1870 / 367 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

genommenen Verhandlung bekannt machen, kündigen wir den Inha⸗ bern der ausgeloosten Rentenbriefe dieselben mit der Aufforderung, den Kapitalbetrag gegen Quittung und Rückgabe der Rentenbriefe mit den dazu gehörigen nicht mehr zahlbaren Zinscoupons Serie III Nr. 10 bis 16 und Talons vom 1. April künftigen Jahres ab bei der Rentenbank⸗ Kasse in Münster in Empfang zu nehmen. Auch ist es gestattet, die gekündigten Rentenbriefe mit der Post, aber frankirt, und unter Bei⸗ fügung einer gehörigen Quittung auf besonderem Blatte über den Empfang der Valuta, der gedachten Kasse einzusenden und die Ueber⸗ sendung der letzteren auf gleichem Wege, aber auf Gefahr und Kosten

des Empfängers, zu beantragen. Vom 1. April künftigen Jahres ab hört die Verzinsung dieser Rentenbriefe auf. Diese selbst verjähren binnen 10 Jahren zum Vortheil der Anstalt. Zugleich bemerken wir, daß jetzt sämmtliche bis zum 1. April dieses Jahres einschließlich ausgege⸗ benen Rentenbriefe Litt. E. über 10 Thlr. ausgeloost und gekündigt sind. Verzeichniß der am 15. November 1870 ausgeloosten am 1. April

1871 zur Realisation kommenden Rentenbriefe der Provinz Westfalen und der Rheinprovinz. 32 Stück Litt. A. über 1000 Thaler. Nr. 180. 359. 491. 695. 786. 855. 1170. 1244. 1246. 1350 1425. 1611. 834. 1895. 1901. 1973. 2018. 2036. 2194. 2237. 2382. 2496. 2554. 646. 2960. 3811. 3828. 4103. 4188. 4197. 4432. 4983. 13 Stück Litt. B. über 500 Thaler. Nr. 82. 189. 283. 320. 364. 787. 853. 860. 918. 1216. 1276. 1473. 1821. 60 Stück Litt. C. über 100 Thaler: Nr. 77. 83. 241. 242. 243. 777. 1546. 1979. 2056. 2222. 2256. 2547. 2661. 3404. 4166. 4358. 4433. 4437. 4502. 5270. 5294. 5301. 5365. 5421. 6113. 6447. 6475. 6478. 6511. 6660. 7055. 7058. 7100, 7255. 7288. 7341. 7433. 7675. 7794. 8072. 8595. 8857. 8875. 9361. 9417. 9485. 9810. 9913. 9960 10,019. 10,089. 10,334. 10,418. 10,639. 10,832. 11,245. 11,517. 11,817. 12,070. 12,110. 59 Stück Litt. D. über 25 Thaler: Nr. 7. 45. 284. 639. 984. 1441. 1608. 1697. 1709. 1711. 1946. 1981. 2036. 2347. 2363. 2385. 2484. 2574. 3096. 3200Q. 3965. 4077. 4200. 4272. 4297. 4727. 4787. 4788. 4892. 5222. 5262. 5451. 5529. 5630. 6120. 6324. 6337. 6351. 6429. 6913. 7001. 7379. 7591. 7672. 7861. 8085. 8173. 8358. 8481. 8757. 8761. 8825. 9160. 9685. 9878. 9931. 10,056. 10,147. 10,192. Münster, den 15. November 1870. Königliche Direktion der Renten⸗

bank für Westfalen und die Rheinprovinz.

es Bei der in Gemäßheit der Allerhoͤchsten Privilegien vom resp. 2. Juni 1866 und 14. August 1868 in diesem Jahre bewirkten Aus⸗

oosung der ersten und zweiten Serie Lycker Kreisobligationen sind folgende Nummern gezogen worden:

I. Serie Littr. C. Nr. 10. 56 und 80 à 100 Thlr.

D. Nr. 1. 12. 14. 34. 37. 49. 64. 67. 73 und 77 à 50 Thlr. und » FE. Nr. 13 und 33 à 25 Thlr. II. Serie Littr. C. Nr. 219. 275. 392. 476 und 483 à 100 Thlr. D. Nr. 114. 116. 234. 248. 282. 297. 300 und 350 à 50 Thlr. und » FE. Nr. 47. 50. 183 und 188 à 25 Thlr.

Diese Obligationen werden den Inhabern hiermit gekündigt mit der Aufforderung, den Betrag gegen Rückgabe der Schuldverschreibun⸗ gen nebst Zinscoupons vom 1. Januar 1871 ab von der hiesigen Kreis⸗Kommunalkasse in Empfang zu nehmen, da die Zinsenzahlung mit diesem Tage aufhört und die nicht zurückgelieferten Coupons bei der Rückzahlung des Kapitals in Abzug gebracht werden.

Von den früheren Ausloosungen der ersten Serie sind noch nicht eingelöset die Kreisobligationen Littr. C. Nr. 39 und 63 à 100 Thlr., Littr. D. Nr. 4. 16. 41 und 44 à 50 Thlr., und Littr. E. Nr. 4 à 25 Thlr, deren Einsendung hiermit in Erinnerung gebracht wird.

Lyck, den 4. April 1870.

8 Die kreisständische Finanzkommission.

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Thüringische Eisenbahn. 1 Dritte und letzte Einzahlung auf 22,500 neue (sogenannte junge) Stammaktien der Thüringischen Eisenbahn.

Die Inhaber der am 1. April 1869 ausgegebenen Quittungs⸗ bogen über geleistete erste und zweite Einzahlung von zusammen 70 pCt. auf die unter den Nummern 67,568 bis 90,067 auszuferti⸗ genden neuen Stammaktien der Thüringischen Eisenbahn⸗Gesellschaft werden hiermit aufgefordert, die dritte und letzte Einzahlungsrate von 30 pCt. pro Aktie mit Thlr. 30 Sgr. Pf nach vh von 5 pCt. Zinsen für die 8

durch I. und II. Einzahlung gezahlten 70 Thlr. vom 1. April 1869 bis 31sten Dezember cr. = ] 8 also netto mit Thlr. 23 26 Sgr. 3 Pf. in der Zeit vom 15.—31. Dezember cr. zu leisten.

„HOuittungsbogen⸗Inhaber, welche diese dritte Einzahlung nicht spätestens am 31. Dezember cr. leisten, verfallen in die im §. 16 unseres Gesellschaftsstatuts angedeuteten Rechtsnachtheile.

Bei der Einzahlung sind die über 70 Thlr. lautenden Quit⸗ tungsbogen vom 1. April 1869 nebst einem in duplo aufgestellten Nummernverzeichniß derselben der Einzahlungsstelle zu übergeben, und dagegen die Original⸗Stammaktien nebst je 7 Dividendenscheinen Nr. 24— 30 für die Betriebsjahre 1871—1877 inkl. und Talon, über deren Empfang auf dem einen der beiden Nummernverzeichnisse zu quittiren ist, in Empfang zu nehmen.

Die Einzahlung kann in der Zeit vom 15. bis 31. Dezember

cr. täglich, mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage, in den Vormittagsstunden von9 bis 1 Uhr . 1) in Erfurt bei unserer Hauptkasse, 2) in Berlin bei der Diskonto⸗Gesellschaft, 3) in Leipzig bei der Leipziger Bank 1““ geleistet werden. 1 Auswärtige Einsender haben Kosten der Hin⸗ und Rücksendung der Gelder und Papiere zu tragen. Formulare zu den einzureichenden Nummernverzeichnissen werden sowohl von den vorbenannten drei Stellen, als auch von sämmtlichen Billetexpeditionen unserer Bahnen unentgeltlich verabfolgt.

Erfurt, den 29. Oktober 1870. 8 Die Direktion der Thüringischen Eisenbahn⸗Besellschaft.

4-

Thüringische Eisenbahn. 1 Vierte und letzte Einzahlung auf die Stammaktien Litt. B. 1 (Gotha⸗Leinefelder Bahn.) Die Inhaber der Quittungsbogen zu unseren garantirten Stamm⸗ aktien Litt. B. für den Bau der Gotha⸗Leinefelder Bahn, auf welche bis jetzt die 1., 2. und 3. Einzahlung mit zusammen 80 pCt. geleistet worden ist, werden hierdurch aufgefordert: die vierte und letzte Einzahlung von 20 pCt. 1 mit 20 Thlr.

abzüglich der Zinsenvergütung à 4 pCt. fürs Jahr

auf 80 Thlr, vom 1. Oktober 1869 bis 31. Dee- zember c .

also netto mit. IZI1I11“ pro Aktie am 1b 3 31. Dezember 1870

bei einer der nachgenannten Einzahlungsstellen zu leisten.

Wer diesen Einzahlungstermin versäumt, verfällt in die im §. 16 unseres Gesellschaftsstatuts angedeuteten Rechtsnachtheile.

Bei der Einzahlung sind die Quittungsbogen nebst einem doppelt auszufertigenden Nummernverzeichniß, zu welchem die Formulare bei den nachstehenden Einzahlungsstellen verabreicht werden, orig. vorzu⸗ legen, wogegen den Einzahlern die Original⸗Stammaktien nebst sechs Dividendenscheinen, Nr. 5 10, vom Jahre 1871 an laufend, und Talon ausgehändigt werden, deren Empfang der Einzahler auf den Nummernverzeichnissen zu bescheinigen hat.

Die Zu⸗ und Rücksindungen per Post erfolgen auf Kosten und Gefahr der Inhaber. 86 1“““

Diese Einzahlung ist zu leisten: 8 a) in Erfurt: bei unserer Hauptkasse; b) bei der Direktion der Diskonto⸗Gesel aft; c) in Leipzig: bei der Leipziger Bank,; d) in Frankfurt a. M.: bei den Herren M. A. von Roth⸗ schild & Söhne;

8 e) in Cöln a. Rh.: bei den Herren Sal. Oppenheim jun.

& Comp., b überall in den Geschäftsstunden von 9—12 Uhr Vormittags.

Die Einzahlung (Vollzahlung) kann auch schon vor dem 31. De⸗ zember c. unter Berechnung der 4proz. Stückzinsen bis zum Ein⸗ zahlungstage bei den vorgenannten Stellen bewirkt werden. In diesem Falle werden den dagegen auszuliefernden Originalaktien die 7*Dividendenscheine Nr. 4 10 pro 1870 und ff. nebst Talon bei⸗ gegeben werden.

Erfurt, am 29. Oktober 1870.

Die Direktion—

der Thüringischen Eisenbahn⸗Gesellschaft.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Nheinische Eisenbahn. Betriebs⸗Einnahmen nach vorläufigen Ermittelungen. I. Für sämmtliche Haupt⸗ und Zweigbahnen exll. Neuß⸗Düren und Ehrenbreitstein⸗Obercassel: Oktober 1870 für Per⸗ sonen und Militärtransporte 281,000 Thlr., für Güter 366,500 Thlr., Extraordinaria 18,700 Thlr., Summa 666,200 Thlr., bis ult. Oktbr. 6,069,955 Thlr. Oktober 1869 für Personen und Militärtransporte 228,538 Thlr., für Güter 380,532 Thlr., Extraordinaria 18,700 Thlr., Summa 627,770 Thlr., bis ult. Oktober 5,702,025 Thlr.; pro 1870 mehr: für Personen und Militärtransporte Summa 38,430 Thlr., bis ult. Oktober 367,930 Thlr., weniger

für Güter 14,032 Thlr. II. Für die Strecke Neuß⸗Düren, eröffnet am 1. September 1869: Oktober 1870 für Personen und Militärtrans porte 4100 Thlr., für Güter 15,440 Thlr., Summa 19,540 Thlr. bis ult. Oktober 190,090 Thlr., Oktober 1869 für Personen un

Militärtransporte 4919 Thlr., für Güter 16,358 Thlr., Summ

21,277 Thlr., bis ult. Oktober 41,276 Thlr; pro 1870 weniger:

Personen und Militärtransporte 819 Thlr., für Güter 918 Thlr.

Summa 1737 Thlr. eröffnet am 27. Oktober 1869 resp. 11. Juli 1870: Oktober 1870 für

Personen und Militärtranspor e 8500 Thlr., für Güter 6160 Thlr,

Summa 14,660 Thlr., bis ult. Oktober 73,380 Thlr; Oktober 1869 für Personen und Militärtransporte 303 Thlr., für Güter 52 Thlr., 14 ult. öö Thir, pro 1870 mehe für ersonen und Militärtrans porte lr., für Güter 6,108 Thlr., Summa 14,305 Thlr. 8 Coöüln, den 15. November 170. Die Direktion.

52,462 Thaler,

III. Für die Strecke Ehrenbreitstein⸗Obercassel,

Das Abonnement beträgt 1 Thlir. für das Vierteljahr.

pusertionspreis für den Naum einer

Druchzeile Dv½ Sgr.

Alle Post-Anstalten des In- und

Auslandes nehmen Bestellung an,

für Berlin die Expedition des Aönigl. Preußischen Staats-Anzeigers:

Zieten⸗Platz Nr. 3.

19. November, Morgens.

Berlin, 19. Novem 88 Offizielle militärische Nachrichten. H.⸗Q. Versailles, den 13. November 1870.

den Königlichen General⸗Lieutenant z. D. und stellvert. 1—

Chef des Generalstabes 8

88 5

Herrn von Hanenfeldt. vW“ Eyw. Excellenz berichte ich über das Gefecht des 1. ba schen Corps bei Coulmiers ganz ergebenst Folgendes:

General v. d. Tann war schon seit den ersten Tagen des November davon unterrichtet, daß der Feind den Abschnitt von Mer bis Morée und namentlich den Forét de Marchenoir stark mit Mobilgarden und Francs-tireurs besetzt hatte und daß eine Avantgarden⸗Brigade bis Mer auf beiden Ufern der Loire vorgerückt war. Die in Folge dessen durch die 2. Kavallerie⸗Division vorgenommenen Rekognoszirungen, sowie

hateaudun

8

Der F Stellung des bayerischen Corps mit 6 Infanterie⸗Bataillonen à 6 Compagnien lauter Linien⸗ Truppen gefolgt von starken und zahlreichen Kolonnen, im Laufe des Vormittags an; 7 französische Kavallerie⸗Regi⸗ menter deckten die Flügel des Angriffs, 120 französische Ge⸗ schütze wurde gegen die bayerische Stellung nach und nach in Thätigkeit gebracht. Dem Vordringen der französischen Truppen wurde trotz ihrer großen Ueberlegenheit in der Anzahl durch die vortreffliche Haltung der bayerischen Bataillone ein Ziel gesetzt. Vier Angriffe, welche der Feind gegen den rechten Flügel unternahm, wurden nacheinander mit großer Stand⸗ haftigkeit und unter bedeutenden Verlusten der französischen

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11““ 88

1““

die durch Spione eingezogenen Nachrichten ergaben bis zum

8. November übereinstimmend, daß die feindliche Loire⸗Armee im Begriff stände, über Coulmiers vorzurücken. General v. d. Tann marschirte deshalb mit Zurücklassung eines Infan⸗ terie⸗Regiments in Orleans am 8. Abends in westlicher Rich⸗ tung ab und konzentrirte sein Corps in der Stellung Coulmiers⸗ Huisseau. Die aus dieser Stellung vorpoussirten Kavallerie⸗ Abtheilungen stießen am 9. November, früh 7 Uhr, jenseits Coulmiers auf den Feind, der nach Angabe von Gefangenen aus der Richtung von Vendöme und Morée her anmarschirte. Es waren dies die Töten der Loire⸗Armee unter dem General Polhês, von welcher durch Zeitungsnachrichten schon früher be⸗ kannt geworden war, daß sie in einer Stärke von 60,000 Mann auf Le Mans*) in Bewegung gesetzt worden sei.

*) Le Mans, 12 M. nordwestl. von Tours, Chateaudun, 28 M. südwestlich von Paris. 88

8

Infanterie

so daß es dem General v. d. Tann gelang, seine Stellung bis zum Abend vollständig zu behaupten. Erst mit dem Dunkelwerden, und nachdem die feindlichen Angriffskolonnen sich zurückgezogen 8. beschloß General

v. d. Tann, sich den Verstärkungen zu nähern, welche ihm von Chartres und Versailles her zugeführt wurden. Der Rückzug wurde auf St. Péravy in vortrefflicher Haltung und mit dem stolzen Bewußtsein bewerkstelligt, daß man trotz der erheblichen Minderzahl den Angriff des Feindes vollständig gebrochen habe und daß nur der freie Entschluß des Führers zu dieser rückgängigen Bewegung nöthige. Der

Feind folgte dem 1. bayerischen Corps icht, besetzte aber noch