugnisse des Marine⸗Stations

Chefs zu Wilhelmshaven.

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2) Einreichung der Qualifikationsberichte.

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