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danke insbesondere für die rühmende Erwähnung der Tapfer⸗ keit und Ausdauer Meiner braven Truppen. In der kurzen Zeit ihres Beisammenseins hat die Kammer Beschlüsse von höchster Bedeutung gefaßt. Wir wollen hoffen, daß bald ein ehrenvoller Frieden Deutschland der jetzt gesicherten Einigung ungetrübt froh werden läßt. Ich vertraue darauf, daß auch in unseren inneren Verhältnissen Friede und Versöhnung walten und daß Regierung und Stände einträchtig zum Wohle des Landes arbeiten werden.⸗
Bayern. München, 4. Januar. (N. C.) Der König⸗ lich bayerische Gesandte am heiligen Stuhl, Graf Tauff⸗ kirchen, hat mit Rücksicht auf die Verhältnisse in Rom den Auftrag erhalten, sich auf seinen Posten zu begeben, und wird diesem Auftrag, nachdem auf Grund desselben sein Rücktritt von der Funktion als Civilkommissar zu Rheims genehmigt worden, heute nachkommen.
— Die Abgeordnetenkammer hat mit 82 gegen 68 Stimmen die Beschwerde der pfälzischen Dekane gegen die Ministerialentschließung betreffs Einführung der Kommunal⸗ schulen in der Pfalz für begründet erklärt, mit der Bitte an den König um Abhülfe.
— Der besondere Ausschuß der Kammer der Abgeordneten zur Berathung der deutschen Verfassungsverträge hat am 4. d. Mts. seine Arbeiten beendigt, und das umfangreiche Re⸗ ferat ist dem Druck übergeben. Da nach der Geschäftsordnung zwischen der Vertheilung des Vortrages und der Diskussion hierüber mindestens zweimal vierundzwanzig Stunden liegen müssen, so wird die Berathung über die Verträge im Plenum der Kammer frühestens nächsten Montag beginnen können.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 4. Januar. Der authen⸗ tische Text der Depesche, welche der Reichskanzler Graf Beust am 26. Dezember 1870 an den diesseitigen Gesandten Grafen Wimpffen in Berlin gerichtet hat, ist nach der »Wien. Ztg.« folgender: 8
»Der Königlich preußische Herr Gesandte hat die wiederholt in Aussicht gestellte Mittheilung seiner Regierung in Betreff der kuünfti⸗ gen Gestaltung Deutschlands an mich gelangen lassen. In der An⸗ lage b ei „Excellenz zu Ihrer Kenntnißnahme Abschrift der be⸗ üglichen Depesche. 1 1 88 ge 8 in der Lage, Ew. Excellenz gleich nach den ersten An⸗ deutungen des Generals v. Schweinitz uͤber die bevorstehende Eröff⸗ nung der Koͤniglich preußischen Regierung in meinem Erlasse vom 5. d. M. die allgemeinen Gesichtspunkte zu entwickeln, welche wir als die maßgebenden und bestimmenden für unsere Auffassung betrachten würden. Form und Inhalt des mir nunmehr vorliegenden Schrift⸗ stückes gestatten mir in erfreulicher Weise meine damaligen Bemer⸗ kungen aufrecht zu erhalten. .
Allerdings gilt dies andererseits auch von einem Punkte, in wel⸗ chem sich äußerlich wenigstens unsere Anschauung mit der Königl. preußischen Regierung nicht vollständig begegnet. Ich habe in meinem Erlasse vom 5. d. M. den Hinweis darauf nicht umgehen können, wie wünschenswerth es uns erschiene, der Erörterung über den Prager Frieden aus Anlaß des gegenwärtigen Meinungsaustausches mit Preußen und mit Rücksicht auf das Ziel, dessen Erreichung beide Theile gleichmäßig dabei vor Augen haben, moöglichst überhoben zu sein. Die Königl. preußische Regierung hat geglaubt in ihrer Mittheilung vom 14. d. Mts. diese Frage berühren zu sollen, und wiewohl wir die freundschaftliche Ge⸗ sinnung bereitwillig anerkennen, in welcher die Erwaͤhnung des Pra⸗ ger Friedens geschehen ist, so halten wir es doch für besser, auf die dadurch gebotenen Anknüpfungspunkte zu einer weiteren Auseinander⸗ setzung hier nicht einzugehen und auf unserer Ansicht zu verharren, daß die “ 6 Diskussion in dieser Richtung in beider⸗
iti teresse liegt. . 1 “ 8 üec sitnd es nicht formelle Interpretationen, nicht mate⸗ rielle Rechtsansprüche, die wir zum Gegenstande der Diskussion ge⸗ macht zu schen im gegenwärtigen Augenblicke für wünschenswerth erachten können. Unsere Auffassung neigt vielmehr dahin, in der Einigung Deutschlands unter Preußens Führung einen Akt von historischer Bedeutung, eine Thatsache ersten Ranges in der modernen Entwicklung Europas zu erblicken und danach das Verhältniß zu beurtheilen, welches zwischen der österreichisch⸗ungarischen Monarchie und der neuen 15 Schöpfung an unseren Grenzen angebahnt t erden soll. — 3 88 Vüistigt man Etalopuntt aus kann es mir, indem ich den wei⸗ teren von der Königlich preußischen Regierung angekündigien Mit⸗ theilungen entgegensehe, nur zu hoher Befriedigung gereichen, jetzt schon bestätigen zu dürfen, daß in allen maßgebenden Kreisen Oester⸗ reich⸗Ungarns der aufrichtigste Wunsch vorherrscht, mit dem mächtigen Staatswesen, dessen Gründung sich nunmehr vollziehen wird, die besten und freundschaftlichsten Beziehungen zu pflegen.
Dieser Wunsch wurzelt in der festen Ueberzeugung, daß eine un⸗ befangene Erwägung und Würdigung der gegenseitigen Bedürfnisse nur die ersprießlichste und wohlthätigste Wirkung auf beide Reiche äußere, sie in Frieden und in reger Mitarbeiterschaft an den Auf⸗ aben der Gegenwart und Zukunft einigen wird. In dieser
eziehung ist die Koöniglich preußische Regierung nur dem Aus⸗ drucke unserer eigenen Empfindungen zuzorgekommen, wenn sie unserer gemeinsamen Vergangenheit gedenkt
finden möge.
und der Hoff⸗
theiler stütze, welche der Ansicht seien, daß ein guter Angriff mit Gefühl en des gegenseitig en Wohlwollens auf einander blicken und sehr wohl gegen die Belagerer möglich sei, und zwar in Folge sich zur Förderung der Wol liahrt und des Gedeihens beider Länder 8 der wunderbaren Fortschritte, welche die Belagerten in ihrer die Hand reichen werden. Nicht ohne berechtigtes Vertrauen dürfen 8 neuen Artillerie und in den gegen den Feind aufgeworfenen wir hiernach gerade in diesem Augenblicke der Verwirklichung so ver⸗ Verschanzungen entwickelt hätten«. 1 heißender Aussichten ein ergiebiges Feld eröffnet sehen, ein Feld, auf — Der Handels⸗Minister Magnin macht unterm 29. De⸗ welchem Gemeinsamkeit des Wollens und Handelns für beide Reiche nber im »Siscle« bekannt, daß er Seitens der Regierung ein Unterpfand 5868 Eintracht, für Europa eine Bürgschaft eauftragt sei, zur Feier des Neujahrstages den 20 pariser Z14“ ie T 1 Arrondissements 104,000 Kilo sehr gut konservirtes Rindfleisch I gthuung aber muß uns die Thatsache erfüllen, tt des Pferdefleisches), 52,000 Kil eö daß jene Gesinnungen der Bevölkerung Oesterreich⸗Ungarns auch in 8 8. erdefle 88 4J22 Uo getrocknete Bohnen, 2,000 Kilo Olivenöl, 52,000 Kilo Kaffee, 52,000 Kilo Choko⸗
der Person Sr. Majestät des Kaisers und Königs, unseres Aller⸗ 1— gnädigsten Herrn, einen erlauchten Schützer und Förderer finden. ade zu verabreichen. Er bemerkt dabei, man sehe, die Maga⸗ Allerhöchstderselbe wird, freien und hohen Sinnes, die erhebenden ine seien noch nicht leer, obwohl seit dem 17. September aus denselben geschöpft werde.
(W. T. B)
Erinnerungen, die Seine Dynastie in der glanzvollen Geschichte von Bordeaux, 6. Januar.
Jahrhunderten mit den Heschicken des deutschen Volkes verbanden, 8 „Times⸗« gebrachten Mittheilungen über die Unterredung
Ficht auffassef . 88 8 iah nngtohen für die fernere Entwicklung dieses Volkes und mit dem rückhaltlosen Was 11“ — 1 . 1 ge 8 1““ 8— 5 ashburne’'s mit Jules Favre bezüglich der Theilnahme des Wunsche, daß es in den neuen Formen seines staatlichen Daseins die letzteren an der Konferenz sind als ungenau zu betrachten; den zuletzt aus Paris eingegangenen Nachrichten zufolge erwartete
wahren Bürgschaften einer glücklichen, für seine eigene wie für die
Wohlfahrt des ihm in geschichtlicher Tradition, in Sprache, Sitte und 41 — rwa Favre noch immer eine Einladung zur Konferenz seitens der englischen Regierung zu erhalten.
i
nung Worte leiht, daß Deutschland und Oesterreich⸗Ungarn
Die von der
Recht so vielfach verwandten Kaiserstaates gleich segensreichen Zukunft
Ew. Excellenz sind beauftragt, die vorstehenden Bemerkungen zur Kenntniß des Herrn Königlich preußischen Staatssekretärs zu bringen und ihm auf Verlangen Abschrift derselben zu ertheilen.
Empfangen ꝛc.⸗ —
Innsbruck, 6. Januar. (W. T. B.) Der Kaiser ha ein Handschreiben an den Statthalter gerichtet, in welchem er seine Anerkennung und seinen Dank für die vielfachen Kund⸗ gebungen treuer Anhänglichkeit und loyaler Gesinnung der Tyroler Bevölkerung ausspricht und zugleich dem Lande die Fortdauer seines Kaiserlichen Wohlwollens zusichert.
Belgien. Brüssel, 6. Januar. (W. T. B.) Wie »Etoile Belge« meldet, wird die Frage, ob die belgische Re⸗ gierung berechtigt sei, französische aus Deutschland der Kriegs⸗ gefangenschaft entflohene Soldaten zu interniren, demnächst durch richterlichen Spruch entschieden werden, da sich zwei fran⸗ zösische Offiziere an die Gerichte gewendet haben, um ihre Frei⸗ heit ss erlangen. Die Verhandlung ist auf den 13. Januar festgesetzt.
Großbritannien und Irland. London, 6. Januar. (W. T. B.) Die »Times« spricht sich für Entsendung Thiers; zur Konferenz aus, da Jules Favre es für seine Pflicht zu halten scheine, Paris nicht zu verlassen. England wünsche, daß Frankreich auf der Konferenz vertreten sei. Wenn die Republik in Fange on ransglan “ nochanricht h kannt sei, so beruhe dies darauf, daß die Republik als solche mögensverwaltung, zu bearbeiten, 6530 mehr als im Vorjahre; noch nicht existire, sondern nur die Regierung der nationalen N aclaßregukir 8cg en 23,275, 519 weniger als in 1e82 u Vertheidigung. thekenfolien waren 2,466,207 angelegt, 26,169 mehr als im Vor⸗
— Der⸗Globe« erfährt aus guter Quelle, daß die Waffenaus jahre. Handlungen der freiwilligen Gerichtsbarkeit wur⸗ fuhr nach Frankreich noch immer im allerbedeutendsten Maße den 1“ 61,550 oder 17 pCt. weniger als im J. 1868 vorge⸗ fortdauert. Der nicht verheimlichte Transport von Gewehren nommen. In dem Handelsregister erfolgten 3068 Eintragungen betrug von Anfang September bis Ende Dezember nahezu 8 von Handelsfirmen, 3107 von Prokuren, 1085 von Handelsgesell⸗
8 1 3 schaften; Löschungen: von 1905 Handelsfirmen, 494 Prokuren, 120,000 Stück, außerdem aber gingen große Quantitäten unter 742 Handelsgesellschaften. Nur die letzte Jahl wiicht 8 der Bezeichnung Eisenwaaren⸗ 111325* se letzte Zabl, weicht erheblich von
derjenigen des Vorjahrs ab, in welchem nur 667 Handelsgesellschaften geloͤscht wurden. In den Schiffsregistern wurden 69 Schiffe einge⸗ tragen, 120 gelsscht.
Beendigt wurden von den anhängigen Sachen: 79 pCt. der
Statistik der Geschäftsverwaltung der preußischen Justiz⸗ behörden im Jahre 1869. b (Nach dem Justiz⸗Ministerialblatt.)
Bei den Gerichten erster Instanz in den Provinzen Brandenburg, Pommern, Preußen, Schlesien, Posfen, Sachsen und Westfalen (für die Gerichtsbehörden in den Depar⸗ tements Celle, Kiel, Cassel, Wiesbaden und Frankfurt a. M. feblt es noch an einer übereinstimmenden Uebersicht der Geschäͤftsresultate) waren im Jahre 1869 im Ganzen 1,913,222 Civilprozesse und Man⸗ datssachen anhängig, gegen 2,117,150 in 1868, 2,063,078 in 1867. Die Verminderung gegen 1867 um 203,928 oder beinahe 10 pCt der Pro⸗ zesse liegt hauptsächlich in den Mandaten, gegen welche keine Ein⸗ wendungen erhoben sind, die sich im Jahre 1869 auf 901,545 beliefen, gegen 1,061,961 in 1868, mithin um 159,416 oder beinahe um 16 pCt. abgenommen haben, sowie in den Bagatellsachen, die sich von 666,265 auf 621,771, also um 44 494 oder 7 pCt. vermindert haben. In den Jahren 1867 und 1868 bildeten die Bagatellsachen mehr als 63, im Jahre 1869 nur etwas über 61 pCt. aller Prozesse. Vermehrt haben sich die Injuriensachen (gegen 1868 um 3262, gegen 1867 um 6353), die Subhastationen (32,562, gegen 1868 um 4005 oder 14 „Ct., gegen 1867 um 7165 oder 28 pCt.) und die Ehesachen (um 638 resp. 1949).
An Untersuchungen waren im J. 1869 686,403 anhängig, 32,546 oder 4,5 pCt. weniger als im J. 1868. Die Abnahme betrifft besonders die Untersuchungen wegen Holzdiebstahls (406,598), die sich um 22,686 oder 5 pCt. vermindert haben. Sie betrugen im J. 1869 64 pCt. sämmtticher. Untersuchungen, gegen 65 resp. 66 pCt. in den Vorjahren.
Vormundschaften waren 1,052,072, darunter 224,324 mit Ver⸗
Frankrzich. 1 E vschreibt: ser Staatsschatz ist leer, die letzte Anleihe vollständig er „eine neue z 5 8 “
selbst die »Indépendance belge⸗ jetzt ein. Dadurch erklärt sich Erkenntniß), 87 pCt. der Untersuchungen (und zwar 84 pCt. durch das Dekret, welches die General⸗ und Arrondissementsräthe be richterliche Entscheidung, 3 pCt. durch Tod des Angeschuldigten oder seitigt, noch deutlicher: man hatte heftige Beschwerden zu er Nauf andere Weise), 8 pCt. der Vormundschaften, 58 pCt. der Nach⸗ warten, denen man jetzt entgeht. In der Noth hat die Dele laßsachen.
gation nun am 2. Januar einen Aufruf erlassen, worin si vinzeei den Appellationsgerichten in den obengenannten7 Pro. die Vermögenden auffordert, »unverzüglich im Voraus minzen waren im Jahre 1869 38,505 Civilprozesse anhängig, 1128 ihren Steuerbetrag für das ganze neue Jahr einzuzahlen⸗, Reichsunmilteahre b fngehdem 27 Prozesse 1 Instanz gegen und die Uebrigen, „so viel in ihren Kräfien stehte, um der sefuhrg 873 mehr als 1n 1068), debnsfaned 1 üdaeenes echen Regierung unter die Arme zu greifen, »daß sie größeren 145; Stiftungssachen 321. Beendiat wurden 28,901 Prozesse und Geldbedürfnissen des Krieges entsprechen könne.“« Es 14,568 Untersuchüngen; unerledigt blieben 9704 Prozesse und 2356 begreift sich, daß man, um vei den Steuerzahlenden das Ver⸗ Untersuchungen.
trauen zu heben und die Waffenlieferanten in England und Im Bezirke des Arpellationsgerichts zu Cöln waren Amerika bei Muthe zu erhalten, fortwährend siegen muß und 1 in I. Instanz bei den Land⸗, Friedens⸗ und Handelsgerich⸗ deshalb die Generale ihre Berichte aus Patriotismus in dieser 2 dchen ehesnge 211,855. Eivilprozesse, gegen 226,208 in 1868, von Richtung abfassen. Das Bombardement von Paris muß der achen bei den Landaerbnte, 80reengi, wurden; 5741 Rarhskammer⸗ Delegation aus diesem Grunde wie ein doppelter Donner⸗ E1A“ Vergleichssachen bei den Friedens. schlag erscheinen. Die uns zugegangene »Correspondance
“ 19S Bormundschaftesachen bei den Friedensgerichten; 1 5 1 Familienraths⸗Versam — ; 178,686 2 de Bordeaux« (Havas⸗Bullier) vom 30. Dezember bespricht 7115,303 n erir sungen 6,178,686 Untersuchungen (da das Bombardement noch als eine »neue
. von 115,303 wegen Uebertretungen, 48,935 wegen Holzdiebstahl), gegen
als preußische 19 160,218 (davon 104,389, resp. 41,200 wegen “ 2. Pgin
Prahlerei, aber »diese Taktik, die nun schon seit zwei diebstahl) in 1868. Von den Untersuchungen wurden 176,523 oder Monaten abgenutzt werde, habe alle Wirkung verloren.⸗ 1 Die » Correspondance« beruft sich, um ihrer Ueber⸗
99 pCt. beendet. In dem Handelsregister erfolgten Eintra ungen: 109 von Hahdasfiemguflgesen 18cgfe 8889 von “ eugung Gewicht zu geben, auf die »Indépendance Belge«, 3 Handele ffrrsgesellichaften (gegen 2369 1868), Löschungen: 378 veelche Haa. die Möglichkeit des angekündigten Bombardements — (geger 28⸗ enfüjgacg 1 “ sehe« und sich dabei auf kompetente neutrale militckrische Beur⸗ 8 1 “ G“
95
In zweiter Instanz waren anhängig bei den Landgerichten 1053 gewöohnliche Civilprozesse und 1244 Zuchtpolizeisachen; bei dem Appellationsgericht zu Cöln 1204 Civilprozesse, 153 Rathskammer⸗ sachen, 19 Oppositionen gegen Subhastationen, 12 Ehescheidungs⸗ prozesse; es ergingen 1039 Urtheile in Civilsachen; 836 Untersuchun⸗ gen kamen bei dem Anklagesenat vor; in Untersuchungssachen ergin⸗ gen 890 Entscheidungen.
Bei dem Ober⸗Tribunal waren 6833 Referate (4928 bei den 5 Civilsenaten, 1905 bei den beiden Abtheilungen des Senats für Strafsachen), gegen 6488 in 1868, und 1597 Beschwerden, gegen 1539 im Jahre 1868, zu bearbeiten.
Was speziell die Untersuchungen betrifft, so wurden deren, ohne diejenigen wegen Uebertretungen und Holzdiebstähle, 128,031 im Bezirk der oben benannten 7 Provinzen und des Appellations gerichts zu Cöln neu eingeleitet, gegen 136,578 im Jahre 1868. Die meisten Untersuchungen betrafen Diebstahl (47,811, gegen 57,589 in 1868), Körperverletzung (11,363, gegen 10,161 in 1868), vierten und ferneren Holzdiebstahl (6077, gegen 5980 in 1868), strasbaren Eigennutz (5116, gegen 5027 in 1868), Unterschlagung (5066, gegen 5369 in 1868), Widerstand gegen die Staatsgewalt (4617, gegen 4431 in 1868), Ver⸗ mögensbeschaͤdigung (3571, gegen 3322 in 1868), Verbrechen und Ver⸗ gehen gegen die Sittlichkeit (2945, gegen 2902 in 1868, Betrug (2919, gegen 3021 in 1868), Verbrechen und Vergehen gegen die Post⸗, Zoll⸗ und Steuergesetze (1617, gegen 1762 in 1868), Urkundenfälschung (1415 gegen 1581 in 1868), Verletzung der Ehre (1269, gegen 1247 in 1868) Mit Hinzurechnung der Uebertretungen und Holzdiebstähle stellt si die Zahl der neu eingeleiteten Untersuchungen auf 718,648, gegen 733,764 in 1868. 26 pECt. derselben betrafen Uebertretungen, 56 pCt. Holzdiebstaͤhle, 7 pCt. andere Diebstähle, 11 die übrigen Verbrechen und Vergehen.
Die Zahl der Angeschuldigten stellt sich auf 169,093, und zwar 16,132 wegen Verbrechen, 152,961 wegen Vergehen. Von den wegen Verbrechen Angeschuldigten waren 12,949 männlichen, 3183 weiblichen Geschlechts; 664 unter, 15,468 über 10 Jahr; 15,980 Christen, 152 Juden; 7335 Rückfällige, 13,950 wurden verurtheilt, 1913 freigesprochen, 269 außer Verfolgung gesetzt. Von den wegen Vergehen Angeschuldigten waren 122,505 männlichen, 30,456 weib⸗ lichen Geschlechts; 5951 unter, 147,010 über 16 Jahr; 150,504 Christen, 2457 Juden; 17,931 Rückfäaͤllige; 130,638 wurden verurtheilt, 19,323 freigesprochen, 3000 außer Verfolgung gesetzt.
Bei der Staatsanwaltschaft in den Departements, mit Aus⸗ schluß von Cöln, waren 242,016 Sachen anhängig, gegen 256,008 in 1868. Davon wurden erledigt: 11 pCt. durch Zurückweisung des Denunzianten, 7 pCt. durch Abgabe der Akten an andere Behörden, 33 pCt. durch Abstandnahme von weiterer Verfolgung, 39 pCt. durch Erhebung der Anklage, zusammen 90 pCt. Bei den Ober⸗Staats⸗ anwalten waren 19,508 Sachen anhängig, gegen 18,911 in 1868; bei “ bei dem Ober⸗Tribunal 2645, gegen 2620
— Die Nr. 1 der »Annalen der Landwirthschaft in den König⸗ lich preußischen Staaten« hat folgenden Inhalt: Zur neuen Maß⸗ und Gewichtsordnung. — Bericht über auf dem Versuchsfelde zu Proskau angestellte Versuche mit dem in Berlin bei den Desinfektions⸗ Versuchen mit dem Süvernschen und Lenkschen Mittel erhaltenen Dung. Von Dr. Werner. — Die Breitdreschmaschine für Dampf⸗ und Roßwerksbetrieb. — Dänemarks Aus⸗ und Einfuhr von Land⸗ wirthschaftsprodukten 1868—1869 verglichen mit früheren Jahren. — Aus dem Jahresberichte des landwirthschaftlichen Vereins für das
Fürstenthum Halberstadt und die Grafschaft Wernigerode. — Notizen:
Rinderpest⸗Angelegenheiten: I. Neuer Rinderpestfall im Regierungs⸗ bezirke Düsseldorf. II. Stand der Rinderpest in der öster⸗ reichisch⸗ungarischen Monarchie. — Klub der Landwirthe in Berlin. — Sitzung des Verwaltungsrathes der ostpreußischen landwirthschaftlichen Centralstelle am 3. Dezember v. J. — Bildung von Sektionen im landwirthschaftlichen Centralverein für Litthauen und Masuren. — Hessen⸗nassauische Viehversicherungs⸗Gesellschaft. — Ernse Erträge in der preußischen Monarchie. — Eine deutsche Handkaͤsefabrik in Amerika. — Hypothekenbericht der Preußischen Bodenkredit⸗Aktienbank in Ber⸗ 89 ö Spielhagen. — Marktberichte. — Stärkepreise. — iehpreise.
— Die Nr. 13 des »Marine⸗Verordnungs⸗Blattes⸗ enthält Ver⸗ fügungen, betreffend: 1) Einführung eines Anhanges zu der Instruk⸗ tion, betreffend die Anerkennung der Invaliden vom 3. August 1865. 2) Verwendung des im Materialien⸗Etat der Dampf⸗Fahrzeuge der Kriegs⸗Marine ausgeworfenen Bleiweißes. 3) Betrifft die Beziehung von Tagegeldern für die ersten sechs Tage des Aufenthalts am Be⸗ stimmungsorte bei Dienst⸗ und Versetzungsreisen von Offizieren und sonstigen Personen des Soldatenstandes und von Beamten mit be⸗ stimmtem Militär⸗Rang in der Marine. 4) Ersatz im Feldzuge ver⸗ loren gegangener preußischer Orden. 5) Aufnahme je eines Lazareth⸗ Gehülfen in die Besatzungs⸗Etats Sr. Majestät Aviso »Albatroß⸗ und »Nautilus«. 6) Ueberweisung der sich freiwillig zum Sanitäts⸗ dienst meldenden Mannschaften in die Lazarethe. 7) Bericht über das am 9. November 1870 stattgehabte Gefecht Sr. Majestät Kanonen⸗ boot »Meteor« mit dem französischen Aviso »Bouvet«, 10 Seemeilen nördlich vom Hafen von Havana.
BZEII11“ 9 I“ “
„Tvriest, 6. Januar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer »Jupiter⸗ ist heute Nachmsttag 2 Uhr mit der ostindisch⸗chinesischen Ueberland⸗ post aus Ale drien hier ingetroffen. “
Verkehrs⸗Anstalten.