1870 / 388 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

8 Sahl der Verwundeten unsererseits auf 500

und Villepion Chateau Am 2. De⸗

(Linie Patay⸗Orgères). zember siegreiches Treffen bei Beauvilliers Ferme und Coury Chateau, Vorrückung bis Loigny und Lumeau. Am 3. De⸗ zember kleiner Zusammenstoß bei Longy und Vorrückung bis an den Wald von Orelans. Am 4. Dezember große siegreiche Schlacht bei Orleans unter wesentlicher Betheiligung des Corps, welches um Mitternacht in die Stadt einrückte. Das Armee⸗ Corps hat an letzterem Tage 6 Geschütze genommen und 2000 Gefangene gemacht, sein Verlust während dieser vier Tage be⸗ trägt 133 Offiziere und beiläufig 3000 Mann.

Französischerseits sind vom Kriegsschauplatz fol⸗ gende Nachrichten eingegangen:

Einem Ballonbriefe aus Paris, 30. November, welchen die »Independance belge⸗ erhielt, entnehmen wir Folgendes:

»In der Nacht vom 28. auf den 29. wurde die große Affaire in Angriff genommen. Während man den Feind auf der Halbinsel Genevilliers durch eine furchtbare anonade beschäftigte, griff man Thiais, Chivilly, LHay, Choissy⸗le⸗Roi (Diviston Mandhuy) an. Durch einen Zufall wäre beinahe Alles fehlgegangen. Eine Schiff⸗

rücke auf der Marne war zu kurz, weil die Preußen die Schleusen von Neuilly und Seine eröffnet und die ganze Ebene unter Wasser gesetzt hatten. Da dieser Theil der Operation der wichtigste war, so waren die glücklichen Kämpfe, welche wir bei Thiais, L'Hay, Chevilly und Choissy⸗le⸗Roi geliefert hatten, wo wir uns der sogenannten Gare⸗aux⸗boeufs bemächtigten, ohne Nutzen ge⸗ blieben, zum wenigsten für den Augenblick. Wir waren genö⸗ thigt, denselben zu räumen, nachdem wir die dortigen Werke des Feindes zerstört hatten. Die Affaire gereicht unseren Soldaten zur vollen Ehre. Unsere Matrosen zeichneten sich besonders aus, sowie die Mobilen des Morbihan (Bretagne), deren Führer getödtet wurde. Die Gare-aux⸗boeufs bei Choissyele⸗Roi wurde von zwei Marsch⸗ bataillonen der Nationalgarde genommen. Das eine war von Ybos befehligt, der am 31. Oktober Trochu aus den Händen der Meuterer befreite, das andere von Langlois, einem Sozialisten und Schüler von Proudhon, der vor dem Kriege mißhandelt worden war, weil er denen, welche »A Berlin!⸗ schrieen, »Vive la Paix- zurief. Gepanzerte Lokomotiven deckten den Rückzug. Unser Verlust muß auf 600 bis 1000 Mann geschätzt werden. Die Nachrichten von dem Unfall an der Marne und unserem Rückzug wurden von den Abendjournalen und besonders von der »Liberté« in für uns höchst schlimmen Ausdrücken gebracht. Als nun des Abends ein offizieller Anschlagzettel den Erfolg der Kanonade auf der Halbinsel Genevilliers ankündigte und den Charakter der Operationen im Süden erklaͤrte, war man äußerst erbost über die Journale und verbrannte öffentlich die »Liberté«, deren Pressen man sogar zerschlagen wollte. Heute Morgen erschien ein Dekret, welches in Folge dieses Vorfalls den Journalen unter Androhung der Unterdrückung verbietet, über die militärischen Operationen irgend etwas Anderes als die offiziellen Mittheilungen zu bringen. Die Regierung veröffentlichte außerdem ihren militäaͤrischen Bericht über die gestrigen Ereignisse. Er giebt die an und behauptet, daß der Feind große Verluste gehabt habe. Im Laufe des Tages wurde eine neue Mittheilung veröffentlicht, welche bis 2 Uhr geht Sie machte bekannt, daß der General⸗-Gouverneur von Paris sich seit vor⸗ gestern an der Spitze der Truppen befindet; daß der General Ducrot heute Morgen auf Schiffbrücken über die Marne gegangen ist, daß die Aktion auf einem weiten Umkreise unter dem Schutz der Forts und Batterien stattfindet, welche den Feind niederschmettern. Die Regie⸗ rung erklärt, daß sie ohne Gefahr nicht mehr sagen könne. Man kün⸗ digt an, daß ein preußischer Agent, welcher eine Ambulance führte, an der Barriere d'Italie verhaftet worden ist.

Lille, 6. Dezember. Proklamationen des Regierungs⸗ kommissärs Testelin und des neuen Kommandanten der Nord⸗ Armee, Faidherbe, beklagen die erwiesene Unfähigkeit der bis⸗ herigen Offiziere der Mobilgarde, namentlich in Amiens, und

Offiziere durch die Truppen an. Bezüg⸗

en ver⸗

fügen sie gleichzeitig, daß im Wiederholungsfalle die Truppen

Marschbefehle zum Vorrücken gegen den Feind erhalten würden.

Lille, 7. Dezember. (W. T. B.) (Auf indirektem Wege.)

„, Die Verbindung zwischen Havre und dem übrigen Frank⸗

reich ist völlig unterbrochen. Die. Preußen rücken in beschleu⸗ nigten Märschen gegen Havre vor.

Brüssel, 7. Dezember. Aus Tours wird vom 5. d. M. gemeldet: Die »Agence Havas« veröffentlicht aus Marseille Telegramme vom 3. Dezember: Das englische Schiff »Rovdon« überbringt eben 4000 Gewehre aus Genua / der Enthusiasmus über Gambetta's Siegestelegramme ist groß. Freiwillige Illu⸗ mination und ein Fackelzug der Nationalgarden.

„— Im Concertsaal des Königlichen Opernhauses fand am twoch ein Concert zum Besten der Allgemeinen deutschen Invalidenstiftung und des König Wilhelm⸗Vereins statt, dessen größter Theil durch den Vortrag einer Serie vaterländischer Kompositionen von Gustav Reichardt, Königlicher Musik⸗ direktor, in geschichtlicher Reihenfolge, mit einleitenden Worten, gedichtet von Gustav zu Putlitz, gebildet

4938

land liedes, wurde von dem Publikum dieses Concerts eine begeisterte Ovation dargebracht. Derselbe dirigirte sieben seiner Vokalcompositionen die in ihrer historischen Folge die Geschichte Preußens und Deutschlands künstlerisch illustrir⸗ ten. Den Anfang machte das »Lied vom alten Fritz«, kom⸗ ponirt zur Enthüllung des Friedrich⸗Denkmals 1851 für Baß⸗ Solo und Chor auf einen volksthümlich⸗heiteren Text von Goltdammer, darauf folgte das Arndtsche Feldmarschalls⸗Lied, gedichtet 1813, komponirt 1821, und zum Schluß des ersten Theils: »Was ist des Deutschen Vaterland«, das großen Jubel hervorrief. Den zweiten Theil dieser patriotischen Qeder⸗ serie eröffnete das zur Krönungsfeier 1861 komponirte Lied »Dem Könige!« eine Ovation für den Königlichen Kriegsherrn, an welche sich eine andere für den am 27. Januar 1859 geborene Prinzen Friedrich Wilhelm, anschloß, für den Reichardt ei Wiegenlied (Sopransolo von Goltdammer im Februar 1859 gedichtet) komponirt hat. Zwei Chorlieder: »Norddeutsche Bundeshymne⸗ (1868) und »„Deutsche Nationalhymne« (gedichte und komponirt in den deutschen Ruhmestagen 1870) machten 8 den Beschluß des Concertes, das durch den Vortrag zweier ö. Sonaten (Cdur und A-dur) vervollständigt wurde. 3

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Saarbrücken, Donnerstag, 8. Dezember. Aus Ver⸗ sailles vom 5. d. wird gemeldet: Die Hierherkunft des Königs von Bayern wird jetzt als wahrscheinlich bezeichnet. General von Werder, Militärbevollmächtigter in Petersburg, reist mor⸗ gen auf seinen Posten zurück. Der Kaiserlich russische Ad⸗ jutant Fürst Grusin ist hier eingetroffen. kaltes Winterwetter. Starker Frost.

Bremen, Donnerstag, 8. Dezember. Der Senat hat das Schreiben des Königs von Bayern, betreffend die Uebertragung der Kaiserwürde an den König von Preußen, gestern zustim⸗ mend beantwortet.

Hamburg, Donnerstag, 8. Dezember. Gutem Vernehmen nach hat der Senat das Schreiben des Königs von Bayern, betreffend die Uebertragung der Kaäiserwürde an den König von Preußen, zustimmend beantwortet.

Karlsruhe, Donnerstag, 8. Dezember. Der heutige . »„Staats⸗Anzeiger« enthält die Einberufung der Kammern zu einer außerordentlichen Session auf Montng, den 12. Dezember.

London, Donnerstag, 8. Dez., Vormittags. Die⸗»„Times⸗ bespricht die Uebertragung der deutschen Kaiserwürde an den Kö⸗ nig Wilhelm und begrüßt das neue deutsche Kaiserthum in freudigster Weise als ein Symbol der deutschen Einheit und gleichzeitig als die von England längst ersehnte Schöpfung einer gewaltigen Centralmacht auf dem Kontinent.

Vereinsthätigkeit für die Armec.

Von dem Präsidium des Central⸗Komites der deut⸗

schen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter

und erkrankter Krieger ist zur Kenntnißnahme für den

Reichstag an den Präsidenten desselben, Dr. Simson,

unter dem 24. November gerichtet worden, das wir neulich mitgetheil haben. Auf dieses Schreiben ist folgende »Berlin, den 1. Dezember 1870. D

schen Vereine beehre ich mich unter dem

Dankes für die Mittheilungen in dem 1

v. M. ergebenst zu benachrichtigen, daß ich das gedachte Schreiben

durch den Druck in Nr. 10 der Aktenstücke zur Kenntniß des Reichs⸗

tages gebracht habe.

Ich glaube damit den Intentionen des verehrlichen Central⸗ Komites entsprochen zu haben und werde mich freuen, wenn auch dadurch neue Anregung gegeben ist, das segensreiche Wirken des Central⸗Komites naͤchhaltig zu unterstützen und für die noch übrige Zeit des gegenwärtigen Krieges sicher zu stellen.

Der Präsident des Reichstages des Norddeutschen Bundes.

6 Simson.⸗

gefälligen Schreiben vom 24

„Gewerbe und Handel.

Die Zahl der Baumwollen⸗Spinnereien im Handelskammer⸗ Bezirk Gladbach betrug, nach dem Jahresbericht der dortigen Handelskammer, im Jahre 1869 33 mit ca. 231,000 Spindeln gegen 32 Spinnereien und 230,000 Spindeln in 1868. Die Baumwollen⸗Spinnereien waren im Jahre 1869 zwar aus⸗ reichend beschäftigt, aber der Spinnlohn war sehr gedrückt. Auch den Streichgarn⸗Spinnereien fehlte es nicht an Beschäftigung, jedoch ergaben auch sie keine günstige Resultate. Die Flachsspinnereien und Zwirnereien befanden sich in sehr ungünstiger Lage; die Zahl der Spindeln war unverändert geblieben. Die mechanischen Flachs⸗ bereitungs⸗Anstalten, welche bisher nur wenig prosperirten, konnten im Jahre 1869 ihren vollen Betrieb aufnehmen. Von den Wehereien konnten die Biberwebereien nicht alle Stühle in Betrieb erhalten; da⸗ gegen fand die Handweberei für Biberartikel vielfach lohnende Beschäfti⸗ aung. Baumwollene Hosenzeuge wurden genügend abgesetzt; wollene

wurde. Reichardt, dem Komponisten des Arndt'schen Vater⸗

8 2

Hosenzeuge waren erheblich mehr gesucht als Zher. Die F

Fabrikation von

8n;

Habrikation gemischter Webeartikel war im Jahre 1869 in besserer delskammerbezirk 42 Weberei⸗Etablissements

ein Schreiben

4939

anellas hat sich aus dem Bergischen nach Gladbach übertragen. Die

Im Ganzen waren im Han⸗ mit ca. 4500 mechanischen Stühlen im Betrieb, gegen 20 Etablissements mit 1400 Stühlen im Jahre 1866. Diese erhebliche Zunahme ist auf Kosten der Handweberei erfolgt. Die Leinenwebereien hatten in gröberen und mittelfeinen HQualitäten guten Fortgana. Die Sammetfabrikate fanden in der ersten Hälfte des Jahres schlechten Absatz; spaäͤter stellte sich große Nachfrage nach EE““ schwarzen Sammetbändern, dop⸗ elt gewebten Sammetbändern’ und Taffetbändern heraus. Für Seidenstoffe war das Jahr ziemlich befriedigend, noch mehr für die Kratzenfabrikation. Münzprägemaschinen wurden im Jahre 1869 wenig gesucht, nur von Berlin und Brüssel waren einige Bestellun⸗ en eingegangen. Die Maschinenfabriken und Eisengießereien waren

keichlich beschäftigt. Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Beilage.

Telegraphische Witterungsberichte v. 6. Dezember.

——yöö— Bar.

P. L.

Lage als die Biber- und Nesselweberei.

Abw Temp. Abw 8 v. M. Rö- er; 8 Wind. [Constantin.334,0 u0,2 N., z. stark.

. 8. Dezember. .338,0†0,31— 4,1 3,8/SO., mässig. bedeckt. 8

336,9 0,2 4,0 2,8 O., mässig. bedeckt. 336,6 0,7 2,3 0S0., mässig. bedeckt.

335,1 2,0 1,8 SO., mässig. bedeckt. 334,9 2,2 0., mässig. bedeckt. ¹) Puttbus. 332,9 †0.3 SO., mässig. bezogen. Berlin 333,5 —2,0 0., schwach. ganz bedeckt. ²) Posen 332,2 —- 1,7 0., schwach. ttrübe.

Ratibor 324,6 0.0 S., schwach. bedeckt. Breslau 328,6 —1,5 SO., s. schw. bed., gst. Schn. Torgaug 330,3 —2,4 SO., mässig. bedeckt.²2) Münster 331,5 —1,4 SW., schwach. trübe.

331,5 —25 S., schwach. strübe, Nebe 325,9 2,6 NO., schwach. bedeckt. Flensburg. 34,6 Winqdstille. bedeckt. Wiesbaden 329,2 NO., schwach. bedeckt.

Kieler Haf. 334,7 ONO., schwach. schön. Withelmsh. 334,5 O. schwach. trübe.

Keitum 334,2 SO., lebhaft. sbewölkt. Bremen 332,1 O., mässig. Nebel. Weserleuchth. 334,0 SO., lebhaft, bedeckt. Brüssel 333.4 NNO., s. schw. Schnee. Riga 335,3 SO., schwach. bedeckt. Gröningen. 334,6 O., still. bedeckt. Helder. 334,1 080., s. schw.

¹) Nachts Schnee. *²) Gestern Abend Sehnee. sonne. ⁴) Gest. Schnee.

Allgemeine Himmelsansicht bewölkt.

1X1X“ 1“

8 1 Königsbra. Danzig. Cöslin.. Stettin..

²) Gest. Nebel-

Koönigli che Schauspiele.

reitag, 9. Dezember. Im Opernhause. (204. Vorst.) Die Peetecei djer von Nürnberg. Große Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 6 Uhr. Extra⸗Preise.

Im Schauspielhause. (245. Abonn.-Vorst.) In der Mark. Schauspiel von H. Hopfen. Anf. halb 7 Uhr. M.⸗Pr.

Sonnabend, 10. Dezember. Im Opernhause. (246. Schausp.⸗ Abonn. Vorstv.) Faust. Dramalisches Gedicht in 6 Abtheil. von Goethe. Die zur Handlung gehörige Musik ist theils vom Fürsten Radziwill, theils vom Kapellmeister Lindpaintner. Anfang halb 7 Uhr. Gew. Pr.

Im Schauspielhause. Keine Vorstellung.

sg. pi. . Pf. ag. sr r

Mittel

18 9313 93 1 3Bohnen I..

Bis

1

Januar-Februar 52 51 Thlr. bez., Febr.-März 52 524¾ bis ½ Thlr. bez., April-Mai 53 ½ 53 ½ ¼ Thlr. bez., Mai-Juni 54 Thlr. bez., Juni-Juli 55 Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine à 37 54 Thlr. per 1750 Pfd. Sater loco 23 31 Thlr. pr. 1200 Pfd., ord. poln. 23 ½ -—24 bis 24 ¼ Thlr., ord. ostpreuss. 24 Thlr., märkisch. 26 27 Thlr., schles. 26 ½ 27 ½¼ Thlr., pomm. 27 ¾ 28 ½ Thlr. ab Bahn bez., pr. Dezember 27 ¼ Thlr. bez., Dezember-Januar 27 ½ Thlr. bez.; Januar-Februar 46 Thlr., April-Mai 48 ⅔R Thlr. bez., Mai-Juni 49 Thlr.

furbsen, Kochwaare 60 70 Thlr., F nʒerwaare 52—58 Thir. Winterraps 108 112 Thlr.

Winterrübsen 106 110 Thlr.

Rüböl loco 15 Thlr., flüssiges 15 Thlr., pr. Dezember 15 15 8 Thlr. bez., Dezember-Januar 15 8% Thlr. bez. u. Gd., Januar-Febr. 29 ½ 29 % Thlr. bez., April-Mai 29 29 Thlr. bez. Petroleum loco 7⁄12 Thlr., pr. Dezember 7 ½¼ 7 8 Thlr. bez., Dezember-Januar —7 ¼ Thlr. bez., Januar-Februar 7 ½ Thlr. bez. u. G. Gek. 150 Barrels. 4

Leinöl locço 11¼ Thlr.

Spiritus loco ohne Fass 16 Thlr. 23 Sgr. bez., pr. Dezem- ber u. Dezember-Janvar 16 Thlr. 29 Sgr. bez., April-Mai 17 Thlr. 14 Sgr. bis 15—16 Sgr. bez., Mai-Juni 17 Thlr. 25 Sgr. bis 24 Sgr. bez., Juni-Juli 18 Thlr. 3 Sgr. bis 2 Sgr. bez., Juli- August 18 Thlr. 10 Sgr. bez. 1

Weizenmehl No. 0 5 ¼ 5 Thlr., No. 0 n. 1. 5 Thlr. Roggenmehl No. 0 4 3 ¾ Thlr. No. 0 u. I. 3 ¾ 3 % Thlr., pr. Dezember 3 Thlr. 26 ¼ 26 Sgr. Gd. Januar-Februar 7 Thlr. 21 bis 20. Sgr. bez., April. Mai 7 Thlr. 31 Sgr. bis 20 Sgr. bez Weizen loco wenig beachtet, Termine matter. Fek. 7000 Centner. Roggen loco wurde auch heute vielseitig angeboten und nur zu neuerdings billigeren Preisen unterzubringen. Ter- mine machten in ihrer rückgüingigen Preisbewegung weitere Fortschritte. Die fortgesetzten Kündigungen veranlassten zu vielfachen Realisationen der nahen Sichten, wodurch auch die übrigen Termine in Mitleidenschaft gezogen wurden. Gekünd. 7000 Ctr. Hafer in disponibler Waare unverändert im Werthe, Termine still. Rüböl in loco und auf nahe Lieferung gefas⸗ ter und etwas höher im Preise, hat sich auf die späteren Sic ten nur eben gut behauptet. Spiritus verkehrte in matter Haltung, wobei sich die Preise eher zu Gunsten der Käufer stellten. Gek. 10,000 Liter.

Berlin, 7. Dezember. (Amtliche Preisfeststellung von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und Spiri- tus auf Grund des §. 15 der Börsenordnung, unter Zuziehung der vereideten Waaren- und Produktenmakler.)

Weizen pr. 2100 Pfd. loco 65 83 Thlr. nach Qualität, pr. 2000 Pfd. pr. diesen Monat 74 ½ à 74 ¾ à 74 à 74 ¼ bez., pr. 1000 Kilogr. Januar-Februar 1871 75 ¼ à 75 bez., April- Mai 76 à 76 ¾ bez., Mai-Juni 77 ¾ à 77 ½ bez. Gekünd. 11,000 Ctr. Kündigungs- preis 74 ¾ Thlr.

Roggen pr. 2000 Pfd. loco 49 ½ 53 bez., pr. diesen Monat 52 bez., Dezember Januar 51 ¼ bez., pr. 1000 Kilogr. Januar-Febr. 1871 53 à 52 bez. April-Mai 53¼ 4.,53 ½⅜ ben. Mlat- Seni 52 n 54 à 54 ⅞½ bez. Gekiündigt 9000 Ctr. Kündigungspreis 51 ¾ Thlr.

Gerste pr. 1750 Pfd. grosse 38 55 Thlr. nach Qual., kleine 37 42 Thlr. nach Qual.

Hafer pr. 1200 Pfd. loco 24 31 Thlr. nach Qualität, pr. pr. diesen Monat 27 ¼ Br., 47 G., Dezember-Januar 27 bez., pr. 1000 Kilogr. April-Mai 1871 48 ¾ bez., Mai-Juni 49 bez. Gek. 1200 Ctr. Kündigungspr. 27 ¾ Thlr. 8

Erbsen pr. 2250 Pfd. Kochwaare 60 70 Thlr. nach Qualität, Futterwaare 54 58 Thlr. nach Qualität.

Roggenmehl No. 0 u. 1 pro Ctr. unversteuert inkl. Sack pr. diesen Monat 3 Thlr. 26 ¾ Sgr. Gld., pr. 100 Kilogr. Brutto Januar-Februar 1871 7 Thlr. 21 Sgr. à 22 Sgr. bez., April- Mai 7. Thlr. 20 Sgr. à 22 Sgr. bez.

Rüböl pr. Ctr. ohne Fass loco 15 ¼ Thlr., pr. diesen Monat 15 ⁄12 à 15 ½ bez., Dezember-Januar 15 bez., pr. 100 Kilogr. April-Mai 29 Thlr. 1

Leinöl pr. Ctr. ohne Fass loco 11 ½ Thlr. v“

Petroleum raffinirtes (Standard white) pr. Ctr. mit Fass in Posten von 50 Barrels (125 Ctr.) loco 7 ¾1 Thlr., pr. diesen

Monat 7 à 7 ½ bez., Dezember-Januar 7 ½ bez., pr. 100 Kilogr. Januar-Februar 1871 14 ⁄2 bez. 1

Spiritus pr. 100 Liter à 100 PCt. = 10,000 pCt. mit Fass

r. diesen Monat 17 Thlr. bez., Dezember-Januar 17 Thlr. bez.,

anuar-Februar 1871 17 Thlr. 2 Sgr. bez., April-Mai 17 Thlr.

Weiz. Schfl. Roggen

gr. 18 1 Na 22. W. Hen Centn. Siroh Schck. Erbsen Mtz. 6 8—

8 [2 7 6 2 3 9 Kartoffelr 1 17 6 2 8 9 128 2 Rindfl. Pfg. 4 28 9 1,10 1 4 5/Schweme- 5 1 7 b fleisch

—— Hammelf. Kalbfleisch Butter Pfd. 12 10

—.— 7

20 Sgr. bez., Mai-Juni 17 Thlr. 24 Sgr. bez., Juni-Juli 18 Thlr. 3 Sgr. bez. S.ka⸗ pr. 100 Liter à 100 pCt. = 10,000 pOt. ohne Fass loco 16 Thlr. 20 Sgr. à 21 Sgr. bez. 1 Weizenmehl No. 0 5 ¼ à 5, No. 0 u. 1 5 à 4 ½. Roggen- mehl No. 0 4 à 3 ½, No. 0 u. 1 3 ¾ à 3 ⁄2 pr. Ctr. unverstenert exkl. Sack. 8 Danzig, 7. Dezember. (Westpr. Ztg.) Weizen loco

Lier Mandel 9 —ʃ8

Berlim, 9. Dezember. Nichtamtlicher Ge resde- bericht.) Weizen 1000 66 —83 Thlr. vach Qual., def. weissb. oln. 66 67 Thlr., bunt poln. 74 75 Thlr., feiner do, 76 77 ½ hlr. ab Bahn bez., pr. a be u. Dezember-Januar 74 ½ - 73 ⅔¾ Thlr. bez., Januar-Febr. 74 R Thlr. bez., April-Mai 75 ½ 76 ⁄.7 76 Thlr. bez., Mai-Juni 77 ½ Thlr. bez. Roggen loco poln. 49 ¼ 49 ½ Thlr., bésserer 50 50 ¾ Thlr., feiner 52 52 ½ Thlr., exquis. 52 ¾ Thlr. ab Bahn u. Kahn bez., Pr. Dezember und Dezember-Januar 51 ¾⅞ 51 Thlr. bez.,

Linsen 8 —- 10

bleibt flau und schwer verkäuflich. Dem Entgegenkommen der Käufer ist es zuzuschreiben, dass 220 Tonnen verkauft wurden, und sind die hierfür bezahlten Preise nur miüihsam behauptet. Bezahlt wurde für: ordinär bunt 125pfd. 66 Thlr., bunt 120pfd. 67 Thlr., 118pfd. 67 ⅛˖ Thlr., 121 2., 123pfd. 71 Thlr., 124 5pfd. 72 Thlr., 125 6 pfd. 73 ⅔e Thlr., hellbunt 121 pfd. 71 ½ Thlr., 123 pfd. 72 ½ Thlr., 130pfd. 75 Thlr., fein hellbunt 129 30pfd. 75 Thlr., hochbunt glasig 128pfd. 75 Phlr., 129- bis 130 pfd. 76 Thlr., 131pfd. 76 ½˖ Thlr., fein 128pfd. 76 ½ Thlr. pr. Tonne. Regulirungspréeis für 126pfd. bunten lief. 72 Thlr. Ter-