1870 / 370 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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verständniß (entente sérieuse) zwischen der Regierung Ihrer britannischen Majestät und uns ermöglichen wird. Darauf legen wix das größte Gewicht als auf die beste Garantie für Be⸗ wahrung des europäischen Gleichgewichts vor jenen Gefahren, welche aus den Verwickelungen im Orient hervorgehen können. Auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers ist Ew. Excellenz

ermächtigt, dem Lord Granville diese Versicherung zu wieder⸗

8.

holen. Wir würden uns von Herzen Glück wünschen, wenn die Freimüthigkeit dieser Erklärungen dazu beitragen kann, jede Möglichkeit eines Mißverständnisses zwischen der Regierung ghrer britannischen Majestät und uns zu entfernen.

Genehmigen Sie c. Gortschakoff.«

„— Thomas Carlyle veröffentlicht in der »Times« einen längeren Brief über den deutsch⸗französischen Krieg, welchem wir das Wesentlichste entnehmen. Carlyle schreibt u. A.:

»Wohlfeiles Mitleid und Zeitungslamento über das gefallene Frankreich mag ein recht lieber Zug der menschlichen Natur sein, aber es scheint mir doch ein sehr müßiges, gefährliches und irregeleitetes Gefühl, wenn man es auf die Abtretung von Elsaß und Lothringen

an den deutschen Sieger anwendet, und es verräth von Seiten Englands die allergrößte Unwissenheit der Geschichte Frankreichs und Deutschlands und dessen, was Frankreich viele Jahrhunderte Deutsch⸗ land zugefügt hat. Für die Deutschen ist in dieser Krisis die Frage nicht eine Frage der Großmuth und des Mitleids für einen gefallenen Feind, sondern der gesunden Vorsicht und der praktischen Erwägung, was dieser gefallene Feind aller Wahrscheinlichkeit nach thun wird, wenn er wieder auf die Beine kommt. In dieser Hinsicht hat die Erfahrung von 400 Jahren ihnen die allerdeutlichsten Lehren gegeben, von denen im Gedächtniß Eng⸗ ands freilich jetzt wenig oder gar keine Spuren übrig sind. Man weiß bei uns allenfalls noch, wie die Revolution und Napoleon I. Deutschland behandelt haben, aber das war durchaus nicht, wie die Mehrzahl hier zu denken schelnt, das erste Leiden Deutschlands durch Frankreich; es war das letzte einer langen Reihe, oder sagen wir lieber, das vorletzte, und hoffen wir, daß das jetzige blutige, die von Frankreichs neuestem »Marsch nach Berlin⸗, das aller⸗ . Keine Nation hat jemals einen so schlechten Nachbar gehab Denutschland ihn seit den letzten 4 Jahrhunderten in Lban gelg besaßß chlecht in jeder Weise, einen frechen, raubsüchtigen, unersättlichen, un⸗ ermüdlich raufsüchtigen Nachbar. Dafür hat nun aber auch noch nie ein frecher ungerechter Nachbar eine so vollständige, rasche und schmach⸗ polle Züchtigung erhalten. Nach 400 Jahren schlechter Behandlung hat jetzt Deutschland die hohe Freude, seinen Feind ehrlich und gründlich niedergeschlagen zu sehen. Und da wäre es denn doch wahrlich ein Thor, wenn es jetzt, wo es das kann, nicht zwischen sich und solchem Nachbar eine schützende Schranke errichtete.

„Ich kenne kein Naturgesetz, keine Himmels⸗Parlamentsakte, wonach ie Franzosen allein unter allen irdischen Kreaturen geraubtes Gut nicht herauszugeben brauchten, wenn der Eigenthümer, dem sie es genommen, im Stande ist, es ihnen wieder abzunehmen. Das könnten doch nur die Franzosen sich einbilden. Elsaß und Lothringen wurden wahrhaftig nicht in besonders göttlicher Mission geraubt. Richelieu's Pfiffigkeit und der lange Arm

Ludwigs XIV. sind die einzigen Rechtstitel auf diese deutschen Länder. Richelieu und Turenne schraubten sie los und Louis le Grand that das Uebrige. Auch eine gute Portion von Rechts⸗ verdreherei war dabei. Ueber die schandbaren Reunionskammern

rotestirte sogar England, aber eine sublime, ironisch politische Ge⸗ erde, das war die ganze Antwort des großen Ludwig. Nannte er sich doch selbst auf seinen Münzen excelsus super omnes gentes dominus. Straßburg wurde sogar einfach durch Hauseinbruch ge⸗ nommen, Metz und die drei Bisthümer wurden es durch betrügerische Pfandleihe. König Wilhelm hat sie den Franzosen wieder abgenom⸗ men und ich meine, es ist vollkommen gerecht, vernünftig und weise wenn diese Länder Deutschland wieder an sich nimmt und durch gute Vefestigung seines eigenen alten Wasgau (Vogesen) und Hundsrück sich bei Zeiten gegen neue franzoͤsische Visiten schützt.

Die Franzosen schreien fürchterlich über angedrohten »Ehrenverlust⸗ und lamentose Zuschauer stimmen ein: Entehrt Frankreich nicht, laßt seinen Ehrenschild rein! Aber rettet es die Ehre, wenn Frankreich sich weigert, die Scheibe zu bezahlen, die es muthwillig in des Nachbars Fenster eingeschlagen? Daß es diese Scheibe einschlug, daß ist seine Unehre. Frankreichs Ehre kann nur durch tiefe Reue gerettet werden durch den ernsten Entschluß, es nie wieder zu thun, und genau das

Gegentheil von dem zu thun, was es gethan. Unter dieser Bedingung allein kann Frankreichs Ehre allmählich ihren alten Glanz erreichen und jedenfalls dann einen größeren, als es ihn unter dem ersten und vollends unter dem dritten Napoleon hatte, nur dann werden wir aus freien Stücken den schönen und graziösen Ei enschaften welche die Natur seinen Söhnen eingepflanzt hat, wieder unsere

eügung und Anerkennung zollen. Für jetzt freilich erscheint uns Fran reich mehr und mehr toll, miserabel, tadelns⸗ und bejammerns⸗ werth, ja verächtlich. Es weigert sich, die Thatsachen zu sehen, die übe vor seinen Augen liegen, und die Strafen, die es selbst über scs n hat. In anarchischem Ruin darniederliegen, ohne an⸗ Fecn es Haupt, der leitende Kopf nicht zu unterscheiden von 85 dem Pöbel: Minister in Ballons auffliegend, pie 2 tnichts als schmählichen Lügen befrachtet sind, Phan⸗ le 8 jjegesproklamationen, eine Regierung, lediglich von Ver⸗ log Fhr en lebend, die lieber Fein entsetzliches Blutvergießen steigert, 5 sie, die süßen republikanischen Creaturen, die Republik zu eiten aufhoͤren ich wüßte keine Nation, die sich je mit solcher

Unehre bedeckt hätte. Sollte Frankreich unter seinen sympatheti Zuschauern einen wahren Freund haben, so müßte sam vaths schmn Gieb das alles fort und befasse dich nie mehr mit ihm. Frank⸗ reich sollte wirklich sich erinnern, was da gesagt ist: daß die Lüge zu den Pforten des ewigen Todes führt und aller Creatur verboten ist; daß die einzige Hoffnung für es ist, wenn es sich vor den Thatsachen beugt, die es selbst auf sich herabgezogen; daß es eine Masse ver⸗ goldeter, glänzend gefirnißter Anarchie einen nicht anarchischen Nach⸗ bar, einen ruhigen, humanen, nüchternen, wohlregierten Staat, muth⸗ willig insultirt und zum Kampfe auf Tod und Leben herausgefordert und nun dafür seinen Lohn bekommen hat. Wie eine Rotte blutiger Possenreißer, von macedonischer Phalanx niedergeworfen, bezeugt es, ein scheußliches Wrack, wie viel Fäulniß, Anarchie und Schlechtigkeit in ihm steckte. Je eher es die unerbittliche Thatsache erkennt, daß es machtlo; ist gegen die deutschen Sieger, desto besser. Es ist eine herbe Thatsache für das ruhmgierige Land, aber wir hoffen, daß es noch enug Wahrheitsliebe und Rechtschaffenheit in der Nation giebt, um iese 8 Das Quantum bewußter Lügenhaftigkeit, das Frankrei offizielle und das andere, in jüngster Zeit, ite dasch bnn 8 he ges Juli, verübt, hat etwas erschreckend Wunderbares. Und ach, selbst das ist vielleicht gering gegenüber dem Selbstbetrug und der unbewußten Lügenhaftigkeit, die so lange unter den Franzosen geherrscht hat, und die noch grausiger und giftiger ist, obgleich sie nicht als Gift erkannt wird; das allertraurigste Symptom ist uns aber die Figur, welche seit einer Generation seine Männer von Genie gespielt haben, die seine Propheten und Seher hätten sein sollen. Sie glauben, von Frankreich strahle neue himmlische Weisheit auf alle andere Nationen aus. Fraͤnkreich sei das neue Zion des Universums und all das traurige, schmutzige, halb rasende zum guten Theil wahrhaft in⸗ fernale Zeug, das die französische Literatur uns seit den letzten fünfzig Jahren gepredigt hat, sei das wahre neue Evangelium, die Segens⸗ und Heilsbotschaft für alle Menschenkinder. Solche Pro⸗ pheten und solch ein Volk! Ihre wahre Wahrheit scheint die Lüge, und noch jetzt in ihrem tiefsten Fall scheinen sie keine andre Hülfe zu wissen, als Selbstbetrug und quasi heroische Gasconade. Sie halten das für heroisch. Sie glauben, sie seien der Heiland der Nationen, das unschuldige Opferlamm für die Sünden der andern Völker. wünschte, sie fragten sich, geben er wurde viel bewundert, viel bedauert, manche schöne Dame erbet⸗ bblte einu. gacs 1g Fe Hacr, als 88 Galgen bir e urde, von dem er aber doch keine Ret haft Füere⸗ und 8n Jahren 8 netsmag an afteste Verlangen, ja es wurden einmal sogar wirkliche Anstrengun⸗ gen gemacht, Elsaß und Lothringen den Franzosen e e. 8 Se rant genannt (kein Vor⸗ es jetzigen ehrenwer manche meinen, daß 8 3 EbEE1“ Minister des Auswärtigen war, deutsch sprach oder deutsche sein ganzes Herz an diese 1 zum Ziele zu kommen, erz Vergessenheit gebracht. jeßt das Gleiche will, nimmt auch also durchaus nicht Wunder. Nach

wenigstens der einzige, der ja

tig, gerecht und selbst bescheiden. Alle Achtun Mäßigung des Grafen Bismarck; behe icht de er verlangt nicht mehr,- aber ist auch entschlo Süesse zu deencgen. da as er von Lothringen haben will, und gleicherwei er damit nicht allein sich, sondern auch ung 18 de eeae eei. 5 selbst Frankreich einen guten Dienst erweist. Das anarchische Frank⸗ rec⸗h. seie Fecebeg 8e e wohl ihm, wenn es von 1 o ni o erhält es ei der eine neue; lernen muß les sie endlich.⸗ 88ese he Annetes ba⸗

Frankreich. Das „Journal officiel⸗ vom 12. Noveml b 1 . ember antwortet auf die Vorwürfe, als verheimliche die Regierung die 19eg s nagnen

»Wie ganz Paris, so trägt auch die Regierung di Folgen der Einschließung, und trotz wiederholter dhgne schaechichen ie dieselben nicht überwinden koͤnnen. Die Regierung läßt regelmäßig Depeschen abgehen. Während der ersten Wochen ber Einschließung erhielt sie einige Antworten, welche sofort veröffentlicht wurden; seit der vom 24. Oktober aber, welche am 26. veröffentlicht wurde, ist ihr keine Antwort zugegangen trotz wiederholter dringender Bitten und ohne daß Näge 8 1 Thatsache erklären kann.⸗« Rochefort hat im »Rappel« folgendes vom . ber veinc Feere veröffentlicht: 88

atte mir vorgenommen, mich zurückzuzie zu sagen, ich habe aber so viele Briefe deaa 8 ich den Mitgliedern der Regierung der Nationalvertheidigung wirklich meinen Austritt angezeigt habe, daß ich genöthigt bin, ein für alle Mal zu erklären: Ja, ich habe am 1. November meine Entlassung gegeben und denke nicht daran, sie zurückzunehmen. Die »Indep. belge« veröffentlicht den ihr e eines Engländers, welcher Paris am dengegang ver⸗ 1 hat. Dieser versichert, allen widersprechenden Mitthei⸗ ungen entgegen, daß Paris noch reichlich mit den unentbehr⸗ lichsten Lebensmitteln versehen sei. Rind⸗ und Hammelfleisch sei noch bis Ende dieses Monats vorhanden, dann blieben noch

zugegangenen

45,000 Pferde und große Vorräthe Salzfleisch, die in dem

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Ich

ob es nicht einen Cartouche der Nationen ortouche hatte ja auch manche tüchtige Eigenschaften,

errschte in England däas leb⸗

nächst Lord Chatham der klügste englische

Dinge überhaupt verstand att dnge enet gescht 8 gute e ihn ni er ar . von Newcastle aus dem Sattel gehoben und bei der Natihmn Daß Bismarck und Deutschland mit im

olchen Provokationen und solchen Siegen ist der Seel vernünf⸗ insicht und zeht fer 88 Sigh zu; nicht mit 3 Und ich denke, er wird Elsaß behcmnten ene

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neuen Opernhause aufbewahrt werden. Das Fleisch halte mit⸗ hin noch mindestens 3 Monate vor. Mehl und Getreide seien in solchen Quantitäten vorhanden, daß die Bevölkerung in dieser Beziehung gar nicht einmal auf Rationen gesetzt sei. Brod reiche bis Ende April aus, Wein auf 2 Jahre, ebenso Branntwein u. s. w.

Wie die »Indépendance« aus Lyon erfährt, sind die Kunstgegenstände aus dem dortigen Museum entfernt und nach einem sicheren Ort geschafft worden. Wie es heißt, hat die Regierung ein Dekret erlassen, nach welchem Anlehen, welche französische Städte in Deutschland abgeschlossen haben, in Frank⸗ reich nicht anerkannt werden und weder deren Verzinsung noch Rückzahlung gestattet sein soll.

Italien. Florenz, 20. November. (W. T. B.) Der Kaiser von Oesterreich hat den österreichischen Gesandten am hiesigen Hofe, Baron v. Kübeck, angewiesen, in besonderer Audienz den König zur Wahl des Herzogs von Aosta zum König von Spanien zu beglückwünschen.

Nußland und Polen. St. Peter 17. No⸗ vember. Hinsichtlich der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Rußland entnehmen wir dem »Reg.⸗Anz.⸗ folgendes, seinem Inhalt nach bereits telegraphisch mitgetheilte, offizielle Dokument:

Seine Majestät der Kaiser hat auf den Bericht, welcher Aller⸗ höchstihm über die Arbeiten der Kommission zur Revision der Ver⸗ ordnungen über die persönliche Wehrpflicht abgestattet worden, in Erwägung zu ziehen geruht: b

1) daß zur vollständigen Sicherung der militärischen Vertheidi⸗

ung des Reiches ohne eine für die Finanzen drückende Erhöhung des

Personalbestandes der Armee die allmähliche Bildung von Reserve⸗ oder Depottruppen, die nur zur Kriegszeit zum Dienst berufen wer⸗ den, nothwendig ist;

2) daß die Organisation der Reservetruppen auf denselben Grund⸗ sätzen beruhen muß, wie die allgemeine Organisation der Armee, und daß die Nothwendigkeit der Beobachtung dieser Bedingung vollkom⸗ men durch die gegenwärtigen Kriegsereignisse bestätigt wird;

3) daß die Werkuͤrzung der Dienstzeit die Leistung der persönlichen Wehrpflicht erleichtert, und bei der Abfassung der neuen Bestimmun⸗ gen über diese Leistung im Auge behalten werden muß

9 daß die Verkürzung der Dienstzeit, wenn sie die Streitmacht des Staates im allgemeinen Bestande der aktiven und der zur Reserve gehörigen Theile der Armee nicht schwächen soll, von der numerischen Stärke desjenigen Bevölkerungstheiles abhänzt, der jährlich in den Dienst treten wird, oder einberufen werden soll; 1

5) daß alle gegenwärtig bestehenden Verordnungen über den Modus des Eintritts in den Militärdienst, ungeachtet der in Berück⸗ sichtigung der Standesrechte zugelassenen Verschiedenheiten eine allge⸗ meine Quelle in dem Begriffe der allgemeinen und heiligen Verpflich⸗ tung zur Vertheidigung des Vaterlandes haben;

6) daß zur gehörigen Sicherung der Organisation der Reserve⸗ truppen die Feststellung eines festen und richtigeren Verhältnisses zwischen den Jahlen der auf Grundlage des Prinzips der obligato⸗ rischen Einberüfung eingezogenen Rekruten und der laut anderer Be⸗ stimmungen in den Militärdienst tretenden Personen nothwendig ist, welche letzteren in Folge der Rechte, welche ihnen ihr Stand oder ihre

Bildung verleihen, vorzugsweise die Offizierstellen besetzen.

In Folge alles dessen hat Se. Majestät der Kaiser am 4. (16.) No⸗ vember dem Kriegs⸗Ministerium zu befehlen geruht, Vorschläge über die Organisation der Reservetheile der Armee und über die unter

Beobachtung einiger besonderen Bedingungen zu bewerkstelligende Ausdehnung der direkten Betheiligung an der Militärpflicht auf alle Stände des Reiches zu entwerfen und auf gesetzlichem Wege der Aller⸗

höchsten Begutachtung vorzulegen. Asien. Aus Shanghai meldet die londoner »Times⸗

in einem Telegramm vom 27. Oktober, daß 16 Kulis enthauptet und 23 wurden. Die Franzosen erhalten 500,000 Taels Entschädigung. Der französische Gesandte soll sich mit dieser Genugthuung zufrieden erklärt haben und hat Peking wieder verlassen. heißt, hiermit nicht zufriedengestellt.

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Aus dem Gotha, Montag,

1870. Derselbe hatte eine höchst wichtige Rei

Aequator zurückgelegt, die unsere dag aeUengebset c;s Nils außerordentlich bereichert, Quellgebiet des gefunden hat, existirt.

8 Brüssel, 20. November. (W. Berichte aus Lille von heute melden:

T. B.)

tireurs einen Ausfall von Ham und stieß

140668

Der russische Gesandte dagegen ist, wie es J1801:

Wolff schen Telegraphen⸗Büreau.

21. Novemberj, Mittags. Dr. Peter⸗

3 nd Karten von dem Afrika⸗ mann erhielt werthvolle Briefe u um 29. Juli

reisenden Dr. Schweinfurth mit Nachrichten bis

e gegen den

bisherigen Vorstellungen über das

in den Tsad⸗See fließenden Schari entdeckt und daß 88 Piaggias⸗See wahrscheinlich nicht

Eingetroffene Gestern Morgen unter⸗

twa 800 Mobilgarden und Francs⸗ nahm eine Kolonne von e g In

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lonne hatte ein ziemlich ernsthaftes Gefecht bei Frières⸗Faillouel. Die Franzosen mußten auf letzteren Ort zurückgehen. rüssel, Montag, 21. November. Dem »Moniteur belge« zufolge haben die gegenwärtig stattfindenden Truppen⸗ bewegungen den Zweck, die Truppen soviel als möglich in ihre früheren Garnisonen zurückzuführen, indessen sollen die Grenzen keineswegs von Truppen entblößt werden, vielmehr soll die Ueberwachung derselben nach wie vor, so lange es die Umstände erfordern, fortdauern.

Nach der hier eingetroffenen »Liberté« vom 18. d. ist Bor⸗ deaux jetzt definitiv zum zukünftigen Sitz der Regierung ge⸗ wählt. Die »France« vom 18. d. theilt mit, daß die Regierung an die neutralen Mächte eine Note gerichtet hat, in welcher sie für die guten Dienste derselben ihren Dank ausspricht.

Das in Nantes erscheinende Journal »Phare« vom 18. meldet, daß vom 1. Oktober bis 10. November 215,000 Ge⸗ wehre und 2,650,000 Patronen aus Amerika in Havre und Brest angelangt sind. Man erwartet demnächst weitere Liefe⸗ rungen aus Amerika.

Ein Vertheidigungskomite für das Departement »Loire inférieure« ist ernannt.

Tours, Sonntag 20. November. (Auf indirektem Wege.) Die Regierung hat angeordnet, daß alle Vertheidigungskomites, welche auf nicht regelmäßige Weise eingesetzt sind, dem durch Dekret vom 14. Oktober errichteten Vertheidigungskomite unter⸗ stellt werden sollen.

Der »Moniteur« erklärt, daß die Regierung auch für die Folge alle Kapitäne aufgebrachter Handelsschiffe als gefangene behandeln wird. Die Blätter der nichtrepublika⸗ nischen Partei fahren fort, die Einberufung der Constituante zu verlangen.

enthält zwei General⸗Verfügungen vom 16. November 1870. Eröff⸗ nung der Eisenbahn zwischen Call und Gerolstein. Drucksachen nach

Portugal im Transit durch England.

Sttatistische Nachrichten. In dem geographischen Jahrbuch von E. Behm, III. Band, 1870, wird die Konsumtion von Zucker, Kaffee und Thee für den Kopf der Bevölkerung in den wichtigeren Verbrauchsländern folgendermaßen berechnet: 1) Zucker: Großbritannien 35/96 Zollpfund, Vereinigte Staaten von Nordamerika 24,63, Niederlande I14/;86, Frankreich 14,30, Norwegen 11,04, Schweden 9,8s0, Schweiz 9,60, Zollverein 9,42, Dänemark 9,00, Belgien 7,18, Portugal 6,33, Italien 5,20, Oester⸗ reich 4,98, Spanien 4,22, Rußland 2,40. Die gesammte Zuckerkon⸗ sumtion Europas hat in den letzten Jahren im Durchschnitt 31 Mil⸗ lionen Centner, die der ganzen Erde ca. 51 Mill. Ctr. betragen und wird dieser Bedarf mit drei Viertheilen durch Rohrzucker und mit einem Viertheil durch Rübenzucker gedeckt. 8 2) Kaffee. Belgien 8/89 Zollpfund; Niederlande 7,03; Nor⸗ wegen 6/92; vereinigte Staaten von Nordamerika 5,68; Schweiz 5,28; ollverein 4,03„ Dänemark 3,40; roßbritannien und Italien je 0,00; Schweden 0,so; Portugal 0,69; Spanien 0,01; Rußland 0,007. Wie bedeutend der affeeverbrauch in einzelnen Ländern während der letzten 30 Jahre zugenommen hat, ergiebt sich daraus, daß z. B. im Zollverein 1827,36: 2,09 Pfd., 1858 4,01 Pfd.; 1868: 4,03 Püo in Frankreich 1827/36. 0,64 Pfd., 1858 1,57 Pfd., 1868: 2,322 Pfd. und in Oesterreich 1831/40: 0,29 Pfd., 1851/60: 0,97 Pfd., 1868: 1,30 Pfd. pro Kopf konsumirt worden sind. 3) Thee. Großbritannien 3,190 Zollpfund; Niederlande 0,s0o; Dänemark 0,400;: Rußland 0,160; Zollverein 0,025; Frankreich und Belgien 0,018; Oesterreich 0,012; Schweden und Norwegen 0,06; Spanien und Portugal 0,04; Italien 0,02.

pois). Kioiaaunust und Wissenschaft. Das Septemberheft der von Dr. P. Hassel redigirten Zei

2 Abhandlungen, und zwar eine von Dr. L. das Trabanten⸗Wesen, mit

Den Schluß des Hefte

Dr. F. W. F. Schmitt. Westpreußen von Dr. F F. Sch historischen Zeitschriften.

bildet eine Angabe des Inhaltes mehrerer hi Das Oktoberheft der genannten Zeitschrift,

deutschen Literatur seiner Zeit,

Westpreußen. den E

sich eine Besprechung aufgefundenen antiker

preußische Truppen. Franzosen den Rückzug an.

Nach mehrstündigem Gefecht traten die 8 beüe andere französische Ko⸗

der Inhalt zweier historischen Zeitschriften in Kürze verzeichnet.

Frankreich 2,32; Oesterreich 1,30

Den größten Thee⸗

verbrauch zeigt Großbritannien und ist derselbe in den letzten Jahren erheblich gestiegen; es entfiel auf den Kopf der Bevölkerung im Jahre 1,50 Pfd., 1843: 1,47 Pfd. und 1868: 3,52 Pfd. (avor du

Das ⸗Amtsblatt der Norddeutschen Postverwaltung⸗ Nr. 86 1

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ür preußische Geschichte und Landeskunde enthält 1 rhrn. v. Ledebur dät

besonderer Rücksicht auf den preußischen Staat, und die Fortsetzung der Abhandlung über Land und Leute in

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d86 Uocben Lg— ist, bringt ebenfalls 2 Abhandlungen: 1) den Schluß der Abhandlung über ema: »Wie stellen sich dien Thaten Friedrichs II. dar in der 8e dc weegchaich in der deutschen Dichtung? und 2) den Schluß des Aufsatzes von Dr. Schmitt über Land und Leutei Auf diese Abhandlungen folgen Rezensionen zweier lfaß und Lothringen betreffenden Schriften. Daran schließt eines vor mehr als 2 Jahrhunderten in Trier ömischen Tafelservices. Am Ende des Heftes ist