1870 / 407 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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von den Submittenten gegen Erstattung der Kopialien bezogen

erden.

Offerten sind portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift: »Submission auf Lieferung von Weichenschwellen für die Breslau⸗Mittelwalder Eisenbahhnny,— 8 bis zu dem auf

Gienstag, den 17. Januar k. J., Vormittags 11 Uhr,

anberaumten Submissionstermin in unser Bureau, Teichstraße 18, einzureichen, wo dieselben in Gegenwart der erschienenen Submitten⸗ ten werden eröffnet werden. N Brreslau, den 21. Dezember 1870.

Königliche Direktion der Oberschlesischen Eisenbahn.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

8904 Aufkündigung. ei der heute stattgefundenen 14. Verloosung der Obra⸗Bruch⸗ Meliorations⸗Obligationen sind folgende Nummern gezogen worden: Lit. A. ü ber 500 Thlr. 8 Nr. 25. 29. 49. 87. 89. 109. 111. 122. 1

b Lit. B. über 100 Thlr. Nr. 56. 132. 150. 161. 252. 338. 340. 349. 400. 411. 420. 422. 424. 425. 426. 427. 446. 529. 545. 555. 558. 559. 644. 675. 681. 694. 709. 749. 754. 755. 826. 846. 919. 931. 966. 974. 262. 276. 279.

Lit. C. über 50 Thlr. Nr. 3. 27. 34. 57. 131. 159. 214. 218. 240. 252. 290. 295. 318. 329. 342. 384. 412 437. 526. 557. 574. 581. 582. 600. 609. 627. 651. 703. 710. 749. 753. 775. 970. Die Eigenthümer dieser Obligationen werden hiermit aufgefor⸗ dert, dieselben in coursfähigem Zustande nebst den Zinsscheinen Serie II. Nr. 12 bis 20 am 1. Juli 1871 entweder bei der Obra⸗ Meliorations⸗Kasse hierselbst oder bei den Bankhäusern der Herren H. C. Plaut in Berlin und Leipzig und Moritz et Hartwig in Posen abzuliefern und den Nennwerth dafür in mpfang zu nehmen. „Eine wiitere Verzinsung findet nicht statt, und wird der Werth 96. che fehlende Coupons von dem Kapitalsbetrage in Abzug ebracht. . Zugleich werden die Inhaber der durch die früheren Verloosun⸗ gen gekündigten und noch im Umlauf befindlichen Obligationen, als: Llit. B. Nr. 182. Lit. C. Nr. 148. 156, fällig gewesen am

189 1. Juli 1867, und abzuliefern mit den Zinsscheinen Serie II. Nr. 4 bis 20, Lit. P Nr. 767. Lit. C. Nr. 175, fällig gewesen am 1. Juli und abzuliefern mit den Zinsscheinen Serie II. Nr. 6 bis 20, Lit. B. Mr; be2 Lit. C. Nr. 35, 160, 162, fällig gewesen am .Juli 1869, und abzuliefern mit den Zinsscheinen Serie II. Nr. 8 bis 20, Lit. B. Nr. 122. 156. 223 Lit. C. Nr. 50. 149. 152, fällig gewesen am 1. Jult 1870, 68 und abzuliefern mit den Zinsscheinen Serie II. Nr. 10 bis 20, an deren Einlösung hierdurch erinnertr. Kosten, den 20. Dezember 1870. Der Königliche Kommissarius für die Obra⸗

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6 Königlich Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn. Die am 2. Januar 1871 fälligen Zinsen der Niederschlesisch⸗ Märkischen Eisenbahn⸗Stamm⸗Aktien, Prioritäts⸗Aktien und Priori⸗ täts⸗Obligationen werden im Auftrage der Koͤniglichen Haupt⸗Ver⸗ waltung der Staatsschulden schon vom 15. dieses Monats ab:

in Breslau, geat und Frankfurt a. O. bei den Stationskassen der diesseitigen Eisenbahn, an den beiden letzten Stellen aber nur bis zum 8 Januar k. J.

Ausnahme der drei letzten Tage eines jeden Monats, bezahlt.

Die Coupons sind zu diesem Behufe nach den einzelnen Gattun⸗ gen und Fälligkeitsterminen geordnet, mit einem, von dem Präsen. tanten unterschriebenen, die Stückzahl jeder Gattung und deren Geld. im Einzelnen und im Ganzen angebenden Verzeichnisse einzu⸗ reichen.

Von den vorbezeichneten Kassen werden ebenso auch die nach der Bekanntmachung der Königlichen Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗ schulden vom 1. RMul cr. ausge loosten gekündigten:

1065 Stück 8 Eisenbahn⸗Stamm⸗Aktien r., Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Prioritäts⸗Obli. gationen Serie I. à 100 Thlr., Niederschlesisch⸗Maͤrkischen Eisenbahn⸗Prioritäts⸗Obli⸗ gationen Serie II. à 50 Thlr., Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Prioritäts⸗Obli⸗ ationen Serie IV. à 100 Thlr., und zwar die Stamm⸗Aktien schon vom 15. dieses Monats, die Prioritäts⸗Obligationen aber erst vom 2. Januar 1871 ab, gegen Quittung und Rückgabe der betreffenden Schulddokumente mit den 98 gehörigen nicht mehr zahlbaren Zinscoupons und Talons realifirt erden. Berlin, den 10. Dezember 1870. 1 Königliche Direktion der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.

Wir sind beauftragt, die am 1./13. Januar 1871 fülligen Coupons der Stamm-Aktien obiger Gesellschaft vom Verfall- tage ab einzulösen, und zwar jeden 1 bplauen Coupon mit Thlr. 3. 10. 6 und 8

jecden gelben Coupon mit Thlr. 16. 22. 6..

Die Coupons sind Vormittags in den Stunden von 9 bis

12 Uhr einzureichen. 1

Berlin, im Dezember 1870. £ Comp.,

Mendelssohn Jägerstrasse No. 51i.

Berlin⸗Görli p 8 Die am 2. Prioritäts. Obligationen der Verlin. Görlizer Eifenbahngeselischaft wer.

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Eisenbahn.

Januar 1871 fälligen Zinscoupons der 5prozentigen den von dem gedachten Tage ab 1) durch unsere Hauptkasse hierselbst,

2) durch unsere Gesellschaftskasse zu Berlin bei Jos. Jaques, Mauerstraße 36, 1“ 3) durch die Direktion der Diskonto⸗Gesellschaft in Berlin, 4) durch den Schlesischen Bankverein zu Breslau in den üblichen Geschäftsstunden bezahlt.

in Berlin bei der Hauptkasse,

Görlitz, am 15. Dezember 1870. Diie Direktion.

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Halle⸗Sorau⸗Gubener

Eisenbahn.

Der am 31. Dezember 1870 faͤllige Coupon Nr. 5 der Stamm⸗ und Stamm⸗Prioritäts⸗Aktien wird vom

2. Januar 1871 ab durch:

1) das Bankgeschäft Jos. Jaques hier, Mauerstr. 36,

3) den

Halleschen Bank⸗Verein von Kulisch, Berlin, den 22. Dezember 1870.

2) die Preußische Hypotheken⸗, Kredit⸗ und Bank Anstalt Hermann Henckel« hier,

Kaempf K Co. zu Halle a. S.

Der Verwaltungsrath der Halle⸗Sorau⸗Gubener Eisenbahn⸗G

Redaction und Rendantur: Schwieger.

und Verlag der Königlichen Geheimen Ober⸗ (R. v. Decker).

in den Wochentagen von 9 bis 1 Uhr Vormittags, in Berlin mit

Beayern. München, 23. Dezember. Die ⸗Allg. Ztg.“ veröͤffentlicht den Wortlaut der aus Hamburg und Bremen in Betreff der Kaiserfrage an Se. Majestät den König von Bayern abgesendeten Zustimmungserklärungen. Die beiden Schreiben lauten: 8 1) Allerdurchlauchtigster König! Ew. Majestät haben geruht, durch das Allerhöchste Schreiben vom 30 November d. J. an uns den Vorschlag zu richten, in Gemeinschaft mit Ew. Majestät bei Sr. Majestät dem König von Preußen in Anregung zu bringen, daß die Ausübung der Bundes⸗Präsidialrechte mit Führung des Titels eines Deutschen Kaisers verbunden werde. Wir stimmen mit voller Freudigkeit dieser Krönung des deutschen Einigungswerkes bei und überlassen uns der zuversichtlichen Hoffnung, daß die nach mühevollem Ringen endlich erlangte Vereinigung der deutschen Stämme dem gemeinsamen Vater⸗ lande zu unverwelklichem Ruhme gereichen und zu immer schoͤnerer Entwicklung seiner reichen Kräfte führen werde. Mit der Versicherung tiefster Verehrung verharren wir Ew. Majestät ganz ergebenste: Der Senat der freien und Hansestadt Hamburg. Der Präsident des Senats,

8 N. F. Haller.

Hamburg, 7. Dezember 1870. ) Allerdurchlauchtigster König! Ew. Königliche Majestät bezeu⸗ gen in Antwort auf das gewogene Schreiben vom 30. v. M. wir unsern ehrerbietigsten und aufrichtigsten Dank für die gegebene An⸗ regung zur Verwirklichung einer im deutschen Volke lebendig geblie⸗ benen und durch die Ereignisse unserer Tage vollberechtigt gewordenen

offnung. Was seiner Zeit im Deutschen Reiche die Kaiserwürde den eutschen Stämmen bringen und gewährleisten sollte: Rechtsschutz im Innern, Grenzschutz nach außen, thatkräftige Führung im Krieg, Er⸗ haltung aller Glieder in der Treue zum Reiche und Vereinigung der⸗ selben zur Förderung nationaler Zwecke, das hat mit Gottes Hülfe den Fürsten und freien Städten des Norddeutschen Bundes die Leitung ihres erhabenen Schirmherrn, Sr. Mafestät des Königs von Nreußen, in reichem Maße gewaͤhrt und sie hat als Höchstes jetzt die volle staatliche Vereinigung aller Theile des Vaterlandes zu einem damit wieder möglich gewordenen Deutschen Reiche zuwege ebracht. Angesichts solcher Ergebnisse können auch wir nur den leb⸗ aften Wunsch hegen, daß, der Machtstellung Deutschlands entsprechend, die Ausübung der Bundes⸗Präsidialrechte mit Führung des Titels eines Deutschen Kaisers verbunden werde, und säumen nicht, dem hierauf gerichteten hochherzigen Vorschlage Ew. Königlichen Maäjestät hiermit unsere freudige Zustimmung zu ertheilen. Indem wir die weiter erforderlichen Einlestungen vertrauensvoll anheimstellen, empfeh⸗ len wir auch bei diesem Anlasse uns und den unserer Regierung an⸗ vertrauten Freistaat dem ferneren bundesfreundlichen Wohlwollen Ew. Königlichen Majestät in den Gesinnungen ehrerbietigster Hoch⸗ achtung und Ergebenheit. DMDeer Senat der freien Hansestadt Bremen. ““ Der Präsident des Senats,

Bremen, 7. Dezember 1870. ier. 1 Das parlamentarische Auftreten des Staats⸗Ministers v. Lutz ist in Veranlassung seiner über die deutschen Bundes⸗ verträge gehaltenen (im »Staats⸗Anzeiger« wörtlich mitgetheilten) Kammerrede durch folgendes Handschreiben des Königs belobt worden, das die »A. ZStg.« mittheilt: 1

»Mein lieber Staats⸗Minister v. Lutz! Die klaren und über⸗ zeugenden Worte, mit welchen Sie in der Sitzung der Zweiten Kam⸗ mer vom 14. d. die Entstehungsgeschichte und die Tragweite der zu Versailles von der bayerischen Staatsregierung abgeschlossenen Ver⸗ einbarungen entwickelten, haben in hohem Maße meine Befriedigung erweckt. Insbesondere hat es mich gefreut, daß die allgemeinen poli⸗ tischen Verhältnisse, durch welche jene Verträge bedingt waren, ihre entsprechende Beleuchtung gefunden haben und ich nehme deshalb Anlaß, Ihnen für Ihre Rede meine volle Anerkennung auszusprechen. Mit wohlgeneigten Gesinnungen. Hohenschwangau, 19. Dezember 1870. 1“ Ihr gnädiger König Ludwig.⸗

In Folge einer von der Vertretung des germanischen Museuns in Nürnberg an Se. Majestät den König von Bayern erlassenen Adresse, worin demselben die Freude über die ergriffene Initiative zur Einigung Deutschlands und Her⸗ stellung der Kaiserwürde und der Dank dafür ausgedrückt wurde, ist an den Ersten Direktor folgendes Schreiben er⸗

angen: das Hohenschwangau, 17. Dezember 1870.

Ew. Hochwohlgeboren! Se. Majestät der König haben die Dank⸗ adresse, welche Allerhöchstdenselben aus Auslaß der zur Schöpfung eines Deutschen Kaiserthums ergriffenen Initiative durch die Ver⸗ treter des germanischen Museums unterbreitet wurde, mit leb⸗ hafter Befriedigung entgegen genommen und entbieten Ibrer Anstalt dem edlen Symbole der wiedererstehenden Einigung des deutschen Vaterlandes wiederholt die Versicherung König⸗ licher Huld und Gnade. Allerhöchstdieselben sind hocherfreut über den einmüthigen Beitritt der Fürsten und die Zustimmung der Na⸗ tion zu einer That, welche in gleichem Maße Deutschlands Größe wie Bayerns Wohl zum Endziel hatte. Es gereicht mir zu innigem Vergnügen, im Auftrage Sr. Majestät die vorstehenden Worte an Ew. Hochwohlgeboren zu richten, und ich verbinde hiermit den erneuten Ausdruck meiner vollkommenen Hochachtung, mit welcher ich zeichne als Ew. Hochwohlgeboren ergebenster Eisenhart.

Der König hat unter Bezugnahme auf 8 7 Ziffer 2 der Verordnung vom 11. November 1848, die veränderte Formation der Staats⸗Ministerien betreffend,

verordnet, was folgt: Einzige Bestimmung. Die Zuständigkeit

heit überlassen, die zu jeder andern Zeit

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in Beziehung auf das Avpothekergewerbe und auf den Handel mit Gift oder Arzneien geht mit dem Tage der Verkündung gegenwärtiger Verordnung vom Staats⸗Ministerium des Han⸗ deis und der öffentlichen Arbeiten ausschließlich an das Staats⸗

Ministerium des Innern über.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 24. Dezember. (W. T. B.) Zum Vertreter der österreichisch⸗ungarischen Regierung auf der Konferenz, betreffend die Pontusfrage, ist der österreichi G sandte in London, Graf Apponyi, designirt.

Belgien. Brüssel, 24. Dezember. (W. T. B.) Wie in hiesigen diplomatischen Kreisen verlautet, soll die Entsendung Thiers als Repräsentant Frankreichs auf der Londoner Konferenz wieder zweifelhaft geworden sein, da, Pariser Meldungen zu⸗ folge, Jules Favre die Absicht hegen soll, als Vertxreter der französischen Regierung an den bevorstehenden Verhandlungen in London Theil zu nehmen.

25. Dezember. Die »Independance« meldet ebenfalls, daß Jules Favre auf Grund eines deutscherseits ertheilten Ge⸗ leitscheines Paris verlassen werde, um als Vertreter Frankreichs an der Londoner Konferenz Theil zu nehmen.

Großbritannien und Irland. London, 25. Dezem⸗ ber. (W. T. B.) Aus Montreal vom 22. d. wird gemel⸗ det: Es heißt, Sir John Rose wird sich nach Washington be⸗ geben, um wegen der Differenzen in der Fischerei⸗Angelegenheiten ein Kompromiß anzubahnen.

Auch der zweite Versuch, den Lord⸗Mayor zur Bewilli⸗ gung der Guildhall für eine franzosenfreundliche Kundgebung zu gewinnen, d. h. einer solchen Kundgebung das Aussehen zu geben, als gehe sie von der City von London aus, ist voll⸗ ständig fehlgeschlagen. Der Lord⸗Mayor empfing die betref⸗ fende Deputation, setzte aber seinen festen Entschluß auseinan- der, den städtischen Saal zu einer Demonstration dieser Art nicht hergeben zu können.

Frantrei. Die Commune von Lyon hat folgende Adresse an die Regierung gerichtet: Bürger⸗Minister! Mit Recht erstaunt über die Ohnmacht der Departements von Süd⸗ und Mittel⸗Frankreich, um die nationale Vertheidigung zu organisiren, verlangt die Kommune von Lyon im Namen ihrer Vollmachtgeber von Euch, daß Ihr die Ursachen dieser Lage aufsucht. Wenn das Rhone⸗Departement, außer seinem Kon- tingent für die regelmäßige Armee und die Mobilgarde, 10,000 Frei⸗ willige geliefert, zwei Marschlegionen mobilisirt und die Mobilisation von vier anderen organisirt; wenn Lyon 12 Millionen für Waffen, Vorräthe und Festungswerke verausgabt hat, hat es dann nicht das Recht, zu fragen, für welchen Theil der Rest von Frankreich zur Nationalvertheidigung beitragen wird? Diese großen Kontingente, diese enormen Summen, wir haben sie mit Entschlossenheit votirt und sind bereit, uns noch schwerere Opfer aufzuerlegen. Aber im Augen⸗ blick, wo die Massen⸗Aushebung erfolgen soll, welche die verheiratheten Männer ohne Kinder, und morgen vielleicht die verheiratheten Männer unter die Waffen beruft, müssen wir der lyoner Bevölkerung die Beweg⸗ gründe andeuten, welche diese äußersten Maßregeln nöthig machen. Das Heil Frankreichs erheischt die Mithülfe aller seiner Kinder, und wir konstatiren mit großem Bedauern die schuldvolle Gleichgültigkeit, welche die patriotischen Gesinnungen in einer großen Anzahl der De⸗ partements erstickt. Im Süden Frankreichs ist nichts geschehen. Die Männer von 25 bis 35 Jahren wurden zuerst und dann die von 20 bis 40 Jahren einberufen; aber wie viele sind noch in ihrer Heimath und infultiren durch ihre Anwesenheit das Gefühl der wahren Pa- trioten! Uebrigens widmen die Maires ihren Refractaires die Thätig⸗ keit, welche sie für den Dienst der Republik entwickeln sollten. Die wahre Ursache aller dieser Uebel ist die unverständige Wahl der Be⸗ amten der Republik und die vollständige Abwesenheit der Ver⸗ antwortlichkeit dieser Agenten. Wir wohnen dem Schauspiel einer Jagd nach Stellen an, welche die Erinnerung an das aiserreich zurückruft und dem von Beamten, die 82 Pflicht vergessen, sich der Träg⸗ schon eine Schande sein würde, die aber Angesichts der Unglücksfälle des Vaterlandes ein Hochverrath ist. Wenn gewisse Präfekten nach zweimonatlicher absoluter Gewalt Beweis von einer solchen Unfähigkeit abgelegt haben, so ist es die Pflicht eines jeden Bürgers, ihre Absetzung zu verlangen, und die Eure ist, sie unbarmherzig abzusetzen. Thatlosigkeit, Unfähigkeit, Ver⸗ rath sind heute gleichbedeutend. Wir verlangen daher, Bürger⸗Minister, die strengsten Strafen den obersten Beamten, Präfekten und Inten⸗ danten aufzuerlegen, welche ihre Aufgabe in der bestimmten Frist nicht erfüllt haben; die Maires und Gemeinderäthe verantwortlich zu machen und jede Unthätigkeit und Schwäche streng zu unterdrücken. Man wird dann nicht mehr sehen, daß eine Hälfte von Frankreich beim Untergange des gemeinschaftlichen Vaterlandes apathisch und gleichgültig zusieht. Sind die Umstände nicht ernst und die Gefahr nicht groß ge⸗ nug, um vor diesen Maßregeln nicht zurück zu schrecken? Weniger Dekrete, weniger Proklamationen. Kühnheit und Aktion! Fordern Sie von Ihren Beamten und den Gemeinden die nothwendigen⸗ Opfer, und dieses ohne Verzug. Zeigt ihnen das bewunderungswür⸗ dige Beispiel von Paris, wie es durch seine unbezähmbare Energie seine Feinde in Erstaunen versetzt, Mittel der Vertheidigung improvi⸗ sirt, Soldaten schafft, Waffen und ein ganzes Kriegsmaterial schmie det. Vergeßt nicht, daß Frankreich das Recht hat, seine wahre Lage kennen zu lernen, daß es b Redensarten müde ist, welche die Wahr⸗