1870 / 373 p. 8 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

58 gezwungen wurden, ihren Betrieb einzustellen resp. zu be⸗ schränken.

Nach Abzug von 160,511 Ctr. Steinsalz, welche auf den Salinen

es Ober-Bergamtsbezirks Halle zur Umsiedung wieder aufgeloͤst sind, betrug die Saßprodukrion 3,219,281 Ctr. im Werthe von 883,888 Thlrn. gegen 3,455,495 Ctr. im Werthe von 830,952 Thlrn. im Vorjahre.

Während daher im Jahre 1868 der Centner Salz im Durch⸗ schnitt einen Werth von 7,22 Sgr. hatte, betrug derselbe im Jahre 1869 8,24 Sgr., oder 1,02 Sgr mehr, was eine Folge der Vermin⸗ derung der Förderung des billigeren Steinsalzes und der Vermehrung der Produktion des höher im Preise stehenden Siedesalzes ist.

Das Bohrloch bei Salbke unweit von Schönebeck, zur Erforschung der msglicherweise hier auftretenden Steinkohlen⸗ Formation betrieben, hatte mit Schluß des Jahres, im Noth⸗ liegenden anstehend, eine Tiefe von 10237 * erreicht, und 1 in 1869 in demselben bis auf 1215 Fuß Tiefe nieder⸗ gebracht.

Das Bohrloch zu Schönebeck wurde von 660 Fuß bis zu 1021 Fuß vertieft und damit bei 979 Fuß das durch frühere Bohrlöcher bereits bekannte Steinfalzlager erreicht. 1 8s Bohrloch wird zur Gewinnung von reicher Soole eingerichtet werden. s

Das Bohrloch bei Sperenberg wurde 1869 von 956 Fuß bis auf 2527 Fuß im Steinsalz niedergebracht und hat Ende Sep⸗ tember 1870 eine Tiefe von 3352 Fuß erreicht.

Zur weiteren Untersuchung dieses Steinsalz⸗Vorkommens wurde ein zweites Bohrloch in einiger Entfernung von dem ersten angesetzt, welches zu Ende des Monats September 1870 bis zu einer Tiefe von ai⸗ ““ wurde, wobei es von 369 Fuß an im Stein⸗ alzlager steht.

Die Gesammtzahl der Arb eiter, welche auf den unter Aufsicht des Ober⸗Bergamts zu Halle stehenden Werken beschäftigt wurden, belief sich auf 19,907 gegen 19,680 in 1868, darunter 8 weib⸗ liche, die auf Braunkohlengruben über Tage beschäftigt wurden, und 540 jugendliche Arbeiter, von denen 338 auf die Mansfeldischen Kupferschieferbergwerke, 108 auf die Braunkohlengruben, 91 auf die Salzwerke und 5 auf den Bleierzbergbau kommen.

Die Zahl der von sämmtlichen Arbeitern ernährten Familien⸗ glieder betrug 43,885.

Der Geldwerth der jährlichen Leistung eines Arbeiters betrug beim Bergbau (ausschließlich der Salzbergwerke) 362 Thlr. gegen 343 Thlr. im Vorjahre. 8

Die Arbeitslöhne haben sich auf ihrer frühern Höhe erhalten und war die Lage der Arbeiter im Augemeinen eine günstige. Hervor⸗ zuheben ist eine auf den Riebeckschen Gruben bei Zeitz getroffene Ein⸗ richtung: es erhalten nämlich dort die Bergleute nach 5jähriger un⸗ unterbrochener Beschäftigung auf ein und derselben Grube von Jahr zu Jahr eine bestimmte kleine Lohnzulage. Der Vortheil zeigt sich darin, daß heute die Leistungen der Arbeiter auf den Riebeckschen Gruben schon um ¾¼⁴ höher sind, als auf den übrigen Gruben der dortigen Gegend. 1 8 Zur Unterstützung der Arbeiter bestehen im Ober-Bergamtsbezirk

Halle 15 Knappschaftsvereine, durch Verschmelzung mehrerer kleinerer und deshalb weniger lebensfähigen Vereine zu größeren 4 weniger als im Vorfahre.

Das Vermoͤgen simmtlicher Vereine weist im Laufe des Jahres eine Steigerung von 457,997 Thlr. auf 491,693 Thlr. auf.

Von den 19,160 auf den Bergwerken des Ober⸗Bergamtsbezirks beschäftigten Arbeitern kamen 32 oder 1,670 pro Mille durch Ungluͤcks⸗ älle zu Tode, gegen 27 oder 1,43 pro Mille im Jahre 1868. Beim Braunkohen ˖ Bergbau verunglückten 27 Arbeiter oder 2,296 pro Mille, darunter 14 durch Steinfall, beim Kupfererz⸗Bergbau 1 Arbeiter oder 0,181 pro Mille, und bei anderen Mineralgewinnungen 4 oder 2,764 pro Mille. 88 g8080 80 8

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Statistische Nachrichten.

dem Ober⸗Bergamts⸗Bezirk Dortmund wurden, nach dem Jahresbericht der Handelskammer des Kreises Dortmund für das Jahr 1869, im genannten J. auf 221 Zechen 57,435,081 Tonnen Steinkohlen, im Geldwerth von 21,103,711 Thlr. gefördert, 4,902,869 Tonnen oder 8 pCt. mehr als im J. 1868. Auf den Kreis Dort⸗ mund treffen von dieser Produktion 10,910,627 Tonnen, 1,018,395 Tonnen oder 10,2 pCt. mehr als in 1868. An Eisenstein, dem einzigen Erze, welches im Kreise gewonnen wird, wurden im J. 1869 311,179 Tonnen gefördert, 12,403 Tonnen mehr als in 1868.

Für die Eisenindustrie des Kreises war das Jahr 1869 günstig. Die im Kreise befindlichen 10 Hohöfen waren fast fortwährend im Betriebe; sie produzirten 1,402,353 Ctr. Roheisen im Werthe von 1,541,705 Thalern, gegen 1,133,761 Ctr. im Werthe von 1,263,784 Thlr. in 1868; 725,300 Ctr. Rohstahleisen im Werthe von 797,830 Thlr., gegen 540,713 Ctr und 702,921 Thlr. in 1868, 5544 Ctr. Guß⸗ stücke im Werche von 11,090 Thlr, gegen 7731 Ctr. und 15,463 Thlr. in 1868. Die 8 Eisengießereien des Kreises lieferten aus 20 Kupol⸗ und 5 Flammöfen 198,838 Ctr. im Werthe von 534,169 Thlr., gegen 157,846 Ctr. und 467,043 Thlr. in 1868 Auf den 5 Walzwerten wurden aus 144 Puddel⸗ und 83 Schweißöfen 1,116,256 Cir. Stab⸗ und Fagoneisen im Werthe von 3,572,755 Tßlr., gegen 931,126 Ctr. un d 2,884,481 Thlr. in 1868, und 154,932 Ctr. Punddelstahl im Werthe von 647,384 Thlr., gegen 133,619 Ctr. und 997,568 Thlr. in 1868 hergestellt. „An Gußstahl wurden auf 3 Werken 199,170 Ctr. im Werthe von 919,412 Thlt., gegen 99,697 Ctr. und 678 104 Thlr. 8. 1868 erzeugt. Auf der dortmunder Zinkhütte wurden 86,602 Ctr. Rohzink im Werthe von 562,915 Thlr. gewonnen. 2

Die Maschinenbau.Anstalten raren im Jahre 1869 ebenfalls stark keschäftigt. 5 Kesselschmieden lieferten 19,240 Ctr. Dampfkessel, im

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Werthe von 106,290 Thlr.; ner & Co. 250 größere Maschinen und 14,000 Ctr. Eisenguß. Von den 3 im Kreise vorhandenenn Nähmaschinen⸗Fabriken fertigte die eine 700 Nähmaschinen. Eine Fabrik stellte 700 feuerfeste Geldschränke her. An Schwarzblech wurden im Kreise 52,647 Ctr. im Werthe von 210,595 Thlr., gegen 58,668 Ctr und 305,840 Thlr. in 1868, an Ketten 3000 Ctr. im Werthe von 25,000 Thlr., an Draht 56,000 Cir. im Werthe von 25,000 Thlr, an Drahtseilen 4000 Ctr. im Werthe von 40,000 Thlr., an Messingwaaren 130 Ctr. im Werthe von 6500 Thlr. produzirt.

Die Fabrikation feuerfester Steine, die von den größeren Werken fast nur zum eigenen Bedarf geschieht, erreichte 2 Millionen Stück Die Ziegeleien haͤtten schwunghaften Betrieb. Eine neu begründete Porzellan⸗ und Thonwarenfabrit hat bereits einen vielversprechenden Aufschwung genommen. 2 Tafelglasfabriken fertigten 30,000 Ctr. Tafelglas im Werthe von 100,000 Thlr.

Von den 3 Dampf⸗Oelmüblen des Kreises produzirten 2 1000 Ctr. Oel im Werthe von 14,500 Töelr. 2 Seif⸗ und Lichtfabriken stellten 4000 Ctr. Stegrinlichte und 10,500 Ctr. Seife, zusammen im Werthe von 163,000 Thlrn. ber. Von den Gasanstalten produzirten die zu Dortmund, 35,357,140 Kbf., die zu Lünen 1/103,870 Kbf. Gas; die Gasanstalt zu Hörde konsumirte 5,792,656 Kbf. Gas.

1 Im Regierungsbezirt Gumbinnen ist die Ernte friedigend gewesen.

Die-im Kreise im Betrieb befindlichen 94 Brauereien produzirten 13,615,800 Quart Bier (gegen 11,075,600 Quart in 1868), dessen Exvort fortwährend zunimmt. Die 24 Brauereien gewannen 362,310 Quart Branntwein à 50 pCt. Tralles, gegen 267,249 Quart in 1868. 4 Tabaksfabriken lieferten (nach nicht erschöpfenden Angaben) 1570 Ctr. Tabak und Cigarren im Werthe von 25,000 b

Die Textilindustrie des Kteises ist nur unbedeutend. 68

Der Märkische Knappschaftsverein zu Bochum zählte im Jahre 1869 als Mitglieder, außer den feiernden, 14,665 Vergleute I. und II. und 15,549 Bergleute III. Klasse. Außerdem sind im Kreise 20 Unter⸗ A und 7 Sterbeaufladen mit 26,281 Mitglieder vor⸗

. Es ist nunmehr auch der erste Theil der Reden des Grafen Bismarck in franzsischer Uebersetzung unter dem Titel: »Les dis- cours de M. le Comte Bismarck avec sommaires et notes. Berlin, Stilke et van Muyden, Friedrichs- strasse 96, Paris, Michel Léyy fréres. Rue Vivienne 26, und Londres, Asher et Comp. Bedfordstreet 18, erschienen. Die Uebersetzung umfaßt die Periode von 1862 1866 in authentischer Form nach den stenographischen Berichten.

Bei Emanuel Mai ist die zweite Abtheilung des Kataloges der historischen Bibliothek des verstorbenen Prof. Dr. F. W. Schn⸗ bert in Königsberg i. Pr. erschienen. Er umfaßt Asien, Afrika, Ame⸗ rika und Australien, dann Karten, Autographen und Porträts.

Von dem im Verlage von Springer in Berlin erschienenen »Archiv für ornamentale Kunst« von M. Gropius und L. Lohde, liegt gegenwärtig das 1. Heft vor. 8

Die neuen Gewerbe⸗Museen zu London, Wien und Berlin verfolgen die Aufgabe, die meist durch franzoͤsischen Einfluß verdorbene Kunst⸗Industrie unserer Tage zu verbessern, sie wie⸗ der auf eine höhere Stufe zu heben. Solches kann nur dadurch be⸗ wirkt werden, daß man den Gewerbetreibenden alle Hülfsmittel, welche Kunst und Wissenschaft bieten, zugänglich macht, d. h. ihnen mustergültige Werke aus den Blütheperioden der Kunst in systematischer Anordnung vorführt, sie zum Studium derselben durch Nachbildung anregt, und ihnen das Prinzip, nach welchem diese Gegenstände ge⸗ bildet sind, die Lehre vom Styl, Tektonik, in einer ihnen verstaͤnd⸗ lichen Sprache möglichst klar darlegt.

Das österreichische Museum hat daher ein altes Spitzenmusterbuch, alte Zeichnungen für Gefäße in Gold und Silber, Umrisse von anti⸗ ken Gefäßen aus Thon u. A. publizirt. Die jüngere Anstalt in Berlin beginnt ihre betreffende Thätigkeit mit einem Werk, welches die Theorie der Ornamentation einem größeren Publikum klar machen soll. Der Herausgeber legt das Hauptgewicht Nuf die Ornamentik der Hellenen, welche in allen späteren Blüthe⸗Perioden der Kunst als Vorbild gedient hat. Die Kunstwerke der Hellenen enthalten die ewig gültige, leicht verständliche Sprache der Kunst, welche Carl Bötticher zuerst in seinem Werke: »Die Tektonik der Hellenen«, dargelegt hat.

Diese Grundformen aller Ornamentik sind es, welche M. Gropius, einer der Begründer des Berliner Gewerbe⸗Museums und seit Kurzem Direktor der mit der Kunst⸗Akademie verbun⸗ denen Kunst⸗Gewerbeschule in Berlin, in dem vortiegenden Werke den Handwerkern und Fabrikanten, anstatt der meist ohne Verständniß an⸗ gefertigten Ornamentenbücher, in die Hände zu geben wünscht. Auf jeder Tafel soll ein Grundgedanke, in verschiedener Weise variirt, dar⸗ gestellt werden, um zu zeigen, wie selbst bei der strengsten Gesetzmäßig⸗ keiteine große Mannigfalligkeit der Erfindung möglich ist.

In dem vorliegenden ersten Hefte sind auf sechs Tafeln Gurte, Schnüre und Laubstränge, gemalte Fries⸗Ornamente von Thonvasen, Tischfüß⸗“, Stelen⸗Krönungen und Stirnziegel dargestellt. Sämmtliche Gegenstände sind nach den Originalen (oder guten Gipsabgüssen) nach den angegebenen Maßstäben gezeichnet.

Der beigegebene Text des Prof. L. Lohde soll die Bedeutung der dargestellten Formen in ihren Grundgedanken erklären.

Landwirthsch 1

8

recht be⸗ Der Weizen bat das 6. bis 10., in manchen Gegenden selbst das 12. Koörn geliefert. Auch der Roggen lohnt in ähnlicher Weise, wenngleich das Korn nicht so schwer ist, wie im vorigen Jahre. Der Strohertrag ist im Ganzen genügend. Nicht so

gut sind Gerste, Hafer und Erbsen gerathen, doch bleibt ihr Ertrag nur unbedeutend hinter einer Mittelernte zurück Oelfrüchte sind nur

77 11“*“ 8111

die Werkzeugmaschinen⸗Fabrik von Wag.

Regenweiters eine Mittelernte gewesen. im Allgemeinen, ebenso der Ertrag des haben wenig ergeben. stehen im Allgemeinen gut, leiden jedoch in tief vom Wurme.

durch andauerndes Regenwetter sehr erschwert wurde, meinen mittelmäßig ausgefallen. meisten Gütern einen nur 1 Die Halmfrüchte waren gut gerathen, haben aber durch die ungünstige Witterung gelitten. gewirkt hat, ist deren Ertrag doch befriedigend gewesen; nur zeigen weiße, auf schwerem Boden gewonnene Kartoffeln Neigung zur Fäulniß. Viehfutter ist reichlich gewonnen und im Allgemeinen auch

geringem mit sehr verschiꝛdenem Erfolge gebaut

worden Buchweisen, Bohnen, Rüben und Kohl haben einen guten Ertrag geliefert. Heu und Futterkräuter sind vorzüglich gerathen, nur der zweite Schnitt genügt weniger. ist in Stengel und Samen befriedigend. das 8. Korn ergeben und versprechen Haltbarkeit. dagegen Oof nur wenig gewonnen worden. Die Wintersaagten stehen ungleich, leiden auch stellenweise durch Schnecken und Würmer. Rinderpest hat sich im Regierungsbezirk bisher nicht gezeigt.

gut, stellenweis Flachs Die Kartoffeln haben etwa Gemüse ist viel,

Die

Auch im Regierungsbezirk Danzig ist die Ernte ungeachtet des Die Kartoffelernte befriedigt Gemüses. Die Oelsaaten Obst ist ziemlich gediehen. Die Wintersaaten belegenen Feldern

An der Dirschauer Brücke, auf⸗ dem rechten Weichselufer, ist von

einer Aktiengesellschaft eine Zuckersabrik erbaut worden, welche in diesem Jahre zum ersten Mal in größerem Umfange den Anbau der Zuckerrübe in der Niederung ausgeführt hat.

Die Ernte im Regierungsbezirk Bromberg, deren Einbringen ist im Allge⸗ Die Oelfrüchte haben auf den geringen oder gar keinen Ertrag gegeben.

Obwohl die Nässe auch auf Kartoffeln nachtheilig

gut eingebracht worden. Die Herbstsaaten, obwohl deren Bestellung sich verspätet hat, stehen vielversprechend. 12

München. (Corr. Hoffi..) Das Novemberheft der »Zeitschrift des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern⸗ enthält folgende Notizen

üͤber Handel und Verkehr: Die süddeutschen Getreidemärkte beharren

in ihrer festen Haltung und zeigen große Neigung zu steigenden Preisen. Der Bedarf unserer westlichen Nachbaren wird sich bald in seiner ganzen Größe zeigen, da auch die Karloffelernte im Elsaß und Loth⸗ ringen in diesem Jahre ungünstig ausgefallen. England zeigte zwar nach der »Norddeutschen landwirtschaftlichen Zeitung⸗ eine kleine Preiserniedrigung, dem ungseachtet erhielt sich die Stimmung für alle Getreidesorten sehr fest. Die Kontinentalmärkte der Niederlande, Belgiens, Schweiz, wie auch Oesterreichs und Ungarns, blieben in fester, sogar steigender Tendenz. In Ungarn ist der Exporthandel sehr belebt. Im

Hopfenhandel ist es ziemlich ruhig, nur ausgezeichnetste Waare findet

sogar

8 ö bei besseren Preisen Absatz. Im Viehhandel ist es gleichfalls besonders lebhaft, doch erzielen gute Waaren auch gute Preise.

v- Gewerbe und Handel. 68 b

Nach dem Jahresbericht des Norddeutschen Konsulats zu Singapore wurden daselbst im Jahre 1869 für 31,961,941 Doll. Waaren und Produtte ein⸗ und fuͤr 26 982,250 Dollars ausgeführt. Die Einfutr 1869 war um 20,184 226 Tollars oder 189 pCt. stärker als in 1868, wahrend sich der Export nur um 311,261 Dollars ver⸗ mehrt hat. Von Deutschland exvortirt nur Hamburg diretkt nach Singapore, im Jahre 1869 für 583,629 Doll. Der übrige deutsche Export ist unter demjenigen Großbritanniens und der Niederlande enthalten. Er besteht meist aus Wollenwaaren, buntgewebte: Baumwollenwaaren, gefärbten Garnen, Eisenwaaren, Metallen, Anilinfarben und billigen Spirituosen. Von Wollenwaaren finden besonders deutsche Tuche großzen Umsatz. Buntgewebte Waaren, namentlich Sarongs, werden weniger gesucht, wogegen deutsche gefärbte Garne, insonderheit Rotbgarn, sehr gesucht sind. Die deutschen Eisenwaaren haben die englischen durch Billigkeit verdrängt. Von Metallen sind Blei und Zink, besonders aber deutscher Stahl gesucht. Auch nürnberger Kurzwaaren sind gefragt. Dagegen sind deutsche Kohlen in Singapore nicht beliebt, weil die Oefen der Dampf⸗ schiffe nicht für dieselben eingerichtet sind. Auf den Suezkanal baut man in Singapore große Hoffnungen für die Entwickelung des dorti⸗ gen Handels. In den Hafen liefen im Jahre 1869 85 norddeutsche Schiffe von 34,670 Tonnen; die Zahl der abslaufenden norddeutschen Schiffe betrug 73 von 28,627 Tonnen.

In Mgcassar betheiligt sich, nach dem Jahresbericht des Nord⸗ deutschen Konsulats daselbst pro 1869, an der Einfuhr von europäi⸗ schen Staaten außer den Niedexrlanden (1,822,501, Fl.) nur Hamburg (329,700 Fl.) an dem direkten Handel. Der größte deutsche Einfuhr⸗ artikel ist Rothgarn aus der Rheinprovinz, wovon etwa jährlich 1000 Pik. à 125 Amst. Pfund, im Werthe von ca. 140,000 Thlrn. bezogen werden. Sachsen liefert Baumwollenwagren aus gefärbten Garnen, Hamburg Pulvper und Getränke, die Rheinprovinz Blei, Eisenwaaren und Tuch. Im Uebrigen kann Macassar, obwohl es seit 1847 zum Freihafen ertlärt ist, nicht mit Singapore wetteifern. Die Gesammteinfuhr Macassars belief sich in 1869 nur auf 7,425,643 Fl., die Ausfuhr nur auf 1,846,000 Fl. Bei der Ausfuhr ist Nord⸗ deutschland direkt gar nicht betheiligt. Versuche, mit Hamburg in direkten Ausfuhrhandel zu ireten, sind wiederholt an der schlechten Qualität des auf Macassar gewonnenen Reis und Kaffees gescheitert. Auch befanden sich unter 151 im J. 1869 einlaufenden Schiffen von 24,215 Last nur 6 norddeutsche von 1223 Last.

nicht

158

3 4“

1 82

Vorladungen u. dergl. 8

2

13566) TProclama. b DZu dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns Wilhelm Horst zu Rathenow haben nachträglich 1) die Handlung Perels et Pollack zu Prag eine Forderung von 236 Thlr. 21 Sgr. Pf, 2) der Gastwirth Krüger zu Steckelsdorff eine Forderung von 12 Thlr. 25 Sgr. 1 NeEeges b ohne Fak agerera rigetneldet Der Termin zur Prüfung dieser Forderungen ist au 6 3 v 21. Dezember 1870, Vormittags 10 Uhr, in unserem Gerichtslokal, vor dem unterzeichneten Kommissar, an⸗ beraumt, wovon die Glaͤubiger, welche ihre Forderungen angemel⸗ det haben, in Kenntniß gesetzt werden. 1 Rathenow, den 16. November 1870. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation. Der Kommissar des Konkurses. gez. Rauer.

Baeschluß. WEWW Der über das Vermögen der unter der Firma E. Lauterhahn hier bestandenen, durch den Kürschnermeister Ernst Lauterhahn und den Oekonomen Reinhold Koch hier gebildeten Handelsgesellschaft, so wie über das Privatvermögen der genannten beiden Gesellschafter durch Beschluß vom 25. März 1868 eröffnete kaufmännische Konkurs ist durch Vertheilung der Masse ür beendet zu erachten. 8 Halle, den 16. November 1870. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

35682 Subhastations⸗Patent. De. dem Gutsbesitzer Alexander Louis Schmidtsdorf gehörigen, in Blankenfelde im Nieder⸗Barnimschen Kreise belegenen, im Hypo⸗ thekenbuch pon Blankenfelde Band I. Nr. 31 Blatt 63 verzeichneten ehemaligen Pfarr⸗ und Kirchenländereien mit den darauf befindlichen Gebäuden und Zubehör, Möllersfelde genannt, sollen b den 18. April 1871, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer 16, im Weg der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden ver⸗ steigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 21. April 1871, Vormittags 11 Uhr‧, ebenda verkündet werden. 1““ Die zu persteigernden Grundstücke sind zur Grundsteuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗Flächenmaß vocgh 8nnh Morgen,

mit einem Reinertrag von 527,72 Thlr. und zur Ge

rs b.

bäudesteuer mit

einem jährlichen Nutzungswerth von 120 Thlr. veranlagt. Aus⸗ zug aus der Steuerrolle, und Hypotbekenschein, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundzück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. einzusehen. Alle Diejenigen, welche Eigenthum odex anderweite, zur Wirk⸗ samkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedür⸗ fende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Praͤklusion spaäͤtestens

im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 16. November 1870. Königliches Kreisgericht. Der Subhastationsrichter.

8 1“

Oeffentliche Ladung.

13564] Die Geschwister Johann Christoph Tepper,

den 14. April 1814, 1 daselk den 26. August 1824, herrschaftlichen Schäfers Friedrich Tepper und dessen Ehefrau Marie Elisabeth, geb. Birk, welche im Jahre 1844 von Belscin nach Zakrzewko im Kreise Meseritz gezogen, von dort nach Russisch⸗Polen gegangen sein sollen, seidem aber ver schollen sind, sowie deren unbekannte Erben und Erbnehmer werden aufgefordert, sich spätestens in dem auf 1 den 1. September 1871, Vormittags 11 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle gnberaumten Termine schriftlich oder muͤnd⸗

lich zu melden, widrigenfalls die Geschwister Johann Christoph und

Anna Dorothea Tepper für todt erklärt werden und nächsten bekannten Erben zuerkannt werden wird. Meserit, den 17. Oktober 1870.

8

Per 88 längerer Zeit verschollene Johann David Boecker, des

Schuhmachers Johann Friedrich Boecker Sohn aus Trendelburg, ir 88 9. Jeeednc Mer dessen etwaige Leibeserben werden nach gestelltem Antrag aufgefordert, sich binnen 4 Monaten hier zu mel den, widrigenfalls derselbe für todt erklärt und Verabfolgung seines Vermoͤgens an die sich legitimirenden Rechtsnachfolger verfügt wird. Weitere Bekanntmachungen erfolgen nur durch Anschlag am Ge⸗ richtsbrett. 111“ 8 Cassel, am 15. November 1870. ““ u“ Knigliches Kreisgericht. Abtheilung I. Schultheis.