1870 / 378 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Wechsel.

Eisenbahn-Prioritäts-Aktien und Obligationen.

Bank- und FMqdnrtrie Ii

.. 250 Fl. . 250 Fl. .300 Mk. 300 Mk. 1 L. Strl. 300 Fr. 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl.

100 Fl. 100 Fl. 100 Thlr.

100 Thlr. 100 S. R. 100 S. R.

90 S. R. 100 T. G. 100 T. G.

Belg. Bankplätze do. do

Wien, öst. W. Se; öst. 8 g urg, südd.

Frankfurt a. M., südd. Währ.. Leipzig, 14 Thlr.

Leipzig, 14 Thlr. LEE1““ Petersburg 116.“ Warschu. Bremen.

Kurz. 2 Mt. Kurz. 2 Mt. 3 Mt. 10 Tge. 2 Mt. 8 Tage. 2 Mt.

2 Mt. 2 Mt. 8 Tage.

2 Mt. 3 Wch. 3 Mt. 8 Tage. 8 Tage. 3 Mt.

143 ½ bz 142 bz 151 %4 bz 50 bz 6 23 ½ bz 81² 81 bz 81 bz 50* s

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56 26 G

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5 ½2 bz

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Eisenbahn-Prioritäts-Aktien und Obligationen.

Aachen-Mastrichter do. II. Em. do. III. Em. Bergisch-Märk. I. Serie do. II. Serie do. III. Ser. v. Staat 3 ¾ gar. do. do. Lit. B v 11““ V. Serie 1 VI. Serie do. Aach.-Düsseld. I. Em. do. II. Em. do. III. Em. Düsseld.-Elbf. Priorit. do. II. Serie Dortmund-Soest 1 do. do. Nordb. Fr.-W..

-C.-K.-Gld. I. Ser. II. Ser.

11u“ do. do.

III. Ser. Berlin-Anhalter

Lit. B.. Berlin-Görlitzer.. Berlin-Hamburger

do. B.-Potsd.-Magd. Lit. A do. Lit. C... do. Berlin-Stettiner I. Serie II. Serie III. Serie

IV. S. v. St. gar.

VI. do.

Breslau-Schweid.-Freib. .

do. Lit. G. Cöln-Crefelder..

Cöln-Mind

do

Magdebur 4“

do. von 1870

do. Wittenberge Magdeb.-Leipz. III. Em.. Magdeburg-Wittenberge. Niederschl.-Märk. I. Serie do. II. Ser. à 62 ½ Thlr. o. Oblig. I. u. II. Ser. do. III. Ser. do. IV. Ser. Niederschlesische Zweigb do. Lit. 5.

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Oberschl. Lit. E. do. Lit. F. do. do. do. do. do. do. do. do. do. do. Ostpreuss. Südbahn

do. do. Lit. B. Rheinische.... do. v. St. garant.. do. 3. Em. v. 58 u. 60 do. do. v. 62 u. 64 do. do. v. 1865.. do. v. St. garant. Rhein-Nahe v. St.

do. do. II. Em. Sechleswig-Holsteiner Stargard-Posen.

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do. III. Em.

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do. IV. Em.]

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do. Aquarium. [do. Br. (Tivoli) (Badische Bank. Berl. Kassen-V. do. Hand.-G.. do. Immobilien do. Pferdeb... Braunschweig.. BremerV. Chem. Maschf.ü. Coburg. Kredit.. Danz. Privat-B. Darmstädter... do. Zettel Dess. Kredit-B.. do.

do. Landes-B. Deutsche Bank. Diskonto-Kom.. Effekt-Liz. Eichb. Eisenbahnbed... do. Görlitzer do. Nordd.. Genf. Kred. in Liq. Geraer

Dtsch. Gen.-Bk.. B. G. Schust. u. C.

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do. Warschau-Wiener I.... kleine nd.. South Missoura California-Pacisfic... Kansas-Paeifie Alabama Brunswick 6„ 9 Chicago South. West gar. Peninsuler. Fort Wayne Mouncie... Oregon-Calitk

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Goth. Privatbank Gothaer Zettel.. do. Grd.-Pr.-Pf. Hamb. Kom.-Bk. Hannöversche.. Harpen. Bgb. Ges. Henrichshütte.. Hoerd. Hütt.-V. Hyp. (Hübner). 4 - d;. do. A. I. Preuss. do. Pfdb. unkd. do. do. do. Pomm. Königsb. Pr.-B. Leipziger Kredit Lüb. Comm.-B. Luxemb. Kredit Mgd. F.-Ver.-G. Mgd. Bankverein Magdeb. Privat. Meininger Cred. Minerva Bg.-A. Moldauer Bank. do. volle. Neu Schottland. Norddeutsche .. Oesterr. Kredit 13 A. B. Omnibus-G. Brl. Passage-Ges. Brl. Centralstr. G. Phönix Bergw. do. do. B. Portl.-F. Jord. II. Posener Prov... Preussische B.. Pr. Bod. Cr. A. B. do. Hypoth. Br. Pr. Cntr.-Bodcr. 40 % Intr. liber. do. kündb. Pfdbr. Renaissancek... Rittersch. Priv.. Rostocker... Sächsische. Säch. Hyp. Pfdbr. Schles. B.-V.... do. neue Schles. Bergb.-G. do. Stamm-Pr. Thüringer. Un.-Br. Gratweil Vereinsb. Hbg. B. WVWaI. Boch. Gussstahl Weimarische... Westend Km. At. Wilhelmshütte..

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Berlin Druck und Verlag d

Redaction und Rendantur:

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den betreffenden Behörden, wiewohl mir auch hierüber aus den Be⸗

8

Beilage zum Koͤöniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger. Dienstag den 29 November.

Berlin, 29. November.

Der katholische Feldprobst der Königlichen Armee, Bi⸗ chof von Agathopolis, Adolph Namszanowski, hat an den

Bischof Mermillod in Genf folgendes Schreiben gerichtet: Berlin, den 23. November 1870. Monseigneur!

So eben lese ich in den hiesigen Zeitungen einen Alarmruf, den der »Frangais⸗ von Ew. bischöflichen Gnaden zu Gunsten der fran⸗ zösischen Kriegsgefangenen erhalten haben will. .

Es ist nicht meine Sache, die Wahrheit dieses Vorgebens zu prüfen, da ich es Ew. bischöflichen Gnaden überlassen darf, Ihren durch diese schmachvolle Fanfaronnade gefährdeten Ruf zu 8.e Eben so wenig ist es meine Pflicht, die etwaigen Nachtheile abzu⸗ wehren, die der lügenhafte Nothschrei dem beabsichtigten Unternehmen bereiten dürfte.

Aber es ist meine Pflicht, der frechen Lüge entgegenzutreten, be⸗ sonders wenn diese gegen den Wohlthäter schwarzen Undank ausspeit, und unter der Maske der Charitas glühenden Haß anfacht. Es ist dieses doppelt meine Pflicht, weil ich die Sorge und Mühe theile, der sich hier Alle, vom Throne herab bis zur Hütte, in liebevoller Weise unterziehen.

Die Abfertigung der Phantastereien, bezüglich des Hungerns, der leiblichen Noth und der vor Kälte sterbenden ö überlasse ich

richten und aus eigener Anschauung entgegengesetzte Beweise zu Gebote ehen. Was aber die Seelengefahr betrifft, so kann ich nicht umhin, Ew. bischöflichen Gnaden nachstehende Thatsachen zu konstatiren, die Sie zur Steuer der Wahrheit und im wohlverstandenen Interesse der französischen Nation möglichst weit bekannt machen wollen. Kaum war hier die erste Nachricht von dem bevorstehenden Ein⸗ treffen der Kriegsgefangenen angelangt, als Ihre Majestät die Köni⸗ gin mich Allerhöchst zu Sich beschied, um mit der rührendsten Theil⸗ nahme auf jede Linderung des harten Looses, insonderheit auf die Be⸗ friedigung der geistlichen Bedürfnisse der Kriegsgefangenen Bedacht zu nehmen. Gegenüber dieser Königlichen Gesinnung, dieser christlichen Demuth vor dem Herrn der Heerschaaren und seinen unerforschlichen Rathschlüssen, die Ihre Majestät die Königin bezeugt hat; gegenüber dem offenen Bekenntnisse Sr. Majestät des Königs, Allerhöchstwelcher Sich in demuthsvollem Danke für die glorreichen Siege vor Gott dem Herrn beugt, werfe ich mit gerechter Entrüstung den gemachten Vorwurf des Hochmuths auf diejenigen zurück, die, von der Eitelkeit geblendet, ihren Erzfeind, die »Phrase«, nicht mehr erkennen. Unterm 17. September d. J. genehmigte das Königliche Kriegs⸗ Ministerium meinen Antrag vom 14. September, daß zur Pastorirung der französischen Kriegsgefangenen zehn katholische Geistliche unter Zu⸗ sicherung einer Remuneration, freien Transport und der Kultkosten angestellt werden. Von den Herren General⸗Kommandanten zu Coblenz, Mainz, Cöln sind aus eigenem Antriebe Anträge gestellt, dahin lautend: »Nachdem in hiesiger Festung etwa 8000 Mann französischer Kriegs⸗ gefangener internirt werden sollen, erscheint es nothwendig, daß für deren Seelsorge gesorgt und Prediger beider Konfessionen, die der französischen Sprache vollkommen mächtig sind, damit beauftragt wer⸗ den. Die in hiesigem Bezirke angestellten Geistlichen sind durch die roße Zahl von Verwundeten, die hier untergebracht sind, mit Ge⸗ chäften so überhäuft, daß denselben die Seelsorge für die Kriegsgefan⸗ genen nicht auch noch übertragen werden kann ꝛc. ꝛc.⸗ Ebenso wurde mein Gesuch vom 19. September um weitere Bewilligung von fünf Geistlichen unterm 25. Oktober d. J. vom Königlichen Kriegs⸗ Mini⸗ sterium ohne Schwierigkeiten genehmigt. 1 Eine Einschränkung der religiösen Freiheit hat scitens der König⸗ lichen Behörden niemals stattgefunden. Sämmtliche katholische Geist⸗ liche finden seitens der Militärbehörden in der Ausübung ihres Amtes keine Hindernisse, sondern überall freundliche und zuvorkommende Unterstützung. Betreffs Vertheilung der Bücher erfüllen die Geist⸗ lichen ihre Pflicht, indem sie nach Kräften die Beschaffung guter Bücher ermöglichen und für die Beseitigung nachtheiliger Schriften Sorge tragen. v Bis legt arbeiten treu und redlich in der Seelsorge für die Kriegs⸗ gefangenen 40 Priester, außer den in den gemischten Lazarethen be⸗ schäftigten Geistlichen, deren allein hier 4 franzoösisch sprechende Geist⸗ liche sind. Ich zweifle nicht, daß mein unterm 4 November gestelltes Gesuch um weitere Bewilligung von 10 Geistlichen schon bewilligt worden wäre, wenn nicht mittlerweile das Anerbieten des sich in Brüssel bildenden Komites dazwischen getreten wäre. Ob durch den Eingangs erwähnten Alarmruf die hochherzige und vorurtheilsfreie Gewährung für das gedachte Komite dem Königl. Kriegsministerium erleichtert und dem Interesse des Komites durch jenen wahrheitswidri⸗ gen Nothschrei ein Tienst erwiesen worden ist, wollen Ew. bischöfl.

messen. Enaden selbst ermessen von der Seelsorge, welche den Kriegs⸗

Ebenso vermeide ich es orge 1 gett en diesseits geboten wird, einen Rückblick zu werfen auf die,

welche ihnen in Frankreich zu Theil geworden ist.

anf die hohe Christlichkeit der großen Nation, noch die gegen unser theures deutsches Vaterland geschleuderte Verleumdung gerechtfertigt erscheinen lassen. B Genehmigen Hochdieselben den Ausdruck meiner vorzüglichsten Hochachtung, mit der ich verharre als 8 Ew. bischöflichen Gnaden ecxeerggebenster Confrater 1.“ Adolph Namszanowski, kath. Feldprobst der Königl. Armee,

. ZBlisschof von Agathopolis j. P. i. Sr. bischöflichen Gnaden des Hochwürdigsten Bischofs von Hebroen

1. P. 1. Herrn Dr. Rermillod b ꝛc. ꝛc. ꝛc. 8 in Genf.

Der Bischof von Mainz Frhr. v. Ketteler veröffentlicht im »Mainzer Journal⸗ Fende Erklärung:

Der »Français« vom 17. d. M. enthält nach dem Bericht der »Nordd. Allgem. Ztg.« Nr. 272 einen Brief des Herrn Elie Meric, „»Priester des Oratoriums, Professor an der Sorbonnee, über die Lage der französischen Gefangenen in Deutschland. In diesem Briefe wird behauptet, daß man in Deutschland die Gefangenschaft der fran⸗ zoͤsischen Soldaten mißbrauche, um protestantische Propaganda unter ihnen zu machen. Der Briefschreiber beruft sich dann auf Mitthei⸗ lungen des Bischofs Mermillod in Genf, namentlich führt er aus dessen Schreiben den Satz an: »Ich empfange herzzerreißende Details über die protestantische Propaganda, welche die Zufluchtsstätte, die Leiden und Besorgnisse unserer armen Gefangenen für sich ausbeutet.⸗ Inwieweit Herr Elie Meric für alle seine Mittheilungen oder nur für diesen letzten Passus den hochwürdigsten Bischof Mermillod verant⸗ wortlich machen will, ist nicht recht ersichtlich. Auch die Uebersetzung ist nicht überall klar. Ueberhaupt muß dahingestellt bleiben, ob die ganze Mittheilung der »Nordd. Allg. Ztg.« genau ist.

Die Behauptungen dieses Briefes über die Verpflegung und Be⸗ handlung der Kriegsgefangenen kann ich, da sie ohnehin den Stempel der Uebertreibung offenbar an sich tragen, füglich übergehen. Ob aber Versuche einer protestantischen Propaganda an einzelnen Orten statt⸗ gefunden haben, kann ich natürlich nicht wissen. Das läßt sich auch nirgends ganz vermeiden. Bekanntlich wird von den Bibelgesellschaften das Austheilen ihrer protestantischen Bibelübersetzungen und Traktate mit einer Art Manie betrieben. Ob nicht auch in manchen vorwiegend protestantischen Orten, wo jetzt Truppentheile der französischen Armee sich befinden, andere Unschicklichkeiten begangen werden, mag dahin⸗ gestellt bleiben. Dagegen ist es eine Unwahrheit, einfach zu be⸗ haupten, daß in Deutschland das Unglück der französischen Truppen benutzt wird, um protestantische Propaganda zu machen, namentlich wenn damit der Schein verbunden wird, als ob das sogar von oben herab geschehe. Um dieser 8B1“ Thatsachen entgegenzustellen, so bemerke ich, daß hier in Mainz fünf katholische Geistliche ausschließ⸗ lich mit der ürsorge für das franzoͤsische Militär beschäftigt sind, daß die französischen Lazarethe täglich besucht werden, daß täglich Vor⸗

mittags und Nachmittags mehrere Priester für alle Franzosen zur

Beichte sitzen, welche die Sakramente empfangen wollen, und daß endlich an Sonntagen in vier hiesigen Kirchen lediglich für die Fran⸗ zosen Gottesdienst, verbunden mit einer französischen Predigt, gehalten wird. Bei dieser Einrichtung des Gottesdienstes für die Franzosen hat überdies das hiesige preußische Gouvernement nicht nur kein Hinderniß in den Weg gelägt, sondern jeden Antrag und jeden Wunsch der betreffenden Geistlichen in der liberalsten Weise befriedigt. Ich kann daher jene Behauptungen bezüglich der Gefangenen, die sich hier aufhalten, nur als völlig unbegründet zurückweisen, und ich beklage dieselben um so mehr, da sie geeignet sind, die Gemuͤther immer tiefer mit Haß und Feindschaft zu erfüllen. Ich glaube mit aller Wahrheit versichern zu koͤnnen, daß für das religtöse Bedürfniß der hiesigen ge⸗ fangenen Franzosen, soweit sie die ihnen gebotene Gelegenheit benutzen wolten, besser gesorgt ist, wie in Frankreich selbst. G Mainz, den 23. November 1870. . 8 Wilhelm Emanuel Frhr. v. Ketteler, Bischof von Mainz.

8

116X“ Straßburg, 27. November. Die Verwaltung der Spar⸗ kasse macht Folgendes bekannt: 8 »Durch die 88 der deutschen Verwaltung ist die Sparkasse in den Stand gesetzt worden, ihre Geschäfte wieder zu eröffnen. Am nächsten Dienstag, den 29. November von 9 bis 12 Uhr Vormittags und 2 bis 5 Uhr Nachmittags, werden wieder, wie gewöhnlich, Auf⸗ kündigungen angenommen; einstweilen gelangen jedoch nur Einlagen unter fünfzig Franes ganz zur Rückzahlung; auf Einlagen über fünfzig Francs werden einstweilen nur Abschlagszahlungen geleistet, deren Höhe die Verwaltung der Sparkasse bestimmen wird. Von Sonntag, den 4. Dezember c. ab, von 9 bis 12 Uhr Vormittags, wird die Sparkasse wieder neue Einlagen annehmen. Am Montag, den 5. Dezember von 9 bis 12 Uhr Vormittags und 2 bis 5 Uhr Nachmittags, findet die Auszahlung der gekündigten oder zur Kündi⸗ gung zugelassenen Einlagen statt.

edenfalls aber würde dieser Rückblick Ew. bischöfl. Gnaden mit neh e Wunsche erfüllen, und Hochderselben weder den Stolz

Straßburg, den 26. November 1870. 61““ Diee Verwalung der Sparkasse.⸗

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