5238
stellen, jener leeren Hoffnungen, die am nächsten Tage sich ime n 2 nich. Ueene H Ungeachtet der Verräthereien, welche die Republik von ihrer Geburt an umstrickt haben, ist dieselbe stark genug, um ihre inneren und äußeren Feinde niederzuschmettern, und wenn ein Land den Eid Felsshet z9 I zählt en ge. es nicht mehr seine Niederlagen, S. Eefinane von Fpon⸗ — Die französischen Journale sprechen sich größtentheils höchst unzufrieden über die Verlegung des Regierungssitzes aus. Die »Gazette de France« nennt dieselbe eine Flucht. Die „France« vom 16. schreibt, die öffentliche Meinung erblicke in
dieser Verlegung ein Zeichen, daß die Situation bedenklicher sei
als je. ““ 1
Italien. Florenz, 25. Dezember. (W. T. B.) Der österreichisch⸗ungarische Reichs⸗Finanzminister wird demnächst hier erwartet, um die in Folge des Friedensvertrages von 1866 zwischen Italien und Oesterreich noch schwebenden finanziellen
Fragen zu ordnen.
“ 1 .
Alus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
85 1
Brüssel, Montag, 26. Oezember. Die »Indépendance⸗ erfährt aus Douai vom gestrigen Tage, daß die französische Nord⸗Armee im Rückzug auf Arras begriffen sei, um eine Umgehung durch die preußischen Truppen zu vermeiden; es gehe hieraus hervor, daß General Faidherbe sich mit Unrecht den Sieg in der letzten Schlacht zugeschrieben habe.
b Franzoftsche Journale sind heute nicht eingetroffen. London, Montag 26. Dezember, Morgens. Der Unter⸗ Staatssekretär im auswärtigen Departement, Otway, hat seine Entlassung genommen und wird durch Lord Ensield ersetzt. Davison ist zum Lord⸗Advokaten von Schottkand designirt.
Florenz, Sonntag, 25. Dezember, Abends. Der König von Spanien wird morgen Vormittag 11 Uhr von hier ab⸗ reisen. — Aus Bardonnecchia wird vom heutigen Tage gemeldet, daß Nachmittags 4 ½ Uhr die Durchstechung des Mont Cenis, und zwar genau in der Mitte des Tunnels, vollendet worden ist. “
Belgrad, Sonntag, 25. Dezember. »Vidoydan⸗ ver⸗ öffentlicht ein Schreiben des Großveziers an den Patriarchen, in welchem letzterer aufgefordert wird, der Pforte das Pro⸗ gramm und die Grenzen für die Deliberationen eines ökume⸗ nischen Konzils hehufs Lösung der bulgarischen Kirchenfrage zu unterbreiten. In dem Schreiben wird hervorgehoben, daß der Sultan jetzt wie früher die Patriarchatsrechte respektiren werde. — Der Zusammentritt des Konzils wird wahrscheinlich im April stattfinden.
— Die Nr. 51 der »Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn⸗ verwaltungen⸗ hat folgenden Inbalt: Verein Deutscher Eisenbahn⸗ verwaltungen: Eröffnung der Strecken Zombor⸗Essegg⸗Villany und Neumarkt⸗Ried⸗Braunau. — Die Verfassung des Deutschen Reichs: II. Post⸗ und Telegraphenwesen. — Das Ergänzungsnetz der Oesterr. Staats⸗Eisenbahngesellscha„stt. — Mittheilungen über Eisenbahnen: Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen: Bezeichnung der Bestim⸗ mungs⸗(Ablieferungs⸗)Station in der Frachtbrief⸗Adresse, wenn meh⸗ rere Stationen benannt sind. — Vom Kriegsschauplatz: Das Vor⸗ gehen der deutschen Truppen gegen Le Mans und Tours, gegen Langres und Ruits; Einstellung des Eisenbahnverkehrs bei Dijon, Tours und in Nord⸗Frankreich; Französische Blokade eigener Häfen; nochmals die Umgehungsbahn bei Nanteuil; Munitions⸗ und Spitalzüge. Die bayer. Feldeisenbahn⸗Abtheilung auf der Bahnlinie Paris⸗Chateau⸗ dun. — Norddeutsche Briefe: Vom berliner Eisenbahn⸗Aktienmarkte; Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn; Braunschweigische Eisen⸗ bahngesellschaft; Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger Eisenbahn; Paris⸗ Hamburger Eisenbahn; Berlin⸗Stralsunder Eisenbahn; preußischer Staatshaushalts⸗Etat pro 1871; Heranziehung von Eisenbahnbeam⸗ ten und ständigen Eisenbahnarbeitern zum Militärdienst; Kohlen⸗ noth; Norddeutsches Bundes⸗Bahnpolizei⸗Reglement; Verlegung des Sitzes des Eisenbahn⸗Kommissariats von Cöln nach Coblenz. — Hesterreichische Korresondenz: Generalversammlungen der Kronprinz Rudolf⸗ und Buschtêbrader Bahn; Eröffnung der Strecken Neumarkt⸗ Braunau, Zombor⸗Essegg⸗Villany und Zloczöw⸗Tarnow; Projekte der österr. Staats⸗- und der Dux⸗Bodenbacher Eisenbahn. — Direkte Verkehre, Zoll⸗ und Tarifwesen. — Personalnachrichten: Brassey †. — Ausland: Gotthardbahn. Belgische Eisenbahnen Der Mont⸗ cenis⸗Tunnel. Eisenbahnbau und Dampfschiffahrt in Süd⸗Amerika. — Literatur: Neueste Uebersichtskarte der Eisenbahnen und Bahnge⸗ biete Europas v. Dr. W. Koch. Eisenbahnkarte von Rußland und dessen Bahngebieten von Dr. W Koch. Ingenieur⸗Kalender pro 1871 von Stühlen. — Juristisches: Erkenntniß des berliner Ober⸗Tribunals, betreffend die Frage, in wie weit der außerordentliche Werth eines exprotirten Grundstücks vom Exproprianten zu ersetzen ist. — Mis⸗ cellen: Die Pontusfrage und die Südrussischen Bahnen. — Eisenbahn⸗ Kalender. — Offic Anzeiger. — Inhalt des Beiblattes: Die Frequenz und Einnahmen der Oesterr⸗Ungar. Eisenbahnen im November 1870. — Verzeichniß uüͤberzähliger und fehlender Güter. — Privat⸗Anzeiger.
9
St.
4) Nachts
Die
8 Kunst und Wissenschaft
Gerichtskosten⸗Gesetze
für den
Bezirk des
Appellationsgerichts zu Cassel und Instruktion des Justiz⸗ Ministers vom 11. September 1870, mit Tabellen und Anlagen, Folio, ist soeben in amtlicher Ausgabe im Verlage der Königl. Geh. Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) in Berlin erschienen. Die⸗ selbe enthält: 1) Verordnung vom 30. August 1867 und Gesetz vom 7. März 1870 in Verbindung mit den Gesetzen vom 10. Mai 1851, 9. Mai 1854 und 1. Mai 1865. 2) Tarif. 3) Tabellen zum Tarif.
4)
Anlagen: I. Vergleichungstabelle des Werthes fremder Geldsorten
egen preußisches Geld; II Gesetz, betreffend die den Justizbeamten ür die Besorgung gerichtlicher Angelegenheiten außerhalb der ordent⸗ lichen Gerichtsstelle sn bewilligenden Diäten, Reisekosten und Kom⸗
missionsgebühren; 1I
vom 21. Juni 1845 nebst Tarif; IV. Regulativ zur den Zeugen und Sachverständigen zu bewilligenden ’1 V. Verordnung vomn 27, Januar 1862, betreffend die Ergänzung der Gesetze über den Ansatz der Gerichtskosten mit Rücksicht auf die Be⸗
stimmungen des Allgemeinen Deutschen Handelsgesetzbuches; VI. Aus⸗
I. Gebührentaxe für die Auktions⸗Kommissarien
estsetzung der ergütigungen;
ug aus der Instruktion vom 17. Dezember 1868, betreffend die Kosten
far die Führung der
Genossenschaftsregister.
Verkehrs⸗Anstalten.
Frankfurt a. M., 24. Dezember.
(W. T. B.)
5) Sachregister.
Der Main ist
aus seinen Ufern getreten und hat mehrere Stadttheile und die Um⸗
gegend überfluthet.
Die überschwemmten Gegenden sind bei der hef⸗
tigen Kälte von 12 Grad mit Eis bedeckt. Der in den Kellern und auf den Feldern angerichtete Schaden ist bedeutend. Die Verbindungs⸗ bahn hat außer Betrieh gestellt werden müssen.
Kopenhagen, 24. Dezember. Treibeis. Die Dampfschiffsverbindung mit Schweden ist noch offen, die Dampfschiffahrt von Korsöͤr nach Aarhus jedoch eingestellt.
(W. T. B.) Der Sund ist voll
————— ———
Telegraphische Witterungsberichte v. 25. Dezember. —————
—
Mg Ort.
Bar. P. L.
Abw v. M.
Temp. R.
Abw v. M.
Wind.
Allgemeine Himmelsansicht
mMemecl... Königabrg. Danzig. Cöslin. Stettin.. Puttbus... Berlin Posen... Ratiber.. Breslau. Torgau.. Münster.
Flensburg. Wiesbaden Kieloer Haf. Wilhelmsh. Bremen. Weserleuebts. Brüssel. Riga. Gröningen. HDHelder...
1
v 00 2 ³1— — 12 2 aa
9
Königsbrg. Danzig.. Cöslin... Stettin.. Putbus.. Berlin
Ratibor.. Breslau... Torgau.. Münster.. Cöln. Trier... Flensburg. Wiesbaden Kieler Haf. Wilhelmah: Keitum. Bremen... Weserleuchtth. Brüssel... Riga. . Gröningen. Helder..
„ „ 00 v S 12S-lI v v VvVSͤISINIS
335, 8 335, 8 335,9 335,2 335,7 332,2 334,7 332, 0G 327,3 330, 8 332, 4 332, 8 332, 6 327,1 332,4 331,0 330,7 334.2 333,6 333,0 333., 8 336,0 334, 8
Memel 3
334,5
Gest. und Nac
— 1,4 — 1, 9 —2,0 — 2, 8 —IA — 2,4 — 3, 6 — 2.1 — 2,4
— 3,4 —5, 7
—
37.8 +0,5— 1
337,3, +₰0
337,5 335, 8 335, 5 333, 4 333,4 332,1
325,1
328,4 330,2
331,7,— 332,1—
325,7 335, 0 328, 6 333,7 335,5 335,7 333, 6 334,7 334,1 337,8 335, 6
335,8
1 40,2 —] ,3 — 2,2 —1, 0 —2, 7 — 2,9 — 5,7 -, 5 — 4, 6
¹) Schneeflocken.
88
Schnee.
— 11 6 — 9,2 — 9,4 — 8,0 — 12,4 — 11, 2 — 11,8 — 11,9 — 14, 5
— 10,5 — 11,2
0,0 — 11,2 — 4,0
verge- 4,4
— 6.8
— 19,4 — 6,8 — 3,8
6,2
— 1,5 — 16,6-161
2177 -119 — 8,7
—8,0 -119 -104 —1
-132 — 9,9 -110 -115
—8,9 SW., stark.
—9,8NW., s. schw.
— WSW.) lebh.
O., schwach. NW., schwach. SSO., maässig. SW., mässig.
SW., mässig. S., mässig. W., sehwach. S., mässig.
WNW., s. schw. NW., schwach. SSO., schw. NO., mässig. SW., mässig. NW., schwach. SW., schwach. W., mässig. O., mässig.
NNO., schwach. O., schwach. S., still.
hts viel Schnee.
26. Dezember.
3,5 2 0,4
— 12,6 — 8,4 —9,9 — 6,6 — 7,6 — 8,2 — 8,8 — 9,9 — 8,6 ;g 9,5 — 7,5
-129 —9,3 -127 — 7,9 — 7, 3 —6, 6 —7,1 —6,5 —4,8 758 — 7,4 -106 —8,0 791
SO., mässig. NO., s. schw. SW., mässig. SO., schwach. O., mässig, SO., mässig. O., mässig. O., stark.
S., schwach. SO., mässig. NO., mässig. NW., schw. NO., schwach. NO., schwach. NO., schwach. NNO., schwach NO., schwach. ONO., mässig. SO., schwach. NNO., schwach. SO., mässig. 0NO.,, schwach. W., schwach. ONôO., still.
ONO., schwach.
Gre
sheiter.
heiter. bedeckt. bedeckt. bedeckt. bezogen. bewölkt. heiter. bedeckt. trübe. heiter. heiter. sehr heiter. heiter. trübe. ¹) heiter. trübe, viel Schn. völlig heiter. heiter.
hell.
wenig bewölkt. heiter.
wenig bewölkt.
S., s. schwach.
trübe. bedeckt. bedeckt. trübe. bedeckt. bezogen. — gz. bed., Sechn. bedeckt.) bedeckt..) bedeckt. ³*)] bedeckt.¹) heiter. heiter. bedeckt. bewõölkt.
bewölkt hell. bedeckt. schön. bedeckt. bedeckt.
²) Nachts Schnee. *) Nachts Sehnee. ⁵) Nachts Schnee.
Von der II. Armee. Unmittelbar nach der Besetzun von Orleans durch die II. Armee war eine Verfolgung d Feindes beschlossen worden. Nach den eingegangenen Meldun⸗ gen war derselbe in starken Abtheilungen bei Jargeau, bei Sully und bei Gien über die Loire gegangen, dorthin wurde das III. Corps dirigirt; weitere Nachrichten, die man vom Feinde hatte, besagten, daß er in starken Massen sich um Beaugency gesammelt habe. Das IX. Corps wurde in dieser Richtung bei Orleans über die Loire vorgeschickt, um das Vor⸗ gehen auf dem rechten Ufer dadurch zu unterstützen, daß es die Ruückzugslinie des Feindes vom linken Ufer aus gefährdete. Die sechste Kavallerie⸗Division wurde südwärts nach Vier⸗ zon vorgeschickt, mit dem Auftrag, den rückgängigen Bewegun⸗ gen des Feindes zu folgen und mit demselben Fühlung zu be⸗ halten. Man hatte allen Grund, vorauszusetzen, daß die geg⸗ nerischen Streitkräfte sich auf Tours zurückziehen würden, um die Regierung zu schützen. Das X. Corps blieb zur beliebigen Verwendung bei Orleans stehen. Die siebzehnte Und zwei⸗ undzwanzigste Division mit dem bayerischen Corps unter dem Kommando des Großherzogs von Mecklenburg⸗Schwerin blie⸗ ben in rechter Flügelstellung auf dem rechten Loire⸗Ufer stehen.
Auf seinem Marsche nach Sübdosten stieß das III. Corps nirgend auf erhebliche Streitkräfte, ebensowenig die Kavallerie⸗ Division, die auf ihrem Marsche vielfach mit der Landbevöl⸗ kerung in Verwickelung gerieth, aber nirgends auf feindliche Abtheilungen traf. Dagegen mußten die Angriffe, die am 7. Dezember von französischer Seite auf die Armee⸗Abtheilung des Großherzogs von Mecklenburg⸗Schwerin gemacht wurden, die Ueberzeugung gewinnen lassen, daß der Feind mit seiner
auptstärke um Beaugency stehen geblieben war, in der Ab⸗ cht, den Vormarsch der deutschen Truppen nach dem Süden zu
hindern; so stand dem dtasgehen an diesem Tage General Camon
gegenüber, an den folgenden das XVI., XVII. und XXI. Corps unter General Chanzy, letzteres in ganz neuer Formation. Der Angriff von feindlicher Seite wiederholte sich am 8. Dezember, und ward, so heftig er war, mit ebenso großer Entschiedenheit zurückgewiesen; am 9. Dezember wurde vom General⸗Feld⸗ marschall “ Friedrich Carl noch das X. Corps zur Unterstützung des Großherzogs vorgeschickt, allein nur die Corps⸗Artillerie desselben kam zur Verwendung. Der Feind war um ein Bedeutendes zurückgedrängt worden.
Da die Divisionen des Großherzogs und die bayerischen Truppen durch die harten Kämpfe dieser beiden Tage stark gelitten hatten und in der Voraussicht, daß der Feind mit überlegener Macht seine Angriffe wiederholen würde, schob der Höchstkommandirende das X. Corps vor, mit dem Auftrag an vas M., t.
vorkommenden Falle in das Gefecht einzugreifen. Das geschab am 10. Dezember, beide Corps operirten gemeinschaftlich, der Feind wurde zurückgeworfen, erlitt sehr erhebliche Verkuste und zog sich nach dem Süden in der Richtung auf Blois zurück.
Um denselben mit allen zu Gebote stehenden Kräften ver⸗ folgen zu können, wurde das III. Corps von Gien zurück⸗ berufen und um Beaugency, südlich von Orlenns, konzentrirt, das X. Corps bekam Marschordre auf Blois, das IX. Corps blieb auf dem linken Ufer der Loire stehen. Montag, den 12 Dezember, hatte der General⸗Feldmarschall Prinz Friedrich Carl sein Hauptquartier von Orleans für einige Tage südwärts verlegt, die Präfektur in Orleans war auf Befehl für Se. Königliche Hoheit reservirt und nicht belegt worden. Am 12. war das Hauptquartier in Beau⸗ geney, am 13. in Suevres; hier erhielt der Höchstkom⸗ mandirende die Nachricht, daß die Stadt Blois von dem X. Corps ohne Widerstand besetzt worden und General von Voigts⸗Rhetz dortselbst eingezogen sei. Viele Vorräthe waren in unsere Hände gefallen. Das Hauptquartier blieb in Suevres den 14., 15., 16. Dezember. Nach den eingegan⸗ genen Meldungen hatte sich nur ein Theil der feindlichen Armee nach dem Kampftage des 12. Dezembers nach Westen in die Gegend von Vendôme abgezogen; etwas nordwärts von letzte⸗ rem Orte bei Morée traf der Großherzog von Mecklenburg. Schwerin am 15. mit starken Abtheilungen der feindlichen Armee zusammen und lieferte dieser ein in jeder Beziehung glückliches Gefecht. Von Blois aus war der General von Voigts⸗ Rhetz mit dem X. Corps dem Feinde nachgerückt, und stieß auf die Arrieregarde desselben, doch wurde der Kampf zum größten Theile durch Artillerie geführt und war für uns von günstigstem Erfolge. Bisher war immer noch die Wahr⸗ scheinlichteit vorbanden, daß der Feind beabsichtige, in einem
Bogen zum Entsatze der Pariser Armee nordwestlich vorzugehen,
und die Aufgabe der II. Armee war es, dieser Absicht mit Aufbietung aller militärischen Kräfte zu begegnen. Darum wurde außer dem X. Corps für den 17. Dezember das IX. Corps; aus von dem
Stunden nachher wieder passiren konnte.
von jenseits der Loire und das III. von Beaugency
General Felbmarschall Prinzen Beesthek ht. ge
Feind wich jedoch dem Kampfe aus. Wie man erfährt, hatte in der Nacht 2-⸗ 16. zum 17. unter Vorsitz Gambetta's in Vendöme ein Kriegsrath der kommandirenden Generale stattgefunden, in welchem der Beschluß gefaßt wurde, Vendöme zu räumen und sich westlich auf Le Mans zurückzuziehen. Das geschah auch im Laufe des 17. Dezember; der Feind zog ab, nachdem er noch versucht hatte, die über die Loire führenden Brücken zu sprengen, die indeß das X. Corps bereits zwei Die Besetzu von Vendöõme geschah fast ohne Kampf, nur ex Granaten wurden in den abziehenden Feind geworfen, und braunschweigische Infanterie und das 10. Jäger⸗Bataillon nahmen 8 Geschütze mit der Bespannung und den Bedie⸗ nungsmannschaften. Dem X. Corps und der Armee⸗Abthei⸗ lung des Großherzogs von Mecklenburg⸗Schwerin wurde die Aufgabe, dem Feind auf seinem Marsche nach dem Westen zu folgen und ihn eventuell in seinen Stellungen festzuhalten. „Da die Aufgabe der II. Armee, den Feind von der südlichen Seite von Paris abzudrängen, durch dessen Bewegung nach Westen erfüllt war, da ferner auf eine Meldung des Generals von der Tann, daß vor Gien, wo ein bayerisches Bataillon zur Besatzung zurückgeblieben war, feindliche größere Truppenmassen sichtbar wurden, so dirigirte der Höchstkom⸗ mandirende Theile der H. Armee am 17. und 18. Dezember lotreaufwärts, um die Aufgabe, die Pariser Cernirungs⸗Linie im Süden zu chn, von Neuem zu übernehmen und die Bewegungen des Feindes von Gien her im Auge zu behalten. Am 18. verlegte der General⸗Feldmarschall Prinz Friedrich Carl sein Hauptquartier nach Meung, am 19. nach Orleans
nach Vendôme dirigirt. Der
zurück.
Als unsere Truppen in Vendôme man dort noch eine Bekanntmachun 15. Dezember datirt, angeschlagen; dieselbe enthielt an die Präfekten und Maire’s die Aufforderung, alle Soldaten, die im Rücken der Armee zurückbleiben, möge dies unter einem Vorwande geschehen, unter welchem es wolle, unverzüglich und mit aller Strenge aufgreifen zu lassen und zu ihren Truppen- theilen zurückzubringen. Auf welche Zustaͤnde, welche Disziplin, welche Auflösung, läßt diese Bekanntmachung schließen! Nach Allem, was man auf dem Marsche von den Kuartiergebern erfährt, was man aus einzelnen Aeußerungen derselben weiter schließen kann, ist es nicht die nationale Begeisterung, welche die ungen Leute in den Kampf führt, sondern der republi⸗ kanische Terrorismus, der jetzt Frankreich tyrannisirt. Man
Rütige Srärkllichenecde, wenn fie sich weigern, sich für „das
- — Weiter liegen vom Kriegsschauplatz folgende Nach⸗ richtenvor:
Häamburg, 25. Dezember. (W. T. B.)
Dem Senate ist folgende Mittheilung zugegangen: Der Kanzler des Norddeutschen Bundes richtete von Versailles am 23. Dezember nachstehendes Telegramm an das Auswärtige Amt in Berlin: 1 1
„Sie wollen dem hanseatischen Minister⸗Residenten mittheilen, daß die große Tapferkeit, mit der die beiden hanseatischen Regimenter sich an der Loire geschlagen haben, in der Armee allseitig gerühmt worden ist. von Bismarck.⸗
Dresden, 24. Dezember. Wie das »Dresd. Journal⸗ vernimmt, ist heute die offizielle Mittheilung hier eingegangen, daß der Kriegs⸗Minister, General⸗Lieutenant von Fabrice, zum General⸗Gouverneur in Versailles ernannt worden ist.
einrückten, fand Gambetta’s, vom
— Französischerseits sind vom Krieg Nachrichten eingegangen: 8 Aus Pruntrut von gestern wird gemelhet: 25,000 Mann sind aus Lyon in Besangon angekommen und marschiren nord⸗ wärts. Die Eisenbahnverbindung Lyon⸗Besangon ist unter⸗ brochen. Montbeliard ist stark verschanzt und verbarrikadirt. — Nach neueren Nachrichten treffen bekanntlich im süd⸗ lichen Frankreich frische afrikanische Truppen ein, welche der Lyoner Armee als eine Art Freicorps beigegeben werden sollen. Welcher Art diese Horden sind oder sein sollen, lehrt unter An⸗ derem ein Artikel, der aus der »Indépendance algérienne⸗ seinen Weg in französische Blätter gefunden hat. Er lautet: Der Augenblick ist gekommen, die Anordnungen des Generals Faidherbe auszuführen und sofort die Gums marsfchiren zu lassen. Es wäre zu wünschen, daß unsere Provinz zehn Gums zu je 200 Mann stellte. Sie wären von Kaids und einigen Offizieren der arabischen Burecaux zu befehligen; welche gut arabisch sprechen. Diese Gums würden nach Lyon gehen, sobald sie bereit sind. Dort kämpfen sie als Plänkler und übernehmen den Dienst der Vorhut, da wir unsere leichte Kavallerie nun einmal nicht zu gebrauchen ver- stehen. Der naͤchste Sweck : die Ulanen verni der
sschauplatz folgende