1870 / 399 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

habe so Großes gethan für das deutsche Recht und die deutsche

hre. Jetzt zögen die Abgesandten des Reichstages nach Ver⸗ sailles, um den König mit einem Namen zu begrüßen, der nach einer im Volke lebenden Meinung noch über den König⸗ lichen Titel stelle, obwohl nach der Ueberzeugung des Redners nichts über das preußische Königthum emporrage; nichts könne diesem Königthum an Ehre und Glanz geboten werden, was nicht schon in seinem Besitze sei. Die Abgesandten betrachteten sich nur als die Aehrenleser, die den Schnittern folgten ; das große Werk sei vollbracht worden durch die blutige Arbeit des Volkes und ohne solche Arbeit würde der Versuch gescheitert sein, wie er vor zwanzig Jahren vergeblich geblieben. Der Er⸗ folg sei das Werk des Volkes in Waffen, der deutschen Armee, welche die starke Stütze des Königlichen und des Kaiserlichen Thrones sei, neben seiner Basis von Gesetz, Recht und Freiheit. Darum erhebe der Redner das Glas, um auf das Wohl der deutschen Armee und ihrer in Vertretung hier anwesenden Füh⸗ rer zu trinken. Nach dieser mit stürmischem Beifall aufgenom⸗ menen Rede erhob sich der General⸗Lieutenant von Decker, um als ältester der anwesenden Offiziere im Namen der Armee zu danken und daran zu erinnern, daß die deutschen Heere jeden Augenblick bereit sein werden, für ihre Fürsten und das gesammte Vaterland ihren letzten Blutstropfen hinzu eben. Ein Hoch auf das Vaterland schloß die Rede, und mit freudigem Stolze sagte sich die Ver⸗ sammlung, daß die Frage des Arndtschen Liedes, dessen Töne durch den Saal rauschten, endlich ihre glückliche Lösung gefun⸗ den habe. Noch läͤngere Zeit blieben zahlreiche Festgenossen in den stattlichen Räumen des Basthofes vereinigt. Heute Morgen um 7. Uhr setzte die Deputation ihre Reise fort, und sie wird die Feberze uchmng v diese . gleichsam die erste

em alten in das neue Deut

Behrhtaas befea. schland, eine bleibende

8 S jgen 16 Dezember. oyal Irish Academy), der sich hierin neuerdings Universität Dublin mhuce Cblce⸗ angeiglossen van di6

Die Akademie zu Dublin

aeüggee Belebrten Körperschaften ver vwikiftrten Lande a eröffnet, um einen Monstre⸗Prolest der Felchrten elt gegen die Bedrohung der wissenschaftlichen und Kunst⸗ chätze von Paris durch die Belagerung dieser Stadt hervor⸗ . der, an die englische Regierung gerichtet, letztere zur GG veranlassen soll. Sie hat eine Betheiligung an 8 dusee Universität angesonnen und den von dem zeitigen 1 zeitigen Prorector folgende Ant (SGöttingen, den 14. Sehr geehrter Herr Sekretär der Royal E“ 6 In Ihrer geehrten Zuschrift vom 17. v. M. beanspruchen Sie im er der Royal Irish Academy die Mitwirkung unserer Univer⸗ 8- b 1 15 n- 1889 die Fedeeres Ihrer Großbritannischen de gegen die den wissenschaftli unstschätzen von Paris durch die militaͤrischen E186616 ichtung Einspruch zu erheben, und sich dabei auf den 15 1 gelehrten Institute der gebildeten Welt zu ie Royal Irish Academy begleitet diese Zumuthung mit 3 b8 ersicherung, daß sie dem gegenwärtigen Kampfe Deutschlands nachg Nöcisar coe dag oermuf ec ahe gegenüberstehe. Zu⸗ muß i m Namen d . 5 Körperschaft, welcher ich vorzustehen die Ehre Haber, n. häschen Es hätte der Royal Jrish Academy sonst nicht 58 ge hen können, daß jene Gefahren die Folgen sind der Befestigung bees Feg. für welche sich der Ehrgeiz unserer ruhelosen Nachbarn Thsers, ge difatensn, ägoniscen Roman crelben Frantreichs, durch T i lie mit dies Land in Zukunft vor Civalgen Mibalüchens, säper vee eg dünerhegrender ohnas en 9 ahrt bleibe. die Stätte, welche so viele Schätze der Bitvung 0e al⸗ efigegrich

der Belagerung jede Schonung übt, welche mit der un 1 1 1 1d erbi

Vflche vereinbar ist, den Deutschland aufgedrungenen e Ziele zu führen. Wenigstens den gelehrten Körperschaften Englands würde es daher anstehen, mit Dank es aufzunehmen, daß diese Krieg⸗ fuüͤhrung das Bombardement der belagerten Festung bisher binaug. geschoben hat, statt in ihre Regierung zu dringen, diese Heeresleitung mit neuen Zudringlichkeiten zu belästigen. Alle diese naheliegenden Erwägungen haben jedoch die Royal Jrish Academy von dem Ver⸗ suche nicht abgehalten, die gelehrte Welt Namens der Humanität und Civilisation gegen die Belagerer von Paris in die Schranken zu rufen, während doch nur wenig Unbefangenheit dazu gehoͤrte um zu erkennen, daß bei Paris die Humanität und Cioilisation im Lager der Belagerer zu finden sind. Diese gelehrte Körperschaft hat aber zugleich keinen Anstand genommen, einer deutschen Univer⸗ sität das Ansinnen zu stellen, sich an ihrem Unternehmen zu betheili⸗ gen. So kann ihr denn auch die Antwort nicht erspart werden, daß nach unserer deutschen Auffassung, welche die des gesunden Menschen⸗ verstandes ist, Derjenige, welcher der strafenden Gerechtigkeit in den Arm fallen will, sich selbst an dem Verbrechen betheiligt. Das deutsche Volk, das in seinem geistigen Ringen noch immer das stolze Wort des Paracelsus wahr zu machen sucht: »Engländer, Franzosen Italiener, ihr mir nach, nicht ich euch,« hat die Arbeit friedlicher Gesittung, das einzige Feld seines Ehrgeizes, verlassen müssen, weil durch einen feindlichen Raubanfall seine höchsten Güter, sein natio⸗ nales Dasein, seine sittliche Selbstbestimmung, seine Ehre bedroht wurden; es kämpft heute in Frankreich für die künftige Sicherstellung dieses heiligen Besizthums, zugleich aber auch für den Frieden der Welt und für die Gesittung der Menschheit. Denn diese wäre dem Unter⸗ gange verfallen, wenn der Gedanke vergeltender Gerechtigkeit aus dem Bewußtsein der Voͤlker verschwinden könnte. Daß der Welt der Glaube an diese Gerechtigkeit unverloren bleibt, das dankt sie nächst Gttzs Gnade dem deutschen Volk⸗«. Als Europa den sittlichen Muth nicht fand, frevelhaftem Friedensbruch zu wehren, da hat dies Volk, gerechten Gerichtes in den Donnern der Schlachten har⸗ rend, sein Dasein in die Schanze geschlagen, da hat es die geistige Blüthe seiner Jugend hinausgesandt in den heiligen Kampf. den ein großer englischer; eschichtschreiber mit Recht gezeichnet hat alg den Kampf der Engel wider Belial. Auch unsere Hochschule, die ihre ganze Ehre darin findet, deutsch zu sein, hat Hunderte von deutschen Jünglingen unter die Waffen gestellt, die Ungleichheit des Einsatzes nicht achtend, wo wir gezwungen sind, gegen afrikanische Halbwilde oder gegen das zusammengelaufene Gesindel Garibaldischer Abenteurer zu kämpfen. Die deutsche Wissenschaft betrauert bereits unter den gefallenen Helden einige ausgezeichnete Gelehrte, hoffnungsreiche Jüng⸗ linge in großer Zahl. England aber möge uns mit Einmischung jeder 8 Sg. Leibe bleiben. Möge dem britischen Volke bald wieder ver⸗ gönnt sein, in die Bahnen seiner großen Vergangenheit einzulenken 8 in jedem welterschütternden Kampfe für die wahren Interessen 8 Menschheit, für die Gerechtigkeit, für den Frieden und dse Freiheit Egn auch das britische Schwert in die Wagschale gelegt wurde b e gelehrten Köͤrperschaften Englands aber werden der Humanität 15 besten Dienst leisten, wenn sie mit ihrem Ansehen in die Schran⸗ en treten gegen die Verletzung des Wesens der Neutralität durch die h. der gegenwärtigen großbritannischen Regierung adoptirte Behand⸗ ung des Waffenhandels, gegen die den heutigen Machthabern Frank⸗ reichs zur Last fallende Untergrabung der Grundlagen des Voͤlker⸗ und für eine Fortbildung der letzteren im Sinne der Gerechtig⸗ eit und Gesittung (Unverletzlichkeit des Privateigenthums zur See u. s. w.). In solchen Bestrebungen duͤrfen dieselben der eifrigen Un⸗ terstützung der deutschen Wissenschaft gewiß sein.

Ich habe die Ehre, ganz ergebenst zu zeichnen Dr. Richard Dove,

.S. Prorektor der Georg⸗Augusts⸗Universität zu Goͤttingen.

Sachsen. Leipzig, 17. Dezember. (W. 8 Hdech Sraatgarzwaltscheas sind Fesel end erra beziehentlich vorberei de 8s 1“ ußer Bebel und Liebknecht ist a raths angeklagt und Cö“

Baden. Karlsruhe, 17. Dezember. (W Fee der Abgeordneten genehmigte in Eäre edh 8 Gesetzentwurf „betreffend die Deckung des erforderlichen Bedarfs der Kriegsverwaltung für den Krieg, sowie den Gesetz⸗ entwurf, betreffend die Kriegsleistungen und deren Vergütung.

der ganzen Menschheit«, wie Sie bemerken, u h 1 größte Festung der Erde umzuwandeln beschloß, Hhee h ic cerc ü gezeigt gewesen, wenn die gelehrten Köͤrperschaften Englands sich an ie Spitze eines Protestes der gelehrten Welt gegen dies kultur⸗ feindliche Unternehmen gestellt hätten. Es ist indessen so weni damals von einem Proteste der Wissenschaft zu Gunsten vom Paris etwas zu hoͤren gewesen, wie sich die Stimme der Royal Iristh Academy erhoben hat, als Rom, welches doch nicht minder e unersätzliche Schätze der gelehrten Bildung und Kunst in sich shhsg wie Paris, 1849 von den Franzosen unter Oudinot, oder hn aufenden Jahre von den italienischen Truppen mit Waffengewalt Pegesern wurde Ja, selbst als die eigenen Truppen Ihrer Groß⸗ ve aneet hen Majestät die aufstaͤndischen Sipahis, deren Kriegführung zöritnigen der beutigen Französischen Republikaner so überraschend 82 1 sah⸗ in Delhi belagerten, hat sich in England kein Protest ver⸗ 1 men Feen um die an Monumenten alter Kultur reiche Stadt vor 85 englischen Belagerungsgeschütze zu bewahren. Was aber Paris etrifft, so hat die deutsche Heeresleitung bereits bethaͤtigt, daß sie bei

wurde ohne Debatte angenommen, tien verlesen und die Niedersetzung Mitgliedern zu vvö benaeragc⸗ 8 er Budget⸗Ausschuß Bericht erstatten. aber ab. Nächste Sitzung unbestimmt.

1“

Durch den ersteren wird ein weiterer vom 15 a bi

15. März 1871 reichender Kredit von nen1800 S e bec zun Bayern. München, 17. Dezember. (W. T. B. Laut 8 ner vom König von Bayern unterm gestrigen Tage nach 8, eas abgesandten telegraphischen Mittheilung sind der vom . önige in der Kaiserangelegenheit ergriffenen Initiative sämmt⸗ iche deutsche Fürsten und freien Städte beigetreten.

Oesterreich⸗Ungarn. Pesth, 16. Dezen heutigen Sitzung der österreichisch en Deleganiher - Brestel über die Indemnitäts⸗Vorlage. Der Regierungs⸗Antrag 18 829 Nun⸗ er Kommission von sechs Untersuchung des Heeres bezchlossche binnen vierundzwanzig Stunden solle Das Haus lehnte dies

einer

8119

In der heutigen Sitzung der ungarischen Delega⸗ tion legte Oels eine Petition des katholisch⸗politischen Casinos in Josephstadt zu Gunsten des beraubten Papstes vor. Die Kreditforderung des gemeinsamen Ministeriums pro Januar und Februar per 14,217,000 Gulden wird einstimmig votirt. Die nächste Sitzung ist unbestimmt und wird keinesfalls vor 8. Januar stattfinden.

Der Budget⸗Ausschuß hat die permanente Erhöhung des Budgets für die Kavallerie um 2,680,000 Fl. abgelehnt, dann die fünf ersten Titel des Marine⸗Budgets berathen und einen Abstrich von 200,000 Fl. beschlossen. Das ungarische Nuntium, betreffend die Niedersetzung einer Sechser⸗Kommission zur Prüfung der Heeresvorräthe, wurde zur Kenntniß genom⸗ men. Grocholsk'’s Antrag auf Uebergang zur Tagesordnun wurde abgelehnt. 8 X“X“ 8

Schweiz. Bern, 15. Dezember. Der Botschaft des Bundesrathes an die eidgenössischen Räthe über Handhabung der schweizerischen Neutralität seit Beginn des deutsch⸗franzö⸗ sischen Krieges ist nachträglich auch der Bericht des Generals Herzog über die Truppenaufstellungen an der Grenze beigefügt worden. Laut demselben befanden sich seit dem 16. Juli d. J. 37,425 Mann mit 66 Geschützen zu diesem Zwecke unter der Fahne. General Herzog hat bei dieser Gelegenheit viele Uebel⸗ stände im schweizerischen Wehrwesen entdeckt, welche einzelnen Kantonen zur Last fallen. 1

Der Nationalrath genehmigte in seiner heutigen Sitzung die Anträge der für Vorberathung der Bundes⸗Verfassungs⸗ revision eingesetzten Kommission ohne jegliche Diskussion. Die⸗ selben lauten auf Vertagung bis zu einer außerordentlichen Session, deren Termin vom Bundesrathe im Einverständnisse mit der Kommission festzusetzen ist, oder bis zur ordentlichen Session im Juli n. J. Ferner wurde vom Nationalrathe dem Uebereinkommen mit Bayern über Regelung der Bestimmungen, betreffend die Zulassung von Aktien⸗ und anonymen Gesellschaften, die Genehmigung ertheilt, was bereits Seitens des Ständerathes geschehen ist, der seinerseits dem Beschlusse des Nationalrathes, die vom Bundesrathe verlangte mehrmonatliche Fristverlänge⸗ rung für Aufbringung der an das Gotthard⸗Unternehmen zu leistenden Subsidien zu bewilligen, einstimmig beitrat. Außer⸗ dem wurden im Nationalrathe heute von den Mitgliedern Scherrer von Solothurn und Cytel von Lausanne noch fol⸗ gende Motionen gestellt: von ersterem auf Vorlage über Re⸗ gulirung der Rechte und Pflichten der Schweiz als eines neu⸗ tralen Staates im Allgemeinen, sowie der diesfälligen Obliegen⸗ heiten der Civil⸗ und Militär⸗Autoritäten im Speziellen; von letzterem auf Anschaffung von 100,000 Infanteriegewehren und 15 neuen 8⸗Pfünder⸗Batterien.

Italien. Florenz, 16. Dezember. (W. T. B.) Die Kommission der Kammer genehmigte in heutiger Sitzung die noch übrigen Artikel der Vorlage, betreffend die dem Papste zu gewährenden Garantien. b 1

Aus Catania vom 16. d. geht die Meldung ein, daß der englische Aviso »Psyche«, auf welchem sich eine Anzahl eng⸗ lischer Gelehrter zur Beobachtung der Sonnenfinsterniß befand, gestern Mittag gescheitert ist. Passagiere und Mannschaft sind gerettet. Italienische und englische Kriegsschiffe sind mit der Rettung des Schiffes beschäftigt. 1 .

17. Dezember. Die Deputirtenkammer wird die Be⸗ rathung über das römische Plebiszit und die Verlegung der in der nächsten Woche vornehmen, dagegen ist die

erhandlung über das Gesetz, betreffend die Garantien für

die Unabhängigkeit des Papstes, bis nach Weihnachten ver⸗ schoben worden. Es steht bestimmt fest, daß sich der König am 8. Januar nach Rom begeben werde. 8

Griechenland. Athen, 13. Dezember. Da der König

die Auflösung der Kammern nicht hat gutheißen wollen, haben die Minister ihre Entlassung nachgesucht und Kumunduros ist angegangen worden, ein neues Kabinet zu bilden.

„Amtsblatt der Norddeutschen Postverwaltung« Nr. 95 enthält: General⸗Verfügungen: vom 6. Dezember 1870. Er⸗ öffnung deutscher Postanstalten im Elsaß und in Lothringen; Spedition der Briefe mit Werthangabe nach dem Elsaß und nach Deutsch⸗Lothringen; vom 8. Dezember 1870: Abführung der für spätere Quartale im Voraus gezahlten Abonnementsbeträge für die

preußische Gesetz⸗Gammlung.

Das

„†

Von dem General⸗Auditeur der Armee E. Fleck ist vor Kurzem

in dem Verlage der Königlichen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei »Kommentar über das

Zweiter Theil:

(R. v. Decker) zu Berlin erschienen:

Kunst und Wissenschaft. 1 bur stus auf Grund

ein sechzehnjähriger Zeitraum verflossen, innerhalb dessen viele, früher gültig gewesene gesetzliche Bestimmungen, welche sich auf das kriminal⸗ prozessualische Verfahren des preußischen Heeres bezogen, veraltet und durch andere ersetzt worden sind. Dies war Veranlassung für den Verfasser, eine neue, den praktischen Anforderungen der heutigen Zeit entsprechende Ausgabe zu veranstalten. Das Werk zerfällt in vier Titel, und jeder decsölben in mehrere Abschnitte mit fortlaufender Paragraphenzahl. Erstere handeln von den Militärgerichten, dem ordentlichen und außerordentlichen Strafprozeß und den Kosten in Strafsachen. Der eigentliche Kommentar des Werkes verweist stets auf die einschläglichen Feosrapche der Kriminal⸗Ordnung, der Kabinetsordres und Ministerialreskripte und bildet mit den Textstellen gewissermaßen ein geschlossenes Ganze. Als Anlagen sind dem Buche beigefügt: eine Klasstfikation der zum preußischen Heere gehörenden Militärpersonen nach ihren verschiedenen Dienst⸗ und Rangverhält⸗ nissen, das Gesetz über den Belagerungszustand und die Verordnung über die Regelung der Militär⸗Rechtspflege in Kriegszeiten vom 21. Juli 1867, nebst dem darauf Bezug habenden Cirkularschreiben des General⸗Auditoriates vom 25. Juli 1870.

Münster, 9. Dezember. Gestern verschied der durch seine ge⸗ schichtlichen Lehrbücher für Gymnasien weit über die Grenzen unseres Vaterlandes bekannte Professor Dr. Welter im 75. Lebensjahre. Er war seit langer Zeit der älteste Lehrer am hiesigen Gymnasium, dem

er seit beinahe 50 Jahren angehörte. 8 8

ELELandwirthschaft. 8

Die Ernte im Regierungsbezirk Cöslin hat durch die anhaltend feuchte Witterung zur Zeit der Einbringung im Ganzen den mehrjährigen Durchschnitt nicht erreicht. Der Roggen hat im Korn und Stroh nur einen mittelmäßigen Ertrag geliefert. Der Weizen ist, wie ein Theil der im Uebrigen reichlich lohnenden Gerste und des Hafers, ausgewachsen. Die Kartoffeln gewähren einen guten S und haben nur in wenig Kreisen auf nassem, kaltem Acker gelitten.

Telegraphische Witterungsberichnte v. 17. Dezember.

St. Bar. Abw Temp. Abw v. Allgemeine Mg Ort. P. L. v. M. R. v. M. ind. 8 Constantin. 337,8 8,9 SW., schwach. bewölkt. 18. Dezember. 2,2 +₰ 4,2 W., mässig. strübe. „4] +l,9SW., schw. bedeckt, Schn Danzig 332,1 5,2 0,1 +0,5 SSO., mässig. bedeckt, Schn Cöslin 331,2 5,9 0,2 +0,s W., mässig. bewölkt. Stettin 333,1 0,6 †l, “(W., mässig. heiter. Puttbus. 329,2 1,0 +₰1,7 NW., stark. sbedeckt. ¹) 333,3 2,0 + 2,3 SW., mässig. ganz bedeckt. ²) 330,1 1,1 + 2,s WSW., mässig. bedeckt, Regen. 324, 8 1,0 + 3.9 SW., lebhaft. Wolken. 328,0 1,7 13,5 S0., mässig. trübe. ³) 331, 6 + 2,5 NW., stark. bed., Nceht. Reg. 335,5 2 +l,“ NW., schwach. trübe. ⁴) 336, 8 +2,2 W., schwach. trübe. Trier.. 331,3 + 4,3 S0., schwach. zieml. heiter. Flensburg. 333, 6 Sw., lebhaft. bew., gst. Sch Wiesbaden 334,0 NW., schwach. bewölkt. ⁵) Kieler Haf. 333,6 NW., mässig. bezogen, trübe. Wilhelmsh. 335,0 NNW., schw. zieml. heiter. ⁵) Keitum 334,7 N., stark. bewölkt. ⁷) Bremen 335,0 W., mässig. heiter. Weszerleuchtth. 334, 8 NW., s. lebh. bewölkt. 8) Brüssel 338,5 SW., schwach. ssehr bewölkt. Riga. 331, 4 N., mässig. bedeckt. Gröningen. 337,1 W., schwach. sbedeckt. Helder. 337,9

WSW., mässig. ¹) Gestern Abend Norqdlicht.

²) Gestern Nachmittag Nebel. Abends Regen.. 5) Gest. Nordlicht. ⁴) Gest. Abend 6 ¾ starkes Nordlicht. ³⁵) Trübe.

Gest. Nebel, Abends Regen. ⁴) Gest. Abend Schneec. ⁷) Nachts stürmisch, viel Regen, Abends Nordlicht. ³) Hef- tige Regenschauer mit Hagel. 8b

Memel . 331.3 6,0 Königabrg. 331,5 5,7— 0

Ratibor. Bneslau..

Torgau.. Münster..

v 00 ½ y o.-vV v v v 2 9 v 8-S.eo

uspiele. Im Opernhause. (211. Vorst.) Rienzi, der letzte der Tribunen. Große tragische Oper in 5 Abtheilungen von R. Wagner. Ballet von P. Taglioni. Irene: Fr. Harriers. Wippern. Adriano: Frl. Brandt. Rienzi: Hr. Niemann. Anfang halb 7 Uhr. M.⸗Pr.

Im Schauspielhause. (255. Ab.⸗Vorst.) Auf Begehren: Die zärtlichen Verwandten. Lustspiel in 3 Aufzügen von R. Benedix. Anf. 7 Uhr. M.⸗Pr. 8

Königliche Scha

Montag, 19. Dezember.

Produkten- und Waaren-Börse.

Berlin, 17. Dezember. (Amtliche Preisfeststellung von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und Spiri- es §. 15 der Börsenordnung, unter Zuziehung der vereideten Waaren- und Produktenmakler.)

Weizen pr. 2100 Pfd. loco 64 82 Thlr. nach Qual., pr. Pfd.

Strafgesetzbuch für 187 preußische Heer.⸗«

Strafgerichts⸗Ordnung

8b11““”

en der ersten Ausgabe ist

r. diesen Monat 76 ¾ Br., 76 ¾ G., pr. 1000 Kilogr. April- Max 1871 76 bez., Mai-Juni 77 bez. 3

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