1870 / 392 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Im Unterhause beantra einer parlamentarischen Kommi Aufhebung des Tabakmonopols. Di Zucker⸗, Fleisch⸗ und und die Beibehaltun Debatte mit sehr ge

In der Sitzun gation für Militär

in längerer Rede seinen Vors Standes der Kavallerie. eingehende Prüfung der ei ordentlichen Budgets von über einen meritoris

Schweiz. Zeitung« schreibt Kaiserreichs au tiges Glück auf! zurufen,

strenge Achtung jedes fremden auf welche Deutschland seinen Herr seiner Geschicke zu

gewesen!

Großbritannien und ber. Gestern fand unter dem ein zahlreich besuchtes Meeting gegen die Besetzung der Stadt gierung ausgesprochen wurde.

Nach einer hier ein die Explosion einer P Personen getödtet und 100 v

Frankreich. Ueber das ein von dort am 28. Novemb der »Indép. belge« abgedruckt

Die Seine, von Schiffen, sperrt, macht einen melancholis bei der Notre⸗ Nicht ein einz

noch an den mann. Die sind mit und vor

ben im Sande

man sicher,

Durchn

wird von 4

mit 3 Pferden at 6048 Patronen. 3 400 Schuß ionsmäßig aber nur 200 Sch so daß die Munition ausreicht. Bei den Saschenen 6,7 nfanterie 90 pCt. Treffer. Auf auf Kavallerie noch 35 pCt

Treffer.

8

Darmstadt, städter Zeitung« m neue Orden gestifte

gte Paul Moriz die Entsend zur Berathung über die e Gesetzentwürfe über die Weinsteuer, ferner über Stempelgebühren g der Finanzgerichte, wurden nach kurzer ringen Modifikationen angenommen. g des Sub⸗Komites der ungarischen Dele⸗ angelegenheiten motivirte der Krie chlag bezüglich der Erhöhung des Ferner nahm das Sub⸗Komite die nzelnen Titel und Posten des 60 Millionen Gulden vor, chen Beschluß zu fassen. 8

Zürich, 10. Dezember. —: Man wird der Auferst ch außerhalb der deutschen

gs⸗Minister

ohne dar⸗

Die »Neue Züricher ehung des Deutschen Grenzen ein aufrich⸗ wenn es dem Programm tr rt wird und we

aßen bezeichnet w gniß erschaft lockt Deutschlands Kraft nicht egen in das Verderben. Rechtes, das i Anspruch stützt, sein. Die Zeiten

st die Grundlage, im eigenen Hause nerzüge sind

rrland. London, 10. Dezem⸗ tz des Erzbischofs Manning in welchem ein Protest Rom durch die italieni

getroffenen Na

sche Re⸗

chricht hat in Birmingham fabrik stattgefunden, wodurch 17 erwundet worden sind.

Aussehen von Paris enthält er abgesendeter Brief, welcher in ist, folgende Schilderung: die dort Schutz suchten, chen Eindruck. Auf d dame steht der Artilleriepark der Nation iger Maurer arbeitet an dem neuen Hotel Tausenden von Neubauten im Quartier prachtvollen Glasgemälde der Sainte⸗C und das entfernt,

atronen

fast ge⸗ er Insel

Sandsäcken verdeckt

Pflaster

krepiren. Palais de Justice ist

trägt: »Für Pflege der Soldaten 1870- ist für Personen beiderlei Geschlechts bestimmt, welche sich im Sanitätswesen ausgezeichnet haben. Der zweite Orden welcher den Namen »Militärverdienstkreuz« führt, wird Militärpersonen, die sich vor dem Feinde ausgezeichnet haben, verliehen. Für beide Orden besteht nur eine Klasse.

Wien, Sonntag, 11. Dezember, Morgens. Durch eine gestern Abend 10 ½ Uhr in der Hofburg ausgebrochene Feuers⸗ brunst ist das physikalische Kabinet zerstört worden. Es ge⸗ lang, die Gefahr von den nahegelegenen Räumen, namentlich von der Hofbibliothek und dem Muͤnzkabinet abzuwenden.

Bern, Sonntag, 11. Dezember. Der Bundesrath wählte gestern Schenk zum Bundes⸗Präsidenten und Welti zum Bundes⸗Vizepräsidenten für das Jahr 1871.

Neichstags⸗Angelegenheiten.

„Berlin, 11. Dezember. In der gestrigen (12.) Plenar⸗ sitzing des Reichstags des Norddeutschen Bundes ergriff am Schlusse der Präsident des Bundeskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Delbrück, wie folgt, das Wort:

Meine Herren! Die verbündeten Regierungen glauben, indem sie aus gleihen Gründen, wie bei Ende der letzten außerordentlichen Session, auch dieses Mal von den hergebrachten Formen für den Schluß des Reichstages absehen, den Wünschen der Herren Abgeord⸗ neten entgegen zu kommen. Ich erlaube mir deshalb die nachstehende Allerhöchste Praͤsidial⸗Botschaft vorzulesen:

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc.

thun kund und fügen hiermit zu wissen, daß Wir den Präsi⸗ denten des Bundeskanzler⸗Amts, Unseren Staats⸗Minister Delbrück, ermächtigt haben, gemäß Art. 12 der Verfassungs⸗Urkunde des Nord⸗ deutschen Bundes, die gegenwärtigen Sitzungen des Reichstages des Norddeutschen Bundes, in Unserem und der verbündeten Regierun⸗ gen Namen am 10. d. Mts. zu schließen.

Gegeben Großes Hauptquartier Versailles, den 7. Dezember 1870.

Wilhelm.

8 8 1ö1ö1A“

Ich überr diese Botschaft dem Herrn Präsidenten.

Meine Herren! Ich habe dieser Allerhöchsten Botschaft nichts hinzuzufügen. Ich habe im Namen Sr. Majestat des Königs von Preußen und der verbündeten Regierungen den Reichstag zu eröffnen gehabt. Auf die damals im Allerhöchsten Auftrage an den Reichstag gerichtete Eröffnungsrede hat der Reichstag so eben eine Antwort be⸗ schlossen. Es würde mir nicht zustehen, darauf eine Erwiderung zu ertheilen; es bleibt mir nur übrig, auf Allerhöchsten Präsidialbefehl im Namen der verbündeten Regierungen den Reichstag des Nord⸗ deutschen Bundes zu schließen.

fortwährend finden, die angeklagt sind, zende Villa, irgend ein La Diebstähle mit Einbruch sind in selten geworden, weil die Diebe der Mauern vollauf bes verlassenen, und nicht von Deutsche besetzten Häuser ist von paris

Griechenland. Sheridan ist in Konst

Mußland und Polen. zember. Der bayerische Ges hierher zurückgekehrt.

Nach dem »Russ. Inv.⸗ Gorlow erfundene, in die rus mit der Gatlingschen nur Gorlowsche besteht aus 9

nesser. Die Kugeln st der neuen Karabiner der Schü werden daher mit denselben Gorlowsche Mitrailleus Pferden gezogen. bespannter

e von Marodeuren irgend ein schönes Schloß, eine rei⸗ geplündert zu haben. seit der Cernirung sehr zwei Monaten außerhalb sen sind. Die meisten der n Truppen oder Mobilen er Gesindel geplündert worden.

Athen, 8. Dezember. antinopel eingetroffen.

St. Petersburg andte Baron von Truchseß ist

eine Meng ndhaus

chäftigt gewe

Der General

hat die von dem General⸗Major sische Armee eingeführte Mitrailleuse die äußere Form gemein. stählernen Läufen von 4,2 Linien Kaliber mit denjenigen ten überein; die Mitrailleusen Patronen wie jene geladen. Die auf einer eisernen Laffette und Zu jeder Mitrailleuse gehoöͤrt ein Munitionskarren. Jede Mitrailleuse ören 4 Mann, die abfeuern können, instruk⸗ in der Minute ab für 24stündiges ununterbroch den stattgefundenen Ver preuß. Fuß) auf Kav

immen im

Zur Bedienung geh in der Minute

feuern sollen, enes Schießen suchen waren bei 300. allerie 100 pCt., 700 Saschenen Distanz auf Infante

ie noch

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Sonntag, 11. Dezember. Wie die »Darm⸗

eldet, hat der Großherzog von Hessen zwei

b Die franzoͤsische Flotte in der Nord⸗und Ostsee. J.

Der »Moniteur universel«, das offizielle Organ der Regierungs⸗ Abtheilung in Tours, veröffentlicht eine Reihe von Artikeln über die französische Flotte in der Nord⸗ und Ostsee, von René von Pont⸗Sest, deren wesentlichsten Inhalt wir in Nachstehendem in Uebersetzung wiedergeben.

Der Krieg war schon mehrere Tage erklärt, als man noch nicht wußte, welcher Ober⸗Offizier an die Spitze der wichtigen Expe⸗ dition gestellt werden sollte, welche in die Ostsee bestimmt war. Man behauptete, daß Admiral Rigault de Genouilly, der Marine⸗Minister, das Kommando selbst zu ergreifen wünschte, und man beeilte in der That die Armirung der Fregatte »Océan« in Cherbourg, welche das Admiralschiff werden sollte. Mehrere Tage vergingen in dieser Ungewiß⸗ heit, dann am 22. Juli erfuhr der Vize⸗Admiral Graf Bouet⸗Villaumez plötzlich, daß der Kaiser ihn zum Befehlshaber des Ostsee⸗Geschwaders gewählt habe. Der Marine⸗Minister hatte auf seine Einschiffung ver⸗ zichtet, als ihm im Falle der Abreise die Verpflichtung, sein Porte⸗ feuille niederzulegen, auf das Strengste nahe gelegt war. Er unter⸗ richtete den Vize⸗Admiral Bouet⸗Villaumez, daͤß die unter feine Be⸗ fehle gestellte Flotte aus 14 vvoo einer großen Zahl Avisos und anderer zu der Expedition auglicher Fahrzeuge bestehen würde. Eine zweite Flotte unter Kommando des Vize-Admirals La Roncière le Noury, aus großen Transportdampfern, Kanonier⸗Cha⸗ luppen und schwimmenden Batterien bestehend, sollte in kurzer Frist folgen mit 30,000 Mann Landungstruppen unter General Bourbaki. Folgenden Tags nach seiner Ernennung begab sich Vize⸗Admiral Bouct⸗Villaumez nach Cherbourg und pflanzte seine Admiralsflagge auf der »Surnveillante«, einer Panzerfregatte, auf, welche er ungeachtet des vom Vize⸗Admiral Roze, dem See⸗ präͤfekten, entwickelten Eifers kaum eeingestellt fand. In dem Arsenal zu Cherbourg, das seit einigen Jahren durch die Marine⸗ Minister, welche es zum Vortheil ihrer Geburts⸗ resp. Lieblingsorte Brest und Toulon ausgeplündert hatten, sehr vernachlaͤ sigt war, fehlte fast Alles. Nicht nur die Gegenstände der Bewaffnung und der Pro⸗ viant waren nicht in genügender Anzahl vorhanden, sondern es fand sich auch nicht die nöthige Zahl Mannschaft, da der Krieg in den Augenblickerklärt war, wo die Matrosen von der See⸗Enrollirung, d. h. die jenigen, welche jeder eit unverzüglich einberufen werden konnten, fast alle auf der Fischerei an der Bant ven Terre⸗neuve und den Küsten Schott

Der eine derselben, welcher die In

lands waren. Admiral Rigault kannte übrigens alle Hindernisse,

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.

denn unter den Ministern hatte er allein im vollen Ministerrath den Muth, zu sagen: daß er nicht fertig wäre. Man muß ihm wenigstens diese Gerechtigkeit wiederfahren lassen. Indeß beeilte Vize⸗Admiral Bouet nichtsdestoweniger seine Vorbereitungen zur Abreise, obgleich schon nicht mehr von den 14 Panzerfregatten und den zahlreichen Pvisos die Rede war, aus welchen das Geschwader bestehen sollte. Die wenigen Augenblicke seit seiner Ernennung hatten zur wesent⸗ lichen Aenderung der Dispositionen der Oberbehörde genügt. Der Marine⸗Minister wollte vielleicht der durch einen Andern als ihn be⸗ fehligten Flotte nicht mehr Bedeutung beilegen, als sie Anfangs haben sollte, oder bemerkte man, daß die Arsenale nicht leisten konnten, was man versprochen hatte, erst unmittelbar nachher? Ist es wahr, daß im Angesicht des Aufdrängens des Prinzen Napo⸗ leon, die Landungstruppen unter General Bourbaki zu kommandiren, und der Unmöͤglichkeit, es ihm anzuvertrauen, man kurz auf dies zu einem Erfolg der Ostsee⸗Expedition unerläßliche Element verzichtete? Ist es endlich wahr, daß dies verühmte Landungscorps öffiziell nur aus 10,000 Mann See⸗Infanterie gebildet war? Man muß. meiner Meinung nach auf jede dieser so ernsten Fragen mit Ja antworten; die Ereignisse haben es auf eine unglücklicherweise zu klare Art er⸗ wiesen. Indeß glaubte der Vize⸗Admiral Bouet⸗Villaumez nur an eine Verspätung in den projektirten Armirungen, und in dem Eifer, zu handeln, entschloß er sich, Cherbourg mit seinem Geschwader zu verlassen, das auf 7 Panzerfregatten und einen einzigen Aviso ver⸗ mindert war. Wahr ist, daß man ihm förmlich versprochen hatte, daß seine Flotte schleunigst um sechs andere Panzerfregatten, fünf Avisos, den Monitor »Rochambeau⸗- und den Widder »Tau⸗ reau« vermehrt werden sollte. Die Instruktionen des Ministers sprachen übrigens nur von der kolossalen Flotte des Nordens, als ob sie komplett und bereit gewesen wäre, die Offensive zu ergreifen. So schrieb er unter dem 23. Juli an seinen Oberkommandanten: »Sie werden sich zuerst nach dem Sund verfügen, wo Sie die »Thetis⸗« nach Kopenhagen abordnen werden, dann werden Sie Nachts vor die Jahde zurückkehren, um dort das preußische Ge⸗ schwader zu blokiren. Während dieser Zeit werden Ihnen die an⸗ deren Schiffe nachgesandt. Sie werden den Contre⸗Admiral Dieu⸗ donns mit einer Division vor der Jahde lassen und sich mit der andern in die Ostsee begeben.“

Dieselben Instruktionen enthielten einige größtentheils falsche Einzelheiten über die preußische Flotte unter Prinz Adalbert, dann endeten sie mit dem förmlichen Befehl, keine offene Stadt anzugrei⸗ fen. Alles schien endlich vorbedacht, selbst die Unmé lichkeit, der man begegnen werde, Seeleute, welche in der Nordsee bewandert wären, zu finden. Ein Schiffskapitän, Hr. v. Champeau, war nach Dänemark gesandt und Dank seinem Eifer und seinem Verstande, waren die dänischen Lootsen bereit, unsern Geschwadern ihre Mitwirkung zu leihen; die Küstenwächter in Jütland hatten In⸗ struktionen empfangen, welche ihnen erlaubten, mit uns mittelst Hülfe geheimer Signale zu korrespondiren, und die Bucht von Kioje, südlich von Kopenhagen im Osten der Insel Seeland, war als Ort der Ver⸗ roviantirung gewählt. Zum Ueberfluß hatte der Admiral als Fonds fär unvorhergesehene Fälle 200,000 Fres. empfangen. Endlich war in diesen ersten Instruktionen der Vize⸗Admiral Bouet⸗Villaumez aufgefordert, Rußland bei Kronstadt zu überwachen. Der Minister fügte in einer zweiten Depesche hinzu: .

»Im Angesicht der Eventualitäten gegen Rußland hat das Mit⸗ telmeergeschwader den Befehl, Brest zu erreichen, um so à cheval der Meerenge von Gibraltar und der Nordsee zu bleiben.«

Man sieht, daß nach den Ministerial⸗Instruktionen der erste Ope⸗ rationspunkt des Admirals Bouet die Jahde sein sollte. Der Ober⸗ Kommandirende hoffte, daß er den Admiral Prinz Adalbert auf offener See überraschen und zum Kampfe noöͤthigen werde. In dieser Ueberzeugung faßte er unmittelbar vor dem Absegeln von Cherbourg einen Angriffsplan auf den Stoß, welchen er jedem seiner Kommandanten mittheilte. Vize⸗Admiral Bouet⸗Villaumez wußte, daß Prinz Adalbert unter seinem Befehl 3 Panzerfregatten und einen Monitor hatte, und daß er den »König Wilhelm«, d. h. ein an Schnelligkeit und Geschützkraft allen Schiffen unseres Geschwaders überlegenes Schiff, gegen dessen Flanken der größte Theil unserer Kugeln ohnmächtig sein würde, bestiegen hatte.

Der »König Wilhelm« war in England gebaut; er ist ausschließlich mit Vierundzwanzigpfündern armirt und nur der »Rochambeau« allein würde haben mit ihm kämpfen können. Allein am 23. Juli war der »Rochambeau«, welcher indeß Frankreich ein Dutzend Mill onen gekostet hatte, nicht seebereit. Unsere See⸗Ingenieure hatten, um keine der guten Eigenschaften des amerikanischen Monitor« anzuerkennen, 9 viel Fehler an ihm gefunden, daß man ihn seit zwei Jahren allen sorgfältig unter dem Vorwande von Reparaturen verbarg. Ich wi hinzufügen, daß der »Rochambeau« eines der e Zerstörungs⸗ und Vertheidigungswerkzeuge ist, welche es giebt. Aber, wie ich eben gesagt, konnte der Vize⸗Admiral Bouet⸗ Villaumez nicht auf seine unmittelbake Mitwirkung zählen und er hatte folglich einen Kampsplan angenommen, deren Ergehniß S Paralysirung der Geschützkraft des »König Wilhelm⸗« sein sollte. vn dem Angriff durch den Stoß hing Alles von der Geschi 8 lickeit des Manövers und der Schnelligkeit des Anlaufs ab. Der Sporn der »Surveillante« war es, welcher, als riesenhaftes Geschoß gebraucht, mit den Eisenmauern des preußischen Schiffs ab⸗ rechnen sollte. Nachdem diese Verfügungen getroffen, verließ 5 9 schwader des Vize⸗Admiral Bouet⸗Villaumez Cherbourg am 4. Ju 5 Uhr Abends unter den Augen der gesammten Bevölkerung der Stadt, welche auf den Werften und der Terrasse des Casino ver⸗ sammelt war, um ihm Lebewohl zu sagen und von ferne Wansche auf glücklichen Erfolg und erfreuliche Rücktehr zuzusenden. Der 8 ‚Jerome Napoléon« begleitete die Flotte, um nach Hankerchen mit Nachrichten von demselben, sei es nach einem Kampf bei Begegnung

des preußischen Geschwaders, sei es nach seiner Ankunft bei Helgoland, uriiakomemem zu können. Man weiß, daß Helgoland eine Insel gegenüber der hannoverschen Küste bei 20 25 Meilen von den Mün⸗ dungen der Weser und Elbe ist und 5 England gehört. In diesen Gegenden mußte das französische Ge chwader zuerst operiren und sollte in dem Gouverneur dieser britischen Besitzung, ehemaligen Obersten eines Regiments der englischen Armee in der Krim, einen artigen Mann finden, der bereit war, Alles, die Achtung der Neutra⸗ lität in Betracht gezogen, zu thun, um sich seinen ehemaligen Waffen⸗ und Siegesgefährten nützlich und angenehm zu machen.

Der Vize⸗Admiral Bouct⸗Villaumez war denn, mit allen den Instruktionen, von denen ich oben einen kurzen Auszug gegeben habe, versehen und durch eine letzte Ministerialdepesche rücksichtlich der Schnellig⸗ keit, mit welcher ihm die versprochenen Aktionsmittel nachgesandt werden würden von Neuem beruhigt, von Cherbourg am 24. Juli ab⸗ gereist. Sein Geschwader bestand aus der Admiral⸗Fregalte »Surveillante«, der zweiten Admiral⸗Fregatte »La Gauloise«, mit dem Contre⸗Admiral Dieudonné an Bord, aus den Fregatten »la Guyenne⸗, »la Flandre⸗, „l'OcSan«, »la Thetis«, »la Jeanne d'Arc⸗«, und dem Aviso »le Cassard«. Die Ausrüstungen des größten Theils dieser Schiffe waren mit Hülfe der in solcher Eile eingeschifften Matrosen vervollständigt worden, daß man nicht einmal zur Beschaffung eines vollgültigen Ran⸗ zens, d. h. der auf dem Meer zum Wechsel unumgänglich nöthigen Kleidungsstücke, Zeit hatte. Aber die Artillerie war gut, und da der Kom⸗ mandirende im Augenblick keinen andern Zweck hatte, als die feindliche Flotte zu verfolgen und zu schlagen, so hatte er nicht wenig Zuversicht und ging, um aus dem Kanal zu kommen, mit vollem Dampf nach Nordost. Seitdem die Fregatten die Rhede von Cherbourg verlassen, waren sie in Schlachtordnung gestellt und Alles war an Bord für den Kampf auf Deck bereit. Am folgenden 25. Juli zeigte das an der englischen Küste lodernde Feuer den Durchgang des französischen Geschwaders an, wodurch Preußen zur Kenntniß von der An⸗ näherung seines Feindes gelangte, als ganz Frankreich Dank dem an die Journale gelangten Gebote, noch den Abgang seiner Flotte nicht wußte. Das ist zweifelsohne der Grund, warum Admiral Bouet die preußische Flotte weder auf der Fahrt gen Norden, noch bei der Rekognoszirung der Rhede an der Jahde, der hannoverschen Küste entlang, begegnete. Die Loot⸗ sen behaupteten damals, daß der Admiral Prinz Adalbert die Route in die Ostsee eingeschlagen, um sich nach Kiel zu flüch⸗ ten, aber der Dolmetsch Krätzer meinte dagegen mit Recht, daß die preußische Regierung ihr Geschwader nicht hätte in Kiel einlaufen lassen können, so lange wenigstens, als es der Stütze Rußlands noch nicht sicher war. Dieses erste Schwanken, das unserem Geschwader eine werthvolle Zeit kostete, war um so ärgerlicher, als Admiral Bouet ohne dänische Karten abgesegelt war, welche ihm vor seinem Aus⸗ laufen geliefert werden sollten und ohne welche es ihm so zu sagen unmöglich war, in einer von diesen Küsten, an denen alle Leuchtthürme ausgelöscht waren, angemessenen Entfernung zu fahren. Er entschloß sich also zur Rückkehr nach dem Sgssg nachdem er namentlich durch seine Kapitäne erfahren, daß beim größten Theil der Schiffe der Kohlenvorrath unvollständig und bei einigen selbst un⸗

ureichend war. Es war also dringend eilig, die Verproviantirungs⸗

ation zu gewinnen, welche durch Herrn von Champeau gewählt

und eingerichtet war. Am 28. Juli begegnete das Geschwader im Augenblick, als es das Skagener Nack doublirte, an der äußersten Spite von Dänemark diesem Oberoffizier, welcher an Bord kam, um den Admiral Bouet im Namen des französischen Ministers zu ersuchen, in die Ostsee einzulaufen. Eine Subskription für die verwundeten Franzosen erreichte in Däne⸗ mark in wenig Tagen die Zahl von 80,000 Fr., während die für die verwundeten Deutschen in dem gleichen Zeitverlauf nur auf 1800 Fr. stieg. Fast die ganze dänische Presse predigte glühend Krieg und Rache. Wir hatten schließlich da einen Verbündeten, der ganz bereit war und dem man nur die Hand reichen durfte. Ungeachtet des von uns be⸗ gangenen Fehlers hätte vielleichet dieser Verbündete genügt, den Ereig⸗

nissen ein anderes Gesicht zu geben. Durch seine Marine, welche besser in diesen gefährlichen Gewässern zu Hause und zur Beschiffung dieser drohenden Engen geeigneter war, wurde die Landung von einer außer⸗ ordentlichen Leichtigkeit, und da Dänemark sofort fast 40,000 Mann

ins Feld stellen konnte, wäre Preußen im Norden von einer Armee

von 70,000 Mann bedroht worden, welche es gezwungen hätte, mehr als 200,000 Mann in Hannover und Holstein zu konzentriren, ohne die

Garnisonen in den Städten zu rechnen, dexen es dieselben an seinen von unsern Fregatten bedrohten Küsten nicht berauben konnte. Um dies

Resultat aber zu erzielen, mußte vor Allem unsere Lan⸗

dungsarmee erscheinen. Die Anwesenheit des Geschwaders allein genügte nicht, um eine Volksbewegung bervorzurufen, und überdem konnte der Admiral Bouet⸗Villaumez mit dem Befehle, die Jahde zu überwachen, sich nicht den Wünschen des französischen Ministeriums fügen und in die Ostsee einlaufen. Er sagte dies Herrn von Champeau und telegraphirte unmittelbar um neue Instruktionen nach Paris. Kaum war diese Dopesche fort, als der Admiral von Paris ein Telegramm empfing. Nach gewissen dienstlichen Einzeln⸗ heiten lud der Minister der Marine den Vize⸗Admiral Bouet ein, einen Observationspunkt zu wählen, welcher ihm gestatte, zugleich die dänische Neutralität zu achten, die feindlichen Küsten zu uüͤberwachen und seine Schiffe mit Proviant zu versehen. Er empfahl ihm am meisten, wenn der Zugang zur Jahde frei sei, dort ansehnliche Kräfte zur Beobachtung zu lassen. Man sieht, was für Befehle, was für unnützes Kommen und Gehen ohne bestimmten Zweck! Wo sollte man diesen Observationspunkt wählen? In der Nordsee oder in der Ostsee? Aber wie von der Ostsee die hannoverschen Küsten überwachen und wie aus der Nordsee die Vor⸗ Länge an der Küste von Preußen gewahren? War dies mit sieben Schiffen möglich? Man vergaß in Paris, daß von der Jahde nach