8 8 8
9 Uhr, sollen in den Räumlichkeiten der Gewehrfabrik zu Spandau
den Kapitalbetrag derselben von
498
Am Dienstag, den 20. d. Mts., Vormittags 9 Uhr, sollen im hiesigen Zeughaushofe verschiedene, zu militäaͤrischen Zwecken nicht mehr geeignete Gegenstände, als: 33 diverse eiserne und guß⸗ stählerne Achsen, sonstiger Gußstahl, Eisen, Hartguß, Bronze, Messing, Kupfer, Leder, Strickwerk, Pappe, altes Papier, Geschirrsachen ꝛc. öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden, wozu Kauflustige hiedurch eingeladen werden. 8 Berlin, den 6. Dezember 1870.
u“ Artillerie⸗Depot.
Bekanntmachung. 1 den 20. Dezember cr., Vormittags
3736] Am Dienstag,
ca. 189 Centner altes Eisen und Stahl, „ 31 „ „ Gußeisen, 8 „ 300 Kubikfuß altes Brennholz — und verschiedene andere Gegenstände öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden. 8 Kauflustige werden hiermit zu dem angegebenen Termin einge⸗ aden. Spandau, den 7. Dezember 1870. . . Königliche Direktion der Gewehrfabrik.
5 84 2 1372 Lieferung von Verpflegungsgegenständen. 8 1 ie Se des Bedarfs nachbenannter Verpflegungsgegen⸗ stände, als: Roggenbrod, Semmel und Zwieback,
Trockene und grüne Gemüse,
Kolonialwaaren, 8 Bier, Wein, Weinessig, Butter, Eier und Milch,
Selterser⸗ und Sodawasser 1
ist für das Jahr 1871 für die sämmtlichen hiesigen Militär⸗ und Re⸗ serve⸗Lazarethe im Wege der Submission öffentlich an den Mindest⸗
fordernden zu vergeben. 8 der Latrinenkoth, das Müll, die
Auch soll das alte Lagerstroh, Asche, Knochen und Küchenabfälle, so wie die Grasnutzung in den
Gärten des Garnisonlazareths an den Meistbietenden öffentlich ver⸗ kauft werden. ö Die desfallsigen Forderungen und Gebote sind— bis zum 16. dieses Monats, Vormittags 10 Uhr, in unserem Bureau, Scharnhorststraße Nr. 11, Stube 68, versiegelt abzugeben, woselbst um diese Stunde der Termin abgehalten wird. Die Lieferungs⸗ und Verkaufsbedingungen koͤnnen täglich in un⸗ serem Bureau eingesehen werden. . — Beerlin, den 6. Dezember 1870. 8 Königliche Garnison⸗Lazareth⸗Kommission.
b
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
Bekanntmachung, betreffend die Ausloosung hohenzol⸗ lernscher Rentenbriefe. Bei der am 17. d. Mts. stattgehabten Ausloosung hohenzollernscher Rentenbriefe zum 1. April 1871 sind folgende Nummern gezogen worden: 1) Litt. A à 500 Fl. 37 Stück, Nr. 270. 461. 495. 750. 778. 782. 1683. 1741. 1942. 1952. 1962. 2364. 2390. 2899. 2939. 2966. 2976. 3177. 3428. 3856. 4069. 4125. 4683. 5095. 5136 5209. 5936. 6006 6617. 6866. 7188. 7342. 7842. 8276. 8461. 8729. 8735. 2) Litt B. à 100 Fl. 4 Stück: Nr. 289. 473. 760 und 779. 3) Litt. C. à 25 Fl. 1 Stück, Nr. 1109. Die vorgedachten Rentenbriefe werden den In⸗ habern zum 1. Apri! 1871 hierdurch mit der Aufforderung gekündigt, dem genannten Tage ab gegen Quittung und Rückgabe der Rentenbriefe in coursfähigem Zustande — also wenn dieselben außer Cours gesetzt waren, nach vorheri⸗ ger Wiederincourssetzung — bei unserer Landeskasse hier in Empfang zu nehmen. Mit dem 1. April 1871 hört die weitere Ver⸗ zinsung der ausgeloosten Rentenbriefe auf und es müssen mit den⸗ selben die nicht mehr fällig werdenden Zinscoupons Serie II. Nr. 5 bis 16 nebst Talons unentgeltlich zurückgeliefert werden, widrigenfalls der Betrag der etwa fehlenden Zinscoupons vom Kapitale zurückzu⸗ behalten sein würde. Die Einlösung der Rentenbriefe kann auch ver⸗ mittelst deren frankirter Einsendung durch die Post an die Landeskasse hier erfolgen, und ist in diesem Falle eine, von dem Inhaber auszustellende, über den Empfang der Valuta (welche mit Zahlen und Buchstaben auszudrücken) lautende Quittung beizufügen. Die Uebe sendung des Kapitals erfolgt dann ebenfalls durch die Post auf Gefahr und Kosten des Empfängers. Sigmaringen, den 21. No⸗ vember 1870. Königliche Regierung. von Blumenthal. 8
[2657] Bekanntmachung. Bei der am 28. Juli cr. erfolgten Ausloosung von Danziger Kreis⸗Obligationen zum Zwecke der Amortisation sind gezogen worden von den Kreis⸗Obligationen II. Emission Littr. A. Nr. 36 über 500 Thlr., „ A. 2 57 „ 889 „u
89 „ 93 „» 100 116 » 100 „ 100 2 „
137 21 50 38 1 90 » 60 »6⸗ “ Die ausgeloosten Obligationen werden den Besitzern mit der Aufforderung hierdurch gekündigt, die entsprechende Kapital⸗Abfindung vom 1. Januar k. J. ab bei der hiesigen Kreis⸗Kommunalkasse gegen
Rückgabe der Obligationen mit tn Fs zu nehmen.
[3734]
sämmtlichen dazu gehörigen Coup Danzig, den 12. August 1870. 3 Vorsißende der ständischen Chaussee⸗Bau⸗Kommission.
Der Landrath ö“ v. Gramatzki.
Zur Amortisation im Jahre 1871 sind folgend
Kreis⸗Obligationen ausgelooset:
8Z“ 88 Il. Emission:
gekündigt, die Kapitalbeträge den 1. Juli 1871
I. Erste Emisston: 8 Litt. A. Nr. 12 über 1000 Thlr.
„ C. ⸗ 39. 148. 224 über 100 Thlr.
„ D. „ 1. 8. 9. 47 über 50 Thlr. ““ E. » 148. 166. 265. 274 und 302 über 25 Thlr.
Litt. A. Nr. 28 über 1000 Thlr.
„ D. „» 18 über 100 Thlr. Diese Obligationen werden den Inhabern mit der Aufforderung bei der hiesigen Kreis⸗
Kommunal⸗Kasse gegen Rückgabe der Schuldverschreibungen mit Cou.
pons in Empfang zu nehmen. Obligationen keine
Thaler, Nr. 73 Litt. E. à 25 Thlr., looset, Nr. 40 im November 1869 ausgelooset, zinslos der II. Emission die Nr. 29 und 46 Litt. 1869 Asat sasht⸗ zinslos seit 1. Juli 1870, liefert, we
ür erinnert wird.
[137322
ö
.I.
Vom 1. Juli 1871 werden für diese
Zinsen gezahlt.
Ferner sind von der I. Emission die Nr. 2 Litt. C. über 100 bereits Oktober 1868 ausge⸗ seit 1. Juli 1869, Nr. 64 Litt. C. über 100 Thlr. Litt. D. über 50 Thlr., Nr. 223 und 319 Litt. E. à 25 Thlr., seit 1. Juli 1870 und von C. à 200 Thlr., November aber noch nicht einge⸗ deren Einlieferung und Abhebung des Geldes da⸗
Rosenberg in W.⸗Pr., den 15. November 1870. Die Finanz⸗Kommission des Rosenberger Kreises.
halb an
Bekanntmaäach
8 ‚chungg. Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger
1) Die Zahlung der am 2. Januar 1871 fälligen Zinsen der Prioritäts⸗Aktien und Obligationen, sowie der in Gemäßheit
des Privilegii vom 11. Juli 1868 emittirten und bereits voll eingezahlten Stammaklien (Zins⸗Coupons Nr. 4) wird, mit
Ausnahme der Sonntage, täglich Vormittags stattfinden: in Brerslau bei unsererer Hauptkasse vom 16. De⸗ zember cr. ab, —
in Berlin bei der Berliner Handels⸗
ggesellschaft, in Leipzig bei Herrn H. C. Plaut, in Hamburg bei der Noroͤdeutschen Bank Die Zins⸗Coupons sind mit einem von dem unterschriebenen Verzeichniß, in welchem dieselben nach der Emission, den Fälligkeitsterminen und der Reihenfolge der Aktien⸗ ꝛc. Nummern gufgeführt sind, einzureichen. 2) Zu den laut Statut⸗Nachtrag (8.) vom 11 Juli 1868 (G. S. S. 744 ff.) emittirten 17,000 Stück Stammaktien werden, da dieselben im Jahre 1871 an der Dividende mit den älteren Stammaktien noch nicht theilnehmen, zwei Zinscoupons Nr. 5 und 6 (pro 1871) und die Dividendenscheine nebst Talon für ie Jahre 1872 bis einschließlich 1874 ausgereicht, und zwar: in Breslau bei unserer Hauptkasse vom 2. Januar 1871 ab, woselbst die Stammaktien behufs Abstempelung zu Ppräͤsentiren sind und ein unterschriebenes Nummer⸗ Verzeichniß abzugeben ist, und an den andern ad 1 genannten Zinszahlungsstellen vom 2. bis 20. Januar 1871, bei welchen die Stamm⸗ aektien mit zwei unterschriebenen Nummer⸗Verzeichnissen abzugeben sind, wovon das eine Nummer⸗Verzeichniß mit Quittung über die eingelieferten Aktien sofort zurück⸗ gegeben werden wird. Nach Verlauf von 8 Tagen werden alsdann bei den resp. Ausgabestellen die Aktien nebst Zinscoupons und Dividenden⸗ scheine gegen Rückgabe des quittirten Verzeichnisses verabfolgt. Breslau, den 5. Dezember 1870. 8 Direktorium.
vom 2. bis 20. Januar
8 Luxemburger Bergwerks⸗
Sgaäaarbrücker Eisenhütten⸗Aktien⸗Gesellschaft. vhah Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hierdurch benachrichtigt, daß die durch Beschluß der Generalversammlung vom 8. November
auf Frs. 125. oder Thlr. 33. 10 Sgr. pro Aktie festgestellte
Dividende für das Geschäftsjahr 1869 —1870 gegen Aushändigung
des Dividendenscheins Nr. 8, vom 31.
Dezember d. J. ab bei:
der Soci für Générale pour favoriser l'industrie nationale in Brüsse
Herren Berger frêres & Co. in Arlon,
der Caisse commerciale & industrielle in Luxemburg
und an unserer Kasse hierselbst
erhoben werden kann.
Burbach b. Saarbrücken, 28. November 1870. 5 8 Der Direktor N. Flamm.
8
1871.
räsentanten
Das Abonnement beträgt 1 Thlr. für das Vierteljahr. Insertionspreis für den Naum einer Druchzeile D½ Sgr.
lle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellun an, 9 für Berlin die edition des Aönigl. 8 Preußischen Staats-Anzeigers: Zieten⸗Platz Nr. 3.
Berlin, Sonntag den 11. Dezember, Morgens.
1 5 . 21 E — — — ²— 8 8 89 82
Berlin, 11. Dezember.
2 Die gestrige zweite (I2.) Plenarsitzung des Reichs⸗ tages des Norddeutschen Bundes wurde von dem Pchs⸗ denten Dr. Simson um 6 ¾ Uhr Abends eröffnet.
Die Bevollmächtigten zum Bundesrathe des Norddeut⸗ schen Bundes waren zahlreich vertreten.
Vor Eintritt des Reichstages in die Tagesordnung erklärte der Abg. Bebel, daß ihm heute aus seiner Heimath das mehr⸗ erwähnte Schreiben des Konsul Lefaivre zugegangen sei, er indessen noch nicht zu beurtheilen vermöge, ob dies Schrei⸗ ben echt sei; sollte sich dies herausstellen, so naͤhme er keinen
Anstand, für sich und den Abg. Liebknecht zu erklären, daß sie dies Schreiben acceptiren.
Auf der Tagesordnung stand: —
1) Die dritte Berathung über die Vorlage der verbündeten Regierungen in Betreff der durch Uebernahme der Kaiserwürde
Seitens Sr. Majestät des Königs von Preußen bedingten Ab⸗
änderungen der Deutschen Bundesverfassung.
Es fand keine Diskussion statt.
Bei namentlicher Abstimmung wurde die mit 188 gegen 6 Stimmen genehmigt.
Es folgte: 2) Antrag der Abgg. Lasker und Genossen, die vorgeschlagene Adresse an Se. Majestät den König von Preußen anzunehmen.
Der Antragsteller, Abg. Lasker, der Adresse mit kurzen, patriotischen Worten, welche
tage mit Beifall aufgenommen wurden.
Die folgende Adresse: 8 Allerdurchlauchtigster, großmächtigster
Alllergnädigster König und Herr!
Auf den Ruf Ew. Majestaͤt hat das Volk um seine Führer sich eschaart und auf fremdem Boden vertheidigt es mit Heldenkraft das sveggest öto ase eneein Vaterland. Ungemessene Opfer fordert der Krieg, aber der tiefe Schmerz über den Verlust der tapferen Söͤhne erschuͤttert nicht den entschlossenen Willen der Nation, welche nicht eher die Waffen ablegen wird, bis der Friede durch gesicherte Grenzen behen⸗ verbürgt ist gegen wiederkehrende Angriffe des eifersüchtigen
achbarn.
Dank den Siegen, zu denen Ew. Majestät die Heere Deutschlands in treuer Waffengenossenschast geführt hat, sieht die Nation der dauern⸗ den Einigung entgegen.
Vereint mit den Fürsten Deutschlands naht der Norddeutsche Reichstag mit der Bitte, daß es Ew. Majestät gefallen möge, durch Annahme der Deutschen Kaiserkrone das Einigungswerk zu weihen.
Die Deutsche Krone auf dem Haupte Ew. Majestät wird dem wieder aufgerichteten Reiche Deutscher Nation Tage der Macht, des Friedens, der Wohlfahrt und der im Schutz der Gesetze gesicherten Freiheit eröffnen. —
Das Vaterland dankt dem Führer und dem ruhmreichen Heere, an dessen Spitze Ew. Majestät heute noch auf dem erkämpften Sieges⸗ felde weilt. Unvergessen für immer werden der Nation die Hin⸗ gebung und die Thaten ihrer Söhne bleiben. Möge dem Volke bald vergönnt sein, daß der ruhmgekrönte Kaiser der Nation den Frieden wiedergiebt. Mächtig und siegreich hat sich das vereinte Deutschland im Kreiege bewährt unter seinem höchsten Feldherrn, mächtig und friedliebend wird das geeinigte Deutsche Reich unter seinem Kaiser sein.
9 „ 1
ganze Vorlage
befürwortete die Annahme vom Reichs⸗
11“
König,
Euer Königlichen Majestät 98 allerunterthänigste, treugehorsamste Der Reichstag des Norddeutschen Bundes.
wurde von dem Präsidenten Dr. Simson verlesen, während die Reichstags⸗Abgeordneten sich von ihren Sitzen erhoben hatten. Die Adresse wurde sodann in namentlicher Abstimmung mit 191 gegen 6 Stimmen angenommen. 1 „‚Der Reichstag beschloß hierauf, diese Adresse Seiner Ma⸗ jestät dem Könige durch eine Deputation von 30 Reichstags⸗
Abgeordneten feierlich überreichen zu lassen. Die Mitglieder der Deputation wurden durch das Loos bestimmt.
Der Praͤsident des Bundeskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Delbrück, verlas hierauf eine Allerhöchste Präsidial⸗Verordnung
d. d. Haupt⸗Quartier Versailles, vom 7. d. Mts., durch welche
der Schluß der Sitzungen des Reichstages auf den 10. De⸗ zember angeordnet worden. Der Staats⸗Minister Delbrück erklärte sodann diesen Schluß im Namen der verbündeten Re⸗ gierungen und auf Allerhöchsten Präsidial⸗Befehl. Der Präsident Dr. Simson schloß darauf die Sitzung um 7 Uhr 40 Minuten mit einem dreimaligen Hoch auf des Königs Majestät, in welches die Reichstags⸗Abgeordneten begeistert ein⸗ immten
† EEEIII1111“ 81 kg. 895
1AA“
uptquartieren in Versailles, 6. Dezember
Was die letzten Vorgänge innerhalb der Cernirungslinie
von Paris anbetrifft, so bewahrheitet sich die Nachricht, daß die Franzosen ihren Rückzug mit größter Hast antraten, im voll⸗ ständigsten Maße. Offiziere verschiedener deutscher Truppentheile, die sogleich, nachdem der Feind die Stellungen auf dem linken Marne⸗Ufer verlassen hatte, das Terrain rekognoszirten, fanden noch in großer Anzahl Leichen französischer Soldaten, die nicht fortgeschafft worden waren, bdarunter auch meh⸗ 1 Offiziere, selbst höheren Grades. Nur i einem Punkte hatten die abziehenden Truppen eine vorsichtige Ueberlegung gezeigt. Der Feind war auch diesmal, wie bei den früheren Ausfällen, nicht in der Lage gewesen, Kaval⸗ lerie zur Verwendung zu bringen. Dagegen mußten zur Be⸗ spannung der Geschütze einige Hundert Pferde mit hinaus ge⸗ führt werden. Viele derselben waren durch deutsches Granaten⸗ feuer, das wieder bei mehreren Gelegenheiten, so bei dem Sturm der Württemberger auf Mont Merly und bei der Attaque des II. Corps auf Champigny seine Wirksamkeit auf das Ausgezeichnetste bewähren konnte, getödtet. Es fand sich nun, daß die Franzosen, ehe sie in die Forts zurückgingen, die besseren Körpertheile der gefallenen Thiere vom Rumpfe getrennt hatten, um sie als Nahrungsmittel zu gebrauchen. Ueberhaupt fand man frisches Fleisch in den Tornistern der französischen Gefallenen nur wenig, gesalzenes da⸗ gegen und Speck noch in größerer Menge. Mit Genauig keit hat ferner konstatirt werden können, daß von der Besatzungsarmee allein drei Corps gegen die Marneseite dirigirt worden sind. Es war die Kerntruppe, über welche das Vertheidigungs⸗Komite gebietet, die Linien⸗ truppen der Marschregimenter, mit verhältnißmäßig wenig Mobilgarden, im Ganzen mindestens 80 — 90,000 Mann. Kom⸗ mandirt hat am 30. November General Vinoy, am 2. und 3. Dezember General Ducrot. Uebereinstimmende Aussagen eines französischen Obersten und vieler Gefangener, lassen es als ziemlich sicher erscheinen, daß General Ducrot verwundet worden ist.
Die neuesten Nachrichten aus Lyon, die bis zum 30. No⸗ vember reichen, enthalten wenig Wissenswürdiges. Die Zei⸗ tungen beschäftigen sich mit der neu gebildeten Armee und drücken die Hoffnung aus, daß diese besser Stand halten werde, als das kaiserliche Heer. Ueber die Bewegungen der an der Loire operirenden deutschen Truppen war man übrigens in französischen Kreisen nicht schlecht unterrichtet. Man wußte 2 B. schon am 27., daß der Feldmarschall Prinz Friedrich Carl ein Hauptquartier in Pithiviers hatte und daß größere Kolon⸗ nen vS Neuville und Montargis gegen Beaune⸗la⸗Rolande vorrückten.