M26 (früher 39) Bogen, welche in einer Länge von 440 Meter
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Auf der Tagesordnung stand die dritte Berathung a) über den Vertrag mit dem Großherzogthum Baden und mit denr Großherzogthum Hessen vom 15. November d. J., über die Gründung und Verfassung des Deutschen Bundes; b) über den Vertrag mtt dem Königreich Württemberg vom 25. Novem⸗ ber d. J., über dessen Veitritt zu der dem Reichstage zur Genehmi⸗ gung vorgelegten Verfassung des Deutschen Bundes, sowie über das zu diesem Vertrage gehörende Protokoll und die in Art. 2. Nr. 5. desselben erwähnte Militärkonvention, c) über den Ver⸗ trag mit dem Königreich Bayern vom 23. November d. J., über dessen Beitritt zu der dem Reichstage vorgelegten Ver⸗ fassung des deutschen Bundes, sowie über das zu diesem Ver⸗ trage gehörende Protokoll von demselben Tage.
An der Debatte nahmen Theil die Abgg. von Mallinckrodt, Liebknecht, Schulze (Berlin).
Beim Schlusse des Blattes dauerte die Diskussion noch for
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Offizielle militärische Nachrichten. “ Der Königin Augusta in Berlin.
auf dem Marsche nach Blois halbwegs bei Meung, wir er⸗ warten dort noch mehr Widerstand; 1 Geschütz und 1 Mitrailleuse genommen, 150 Gefangene. W ilhelm.
(Meung — häufig auch Meun geschrieben — liegt 2 ¼ Mei⸗ len südwestlich Orleans und 8 ¾ Meilen nordöstlich Blois, auf dem rechten Ufer der Loire und noch im Departement Loiret. Meung ist eine Stadt von fast 4000 Einwohnern, am Ein⸗ flusse der Mauve, nach ihren Quellflüssen auch Trois⸗Mauves genannt, in die Loire gelegen, hat bedeutende Mühlen, Gerbereien, Bleichen, Wolldecken⸗ und Tuchfabriken und be⸗ trächtliche Wetzsteinbrüche. Die militärische Bedeutung von Meung liegt in den Umständen, daß die Stadt eine der Haupt⸗ stationen an der Bahnlinie Orleans⸗Tours ist und daß bei derselben eine Hängebrücke über die Loire auf deren linkes Ufer führt, die erste in südwestlicher Richtung von Orleans.)
2) Versailles, 8. Dezember.
Im Vormarsche auf Beaugency stieß die 17. Division gestern westlich von Meung auf ein frisches feindliches Corps von 15—17 Bataillons mit etwa 26 Geschützen und vertrieb dasselbe in lebhaftem Gefechte, in welches auch die 1. bayerische Diviston noch erfolgreich eingriff, aus allen Positionen. Der Feind verlor 260 Gefangene, 1 Kanone und 1 Mitrailleuse.
An demselben Tage hatte die 6. Kavallerie⸗Division bei Salbris und die Avantgarde des III. Armee⸗Corps bei Névoy nordwestlich von Gien glückliche Verfolgungsgefechte gegen die Arrisregarde der den Rückzug fortsetzenden Loire⸗-Armee. von Podbielski.
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3) Meung, 8. Dezember. Bei Beaugency heute heftige, aber siegreiche Schlacht der
Armee⸗Abtheilung des Großherzogs von Mecklenburg gegen
3. französische Armee⸗Corps. Verluste nicht unbedeutend, die
des Gegners weit größer. 6 Geschütze und ungefähr 1000 Ge⸗
fangene in unsern Händen. 5
9. 9 von Stosch.
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(Nach den vorstehenden Telegrammen wird die Verfol⸗ gung der Loire⸗Armee im Centrum wie auf beiden Flügeln rege fortgesetzt: auf dem rechten hat der Großherzog von Meck⸗ lenburg durch das Gefecht bei Meung und das bei Beaugancy, woselbst ein Uebergang über die Loire ist, sich diese Position er⸗ kämpfen müssen. Beaugency ist eine Stadt von 5000 Ein⸗ wohnern, hat Reste früherer Befestigungen und eine Brücke von
über die Loire führt. Im Centrum hat die 6. (bisher vom Herzog Wilhelm von Mecklenburg geführte) Navatl i wvislon aufs der großen Straße von Orleans nach Vierzon südlich bis Salbris die Verfolgung ausgedehnt. Salbris liegt bereits im Departement Loir⸗et⸗Cher, an der Sauldre, die sich unterhalb Lelles in den Cher ergießt, und hat etwa 1750 Ein⸗ wohner. Auf dem linken Frögel hat die Avantgarde des III. Corps bei Névoy ein glückliches Verfolgungsgefecht bestan⸗ den. Névoy liegt nordwestlich Gien, dem nächsten Loire⸗Ueber⸗ gange oberhalb Orleans, an der Straße, die — dem Flusse deeIaen Nüddich den “ von Gien nach ; Növoy ist ein kleiner Ort von 600 Einwohnern
von Gien k, von Orleans 8 Meilen entfernt.)
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Gestern Abend ein heftiges glückliches Gefecht der 17. Division
— Die Operationengegendie Loire⸗Armee*) haben mit der Wiederbesetzung Orleans und der fluchtartigen Auflösung
jener »letzten Hoffnung« der französischen Machthaber einen vor⸗
läufigen Abschluß erhalten.
Es standen anfangs der Loire⸗Armee nur das v. d. Tannsche Corps, später die Armee⸗Abtheilung des Großherzogs von Mecklenburg und die II. Armee des General⸗Feldmarschalls Prinzen Friedrich Carl gegenüber, bei jener das ebenerwähnte I. bayerische Corps, die 17. (holsteinische) Infanterie⸗ und die 22. (Casseler) Division unter den Generälen von Tresckow (für den erkrankten General von Schimmelmann) und von Wittich, sowie die Kavallerie⸗Divisionen Prinz Albrecht, Graf Stolber und von Rheinbaben, bei dieser, der II. Armee, zunächst da 10. (hannoverische) Corps unter General von Voigts⸗ Rhetz, dann das III. und IX. Corps, das brandenburgische und schleswig⸗bholsteinische unter den Generalen von Alvensleben II. und von Manstein und endlich die 1. Kavalle⸗ rie⸗Division des Generals von Hartmann. Diesen fünf Corps und vier Reiterdivisionen stand die feindliche Armee in der Stärke von sieben Corps und einem Kavallerie⸗Corps gegen⸗ über, das XV. bis XXI. der Generüäle Palliêres, Chanzy, Durieux, Bourbaki, Barral, Crouzat und Köratry, und das Reiter Corps des Generals Michel, zusammen — nach verein⸗ zelten französischen Angaben, — sogar 180,000 Mann, deren Oberbefehl der General Aurelles de Paladine führte.
Diese Loire⸗Armee ist aus allen in Frankreich und Algier noch vorhanden gewesenen Kerntruppen zu⸗ sammengesetzt worden, denen Ergänzungs⸗Mannschaften in großer Zahl zugeführt wurden. Haupttheile der so⸗ genannten Armee von Lyon, Truppen aus dem Centrum Frankreichs, Marschregimenter aus dem Westen, Freicorps aus der Vendée, Mobilgarden und Freischützen aus den südlichen Departements, alles Dies war vereinigt worden, um mit der noch vorhandenen Festungs⸗ und Marine⸗Artillerie, sowie einer eben geschaffenen Kavallerie ein neues Heer zu organisiren, das im Verein mit der Nordarmee bei Amiens die cernirte Haupt⸗ stadt entsetzen und die deutschen Heere vom französischen Boden vertreiben sollte.
Dieser, abgesehen von allen Uebertreibungen, doch mindestens 120,000 Mann starken Armee stand anfangs das bei Zeiten süd⸗ wärts detachirte Corps von der Tann gegenüber, dem zunächst durch die 17. und 22. Division nebst zwei Kavallerie⸗Divistonen Ver⸗ stärkung wurde, bis dann auch die II. Armee in Eilmärschen von Osten her nahte. Diefe ketztere hatte vor Metz alle Müh⸗ seligkeiten der zehnwöchentlichen Cernirung standhaft ertragen
vnnh hat nunmehr wiederum allen Anforderungen genügt, elche stellt werden nur keiten — aufgerissenen Wegen, den auf denselben, — nahezu fünzig Meilen in wenigen Wochen zurückgelegt. ins Marnethal, dann über die Aube marschirt, bis sie bei Troyes die Seine erreichte; bis hier schien die Hauptbestimmung noch gegen Lyon gerichtet, als nun die Ereignisse von Coul⸗ miers am 9. November es erforderten, in Eilmärschen sich gegen Orleans quartiere des Ober⸗Kommandos geben den zur derselbe ging von Metz aus über Commercy, Ligny, Moutiers sur Saulx, Joinville, Doulevant le Chateaux, Brienne, Troyes, Villeneuve l'Archevéque, Sens, Cherry, Nemours, Puisseaux und Pithiviers in die Beauce, jene fruchtbare Gegend, die sich nördlich der Loire von dieser bis an die Seine erstreckt. Un⸗ geachtet der großen Marschanstrengungen besserte sich dennoch der Gesundheitszustand der Truppen wesentlich, und gute Quar⸗ tiere entschädigten dieselben für die langen Wochen der Cerni⸗ rung um Metz. Je näher der Loire, um so mehr wuchsen die Schwierigkeiten des Vorrückens: südlich von Troyes zeigten sich bereits Freischützenbanden, später hemmte der Wald von Fon⸗ tainebleau den Marsch, welchem abgehauene Bäume, quer über die Wege gelegt, eben erst gezogene Gräben, Verhaue u. dgl. m. die größten Hindernisse entgegenstellten.
irgend an die Marschfähigkeit — können: sie hat geringer Rast und
. einer Truppe ge⸗ in starken Märschen bei den größten Terrainschwierig⸗ Verhauen und Barrika⸗
Anfangs war die Armee von der Mosel
zu wenden. Die jedesmaligen
Haupt⸗ besten Anhalt
den II. Armee:
Orientirung über Marsch der
Die Wiederaufnahme der Operationen an der Loire begann
mit einer Offensivbewegung der französischen Armee gegen das Corps v. d. Tann. Dieser General hatte bereits den Amarsch bedeutender feindlicher, ihm überlegener Kräfte in das Haupt⸗ quartier gemeldet und es aufgegeben, mit seinen kaum 20,000 Mann dem Feinde von Orleans, das er besetzt hielt, auf das linke Loire⸗Ufer zu folgen. von Chartres aus die 22. Division v. Wittich und die 4. Ka⸗ vallerie⸗Division einzutreffen vermochten, hatte der Feind, der
Noch bevor aber in der Richtung
mitgetheilte Terrainskizze verwiesen.
*) Zum besseren Verständniß wird auf die in Nr. 386 des St⸗Anz
sich anfangs
General bei Coulmiers auf den in
südöstlich Orleans gesammelt, einen Flankenmarsch ausgeführt, sich westwärts gezogen und bei Beaugeney, etwa vier Meilen unterhalb, die Loire überschritten. Dieser Um⸗ stand, wie das für eine Gefechtsaufstellung wenig günstige Terrain veranlaßten General v. d. Tann Orleans zu räumen, in nordwestlicher Richtung dem Feinde entgegen zu ziehen und am 8. November bei Ormes Stellung zu nehmen. Bereits am folgenden Tage stieß bei weiterem Vorrücken westwärts der der Richtung von Beau⸗ geney auf Paris marschirenden Feind. Da General v. d. Tann davon in Kenntniß gesetzt war, daß er von Chartres aus die 22., von Evreux aus die 17. Division zu erwarten hatte, außerdem aber auch die Spitzen der II. Armee sich mehr und mehr näherten, so wich er zunächst jedem größeren Kampfe mit dem bei Weitem stärkeren Feinde aus und zog sich nach Foury zurück, einer Eisenbahnstation auf der Linie Hrleans⸗Etampes, welche einige Meilen nördlich Artenay gelegen ist. Die Bewegungen des Generals Aurelles hatten die Vereinigung des I. bayerischen mit dem heranrücken⸗ den XIII. Corps, unter dem Großherzog von Mecklenburg, nicht indern können, und so mußte es dem französischen Befehls⸗ haber allerdings bedenklich erscheinen, weiter auf Paris vorzu⸗ gehen, umsomehr, als General „Feldmarschall Prinz Friedrich Carl von Nordosten her in Eilmärschen heranzog. General Aurelles erkannte rechtzeitig die ihm drohende Gefahr einer gänzlichen Umgehung und faßte unverweilt einen anderen Plan, den er mit großem Geschick ins Werk setzte. Während man die Loire⸗Armee noch in ihren Stellungen bei Orleans ver⸗ muthete, war dieselbe theilweis bereits in nordwestlicher Rich⸗ tung auf Chartres abgerückt, wahrscheinlich, um eine Vereini⸗ gung mit den im Westen unter Köratry, vielleicht sogar mit den im Norden gesammelten Truppen zu erzielen, und dann mit vereinter Kraft unerwartet von Westen oder Nordosten aus auf Paris zu marschiren. Gelang es dem General Aurelles, die beabsichtigte Bewegung auszuführen, so waren die diesseitigen Stellungen um Paris auf dieser Seite gefährdet: der Umsicht unsrer Heeresleitung entging jedoch die unerwartete Bewegung des Feindes nicht / die Armee⸗Abtheilung des
Großherzogs folgte derselben auf dem Fuße und ver⸗ — 8 den gan und für sich kühnen Plan von vornherein. Die der Armee⸗Abtheilung des Großherzogs
terstellten vier Infanterie⸗ und drei avallerie⸗Divisionen vneche 8 General von
ückten auf der Linie Chartres⸗Dreux vor; zer — ücackom lug am 17. November mit der 17. Division bei Houdan eine starke Kolonne feindlicher Mobilgarden und nahm die Stadt Dreux ein, General von Wittich bestand am 18ten mit der 22. Dwision ein siegreiches Gefecht bei Chateauneuf, nach welchen Kämpfen die Verfolgung des Feindes in west⸗ licher und nordwestlicher Richtung begann. . 1
ibrend diese Erfolge über die Truppen Kératry's er⸗ “ Las Gros der Loire⸗Armee die Linie rleans⸗Chateaudun besetzt, sich bei ersterer Stadt verschanzt und auf ihrer linken Flanke Truppen bis in die Gegend von Nogent le Rotrou und la Loupe vorgeschoben. Dieser Stellung des Feindes gegenüber befanden die deutschen Heeres⸗Abtheilun⸗ gen sich etwa in folgenden Positionen: Im Centrum stand das I. bayerische und das preußische IX. Corps, auf dem rechten Flügel befand sich der Großherzog von Mecklenburg im Vormarsche auf le Mans, und auf dem linken Flügel rückten das X. und III. Corps gegen die Loire⸗Armee vor, welche so in der Front beschäftigt wurde, um auf beiden Flügeln umgangen zu werden. — Dieser Absicht entsprechend, blieben sich im Centrum bei Orleans die Truppen scheinbar unthätig gegenüber stehen, während es auf beiden Flügeln zu lebhafter Aktion kam. Auf dem rechten sfetzte nach den Gefechten von Dreux und Chateauneuf die Armee⸗ Abtheilung des Großherzogs ihren Vormarsch gegen le Mans fort, um auf diese Weise den Feind in seiner linken Flanke zu umfassen: die 17. Division hatte den linken, von der Tann den rechten Flügel dieser Armee⸗Abtheilung, die 22. Division bildete das Centrum; die Truppen standen längs der Eure, die Kavallerie auf den Flügeln, um bis Evreux zu streifen und die Verbindung mit der II. Armee aufrecht zu erhalten. Durch eine Schwenkung dieser vn gegn wurde die Front derselben von Südwesten ganz nach Sü Pe verändert, und dadurch eine innigere Verbindung mit 88 Armee des Prinzen Friedrich Carl völlig hergestellt. e Be⸗ wegung des Großherzogs veranlaßte General Aurelles, Pin⸗ Positionen bei Chateaudun aufzugeben, sich näher Orleans zu konzentriren, sowie aber nun östlich dieser Stadt sogar offensiv gegen das im Anmarsch begriffene X. Armee⸗Corps vorzugehen. Bereits am 24. November stießen zwei Brigaden dieses sesen auf das ihnen entgegenrückende Corps des Genera
commun hinaus. 8 So sah denn General Aurelles die deutschen Heeresmassen von allen Seiten anrücken; er durfte demnach nicht länger zaudern, wenn er einer völligen Einschließung nun noch recht zeitig entgehen wollte: seine Armee stand diesseits Orleans in entschieden günstigen Positionen in einer Stellung, die durch Wälder und Höhen, namentlich aber durch den nach allen Richtungen und mit allen Mitteln der passageren Befestigungs⸗ kunst ungangbar gemachten Wald von Orleans, bedeutend Stärke und Vertheidigungsfähigkeit erhielt, deren wesentlichster Nachtheil aber darin bestand, daß im Falle einer Niederlage die Loire und die Stadt Orleans, letztere als ein unbedingt zu passirendes Defilbe, im Rücken lagen. Die Vortruppen des Generals Aurelles befanden sich in Artenay, etwa 3 Meilen nördlich Orleans. Von dieser Stellung aus erfolgten die mehr⸗ fachen Kämpfe, welche der schließlichen Aufgebung des rechten Loire⸗Ufers vorangingen. Der erste derselben hatte den Zweck, in der Richtung auf Fontainebleau und Melun durchzubrechen, um mit dem General Trochu in Paris vo Osten aus sich zu vereinigen: deshalb warf der Genera Aurelles sich auf den linken Flügel der II. Armee deren X. Corps unter General von Voigts⸗Rhetz am 28. November bei Beaune la Rolande die Franzosen völlig zurückschlug. Ein zweiter Versuch richtete sich nun gegen die Armee⸗Abtheilung des Großherzogs von Mecklenhurg im Nord⸗ westen der französischen Stellungen: doch auch hier, auf der Linie Orgéères⸗Baigneaux wurden die Franzosen am 2. Dezem⸗ ber völlig geschlagen; der Kampf entwickelte sich bei Bazoche⸗ les⸗Hautes, Poupry wurde mit Sturm genommen, und bei Loigny das XVI., bei Artenay das XV. französische Corps ge⸗ worfen. Diesen vereinzelten Kämpfen folgte am 3. Dezember ein gemeinsames Vorgehen auf der ganzen Linie: Prinz Friedrich Carl warf den Feind mit dem III. und IX. Corps bei Chilleurs⸗ aux-bois in den Orleans⸗Wald hinein und auf die Stadt Or⸗ leans zurück, indeß der Großherzog bei Chevilly vordrang, und General Tresckows 17. Division bei weiterem Vorrücken die Dörfer Gidy, Janvry und Pruns mit Sturm nahm. Das waren die entscheidenden Schläge, denen am 4. Dezember die Erstürmung der stark befestigten Eisenbahndämme, des Bahnhofes und der Vorstadt St. Jean durch das Corps von Manstein auf dem Fuße folgte. ö
Am Abende des 4. Dezember standen die übrigen Corps bereit, die Stadt mit Sturm zu nehmen. Der französische Befehlshaber jedoch, der anfangs nach Tours berichtet hatte, daß er sich in seine festen Stellungen bei Orleans zurückge⸗ zogen, der dann dieselben aufgeben, dann sie wieder halten wollte, sah nunmehr wohl ein, daß es ihm nicht möglich sein würde, mit seinen mehrfach geschlagenen Truppen die Stadt zu vertheidigen. So ward weiteres Blutvergießen hier wenig⸗ stens vermieden, die Stadt von den Franzosen geräumt und noch in der Nacht zum 5. Dezember von
8 ⁸ dissseinßen Truppen wieder besetzt. Die desfallsige⸗ Depesche Sr. Majestä⸗ des nonigs meldete das wichtige Ereigniß mit den Worten: »Orleans noch in dieser Nacht (zum 5. d.) besetzt worden, also ohne Sturm. Gott sei gedankt.«
Die Resultate der jüngsten Gefechte auf diesem Theile des Kriegsschauplatzes lassen sich in ihrer Gesammtheit noch nicht Se doch ist es gewiß, daß außer den in den verschiede⸗ nen Einzelgefechten gemachten vielen Gefangenen und genom⸗ menen Geschützen in Orleans über 10,000 Mann, 77 Kanonen und 4 je mit einem 24⸗Pfünder armirte Dampfschiffe in un⸗ sere Hand gefallen sind. Die Loire⸗Armee selbst ist nach allen Richtungen hin zersprengt, als völlig aufgelöst und einer schnellen Reorganisation wohl kaum fähig zu betrachten; wo⸗ hin der französische Obergeneral sich gewendet, ist zur Zeit noch nicht bekannt; in jedem Falle dürfte die diesseitige unausgesetzte Verfolgung einer⸗, wie die ungangbaren öden Flächen der So⸗ logne andererseits eine Konzentration der zersprengten Heeres⸗ körper nicht leich⸗ ö L 1
Die wesentlichste Bedeutun — täun Orleans wie der Zersprengung dieses größten republikanischen Heeres liegt aber in dem Umstande, daß jede Hoffnung einer Entsetzung der französischen Hauptstadt, auf welche von den derzeitigen Machthabern in Tours selbst — geblickt wurde, nunmehr wiederum in eine und jetzt wohl un⸗-
berechenbare Ferne gerückt sein dürfte.
der überstürzten Räumung
— Weiter liegen vom Kriegsschaupla
Crouzat und warfen dasselbe aus Ladon, XX“ “
Maizières und Bois⸗
richten vor:
als auf die letzte