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igli Kriege gegen den
Montmesly. Il prononce son mouvement sur sa gauche, passe angeworben, lediglich zum Zwecke, dieselben zum 9 den
8 ) ad huit points Norddeutschen Bund zu verwenden, ferner eine Gesandtschaft in Paris
M Marns (mechnsathil 88 8,Sg08as un a bäarno. Sur nit phtgs⸗ unterhalten und die in Frankreich lebenden Hannoveraner zur Bildung Nachdem der vereinzelt gebliebene Ausfall des Generals Vinoy
eines den Franzosen sich anschließenden Freischützencorps aufgerufen, abgeschlagen, beschränkten die Franzosen sich auf eine ununterbrochene Waffen zur Armirung des Corps bereit gehalten und beabsichtigt, Kanonade aus den Werken waͤhrend der Nacht, welche wie alle frühe⸗ selbst nach Paris zu gehen. Daß König Georg letztgenannte Absicht ren wirkungslos blieb. wirklich gehegt hat, beruhe auf einer offiziellen Erklaͤrung des Bundes⸗ Diese konfuse Darstellung rührt zwei verschiedene Gefechte durch⸗ kanzlers. Antragsteller sei für seine Person fest überzeugt, daß die einander, die räumlich 1 Meile auseinander liegen. Ein Ausfallver⸗ Zeitungsnachrichten wahr seien. Um aber jeden Zweifel abzuschnei⸗ such gegen Süden aus Créteil gegen den Mont Mesly wurde mit den und zu beseitigen, habe er beantragt, Herzogliches Staats⸗Mini⸗ leichter Mühe zurückgewiesen, gegen Osten hingegen ging General sterium zu ersuchen, beim Bundeskanzler offizielle Nachrichten hierüber Ducrot unter dem Schutz der Festungs⸗Artillerie und einer auf dem einzuziehen. Man habe freilich auch noch andere Wege. Aus dem Mont Apron placirten schweren Batterie von Joinville und Nogent Adreßkalender gehe hervor, daß in Wien noch »ein braunschweigischer her auf 5 Brücken über dice Marne vor. Es gelang, mit weit über: Geschäftsträger«, Baron v. Thienen⸗Adlerflycht, residire, von dessen legenen Kräften die diesseitigen Vorposten aus le Plan, Champigny diplomatischer Thaͤtigkeit man bis jetzt Nichts wahrgenommen habe. uund Brie zu verdrängen, drei Punkte, welche im Granatfeuer der de- Nun sei Gelegenheit gegeben, dessen Wirksamkeit in Anspruch zu neh-— rteachirten Werke belegen“ nicht zu einer dauernden Behauptung, son⸗ men; Wien sei nicht weit von Hietzing entfernt. Mit Hülfe des an
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Nr. 49, Arnold, Sec. Lt. v. der Kav. des 2. Bats. (Stolp) dess. Rgts., 8 Klawiter, Sec. Lieut. von der Kav. des 1. Bats. (Inowraclaw)) D6 7. Pomm. Landw. Regts. Nr. 54, Jacobs, Sec. Lt. von der Kav. 22 des 2. Bats. (Bromberg) dess. Regts⸗, Thurmann, Sec. Lt. von der Kav. des 1. Bats. (Soest) 3. Westf. Landw. Regts. Nr. 16, zu Pr. Lts., Carl, Schnert, Kohl, Schulz, Vize⸗Wachtm. von der Reserve, zu Sec. Lieuts der Res. des Magdeburg. Train⸗Bats. Nr. 4, ““ v. Breza, Vice⸗Wachtm. vom 1. Bat. (Neutomysl) 3. Pos. Landw. Diese pomphafte Ankündigung läßt in einem vortheilhaften Halb⸗ Regts. Nr. 58, zum Sec. Lt. der Landw. Kav. befördert. v. Wedell, dunkel, wo denn die Marne otkupirt ist. Bei Joinville innerhalb Port. Fähnr. vom 1. Hessischen Inf. Regt. Nr. 81, zum Sec. Lt., der Festungswerke war sie es von Anfang an.
Rudowsky, Gr. Strachwitz, Unteroff. von dems. Regt., zu Port.
Fähnrs. befördert. Bier, Vize⸗Feldw. von der Res., zum Sec. Lt. der Res. des 1. Hessischen Inf. Regts. Nr. 81, Donner, Lüdtke,
11.6“”
Paris Deblo qué.
Gches télégraphiques. 1
r. ours le Decembre 1870 4 heures du soir.
L0 Ministre de PIntérieur au Préfet de la Seine-Inférieure. Grande victoire sous Paris!
Sortie du généal Ducrot, qui occupe la Marne.
Tours ler Decembre 4 h. soir. Au général Briand.
Grande victoire à Paris. Sortie de Ducrot avec 150,000 hommes. II occupe la Marnê.
Bieler, Knorr, Schmidt, Laudien, Lincke, Vice-Feldw. von
den zu Sec. Lts. der Res. des 4. Ostpreuß. Gren. Regts. Nr. 5
be ördert. “ b B. Abschiedsbewilligungen 2ꝛc.
Den 3. Dezember. Weißmann, Wachtm. a. D., bisher im 1. Schles. Hus. Regt. Nr. 4, der Char. als Sec. Lt. verliehen. Breda, Sec. Lt. a. D., zuletzt im 3. Pomm. Infant. Regt. Nr. 14, der Char. als Prem. Lt. verliehen. Den 5. Dezember. Thiele, Prem. Lieut. von der Res. des 4. Garde⸗Regimts. zu Fuß, mit Pens. und der Landw. Armee⸗Unif., Krause IJ., Sec Lieut. von der Inf. des Res. Landw. Bats. Berlin Nr. 35, als Prem. Lt. mit Pens. und der Landw. Armee⸗Unif., der Absch. bewilligt. “ “ Beamte der Militär⸗Verwaltung. Dreyhaupt; Kasernen⸗Insp. in Potsdam, gestorben 25. Oktbr. 870. Gerlach, desgl. in Glogau, gestorben 3. Dez. 1870. 1
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Man hat, namentlich im Ausland, lange an der Wahr⸗ haftigkeit deutscher Gefechtsberichte gezweifelt, weil sie nur Siege und stets nur Siege verkündigten, wie sie denn in der That nur Siege verkündigen konnten. Da aber die deutschen Heere nach Sedan, Paris, Orleans und Rouen vorschritten, Straßburg und Metz fielen, hat man sich gern oder ungern überzeugen müssen, daß die diesseitigen Angaben einfach die pflichtmäßigen Berichte der Truppenführer an das Ober⸗Kom⸗ mando wiedergaben. 1 1 —
Wer sich die Mühe geben will, die sämmtlichen französt⸗ schen Bulletins nachzulesen, wird dort ebenfalls nur eine Reihe von Siegesberichten finden, die nichtsdestoweniger zu den Ka⸗ pitulationen ganzer Heere und starker Festungen, so wie zum Verlust eines beträchtlichen Stückes französischen Bodens geführt haben. Dem urtheilenden Leser mußten daher starke Zweifel an der Richtigkeit der französischen Angaben sehr bald auf⸗ steigen, da sie mit den unmittelbar folgenden, thatsaächlichen Begebenheiten im schreienden Widerspruch standen.
In Frankreich entstehen solche Bedenken nicht, der Fran⸗ ose glaubt Alles, wenn es seiner Eigenliebe schmeichelt. In heinemn andern Lande würde die offizielle Presse wagen, ihr
Publikum wie Narren oder Kinder zu behandeln. Es ist ein
gewöhnlicher Kunstgriff in der Relation einer verlorenen Schlacht, den Bericht kurz vor der Entscheidung abzubrechen. »Bis 6 Uhr Abends standen die Dinge vortreffliche, daß dann der Rückzug anfing, wird vorerst nicht gesagt, aber angeführt, daß an irgend einem dritten Punkt, den der Leser vergeblich auf dem Schlachtfeld sucht, weil er 20 Meilen davon entfernt liegt, ein Erfolg erreicht ist, wäre es auch nur die Gefangennehmung von »deux Ulans prussiens«. Stets mit Recht wird an⸗ geführt, daß die Truppen sich tapfer geschlagen, »leur élan était irrésistible«, nur daß die deutsche Standhaftigkeit noch größer war. »Notre position est la meilleure«, heißt es, wenn eine Armee von 150,000 M. sich in eine Festung einschließen läßt, und »le moral est excellent«, ist die stereotype Phrase, wenn nach einem Mißerfolg es recht schlecht darum bestellt sein mag. Die Dinge müssen schlecht stehen, wenn man die Lüge zu Hülfe nimmt, um der Menge Muth zu machen. Die Regie⸗ rung täuscht das Volk über seine Lage, die Advokaten in Tours täuschen die Advokaten in Paris und umgekehrt, der Eine wissend, daß er selbst keine Hülfe leisten kann, um Hülfe von dem Andern zu erlangen, die er ebensowenig zu leisten vermag. Wie auf Kosten dieses unglücklichen Landes Trug und Unwissenheit sich dabei in die Hände arbeiten, davon mag die Analyse des neuesten offiziellen Aktenstückes der Re⸗ gierung in Tours ein Beispiel geben. “ 8 République frangaise 1 Liberté. Egalité, Fraternité ’ DOCUMENTS OFFICIELS communiqunés ““
gouvernement de la défense nationale
siégeant à Tours.
Ramassez tout ce que vous pourrez, et marchez vigoureuse- ment sur Paris. —
General Briand hat wenig Empressement gezeigt, der Einladung, die Kastanien aus dem Feuer zu holen, nachzukommen. Er hat seitdem in Seine inférieure selbst vollauf zu thun be⸗ kommen. .
Des renseignements explicatifs de cette dépéche noöus per- mettent d'ajouter, que le général Trochu lui -méëme comman- dant à la téte de 150,000 hommes, ayant 400 canons. II a battu complétement les Prussiens et s'est avancé jusqu'à Bry-Sur-Marne, à 20 kilomòêtres de Paris. 8
Der Fiaker, der von Pont⸗neuf nach Bry 20 Kilometer liqui⸗ derte, würde mit Recht in Polizeistrafe genommen. Bry s./M. liegt kaum 4000 Schritt über Fort Nogent hinaus.
Amiens a 6té évacué par les forces prussiennes, qui de tous les côtés, se replient sur Paris.
Die forces prussiennes haben bekanntlich von Amiens aus den Feind bis gegen Arras verfolgt und Rouen besetzt.
renseignements sont parvenus au gouvernement de Tours de toutes les directions
Vielleicht die Nachricht von der Niederlage des
der Loire-Armee am 29. November. 8 1 113“
En occupant la Marne le général Ducrot devant lui ou sur
son flanc gauche l'armée du prince de Saxe, dont le quartie
général est à Vert-galant, dans la forêt de Bopdy.
La nouvelle de la sortie du général Ducrot, Stant arrivée
à Tours, sans qu'on annonce le passage d'un ballon, i
clair, que les communications entre Paris et le resté
France sont rétablies au moins momentanément. 1
Die luftige Natur dieser Nouvelle deutet döch sehr auf den Ballon. 88 8 Tours ler Decembre 8 h. soir. ler Decembre, la nouvelle d'une victoiré remportée sous les Cette nouvelle avait été apportés à Tours par le ballon heures, M. Gambetta, membre du gouvernement, s'adressant
ces termes la grande et heureuse nouvélle:
»Chers concitoyens, .»Aprés soixante-douze jours d'un siége sans exemple dans l'histoire tout entiére, consacrés à préparer et à organiser les forces de la délivrance, Paris vient de jeter hors de ses murs, pour rompre le cercle de fer qui l'treint, une nombreuse et vaillante armée préparée avec prudence par des chefs con- sommés, que rien n’a pu ébranler ni émouvoir dans cette la- borieusé organisation de la victoire. Cette armée a su attendre T'heure propice, et l'heure est venue. »Excités, encouragés par les fortifiantes nouvelles venues d'Orléans, lés chefs du gouvernement avaient résolu d'agir, et tous d'accord, nous attendions depuis quelques jours, avec une sainte anxiété, le résultat de nos efforts combihés. »C'est le 29 Novembre au matin que Paris s'est ébranlé. »Une proclamation du général Trochu a appris à la capi- tale cette résolution supréme, et, avant de marcher au com- bat, il a rejeté la responsabilité du sang qui allait couler sur la téte du ministre et de ce roi dont la criminelle ambition foule aux pieds la justice et la civilisation moderne. »LEarmée de sortie est commandée par le général Ducrot, qui, avant de partir, a fait à la maniêre antique le serment solennel, devant la ville assiégée et devant la Hranece anxieuse, de ne rentrer que mort ou victorieux. —
Es scheint indeß, daß Mr. Ducrot sich noch eine dritte Alterna⸗ tive menagirt hat, beherzt nach Paris zurückzukehren, was allerdings
nicht à la maniére antique ist.
»Je vous donne dans leur laconisme les nouvelles appor-
tses par le ballon le ⸗Jules-Favrew, un nom de bon augure et cher à la France, tombé ce matin à Belle-Isle-en-Mer
»Le 29 au matin, la sortie dirigée contre la- ligne d'inves-
tissement a commencé sur la droite par- Choisy, l'Hay et Chevilly.
2,—
„Dans la nuit du 29 au 30 la bataille a persisté sur
ses divers points. Le général Ducrot sur sa gauche passa la
Marne le 30 au matin et occupa suec
simement Mesly — 1 8
rapportirt haben sollte.
points, en entrainant
Sans autres détails, ous pouvons affirmer, que les meilleurs
die Hand zu reichen.
La délégation du gouvernement a regu, aujourd'hui jeudi murs de Paris pendant les journées du 28, 29 et 30 Novembre. »le Jules Favre«, descendu prês de Belle-Isle-en-Mer. A quatre
à la foule réunie dans la cour de lJa préfecture, à confirmé en
lichen Kommission zur Berathung überwiesen.
dern nur zur Beobachtung bestimmt sind. Sie wurden nachmals wieder genommen und sind noch jetzt besetzt.
»Earmée couche sur ses positions après avoir pris deux icces de canon. L'aäffaire à 6té rapportée à Paris par le géné-
ral Trochu.
Wir dürfen bezweifeln, daß eherg Trochu diese Erfindung 11111“
»Ce rapport, ou on fait l'éloge de tous, ne asse saus si-
lence que la grande part du général Trochu à Faction. Ainsi
faisait Turenne.
»Il est constant qu'il a rétabli le combat sur plusieurs Finfanterie par sa- 8 rLésence. 89
»Dürant cette bataille, le périmêètre de Paris était couvert
par un feu formidable de l'artillerie, fouillants toutes les po-
sitions de la ligne d'investissement. L'attaque de nos troupes
a Sté soutenue pendant toute l'action par des canonnières lancées sur la Marne et sur la Seine.
»Le chemin de fer circulaire de. M. Dorian, dont on ne saurait trop célébrer, le genie militaire, a coopérés à l'action à Paide de wagons blindés faisant feu sur l'ennemi. 1
„Cette même journée du 30 a donné lieu à une pointe vi-
goureuse de P'amiral de la Ronciére-le-Noury, toujours dans la direction de l'Hay et Chevilly, il s'est avancé sur Long-
jumeau et a enlevé les positions d'Epinay au-delà de Long-
jumeau, positions retranchées des Prussiens, qui nous ont
laissé de nombreux prisonniers et encore deux canons.
Diese Angaben des Herrn Ministers des Innern lassen an Deut⸗ lichkeit und Vestimmtheit nichts zu wünschen übrig. Der Admiral la Ronciêre hat alle preußischen Linien durchbrochen und ist in der Lage, der siegreich anrückenden Loire⸗Armee ohne weitere Schwierigkeit Nur der tleine geographische Irrthum ist unter⸗
elaufen, daß das Dorf Epinai, in welches wirklich die Franzosen einen Augenblick eingedrungen waren, um gleich darauf mit großem Verlust herausgeworfen zu werden, nicht 3 Meilen sfüdlich Paris, ondern nördlich der Stadt und dicht westlich St. Denis liegt. Die
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encore deux canons gehören zur Kategorie der zuvor angemeldeten, sie existiren nicht. “
2
»Les pertes des Prussiens sont tréês considérables.
Stehende Phrase, diesmal wahr, da das Schlachtfeld alle drei Tage gecerhet Sasasbereiche der schweren Festungsgeschütze lag.
»Tous ces renseignements sont officiels, car ils sont adressés par le chef d'état-major général, général Schmitz. 8
Wir hoffen, daß dies nicht der Fall ist, denn ein solcher konfuser Bericht halsn da⸗ übles Zeugniß für einen Chef des General⸗ see e c der grande victoire ist, abgesehen von einem be⸗ dauerlichen Verlust an Menschen auf beiden Seiten, daß die deutsche
Stellung absolut dieselbe ist wie zuvor, und daß seit der ersten Ein⸗
schließung auch nicht ein Zollbreit Terrain verloren worden ist.
es nun wirklich möglich, daß ein Mitglied der Regierung von Ia crhlg zu schemn Mitteln greift, um ein großes Volk, nachdem dies vergeblich versucht hat, einer tapferen und wohl⸗ disziplinirten Armee Widerstand zu leisten, durch Vorspiegelung falscher Thatsachen zu verzweifelten Anstrengungen zu spornen, o dasselbe unnützerweise auf die Schlachtbank führt? —
estrigen
S9 ung des braunschweigischen Landtags motivirte der Abg. Mhue- seine (bereits in Nr. 391 d. St.⸗A. mitgetheilten) Anträge
Braunschweig, 14. Dez. (Br. Tagebl.
wegen Beseitigung des hannoverschen Erbfolgerechts und des
Abschlusses einer Militärkonvention mit Preußen, wodurch den
ffizieren des braunschweigischen Kontingents das Apancement,
en ich: sichert werde. durch die ganze Armee des deutschen Reiches gesichert Beide Anträge lebhaft unterstützt und der staatsrecht⸗ Beide Antrxäge wurden haf A“
ag des ersten Antrages führte der Abg. Müller aus: u““
rur Noch Seh aee Zeitungsnachrichten hat der ehemalige König Georg von Hannover sich mit dem Kaiser Napoleon in Ver⸗ bindung gesetzt, Truppen, die sogenannte Welfenlegion, in Frankreich
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der Spitze der oͤsterreichischen Regierung stehenden Mannes könne Ersterer am leichtesten Auskunft uüͤber die dort gepflogenen Umtriebe sich ver⸗ schaffen. Wenn aber alle diese Nachrichten sich als wahr herausstellen würden, so beziehe er sich auf das Strafgesetzbuch, in welchem dergleichen Vergehen als Landesverrath bezeichnet und den Umständen nach mit zeitlicher oder lebenslänglicher Kettenstrafe bedroht werden. — Die Frage hinsichtlich der Erbfolge im Herzogthume Braunschweig, welche seit dem Jahre 1861 aufgetaucht sei, warte noch immer auf die Er⸗ ledigung, und die staatsrechtliche Kommission der Landesversammlung sei mit ihrem Bericht noch im Rückstande, vielleicht aus dem Grunde, weil ein praktischer Erfolg doch nicht zu erwarten gewesen sei. Sein Antrag sei vielleicht Ursache, daß man, die Berichterstattung be⸗ schleunige. Man möge sich den Fall denken, daß der ehemalige König von Hannover den Thron des Herzogthums besteige, also ein Mann, der, wenn er Privatmann wäre, mit langjähriger, ja vielleicht lebenslänglicher Kettenstrafe zu bestrafen sein würde. Könne man sich den Fall nur als mögl’ch denken? Der Braunschweiger sei mit Recht hochstolz auf seine Fürsten. Er habe den Helden, welche im Kampfe mit Frankreich ihr Blut vergossen und ihr Leben für das Vaterland gelassen, Monumente gesetzt und setze ihnen noch gegenwärtig groß⸗ artige Denkmäler. Wie würde den Braunschweigern zu Muthe wer⸗ den, wenn angesichts der Reiterstatuen der beiden letztverstorbenen Herzöge ein Mann den Herrscherstubl des Herzogthums besteige, der
mit dem Erbfeinde jener Helden und des ganzen Deutschlands
and in Hand gegangen sei. Der Gedanke werde jedem SGäg; unerträglich sein. Er glaube seinen Antrag genügend motivirt zu hahen. Die Braunschweiger seien es sich und des Landes Ehre schuldig, sich vor dem Vor⸗ wurfe zu bewahren, daß sie ihre Fürsten je vergessen und einen Mann zum Herrscher nehmen könnten, von dem man sagen müsse er sei ein Landesverräther, der, wenn er nicht auf dem Throne säße, mit Kettenstrate belegt sein würde. Man könnte freilich fragen: Wenn König Georg ein Landesverräͤther ist, was haben wir an seinem Sohne auszusetzen? Deshalb erinnere er daran, daß der vor⸗ malige Kronprinz Ernst August von Hannover in den Grundsätzen seines Vaters erzogen sei, und sich stets in Kreisen bewegt habe, welche nicht geeignet seien, gerechte Erwartungen von dem Willen und den Ansichten desselben hervorzurufen. Ueberdem leite der Sohn stets seine Ansprüche vom Vater her, und wenn dieser solche verloren habe, so sei auch der Sohn von ihnen ausgeschlossen.
Bremen, 14. Dezember. Heute Vormittag sind die fran⸗ zösischen notabeln Persönlichkeiten, welche als Geißeln für die in Kriegsgefangenschaft gefallenen Kapitäne und Mannschaften deutscher Schiffe ausgehoben sind, vierzig an der Zahl, zum Theil von Familien und . büc begleitet, unter Eskorte eines Offiziers hier eingetroffen. 1
b München, 12. Dezember. Nach einem vom Prinzen Arnulph hier eingetroffenen Telegramm ist Prinz Leopold am Arme leicht verwundet, konnte jedoch seinen Dienst bis jetzt versehen. 1
. 13. “ (N. K.) Die heutige Sitzung der Kam mer der Abgeordneten wanae 8 dem Präsidenten Dr. Weis mit folgender Ansprache eröffnet: Met. ig nh Durch allerhöchste Verfügung Sr. Majestät des Königs sind wir berufen, die im Juli d. J. unterbrochenen Geschäfte wieder aufzunehmen. Ich heiße Sie Alle herzlich willkommen. Wäh rend der Vertagung des Landtags haben wir Ereignisse von welt⸗ historischer Bedeutung erlebt. Mit Gottes Hülfe ist 88 der E ntracht und Opferwilligkeit der deutschen Regierungen, der Tapfer⸗ keit und Ausdauer unserer braven Armee, und der Intelligenz und der Energie ihrer heldenmüthigen Führer gelungen, nicht nur das deutsche Vaterland vor den unmittelbaren Schrecken des Krieges zu bewahren, sondern auch siegreich und unaufbaltsam bis ins Innere Frankreichs vorzudringen. Der größte Theil der französischen Armee, der Kaiser an der Spitze, befindet sich kriegsgefangen in unsern Händen, und auch die stolze Hauptstadt wird, wenn nicht alle Anzeichen trügen, keinen längern Widerstand mehr entgegensetzen können. Ist es uns auch noch nicht gelungen, den Frieden wieder herzustellen, so sind doch solche Erfolge erzielt, daß wir in dieser Beziehung mit Vertrauen in die Zukunft entgegenschen können. Diese Erfolge haben aber aller ings schwere Opfer gekostet. Viele Tapfere sind auff dem Felde der Ehre geblieben, viele sind nachher ihren Wunden oder den Strapazen erlegen, viele sind verstümmelt oder lebenslänglichem Siechtbum verfallen, und es haben damit Viele, gar Virle den lieben⸗- den Gatten, den theuren Vater, Sohn oder Bruder und damit in vielen Fällen auch die Stütze, den Ernährer, verloren. Meine Herren! Mit Vergnügen spreche ich vor Allem unserer Kriegsverwaltung,